Irgendwo zwischen Nichts und Gar Nichts

  • Irgendwie gelang es uns, den letzten Angriff isoliert von den beiden Centuriae zu überstehen. Der Schutzkreis hielt und als der Staub sich legte und wir die Worte des Centurio hörten, welcher das Carré zur Behandlung von Verletzten befahl, gelang es uns, sich wieder mit den beiden Centuriae zu vereinigen. Ich nahm sofort eine Position in der ersten Reihe ein, denn ich hatte wieder einen Speer. Was die anderen taten, welche mit mir vom Hauptteil der Truppe getrennt worden waren, sah ich nicht mehr.


    Meine Verletzung am Arm war nicht schlimm, also verzichtete ich darauf, mich in die Mitte des Carrés zu begeben. Das konnte auch noch warten.

  • Mit weit ausholenden Hufen gallopierten die sechs römische Soldaten über die trockene Eben. Staub wurde aufgewirbelt und zeichnete deutlich ihren Weg, für nachfolgende Personen weit sichtbar.

    Appius hatte nicht vor die Tiere zu Tode zu hetzen, er ließ sie zwar nicht gemütlich laufen aber keiner der Reiter trieb sein Pferd zur Höchstleistung.


    Weit vorne sahen sie eine, ebenso gut erkennbare, Staubwolke. Deren Ausmaß war um einiges größer als ihr womit man rechnen konnte dass es sich im viel mehr Reiter handeln konnte.

    " Vllt schaffen wir es und holen Umbrenus noch ein" rief er seinen Begleitern zu und duckte sich ein wenig hinter den Kopf seines Pferdes.

  • Sie ritten und ritten und.....hielten an. Appius rutschte vom Pferd und fluchte.

    Die Spieße die zuvor als Behelf herhalten mussten waren nun so überflüssig wie ein löchriger Sack Rüben.

    Kurzerhand nahm er von jedem der Milites den Spieß und brach diese entzwei. So war dieser kürzer und handlicher.

    " So geht einfach" feixze er nun grinsend und bestieg wieder sein Pferd.

    Die Gruppe verschärfte nin das Tempo, leuchte Hügel erschienen und man wähnte sich am Ziel. Nicht seiner Träume aber das der Pflicht.

    Irgendwo müssten die beiden Turmalin sein. Appius versuchte sich zu orientieren und lauschte.

    Unüberhörbar war das klirren und schippern zu hören, jenseits der Hügel was für die Gruppe nun zwang abzusetzen.

    Cerretanus duckte sich und eilte vorsichtig den Hügel hinauf. Oben angekommen legte er sich flach auf den Bauch und betrachtete mit zornig Gesichtsausdruck das Gemetzel.

    Mittlerweile war die Einheit auseinander gefallen und bildete nun zwei unabhängige Kampftruppen in Defensivformation.


    " Scipius" Mit einem kurzen Pfiff und dem Winken der Hand machte er auf sich aufmerksam.

    Ebenso geduckt kam Scipius den Hügel hinauf.

    " Siehst du das Karree?" Scipius nickte stumm. " Du wirst dich mit einem Pferd und dem Wasser dorthin begeben. Mir scheint es gibt etliche Verletzte und die werden das Wasser brauchen. Wir werden in der Zwischenzeit die Reiter irgendwie ablenken."

    Appius hatte keinen Plan wie. Aber irgendwie musste es geschehen.

    Das such die versprengten Teile wieder halbwegs vereinten sah der Furier schon nicht mehr.....

  • Die Situation war grotesk. Sie entlockte Stilo ein Bellen, das ein verkrampftes Lachen war. Während Cimber vermutlich seit Stunden in der Steppe herumirrte, war Cerretanus einmal in die Castra geschleppt worden und bereits wieder zurückgekehrt - auf Pferden und von oben bis unten verstaubt. Dann waren auch noch ihre Speere in der Mitte durchgebrochen und zwei der Milites hielt nur einen Stumpf ohne Spitze in der Hand ... das Trüppchen wirkte wie eine Karikatur der Kavallerie, auf die sie warteten.


    "Die Aushilfs-Turma", grölte Stilo in einem Anflug von Galgenhumor. Damit hatte die Centuria I wieder zwei Führungsoffiziere. Er freute sich, dass Cerretanus wieder wohlbehalten hier war. "Na dann, willkommen zurück!"


    Das versprengte Häuflein der Legio, das irgendwie abhandengekommen war, wurde zurück zu den anderen getrieben. Na klar, der faule Pansa. Sogar zu faul, um in Formation zu bleiben. Was für eine Heldentruppe. Die musste man doch einfach gern haben, aber vielleicht war es auch eine Nebenwirkung des Geschehens, das manchmal seltsame Gefühle verursachte, und morgen schlug Stilo sich bei der Erinnerung stöhnend die Hände vors Gesicht.


    Da der Rest der Steppenreiter ihnen eine Pause ließ, machte Stilo sich daran, seine Leute neu zu sortieren. Die Feldzeichen waren auch noch da. Sein Miles Medicus war dabei, einen provisorischen Verbandsplatz einzurichten, der im Wesentlichen dazu diente, mithilfe der Capsarii die Verletzten gebündelt zu sammeln und am Sterben zu hindern. Viel mehr war in dieser Situation nicht möglich, der Rest kam später im Valetudinarium. Da jedes Contubernium einen Capsarius hatte und keiner von diesen verletzt war, lief alles ganz gut.


    Während sich also im Zentrum der Verbandsplatz bildete, half Stilo dabei, den äußeren Ring zu sichern, wobei er sich an den Schwerpunkten orientierte, die auch Bellatus setzte.

  • Es war das erste Gefecht dieser Größenordnung, welches Zambascha erlebte. Anders war es in seinen Träumen verlaufen. Mit den Plänen, die er unter der Sonne in den Sand zeichnete, hatte dieses Schlachten nichts zu tun. Trauer erfüllte ihn, denn jeder seiner Reiter war ihm ein Freund, doch gab es Dinge in dieser Welt, die größer waren und bedeutsamer als das Leben der Sterblichen. Hilflos sah der Anführer der Räuber zu, wie das, was von seiner Bande übrig blieb, davon stolperte, hinaus aus dem Kessel und zwischen die Felsen, einige noch zu Pferd, andere zu Fuß und jeder sichtlich verletzt. Nicht zu ihm flohen sie, nicht um sich für einen erneuten Vorstoß zu sammeln, sie suchten nur ihr Leben zu retten und in die schützenden Arme der wilden Heimat zu fliehen. Unter den Römern hingegen floh nicht einer.


    Zorn brandete nun durch Zambaschas Herz und wischte die Trauer hinfort, so wie die Gischt des Schwarzen Meeres sich brüllend an einem Felsen brach. Seine Reiter würden nicht auf diese Weise von dannen ziehen! Nicht, ohne Rom einen Tribut zu rauben, ein Opfer für Tarku, damit er sah, wie wichtig das Werk war, das seine Söhne für die Heimat zu vollbringen suchten. Ein letztes Mal hob Zambascha den Drachen auf seinem Stabe, drehte das Maul in den Wind und ein langgezogenes Heulen rief einige seiner Männer zu ihm zurück, die noch zu Pferde waren. Nur vier an der Zahl, doch dies mochte genügen für seinen letzten Willen in diesem Gefecht.


    »Brüder! Der Göttervater ist hungrig und dies lässt er uns spüren. Wir versprachen ihm römisches Blut und stattdessen floss das seiner Söhne. Verhöhnt muss er sich fühlen, fürwahr. Diesen da«, wiederholte er seinen Befehl. »Ich verlange diesen Römer für den Altar des Tarku! Erst, wenn genug römisches Blut geflossen ist, wird der Wind sich wenden. Die Götter helfen nur den Würdigen, also erweisen wir uns als würdig!«


    Der Wettergott schien Freude an dem Versprechen zu haben und blies eine Staubwolke in die Gesichter der Römer. Er zeigte Zambascha, dass ihm das ausgewählte Opfer gefiel und schlug es mit einer Schwäche. Etwas machte dem jungen Miles nun zu schaffen, der noch immer am Rande stand. Er rieb seine Augen und bewegte sich verwirrt. Die Zeichen waren gut.


    Und so kam es, dass die letzte Gruppe treuer Reiter in Todesverachtung erneut gegen Rom ins Feld zog, unter ihnen Zambascha selbst, mit dem heulenden Drachen über ihren Köpfen. Die Hufe peitschten den Sand, den Wind und die Sonne hatten sie im Rücken, feurige Silhouetten, die den Sturm brachten. Etwas flog aus ihrer Mitte lautlos durch die Luft, schloss sich weich um den Auserwählten und dann zog die Schlinge sich zu. Alles konzentrierte sich nur noch darauf, das möglich zu machen, ein erneuter Angriff gegen die Römer erfolgte nicht.


    Der junge Soldat wurde von den Füßen gerissen und davon geschleift, während die übrigen Reiter die Flucht deckten, damit der Tarku, der Immerhungrige, sein Opfer erhalten konnte.

  • Die 5, nein 4, Reiter erreichten nun schließlich die beiden Centurien. Einer der ehemaligen Fünf Legionäre war bereits vor Ort und händisch dem mwdiczs die Trinkschlöuche aus.

    Verletzte lagen oder saßen in mitten des Karrees welches zu dessen Schutz gebildet wurde.

    Appius blickte kurz über das Chaos bis er die Stimme von Stilo, Optio der 2. Centurie,

    " Du irrst, mein zerfranster Kamerad. Wir hier" Dabei deutete er weitläufig auf die anderen 3 Miles:" Wir sind eine multifunktionale Einheit. Klein aber oho."

    Ihne eine Falte zu verziehen setzte er fort.

    " Was ist mit dem Kameraden der gefangen wurde? Der wegen dem hier alles angefangen hat?"

  • Cinna waren die Götter heute nicht hold. Gerade sah es noch aus, als würde die Situation sich entspannen, da unternahmen der Anführer der Räuber einen letzten, todesverachtenden Vorstoß mit dem letzten Rest an Männern, die ihm geblieben waren.


    Ein Lasso legte sich sanft wie die kalten Hände des Tanathos um seinen Hals. Es gelang ihm gerade noch, einen Arm hindurchzuschieben, bevor die Schlinge sich zuzog. Ein Ruck riss Cinna von den Füßen und er konnte froh sein, dass nicht nur sein Hals in der Schlinge gewesen war. Alles, was er zuvor in den Händen gehalten hatte, lag im Sand verstreut. Hufabdrücke zerwühlten den Grund. An seinem Kopfende hörte Cinna den dumpfen Galopp von Pferdehufen im Sand, der ihm ins Gesicht flog, so dass er praktisch nichts mehr sah. Weiteren Galopp hörte er um seine Füße herum und zu den Seiten, scheinbar hatte man ihn in die Mitte der letzten Reiter genommen. Der Druck der Schlinge war zu heftig, als dass er schreien könnte. Die Drachenstandarte heulte in seiner Nähe.


    Ohne ein Wort, ohne mögliche Gegenwehr, wurde Cinna unter lautem Gejohle fortgeschleift, hinaus in Richtung Wildnis.

  • Heulen erfüllte die Luft wie auch das Geplärre von Männern.

    Apoius sah auf und sah mit, immer größer werdenden Augen, die heran nahenden Steppenreiter.

    Wie Schatten wirkten die Reiter als sie auf die Einheit zugeritten kam mit ihren Mäntel, die sich im Wind wie Flügel bewegten.


    Das Karree stand nich in bot somit eine wehrhafte Formation. Apoiis verstand nicht ganz den Sinn des neuerlichen Angriffs. Die Reiter hatten sich bereits zurückgezogen. Zu Fuß oder eben zu Pferde.

    Schnell blickte er über die Mannschaften natürlich konnte er nicht sagen wer nun fehlte und verletzt war doch er erkannte dass ein einzelner Miles weit weg der Formation stand. Der Staub Zwang ihn kurz die Augen zu schließen. Beissend und kratzen breiteten sich die feinen Partikel in den Augen aus und machten es fast unmöglich klar sehen zu können.


    " WER IST DER IDIOT DA DRÜBEN?' brüllt Cerretabus mit Tränensäcke Augen und erhobenen Arm der in die Richtung des einzelnen Miles deutete.

    " VERDAMMT NOCH MAL......" Weiter kam er mit seiner Flucherei.

    Schon waren die Reiter heran, warfen ein Seil und schnappten sich damit den Miles. Mit kräftigen Ruck wurde dieser von den beinen gerissen und schlingernd, wälzend über den trockenen Boden geschleift. Schon machten die Räuber kehrt und galoppierten nun in entgegengesetzten Richtung davon. Dort hin wo das Gelände unwegsamer wurde. Steine und Felsen bedeckten den Boden und erhoben sich zu einem kleinen Gebirge das offensichtlich nicht einfach zu überqueren war.


    Entschlossen rannte er zu dem Leihpferd, versuchte im Lauf aufzusitzen, rutschte aber unglücklicherweise mit den Standbein aus. So hing er jetzt wie eine Spinne, halb am Rücken , halb an der Flanke des Gauls, herunter.

    Ohne weiter Zeit zu verlieren ließ er die Mähne aus und fiel etwas unbehände zurück auf den Boden.

    Irgendetwas tut nun ziemlich weh......

    " sch......"......

    Mit Schmerzen am Allerwertesten rappelte er sich hoch und bestieg nun so das Pferd.


    " IHNEN NACH...." Dabei hob er seinen Arm während das Pferd mit den Vorderläufen nach oben stieg und zwei, drei Sprünge auf den Hinterbeinen nach vorne machte.

  • "Die Späher, die gefangen worden sind, müssten wieder hier sein", konnte Stilo gerade noch mit Blick auf die durcheinander liegenden Pferde und menschlichen Körper sagen, als sie erneut Ärger bekamen. Seine Augen weiteten sich und ein Brüllen hallte durch die Steppe, in dem Zorn und Entsetzen gleichzeitig mitschwangen, denn dort wurde niemand anderes als Cinna weggeschliffen!


    Bei der Gelegenheit fiel Stilo auf, dass Cinna sein Großneffe oder so was in der Art war ... Stilos Mutter war eine Umbrena. Andere Leute waren fleißiger in ihren Vermehrungspflichten gewesen als er. Und eines der prächtigen Resultate wurde gerade von Barbaren weggezerrt! Für die Römer ging in diesem Moment scheinbar alles schief. Als Cerretanus durch den Staub kullerte wie ein riesiger Käfer, half Stilo ihm rasch auf die Fuße und dann aufs Pferd.


    "Das ist mein Großneffe, den sie da haben", brüllte er, wenngleich es von der Sache her genau so schlimm wäre, wenn jeder beliebige andere Miles weggezerrt werden würde (mit Ausnahme von Pansa vielleicht, dem kaum jemand nachtrauern würde, nicht einmal seine "Freunde").


    Die multifunktionale Einheit preschte endlich los, den Steppenreitern hinterher. Stilo würde Cerretanus am liebsten bei der Jagd begleiten, um seinen Neffen zurückzuholen, doch es ging nicht - sie konnten nicht zwei Centurien mit einem Centurio allein lassen, der keine sonstige Unterstützung hatte. Und so widmete sich Stilo angespannt der erneuten Sortierung seiner Leute, die ständig durcheinaner kamen und irgendwelchen Unsinn taten, den sie nicht sollten und andere Sachen unterließen, registrierte die Wasserschläuche, die Cerretanus den Verantwortlichen des Verbandsplatzes ausgehändigt hatte, die das Wasser nun sinnbringend und wohldosiert an jene verteilten, die es am nötigsten hatten.


    Und nachdem alles organisiert war und keiner mehr Unsinn machte, blieb Stilo nur, sinnlos herumzustehen, der Jagd aus der Ferne zu verfolgen und auf den nächsten Befehl von Bellatus zu warten, während vor Anspannung seine Fäuste zitterten. Es war doch etwas anderes, wenn ein Verwandter entführt wurde, als wenn das irgendwer war, musste er sich eingestehen. Jetzt professionell zu bleiben und keinen irrationalen Aktionismus folgen zu lassen, stellte ihn auf eine harte Probe.

  • Und so widmete sich Stilo angespannt der erneuten Sortierung seiner Leute, die ständig durcheinaner kamen und irgendwelchen Unsinn taten, den sie nicht sollten und andere Sachen unterließen ...

    Selbst in der äusseren Linie des Karree, wo eigentlich klar sein sollte, dass nur eiserne Disziplin den Schutz der Verletzten hinter uns sicherstellen konnte, wurden einige Männer unruhig, als sie sahen, dass einer der Kameraden, der sich scheinbar nicht mit mir zurück zur Formation retten konnte, von den Räubern eingefangen und weggeschleift wurde. Einige Männer wollten sich bereits mit lautem Gebrüll auf die Verfolgung der Reiter machen, als ein Optio verzweifelt versuchte Ordnung zu schaffen.


    Bei Mars Arsch, bleibt hier ihr Idioten. Wie wollt ihr ein Pferd zu Fuss einholen? Und wisst ihr überhaupt, was hinter dem nächsten Hügel auf euch wartet? Wollt ihr denn eigentlich alle draufgehen? Formation halten und wachsam bleiben!


    Wesentlich mehr Unterstützung konnte ich dem Optio nicht geben, denn ich hatte keine Befehlsbefugnis, aber es reichte aus um die Männer in meiner Nähe zurück in die Formation zu brüllen. Obwohl sie offensichtlich ziemlich undiszipliniert waren und einiges von dem vermissen liessen, was uns in Iudäa in den letzten Jahren so oft den Hintern gerettet hatte, waren sie dennoch nicht blöd und verstanden, dass der Optio und auch ich recht hatten.

  • Bellatus hörte die Rufe sehr wohl, er sah auch den Angriff und den Raub des Miles, der ihn sehr erzürnte. Doch irgendetwas in ihm mahnte zur Vorsicht. Was wenn das ein Ablenkungsmanöver war. Die davonpreschenden Reiter vermochte er mit Rufen und Schreien kaum an ihrem Vorhaben zu hindern, was er jedoch vermochte war die Formation zu halten. Was ervermochte war ihnen klar zu machen, daß sie Legionäre waren, daß sie wehrhaft waren und zusammen standen.

    Militeees!!! Staateeee! Gladioooos stringiteeeee!

    Es war unwahrscheinlich, daß sie noch einmal in solcher Zahl angreifen würden, dazu lagen zuviel von ihnen in ihrem Blut.

    Sagittarii...aciem dirigiteeee! Ihre Lanzen und Speere waren verbraucht, zerbrochen. Doch sie waren noch zahlreich genug und hatten notfalls Platz für Formationen...eine davon war der Rhombus um die Verletzten bilden! Sagittarii in die zweite Reihe, schießen bei Sichtung! Was die Männer nun brauchten war Führung, jemand der über den Dingen stand...und Hilfe, Bellatus knirschte mit den Zähnen, wenn die Kavallerie nicht bald auftauchte, würden hier einige Kameraden an ihren Verletzungen sterben oder dehydrieren...denn neben den Fernwaffen war auch das Wasser knapp.

    Er dachte kurz an den ihm unbekannten Miles, der verschleppt worden war. Er dachte an die Reiter die den Barbaren folgten, womöglich in eine Falle,...was gäbe er jetzt für eine bessere Übersicht...

  • Endlich kam der Halt Befehl und wir konnten die vermaledeiten Speere weglegen und die Gladii ziehen. Ich fühlte mich wesentlich wohler mit dieser Waffe, als mit dem blöden Speer. Auch die Männer um mich herum hatten sich wieder gefangen und bildeten jetzt wieder einen geschlossenen Schildwall, der sowohl die Bogenschützen als auch die Verletzten zuverlässig schützte.


    Innerlich atmete ich gut durch, äusserlich liess ich mir nichts anmerken, aber die ganze Situation war äusserst brenzlig gewesen. Beinahe hatte die Undiszipliniertheit dazu geführt, dass 2 Kohorten aufgerieben hätten werden können. Der Centurio und die Offiziere hatten noch viel Arbeit vor sich und wir würden viel schuften und trainieren müssen! Für mich eine Chance, mir meinen Platz in der neuen Einheit zu erarbeiten, sofern ich dies nicht schon mit meinem Verhalten heute getan hatte.

  • Das leichte Durcheinander, durch das spontane Vorgehen Cerretanus', bekam dieser gar nicht mehr mit. Selbst seine ' Spezialisten, die hinter ihm her hetzen, waren nicht vorhanden. Noch nicht.

    Die rebellischen Reiter waren nun knapp 2 Meilen voraus und erreichten bereits die Ausläufer des Gebirges. Ihr Tempo verringerte sich nun automatisch was für die Verfolger von Vorteil war da sich der Vorsprung verkleinerte. Jedoch war das Gelände für Cerretanus und die anderen ebenso nun ein Grund langsamer zu werden.

    Kleine, mittlere und grosse Felsbrocken stimmen einen Pfad der nicht breiter war als zwei Reiter nebeneinander und das Gelände begann nun in einer Steigung zu verlaufen.

    Niemand wollte riskieren dass sein Pferd sich hier Verletzte....

    Irgendwo weiter vorne machte der Pfad eine Biegung....

    "Absitzen" befahl der Furier den nun zu ihm aufgeschlossenen Kameraden.

    " Wer weiß was uns da erwartet" raunte er verhalten und nahm sein Ofwrd an den Zügeln um es zu führen.

    Ihre Waffen waren gerade mal der Gladius, ein Dolch und die zerbrochenen Hastii.

    Schon verwanden sich die Gehirnwindungen des Furiers....das Gelände unbekannt, Bewaffnung eher bescheiden. Ohne Schilde war man recht verwundbar und dazu kam noch die Hitze die momentan von den Felsen abstrahlte.

    Alles in allem ein hervorragender Trip um etwas zu erleben.

    Irgendwann würden Wahnsinnige viel Geld für diesen Scheiß hier zahlen....

    " Psst...." Aooius hob die Hand und Bullterrier die Fauste. Dann hob er die Hand flach über seinen Kopf, deutete dann sofort in die Richtung des Eibgabgs zu einer Schlucht in der der Ofad verschwand.

    " So...wir machen das nun ganz schlau. Abstand 10 Pedes. Ich werde vor gehen. Die Pferde bleiben hier. Gladius bereit halten. Und leise."

    Kaum ausgesprochen Band er sein Pferd an einen knorrigen Baumstamm fest.

    " Los geht's " zischte er und deutete nach vorne.

    Irgendwo dort waren die Reiter deutlich zu hören. Die mussten schließlich nin unbedingt darauf achten sich geräuschlos fortzubeqegen.

  • Bellatus lauschte...außer dem Säuseln des Windes und den Stöhnen der Verwundeten war nichts zu hören. Keine Hufgeräusche, weder von den Idioten die ohne Sicherung zum Feind galoppiert waren, noch von der Verstärkung. Er wischte sich die Stirn. Es war unerträglich heiß.

    Na schön, wir stellen zwei Contubenriae ab die mit den Verwundeten zurück zum Castellum gehen, wenn sie ausser Sicht sind marschieren wir weiter. Er wandte sich an den Seianer. Optio,...zwei Speculatores auf den Hügel. Nachricht wird mit Bogenpost geschickt,...wir können hier nicht bis zum Abend ausharren und Nichts tun.

    Er sah zu wie die abgestellten Männer, allesamt leicht verwundet, ihre schwerer verwundeten Kameraden transportbereit machten, ihre Wasserrationen an die kämpfenden Kameraden abgaben und dann aufbrachen. Bellatus sah ihnen nach und überschlug die Zahlen und kam zu dem Schluß, daß ihm im Vergleich zu heute Morgen fast 4 Contuberniae fehlten. Das war bitter, besonders angesichts der unklaren Lage. Na schön Optio, schick die Speculatores los,...alle Übrigen fertig werden,...

  • Cerretanus war ohne Befehl dem Feind gefolgt. Von der Sache her ein Unding, das würde bei allem Heldenmut einen Anschiss geben, und doch war Stilo froh, dass er es tat und nach dem verlorenen Cinna suchte. Stilo selbst blieb wie angewurzelt bei seiner Einheit - pflichtbewusst, treu und doch nagte der Wunsch, dieses eine Mal anders zu handeln, um Cinna zurückzuholen. Es war aussichtslos - gäbe es eine realistische Chance, würde Bellatus sie ergriffen haben. Hier war Vertrauen gefragt, wo der Verstand versagte.


    Sie brauchten neue Speculatores ... die alten wurden gerade am Verbandsplatz versorgt. Auf ein Neues, keine Zeit für düstere Gedanken. Stilo suchte sich wieder zwei Milites aus. Die Stirn des sonst stoischen Soldaten war tief gerunzelt. Noch war keine Zeit, nachzudenken und etwas zu fühlen. Die Funktion des Optio war nach dem kurzen emotionalen Ausbruch erneut an die Stelle des Menschen getreten.


    "Die Milites Marcus Turius Fimbria und Gaius Sempronius Sophus - ihr übernehmt den Part der Speculatores. Die Kommunikation erfolgt über Pfeilpost. Bezieht auf dem Hügel dort oben Stellung, informiert uns, was die Barbaren und die Kameraden treiben!"


    Und kommt, wenn es keine Umstände macht, diesmal ohne Schlinge um den Hals zurück.


    Stilos Blick strich über die staubigen Reste seiner Männer, als Bellatus die nächsten Befehle gab. Zwei Contubernia sollten sie die Verwundeten zurück ins Castellum schaffen lassen, der Rest würde bleiben. Ihre Einheit schmolz wie ein Eisblock in der Sonne. In kurzer Zeit hatte Stilo sich entschieden, wer den Geleitschutz bilden und die Verwundeten heimbringen würde und diesen aussortiert. Sie unterteilten die Verwundeten in jene, die gehen konnten und jene, die Unterstützung brauchten. Manchmal tat es die Schulter eines Kameraden, manchmal musste eine Trage improvisiert werden. Einen Teil der Ausrüstung ließen sie zurück, abgesehen von Waffen, anders ging es nicht. Das konnte später abgeholt werden. Die zurückbleibenden Milites machten sich bereit, den Einsatz fortzusetzen.

  • Ich hörte den Befehl, der mich zum Speculator machte. Ein Unding, wie ich in meinem Kopf notierte, da ich als Immunis eigentlich von derartigem Dienst befreit war. Doch Befehl war Befehl und der Moment mich darüber zu beschweren würde dann schon noch kommen, wenn es nötig werden sollte. Zudem war ich neu und kannte weder jemanden noch das Gelände hier. Was ich also als Speculator taugen würde, das konnte sich nur in ganz kleinem Rahmen halten.


    Ich hoffte, dass der andere Mann, den ich wirklich nicht kannte, wenigstens einen Bogen hatte, denn ich hatte keinen.


    Mein Blick in die Runde, wer sich denn rühren würde, zeigte mir in der Tat einen Bogenschützen und zwar einen richtigen, keinen von der Legio umgemusterten. Das zeigte seine Ausrüstung deutlich. Ich atmete auf, legte die nun unnötige Kampfausrüstung weg, respektive übergab sie, und machte mich mit dem Schützen zusammen, der ebenfalls ausser seinem Bogen und den Pfeilen fast alle Ausrüstung abgelegt hatte, auf den Weg.


    Sim-Off:

    Was zum Teufel ist "Kommunikation per Pfeilpost"? Soll ich eine Wachstafel auf den Pfeil aufspiessen oder hat irgend jemand reissfesten Papyrus erfunden, der den Transport auf dem Luftweg an einem Pfeil überleben würde? Oder schreiben wir mit einem Bleistift eine Mitteilung auf den Schaft des Pfeiles? Ich habe gerade keine Ahnung, wie ich das simmen soll. ?( :?:

  • DIE WILDE 5:


    Nahezu geräuschlos arbeiteten sich die fünf imperialen Sturmtruppler vorwärts. Die Wände, die den Pfad begrenzten, wuchsen mit jeden weiteren Meter den die Fünf vorwärts gingen mach oben. Senkrechte Wände die keinerlei Möglichkeit ließen Schutz zu finden.

    Appius blickte argwöhnisch nach oben und suchte während er sich vortastete die Fellsen nach möglichen Verstecken ab. Ab und zu wuchs ein kleiner Busch oder abgestorbenen Bäumchen aus der Wand. Vermutlich gab es dort spalten die während der Regenfälle genügend Nass speichert um Vegetation hervorzubringen.


    Weiter vorne, wie weit konnte man wegen des Echis nicht feststellen, waren die Reiter. Jene die geflohen waren und einen ihrer Kameraden gefangen hielten.

    " Los schneller." Appius trieb seine Kameraden und sich selbst an.

    Der Klang veränderte sich. Nicht mehr so hohl und langlebigen wie am Beginn der Schlucht sondern kürzer und klarer.

    Vermutlich würden sie gleich am Ende der Schlacht angekommen sein....

    Nach einer weiteren Biegung öffnete sich der schmale Gang und fast wären die Fünf einen Abhang hinunter gepurzelt.

    " Na das wäre wohl ziemlich ins Auge gegangen" meinte einer, es war Caius Presenteius Madarus, der Milites.

    " Ja. Und Kopfschmerzen hätte es auch gröbere gegeben."

    Appiis deutete nach rechts. Dort schlängelt sich ein Pfad entlang der Felswand in Serpentinen nach unten um in einen Talkessel zu enden.

    Und dort waren auch jene Banditen die Cinna geraubt hatten.

    " Ist Cinna noch Jungfräu?" Der Furier grinste und meinte trocken:" Würde nicht viel bringen. Wenn dann ist er keine sabinische Jungfrau. Er ist quasi wertlos. In diesem Fall."

    Dass sie eher weniger unentdeckt blieben war ihnen allen klar. Doch nun wo sie schon mal hier waren würden sie auch den letzten Schritt wagen und nach unten absteigen. Zumindest hatte man sie bis jetzt nich nicht bemerkt und dieser Umstand wurde schamlos ausgenutzt.

    Zahlreiche kleinere Brocken, Vermutlich durch Erosion aus der Felswand gebrochen säumten den Serpentinenpfad. Jeder nahm so viele auf wie er tragen konnte. Besser einen Stein auf einen Kopf schmeißen als nur böse aus der Wäsche glotzen.

    Improvisieren ist die halbe Miete.

  • Bellatus ließ den Kopf im Nacken kreisen als die beiden Speculatoren davon stoben. Er persönlich rechnete nicht mit größeren Verbänden. Dafür waren die Angriffe nicht exakt genug. Er schloß einen militärisch geführten Verband aus. Das waren Banditen. Strauchdiebe die sich einen Namen machen wollten. Vielleicht war es sogar ein bekannter Strauchdieb um den sie sich scharten...diese Drachenstandarte, dachte er bei sich. Gab es da nicht einmal eine Besprechung? Es gab einen Kriegsfürsten namens...er dachte nach.

    Zarabruska...Zampano...Zackikowski? Za...irgendetwas mit Za. Ein ehemaliger Offizier mit Ambitionen. Nun er war ambitioniert genug sich mit zwei Centurien der römischen Legion anzulegen. Er hatte ihnen auch zugesetzt,...aber so wie es sich im Moment darstellte waren ihm die Optionen ausgegangen. Er hatte entweder keine Männer mehr, die Männer waren unmotiviert, was in diesen Banden schon mal vorkam, oder er war schlicht weg und sie würden bald eine Lösegeldforderung bekommen,...im besten Fall. Im schlimmsten Fall würden sie ihren Kameraden entweder gar nicht oder nur noch tot finden.

    Er sah an die Stelle an die er die Speculatores geschickt hatte.


    Sim-Off:

    SimOff. Einritzen in den Schaft : - X = weniger als 10 + X = mehr als 10 inclusive ungefährer Anzahl. S= State ...bleiben zu gefährlich P= Pergite ...als vorrücken möglich

  • Im Talkessel nebenan machten die verbliebenen Steppenreiter sich bereit, aus der Wahrnehmung Roms zu verschwinden. Aus dem Nichts waren sie gekommen und ins Nichts würden sie zurückkehren, denn niemand mochte sagen, wer sie waren, wenn sie sich erneut unter das Volk mischten. Wenn aus Räubern wieder Väter und Söhne wurden, Ehemänner, Geliebte und Brüder. Nichts von all dem war Zambascha. Es gab nur Zambascha das Werkzeug und dahinter keinen Mensch.


    Der Grund, warum Zambascha noch einmal halten ließ, lag zwischen ihnen wundgeschleift im Staub und regte sich kaum. Die Rüstung hatte den Gefangenen vor dem Schlimmsten bewahrt, dennoch wirkte er nach der kurzen Strecke, die er über Sand und Steine hinweg gerissen worden war, bereits mitgenommen. Die Räuber ließen sich von den Pferden rutschen, tranken aus dem Wasserschlauch des erbeuteten Römers. Danach trat Zambascha an ihn heran. Die Räuber taten es ihm gleich.


    Zwei nahmen ihrer Beute Helm und Panzer ab, so routiniert, als würden sie einen Flusskrebs schälen. Das Eisen war unnötiges Gewicht. Helm und Panzer wurden in einer Felsspalte deponiert, um sie später abzuholen und wiederzuverwenden oder zu verkaufen. Zambascha, der für das gerechte Teilen der Beute zuständig war, übergab den römischen Dolch feierlich seinem tapfersten Streiter, der seinen Bruder verloren und dennoch treu zu ihm gehalten hatte. Das Schwert aber überreichte er dem Mann, der diese Beute gemacht und bis hierher geschleift hatte und dieser erhielt auch den Gürtel des Römers als Trophäe, von denen Zambaschas Trupp bereits eine ganze Sammlung sein Eigen nannte. Die Sandalen erhielt jemand, dem sie passten und der letzte Räuber erhielt die leere Wasserflasche des Römers. Für sich selbst behielt Zambascha nichts.


    Als alles mit Ausnahme der verschwitzten Tunika von dem gefangenen Soldaten genommen worden war, blieb im Sand ein harmlos aussehender Jüngling zurück, dessen rotes Haar nass auf seinem Kopf klebte. Auf eine nähere Inaugenscheinnahme verzichtete Zambascha. Jeder Mann, der in der Legio diente, war gesund und erfüllte somit die Grundvoraussetzungen eines Opfers. Einzuschätzen, ob Tarku tatsächlich Gefallen an diesem Exemplar finden würde, war Sache der Priester.


    Mit Verfolgern rechneten sie nicht, denn von einem erschöpften Häuflein abgesehen, waren die beiden Centuriae ohne Reiterei gewesen. Eine Legion teilte sich nicht, sie blieb stets eine Einheit, so war es Gesetz. Niemand würde den Räubern zu Fuß in die zerklüftete Wildnis der Berge folgen, denn dafür hätte die Legio ihre schützende Formation aufgeben müssen. Und so war Zambaschas Konzentration darauf gerichtet, wie man den Mann am besten vor seinem Häscher auf dem Pferd fesselte, denn er wähnte sich sicher.


    Ihre fünf Verfolger bemerkte niemand. Und es begab sich, dass Zambascha noch zu Fuß war und den Sitz der Beute kontrollierte, während alle anderen bereits auf ihren Pferden saßen.

  • Sim-Off:

    Danke für die Info zur Pfeilpost. War mir bislang völlig unbekannt. Keine Quellen dazu gefunden. Was die beiden Erzählstränge angeht, so kombiniere ich sie derart, dass die "Wilde 5" ja bereits in einer Schlucht auf der Verfolgung ist. Das würde bedeuten, dass wir die Räuber nicht sehen können. Korrekt?


    Zusammen mit meinem Kameraden, der sich als Bogenschütze mit syrischer Herkunft herausstellte, der jedoch das Bürgerrecht besass und daher dieser Legio zugeordnet worden war, rannte ich so schnell es ging auf den nächsten Hügel. Kurz vor der Kuppe legte ich mich flach auf den Bauch und nutzte die Deckung der Gebüsche, um möglichst nahe an die Kuppe heranzukommen.


    Was ich sah machte mir wenig Mut. Hinter der Kuppe ging es ungefähr 2 Meilen weiter bis der Pfad sich im beginnenden Gebirge verlor. Kein Mensch war zu sehen, auch keine Reiter, weder römisch, noch feindlich.


    Sorgfältig meldet ich das Syricus, so sagte mir der Kamerad sollte ich ihn nennen. Er ritzte dann geschickt etwas in einen Pfeil. Knapp konnte ich

    R = 0 / I = 0 / II m = mons * erkennen, hatte jedoch keine Ahnung, was genau das bedeuten sollte.


    Wenig später surrte ein Pfeil in Richtung unserer Truppen los. Ich hoffte bloss, dass die dort unten diesen mir völlig neuen und unbekannten Code kannten, musste es jedoch annehmen, da der Befehl ja gelautet hatte mit Pfeilen zu kommunizieren.


    Meine Aufmerksamkeit war derweil bereits wieder auf die Weite hinter der Kuppe gerichtet. Ich hatte keine Lust überrascht zu werden, also spähte ich aufmerksam nach irgendwelchen Bewegungen oder unnatürlichen Formen.


    -------------------


    * Römer = 0 / Feinde = 0 / 2 Meilen bis Gebirge

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