Posteingang der Cohortes Praetoriae

  • Ex officio imperatoris
    Zeugma, Syria


    Der Imperator grüßt seinen Präfekten der Garde in Rom.


    Mit großer Trauer und Bestürzung musste ich zur Kenntis nehmen, welch feiges Attentat sich auf den Consul ereignet hat. Ich hoffe und bat die Götter darum dass in diesem Augenblick, in dem ich diese Zeilen schreibe, die Täterin bereits gefasst und verurteilt ist. Jeder, der diese unsägliche Tat begünstigt, gefördert oder gutgeheißen hat, ist ausfindig zu machen und nach den Vorgaben unserer Gesetze streng zu bestrafen. Das Volk darf nicht den Eindruck erlangen, die Abwesenheit des Imperators würde Rom in einen instabilen Zustand versetzen.


    Eine Situation wie die des ehemaligen Comes Aurelius darf sich daher nicht wiederholen. Auch wenn die Götter offenbar wachsam waren und ihn rasch zu Fall brachten, kann ich weitere Ereignisse dieser Art nicht gutheißen. Ich erwarte, dass im Zuge deiner Ermittlungen die Familie des Mannes genau durchleuchtet wird. Mitglieder dieser namhaften Gens zeigten sich bisher treu und zuverlässig und ich möchte nicht an ihren Qualitäten zweifeln. Doch ich möchte wissen, auf wen ich mich verlassen kann. Führe diese Untersuchung gründlich, aber behutsam. Und beziehe auch die Suche nach Verwandten ein, die sich bisher nicht öffentlich gezeigt haben mögen.


    Der Vormarsch gegen die Parther verläuft planmäßig und wir liegen derzeit in Zeugma. Die Centurie des Catius wird ihren Auftrag wie besprochen erhalten, sobald die nachrückende Centurie eingetroffen ist, die ihren Platz einnimmt. Möge Mars insbesondere diesen Männern beistehen.


  • Mit der üblichen Postfuhre aus Syrien kommt diesmal auch ein Brief eines Optios der garde an den Praefecten der Garde:


    An den
    Praefectus Praetorio
    G. Caecilius Crassus
    Roma


    Salve Cousin,


    mit Freude kann ich dir schreiben dass die I. Centurie der V. Cohorte ohne Zwischenfälle und Zeitverzug zur kaiserlichen Streitmacht bei Zeugma hinzugestoßen ist. Die Stimmung unter den Truppen scheint gut zu sein, die Männer sind erfüllt von der gespannten Erwartung auf einen Feldzug gegen den Feind im Osten. Zum Auftakt des Feldzuges hielt der Imperator Caesar Augustus eine umfassende Rede an die Offiziere während der man erkennen konnte dass er noch immer ein alter Feldherr erster Güte ist; Dieser verweichlichte parthische Potentat mit diesem unaussprechlichen Namen wird nicht lange Freude an seiner neuen Eroberung haben!


    Das Land allerdings ist die Reise nicht wert, ebenso trostlos wie der Süden Hispanias, auch wenn es bisweilen sehr imposant anzuschauen ist. Den Vergleich mit Italia jedoch hält es wie zu erwarten nicht stand. Schon beginne ich die Hügel Roms zu vermissen, obgleich es auch hier fruchtbare Ecken zu geben scheint.


    Als Anlage sende ich dir mit dem Brief eine Abschrift der Rede des Kaisers, mir bleibt noch zu sagen dass du dich auf die Pflichterfüllung der Garde verlassen kannst.


    Vale bene, Praefecte!


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    Anhang

  • Ex officio imperatoris
    castra aestiva, Mesopotamia


    Der Imperator grüßt seinen Präfekten der Garde in Rom.


    Dein Brief erreicht mich, während wir uns auf eine Feldschlacht mit den Truppen der Stadt Edessa vorbereiten. Noch kann ich uneingeschränlt davon sprechen, dass unser Feldzug erfolgreich verläuft. Die Schlacht wird uns zeigen, wie stark der Gegner tatsächlich ist.


    Deine Berichte tragen jedoch nicht zu einer weiteren Verbesserung meiner Stimmung bei. Es ist enttäuschend, dass die Ermittlungen noch immer zu keinem Ergebnis geführt haben und sind für die Ermittler kein Zeichen des Ruhmes und der Ehre. Das Attentat auf den Praefectus Urbi hat Konsequenzen vorweggenommen, die ich nach den mangelnden Ergebnissen sonst hätte ziehen müssen. Ich hoffe, dass ich auf weitere Konsequenzen dieser Art verzichten kann.


    Deine privaten Anliegen treffen dagegen auf meine Zustimmung und wurden an meine Kanzlei zur weiteren Bearbeitung weitergerreicht.


  • Ein Servus Publicus gab einen wichtigen Brief von einem hohen Tier für den Praefectus Praetorio ab.


    C Caecilius Crassus - Castra Praetoria - Roma


    EPISTVLA PRÆTORIS VRBANI
    ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
    (22.2.2008/105 n.Chr.)


    Praetor Urbanus M' Tiberius Durus Praefecti Praetorio C Caecilio Crasso s.d.


    Mir wurde bekannt, dass im Carcer der Castra Praetoria der Patrizier Marcus Tiberius Antoninus festgehalten wird, ohne dass eine Anzeige gemäß § 24 Codex Iuridicialis gegen ihn vorliegt oder eine Untersuchungshaft gemäß § 29 (2) durch einen Iudex angeordnet wurde.


    Er ist umgehend freizulassen.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Praetor Urbanus sind an den amtierenden Consul zu richten.



    gez.


    M' Tiberius Durus

  • Roma, Castra Praetoria
    Dem Praefectus Praetorio persönlich
    Verfasst zwei Tage nach der Nachricht vom Tode meines Vaters


    Werter Caecilius, die Treueversicherungen der Garde haben mir Halt gegeben in diesen schweren Stunden. Zahle den Männern ein Donativum in Höhe ihres Jahressoldes aus. Ich bereit meine Reise nach Rom vor so schnell es geht, doch meine Gesundheit wir mir nur ein langsames Fortkommen ermöglichen. Vescularius Salinator, Kommandeur der Legio VII wird mich begleiten, so dass es nicht notwendig ist, mir eine Abteilung der Garde entgegen zu senden. Haltet die Augen in Rom offen, damit die Trauer und Wirrnis keine gefährlichen Gedanken fördert.


    Ich werde Nachricht geben, bevor ich vor den Toren Roms stehe, wo mich die Legio VII der alten Sitten wegen nicht mehr weiter begleiten darf.


  • Ein Bote kam schon bald nach dem Besuch des Legionärs Bursa zu den castra, um dort eine Tafel aus dem Palast abzugeben.



    M. Aelius Callidus patrono Caecilio Crasso suo


    Ein Bote des Tiberius Vitamalacus, dessen Truppen vor Rom stehen, brachte mir die Nachricht, dass die Legion die sterblichen Überreste des Iulianus mitgeführt habe. Ich bitte dich deine Männer diese in die castra holen zu lassen. Wie damit verfahren werden und welche Ehre ihnen zuerkannt werden soll, möge der Senat zu späterer Zeit und bei Anwesenheit des Caesars beschließen. Daher bitte ich dich die Urne zunächst sicher zu verwahren.


    Aelius Callidus tuus



    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Mercurinus wurde zur Castra Praetoria geschickt, um einen Brief für den Praefectus Praetorio höchstpersönlich abzugeben.


    Cn. Fabius Antistes Rex Sacrorum Praefecti Praetorio C. Caecilio Crasso s.d.


    Im Namen des Collegium Pontificium erinnere ich dich hiermit daran, dass es nach unserer Väter Sitte für Sterbliche vorgeschrieben ist, dass ihr Leib nach ihrem Tode bis zur Beisetzung in ihrem Grabe im Atrium des eigenen Hauses aufgebahrt wird, aufdass alle Familiares und Klienten Abschied nehmen können von ihm.


    Daher empfehle ich dir, die Asche des verstorbenen Imperator Caesar Augustus und Pontifex Maximus Lucius Ulpius Iulianus nicht in der Castra Praetoria, sondern im Atrium der Domus Augustana bei seiner Familie aufzubewahren, wie es die Sitte unserer Vorfahren vorsieht.


    Wenn dies geschehen ist, bitte ich dich, das Collegium Pontificium davon in Kenntnis zu setzen, aufdass wir unserem verstorbenen Oberhaupte unsere Aufwartung machen können.


    Mögen die Unsterblichen Dich behüten

    ANTE DIEM IV NON APR DCCCLVIII A.U.C. (2.4.2008/105 n.Chr.)

  • An Tiberius Prudentius Balbus
    Castra Praetoria
    Roma
    Italia


    Salve Cousin,


    ich hoffe du bist nicht mehr all zu sauer auf mich wegen dem Geld welches du mir geliehen hast, den ich verspreche dir du wirst es zurückbekommen. Ja, diesesmal sicher. Du wirst es kaum glauben wo ich bin. Ich habe tatsächlich einen Idioten gefunden der mich gratis mit nach Aegypten genommen hat. Nun ja, gratis ist villeicht übertrieben, aber fast wie.


    Aber lassen wir das. Das Wetter hier ist herlich und vor allem nicht so unbeständig wie in Italia. Du solltest auch mal hierherkommen um etwas auszuspannen und nicht immer alles so ernst zu nehmen. Das Leben ist einfach zu kurz um sich zuviele Gedanken zu machen.


    Ich will dich dann auch nicht all zu lange von deinem Dienst abhalten. Sag Vater einen schönen Gruße von mir fals du ihm begegnen solltest und sag ihm ich hoffe er ist nicht mehr sauer. Wer weiß, villeicht fange ich hier auch an zu arbeiten.


    Vale,
    Scipio


    P.S.: Ich hoffe du liest diesen Brief und zerreist ihn nicht einfach.

  • Roma, Castra Praetoria
    Dem Praefectus Praetorio persönlich


    Werter Caecilius, wie ich dir angekündigt habe, gebe ich dir hiermit Nachricht, dass meine Ankunft in Rom nur noch um wenige Tage bevor steht. Noch kann mich die Legio VII begleiten und meine Reise sichern, doch schon in wenigen Tagen werden die Mauern Roms am Horizont erscheinen. Du bist hiermit eingeladen, mir entgegen zu reisen und mich mit den Soldaten der Garde auf dem letzten Stück des Weges und in die Stadt hinein zu begleiten. Bereite dich darauf vor mir zu berichten, was sich in der Stadt tut und vor wem ich mich in Acht nehmen muss.


    Lass deine Männer außerdem in engen Kontakt mit meiner Kanzlei treten, welche meinen Einzug in Rom und die nötigen Zeremonien organisieren wird.


  • Ad:
    Lucius Quintilius Valerian
    Cohortes Praetoriae
    Castra Praetoria
    Roma
    Provincia Italia


    Geliebter Bruder,


    So viele Tagen sind nun schon vergangen in denen ich dich nicht mehr in den Arm schließen konnte. Ich vermisse dich sehr und die Nachricht über deine plötzliche Abreise hatte mich schwer getroffen. Natürlich freue ich mich über die Ehre, die dir zuteil wurde und bin sehr stolz auf dich. Vater wäre es sicherlich auch. Und doch ist das Haus leer, seitdem du fort bist.
    Mein lieber, guter Bashir hat alles versucht um mich aufzumuntern. Ich weiß du magst ihn nicht, weil er aus einem Land ist, das nicht unsere Freunde sind. Und doch ist er mitunter der liebste Mensch, den es unter der Sonne gibt. Er kümmert sich so rührend um mich, dass ich bald ein schlechtes Gewissen bekommen hatte, weil ich so um deine Abwesenheit getrauert habe. Er hatte sich um den Haushalt gekümmert, während ich nur dalag und die Wand anstarrte.


    Oh, Valerian es ist so schwer Gefühle in Worte zu fassen. Ich könnte herumlaufen und platzen vor Stolz, weil mein Bruder in Rom ist und für die Sicherheit des Kaisers verantwortlich ist. Doch gleichzeitig bin ich auch so alleine.
    Du hast nach Flava gefragt. Sie ist ebenfalls kurz nach dir aufgebrochen. Sie wollte wieder zurück zu ihren Verwandten. Sie meinte zwar, dass sie vielleicht wieder zurück käme, doch ich bezweifle das. Das Leben hier in dieser Stadt hat ihr nicht gefallen.
    Aber gefällt es mir denn jetzt noch? Nun bin ich mit Bashir wieder alleine hier in dieser großen Cassa. Unter lauter Menschen, die ich nicht kenne. Nur selten besuche ich öffentliche Veranstaltungen und der Gang zu den Märkten ist auch mehr eine Pflicht denn eine Freude.


    Geliebter Valerian was soll ich nur tun? Ich bin ratlos und du bist der Einzige, den ich um Rat bitten kann. Hin und hergerissen taumle ich von einem Gefühl zum Nächsten. Manchmal möchte ich meine Sachen packen und sofort aufbrechen um zurück zu dir nach Rom zu kommen. Und dann denke ich wieder, es wäre eine Art Niederlage, wenn ich alles hier abbreche und zurück komme. Die Aufgabe hier zu leben hätte ich dann nicht bestanden. Bitte gib mir deinen Rat, ich weiß nicht weiter. Meinen treuen Freund Bashir kann ich in dieser Sache nicht um Rat fragen. Er nickt nur immer und sagt, dass er mir überall hinfolgt.
    Hoffentlich ist es nicht zu viel von mir verlangt, wenn ich dich um diese Hilfe bitte. Du bist sicherlich vollkommen eingespannt mit deiner Arbeit. Wie ist es dir in der Zwischenzeit ergangen?


    Valerian, geliebter Bruder, nun ist der Platz auf diesem Pergament zuende. Liebend gerne würde ich dir noch weiter schreiben, doch deine kostbare Zeit soll nicht damit verschwendet werden.
    Mit Sehnsucht werde ich deinen Brief erwarten und hoffe, dass du mir weiterhelfen kannst.


    Mögen die Götter auf dich acht geben und dich vor allem Leid beschützen!


    In Liebe
    Deine Schwester Valentina


  • Ad
    Lucius Quintilius Valerian
    Castra Praetoria
    Roma
    Provincia Italia



    ANTE DIEM IV NON MAI DCCCLVIII A.U.C. (4.5.2008/105 n.Chr.)




    Salve Valerian,


    Entschuldige bitte, dass ich dir erst jetzt antworte. Aber der Centurio und der Optio halten einen ganz schön auf Trab. Ich brauche dir sicher nicht zu schreiben, wie gut sie das können, kennst du doch beide nur zu genau. Doch jetzt am Ende meiner Grundausbildung habe ich endlich mal die Zeit, auf deinen Brief zu antworten. Jedenfalls habe ich mich über deinen Brief sehr gefreut.


    Es freut mich, dass es dir in Rom so gut gefällt. Und das du kaum aus der Castra herauskommst, klingt ja fast so, als ob du wieder ein Probatus wärst. Die Ausbildung scheint enorm hart bei euch zu sein. Eigentlich kaum vorstellbar, wenn man bedenkt, wie anstrengend sie in der IIten schon ist. Ich bin mir sicher, dass du es schaffst. Zeige denen, was ein ehemaliger Legionarius aus der II. leisten kann. Ich drücke dir alle Daumen. Auch die Kameraden aus dem Contubernium, von denen ich dich übrigens ganz herzlich grüßen soll.


    Lupus ist vor kurzem Legionarius geworden. Kaum war er mit seiner Grundausbildung fertig gewesen, hat er sich zu den Equites gemeldet. Ich war nicht so begeistert davon. Aber er hatte mir erzählt, dass es schon immer sein Wunsch gewesen wäre. Stell dir vor! Er hat mir in der Grundausbildung das Reiten mehr oder weniger erfolgreich beigebracht. Das war schon irgendwie komisch. Aber ich hatte mich gefreut, ihn wiederzusehen.


    Drusus macht seinem Posten als Optio alle Ehre. Der Centurio lässt ihn schon einige Übungen bei uns Probati durchführen, die er mit Erfolg leitet. Ich hatte auch schon einige Mal das Vegnügen mit ihm. Du wirst es kaum glauben, aber seine Stimme ist mittlerweile fast genauso laut wie die des Centurios.


    Schade, dass es bei euch so verknöchert zu geht. Vielleicht sollte mal dein altes Contubernium dort auftauchen und denen mal zeigen, wie man feiern sollte. Jedenfalls hoffe ich, dass du dich davon nicht anstecken lässt. Das kann ich mir aber nicht vorstellen. Nicht, dass du dich nicht mehr schmutzig machen willst. Falls du es dir je überlegen solltest, weißt du hoffentlich, dass du jederzeit in dein altes Contubernium zurückkehren kannst. Denn du fehlst uns hier wirklich!


    Das mit dem Kaiser und dem Palast hört sich spannend an. Wenn ich mir vorstelle, dass du den Caesar siehst, könnte man schon neidisch werden. Bei uns kursieren ja die wildesten Gerüchte, über den Gesundheitszustand des Caesar. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich die Leute selbst verrückt machen. Zum Glück ist in Montagniacum alles bisher ruhig geblieben. Nicht so, wie damals auf dem Marktplatz.


    Ansonsten gibt es nicht viel Neues zu berichten. Alles geht seinen gewohnten und alltäglichen Gang. An der Grenze gibt es auch nichts. Die Germanen sind sowieso erstaunlich ruhig. Aber ich habe auch nichts dagegen.


    Also, lass es dir gut gehen. Und du schaffst es schon. Mögen die Götter auch über dich wachen!


    Vale
    Probus



  • Ad
    Lucius Quintilius Valerian
    Castra Praetoria
    Roma
    Provincia Italia



    PRIDIE NON IUN DCCCLVIII A.U.C. (4.6.2008/105 n.Chr.)



    Salve Valerian,


    Entschuldige, dass ich dir erst jetzt antworte. Aber hier ist zur Zeit einiges los. Ich hatte gedacht, dass es nach der Grundausbildung etwas ruhiger werden würde. Aber falsch gedacht. Doch dazu später mehr.


    Erstmal herzliche Glückwünsche dazu, dass du nun offiziell bei den Schwarzröcken bist. Wir haben keinen Moment daran gezweifelt, dass du es schaffen wirst. Wenn nicht du, wer denn dann? Und es soll bei euch härter zugehen, als bei uns? Das kann ich mir kaum vorstellen. Vielleicht sollte man mal einen Wettkampf zwischen den Prätorianern und den Legionarii der Secunda organisieren. Dann sehen wir ja, wer die besseren sind.


    Das mit dem Kaiser kann ich kaum fassen. Welch eine Ehre für dich! Das muss alles schrecklich aufregend für dich gewesen sein. Den Kaiser geleiten und ihm dann noch so nahe zu sein. Wahnsinn! Und dann hast du auch noch seinen Bruder näher kennengelernt. Ich denke, du hast dich richtig entschieden. Jedenfalls sind wir alle tierisch stolz auf dich. Und erleichtert darüber, dass es dem Kaiser scheinbar doch nicht so schlecht geht. Es tat gut zu hören, dass er sich auf dem Weg der Genesung befindet. Das wird hoffentlich diesen elenden Gerüchten ein Ende setzen.


    Dein Dienst hört sich aber nicht so spannend an. Ihr geht nur auf Patrouillie und steht Wache? Aber die Geschichte mit dem Senator war spitze. Das hast du völlig richtig gemacht. Schicke ihn doch mal bei uns vorbei. Dann lernt er mal die rauhe Herzlichkeit von den Legionarii kennen. Jedenfalls habe ich gut lachen müssen, als ich das mit seinem theatralischen Getue gelesen hatte.


    Hier hat sich wirklich einiges verändert, seit dem du weg bist. In der Zwischenzeit bin ich Legionarius geworden. Ist schon ein anderes Gefühl. Irgendwie gehöre ich nun endgültig zur Legio. Aber leider zerfällt das alte Contubernium. Wenn das so weiter geht, bin ich demnächst der Dienstälteste auf der Stube. Und das, obwohl ich erst seit kurzem dabei bin.


    Es stimmt. Sabinus ist weg. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Ist schon merkwürdig. Sonst funktionieren die Lagertrommeln immer. Aber Lupus geht es gut. Ich kann ihn jetzt verstehen. Du musst ihn sehen. Er scheint glücklich bei den Equites zu sein. Und wenn er auf einem Pferd sitzt, bekommt man den Eindruck, als ob er für nichts anderes geboren worden ist. Von daher war seine Entscheidung völlig richtig.


    Er und ich waren nach meiner Beförderung zum Legionarius zusammen etwas in Mogontiacum feiern. War echt klasse! Nur seitdem gibt mir der Centurio merkwürdiger Weise nur noch Ausgang mit der Einschränkung, keinen Alkohol trinken zu dürfen. Ich weiß nicht, ob das mit der Feier zusammenhängt. Jedenfalls kann ich mich da an nichts Schlimmes erinnern.


    Weißt du schon, dass wir einen neuen Tribunus Laticlavius haben? Er ist Aurelier und somit Patrizier. Scheint ein echt feiner Kerl zu sein. Jedenfalls nicht so hochnäsig, wie ich es von einem Adligen erwartet hätte. Letztens haben er, Drusus, Lupus und ich zusammen auf dem Campus eine Fechtübung gemacht. Mein Gegner war Lupus. Kannst dir ja vorstellen, wer gewonnen hat. Jedenfalls hat der Tribun, obwohl er das mitbekommen hatte, kein schlechtes Wort darüber verloren. War echt in Ordnung!


    Bei dem Tribun fällt mir noch eine unschöne Geschichte ein. Letztens war ein Stadtfest in Mogontiacum. Einige Contubernia waren als Wachen dazu abkommandiert worden. Unter anderem unseres. Jedenfalls kam es zu einem Zwischenfall, bei dem eine Sklavin des Tribun leicht verletzt wurde. Also schnappen wir uns den Typen und bringen ihm zum Tribunen, damit der entscheidet, was er wegen der Sache unternehmen will. Er verdonnert ihn zur Bezahlung einer neuen Tunika, da die andere von der Sklavin leicht kaputt war. Da fängt mein Kamerad, ein Neuer namens Calenus, plötzlich an, dass der Tribun doch Milde walten lassen sollte, da der Verursacher offensichtlich arm wäre. Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie sauer ich war. Da meint so ein kleiner Probatus, der ich zu diesem Zeitpunkt auch noch war, einen Tribunen indirekt maßregeln zu können. Und das vor den versammelten Leuten! Ich also dazwischen und entschuldige mich für das Verhalten von ihm beim Tribunen. Da fängt der Neue erst richtig an loszulegen. Anstatt seine Klappe zu halten! Mann, war ich stinkig. Auf dem Weg zum Castellum, der Tribun hatte uns den Befehl gegeben, die Sklavin zu seiner Casa zu bringen, da fing er endgültig an auszuticken. Jedenfalls kam es zu einem kleinen Wortwechsel zwischen ihm und mir. Doch scheinbar hat er nun sein Fehlverhalten eingesehen. Ich habe dies keinem der Stubenkameraden erzählt. Wir alle machen Fehler. Und du kennst das ja. Wenn ein Neuer so einen Blödsinn macht, wird er, wenn er Pech hat, von den anderen eine halbe Ewigkeit damit aufgezogen. Ich schreibe dir das, weil ich hoffe, dass du mir einen Rat geben kannst, wenn so was zukünftig wieder passieren sollte. Denn ich weiß nicht, ob ich dann ruhig bleiben werden kann.


    Ansonsten gibt es nur noch zu berichten, dass wir morgen zum Ausbau des Limes abrücken werden. Der neue Tribun scheint ziemlich ehrgeizig zu sein. Ich bin froh, mal aus dem Castellum rauszukommen. Auch wenn das harte Arbeit bedeutet. Doch irgendwie scheint die Sonne außerhalb des Castellums heller und freundlicher. Ich bin gespannt, was uns auf diesem Kommando so alles erwarten wird. Aber ich schätze, es wird nur die Arbeit sein.


    Ich werde dem Centurio deine Grüße ausrichten. Ich denke, er wird sich darüber freuen. Immerhin hat er dich ausgebildet, so das er stolz auf dich sein wird. Und Drusus ist in jeder Hinsicht ein zweiter Schreihals. Das soll heißen, dass er wie der Centurio hart aber fair ist. Deine Grüße an die Kameraden werde ich auch ausrichten. Soviele sind von den Alten ja wie gesagt nicht mehr da. Aber dafür haben wir zwei Neue. Sie scheinen sich auf dem Campus gut zu schlagen. Jedenfalls habe ich nichts gegenteiliges gehört.


    Ich muss jetzt aufhören zu schreiben. Ich muss noch die Ausrüstung für morgen kontrollieren. Nicht, dass es uns nachher noch in das Zelt regnet oder so.


    Nochmals vielen Dank für deinen Brief und lass bald von dir hören. Kann sein, dass eine Antwort von mir länger dauern wird, da wir ja am Limes beschäftigt sein werden. Kennst ja die Feldpost!


    Lass es dir gut gehen! Und mögen dich die Götter auf deinen Wegen beschützen.


    Vale bene,


    Probus


    P.S.: Ach so, ich hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich einige Stellen aus deinem Brief den Kameraden vorgelesen habe. Ich dachte, sie sollten auch erfahren, wie es dir in Rom so ergeht. Sie sind mächtig stolz auf dich. Und die Geschichte mit dem Senator hat alle zum Lachen gebracht.


  • Lucius Artorius Avitus

    Provincia Italia
    ~~~~~
    Roma
    ~~~~~
    Castra Praetoria


    ____________________________________________



    Sehr geehrter Vetter,


    lang ist´s her, als ich dir das letzte Mal einige Worte zugeschickt habe. Ich hoffe, du hast dir keine Sorgen gemacht, denn hier ist alles in Ordnung und nimmt seinen gewohnten Lauf. Ich selbst bin immer noch als Centurio verblieben, doch trotzdem motiviert und mit Tatendrang. Ich habe schon aufgehört zu zählen, wie viele Probati ich durch die Grundausbildung gebracht habe, aber wenn dem so ist, werden es sicher viele sein. Und es nimmt kein Ende mit den Frischlingen!


    Doch genug von mir, Vetter. Sag, wie ist es dir ergangen? Wie ich schon unweigerlich festgestellt habe, bist du Tribun bei den Prätorianern. Das ist ein durchaus ehrenvoller und sicherlich angesehener Posten. Ich denke, sie haben die richtige Person damit besetzt.
    Ich hoffe im Übrigen, dass du den Tod von Severus mittlerweile überwunden hast. Es mag schwierig sein, doch wie ich dich kenne, steckst du das schon weg. Ich persönlich denke nicht gerne darüber nach. Den Schock konnte ich verarbeiten, doch es könnte jederzeit wieder hochkommen, wenn zu lange darüber nachdenke.
    Wie schon gesagt, Vetter, ist hier nicht allzu viel passiert, weshalb ich nicht weiß, was ich dir groß erzählen sollte. Eigentlich wollte ich auch nur schreiben, um ein Lebenszeichen von mir zu geben.


    Wie auch immer, ich wünsche dir viel Glück und vor allem Erfolg in der Karriere, Vetter. Mars mit dir!





  • An den Praefectus Praetorio
    Gaius Caecilius Crassus
    Castra Praetoria
    Roma


    Salve Gaius Caecilius Crassus!


    Der Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus ruft das Consilium Principis zusammen. Es wird ANTE DIEM XV KAL AUG DCCCLVIII A.U.C. (18.7.2008/105 n.Chr.) tagen und Du bist ausersehen, als Mitglied dieses ehrwürdigen Gremiums teilzunehmen.
    Finde Dich deshalb an diesem Tag zur Mittagsstunde in der Domus Flaviana des Palatium Augusti ein.


    gez. Lucius Aelius Quarto
    ----- MAGISTER DOMUS AUGUSTI -----


    ROMA - ID IUL DCCCLVIII A.U.C. (15.7.2008/105 n.Chr.)


  • An
    Lucius Quintilius Valerian
    Cohortes Praetoriae
    Castra Praetoria
    Roma


    Salve Valerian!


    Vorweg möchte ich mich dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat bis ich die antworten konnte. Du musst nämlich wissen, dass ich mir eine üble Krankheit eingefangen habe und daher einige Zeit im Valetudinarium verbracht habe. Jetzt geht es mir allerdings wieder gut und ich habe auch schon wieder eine neue Grundausbildung übernehmen können. Unter den neuen Probati ist übrigens ein Decimer, der ebenfalls Drusus mit dem Cognomen heißt.


    Als erstes muss ich dir aber von dem letzten Appell berichten! Stell dir vor, ich bin vor der ganzen Legion zum Centurio ernannt worden!!! Ich kann das Ganze immer noch nicht richtig fassen… Es ist doch noch gar nicht so lange her, dass ich mich zur Legion gemeldet habe und jetzt bin ich schon Centurio! Das wird ordentlich gefeiert, so viel steht fest! Wie auch immer, das war nicht das einzige Ereignis beim letzten Appell. Crispus ist in allen Ehren aus der Legion entlassen worden, Reatinus, der alte Schreihals ist in den Stab befördert worden und Primus ist zum Decurio ernannt worden! Gewaltige Umwälzungen was? Ich werde mich übrigens dafür einsetzen, dass Probus zum Optio befördert wirdt!


    Wie sieht es eigentlich bei dir aus, mein Freund? Hast du Aussichten auf eine Beförderung zum Optio? Verdient hättest du es auf jeden Fall!


    Und du bist wirklich direkt beim Kaiser gewesen als er in Rom eingezogen ist und seine Rede gehalten hat? Wahnsinn! Muss ein unglaubliches Gefühl sein so nah beim Kaiser zu sein, oder? Und er ist also tatsächlich so krank, wie man sagt? In Germanien gehen ja die wildesten Gerüchte um den Gesundheitszustand des Imperators um…


    Das mit diesem Senator Tiberius ist aber wirklich eine unerhörte Sache! Ist doch klar, dass man sich am Eingang zum Palast auf Waffen durchsuchen lassen muss, auch ein Senator, oder gerade die… Naja, Patrizier entgegen! Die sind ja alle ziemlich arrogant! Wobei, der letzte Tribunus Laticlavius war ja auch ein Patrizier, der war allerdings ganz in Ordnung… Naja, Ausnahmen bestätigen eben die Regel.


    Ich habe deiner Schwester übrigens die gewünschten zweihundert Sesterzen überbracht.


    Von den Kameraden gibt es nicht allzu viel zu berichten, außer dem was ich eh schon geschrieben habe, dass Lupus mittlerweile Eques ist weißt du ja wahrscheinlich schon… Aber hast du gewusst, das Primus verheiratet ist? Eine abenteuerliche Geschichte kann ich dir sagen… Sie kommt aus Korsika und die beiden wurden bei einem Schiffsunglück getrennt. Primus hielt sie für tot, doch dann tauchte sie eines Tages wieder auf.


    Sonst bleibt mir zu fragen, was es Neues in der Hauptstadt des Imperiums gibt?


    Vale, mögen die Götter dich beschützen!


    Tiberius Iulius Drusus


  • An
    Lucius Quintilius Valerian
    Cohortes Praetoriae, Roma
    Provincia Italia


    Salve Valerian!


    Was Valentina betrifft werde ich selbstverständlich ab und an bei ihr vorbeischauen, denn schließlich habe ich dir das versprochen, mein Freund!


    Hier in Germanien überschlagen sich die Ereignisse in letzter Zeit regelrecht! Erst vor kurzem bin ich ja Centurio geworden, Probus ist übrigens schon Optio und jetzt habe ich vor einigen Tagen meine erste Gruppe von Probati fertig ausgebildet, na gut ich habe sie von unserem Schreihals, mit dem ich übrigens in den Tavernen war übernommen, aber meine erste „eigene“ ist auch bald soweit! Ebenfalls vor kurzem ist eine junge Frau bei uns im Castellum aufgetaucht, die behauptet hat, dass sie meine Tochter sei! Tatsächlich besteht kein Zweifel daran, dass sie auch wirklich meine Tochter ist. Sie hat einen Brief von ihrer Mutter, an die ich mich leider nur noch dunkel erinnern kann und eine Kette ihrer Mutter vorweisen kann. Da ich mich mit ihrer Mutter allerdings leider nicht verheiratet war, muss sie das Bürgerrecht erst erlangen, was allerdings kein Problem darstellen sollte, immerhin ist der Statthalter mein Patron! Ich werde mich demnächst darum kümmern…


    Was Primus Frau betrifft so sind sie nach irgendeinem korsischen Ritus verheiratet, also nach römischen Recht gar nicht! So werden die beiden wohl warten müssen bis Primus seine Dienstzeit abgeleistet hat. Habe ich in meinem letzten Brief eigentlich erwähnt, dass ich seine Frau, Tullia kennen gelernt habe? Jedenfalls ist sie eigentlich sehr nett, nur ein wenig, nunja eigen. Eigentlich kein Wunder wo sie doch Primus’ Frau ist, wenn du verstehst was ich meine?


    Ich gratuliere dir sowohl zu deinem Patron, als auch zu dieser Purgitierin, die du da kennen gelernt hast, mein Kamerad! Hier in Mogontiacum hat man hingegen den Anschein, die weibichen Wesen seien gänzlich verschwunden, dafür tauchen aber, wie oben erwähnt bisher unbekannte Töchter auf!


    So bleibt mir nur zu fragen, was es denn neues in Rom und bei den Prätorianern gibt und dir alles Gute zu wünschen!


    Vale,


    Tiberius Iulius Drusus



  • Ad
    Lucius Quintilius Valerian
    Cohortes Praetoriae, Roma
    Provincia Italia




    Salve Valerian,


    Entschuldige, dass ich dir erst jetzt schreibe. Aber außer dem Limesausbau gab es nichts besonderes. Da wollte ich erstmal warten und sich einige Dinge ansammeln lassen. Und wie es so ist, geschieht dann so vieles in kürzester Zeit, so dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.


    Also der Limesausbau war eine Schufterei, sage ich dir. Ich habe gelernt, wie man Bäume fällt. Ansonsten gab es noch Schanzen und Palisadenbau bis zum Erbrechen. Jedenfalls war ich froh, irgendwann wieder im Castellum zu sein. Zwar hatte man uns für unsere Arbeit gelobt. Doch du kannst dir nicht vorstellen, wie ich nach wochenlangem Aufenthalt im Feld ein festes Dach über den Kopf und einen Besuch in den Thermen vermisst habe. Auf alle Fälle haben wir den Limes ein gutes Stück vorangetrieben.


    Ach so, der Aurelier ist in der Zwischenzeit wieder nach Rom zurück. Er hatte noch ein Abschiedsfest geschmissen, an dem ich leider nicht teilnehmen konnte. Es soll gut gewesen sein. Jedenfalls hatte mich mein erster Eindruck von ihm nicht getäuscht, denn er hat sich immer um die Männer gekümmert. So hatte er uns beim Limesausbau mit frischem Fleisch versorgen lassen. Ja, merke dir mal seinen Namen. Und wenn er irgendwann in den Palast kommen sollte, wenn du Dienst hast, kannst du ihm ja schöne Grüße von der Secunda ausrichten. Mal sehen, was er dann für ein Gesicht macht!


    Danach hatte mich der langweilige Alltagsdienst wieder. Wache stehen, üben und irgendwelche Sonderaufgaben erledigen. Leider war da nichts so spannendes wie bei dir. Von wegen verdeckte Aktionen. Ich verstehe, dass du darüber nicht reden kannst. Schade. Du könntest sicher einige aufregende Dinge erzählen. Und danke für deinen Rat hinsichtlich des Probatus. Aber es scheint sich von allein erledigt zu haben. Denn er ist eines Tages einfach verschwunden. Keine Ahnung, ob man ihn entlassen hat oder er abgehauen ist. Wenn ich ehrlich bin, bin ich sogar etwas froh darüber. Wer weiß, was der noch alles für Blödsinn angestellt hätte.


    Für die nächsten Zeilen muss ich erstmal tief Luft holen. Denn es gab hier vor kurzem eine regelrechte Beförderungswelle. Also, der Schreihals ist zum Praefectus Castrorum ernannt worden. Das war vielleicht eine Überraschung. Ich hatte ja gedacht, dass er der neue Primus Pilus werden würde, nachdem der alte Crispus seinen Abschied bekannt gegeben hatte. Ja, du liest richtig. Crispus hat sich in das Zivilleben verabschiedet. Allerdings kann ich mir den alten Gladius dabei nicht so richtig vorstellen. Jedenfalls ist Drusus jetzt unser Centurio. Mal sehen, wie er sich so macht. Aber ich denke, er packt das schon. Und das Ganze geschah auf einem einzigen Appell. Dabei fällt mir noch ein, dass der Cousin von Lupus bei der Gelegenheit zum Decurio befördert worden ist.


    Und ich werde das Contubernium verlassen. Denn Drusus hat mich zum Optio befördert. Das ist ein Ding! Dabei hatte ich kurz vorher noch gedacht, die schmeißen mich vielleicht raus. Denn ich hatte mir bei einer meiner Übungen den Fuß verletzt. Irgend welche Idioten hatten einen Stein von einer Formationsübung liegen lassen. Und ich musste ihn natürlich übersehen, trat auf ihn und hatte mir den Fuß verknackst. Vier Tage musste ich an Krücken durch die Gegend humpeln. Du kannst dir vorstellen, mit welchen Nettigkeiten mich meine Kameraden deswegen bedachten. Doch zum Glück scheint jetzt alles wieder in Ordnung zu sein. Jedenfalls bin ich mächtig stolz und hoffe, dass ich das Ganze gebacken bekomme. Denn morgen geht es auf ein Manöver. Ich hätte lieber noch etwas auf dem Campus bei der Ausbildung der Probati geübt. Aber nun muss es so gehen.


    So, ich mache hier mal Schluss. Ich muss noch einige Dinge für morgen vorbereiten. Entschuldige nochmals die späte Antwort. Ich hoffe, dir geht es soweit gut und bald von dir zu hören.


    Mögen die Götter über dich wachen.


    Vale bene,


    Probus


  • [FONT=cataneo bt, amaze]

    L Artorius Avitus - Castra Praetoria - Roma - Italia


    Crispus Avito s.p.d.


    Alter Kamerad, es ist wirklich zu lange her! Ich danke dir umso herzlicher für deinen Brief - es ist gut, zu hören, dass alte Kameraden einen nicht vergessen haben.


    Verzeih, dass ich erst jetzt schreibe, aber gerade passieren wichtige Dinge in meinem Leben. Aber ich fange vielleicht lieber von vorn an:


    Ich danke dir für deinen Bericht über den Krieg - hier im fernen Germanien hat man kaum etwas mitgekriegt, nur die Abschriften der Acta Diurna haben uns gelegentlich informiert. Warum da allerdings so wenig von euch berichtet wurde, verstehe ich nicht: Sind die Parther wirklich so blöd, dass sie die Position einer ganzen Armee nicht kennen? Aber das ist wahrscheinlich große Politik, davon verstehe ich nix. Aber man sieht es ja schon daran, dass wir nicht weitergekommen sind. Tiberius Vitamalacus ist ja mein Patron und ich verstehe nicht, warum er sich einfach selbstständig zurückgezogen hat - er hätte doch auch ohne den Kaiser weiterkämpfen können! Naja, vielleicht ist dieser Ruhm anderen, entschlosseneren Leuten beschieden. Ich hoffe, der neue Kaiser kümmert sich als alter Soldat besonders um uns Veteranen.


    Ich bin jedenfalls wirklich froh, dass du so tapfer für das Reich gekämpft und das ganze überlebt und dir sogar eine Beförderung verdient hast. Du bist jetzt also Tribun, nehme ich an? Vielleicht hast du da ja ein bisschen Einfluss und kannst dafür sorgen, dass die Politiker nicht die Bodenhaftung verlieren.


    Ich jedenfalls habe nach meinem Primipilat den Hut genommen und mich ins Privatleben zurückgezogen. Ich weiß nicht, ob ich dir schon einmal von Heila erzählt habe - sie war die Liebe meines Lebens. Ein Mädchen aus Mogontiacum, Tochter eines Töpfers. Ihr zuliebe und wegen dem Sohn, den sie mir geschenkt hat, habe ich das gefährliche Geschäft aufgegeben - außerdem habe ich ja meine Dienstzeit mehr als abgeleistet! Ich habe mir einen Steinbruch und ein Häuschen gekauft.


    Vor kurzer Zeit haben die Parzen meinem Glück aber einen Strich durch die Rechnung gemacht: Sie haben mir Heila genommen: Sie ist bei einem Unfall tödlich verwundet worden. Jetzt stehen der kleine Lucius (nach unserem alten Imperator) und ich alleine da. Aber du kennst mich ja: Ich schaue nach vorn, nicht zurück!
    Deswegen habe ich mich jetzt ein bisschen in der Stadt engagiert. Bin sowieso schon länger im Ordo Decurionum, jetzt habe ich zum Magistratus kandidert. Und stell dir vor: Heute wurde mir verkündet, dass ich gewonnen hab! Ich bin jetzt also offiziell Magistrat der Civitas von Mogontiacum! Wird höchste Zeit, dass man ein richtiger Römer hier an die Macht kommt: Es gibt hier eine sehr einflussreiche Familie, die Gens Duccia. Das sind eigentlich Germanen, haben aber das Bürgerrecht und ziehen hier praktisch alle Fäden. Einer von ihnen ist Duumvir geworden - mit neunzehn Jahren, stell dir vor! Ich glaub ja nicht, dass so jemand eine ganze Stadt führen kann, aber er hat es irgendwie geschafft, gewählt zu werden. Naja, man wird sehen.


    Ich hoffe, ich höre wieder von dir!


    Möge Mars mit dir sein! Du brauchst ihn wahrscheinlich jetzt mehr als ich!


    Crispus


    PS: Wie du siehst, habe ich jetzt sogar einen Siegelring! Ich werde nochmal ein richtiger Politiker! Aber wem sag ich das: Du bist ja ein vornehmer Eques![/FONT]

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    Quintus Duccius Eburnus

    Provincia Italia
    ~~~~~
    Roma
    ~~~~~
    Castra Praetoria


    ____________________________________________


    Salve!


    Es ist eine traurige Angelegenheit, Dich über das Ableben Deines Verwandten Faustus Duccius Brutus informieren zu müssen. Obwohl ich weiß, dass ich Dir damit keinen Trost zu spenden vermag, sei Dir bitte meines tiefsten Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert. Meine Aufgabe Decemvir litibus iucandis ist es, das Erbe Deines verstorbenen Verwandten an die rechtmäßigen Erben zu verteilen, so wie es das Gesetz fordert.


    Da Du als einer der Erben in Frage kommst, bitte ich Dich um eine kurze Mitteilung, ob Du Dein Teilerbe antreten möchtest. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, sich in Zeiten der Trauer mit solchen Fragen auseinander setzen zu müssen. Trotzdem bitte ich Dich um eine schnelle Antwort, welche bitte bis zum PRIDIE NON IAN DCCCLIX A.U.C. (4.1.2009/106 n.Chr.) bei mir eingehen sollte. Sollte keine Antwort mich ereilen, habe ich keine andere Wahl, als Deinen Erbteil der Staatskasse zuführen zu lassen.


    Mögen die Götter Deinen Verwandte sicher in Eylsio begleiten.



    Vale,


    Tiberius Aurelius Avianus



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  • [Blockierte Grafik: http://img152.imageshack.us/img152/4324/aureliasymbolxr8.gif]


    Marcus Caecilius Decius

    Provincia Italia
    ~~~~~
    Roma
    ~~~~~
    Castra Praetoria


    ____________________________________________


    Salve, Marcus Caecilius Decius!


    Es ist eine traurige Angelegenheit, dir das Ableben Deines Verwandten Marcus Caecilius Metellus ins Gedächtnis rufen zu müssen. Obwohl ich weiß, dass ich Dir damit absolut keinen Trost zu spenden vermag, sei Dir bitte meines tiefsten Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert. Meine Aufgabe als Decemvir litibus iucandis ist es, das Erbe Deines verstorbenen Verwandten an die rechtmäßigen Erben zu verteilen, so wie es das Gesetz fordert.


    Da Du als Erbe in Frage kommst, bitte ich Dich um eine kurze Mitteilung, ob Du Dein Erbe antreten möchtest. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, sich in Zeiten der Trauer mit solchen Fragen auseinander setzen zu müssen. Trotzdem bitte ich Dich um eine schnelle Antwort, welche bitte bis zum ANTE DIEM X KAL FEB DCCCLIX A.U.C. (23.1.2009/106 n.Chr.) bei mir eingehen sollte. Sollte keine Antwort mich ereilen, habe ich keine andere Wahl, als Deinen Erbteil der Staatskasse zuführen zu lassen.


    Mögen die Götter Deinen Verwandten sicher in Eylsio begleiten.



    Vale,


    Tiberius Aurelius Avianus



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