Zwei Tage nachdem Valerius Flaccus in die Klientenschar der Flavier aufgenommen worden war, war er erneut in die Villa eingeladen, um sich an einer Cena gütlich zu tun und sodann seine Vorschläge zur Änderung der Lex Mercatus zu teilen - vorwiegend mit dem derzeitigen Aedil und Sohn seines Patrons, Gracchus Minor. Denn letztendlich würde eine Gesetzesänderung sich durchaus gut in dessen Amtsjahr einfügen, zumindest nach den Plänen des älteren Gracchus. Wie üblich - insbesondere in Anwesenheit eines Gastes - wurde am flavischen Mahl nicht gespart, weder an Fülle noch an Variation der Speisen, so dass spätestens nach der Süßspeise wohl kaum Bedarf an weiterer Nahrung bestand, zumindest nicht der stofflichen. Der ältere Gracchus spülte die letzten Krümel in seinem Halse mit ein wenig Wein hinab, um sodann den Anlass des Abends zu thematisieren.
"Wie ich euch bereits eröffnete wird uns Valerius einige Änderungen für die lex mercatus präsentieren. Während des Aedilates Aurelius Lupus' - mögen seine Taten für Rom stets in Erinnerung bleiben"
, sprach Gracchus und schüttet einen Schluck Wein aus dem Glas auf den Boden, um dem verstorbenen Freund seinen Tribut zu zollen, und setzte noch einmal an.
"Während des Aedilates Aurelius Lupus' hat Valerius ihm mit seiner umfangrei'hen Sachkenntnis bei der Reform dieses Gesetzes unterstütz. Indes wandelt die Welt sich weiterhin und Valerius verwies darauf, dass es durchaus noch einige Feinheiten an der lex mercatus gibt, welche weiterer Anpassungen bedürfen. Ich habe ihn daher gebeten, diese uns heute Abend vorzustellen, so dass sie in den Senat eingebracht werden können."
Ich überspringe den Akt des langwierigen Essens, so dass wir uns direkt dem Thema widmen können. Für ein wenig Smalltalk ist danach zweifelsohne noch Gelegenheit.