• Gleichzusetzen mit dem Forum, dem Hauptplatz einer Stadt, waren auch in der Regia die Gänge bestens geeignet seinen Wissensstand zu erweitern oder zum besten zu geben. Hier wurden eben Neuigkeiten ausgetauscht, Themen besprochen die aufgrund hohem Arbeitsaufwand und Zeitmangel im Officium nicht besprochen werden konnten und alles andere, Wichtig oder nicht.

    Und da man Kollegen aus den verschiedensten Bereichen über den Weg lief war der Fluss an Informationen ein kunterbuntes Durcheinander.


    Einer dieser Begegnungen begab sich zwischen Venusia und Cerretanus. Cerretanus, seines Zeichen nichtsnutziger Beamter und Duccia Venus, neu alteingesessene Beamtin.


    " Salve" grüsste Cerretanus höflich nun lächelte kurz "Kann ich dir helfen?"

    Cerretanus' Aufenthalt war erst von kurzer Dauer deshalb war ihm Venusia noch unbekannt.

  • Venusia hatte das Officium des LAPPs verlassen und die Tür hinter sich geschlossen. Tief atmete sie durch und überlegte wie sie nun den Auftrag ausführen könnte. Sie kannte das Personal nicht, jedenfalls war ihr bisher kein bekanntes Gesicht über den Weg gelaufen. Alle Einheiten konnte sie nicht selbst verständigen und der Weg zur Villa war auch nicht gerade der Kürzeste. Also blieb ihr wohl wirklich nur der Weg es selbst zu erledigen. "Salve," grüßte sie jenen Mann, der ihr gerade auf dem Gang entgegen gekommen war und sie ansprach. "Ja, du kannst mir bestimmt helfen," mutmaßte sie. "Mein Name ist Duccia Venusia und ich bin gerade recht spontan eingestellt worden, denke ich. Jedenfalls ist meine erste Aufgabe die Kommandeure der hier ansässigen Militäreinheiten sofort zu ihm bestellen." Dass ihre erste Aufgabe sie schon beinahe zu überfordern schien, gefiel ihr gar nicht.

  • " Sapperlot" " Duccia Venusia. Es ist mir eine Freude dich nun doch kennen zu lernen." " Ich bin Germanicus Cerretanus."

    Venusias Eröffnung dass sie spontan eingestellt wurde ließ Cerretanus ein wenig reservierter blicken. Und dann hatte sie auch gleich eine Aufgabe zu erledigen. Cerretanus war aufgrund dessen nun verwirrt und fast schon beleidigt. Murmelnd mehr zu sich selbst: " Was für ein Sauhaufen. So kann ich nicht arbeiten wenn Informationen und alles andere an mir vorbei läuft."

    Schliesslich sollte er ja über alles bescheid wissen. Nur in diesem Fall wurde er anscheinend übergangen.

    " Ich fand es ja schade dass du nicht kommen konntest. Aber es gab sicher driftige Gründe dafür. Und........um was genau geht es denn?" Der Germanicer stand ja im Dunkeln und hatte keine Ahnung.

  • Was für ein Zufall. Da hatte sie gleich die Person getroffen, welche sie neben ihrem Verwandten aufsuchen sollte um sich in ihre neue Aufgabe einzufinden. Doch zu erst galt es etwas anderes zu tun. "Es freut mich sehr dich kennenzulernen." Ihr Lächeln unterstrich die Ehrlichkeit ihrer Aussage. Ein wenig fragend blickte sie ihr Gegenüber an während dieser etwas murmelte, das sie die Worte sehr wohl verstand, aber nicht ganz nachvollziehen konnte. Ein wenig runzelte sie ihre Stirn. Nicht kommen konnte? Ah..sie hatte etwas von einer Einladung gehört. "Ja, es tut mir sehr leid. Nach einigen familiären Schicksalsschlägen habe ich die Ruhe gesucht und sie auch abseits der Stadt finden können. Ich wollte langsam den Weg zurückfinden, aber einer Einladung des Legatus muss man wohl folgen wenn sie dringlich überbracht wird. Ich bin mir jedoch sicher, dass wir uns zukünftig öfter treffen und auch sprechen werden." Noch immer fühlte sie sich unwohl wenn zu viele Menschen um sie herum waren, aber nach ihrer langen Abgeschiedenheit war dies wohl auch kein Wunder. "Ich habe nur den Auftrag bekommen die Kommandeure heranzurufen. Warum habe ich leider nicht erfahren. Es scheint nur ausgesprochen dringend zu sein, wenn ich aus einem Einstellungsgespräch sofort mit einer solchen Aufgabe entlassen werde." Venusia verzog ein wenig das Gesicht und zuckte ann mit den Schultern.

  • " Aha" Cerretanus schob die Unterlippe nach vorn und setzte das selbe Gesicht wie Venusia auf. " Also du weißt den Grund nicht aber es ist dringend. Na gut. Dann ist der beste Weg es schriftlich zu machen. Und gleich einen Boten schicken. Da kann man wenigstens sagen dass man nicht mehr Informationen preis geben darf. Persönlich wäre es nicht so einfach da sich Fragen aufwerden würden die man nicht beantworten kann."

    " Wenn es dir lieb ist dann mach ich das gleich. Oder ist dir das nicht recht?"

  • Cerretanus wollte den Vorschlag machen die Sache in seinem Officium zu besprechen und zu bearbeiten als ein Scriba aus dem Officium des LAPP kam.


    " Germanicus. Der Legat möchte dich sehen. Stante pede."


    Eine Braue zuckte in die Höhe und Cerretanus musterte den Scriba. Sollte er fragen wesswegen? Aber vermutlich würde es der Mann selbst nicht wissen und war nur gesprungen weil es von ihm verlangt wurde.

    " Duccia. Bitte verzeih. Aber wir können anschliessend unsere Unterhaltung weiterführen. Jedenfalls werde ich die Kommandeure unterrichten und einbestellen. Oder wenn es dich in den Fingern juckt dann du."

    Er verneigte sich knapp vor Venusia und schritt dann ohne Hast ins Officium des LAPP

  • Ihre Unterhaltung konnten sie nicht weiterführen, da sie auch schon von einem Scriba unterbrochen wurden. "Ich werde auf dich warten und dann können wir gemeinsam wegen der Unterrichtung der Kommandeure weitersehen." Sie würde sich umsehen und sicher wieder hier sein wenn das Gespräch der Beiden beendet war. Sofort losrennen um die Kommendeure zu rufen, war auch nicht angebracht.

  • Kimon, so wusste Cerretanus war meint schnell und überall. Schnell müde und überall im Weg

    Und tatsächlich. Kaum die Ecke umrundet stand da auch schon der Leibsklave.

    " Salvete, Kimon. Dein Herr und Meister wünscht deine Anwesenheit. Was er im Sinn hat ist mir unbekannt. Darum....Herzlichen Glückwunsch" meinte der Germanicer mit unterschwelligem Bedauern.

  • Natürlich sorgte die Prominenz für erstaunte und auch erschrockene Blicke. Wann gab es hier mal einen Caesar zu sehen? Die Scribi und Magistrate säumten die Gänge der Regia bis zum Officium des LAPP. Nur das hallen der genagelten Caligae war zu hören, kein Getuschel, kein Atmen nichts. Die Mitarbeiter des LAPP wußten um die Fracht in den Armen des Caesars.

    Sie ahnten um den Schmerz des LAPP und sie fürchteten seine folgende Willkür.

    Niemandem war wohl in seiner Haut, doch verbargen sie es unter ehrfurchtsvollen Mienen. Sie hatten den Caesar gesehen, sie waren ihm so nah daß sie ihn fast berühren konnten, gesetzt dem Fall sie wären an Furius vorbei gekommen, was unmöglich war.

    Vor dem Officium blieben sie stehen und Furius klopfte gegen die hölzerne Türe mit den eingeschnitzten Insignien des LAPP von Germania superior.

  • Furius warf finstere Blicke um sich. Er nahm seine Aufgabe den Caesar zu schützen sehr ernst. Notfalls würde er sie alle mit Blicken töten. Dieses Pack hatte keinen Respekt vor dem Schwarz der Praetorianer. Doch sollte auch nur einer in die Nähe des Caesars atmen, würde er ein Exempel statuieren.

    Schlimm genug, daß der Germanicer um Einlass gebeten hatte. Das hier war der Ceasar, der brauchte um nichts zu bitten. Doch Bala hatte ihn zur Raeson gebracht,...keine Bestrafungen, keine Gewalt. Mit grimmiger Miene deckte er den Caesar als hieß es eine Horde Germanen zu durchpflügen.

    Sein Blick fiel auf den Germanicer. Furius musste anerkennen, daß er ohne ihn höchstwahrscheinlich auch in so einem Topf geendet wäre. Das rechnete er ihm hoch an, denn so konnte er seinem Caesar weiter dienen. Laut hallte sein Klopfen durch die Gänge der Regia.

    Ein wenig zu laut wie er feststellte...hatte der Ceasar die Augen verdreht?

    Bevor er sich darüber weiter grämen konnte öffnete sich die Türe.

  • Bala, eher kein Mensch von großartigen sentimentalen Gefühlen, war trotz allem seltsam berührt. Die Urne in seinen Hände war kalt und erwärmte sich auch nicht während er sie trug.


    Das also war es was blieb? Kälte? Wofür dann das Alles?


    Gleich würde er einem Vater gegenüberstehen, einem Vater der ihm Respekt schuldete, einem Vater der seinen Sohn im Namen eines Imperiums verlor, dem er, wenn auch indirekt vorstand.


    War es selbstverständlich sich und seine Liebsten zu opfern weil es irgendjemand befahl? War es besser wenn man für eine hohe Sache, ein hehres Ziel starb?


    Bala blickte kurz auf die Urne, die dunkelrot schimmerte.


    Nein, aber es erzeugte die Illusion von Sinnhaftigkeit wo der Sinn längst verloren war.


    Furius zerschlug fast die Türe des Officiums in welchem ein Vater auf die Übergabe des Vermächtnisses seines Sohnes wartete.


    Er mochte Furius, aber manchmal war er ein wenig übermotiviert.

  • Ein verschreckter Scriba öffnete die Türe und starrte gespannt auf einen schwarz gekleideten, finster dreinblickenden Glatzkopf der ihn entgeistert anstarrte. Geradeso als sei er zu überrascht um ihn spontan in zwei Teile zu schneiden.


    Der Scriba beschloss als lebensverlängernde Maßnahme angesichts der versammelten Prominenz vor der Türe, diese möglichst elegant und würdevoll, falls dies bei einer Türe überhaupt möglich ist, zu öffnen und die Prominenz wortlos>> herein zu bitten.


    Wer war er denn das Wort an die hohen Herren richten zu dürfen?

  • Nachdem sie das Officium verlassen hatte, machte sie sich auf den Gängen der Regia auf die Suche nach Kimon um der Aufforderung des LAPP nachzukommen, diesen zu ihm zu schicken.

  • Cerretanus ließ keine Zeit verstreichen und so steuerte er schnurstracks das Officium des Aemilier an. Der Weg würde für einen ortsunkundigen möglicherweise verwirrend wirken doch für die Bediensteten und Angestellten hier war es Alltag.


    " Die Reise nach Germanien verlief ohne Zwischenfälle und war halbwegs kommode?" erkundigte sich der Germanicer.

    Er selbst wusste wlech3 Strapazen auf einen zu kamen wenn man über Stock und Stein reisen musste. Und die Alpen waren ein ziemlich großer Stein.

    " Welche Route habt ihr genommen? Direkt durch die Alpen oder über die südliche Route, Messalina?" stellte er eine weitere Frage um den Gang etwas kurzweiliger zu gestalten.

  • Galant begleitete Ravilla den Mann, welcher ihn dem Ariadnefaden gleich durch das marmorne Labyrinth der Regia geleitete.


    "Durch die Alpen? Mögen die Götter verhüten, dass es jemals so geschehen muss! Nein, mein werter Princeps praetorii, ich fuhr mit dem Schiff von Ostia bis nach Nemausus. Von dort aus folgte meine Reisegesellschaft durch Narbonensis dem Flusslauf entlang der Via Agrippa bis hinauf zum Rhenus, dann dessen Lauf, welcher glücklicherweise von der gut ausgebauten Heeresstraße entlang des Limes begleitet wird. So gestaltete die Reise sich angenehm und zwischenfallsfrei, so weit man davon sprechen darf, dass eine Reise irgendwelche Vorzüge aufweist, die über jene der Überbrückung von räumlichen Entfernungen hinausgehen."

  • " Ich verstehe, Tribun" antwortete Cerretanus lächelnd. " Nicht jedem liegt die Reise über Land. Wobei es doch seinen Reiz hat."

    Abenteuerlust war wohl keine Eigenschaft des Seius. Für Cerretanus war es aber unwichtig.

    Kurz darauf erreichten sie das Officium des Statthalters, Cerretanus öffnete die Tür und ließ Ravilla eintreten.

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