Hochzeit mit Iulia Stella - Der Brautzug kommt am neuen Heim an

  • Als der Brautzug sich der Domus Annaea näherte, geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.


    1. Die Sklaven der Domus Annaea stellten sich vor der Porta auf um das Brautpaar zu empfangen. Für die neue Domina waren Öl und Wolle bereitgestellt, damit sie den Türpfosten damit einreiben und einwickeln konnte. Eine weitere Tradition, von welcher kaum noch jemand wusste woher sie kam und warum man es tat, aber es war halt einfach so.


    2. Ein Sklave übergab Stella bei der Ankunft 3 Asse. Eines davon hinterlegte sie sofort an der Kreuzung zur Strasse, welche zur Domus Iulia führte und praktisch direkt vor der Haustür lag, damit die Kreuzweg Laren sie auch weiterhin auf dem Weg in das neue Heim beschützen würden. Dass Selenus mit seinen Leuten auch dafür sorgen würde, wusste ich natürlich, aber das mussten wir nicht überall herumposaunen. Die beiden anderen steckte sie noch in einen Beutel an ihrem Gürtel. Diese würde sie später benötigen.


    3. Bei der Ankunft entbrannte ein Kampf zwischen den Herren um die erste Hochzeitsfackel, diejenige, mit der alle anderen entzündet worden waren. Zuvor war diese von einem Sklaven der Gens Iulia stolz direkt hinter uns hergetragen worden.


    4. Als all dies geschehen war, hob ich Stella in meine Arme und trug sie unter Applaus über die Schwelle. Hinter uns betraten nun auch die Gäste die Domus, wo alles festlich geschmückt und beleuchtet war. Im Atrium warteten Häppchen und Getränke auf die Gäste.

  • Ich erhielt von einem Sklaven Öl und Wolle und machte mich sogleich daran, den Türpfosten der Domus Annaea damit einzureiben und ihn danach so gut es ging mit der Wolle zu umwickeln. Das war jedoch praktisch unmöglich, da er fest in das angrenzende Mauerwerk eingearbeitet war. So musste die Tradition einen Abstrich hinnehmen und der Türpfosten wurde bloss mit der Wolle geschmückt.


    Danach erhielt ich 3 Asse von einem weiteren Sklaven und ging die wenigen Schritte zum nächsten Kreuzweglararium. Dort legte ich eines der Asse ab, damit die Laren mir auch in Zukunft sicheren Zugang zu meinem neuen Heim gewähren würden.


    Als ich zurück kam, entbrannte unter den Männern der Kampf um die Hochzeitsfackel und erst als dieser abgeschlossen war, hob mich Florus wieder in seine Arme, um mich über die Schwelle zu tragen, damit ich auch ja nicht stolpern konnte. Ursus stellte sicher, dass auch Florus nicht stolpern würde.


    Innen angekommen liess mein Mann, ja, nun war er wirklich mein Mann, mich wieder zu Boden und ich entnahm ein weiteres Ass aus dem Beutel, wo ich die beiden verbleibenden Münzen zuvor hineingesteckt hatte und überreichte es ihm. Dies war meine "Bezahlung" für alles, was er in Zukunft für mich anschaffen und ausgeben würde. Zusammen gingen wir sodann zum Herd, wo ich das dritte Ass hineinlegte und diesen somit für mich kaufte. Nun war ich die neue Herrin des Hauses.


    Während die Gäste nun in der Domus Annaea nochmals verpflegt wurden und sicherlich noch bis weit in die Nacht hinein feiern würden, wurden Florus und ich von der Pronuba, meiner neuen Freundin, welche schon den ganzen Tag diese Aufgaben übernommen hatte, in unser neues gemeinsames Reich geführt, wo das wunderbar hergerichtete Ehebett auf uns wartete. Ob es Florus gelingen würde den Knoten des Herkules zu öffnen und die Ehe so auch vollzogen werden würde, dies blieb den Gästen zumindest visuell verborgen.

  • Ich klatschte heftig, als Florus endlich Stella über die Schwelle trug in die festlich geschmückte Domus Annaea. Ich hatte selbst mit den Sklaven vieles hergerichtet und geschmückt und war schon stolz über den prächtigen Anblick. Stella und Florus vollzogen noch die restlichen öffentlichen Pflichten der Zeremonie und wurden dann zum Ehebett geleitet, während ich die restlichen Gäste gut gelaunt in die prächtig geschmückten Räume brachte. Dort warteten bereits Sessel und Liegen sowie Tische mit Getränken, Häppchen und Knabbereien aller Art.


    Kurz schaute ich mich nach Conservator um, aber dieser war wohl auf die Suche nach weiblicher Gesellschaft für die Nacht gegangen. Die Gäste würden sich schon amüsieren auch ohne mein weiteres Zutun, also ließ ich mich in einem der großen, bequemen Korbsessel nieder und trank ein wenig kühles Wasser, was meinem Kopf gut tat.

  • An der Seite ihres Mannes erreichte dann auch Valentina die Domus Annaea. Sie hatte während des Brautzuges zwar keine Verse vorgetragen, das hatte sie Serapio überlassen, doch Nüsse hatte auch sie geworfen. Ihr war der kleine Moment nicht entgangen bei dem sich ihr Mann angespannt hatte und am Ende doch zum Glück nur einen Bettler angestarrt hatte, der die Nüsse am Boden aufsammelte. Valentina fragte selten nach den Aufgaben die ihr Mann zu betreuen hatte. Ein solche Geheimnis hatte ihn schließlich vor langer Zeit von ihr getrennt. Wenn er mit ihr sprach, hörte sie ihm zu, doch sie war keine all zu neugierige Frau. Sie ließ ihrem Mann in mehrer Hinsicht seinen Freiraum. Jetzt aber war sie an seiner Seite und machte ihm keine Schande. Auch wenn sie zugeben musste nicht mehr ganz nüchtern zu sein. Sie hatte über die Sprüche gelacht und warf Serapio immer wieder bewundernde Blicke zu. Als die Braut nun über die Schwelle getragen wurde, klatschte Valentina und freute sich so sehr für Iullia Stella. Einfach aus dem Grund weil sie selber jetzt so glücklich verheiratet war und sie ihr genau so viel Glück wünschte.

  • Brautzug >>>


    Annaeus Conservator hatte das ganze Gerede von Priapus irgendwie angestachelt; er verschwand im Getümmel mit einer nocturnen Kreatur.... mein Patron Florus Minor trug seine hinreißende Stella über die Schwelle, und alles stürzte sich auf die erste Hochzeitsfackel, aber ich war es nicht, der sie bekam....der Tribun Serapio, mein Rivale beim Oktoberpferd war da mit der entzückenden Valentina, und es tat gut, zu sehen, wie das Eheleben ihm anstand; er wirkte heiter und gelöst....Ravilla mit wohlriechenden Düften des Orients gesalbt, hatte ebenfalls einen Spottvers zum besten gegeben.... Die erlesene Annaea Crispina, nun von ihrem Verwandten unbegleitet, ließ sich in einen Sessel sinken....

    auch ich hatte mir die Finger wundgeklatscht und auch eine wunde Kehle vom Talassio- Rufen, aber schön war es, schön und beschwingt...

    Und ich war hier mit der veilchenäugigen Sergia Severa, ein glücklicher Mann....

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  • Aulus Furius Saturninusauch ich hatte mir die Finger wundgeklatscht und auch eine wunde Kehle vom Talassio- Rufen, aber schön war es, schön und beschwingt...

    Als der Brautzug sich der Domus Annaea näherte und die Braut nun über die Schwelle getragen wurde, schaute Severa sich noch vor der Porta um und erblickte ihren treuen Sklaven Makitros, der innen überall gefolgt war, im Schatten stehen. Ja, es war Zeit nach Hause zu gehen.


    "Werter Saturninus, es war mir eine Freude, in deiner Gesellschaft die Hochzeitsfeier zu erleben. Nun, muss ich nach Hause. Ich möchte dich bei Feierlichkeiten nicht stören, Makitros bringt mich zu der Casa Iulia, wo meine Sänfte steht und dir wünsche ich noch viel Spaß!", Severa lächelte Aulus Furius Saturninus an, insgeheim hoffte Severa, dass er sie dort begleitet, aber sagte nichts...

  • Als der Brautzug sich der Domus Annaea näherte und die Braut nun über die Schwelle getragen wurde, schaute Severa sich noch vor der Porta um und erblickte ihren treuen Sklaven Makitros, der innen überall gefolgt war, im Schatten stehen. Ja, es war Zeit nach Hause zu gehen.


    "Werter Saturninus, es war mir eine Freude, in deiner Gesellschaft die Hochzeitsfeier zu erleben. Nun, muss ich nach Hause. Ich möchte dich bei Feierlichkeiten nicht stören, Makitros bringt mich zu der Casa Iulia, wo meine Sänfte steht und dir wünsche ich noch viel Spaß!", Severa lächelte Aulus Furius Saturninus an, insgeheim hoffte Severa, dass er sie dort begleitet, aber sagte nichts...

    Auch ich erblickte den grimmigen Makitros, und da fiel mir ein, dass Diocles keinen neuen Befehl erhalten hatte als den vor der Domus Iulia zu stehen und nach der Sergia Ausschau zu halten. Ach, der würde schon heimfinden....

    Aber dann ... das bezaubernde Lächeln der Veilchenäuigigen...sie wollte schon gehen? Noch ad mediam noctem? Und bei der goldlockigen Venus, wie kam sie darauf, dass sie mich bei Feierlichkeiten störte? War ich so ungeschickt gewesen, dass Sergia Severa mich floh? Oder...war es gar kein Nein sondern ein Ja?

    "Ich habe deine Gesellschaft sehr genossen, nobillisima, und es würde mein Herz betrüben, wenn ich sie jetzt schon entbehren müsste. Gestatte mir, dich zu deiner Sänfte zu begleiten!"

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  • Am nächsten Morgen, nachdem Stella und ich die erste Nacht zusammen verbracht hatten und nicht wahnsinnig viel Schlaf gefunden hatten, wurde von den Sklaven die Tunica recta, das Bettlaken und der Gürtel im Garten des Hauses aufgehängt. Der Gürtel war noch ganz, jedoch der herkulische Knoten war daraus entfernt, was für neugierige Gäste am Tag nach der Hochzeitsfeier ein Beweis dafür war, dass es mir gelungen war, diesen ohne den Gürtel zu beschädigen zu öffnen. Die Tunica recta war ebenfalls unbeschädigt, so dass man auch daraus ablesen konnte, dass ihre gestrige Trägerin sie nicht zerstören musste, um aus ihr zu schlüpfen. Was das Bettlaken anging, so war dieses definitiv nicht mehr frisch und auch andere Spuren waren darauf zu erkennen, so dass jeder Gast, sollte er das wollen, seine Schlüsse ziehen konnte.*


    Stella empfing die ankommenden Gäste als neue Hausherrin. Natürlich hatten die Sklavinnen und Sklaven alles vorbereitet, Stella hatte keine Chance gehabt, einen Empfang vorzubereiten, doch das war normal und alle erwarteten bloss von ihr, dass sie ihre Gastgeberinnen-Pflichten erfüllen würde.


    Im Atrium waren Tische aufgestellt worden, um die Hochzeitsgeschenke abzustellen. Diejenigen Geschenke, welche bereits gestern in der Domus Iulia übergeben worden waren, standen bereits darauf. Auch hier hatten die Sklaven der beiden Gentes eifrig gearbeitet.

    Ebenfalls standen eine Menge Stühle umher, so dass jeder Gast einen Sitzplatz finden würde und sich auch Gespräche entwickeln konnten.


    Sim-Off:

    * Der Brauch, die Bettwäsche nach der Hochzeitsnacht öffentlich sichtbar aufzuhängen, ist von den Römern nicht überliefert. Ich finde es aber in diesem Rahmen, im Garten des Hauses, also nur für ganz neugierige Gäste, durchaus ok.

  • Da es spät geworden war und ich früh morgens wieder in das Haus meines Patrons unterwegs war, war ich nicht viel zum schlafen gekommen. Ich erschien mit zwei der kräftigeren Sklaven mit dem Hochzeitsgeschenk, das ich damals in Gesellschaft von Annaeus Vindex, Decimus Varenus und der reizenden Verwandten Annaea Crispina in den Traiansmärkten erstanden hatte, eine große Pyxis im Attischen Stil, einen bronzenen Behälter mit einem Deckel, den sinnigerweise die rotfigurige Darstellung eines griechischen Hochzeitswagen schmückte.

    Innen war er vergoldet und diente dazu, Wertsachen aufzubewahren, besonders Schmuck.


    Meine pueri* stellten das Geschenk auf einem der dafür vorbereiteten Tische ab.

    Ich schaute mir pflichtbewusst all die Dinge an, die als Beweis galten, dass die Ehe nun richtig vollzogen war, die Tunika recta, der sorgsam gelöste Gürtel ( Da war Florus Minor akribisch vorgegangen) und das Bettlaken.


    Und ich begrüßte den frischgebackenen Ehemann, den Senator und die verehrte Iulia Stella, die nun kein junges Mädchen mehr war, sondern die Domina in ihrem neuen Heim:

    "Salvete Florus Minor und Iulia Stella, die besten Glückwünsche für euch."

    Beide waren garantiert übernächtigt, aber es war ihnen nicht anzusehen; oft wirkten ja Bäder und Massagen Wunder nach durchzechter Nacht, doch hier war es Glück, das seinen sanften Schimmer über die Frischvermählten warf.


    Sim-Off:

    * Jungen, hier im Sinn von Diener

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  • Es war eine kurze Nacht für mich gewesen, wenn auch aus völlig anderen Gründen als die des verliebten Brautpaares. Soviel Feiern und Alkohol war ich nicht gewohnt und ich gelobte, das auch nicht so schnell zu wiederholen. Ich vertrug es nämlich ganz und gar nicht. Nur dank meiner Dienerin Mella sah ich heute nicht total zerstört aus, obwohl ich immer noch starke Kopfschmerzen hatte. Ich setzte ein mutiges Lächeln auf und begab mich auch zum stolzen Hausherren und der frischgebackenen Hausherrin.


    Florus' eifriger Klient Saturninus war mir allerdings zuvor gekommen und so wartete ich ein wenig, bevor ich die Geschenke präsentierte, die ich zusammen mit Vindex ausgesucht hatte. Ich hatte die kleine Statuette für Stella in Tuch eingeschlagen und die kostbare Schriftrolle für Florus mit Bändern geschmückt und legte sie einstweilen auf dem Geschenketisch ab und nahm dann Platz. Nachdem ich hier wohnte, musste ich mich ja nicht in den Vordergrund drängen. Ich hatte alle Zeit der Welt den beiden zu gratulieren. Furius Saturninus nickte ich freundlich zu. Er sah auch erstaunlich passabel nach der langen Nacht aus.

  • Annaea Crispina kam nur wenig später und ließ die Geschenke überbringen. Sie nickte mir zu, und mein Gesicht hellte sich auf: Ein erfreulicher Anblick am frühen Morgen. Außerdem war der Anlass - die Nachfeier ihres Verwandten und meines Patrons, so statthaft, dass ich hoffte, einmal etwas länger mit ihr plaudern zu können. Ansonsten hielt man junge heiratsfähige Damen aus gutem Hause mit Argusaugen bewacht.

    "Salve Annaea Crispina",grüßte ich: "Wirklich eine schönes Fest war das gestern, und hier nun der Empfang. Ich hatte gerade den Brautgürtel mit dem gelösten nodus herculaneus bewundert. Hast du ihn schon gesehen? Er hängt im Garten."

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  • Annaea Crispina kam nur wenig später und ließ die Geschenke überbringen. Sie nickte mir zu, und mein Gesicht hellte sich auf: Ein erfreulicher Anblick am frühen Morgen. Außerdem war der Anlass - die Nachfeier ihres Verwandten und meines Patrons, so statthaft, dass ich hoffte, einmal etwas länger mit ihr plaudern zu können. Ansonsten hielt man junge heiratsfähige Damen aus gutem Hause mit Argusaugen bewacht.

    "Salve Annaea Crispina",grüßte ich: "Wirklich eine schönes Fest war das gestern, und hier nun der Empfang. Ich hatte gerade den Brautgürtel mit dem gelösten nodus herculaneus bewundert. Hast du ihn schon gesehen? Er hängt im Garten."

    Ich war noch nicht im Garten gewesen um das Laken, die tunica oder den Gürtel zu begutachten. Ich hatte da vollstes Vertrauen in Florus und Stella, dass sie ihre römische Pflicht erfüllten.

    "Salve, Furius Saturninus. Ja, es war alles sehr schön." Ich schüttelte kurz den Kopf - was ich nicht hätte machen sollen, denn die ruckartige Bewegung fachte die Kopfschmerzen nur an und ließ mich zusammen zucken - ehe ich erwiderte: "Nein, ich war noch gar nicht im Garten." Normalerweise war ich freundlicher und nicht so einsilbig, aber ich wünschte mir ein dunkles Zimmer und einen feuchten Lappen für meine Stirn in diesem Moment.

  • Ich war noch nicht im Garten gewesen um das Laken, die tunica oder den Gürtel zu begutachten. Ich hatte da vollstes Vertrauen in Florus und Stella, dass sie ihre römische Pflicht erfüllten.

    "Salve, Furius Saturninus. Ja, es war alles sehr schön." Ich schüttelte kurz den Kopf - was ich nicht hätte machen sollen, denn die ruckartige Bewegung fachte die Kopfschmerzen nur an und ließ mich zusammen zucken - ehe ich erwiderte: "Nein, ich war noch gar nicht im Garten." Normalerweise war ich freundlicher und nicht so einsilbig, aber ich wünschte mir ein dunkles Zimmer und einen feuchten Lappen für meine Stirn in diesem Moment.

    Mir fiel ein, dass im Garten nicht nur der Gürtel sondern auch das Bettlaken hing. Das war vielleicht nicht gerade eine Sache, auf die ein junger Mann eine junge Frau hinweisen sollte.

    Aber ihren Gesichtsausdruck , den wusste ich zu deuten, ich kannte ihn unter anderem von meinem Mitstreiter Ravilla aus der Casa Ultramontana: Kopfschmerzen. Der Annaea zuliebe nahm ich an, es lag einfach nur am Wetter und nicht an einem veritablen Kater.

    "Wenn es nicht möglich ist, dich zurückzuziehen, so hilft am besten der Genuss von ein oder zwei Gläsern kaltem Wasser. Und

    etwas Saurem wie einer Zitrone und etwas Salzigem wie einem Streifen Pökelfisch. Dieses Rezept habe ich aus Athen..."

    Von meiner dortigen Freundin, der hetaera Thalia, die wusste, was ihren Kunden gutt at, doch das war noch weniger als ein benutztes Bettlaken ein Gesprächsthema für ein respektables junges Mädchen.

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  • Ich lächelte den Furier leidlich an, hatte er doch meine Lage schnell erkannt. "Zurückziehen wäre wohl ein wenig respektlos an einem solchen Tag. Aber hab Dank für die Empfehlung, Furius Saturninus." Ich winkte mir einen Sklaven heran und ließ mir ein wenig Wasser mit Zitrone und einige in Salzlake eingelegte Oliven bringen. Gepökelten Fisch würde ich kaum bei mir behalten können um diese Uhrzeit, auch wenn wir so etwas bestimmt im Haus hatten. Ich deutete ein wenig freundlicher auf einen der bequemen Korbsessel neben mir, falls der Furier sich denn gerne zu mir setzen wollte, während weitere Geschenke gebracht wurden und das frischgebackene Ehepaar diese auspackte.

  • "... oder zwei Gläsern kaltem Wasser. Und

    etwas Saurem wie einer Zitrone und etwas Salzigem wie einem Streifen Pökelfisch. Dieses Rezept habe ich aus Athen ..."

    hörte Mārcus gerade noch, als er immer noch angeschlagen in den Raum trat. 'Was hat Saturninus bloß immer den Danaern?', ging es ihm durch den Kopf, beständig untermalt vom dumpfen Klopfen im Selbigen. Seine Augen nahmen seinen Diskurspartner aus dem Rechtsseminar war der sich zu einer anderen Person gewandt hatte. Er folgte mit den Augen und erblickte Crispina, seine Cousine, wenn auch da einige Ecken zwischen liege.


    Beim Anblick von Crispina huschte wieder sein warmes Lächeln ins Gesicht - mit prompten Antwort seines Kopfes. Er rieb sich kurz die rechte Schläfe und sah wie Crispina von einer Sklavin Wasser mit Zitrone und einige in Salzlake eingelegte Oliven gebracht bekam.


    "Salvete Crispina ac Aristoteles ... *Räuspern* ... Saturninus meinte ich natürlich, mein geschätzter Diskussionspartner aus dem Rechtsseminar. Bei all dem griechischen in der letzten Zeit kommt einer glatt durcheinander.", und versuchte dabei frech zu grinsen, was nicht wirklich gelang. Dafür spielte sich einfach noch zu viel im Kopf ab.


    "Wie ich bemerke, offeriert dir Crispina eine Sitzgelegenheit im Haus deines Patrons. Daher laß dich nicht von mir stören.", und dreht sich zu seiner Cousine um. "Bei allen Göttern, Crispina, ich habe das Gefühl bei mir spielt Mars persönlich das Cornu im Kopf. Ich hoffe dir geht es besser denn mir. Vor allem bei so unterhaltsamen Besuch, wie unseren geschätzten Saturninus." Sein Gesicht entließ das missglückte Grinsen und hatte nur noch einen warmen freundlichen Ausdruck. Er stiebitzte sich ein Olive aus der Schale und gab einem der anwesenden Sklaven auf, nochmal das gleiche für ihn zu bringen. "Sklave! Warte noch kurz.", und zu Saturninus gewandt fortfahrend "Dürfen wir dir etwas anbieten, Wetter Saturninus?"


  • „Wohl bekomms“, wünschte ich der schönen Annaea und ließ mich in den Korbsessel fallen – nein ging nicht, ich trug eine sorgfältig in Falten gelegte Toga und damit konnte ich mich nur gemessen bewegen:

    Ich ließ mich also nieder.


    Neben mir bekam Annaea Crispina das gewünschte Zitronenwasser mit den Salzoliven, und ich bestellte einmal das gleiche, zur Vorbeugung. Außerdem würde mich der Geschmack wach machen.


    Dann trat mein eloquenter Diskussionspartner aus Tiberius Flaccus Rechtskurs, Annaeus Conservator, der am Abend davor das Weite mit einer noctiluca* gesucht hatte; zu uns hin. Ihm schien es gut bekommen zu sein, denn er sprühte vor guter Laune und nannte mich Aristoteles.

    Ich war froh, dass ihm nichts Böses geschehen war. Ich hatte nämlich schon auf dem Hinweg nach Roma von kriminellen Banden gehört, und vor etwa fünf Monaten war mein Scriba Diocles auf dem Nachhauseweg über eine Leiche gestolpert, und ich hatte bei den Urbanern dazu ausgesagt. Die Urbs war ganz und gar kein sicherer Ort für einsame Nachtschwärmer.


    Ausgerechnet jetzt aber hatte ich Athen erwähnt, und ich hoffte sehr, dass weder die Sprache auf den Aufenthalt meiner letzten drei Jahre ( Athen, Sparta und Alexandria) noch auf den Ort kommen würde, wo ich aufgewachsen war

    ( Parthenope bei Neapolis!), denn das würde den gegebenen Eindruck verstärken.


    "Salve werter Annaeus Conservator!“, sagte ich gut gelaunt:

    „Mich Aristoteles zu nennen ist zu viel der Ehre; so als würde man ein Nachtlichtchen mit dem Mond vergleichen.

    Obwohl man sagt, gar manchem hat auch ein solches heimgeleuchtet.“


    Mal sehen, ob der Annaeer das Wortspiel mitbekam oder ob er dazu noch zu lädiert war; ich fuhr fort:

    „Schön dich frisch und munter zu sehen. Ich sprach gerade mit der verehrten Annaea Crispina über Mittel gegen Kopfschmerzen.“, ich lächelte in ihre Richtung:

    „Und danke für die freundliche Nachfrage. Bereits sagte ich einem Servus, ich wünschte auch Saures und Salziges und viel Wasser, bevor es dann wieder zu Falerner übergeht.“

    Ja, ich trank Wein aus Italia und nicht diesen imitierten caecubum aus Sparta. **


    Sim-Off:

    * Nachtlicht, auch Mond; ein Euphemismus für Prostitutierte
    ** Der Caecubum war ein italischer Qualitätswein, dessen Anbaugebiet durch Trockenlegung zerstört wurde. Später wurde er in Amyklai imitiert.

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  • „Mich Aristoteles zu nennen ist zu viel der Ehre; so als würde man ein Nachtlichtchen mit dem Mond vergleichen.

    Obwohl man sagt, gar manchem hat auch ein solches heimgeleuchtet.“


    Mārcus Gesicht verzog sich bei Saturninus Bemerkung. Da war sie wieder, die erzwungene Erinnerung an die letzte Nacht. Welch Wohltat war da doch die durch Alkohol verursachte Amnesie. 'Hat er an meinem Cubiculum gelauscht? Hmm ... nein das wohl nicht, eher hat er gestern was gesehen.', ging es Mārcus durch den Kopf.


    Seine Hand Griff sich ans Kinn und rieb etwas länger um dieses herum, versuchend seinen veränderten Gesichtsausdruck zu kaschieren. "Saturninus, das Licht leuchtet wahrlich immer, jedoch nur Fortuna und Morta Vermögen die Richtung des Lichtleins zu für den einen und anderen zu lenken. Ich kann dir jedoch versichern, dass ungünstiges Nachtlicht durch bestimmtes Handeln seinen Einfluß verliert, denn Luna ist für sich genommen gütig.", eine Andeutung das es gestern wohl zu einer Handgreiflichkeit gekommen war. Er wechselt nach seiner Entlassung das ihm immer noch nicht ganz begreifbar Thema über die letzte Nacht.

    "Falerner also. Saturninus, nicht das du Crispina und mir Sorgen bereitest, jetzt schon an Wein zu denken, wenn der Kopf noch seine eigene pompa feiert. Oder wird das eine Lockerungsübung, für den Fall deine gestrige Begleitung wieder zu treffen?", stichelte Mārcus leicht herum. Sein Kopf wollte sich einfach nicht still Verhalten und da kam Saturninus schon mit Falerner, wen auch nur verbal. "Du könntest wie Odysseus enden, dass wäre wahrlich tragisch. Obwohl ....", Mārcus begann zu schmunzeln. "Aber genug des überaus Erheiternden. Nicht das wir Crispina langweilen. Übrigens, geschätzter Saturninus, mein Angebot, bei einem gemeinsamen Schmaus, deiner Sicht zu lauschen, erhalte ich aufrecht."

  • Ich rückte ein wenig, damit Conservator auch bequem Platz bei mir und Saturninus hatte. Ich nippte an dem Zitronenwasser, das den Göttern sei Dank, sehr kühl und frisch war und nahm mir ein paar von den Oliven, an denen ich appetitlos herumkaute. "Ach ihr langweilt mich nicht, auch wenn ich nicht so recht weiß, was gerade das Thema ist. Ich weiß nur, dass gerade eine Herde Pferde durch meinen Kopf galoppiert." Ich ließ die Unterhaltung der beiden Männer ein wenig an mir vorbeigehen. An meinen besten Tagen war ich kaum eine gewitzte oder eloquente Gesprächspartnerin und heute war ich so weit davon entfernt, wie es nur ging.


    Ich ließ meinen Blick auf dem Gabentisch ruhen, wo sich die schönen Geschenke stapelten und von unseren Turteltäubchen entpackt wurden. Was da wohl noch alles hübsches zum Vorschein kommen würde?


  • Ich verstand die Anmerkung mehr oder weniger; irgendetwas mit dem Nachtlicht musste schief gelaufen sein. Das tat mir Leid, denn zwar erregten zweideutige Situationen meine Spottlust, Unglück jedoch tat es nicht. Wechselten wir das Thema:

    "Mein Kopf ist schon wieder in Ordnung, ich bin früh durch die harte Schule der Symposien gegangen: Immer mit dem Trunk morgens weitermachen, mit dem man in der Nacht aufgehört hat."...und beinahe vor Morgengrauen in den Ilissos* gestützt...sagte ich:

    "Meine Begleitung... selbstverständlich die anwesende Dame ausgenommen, die unübertrefflich ist, war in der Tat sehr reizend.", ich schwieg und machte nur ein geheimnisvolles Gesicht:

    "Mit dir zu speisen, werter Annaeus Conservator, würde mir sehr zusagen. Oder ziehst du dem heimischen Triclinium anderes vor? Es gibt hier in Roma eine Taberna, die nicht den gewöhnlichen Gaststätten gleicht, sondern philosophischen Diskussionen und Gesprächen offen steht: Die Taberna Palindromos. Sehr nett dort und ungewöhnlich.".... außerdem hatte ich dort mit Seius Ravilla zusammen einen Rhetorikwettstreit gewonnen, und mein Name hing aus, was mir natürlich gefiel**:

    "Doch welches Ende von Odysseus meinst du genau? Ich kenne mehrere."


    Auch ich wollte die Crispina selbstverständlich nicht langweilen: "Hilft die Zitrone schon etwas?", fragte ich voll Mitgefühl.



    Sim-Off:

    *Fluss in Athen ** Das Motto "Dabei sein ist alles" kennt S. als antiker Mensch nicht wirklich :D.

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  • Sim-Off:

    Sorry, in der Schweiz kommt das RL zurück und plötzlich sind alle Abende wieder belegt. Kaum Zeit für das Spiel.


    Ich nahm Glückwünsche und Geschenke entgegen von den Klienten meines Mannes und von der Familie. Danach stellte ich im Hintergrund sicher, dass alle mit Getränken und Speisen versorgt wurden. Das war die Aufgabe der Gastgeberin.

    Da sich schnell ein Gespräch entwickelte, hielt ich mich sonst eher im Hintergrund, respektive bei Florus, wo noch immer neue Gäste eintrafen und uns beiden gratulieren wollten.

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