Conventus zur Kriminalitätsbekämpfung

  • Dass die Strafverfolgung der Kultisten ordentlich voran schritt quittierte der Augustus mit einem zufrieden Nicken. Da würde man einfach abwarten müssen, was so an die Oberfläche gespült wurde.

    Dass Vibulanus gleich dabei war, wenn es um Aufstockungen ging, überraschte den Herrn der Welt natürlich nicht. Zwei oder drei zusätzliche Prätorianerkohorten, eine Urbanerkohorte, zwei Kohorten für die Vigilen. Mochten letztere auch vergleichsweise günstig sein, schweineteuer würde die ganze Aktion so oder so werden. Aber gut. Man hatte sich noch nicht die Mühe gemacht auszurechnen, was allein die gemeine Straßenkriminalität das Gemeinwesen jährlich an Steuern kostete. Wenn eine solche Aufstockung Wirkung zeigen würde, könnte sich das Ganze als gute Investition erweisen.

    Er klatschte in die Hände. "Gut. Gehen wir in die vollen und betreiben die von dir vorgeschlagene Aufstockung. Wenn wir dieses Problem angehen, dann richtig. Also mögen mir die Kommandeure der Einheiten für ihre Bereiche einen Plan für die Vergrößerungen schicken mit dem was da nötig ist. Vor allem Unterbringung und Versorgung. Es könnte ein bisschen eng werden in der Castra Praetoria. Allein..." er dachte einen Moment nach und klopfte dann nachdenklich mit den Fingern auf den Tisch "sollten wir uns nicht nur auf militärisch-strafverfolgerische Maßnahmen beschränken. Die Plebs ist notorisch dafür, auf höhere Militärpräsenz... angespannt zu reagieren. Ich würde dem Pöbel gern vermitteln, dass diese Maßnahemen zu seinem ureigenen Interesse beitragen. Sicher ginge es auch ohne, aber wenn wir schon diese Mühe aufnehmen, können wir auch die ganze Distanz gehen. Was ich also noch brauche ist eine, sagen wir positive zivile Verkaufsstrategie. Etwas, um die Aufstockung in das rechte Licht zu rücken. Ergänzt werden sollte die Aufstockung ohnehin mit zivilen Antikriminalitätsmaßnahmen, obwohl mir da gerade ein bisschen die Phantasie fehlt.

    Ideen, meine Herren?"

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Die Aufstockung der Kohorten könnte in ein größeres Gesamtkonzept eingebettet werden, welches nicht einzig sich auf den Aspekt der Kriminalität bezieht. Dem ein wenig ver..ständigen Römer sollte durchaus einleuchten, dass ein enormes Wachstum der Stadt ein ebensolches Maß an Wachstum der Infrastruktur bedingt, unter welche auch die Stadtkohorten fallen. Das von dir geplante Aquädukt kann als Teil dieses Konzeptes herangezogen werden, allfällig könnten einige Straßen ausgebaut, oder insbesondere in den Randbezirken öffentliche Latrinen oder gar einige Mietsinsulae errichtet werden, um diese aus dem Status der Marginalsiedlungen zu erheben."

    Zumindest die Aufträge für Insulae würde der Staat nicht einmal finanzieren, sondern nur vergeben müssen.

    "Im Zuge dessen ist es nur natürlich, auch die Anzahl der Einheiten zu erhöhen, die für die Si'herheit der Bürger in allen Stadtteilen Sorge tragen. Dass die neuen Kohorten sich nicht homogen über die Stadt verteilen, sondern vorwiegend dort eingesetzt werden, wo sie benötigt werden, wird dabei wohl kaum auffallen."

    Der Flavier machte eine kurze Pause, ehedem er fortfuhr.

    "Alternativ könnte die Forderung nach neuen Kohorten nicht aus dieser - doch sehr militärisch geprägten und damit vorwerfbar in Eigeninteresse handelnden Runde entstehen. Eine höhere Militärpräsenz wird allfällig nicht nur im Pöbel mit Anspannung betrachtet werden. Mit der Aufgabe zur Lösungsfindung betraut würde indes auch der Senat oder eine ihn repräsentierende senatorische Gruppe zu keiner anderen Einschätzung kommen können als den Augustus letztlich um mehr Einheiten für die Wahrung der Sicherheit zu bitten, allein schon ob des bereits er..wähnten nicht zu leugnenden Wachstums der Stadt."

    Manipulative Staatsführung war durchaus ein Spezialgebiet des Cultus Deorum, ob dessen auch Gracchus darin bewandert war, gleichwohl dies nicht zu seinen favorisierten Taktiken gehörte. Insbesondere da es in diesem Falle ohnehin eine Farce würde sein - der Augustus war nun einmal der Augustus und konnte frei über die Anzahl seiner Einheiten entscheiden. Andererseits konnte der Flavier wiederum nachvollziehen, weshalb dem Kaiser daran gelegen war, den Schein zu wahren, denn letztendlich bewahrte auch der Titel des Augustus einen Mann nicht davor von um das Wohle Roms besorgten Männern beseitigt zu werden - niemand in diesem Raum wusste dies wohl besser als Flavius Gracchus.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • In den Augen des Petroniers machte es sich der Kaiser ein wenig leicht: Ein Konzept vorlegen, um die Subura zu befrieden - das war leichter gesagt als getan! Genaugenommen war sie ja auch friedlich gewesen, solange sein Patron das mühsam austarierte Gleichgewicht dort gestört hatte! Natürlich wusste er, dass er da öffentlich nichts sagen durfte, aber im Grunde war es doch klar, dass man mit 1500 Mann nicht alle Kriminellen einer Millionenstadt im Zaum halten konnte! Wenn die Prätorianer natürlich ihren Job machen würden und diese ganzen unsichtbaren Kräfte unter Kontrolle hielten, wäre einiges erreicht... ob das mit mehr Männern zu bewerkstelligen war, bezweifelte er aber. Abgesehen davon, dass mehr Soldaten natürlich auch Platz brauchten, wie Heius Vibulanus treffend beschrieb.


    Wahrscheinlich war das hier alles doch wieder Politik - der Prätorianerpräfekt nutzte schlicht eine Gelegenheit aus, seine Truppe aufzustocken! Wenn das so war, wollte Lucius aber die Interessen seiner Einheit nicht unverteidigt lassen:

    "Eine Aufgabe wie die Trockenlegung der Subura wird vor allem in den Aufgabenbereich der Cohortes Urbanae fallen. Insofern sollten wir lieber um zwei Kohorten aufgestockt werden. Natürlich müssen wir dann auch sehen, wo wir unsere Einheiten unterbringen."

    Der Vorschlag, eine ganze Kohorte in einer Statio mitten in der Subura unterzubringen, war natürlich Quatsch - für 500 Mann in einem regulären Lager hätte man vermutlich die halbe Subura abreißen müssen (man konnte die Männer ja schlecht in einer Insula stapeln - ganz zu schweigen vom Pomerium, innerhalb dessen man ja keine bewaffneten Kräfte stationieren konnte)! Aber vielleicht war die Idee, die Kohorten etwas dezentraler unterzubringen, gar nicht so dumm - wenn man sie beispielsweise entlang der Stadtmauer an verschiedenen Stellen platzierte, würde man sehr viel schneller zu Einsätzen kommen, als wenn man immer vom Ostzipfel der Urbs ausrücken musste...

    "Wir werden das intern prüfen."

    bestätigte er aber die Anweisung, das ganze zu planen - das würde viel Rechenarbeit werden! Was für ein Superkonzept man dazu noch machte, war ihm eigentlich wieder herzlich egal - er glaubte nicht daran, dass man mit ein paar Hoch- und Scheißhäusern die kriminellen Elemente Roms befrieden konnte! Das gehörte also eindeutig wieder in den Bereich der Politik schöner Fassaden, mit dem er nichts zu tun haben wollte...

    "Was die Begründung betrifft, hat Consular Flavius Recht: Eine steigende Einwohnerzahl zieht logischerweise einen steigenden Bedarf an Sicherheitskräften nach sich. Der Sklavenaufstand hat das ja ganz deutlich gemacht!"
    Die Aufstockung machte ihm auf jeden Fall weniger Sorgen als die Frage, wie man dauerhaft Männer in den Brennpunkten Roms stationieren sollte, ohne dort in ständigem Belagerungszustand zu leben. Das galt für die Subura, aber genauso für Transtiberim, den Aventin, die Siedlungen in der Nähe des Marsfelds... da gab es viele Baustellen!


    Wer hier jetzt den Hut aufsetzen musste, war dem Petronier aber noch nicht klar - das musste der Imperator festlegen! Er selbst war jedenfalls nicht scharf darauf...

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

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    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Das was der Pontifex sagte ergab in der Tat Sinn. "Den Status der Marginalsiedlungen zu erheben wäre auf jeden Fall ein wünschenswerter Effekt. Für das Geld, das der Bau dieser Wasserleitung brauchen wird, wäre ein derart praktischer Nebeneffekt sehr willkommen."

    Im Übrigen hätte es, was die Urbaner anging, den Augustus auch gewundert, wäre der Tribun nicht noch mit einem eigenen Vorschlag zur Truppenaufstockung um die Ecke gekommen. "Auch das sollte noch im Bereich des Möglichen liegen. Gut, dass meine Finanzleute nicht hier sind. Die armen würden glatt zusammen brechen." erlaubte sich der Kaiser zu scherzen. "Aber was muss das muss. Der Punkt ist meine Herren: Das Gemeinwesen braucht Resultate in dieser Sache. Wir werden alle an einem Strang ziehen. Im zivilen und militärischen Bereich. Ich bin immer für Vorschläge offen." Er sah zu den zivilen Teilnehmern. "Auch gerne weitere im nicht-militärischen Bereich. Kreativität. Was könnten wir zum Beispiel tun, um das Problem der präkeren Arbeit anzugehen, das Serapio vorhin angesprochen hat?"

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Der Petronier war ein Freund von Zahlen und überschlug gleich einmal gedanklich, was eine neue Kohorte bei den CU kosten würde: Ein Miles erhielt 30 Sz pro Woche, machte also bei 450 Mann - die Sollstärke von 500 Mann würde wohl nie permanent erreicht - , sowie je einem Centurio mit 450 Sz Gehalt, einem Optio á 60 Sz und einem Tesserarius á 45 Sz pro Centuria sowie einem Tribun mit 900 Sz insgesamt 13.500 Sz plus sechsmal 555 Sz plus 900 SZ insgesamt 14.955 Sesterzen pro Woche! Bei 52 Wochen im Jahr waren es schon 777.600 Sesterzen im Jahr nur an Sold! Und da waren noch keine Zusatzkosten für Ausrüstung, Verwaltungsmaterial, Baulichkeiten, Donativa und dergleichen eingerechnet!

    Natürlich hatte Lucius keinen tiefen Einblick in die Staatsfinanzen, aber wenn es da ähnlich zuging wie in der Stadtkasse von Mogontiacum, dann waren die Budgets grundsätzlich eher eng genäht und wenn man Ausgaben erhöhte, musste man anderswo neue Einnahmen generieren. Da war er gespannt, was für neue Steuern sich der Kaiser ausdachte, um diese Kosten zu decken!


    Aber wenn man vor dem Kaiser saß, sagte man natürlich nicht, was man dachte - also lehnte er sich einfach zurück und hörte zu. Für das Thema "Vermeidung prekärer Arbeiten" war er sowieso auch der falsche Ansprechpartner - als Besitzer von Betrieben, auf denen er seinen Pächter ausbeutete, um seine Gewinne zu maximieren, hatte er sowieso kein Interesse daran, Löhne zu erhöhen oder ähnliches... aber dass solche Vorstöße erfolgreich waren, war sowieso unrealistisch - da würde der Senat als Verein der Großgrundbesitzer und Chefausbeuter schon einen Riegel vorschieben!

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