Theatrum Ostiensis - Theater

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    Hoppladihopp, Messalina durfte natürlich dem Spektakel nicht fern bleiben, immerhin gab sie dem Ganzen das benötigte Feeling. Ohne sie würde es recht langweilig werden. Gar die Tragödie in eine Komödie enden zu lassen, vermochte sie zu schaffen. Wenn auch oft, einfach nur durch ihr unvorsichtiges Verhalten.


    Bevor sie allesamt mit einem pilentum losfuhren, hatte sie sich von ihrer Sklavin Nysa ihre schönen, glatten, mega langen Haare zu einem Dutt legen lassen. Mit Blüten verziert und mit einem kleinen Schleier teils umwickelt. Ihr gefiel es richtig gut, somit sie ihrer Sklavin einen Kuss gab. Nysa, die seit einiger Zeit verborgen verliebt in Messalina war, daraufhin errötete. Messalina mochte weiterhin kaum Sklaven und würde diese Position vehement vertreten, wenn ihr Onkel Flavus wegen dem wieder einmal Streit suchte. Doch Nysa war eine Ausnahme, denn sie wusste, wie sie ihre Domina am Besten ins richtige Licht zu rücken war.


    Nach einer Stunde des Einkleiden und des Frisieren machten sich die drei, darunter auch ihr Liktor, auf. Auf der Fahrt hatte sie nur von sich gesprochen, und Gallionus musste einige Male seine beiden Augen verdrehen. Nysa hingegen hörte gespannt zu, sie konnte nicht genug bekommen, manchmal stellte sie sich vor, wie schön es doch gewesen wäre, wenn ihre Domina in ihre Arme gelegen hätte.


    Angekommen, half ihr Liktor sie beim Aussteigen. Dann gingen die drei Richtung Theater, in nicht allzu weiter Ferne sah sie ihre Familie. "Pappi!", schrie sie laut und winkte dabei wild umher. Der einzige Mann in ihrem Leben, der ihr wirklich etwas bedeutete, ihr Liktor zählte nicht, er war ja gezwungenermaßen dabei.

  • Angekommen bei der Verwandschaft versuchte Flavus alle nach und nach dem Iulier vorzustellen was nicht so einfach war denn sie redeten bereits untereinander. Also unterbrach er einfach kurzerhand die Gespräche, nicht höflich aber effektiv, und stellte sie Dives vor.
    "Also wir haben hier Decima Seiana, Actrix. Daneben siehst du Decimus Serpaio, tribun der Prätorianer. Diese beiden hier sind Decimus Catus und seine Schwester Decima Stella und zu guter letzt " gerade war auch Messalina gekommen "haben wir hier Decimus Varenus, seine Frau Helvetia Esquilina und seine reizende Tochter die Vestalin Decima Messalina."
    So das waren alle, die Garde und die Sklaven lies er bewusst weg, das sollte ja nun auch wirklich ausreichend sein.

  • So grob hatte er die Namen erfasst, wenngleich er kaum behaupten würde, dass er sie jetzt noch einmal richtig zugeordnet wiederholen könnte. Seiana war die Frau, die der Iulier zumindest schonmal gesehen hatte. Sie ließ sich also vom Praetorianertribunus der Gens beschützen, Serapio... Serpaio... irgendwie so. Nette Statur, das musste man den Männern vom Militär doch lassen. Die nächsten beiden waren also Geschwister, er seinem Namen nach besonders pfiffig und sie schön wie ein Stern. Dafür hatte Dives nicht ganz so Augen, aber er hoffte sich auch das irgendwie merken zu können. Blieb das Ehepaar Decimus und Helvetia mit der Vestalin als Tochter. Die zuletzt gehörten Namen waren als erstes wieder weg.
    "Salvete! Es freut mich, dass ihr alle gekommen seid!", begrüßte er nach Flavus' Vorstellung alle zusammen.
    "Mein Name ist Iulius Dives... und ich hoffe euch heute einen schönen Aufenthalt hier in Ostia bereiten zu können.", stellte er sich dann selbst vor. Er wusste ja nicht, ob Flavus das nur vergessen hatte oder ob er es bereits im Reisewagen oder bei ihnen zu Hause getan hatte.


    "Bevor wir gleich durch den rechten Aditus Maximus" - einem der zwei besonderen Zugänge zum Theater für die angesehensten Leute, die dann auch auf den senatorischen Plätzen sitzen würden - "in das Theater gehen, habe ich noch eine Kleinigkeit...", überbrückte Dives die Zeit, bis ihm zwei Helferlein nachgeeilt waren. Der Iulier hoffte, dass es einigermaßen gut ankäme, wenngleich offensichtlich schon hier und dort bereits etwas vorhanden war.
    "... ein paar Blumen... für euch... oder für die Schauspieler nachher..." Wer sie also behalten wollte, der könnte dies ohne Weiteres tun. Wem dies nicht gefallen würde, der würde eine passende Gelegenheit bekommen, sie wieder ohne Probleme - und ohne unhöflich zu wirken - loswerden können.


    Dives ließ es sich nicht nehmen und verteilte höchst selbst Blumen an seine Gäste, um sie so wenigstens einmal richtig begrüßt zu haben. Ob er damit vielleicht auch 'etwas durch die Blume' sagen wollte, blieb unklar.
    Die Vestalin bekam neben der begrüßenden Hand eine wunderschöne Gentiana - benannt nach dem letzten illyrischen König Genthios, der wohl die besonderen Kräfte der später Enzian genannten Pflanze entdeckte. Anschließend überreichte der Iulier der Helvetia eine africanische Aster - später als Gerbera bekannt - deren Farbe sogar zur Farbe ihrer Kleidung passte. Aber auch Varenus ging nicht leer aus und hielt wenig später, vielleicht etwas unscheinbarer, aber immerhin war er ja auch ein Mann, einen Heracleum in den Händen, den nach Hercules benannten späteren Bärenklau. Danach gab Dives Flavus einen Blaustern, Stella eine weitere Gentiana (= Enzian), Catus einen weiteren Heracleum (= Bärenklau) und Seiana eine schöne, große Gerbera. Abschließend hatte er nurmehr einen weißen Dianthus - auch Zeus-Blume oder später Nelke genannt - in den Händen, den der Praetorianertribunus erhielt.
    Zu jedem der Gäste sagte Dives dazu natürlich auch noch ein paar nette Worte, höfliche Floskeln um sie Willkommen zu heißen. Da aber auch die vier Praetorianer irgendwie seine Gäste waren, gingen auch jene nicht leer aus, wenngleich hier die beiden Helferlein den Iulier vertraten und die Blumen - allesamt Leucanthema vulgares - verteilten. Diese ihrem Namen nach allgemeinen weißen Blumen, die in zukünftigen Zeiten auch Wiesen-Wucherblumen genannt werden würden, waren genau ausgesucht worden und würden die bedrohliche Aura, die die Praetorianer auf mancheinen haben mochten, hoffentlich nicht allzu sehr untergraben.


    Kurz schaute Dives dann leicht verwirrt, weil er Aculeo noch irgendwo in der Nähe erwartet hatte. Speziell für den war ja auch noch ein Blümchen ausgesucht worden. Aber das würde der Iulier dann wohl später übergeben müssen.
    "Gut. Dann wollen wir mal.", sprach Dives zu den Gästen und sprach sich wohl auch selbst damit etwas Mut zu. Er ging ein paar Schritte voraus, schaute dann zurück, ob man ihm folgen würde, und führte sie alle durch den rechten aditus maximus auf die reservierten Plätze: Die mittleren Plätze der ersten beiden Reihen, direkt an die orchestra grenzend.
    "Setzt euch hier, wo es euch beliebt.", erklärte Dives mit einem Lächeln und zeigte auf den entsprechenden Bereich. Er ließ natürlich den Gästen den Vortritt bei der Platzauswahl. Hoffentlich fand der Germanicer ihn hier...


    Sim-Off:

    Edit: Farbe eingefügt, um Missverständnisse hoffentlich zu minimieren... Zur Bedeutung bitte nach eingefärbten Worten gehen. ;)
    Edit II: Um es auf Wunsch nochmal eindeutiger zu machen.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Nein was hatten die Prätorianer wieder Spaß, und dann wurden auch noch Blümchen verteilt. Wäre Seiana nicht dabei gewesen, und er nicht im Dienst gewesen, hätte er sich irgendwo ein wenig Wein besorgt, sich ins Theater gesetzt und das Spektakel über sich ergehen lassen, nein, die Götter wussten dass er kein großer Freund von den sanften Künsten war, aber Befehl war Befehl und deshalb hieß es wohl Haltung bewahren, man musste ja auch Präsenz zeigen, und das käme wohl mit ein paar angetrunkenen Miles nicht so gut an, schon gar nicht vor dem Tribunus, der bei Beförderungen ein Wörtchen mitzureden hatte, und Seneca hatte vor noch ein wenig nach oben zu klettern.


    Die Prätorianer flankierten das Grüppchen der Decimer, zwei links vorne und hinten, und zwei rechts vorne und hinten, ähnlich würde sie sich wohl auch im Theater selbst platzieren, auch wenn der Optio schon wusste wessen Nähe er zumindest annähernd suchen würde, umso praktischer war es wohl dass die betreffende Person sich nah bei ihrem Bruder hielt, sodass es auch nicht allzu auffällig sein würde.


    Mit leichten Handzeichen gab Seneca die Kommandos an seine Miles weiter welche sich weiterhin wortlos postierten, die Vestalin welche neulich die Arbeit der Prätorianer auf dem Forum störte war auch dabei, der Iunier registrierte das, aber hielt sich auch hier prätorianisch zurück.

  • Ein zartes Lächeln erhellte ihr Antlitz, als ihr der Iulier eine dieser kleinen wunderschönen blauen Sterne gab. Sollte sie ihm die ihrige als Dank für die Einladung schenken?
    Nachdem die Praetorianergarde Aufstellung genommen hatte, folgte sie iher Familie - sich dabei immer wieder neugierig umblickend.
    Ihre Fingerspitzen streiften die Wände des Ganges und sie versuchte die Stimmung des Gebäudes und seine Seele wahrzunehmen.
    Ihr ganzer Körper zitterte vor unterdrückter Spannung. Das erste Mal würde sie das Stück in einem Theater verfolgen und nicht lesen müssen.
    Als sie aus dem Gang hinaustraten, war das Mädel einen Augenblick geblendet und es dauerte eine Weile ehe sie alles um sich herum wahrnahm.
    Ihre Augen weiteten sich und strahlten als sie erkannte, das sie einen freien Blick auf die Bühne gegenüber hatten - und obwohl das Theater schon sehr gut gefüllt war, vernahm man nicht viele Rufe. Das Theater besaß eine wunderbare Akustik, so dass die Gespräche unter den Besuchern die anderen Zuschauer des Stückes nicht stören würden.
    Gebannt wartete Stella ab, wer sich neben die setzen würde.

  • Seiana zu meiner Linken, ihr ritterlich den Arm bietend, folgte ich Flavus, und schließlich fand er den Veranstalter und machte uns alle miteinander bekannt. Bei Cupido, was war der hübsch! Jetzt verstand ich was Flavus gemeint hatte mit 'er wird dir gefallen'. Ich musste mich echt zusammenreißen, um ihn nicht über Gebühr hinaus anzusehen, einfach weil es Spaß machte ihn anzusehen.
    "Salve Iulius Dives! Wir bedanken uns ganz herzlich für diese wunderbare Einladung und sind schon sehr gespannt. Wie du siehst sind wir eine theaterbegeisterte Familie..." Hoffentlich waren wir nicht zu viele. Andererseits waren wir Gäste mit denen sich gut angeben lies. Und war das hier nicht für irgendeine Wahl? Von daher hatten wohl alle was davon.
    Und dann gab es auch noch Blumen. Verdutzt blickte ich auf die weiße Blüte in meiner Hand. Die war schön, und ich mochte Blumen sehr... so lächelte ich freudig überrascht dem edlen Spender zu und dachte so bei mir: Was für eine charmante Begrüssungsgeste! Ausserdem ... Moment.... ich verbiss mir ein Grinsen, denn ich erinnerte mich vage daran, dass die Dianthusblume eine ganz besondere Bedeutung haben konnte – jedenfalls für die Eingeweihten. Wenn der wüßte! dachte ich amüsiert, was ich da jetzt reindeuten könnte! Dann hätte er mir sicher nicht gerade diese Blume gegeben. Schade eigentlich. Oder.... war es vielleicht doch kein Zufall? Ach Unsinn.
    Dann, als ich die Prätorianer unserer Eskorte auch alle mit lieblichen Blumen bewaffnet erblickte – was ziemlich lustig aussah – da fragte ich mich, ob dieser Iulier uns vielleicht auf eine subtile Art und Weise veralbern wollte? Ich ließ die Hand mit der Blume darin herabsinken, so dass die Toga darüberfiel und es nicht mehr so ins Auge sprang.


    Wir folgten unserem Gastgeber hinein, und ich nahm neben meiner Schwester in der ersten Reihe Platz. Ehrenplätze! Daran könnte ich mich gewöhnen!
    Optio Iunius verstand sein Handwerk, ich mußte ihm keinerlei Anweisungen geben, was ich als sehr angenehm empfand. Die kleine Stella verströmte Vorfreude, wie ein Leuchten um sie herum. Und auch ich genoß es sehr, die Atmosphäre des Theaters um mich herum zu spüren, blickte freudig über die sich füllenden Ränge.
    "Ein ausgesprochen schönes Theater," meinte ich im Plauderton zu unserem Gastgeber. "ich hatte bisher noch nie einen Blick hineingeworfen, dabei war ich schon häufig hier in Ostia. Aber meist nur in Portus. Sind die Schauspieler auch von hier, oder handelt es sich um ein herumziehendes Ensemble?"

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  • Freundlich lächelnd ließ ich die Begrüßung und Bekanntmachung über mich ergehen, glücklicherweise brauchte ich mir ja nur einen Namen merken.
    Mit einem weiteren leichten Lächeln nahm ich die Blume entgegen, die mir gereicht wurde und betrachtete sie. Dann aber setzte sich die Gruppe in Bewegung und so ging ich mit dem Rest mit. Im Theater angekommen blickte ich mich beeindruckt um, eine unglaubliche Architektur. Schnell nahm ich gleich neben meiner Schwester Platz und lächelte auch sie nochmal kurz an, sie sah wirklich süß aus. Doch dann ließ ich meinen Blick wieder durch das Theater wandern, gespannt darauf wann es wohl losgehen würde.

  • Seiana hatte im Grunde keine Lust auf einen Theaterbesuch. Nicht den geringsten. Dennoch hatte sie zugestimmt, als Faustus sie gefragt hatte, einfach weil es eine weitere Möglichkeit der Ablenkung bot. Ohne dass sie es wollte, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, kreisten ihre Gedanken viel zu häufig um Seneca. Sie versuchte zu verdrängen, was gewesen war, versuchte ihn aus ihren Gedanken und aus ihrem Herzen zu verbannen, aber es wollte ihr nicht gelingen. Und sie schaffte es erst recht nicht, dass der Gedanke an ihn nicht mehr weh tat. Sie igelte sich innerlich ein und zeigte ein unnahbares, kühles Bild nach außen, aber sie schaffte es nicht, sich innerlich wirklich einzufrieren. Und so dachte sie an ihn, viel zu häufig, trotz allem was sie dagegen tat, obwohl sie sich in Berge von Arbeit stürzte.
    Dabei gäbe es ja genug anderes zu bedenken. Da war der Rücktritt ihres Mannes vom Posten des Praefectus Praetorio, von dem noch niemand etwas wusste, und den sie nach wie vor nicht einordnen konnte. Und ihr Bruder würde sein Nachfolger werden... auch etwas, was noch keiner sonst wusste. Seiana wusste nicht so recht, warum Vescularius ihren Bruder, den Sohn von Livianus, zum Prätorianerpräfekten machte... sie konnte sich nur vorstellen, dass er die Decimi noch mehr an sich binden wollte, die Gens des Triumphators. Völlig zu vertrauen schien er ihm jedoch nicht, jedenfalls verzichtete er nach wie vor nicht auf seine skythische Leibwache... Und vielleicht wollte er so auch die Garde schwächen. Seine eigene Leibwache und ein noch so junger Kommandant... sie liebte ihren Bruder über alles, und sie war überzeugt von seinen Fähigkeiten, aber er war jung, gerade für so einen Posten. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Kaiser keinen Hintergedanken gehabt hatte, als er sich ausgerechnet ihn ausgesucht hatte. Umso wichtiger war es, dass Faustus reibungslos in sein neues Amt kam. Dass er die Männer für sich gewann und auf sich einschwor. Egal was der Kaiser vorhatte mit seinen Skythen, noch waren die Prätorianer eine mächtige Truppe mit hohem Einfluss. Je schneller Faustus fest im Sattel saß, desto besser – und dann wäre er in der Lage, die Geschicke Roms mit lenken zu können. Vielleicht sogar die entscheidende Rolle in diese Bürgerkrieg zu spielen. Es war egal, welche Provinz wem folgte... nur wer Rom in seiner Hand hatte, konnte sich wahrhaft Kaiser nennen. Und Rom hatte nur, wer die Prätorianer auf seiner Seite wusste. Faustus musste also möglichst rasch zu einem Praefectus werden, dem seine Männer überallhin folgen würden, und sie war fest entschlossen, alles zu tun, um ihm dabei zu helfen – was sie ihm auch gesagt hatte. Ganz egal, was er brauchen würde von ihr.


    Genug zu bedenken also. Genug Arbeit sowieso. Dennoch kreisten ihre Gedanken immer noch zu häufig um Seneca. Deshalb hatte sie beschlossen ihre Familie zu begleiten, auch wenn sie keine Lust auf Theater hatte, einfach weil es eine weitere willkommene Ablenkungsmöglichkeit bot.
    Als sie gesehen hatte, wer Teil des prätorianischen Begleitschutzes war, hatte sie ihre Entscheidung zutiefst bereut. Nur rückgängig machen ließ sich da nichts mehr... und sie konnte Faustus auch nicht bitten, den Iunius spontan zurückzulassen. Es hätte nur Fragen aufgeworfen. So akzeptierte sie einfach nur die Tatsache, dass sie nun annähernd zwei Tage vor sich haben würde, die noch schlimmer sein würden als die zurückliegenden, an denen sie nichts anderes würde tun können, als einfach zu versuchen nicht an ihn zu denken, obwohl er ständig in ihrer Nähe sein würde, und verkroch sich hinter ihrer kälteklirrenden Mauer. Sie blieb in der Nähe ihres Bruders, nahm seinen Arm und ließ sich von ihm ins Theater bringen, begrüßte den Gastgeber und lächelte ihr vages, kühles Lächeln, das ihre Augen nie erreichte, angesichts der Blumen, die er verschenkte. „Iulius. Es freut mich, dich wieder zu sehen“, grüßte sie ihn höflich, und ließ sich im Anschluss neben Faustus nieder, lauschte den Unterhaltungen um sie herum, ohne jedoch von selbst an einer teilzunehmen.

  • Das Mädchen wendet sich - begierig auch etwas über den unbekannten Bruder zu erfahren- an diesen. Warst du schon einmal in einem Theater? Was ist denn dein Lieblingsstück. Ich mag Sophokles´ Antigone. So eine Liebe wie zwischen Antigone und Haimon wünsche ich mir auch - Das man füreinander sogar in den Tod geht... Ein Seufzen kam über die kirschenen Lippen. Zwar wünschte sie sich wie wahrscheinlich jede Frau das sie einen Mann fand, der sie liebte, doch war es wahrscheinlicher das sie verheiratet wurde um der gens zu dienen und deren Stand weiter zu festigen.

  • Es kam irgendwie so wie Seneca es befürchtet hatte. Sie würdigte ihn keines Blickes, sicher, er hatte nicht viel erwartet, es ginge ja auch gar nicht weil jede auffällige Geste verräterisch wirken würde, aber wenigstens ein Blick, so kurz wie ausdruckslos, einfach nur ein Hinweis um ihn wissen zu lassen dass sie ihn kannte, aber nichts.
    Seneca wusste nicht so recht wie er das einordnen sollte, hatte er was falsch gemacht oder war sie einfach nur sehr vorsichtig? Er übte sich ebenfalls in eiserner Zurückhaltung und folgte dem Tross stumm zu den Plätzen.
    So abgeklärt und entspannt er auch äußerlich wirkte, so sehr rasten die Gedanken in seinem Kopf. Er wusste ja selbst nicht so genau was er erwartet hatte, aber das? Am Rande der Decimer warf er einen weitschweifenden Blick durch das Theater, es sah ja schon ganz nett aus, aber auch das hob seine Laune nicht im geringsten.
    Es würde wohl ein sehr langer Ausflug werden, und er begann jetzt schon die Situation zu hassen, er hegte keinen Groll gegen Seiana, im Gegenteil, und das hatte er ihr seiner Meinung nach mehr als deutlich gemacht, aber dieses Versteckspiel, und die Tatsache dass sie es mindestens genauso gut spielen konnte wie er, ein Prätorianer, das wurmte ihn. Aber er würde da wohl nicht Drumherum kommen, und gute Mine zum bösen Spielen machen müssen, auch wenn er eigentlich mehr den harten Prätorianer abgab und von guter Mine deshalb keine Rede sein konnte. Solange die gefühlten hundert Decimer ihn nicht nach seiner Meinung zu dem Stück fragen würden, würde er auch weiter stumm bleiben.

  • In seiner Aufregung nahm Dives es absolut nicht wahr, wie sehr er nun von dieser oder jener Person angeschaut wurde. Außerdem stand er als Initiator dieser Aufführung heute hier eh unter größerer Beobachtung, als gewöhnlich. Und er wollte ja auch gesehen werden! Was nützte dieses ganze Theater hier sonst?


    Während sich die Ehrengäste des Iuliers nach und nach setzten, warf er selbst einen Blick nach vorne. Die orchestra war mit schweren Stoffbahnen ausgelegt worden - verschiedene Blautöne, die mal welliger mal eher glatt doch ganz gut eine Wasserfläche darstellten. Dives hatte auch überlegt die Fläche wirklich fluten zu lassen, doch hätte das die ganze Chose nicht nur wesentlich teurer gemacht, sondern es wäre auch für die Schauspieler ungleich schwieriger geworden, die dort spielen müssten. Der Blick des Iuliers wanderte weiter auf das pulpitum, die eigentliche Bühne des Theaters. Eine felsige Landschaft war dargestellt durch viele bemalte Flächen. Das viele Grau wirkte karg und trostlos. Von ihm aus etwas rechts der Mitte sah Dives einen besonders großen Fels aufgebaut. Ganz offensichtlich würde diesem in dem Stück noch eine bestimmte Bedeutung zukommen. Im Gegenzug stand in gleichem Abstand zur Mitte links auf der Bühne eine überlebensgroße Statue, die zwar nicht wirklich aus Marmor gefertigt war, aber dennoch durchaus diesen Eindruck erweckte. Sie zeigte einen etwas fülligeren, stolzen Iuppiter mit dem Blitzbündel in der linken Hand und dem Adler als Insignie. Die Glatze der Statue war nachträglich mit einem Lorbeerkranz geschickt kaschiert worden. Das hatte sich Dives dann doch nicht getraut. Nicht, nachdem sich ein Praetorianertribunus und die Frau des Praefetus Praetorio als Besucher angekündigt hatten. Aber jetzt sah man nichts mehr von dem Kahlschnitt. Maximal vielleicht wenn man es, wie Dives, wusste und genau hinschaute.


    Serapio riss den Iulier aus den Beobachtungen. Letzterer wandte sich um und antwortete:
    "Hm? Nein, die stammen ursprünglich aus Asia, aus der Nähe von Pergamum um genau zu sein. In der Gegend bin ich aufgewachsen... also... auch wenn ich in Roma geboren bin." Diesen Nachsatz fügte Dives mit einem verlegenen Lächeln hinzu. Nicht dass der Decimer hier nachher noch glaubte es mit irgendeinem Provinzler zu tun zu haben.
    "Das Ensemble zieht jetzt seit etwa anderthalb Jahren durch Italia, soweit ich weis. Und wie der Zufall es nun wollte, bin ich bei der Suche nach einer geeigneten Truppe auf genau jene gestoßen..." Aber was wäre er für ein Gastgeber, wenn er nur von sich erzählen würde?
    "Und du? Du sagst, du warst häufiger hier in Ostia? Was hat dich hierher verschlagen? Was hast du hier gemacht?" Gespannt schaute der Iulier Serapio mit großen Augen an. Die Stupsnase des Decimers zauberte ein kleines, kurzes Lächeln ins iulische Gesicht. Dementsprechend schnell löste sich Dives' Blick wieder und wanderte kurz durch die Zuschauerränge. Als wenn er nicht schon nervös genug wäre! Mussten genau jetzt wieder solche komischen Gefühle sich melden?! Ihm fiel Aculeo wieder ein. Wo war der nur abgeblieben auf einmal? Hatte er reißaus genommen vor den Decimi? Begeistert war er ja nicht gerade gewesen...

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  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Die Freude ist ganz meinerseits, werte Aurelia. antwortete der Germanicer erleichtert, erleichtert darüber dass sie ihn gesehen hatte und ihm nicht böse war dass er ihr nicht entgegen gekommen war.


    Und eine Entschuldigung möchte ich auch aussprechen. Meine Einladung an dich war zu knapp und deshalb hatte ich nicht wirklich mit deinem Kommen gerechnet. Aber...es freut mich wirklich dich hier zu sehen, als Folge meiner Einladung. Kurz blickte er sich um und registrierte dass sich Dives und die Decimer bereits zu den Plätzen begeben hatten was natürlich nun ein wenig Stress verursachte. Er wollte Dives nun nicht vernachlässigen, dieser war ja schliesslich der Grund warum Aculeo hier war.


    Also, Aurelia Prisca. Ich kann mir keine andere Frau an meiner Seite vorstellen für den heutigen Tag. Darf ich dich nun bitten die Plätze aufzusuchen. Ich möchte dich auch gerne einen guten Freund vorstellen. Er ist der Initiator der Veranstaltung und würde bitter böse sein wenn er nichts von dir erfahren würde.


    Genau wusste er nun nicht wie er weiter verfahren sollte und hielt seiner Begleitung den Arm hin. Ob es nun wirklich richtig war würde ihre Reaktion schon zeigen. Mehr als dass sie sich abwenden würde und das Theater verlassen würde konnte nicht passieren.

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Acuelos Begrüßung und seine Entschuldigung nahm Prisca mit einem versöhnlichen Lächeln und einem knappen Nicken an. Allem Anschein nach war der Germanicer gleichermaßen überrascht und erfreut über ihr Erscheinen und auch eine gewisse Nervosität, glaubte sie ihm anzumerken als er sich kurz nach allen Richtungen umsah. Offensichtlich suchte er jemanden. Nur wen? Eine andere Frau gar, die er nun auf die Schnelle vor mir zu verbergen versucht?, stellte Prisca darüber amüsiert und gut gelaunt ein paar Gedankenspielereien an während sie ihrerseits die Reihen flüchtig nach bekannten Gesichtern absuchte. Ein paar Personen entdeckte sie sie sogar unter den anwesenden Theatergästen, die sie von anderen Festivitäten her kannte, jedoch war niemand Wichtiges darunter der ihr Interesse sonderlich erregt hätte. Abgesehen davon hatte sie bereits einen Begleiter, der es zudem schaffte ihr mit seinem Charme und einem eher ungewöhnlichen Kompliment zu schmeicheln. "Also, Aurelia Prisca. Ich kann mir keine andere Frau an meiner Seite vorstellen für den heutigen Tag. Darf ich dich nun bitten die Plätze aufzusuchen" Innerlich musste Prisca darüber schmunzeln. Das hörte sich irgendwie so an als wolle er nur schnell irgend etwas Nettes sagen, um endlich weiter zu kommen. Dazu hielt er ihr sogar auffordernd seinen Arm hin.


    Normalerweise war Prisca nicht kontaktscheu, aber sich bei ihm 'unterhaken' käme auf keinen Fall in Frage. So gut kannten sie sich schließlich nicht. Allerdings wollte sie seine sicher lieb gemeinte Geste auch nicht einfach zurück weisen, da sie ihn wirklich sympathisch fand: "Sehr gerne … ", schenkte die Aurelia ihm daraufhin - ohne viele Worte - ein bezauberndes Lächeln und gleichzeitig legte sie ihre Hand flach auf seinen Unterarm, um sich auf diese Weise von ihm zu den Plätzen und dem Veranstalter führen zu lassen.

  • Sanft lächelte ich das kleine Mädel an, ehe ich dann nickte. "Ja, vor einigen Jahren war ich schonmal im Theater. Aber seit dem ich wieder in Rom bin nicht mehr." Sie musste ja nicht umbedingt wissen wo ich mich die letzten Jahre so herum trieb...Zumindest jetzt noch nicht. "Mein Lieblingsstück...Hm, früher könnte ich dem Stück 'Die Perser' von Aischylos, dessen Geist auch das heutige Stück entsprang, viel abgewinnen." Sanft lächelnd musterte er das Schwesterchen, vernahm ihre Worte und ihr Seufzen und musste selbst eines unterdrücken. Er wusste, es war eigentlich wichtig für die Gens sie in ein gutes Haus zu verheiraten...Aber irgendwie konnte er noch keine endgültige Entscheidung treffen, in der er sich dafür entschied.

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Erfreut über die wirklich nette Reaktion Priscas nickte Aculeo der Dame an seiner Seite zu und meinte.


    Ich bin wirklich gespannt auf das Stück. Und unter uns...es ist das erste Mal dass ich eine solche Veranstaltung besuche. Langsam schlenderten nun beide Richtung Dives und den anderen geladenen Besuchern. Was wohl Dives sagen würde wenn er nun mit einer Dame erscheint. Und die Decimer, die ja noch nicht wussten dass ein Germanicer ebenfalls zu den Bekannten oder eher Freunden des jungen Iuliers zählte.

  • Wenn man vom... Germanicus spricht... denkt! Auf einmal war er wieder da. Zusammen mit einer Frau an der Seite kam er auf Dives zu. Ein Glück, dass der noch immer stand und sich noch nicht gesetzt hatte, sonst hätte Aculeo ihn wahrscheinlich heute unter den vielen, vielen Menschen nicht wiedergefunden! Und auch der Zeitpunkt, in dem er dem Iulier wieder den Rücken stärken kam, hätte besser nicht gewählt sein können: Wer wüsste schon, welcher aufschlussreiche Blick oder welche vielsagende Bemerkung Dives im Gespräch mit dem Praetorianertribunus jetzt noch rausgerutscht wäre! Nicht auszudenken...


    Schnell winkte Dives mit der linken Hand einen der Blumenträger herbei. Dabei machte er einen Schritt auf Serapio zu und legte ihm die rechte Hand auf dessen rechte Schulter, während er an ihm vorbei zu Aculeo schaute. Damit wollte er zu verstehen geben, dass jemand anderes gerade seiner Aufmerksamkeit bedurfte und der Decimer mit seiner Antwort doch bitte noch einen Moment warten mochte. Ob das auch so ankommen würde? Das konnte der Iulier maximal hoffen.
    "Aculeo! Schön, dich doch nicht verloren zu haben!", begann Dives etwas lauter, da einerseits der Germanicer noch nicht ganz bei ihnen war und andererseits der Iulier so hoffte auch die Aufmerksamkeit der decimischen Gäste noch einmal für einen Augenblick zu bekommen. An jene wandte er sich dann auch als erstes:
    "Darf ich euch einen weiteren Ehrengast vorstellen? Meinen guten Freund, Germanicus Aculeo! Aculeo, das sind der Praetorianertribun Decimus Serapio, die Auctrix Decima Seiana, Decimus... Catus und seine Schwester, Decimus Flavus und Decimus... Varus mit Frau und Tochter.", zeigte Dives mit flacher rechter Hand, die anschließend wieder unauffällig auf Serapios Schulter landete und es sich dort bequem machte. Bei zwei Namen war er sich nicht ganz sicher und hoffte, dass man es ihm verzeihen würde, wenn er versehentlich nicht ganz richtig läge. Immerhin ein paar Unsicherheiten ließen sich ja mit Verwandtschaftsbeziehungen überdecken.


    "Auch für dich ein kleines Willkommensgeschenk, das du nachher aber auch gern den Schauspielern zuwerfen darfst...", überreichte Dives dem Germanicer dann eine Lilie (wohlbemerkt: weder eine Feuer-, noch eine Schwertlilie).
    "... und natürlich auch für deine bezaubernde Begleitung... Ich bin Iulius Dives.", stellte er sich vor und gab der Begleiterin des Germanicers eine Gerbera. Der Iulier war gespannt, wer sie nun war... Aculeos Freundin? Vielleicht gar eine heimliche Verlobte? Nein, letzteres hätte ihm Aculeo bestimmt erzählt. Fakt war: Sie war einfach hinreißend, ein Traum, nahezu göttlich! Um an sie heranzukommen, waren bestimmt einige Kontakte nötig gewesen... und der Preis erst! Solche Seide musste doch ein Vermögen gekostet haben! Ach ja, die Frau in dem Kleid sah auch ganz nett aus. Spontan bekam der Iulier Lust mal wieder shoppen zu gehen...




    Unterdessen tauchte ein junger Mann mittig auf der Bühne auf und es ertönten zeitgleich mehrere Trompeten von den obersten Rängen.

    "PROMETHEUS. IN FESSELN."

    Nachdem diese ankündigenden Worte auch in der letzten Reihe angekommen waren, verzog sich der Mann wieder in die scaena. Nun würde es sicherlich gleich losgehen...

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  • Gemässigten Schrittes bahnten sich Prisca und Aculeo durch die Menge welche voll Ungeduld und dürstend nach Schauspiel auf den Plätzen standen und saßen. Prisca konnte dem jungen Germanicer nicht antworten da die beiden nun von Dives gesichtet wurden und der junge Iulier fast euphorisch, das Paar zu sich zu lenken.


    Kurz neigte sich der Kopf des Germanicer ans Ohr Priscas und flüsterte.
    Das ist Iulius Dives. Der Initiator dieser Veranstaltung und ein sehr guter Freund. um dann gleich darauf wieder den Blick Dives zuzuwenden.
    Bei der Gruppe angekommen wurde Aculeo regelrecht von Namen erschlagen und versuchte in der Schnelle die Namen auch mit den Gesichtern in Verbindung zu bringen. Ungeachtet dessen dass es sich alleinig um Mitglieder der Gens Decima handelte lächelte er jeden freundlich zu, grüsste mit den üblichen Worten und Nickte dazu.


    Salve Tribun. Es ist mir eine Ehre die kennenzulernen. Decima Seiana...es macht immer wieder Vergnügen die Artikel der Acta zu lesen und endlich jemanden dieser Institution zu begegnen. Die anderen Anwesenden waren ihm selbst vom Namen her völlig unbekannt was jedoch nicht hieß dass sie nicht beachtet und begrüsst wurden. Jeder der Personen wurde persönlich begüsst. Zwischendurch fiel sein Blick immer wieder auf Prisca und als nun Dives nach ihrer Identität fragte konnte er nun endlich seine Begleitung vorstellen. Kurz vorher jedoch wurde Aculeo ein wenig peinlich berührt...eine Lilie wurde ihm von Dives übergeben...und auch Prisca bekam eine überreicht. Wobei die an Prisca war angemessen...


    Es ist überwältigen,Dives... für Aculeo war es auch überwältigend da es sich ja um den ersten Besuch einer solchen Aufführung war. Nie hätte er gedacht dass es wirklic soviel Leute gab die sich für sowas interessierten. Erstaunlich.



    Dives. Ich möchte dir Aurelia Prisca vorstellen. Eine gute Freundin des Hauses und....aus einer Laune meinerseits...meine Begleitung. er trat nun einen Schritt zur Seite um nun Prisca Platz zu machen. Dives war anscheinend von der Aurelierin hin und her gerissen..zumindest ließ der Blick mit welchen er sie betrachtete darauf schliessen.


    Aurelia Prisca. Darf ich dir meinen Freund Iulius Dives vorstellen. Er ist ehemaliger Quästor Ostias und der Cousin Senator Iulius Centho. ob Prisca der Namen nun etwas sagte war eine andere Geschichte.

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Genauso wie Acuelo war auch Prisca sehr gespannt auf das Theaterstück, auch wenn es für sie - im Gegensatz zu ihrem Begleiter - heute keine Theaterpremiere war. Ihr letzter Besuch lag allerdings schon geraume Zeit zurück und überdies hegte sie an diesen keine sehr gute Erinnerung.


    Naja heute kann jedenfalls nichts und niemand meine gute Stimmung trüben, dachte Prisca zumindest, bis sie und Aculeo die übrigen Gäste erreicht hatten. Tja zu früh gefreut, musste die Aurelia kurz darauf ihre Aussage bezüglich des "niemand" leider revidieren, als der Veranstalter sie untereinander vorstellte. Herrje, das ist ja dieser Kerl vom Verhör. Jetzt nur nichts anmerken lassen! Einfach nur lächeln! Lächlen und nicht weiter darüber nachdenken, versuchte Prisca ihr Lächeln nicht allzu zu gekünstelt erscheinen zu lassen, mit dem sie dem Prätorianertribun zum Gruß kurz zunickte. Lächeln hieß die Devise! Bei der Auctrix, die sie von früher her flüchtig kannte, sowie den übrigen Decimern fiel ihr das auch deutlich leichter: "Salvete!", grüßte sie freundlich in die Runde und wandte sich dann dem Iulier zu, der ihr eine Blume überreichte: "Danke! … Wie aufmerksam", nahm Prisca die Gerbera von ihm mit einem (diesmal herzlichen) Lächeln entgegen, führte diese an die Nase und schnupperte kurz daran. Eine nette Geste wie sie fand, während sie aufmerksam seinem interessiert erscheinenden Blick begegnete, den sie fälschlicherweise ihrer Person und nicht ihrem Kleid zu schrieb. "Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Iulius, ebenso wie ich mich freue heute hier sein zu dürfen", entgegnete die Aurelia ihm schließlich zum Gruße , ehe sie wieder ihrem Begleiter - wie sollte es anders sein - ein weiteres Lächeln schenkte.


    Da Aculeo sie bereits offiziell mit Namen vorgestellt hatte, musste sie diesen nicht mehr extra erwähnen und gehört hätte man sie ohnehin nicht in dem Moment, als mit lautem Trompetengebläse der Beginn der Aufführung angekündigt wurde. Prometheus in Fesseln "Oh dieses Stück kenne ich gar nicht. Aber der Titel klingt sehr vielversprechend!", bemerkte sie zu Acuelo gewandt, von dem sie sich weiter zu den ihnen zugewiesenen Plätzen führen ließ.

  • Der Iulier hatte etwas an sich... etwas, das den Eindruck vermittelte, dass er selbst bei so belanglosem Geplauder tatsächlich daran interessiert wäre, was sein Gegenüber zu sagen hätte. Sicher eine wertvolle Eigenschaft wenn man es in der Politik zu was bringen wollte.
    Ich setzte zu einer Antwort an: "Ich war meistens nur auf der Durchreise, oder... -" Und wurde durch das Entreffen weiterer Gäste unterbrochen. Aber das war ganz in Ordnung, so konnte ich mir vielleicht noch eine attraktivere und interessantere Antwort als "ich kümmere mich um den Geflügelhof meiner Tante" einfallen lassen. Zudem bescherte es mir eine Hand auf der Schulter, was mir keineswegs unangenehm war. Die neuen Gäste allerdings begeisterten mich weniger.
    "Salve Aurelia. Salve Germanicus." grüßte ich unterkühlt.
    Hoffentlich setzten sie sich nicht gerade neben uns. Ein Germanicer... Das konnte ja nur ein Kunstbanause sein. Und dass die Aurelia, die vor nicht allzulanger Zeit ihren Mann verloren hatte, mit so einem in aller Öffentlichkeit poussierte, das rückte sie für mich nicht gerade in ein gutes Licht. (Hübsches Kleid allerdings. Wenn auch zu offenherzig.) Vielleicht hätten wir Messalina und Stella besser nicht in solche Gesellschaft mitgenommen! Ich warf Seiana einen bezeichnenden Blick zu.
    Meine Schwester war heute wieder mal sehr verschlossen gewesen, ich hoffte das das Stück sie aufheitern würde, auch wenn es natürlich kein heiteres Stück war... doch auch an gut inszenierter Tragik vermag sich die Seele ja zu laben.


    Zudem erfuhr ich, dass der hübsche Dives eng mit diesem rüpelhaften Centho verwandt war. Tja... ich spekulierte so für mich, dass sich vielleicht alle gesellschaftliche Gewandtheit bei ihm konzentrierte, so dass für den Vetter nichts mehr übrig geblieben war.
    Das Stück wurde angekündigt, und sogleich durchrieselte mich gespannte Aufmerksamkeit. Ich liebte das Theater, liebte es noch immer heiß! Leider war es eine unerwiderte Liebe... abgesehen von winzigen Rollen in Hannibals Hinterhof-Schmierenkomödien war ich nie aufgetreten – worüber ich, im Nachhinein betrachtet, natürlich sehr froh war, denn sonst wäre ich in meinem adoleszenten Wahnwitz leichtfertig der Infamie anheimgefallen, eine undenkbare Schande für die Familie. Lange her das alles...
    "Lange her dass wir zusammen im Theater waren, nicht?" meinte ich leise zu Seiana.
    Und mich wieder an Dives wendend, auch mit gedämpfter Stimme: "Ein selten inszeniertes Stück hast du da ausgewählt. Wie bist du darauf gekommen?"
    Sobald die Schauspieler erscheinen würden, würde ich natürlich andächtig verstummen, doch diesen kurzen Augenblick wollte ich doch noch ausnutzen, um mehr zu erfahren über ihn... und welches Stück man bevorzugt, dass sagt doch viel aus! Gedankenverloren drehte ich die Blume zwischen den Fingern. Dass er für eine Aufführung die wohl auch der Werbung für ihn diente, keine leichte Komödie sondern eine eher aktionsarme, für das Publikum nicht so leicht verdauliche Tragödie gewählt hatte, das fand ich... aussergewöhnlich.

  • Eine Aurelia also... eine Patrizierin. Das erklärte natürlich auch die tolle Aufmachung, an der der Iulier absolut nichts auszusetzen hatte. Vielleicht mochte er aber auch durch den elegant fallenden Stoff des Kleides geblendet sein oder übersah schlicht jene Stellen, die extra für das männliche Auge hergerichtet worden sein mochten.
    "... und ich freue mich, dass du diese Veranstaltung mit deinem Glanz beehrst, Aurelia.", antwortete Dives ihr prompt. Schnell erhaschte er noch einen Blick auf diese blütenrein weiße Seide, die sicherlich auch an ihm grandios aussehen würde - natürlich anders geschnitten und nicht als Kleid. Mit einer kleinen Handbewergung zeigte der Iulier Aculeo, wo jener noch zwei freie Plätze für die Aurelia und sich finden würde. Dives hatte ja nur die Anzahl Plätze reservieren lassen und sich nicht noch die Mühe gemacht für ihm größtenteils unbekannte Personen eine Sitzordnung zu entwerfen. Woher auch hätte er wissen sollen, wer mit wem konnte und wer nicht? So wies er in die zweite Reihe, denn zum Einen schien der Praetorianertribunus nicht sehr begeistert von ihr... und zum Anderen hatte Dives einen mutigen Entschluss gefasst!


    "Darf ich?", antwortete der Iulier mit ebenfalls gedämpfter Stimme auf Serapios Frage mit ebenfalls einer Frage. Mit Aculeo und dessen Begleitung waren jetzt schließlich auch die beiden letzten Ehrengäste hier angekommen, sodass Dives sich jetzt eigentlich auch hinsetzen könnte. Und da Serapio ihn ja nun bereits zum zweiten Mal mit interessierten Fragen ansprach und zudem dem Iulier noch eine Antwort schuldete auf dessen Fragen, schien erstmal nichts dagegen zu sprechen, dass er zumindest diese Bitte an den Decimer formulierte.


    Nach dessen Antwort erklärte Dives leise:
    "Nun, ich dachte mir vor allem, dass ein Stück schön wäre, in welchem auch der Hauptgott Ostias, Vulcanus, eine Rolle spielt. Zumal das heutige Tubilustrum ja ebenfalls mit ihm zu tun hat." Nicht ausschließlich mit Vulcanus, sondern auch mit Mars, aber gut.
    "Und dann muss ich ehrlich gestehen, dass ich auch will, dass sich die Leute an mich erinnern. Deshalb habe ich beispielsweise auch keine Komödie ausgewählt, wie es viele andere vor mir gemacht haben. Ich habe jetzt die Chance mich als derjenige in den Köpfen der Menschen festzusetzen, der dieses tragische Stück auf die Bühne gebracht hat." Das war durchaus ein gewisses Risiko, ja. Aber wie man sah, war der Iulier gewillt dieses einzugehen. Dives war eben auch gerne mal etwas... außergewöhnlich. Zudem vertraute er ganz naiv auch einfach darauf, dass man wüsste, dass Aischylos einer DER großen griechischen Tragiker war, sodass eben zu Hause bliebe, wer nur leichte Komödien vertrug.
    "Aber zurück zu dir. Was hast du früher hier gemacht?", griff Dives wieder auf. Dabei sah er Serapio aus großen, vor Neugierde leuchtenden Augen an.



    In der Zwischenzeit enterten die ersten Schauspieler die Bühne, was den Iulier im Moment jedoch weniger interessierte...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
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    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

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