Wahlkampfrede zum Vigintivir [08/2021] Galeo Seius Ravilla - zum Tresvir capitalis

  • Sim-Off:

    Sehr gern sind Zuhörer und Gäste bei Ravillas Rede gesehen. :)

    Die Wahlkampfrede des Galeo Seius Ravilla

    Die Menschen drängten hinaus ins Freie bei dem schönen Wetter. Die Sonne des Spätsommers lockte das Volk auf die Straßen, um Sols letzte Gunst zu genießen, ehe der Herbst über die Welt hereinbrechen würde. Gleich einem Bote der Sonne schritt huldvoll Ravilla mit seinem Gefolge über den Platz, im Parfum den Duft von Zimt und Orangen mit sich tragend. Jeder Sklave war von ausnehmend schöner Gestalt, um die Blicke auf das Gefolge zu lenken, die Kleidung exotisch, doch nicht obszön. Einige von ihnen trugen Instrumente, andere gefüllte Körbe, weitere Knüppel zur Sicherheit ihres aufstrebenden Herrn. Ravilla selbst war, wie stets, ebenso farbenfroh gewandet, rot am heutigen Tag (nicht Purpur, das dem Kaiser und seinen Triumphatoren vorbehalten war), und die Augen mit schwarzem Lidstrich umrahmt.


    Ziel der Prozession war die Rostra, jene Rednertribüne, aus deren Fassade Schiffsschnäbel aus Antium ragten. Als Ravilla die Stufen erklomm, hatte sein aus Sklaven und gemieteten Leibwächtern bestehendes Gefolge ihm den Weg gebahnt. Gewandet und geschminkt waren sie alle in östlich anmutender Manier, so wie ihr Herr, Rot die Farbe des heutigen Auftritts. Authentizität zu demonstrieren lautete die Devise. Es lag Ravilla fern, östliche Gepflogenheiten nach Roma zu bringen, doch war ihm ebenso wenig daran gelegen, seine Herkunft zu leugnen, die sein griechischer Akzent ohnehin jedem Zuhörer verriet. Auch das östliche Imperium, geprägt von den Hellenen, Persern und Kappadokiern, war Teil von Rom.


    Die Musikanten hoben ihre Instrumente. Ravilla hielt es für unter seiner Würde, zu brüllen. Und so waren es die Klänge einer Melodei, welche die Augen in Richtung der Rostra lenkten.


    Huldvoll hob Ravilla die gepflegten Hände, um zu demonstrieren, dass er gleich sprechen würde, doch auch, weil die Hände mittels Gesten das Gesagte bei einem guten Redner unterstrichen. Da stoben rote Rosenblätter zu beiden Seiten von ihm in die Menge, geworfen von den dafür vorgesehenen Sklaven.


    "Quiriten", so hallte die Stimme des Seius Ravilla mit den leiser werdenden Klängen über das Forum, als sei sie eine musikalische Fortsetzung der Musik. "Heute stehe ich vor euch als Kandidat für das Vigintivirat. Mein Wunsch ist es, als Tresvir capitalis meinen Anteil beizutragen, die Würde und die traditionellen Werte Roms zu wahren. Der Kandidaten, welche das Wort Tradition als Köder für ihren Wahlkampf verwenden, gibt es viele. Doch was Tradition heißt, dies Wissen fließt im Blut durch meine Adern und ist durch keine weltliche Macht von mir zu trennen. Ich trank die Tradition mit der Milch meiner Amme, ich lernte sie von meinen Erziehern zu deuten und zu würdigen, ich atme ihre Verwirklichung seit meiner Geburt mit jedem Atemzug."


    Warum Rot die Farbe seiner heutigen Wahlkampfaktion war, erschloss sich an dieser Stelle womöglich für den ein oder anderen Zuhörer.


    "Vor euch steht Galeo Seius Ravilla, Sohn des Volusus Seius Victor, dessen Haus seit der späten Republik verschiedene Magistrate hervorgebracht hat, und ebenso auch Sohn der Domna, Nachfahrin aus dem ehrwürdigen Geschlecht des Lycomedes, des Tempelpriesters der Magna Mater in Komana."


    Für einen Moment ließ er diese Worte wirken, denn er legte großen Wert auf seine Abstammung. Dass Ravilla in Rom zwar ein Homo novus war, doch seine Familie seit Generationen auf dem Parkett der Politik tanzte, meinte er, sei wichtig, für das Volk zu erkennen. Bewusst verwendete er die römische Bezeichnung der Ma, denn er nahm nicht an, dass der einheimische Name der Göttin in der Hauptstadt vielen geläufig war.


    "Als Sohn dieser traditionsreichen Häuser möchte ich meinen Dienst am Imperium von den Reihen des Senats aus leisten. Im ersten Schritt ist das Vigintivirat als Tresvir capitalis mein Weg, um die ehrlichen Bürger zu schützen und ihre erbrachten Leistungen zu behüten. Denn wisset!"


    Seine dunklen Augen schweiften über die Anwesenden, eindringlich in ihrer schwarzen Umrandung funkelnd wie Obsidiane, deren braunes Schillern sich nur aus der Nähe offenbarte. Einige rote Blütenblätter hatten sich in den Falten seiner Toga verfangen. Rot, wie das Blut, das durch seine Adern strömte, aber auch Rot wie die Farbe des Mars, die von nicht unerheblicher Bedeutung war, wenn man für das Amt des Tresvir capitalis kandidierte, der eng mit dem Praefectus Urbi und den Stadtkohorten zusammenarbeitete.


    "Mein Wahlkampf ist ein Kampf für das Gute. Ein Kampf für Rom, ein Kampf für den Kaiser und für den Senat. Zuerst aber ist er ein Kampf für das Volk, dessen Wohlergehen auch die Höchsten mit ihrem Gewissen verpflichtet sind.


    Nicht Eigennutz soll meine Handlungen lenken, sondern Tugend. Nicht Geld soll folglich den Weg in den Senat mir ebnen, sondern Leistung. Nicht eure Ohren will ich heute erreichen, sondern eure Herzen. Macht euch stark für Galeo Seius Ravilla, und es wird euer Schaden nicht sein, denn der Mann, welcher vor euch hier steht, weiß, worauf es bei seinem Wege ankommt. Wenn die irdische Hülle ich eines Tages abstreife, so möchte ich sagen können: Mein Leben war erfüllt, denn es stand im Dienst des Imperiums und mein Dienst war gut. Er war gut, weil das Volk ein klein wenig besser lebt, als es leben würde, wäre Seius Ravilla niemals Tresvir capitalis gewesen."


    Erneut erklang die Musik, um das Ende der Rede zu verkünden. Zwei ältere Sklaven von bemerkenswerter Schönheit und Würde, eigens aus dem privaten Besitz in der Heimat mitgeführt, traten nun zur Rechten und zur Linken des Kandidaten. Beide hatten dazu beigetragen, aus dem Kind Ravilla zu jenem Manne zu erziehen, der heute auf der Rostra von Rom vor dem Volke sprach. Jeder von ihnen trug ein Füllhorn. Zahlreiche Gabenpäckchen warfen die beiden Sklaven nun nacheinander in die Menge, einmal nach hier und einmal nach dort.


    Wer eines fing, der sah, dass die Gabe Tücher waren, die im Inneren eine Füllung bargen. Zusammengeschnürt mit buntem Schleifenband offenbarten sie nach dem Öffnen je ein Honigküchlein. Die mit Ravillas Namen bestickten Mappae waren hochwertig verarbeitet, so dass sie einluden, aufbewahrt und für künftige Cenae verwendet zu werden - eine Methode, mit der Ravilla hoffte, seinen Namen in die abendlichen Gespräche zu tragen.

  • Selbstverständlich war ich bei dieser Rede anwesend. Ravilla und ich hatten gemeinsam das Wohlwollen der Venus für unsere Kandidaturen eingeholt und entsprechend würden wir auch gemeinsam antreten. Die Reden hielten wir jedoch separat, aber der jeweils andere würde die Kandidatur öffentlich und konkret unterstützen.


    Sim-Off:

    Leider schon zu spät für eine längere Antwort. Kommt aber sicher noch.

  • Ich begegnete meinem Patron so oft, dass ich mich bereits wie sein Schatten fühlte. "Salve o Senator Florus Minor!", grüßte ich, und nannte absichtlich laut den Titel, damit die Umstehenden bemerkten, welch illustre Zuhörerschaft dem Ravilla lauschte. Ravilla selbst war schon nahezu so etwas wie ein amicus für mich, nachdem wir gemeinsam den Rhetorikwettbewerb von Tiberius Flaccus gewonnen hatte.

    Das Ravilla seine Herkunft aus dem Osten betonte anstatt sie zu verbergen, fand ich, sprach für seine Aufrichtigkeit: Ein stolzer Römer mit genau dem Schuss Exotik, um interessant zu wirken (Bei mir rannte er da eh offene Türen ein, ich liebte die bunte Welt des östlichen Imperiums ohnehin und erinnerte mich gerne daran)

    Auch die Rede war von dieser Aufrichtigkeit geprägt und verriet Feuer. Ich applaudierte ebenso Seius Ravilla wie auch dem

    farblich harmonischen Schauspiel, welches sein Gefolge bot.

    Etwas traf mich am Arm, und instinktiv griff ich zu. Es war eine Mappa, die um ein Küchlein verschnürt war.

    Ich steckte es für später ein und applaudierte weiter. Ich wusste, dass sich mein Patron und Ravilla gegenseitig unterstützten, daher skandierte ich:

    "Seius Ravilla, Sohn des Seius Victor, zum Tresvir Capitalis!" und war zufrieden, dass einige Bürger mit einfielen.

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Einige Senatoren bahnten sich ihren Weg auf die Rostra, um ihre Unterstützung für den Kandidaten zu zeigen. Ich war auch dabei. Jedoch während die meisten sich einfach bloss auf die Rostra stellten und sich so mehr selbst dem Volk präsentierten, als dass sie aktiv ihre Unterstützung zur Schau stellten, trat ich zu Ravilla und bot ihm meine Hand.


    Eine gute Rede und das Volk scheint sie zu mögen. sagte ich so laut zu ihm, dass er es hören konnte, nicht aber die Zuhörer unter uns.


    Sollte er meine Hand nehmen, würde ich sie zuerst anständig drücken und danach auf die Seite treten und seinen Arm in die Höhe recken, damit das Volk sehen konnte, dass hier ein Team zur Wahl stand.

    Je nach den Reaktionen hatte ich danach die Wahl, entweder gleich selbst meine Rede zu halten, oder ich konnte auch einen weiteren Tag warten.

  • Auch ich beschloss Partei für meinen Bruder zu ergreifen, wie es sich als jüngerer Bruder gehörte und hatte mich in meine beste Toga gehüllt. Ich trug nicht gerne Toga, da sie unnütz und unbequem war, aber wenn der Anlass es erforderte musste es eben sein. Ich stand weit vorne beim Podium und lauschte der Rede und versuchte so respektabel und interessiert wie möglich auszusehen. Als die Gaben verteilt wurden und auch eins der Päckchen auf mir landete, reichte ich es huldvoll und gönnerisch an einen einfach gewandeten Mann weiter, der sich sehr über die kleine Gabe freute. Ich schloss mich ebenfalls dem Ruf an: "Seius Ravilla, Sohn des Seius Victor, zum Tresvir Capitalis!" und versuchte ein wenig Stimmung zu machen - auf vornehme Weise natürlich.

  • Voll Verzücken durfte Ravilla rezipieren, wer ihn unterstützte. Sein hölzerner Freund Saturninus skandierte Ravillas Namen. Freilich würde es vonseiten des Kandidaten nicht bei dem Lächeln in Richtung des Kanzleimitarbeiters bleiben, wenn es an Ravilla war, seine Dankbarkeit zu demonstrieren. Do ut des, der Kreis aus Geben und Nehmen, oft zu Unrecht verunglimpft als Günstlingswirtschaft, war das Gesetz des Erfolges, bei dem am Ende alle Beteiligten profitierten, weshalb es dem Seius nicht gelingen wollte, etwas Schlechtes daran zu sehen.


    Als der Senator Annaeus zu Ravilla empor stieg und ihm gut zusprach, konnte Ravilla nicht umhin, Senator und Volk vor Glück ein breites Lächeln zu schenken. Selbstredend griff Ravilla die Hand des erfahreneren Mannes - eine haptische Fortsetzung seiner vorherigen Gedanken.


    "Danke, Senator! Es ist mir eine Ehre."


    Und wes Stimmchen folgte hinterdrein? Das Verzücken schwang sich in ungeahnte Höhen auf, als Ravilla den nichtsnutzig geglaubten kleinen Bruder im Volk vernahm, dem ein Sklave sogleich zielgerichtet ein Päckchen zuwarf, damit der jüngste Spross des Hauses Seia nicht ohne Honigküchlein und Erinnerungsstück nach Hause gehen musste, nachdem er seines voll Edelmut hatte weitergereicht.

  • Flavius Gracchus folgte der aufstrebenden Sonne wie ein Landarbeiter, welcher in ihrem ersten Strahle des Tages hinaus zu seiner Arbeit zog, denn gleichwohl er seinem Klienten selbstredend offiziell vor dem Senat seine Stimme würde zukommen lassen, so war Seius bisweilen zu unbekannt in Rom als dass Unterstützung vor den Augen der Menge nicht zu ein wenig mehr Popularität würde führen können. Ein wenig outriert war das Gebaren des Seius Ravilla, doch mehr wie das eines Dramatikers im Theater als das eines heuchlerischen Politikers, darob war Gracchus durchaus angetan von diesem Habitus, wiewohl er im Klandestinen angetan war vom Antlitz des jungen Mannes, in dessen Augen das Funkeln von Größe lag, und spätestens mit den Worten Ravillas legte sich ein feines, zufriedenes Lächeln um die Lippen des Flaviers. Nach der Rede trat er zur Rostra, umringt von einem ansehnlichen Gefolge, wo indes die Geste des Senators Annaeus einen Augenblick seine gute Laune trübte. Gleichwohl er nicht umhin kam, den Senator ob seiner Emsigkeit und Tatkraft, bisweilen auch seines Traditionalismus zu schätzen, und er ihm in bisherigen Wahlen durchaus stets seine Stimme mit Überzeugung hatte gewährt, so hatte er Florus doch noch nicht den kürzlichen Vorstoß im Senat in Hinblick auf die Rechte der Freigelassenen verziehen, zudem der Flavier in solcherlei Angelegenheiten durchaus ein wenig dazu neigte, nachtragend zu sein. Besitzergreifend, um die machtpolitischen Verhältnisse zu demonstrieren, legte er sein Rechte auf Ravillas Schulter und sprach hinab in die Reihen des nach Geschenken heischenden Volkes.

    "Merkt euch den Namen Galeo Seius Ravilla und tragt zu euren Patronen, dass von ihm Großes zu erwarten ist. Denn Gaius Seius Ravilla ist ein Klient der Senatores Flavii Gracchii und genießt unser vollstes Ver..trauen und unsere vollumfängliche Unterstützung! Ich bin überzeugt, ganz Rom wird von seinem Vigintivirat profitieren!"

    Ein homo novus, der nicht nur Klient einer altehrwürdigen - und traditionell verknöcherten - Patrizierfamilie geworden war, sondern zudem aktiv in seinem politischen Bestreben gefördert wurde, war durchaus außergewöhnlich, und würde vermutlich allein deshalb bereits für Gesprächsstoff sorgen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Durch Zufall. Aus ihrer Sicht gelenkt durch Pluto, fand sie diesen Ort und diese Zeit. Es hatte etwas Schicksalhaftes. Dort stand er. Der Verräter. Der Dieb. Jener Mann, der sie hintergangen hatte, und ihr jenes Artefakt entwendet hatte, was ihr Andenken und Schutz gewesen war. Der Fluch gehörte allein ihr und Pluto präsentierte ihn jetzt erneut vor ihren Augen, diesen Dieb, der ihren Ritualdolch entwendet hatte. Eine heimtückische Waffe, oft getränkt in Gift und Blut, war ihr entzogen und nun stand er dort. In einfacher Gewandung schlich sie sich durch die Zuschauer, versuchte einen besseren Blick zu erhaschen. Sie hatte bereits Pluto Blut versprochen, entweder das ihre oder das ihrer Feinde. Und ohne diese Waffe wäre ihr Eid vor einem Gott nicht zu erfüllen. Sie war sich so sicher, dass er der Dieb war. Ihre kleine Freundin hätte dies nie getan. Sie hatte Angst vor Waffen. Wie sehr sie diese kleine Frau vermisste, die ihr einst in Rom geholfen hatte. Doch auch ihr Verrat sollte nicht ungesühnt bleiben. Versteift, fast fanatisch, arbeitete sie durch die Menge. Hoffentlich wusste dieser miese Schuft mehr über das ganze Geschehen und besaß noch ihren Dolch. "Gloria fortis miles," murmelte sie einen Ausspruch ihres Vaters, während sie sich an das Treppchen herangearbeitet hatte. Schnell kauerte sie sich hinter eine Säule, unweit der rostra, und sie würde warten, bis der Dieb herabstieg und dann würde sie ihn verfolgen, wie sie es gelernt hatte. Solange verfolgen, bis sich eine günstige Gelegenheit ergab, ihn zu packen und zur Rede zu stellen. Geduld, Stella, nur noch ein wenig Geduld, und du wirst ihn sprechen. Er wird sehen, was es bedeutet einer Dienerin des Pluto, ihre Waffe zu nehmen.

  • Obschon formell der ältere Gracchus als Patron Seius Ravillas fungierte, so empfand sich der jüngere, dem der Candidatus immerhin für ein ganzes Jahr als Tiro fori hatte gedient, mindestens ebenso als Mentor wie der Ältere, sodass er es als selbstredende Pflicht erachtete, bei der öffentlichen Wahlkampfrede auf dem Forum zu erscheinen. An der Seite seines Vaters lauschte er der knappen, doch prägnanten Rede, welche seine Ratschläge befolgten und sich auf einen Impetus beschränkte, den zweifelsohne selbst der tumbeste aller Klienten zu memorieren vermochte, sodass er seinem senatorischen Herrn würde Bericht erstatten können, dass jener orientalische Prinz, dessen extravaganter Auftritt für Rom infamiliar, für jeden, der den hellenischen Osten hatte bereist, dagegen wohlvertraut musste sein, ein Mann der Tradition war. Dies bestätigte auch die Unterstützung der Senatoren, welche nach dem Auftritt die Rostra bestiegen, wobei Manius Minor sich schweigend im Schatten seines Vaters hielt, dessen Wort ohnehin größeres Gewicht hatte als sein eigenes. Dass er dennoch bei ihnen stand, ebenfalls angetan mit der senatorischen Tunica laticlava, würde das Bild stärken, dass Ravilla gleich mehrere Unterstützer aus dem hohen Hause bereits sein Eigen nannte.

  • Ravillas Teint erglühte passend zum Ton seiner Kleider und er war froh, dass so gut wie niemals ungeschminkt er das Haus verließ. Solch enthusiastischer Unterstützung konnte sich nicht jeder versichern, noch dazu aus solch namhaftem Hause, wie sie in seinem Fall kam. Der Pontifex persönlich und sein Mentor, der Aedilis curulis, beide waren erschienen, um seinen Wahlkampf zu unterstützen. Die Rührung ließ ihn lächeln. Der Teil von ihm, der mit dem Blut der Götter des Ostens gesegnet war, fühlte sich in deren Gegenwart freilich gerade am wohlsten, so dass Ravilla huldvoll in die Runde blickte, als sei dies eine Selbstverständlichkeit, gleichwohl wissend, dass dies keineswegs eine war. Die hochkarätigen Personen unterstrichen verbal und optisch seine eigene Ausstrahlung, gemeinsam strahlte es sich dreifach so hell. Doch stand dem anderen Ravilla - dem homo novus - auch eine Spur der inneren Überforderung ins Gesicht geschrieben, an so prominenter Seite zu stehen und selbst noch so unbedeutend zu sein, und folglich mutmaßte manch einer zurecht ein wenig Scham in die Wangenröte deuten zu können. Wiewohl, dies war ein weiterer Schritt in eine Richtung, die dem Seius sehr behagte!


    Nachdem der Beifall verebbt war, einige freundliche Worte gewechselt und Grüße ausgetauscht worden waren, verteilte die Gesellschaft sich wieder, die auf der Rostra Einzug gehalten hatte.


    An der Säule vermochte Ravilla nichts Bemerkenswertes zu entdecken, so dass er sie nicht betrachtete, als er, plaudernd mit seinem Sklaven und der Musikantenschar, sich auf die Sänfte zubewegte.


    Sim-Off:

    Im Sinne der fortgeschrittenen Zeit (o Asche auf mein edles Haupt) beende ich diesen Thread mit einem Dank an alle Beteiligten. :) Sofern weitere Gespräche und Begegnungen hernach anvisiert sind, bitte ich darum, diese in einem neuen Thread zu simulieren (und ein wenig Geduld mitzubringen).

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