Exedra Municipii - Sitzungssaal der Curia Municipalis

  • Dives verbuchte es durchaus als Erfolg, dass auf seine Erwiederung keine weiteren Gegenargumente kamen. Dass die größten Gegner der Hafengebühr, wie natürlich auch deren Anhänger, abwinkten und die eine oder andere giftige Bemerkung machten, störte den Iulier nicht. In dieser ihrer Position mussten sie schließlich gegen den Erfolg der Hafengebühr sein (die sie ja nicht mitgetragen hatten), wie Dives als Initiator jener Abgabe sich ganz klar für den Erfolg aussprechen musste, wollte er zeigen, dass seine Amtszeit trotz Phase der Krankheit gut war. Das wäre dann der Ausgangspunkt für seinen weiteren Aufstieg in der lokalen Politik. So zumindest lautete der Plan.


    Dann wurde der Iulier zum Fortfahren aufgefordert, dabei war er eigentlich bereits am Ende angelangt. Der Finanzbericht war schließlich vollständig vorgelegt und kommentiert worden und auch die positiven wie negativen Auswirkungen der Einführung der Hafengebühr hatte Dives der Curia dargelegt. Drum nahm er das Ende seiner Berichtsrede nochmals auf und formulierte zwei daraus resultierende Anträge:


    "Wie ich bereits dargelegt habe, sind die Einnahmen aus der Hafengebühr gemessen an den gesamten Jahreseinnahmen vergleichsweise hoch. Hauptkritikpunkt an der Abgabe ist deren Höhe. Ich schlage daher der Curia vor, jenen Schiffseignern dahingehend etwas entgegenzukommen. Konkret bringe ich den Antrag ein, die Höhe der nach Paragraph 5 Absatz 2 der Hafenverordnung ab dem elften Liegetag zu zahlende Tagesgebühr um 10% auf 18 Sesterzen zu senken.", sprach Dives nun etwas lauter als noch zuvor, da er ja jetzt auch noch gegen die ihn für den Rest der Sitzung mit Missachtung strafenden Decuriones anreden musste und trotzdem von allen, die dies zuließen, gehört werden wollte.


    "Weiterhin stelle ich den Antrag, dass die Schiffe der Socii Mercatorum Aureii aufgrund der besonderen Verbindung dieser Vereinigung zur Civitas Ostia in den Paragraph 5 Absatz 1 der Hafenverordnung als Ausnahme aufgenommen und folglich von der Entrichtung der Abgabe befreit werden. Der Verein ist seit JAHREN in Ostia aktiv und hat hier sogar eine Handelsniederlassung. Zudem trägt sie zu einem guten Teil zum wirtschaftlichen Florieren dieser Civitas bei." Es war ganz schön anstregend so laut zu sprechen. Da würde der Iulier mit Sicherheit heute abend heiser sein, aber da musste er jetzt durch. Seine Worte beendete er mit einem Blick zum Sitzungsleiter, auf dass jener die beiden Anträge aufnehmen könnte. Mal sehen, ob die Missachter sich nun dazu durchrangen gegen diese Anträge zu reden oder ob man gleich zu einer Abstimmung überging - bei der der Iulier, weil er weder den Rang eines Decurios hatte noch amtierender Quaestor war, allerdings nicht mitstimmen könnte...

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Auf den Gesichtern derjenigen, die eben noch gegen die Hafengebühr gewettert hatten, machte sich spöttisches Grinsen breit, als sie die beiden Anträge hörten. "Hört, hört! Gerade wollte er uns die ganze Misere noch als Erfolg verkaufen, jetzt beginnt er höchstpersönlich mit der Demontage seines Wunderwerks! Iulius, wenn man dir eines lassen muss, dann das, dass du die kaltschnäuzigste Ignoranz besitzt, die mir jemals untergekommen ist! Ich werde den Göttern ein Opfer bringen, wenn du die Curia nach dieser Sitzung verlassen hast und hoffentlich nie wieder betrittst, aber bei diesen beiden Anträgen werde ich dafür stimmen! Senken wir die Preise und beschließen wir willkürliche Ausnahmeregeln, damit die Gebühr baldmöglichst Makulatur wird oder durch die berechtigten Klagen benachteiligter Händler vollends hinwegggefegt wird!" ließ sich erneut einer der Wortführer gegen die Gebühr vernehmen, wie er erneut Kübel voller Hohn über den ehemaligen Quaestor ausschüttete.

  • Wie Dives soetwas hasste. Er hatte doch seine Beweggründe für diese Vorschläge eigentlich klar geschildert. Oder hatte er etwa Teile dessen, was er sagen wollte, nur gedacht? Nein, das war höchst unwahrscheinlich. Aus Sicht des Iuliers war der Typ, der sich da nun zu Wort meldete eindeutig ein Querulant, der ihn nicht leider konnte, und den er nicht leider konnte. Ärger und Wut stiegen im Iulier auf und er wünschte, er könnte diesem Kerl mal so richtig seine Meinung pfeiffen (was aber vermutlich auch nichts ändern würde - das tat es ja im Allgemeinen nie). ABER: Dives stand hier in der Öffentlichkeit... vor den versammelten Decuriones... im Gegensatz zu den übrigen Anwesenden weder selbst Decurio noch amtierender Amtsinhaber. Im Klartext war der Iulier hier also so unwichtig wie die Scribae, die das Sitzungsprotokoll führten. Vermutlich wäre selbst das noch übertrieben. Es hieß nun also bloß nicht ausfallend zu werden, nicht die Kontrolle zu verlieren, ganz ruhig und möglichst freundlich zu bleiben! Dives atmete kaum merklich sehr tief ein, um den Ärger danach in einem langgezogenen ruhigen Ausatmen auszustoßen. Dann setzte er zu einer Antwort an:


    "Ich möchte dir für deine Sorge um mich danken und werde dich selbstredend auch in mein nächstes Gebet einschließen.", sprach er so freundlich wie es ihm noch möglich war. Sein Gesicht war derart angespannt, dass seine Mundwinkel die eigenen Lippen ganz schmal werden ließen. Ironie oder Sarkasmus schwangen NICHT mit in seinen Worten und gegen eine naiv-freundliche Antwort könnte und würde hoffentlich niemand etwas sagen.


    "Was meine Anträge betrifft, so habe ich hoffentlich deutlich genug gemacht, dass ich die Einführung der Hafengebühr keineswegs als falsch erachte. Vielmehr ist dies eine Reaktion auf die Kritik der Schiffseigner und auf die Auswertung der Beobachtungen aus dem ersten Jahr der Einziehung der Gebühr." Und man musste doch bereit und gewillt sein, kleinere Korrekturen an Gesetzen und Verordnungen vorzunehmen, wenn es Argumente gab, die einen überzeugten. Oder war das zu modern gedacht?


    "Vor allem aber möchte ich mich gegen den Vorwurf der Willkürlichkeit wehren. Der Vorschlag der Befreiung der Schiffe der Socii Mercatorum Aureii von der Hafengebühr beruht keinesfalls auf Willkür. Wir alle hier wissen doch, dass ein vergleichsweise hoher Prozentsatz des Warenumschlag in unseren Häfen auf diese Vereinigung zurückgeht." Klar sprach man hier nicht von exorbitant hohen zweistelligen Werten, sondern für sich betrachtet vielleicht gar klein wirkenden Zahlen. Aber untereinander verglichen machte die SMA doch den weitaus größten Teil aus, eben gerade weil sie eine Händlervereinigung - zudem eine nicht gerade kleine - war. Logisch, dass da die unzähligen Privatierunternehmer nicht heran kamen.


    "Und so, wie wir die kaiserlichen Schiffe von Abgaben befreit haben, weil die Civitas in einigen Jahren mehr, in anderen weniger durch den Staat zuschussfinanziert wird, ist es entsprechend nur konsequent, wenn wir auch dieser größten Händlervereinigung hier, die die Bedeutung unserer Civitas zu einem gewissen Teil auch erst ausmacht, dieses Privileg gewähren." Natürlich war dieser Grund alles andere als gerecht und fair. Es war schlicht das Gesetz des Stärkeren, der für gewöhnlich noch stärker wurde, während die Schwachen noch schwächer wurden.


    Mehr konnte der Iulier in dieser Situation dazu nicht antworten. Sein Gesicht war während seiner gesprochenen Worte langsam immer entspannter geworden. Das lag allerdings keinesfalls an aufkommender Erleichterung oder ähnlichem, nein. Bei Dives machte sich eher ein Gefühl mechanischer Argumentation breit. Natürlich war er voll und ganz bei der Sache, aber er war müde... müde und diesen ganzen Diskussionen über die Hafengebühr überdrüssig. Wenn er eins gelernt hatte in dieser Halle, dann das, dass er in Zukunft wohl keine Gesetzes- oder Verordnungsinitiativen mehr vorbringen würde. Er würde beim klassischen Bau irgendeines Tempels oder sonstigen Bauwerkes oder der Ausrichtung irgendwelcher Spiele bleiben, wie es es auch die "durchschnittlichen Aufsteiger" (eine seltsame Bezeichnung) erfolgreich taten. Auf dem jetzigen Weg würde Ostia noch zur politischen Sackgasse werden, das zeichnete sich bereits unverkennbar ab...


    Warum musste Dives auch oft so voller Tatendrang sein? Ja, vermutlich war sogar ER SELBST hier der wirkliche Querulant und nicht dieser gewisse Decurio...

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  • Wahrscheinlich spürte nicht nur der Sitzungsleiter, dass weitere Wortwechsel dser Sache nicht dienlich sein würden, so dass er nun zielstrebig die Abstimmung einleitete. Um die Lage etwas zu beruhigen und wieder eine sachliche Atmosphäre zu schaffen, wiederholte er die beiden Anträge noch einmal langsam und einzeln, zumal sie ohnehin erst dadurch zu seinem regulären Antrag in der Curia wurden, denn der ehemalige Quaestor hatte derzeit ja kein Antragsrecht, und ließ dann jeweils abstimmen. Beide Anträge wurden angenommen, wennauch mit einer recht großen Zahl von Enthaltungen, die vielleicht auch der Tatsache geschuldet waren, dass einige Decuriones sich so schnell einfach gar keine Meinung bilden konnten. Der leitende Duumvir wollte den Punkt aber wohl schnell hinter sich bringen.


    "Iulius Dives, vielen Dank für deinen ausführlichen Vortrag und auch die Anträge."

  • Yeah! Eigentlich sollte er sich nun freuen. Dives hatte seine Berichte vorgetragen, damit seine Amtszeit als Quaestor offiziell beendet und Empfehlungen ausgesprochen, die nun angenommen worden waren. Aber Freude stand dem Iulier nicht ins Gesicht geschrieben. Ersteinmal war er ziehmlich erschöpft, was einerseits an der Diskussion lag, aber andererseits auch daran, dass er sich nach seiner Krankheit noch nicht wieder an ein solches Pensum gewöhnt hatte.


    "Danke!", nickte Dives dem leitenden Duumvir zu. Dass er dabei kaum einen Ton von sich gab, sodass man ihm den Dank maximal von den Lippen lesen könnte, bemerkte der Iulier nicht. Anschließend gab er die Bühne wieder frei und der Sitzungsleiter könnte zum nächsten Tagesordnungspunkt übergehen. Dives indes sammelte seine Kräfte, denn er hatte noch ein weiteres wichtiges Gespräch heute vor sich.



    Nach Sitzungsende begab sich der Iulier zügig in Richtung Ausgang, wo er auf einen ganz bestimmten Decurio wartete. Numerius Sicinius Corbulo war dessen Name, ein durchaus angesehner Politker, der in seiner Karriere bereits einmal gewählter Duumvir dieser Civitas gewesen war. Der lokal bedeutende Ton- und Keramikerzeuger hatte in den letzten Jahren eine Reihe größerer Schicksalsschläge erlitten. So brannte vor drei Jahren eine seiner Töpferei. Vor zwei Jahren starben seine Frau und einer seiner Söhne bei einem Schiffsunglück. Im letzten Jahr stürtzte nach einem heftigen Herbstunwetter eine seiner Tongruben ein, zwei weitere liefen mit Wasser voll. Nun war er finanziell doch ganz schön gebeutelt und es schien ein erneutes Duumvirat anzustreben, das neben einem zusätzlichen festen Gehalt auch die Möglichkeit gab seine geschäftlichen Kontakte auszuweiten, um sich so zumindest wieder einigermaßen renovieren zu können.


    "Salve, Sicini!", grüßte Dives freundlich und möglichst unbeschwert.
    "Ich hoffe, dir geht es gut und die Götter gönnen dir nach den letzten drei Jahren endlich wieder auch ein paar gute Jahre! Wie man munkelt trittst du im nächsten Jahr zum Duumvirat an?", erkundigte sich der Iulier fast schon beiläufig. Was nach außen als lockerer Small-Talk-Gesprächseinstieg wirken sollte, war für ihn eine letzte Vergewisserung. Teil eins der Absprache mit seinem Cousin Centho.


    Sim-Off:

    Nur wenn du willst und nicht zuviel zu tun hast...

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  • Der Decurio war etwas überrascht, dass er angesprochen wurde, nickte aber freundlich. "Da munkelt man nicht ganz falsch. Der Gedanke steht zumindest im Raum." Er hatte das nie verheimlicht, auch wenn die Entscheidung noch nicht völlig feststand.

  • Sehr schön! Das hörte sich doch ganz gut an. Vielleicht mochte er sich seiner Sache noch nicht ganz sicher sein, aber er hatte doch bestimmt schon diverse Gespräche geführt. Man bereitete sich doch sicherheitshalber zumindest in gewissem Maße auf eine Kandidatur vor, um am Ende nicht im Regen zu stehen, wenn man wirklich antreten wollte...


    Insofern war Dives also zufrieden mit der Antwort - auch weil der Decurio andererseits auch nicht allzu überzeugt von einem eigenen Antreten zum Duumvirat zu sein schien. Mit freundlichem Lächelnd nickte der Iulier, ließ eine kurze Pause nach der Antwort seines Gegenübers, um den Übergang zum eigentlichen Anlass anzuzeigen und sprach dann zum Sicinier:


    "Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!", machte der Iulier noch einen kurzen Übergang.
    "Eigentlich wollte ich dich sprechen, weil ich dich im Namen meines Cousins, Senator Iulius Centho, zu einer Cena einladen soll. Es geht um ein größeres Geschäft, weshalb er dich persönlich treffen will.", erklärte Dives den eigentlichen Gesprächsgrund und hoffte das Interesse seines Gegenübers geweckt zu haben.


    "Wie du sicher weist, dürfen Senatoren die Urbs Aeterna derzeit nicht verlassen, weshalb die Cena in der Casa Iulia zu Roma stattfinden soll. In acht Tagen* würde er dich gern dort empfangen. Eine Kutsche wird dir natürlich organisiert... sofern du Zeit und Interesse hast...?" Damit waren auch Ort und Zeit genannt. Blieb zu hoffen, dass der Decurio diese Einladung auch annehmen würde. Mit offenem und freundlichen Blicken wartete Dives auf die Reaktion des N.S.C.


    Sim-Off:

    * fiktive Zeit

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  • Jetzt war der Decurio aber doch richtig überrascht. "Eine Einladung nach Rom? Zu Senator Iulius Centho?" Er konnte sich nicht erinnern, dass er den Mann überhaupt schon einmal getroffen hatte oder in einer sonstige engeren Beziehung zu ihm stand. "Wie komme ich denn zu dieser Ehre? Ein größeres Geschäft, sagst du? Weisst du genauer, worum es geht?"

  • Dives nickte nur stumm lächelnd auf die ersten versichernden Nachfragen des Decurios. Der Mann schien doch reichlich überrascht zu sein, was allerdings wenig verwunderlich war. Tja, wie kam er zu dieser Ehre?


    "Nun, wie du vielleicht weist, hat der Senator auch eine Landvilla nahe Ostia. Da liegt ihm das Wohl der Civitas und speziell auch das der ostiensischen Römer so sehr am Herzen, wie dir und mir.", unterstellte der Iulier nicht nur seinem Cousin derartige Bemühungen um das Wohlergehen römischer Bürger, sondern auch seinem Gegenüber. Der wüde das aber sicherlich nicht einfach abstreiten - besonders nicht hier und jetzt...


    Ob Dives genaueres zu sagen wüsste über das Geschäft? Natürlich wüsste er das! Aber das jetzt hier einfach so auszusprechen, wo erstens quasi jeder zuhören könnte, wenn er nur wollte, und zweitens die Gefahr bestand, dass er damit den Sicinier vor den Kopf stieß. Nein, Dives dürfte es maximal unterschwellig andeuten. Wahrscheinlich wäre das schon beinahe zu viel des Guten.


    "Es geht in gewisser Weise um die Zukunft der Civitas... Aber auch um dein Wohl, Sicinius. Besonders nach den schlimmen Schicksalsjahren, die du erdulden musstest..." Damit verband der Iulier seine erste Antwort mit der Frage, weshalb er ausgerechnet den Sicinius einlud. Ein mitfühlender Gesichtsausdruck sollte zeigen, dass diese Worte keinesfalls eine unterschwellige Drohung beinhalteten, wie man es vielleicht fälschlicherweise verstehen könnte.


    "Also? Was sagst du?", fragte Dives mit einem netten Lächeln auf den Lippen. Es würde ja auch reichen, wenn der Decurio am Abend einen Boten zur Villa Rustica Iuliana schicken würde... mit entsprechender Zusage. Ja, nur bei einer Zusage, denn andernfalls könnte Dives ja nicht gleich versuchen, den Mann doch noch umzustimmen - auch wenn solch ein Versuch wahrscheinlich dann eh nicht von Erfolg gekrönt wäre. Egal. Erstmal hören, was der Sicinier meinte.

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  • Die nebulösen Antworten beantworteten zwar nicht wirklich die gestellte Frage, machen den Decurio aber zumindest neugierig. "Das sagt mir zwar gar nichts, aber das kann der Senator mir dann ja persönlich genauer erklären. Richte ihm also meine Grüße und meine Zusage aus. Ich freue mich, sein Gast in Rom sein zu dürfen."

  • Dives fiel ein Stein vom Herzen! Der erste Schritt in dieser Richtung war also schonmal gemacht. Mussten nur noch sein morgiges Gespräch mit einem Duumvir, sowie die soeben verabredete Cena bei seinem Cousin erfolgreich verlaufen...


    "Sehr gern werde ich meinem Cousin diese Nachricht zukommen lassen.", nickte Dives freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen.


    "Nun, dann will ich dich auch nicht länger aufhalten, Sicinius.", leitete der Iulier anschließend bereits wieder die Verabschiedung ein. Das war sicherlich auch im Interesse seines Gegenübers, der sich hier bestimmt auch nicht ewig lang festquatschen wollte.
    "Vale bene!", wünschte Dives zum Abschied und würde noch heute einen Boten mit der Zusage des Numerius Sicinius Corbulo zu seinem Cousin Centho nach Roma losschicken.

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    Sitzung des Ordo Decurionum ANTE DIEM VI KAL IUN DCCCLXII A.U.C.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Pünktlich vor Eröffnung dieser Sitzung des Ordo Decurionum, zu der Dives extra von den Duumviri persönlich eingeladen worden war, fand sich der Iulier von Füßen getragen, denn Sänften mochte er noch immer nicht sonderlich, in der Curia Ostiensis ein. Eine Rede oder dergleichen hatte er nicht vorbereitet, denn er wusste ja nicht so sicher, was hier nun auf ihn zukommen würde. Dafür hatte er seine Energie umso mehr in seine Aufmachung investiert, die jetzt nicht sonderlich protzig oder extravagant war, aber eben besonders akkurat. Kurz bevor er das Gebäude betrat, zupfte sein vestispicus die Toga ein letztes Mal zurecht, sodass der Faltenwurf optimal wäre. Anschließend ließ sich der Iulier einen Platz als Beisitzer zuweisen, denn mehr als dieser stünde ihm in seiner Position aktuell auch nicht zu. Dann wartete er, dass die Sitzung beginnen und irgendwann der ihn betreffende Tagesordnungspunkt angesprochen werden würde...

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  • Der Iulier brauchte nicht lange zu warten, denn gleich nachdem die Sitzung mit dem üblichen Zeremoniell eröffnet worden war, wandte sich der vorsitzende Duumvir ihm zu. "Bevor wir mit dem ersten Tagesordnungspunkt beginnen, gibt es noch etwas anderes. Es ist heute Iulius Dives unter uns, dort drüben auf den Plätzen der Beisitzer. Iulius Dives, komme herüber. Dein Platz wird ab sofort ein anderer sein, denn du erfüllst die Voraussetzungen für eine Ernennung zum Decurio. Du bist somit mit dem heutigen Tag Mitglied dieses Gremiums mit allen dazugehörigen Rechten und Pflichten und bleibst es bis zu deinem Tod, deinem Austritt oder deiner Enthebung."

  • Das ging ja Schlag auf Schlag! Kaum hatte die Sitzung begonnen und Dives es sich auf seinem Platz so gemütlich gemacht, dass er problemlos eine ganze Weile hätte dort sitzen und zuhören können, da wurde er auch schon aufgerufen und vom vorsitzenden Duumvir zu diesem gebeten. Dieser Bitte kam der Iulier natürlich sogleich nach und ging mit einem erwartungsvoll gespannten Lächeln auf ihn zu. Und dann... ernannte der ihn doch glatt vor dem versammelten Gremium zum Decurio von Ostia!


    Damit hatte Dives ehrlich nicht gerechnet - nicht so vor allen anderen Decuriones in der Curia. Sichtbar wich die Anspannung für einen Augenblick aus dem iulischen Gesicht und machte Platz für überraschte Freude. Dann jedoch wurde sich der Iulier bewusst der Tatsache, dass nun wohl einige Worte von ihm erwartet werden würden - wo er doch nichts vorbereitet hatte! Zack, war die Anspannung wieder da. Bloß nicht zu lang! Aber auch nicht zu kurz! Dives atmete einmal tief durch.


    "Werte Duumviri, Magistratus und werte Honoratiores von Ostia!", begann er ruhig, aber mit fester Stimme und in gut vernehmbarer Laustärke. Dabei sah er die entsprechenden Adressaten auch jeweils kurz an, wobei er seinen Blick über letztere natürlich nur schweifen ließ.
    "Ich freue mich sehr, dass mir hier und heute diese Ehre zuteil wird, fortan diesem ehrwürdigen Gremium der Civitas Ostia beiwohnen zu dürfen. Ich werde stets bemüht sein meinen Pflichten nach bestem Wissen und Gewissen nachzukommen und hoffe die in mich gesetzten Erwartungen nicht zu enttäuschen. Vielen Dank!" Kurz und prägnant... zumindest so für Dives' Verhältnisse. Der Iulier, der durchaus auch mal wie ein Wasserfall erzählen konnte - was ihm nicht zuletzt ja seinen cognomen in gewisser Weise verschafft hatte -, war doch einigermaßen zufrieden. Anschließend blickte er zum vorsitzenden Duumvir. Wie ging es jetzt weiter? War es das oder kam noch etwas? Während seiner eigenen quaestorischen Amtszeit war niemand neu in den Ordo Decurionum erhoben worden - oder aber es war am Iulier wohl etwas vorbei gegangen...

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  • Die Versammlung quittierte die Ernennung und die kurze Dankesrede mit mehr oder weniger herzlichem und langem Applaus, aber insgesamt eher freundlich. Für den vorsitzenden Duumvir ein Grund mehr, keine weiteren langen Worte zu verlieren. Mit einer freundlichen Geste forderte er Iulius Dives auf, seinen neuen Platz einzunehmen, wo ihn seine Sitznachbar noch einmal persönlich begrüßten. Der Duumvir führt währenddessen fort, den ersten Tagesordnungspunkt und damit den ersten Redner aufzurufen.

  • Das war es also schon. Na, dann brauchte sich der Iulier natürlich auch nicht zu wundern, dass ihm eventuelle frühere Ernennungen nicht in Erinnerung geblieben waren. Mit einem kurzen, dankbaren Nicken, das von einem Lächeln begleitet wurde, folgte Dives der freundlichen Geste und begab sich an seinen neuen Platz. Er begrüßte seine Sitznachbarn Cassius, ebenfalls gewesener Quaestor Ostiensis, und Titinius, der während Dives' Quaestur als Aedilis operum publicorum amtierte. Letzteren kannte der Iulier ja bereits näher, ersterer war ihm immerhin schonmal ganz sympathisch.


    Dann folgte er aufmerksam den folgenden Tagesordnungspunkten, wobei er sich natürlich - als gerade frisch gebackener Decurio von Ostia - mit Wortäußerungen ersteinmal zurück hielt. 'Ob heute noch etwas anderes Wichtiges besprochen wird?', fragte er sich in Gedanken. Seine Ernennung war wichtig gewesen (zumindest für ihn persönlich). Bei der Rede, die gerade über die Notwendigkeit einer Änderung der aktuellen Badeverordnung der Thermen gehalten wurde, war sich der Iulier da nicht ganz so sicher...

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  • Sitzung des Ordo Decurionum ID IUL DCCCLXII A.U.C. (15.7.2012/109 n.Chr.)


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Erneut stand eine Sitzung des Ordo Decurionum auf dem Plan und der leitende Duumvir hatte gleich zu Beginn der Sitzung wieder einmal eine besondere Person vorzustellen. "Ich darf heute in unseren Reihen den Eques Paullus Germanicus Aculeo begrüßen, der sich um unsere schöner Stadt in besonderem Maße verdient gemacht hat, indem er 5000 Sesterze für die Renovierung unseres Theaters bereitgestellt hat." Er machte eine Pause für den angemessenen Applaus, den es dafür geben sollte. "Ich denke, es hat niemand etwas dagegen, wenn er aufgrund dieses außerodentlichen Engagements und in Anbetracht der Tatsache, dass er ein Eques des römischen Reiches ist, ab sofort als Teil dieses Gremiums mitwirken darf." Wieder eine Pause für einen Applaus oder eventuelle Proteste und ein Zeichen an den soeben genannten Mann, dass er selber das Wort an die Versammlung richten solle.

  • Die Einladung des Gremiums der Stadtverwaltung erreichte Aculeo ziemlich überraschend. So rasch hatte er mit der Abwicklung seiner "Bewerbung" nicht gerechnet und eben aus diesem Grunde saß er inmitten der Sitzungsteilnehmer, mit schweißnassen Händen und verwirrt umherirrenden Gedanken. Der Redner kündigte den Germanicer recht enthusiastisch an wodurch Aculeo noch nervöser wurde und sich zaudernd erhob.


    Am Pult lächelte er kurz dem Duumvir zu der ihn angekündigt hatte und wendete sich nun an die Anwesenden.


    Werte Anwesende, geschätzte Decuriones.


    Ein wenig überrumpelt fühle ich mich, meine Herren. Überrumpelt deswegen da ihr so schnell zu einer Einigung gekommen seid und meinem Interesse nachgekommen seid. Der Umstand an einer der nächsten, also dieser, anberaumten Sitzungen teilnehmen zu dürfen, ehrt mich zutiefst.


    Er macht eine kurze Pause um sich die nächsten Worte zu überlegen.


    Als Eques des Imperiums und stolzer Bewohner der Civitas Ostia sehe ich es als Pflicht und Berufung zu helfen wie es mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln möglich ist.


    Ohne der Hinweise meines Freudes, Iulius Dives, hätte ich womöglich nichts davon mitbekommen. Daher möchte ich ihn an dieser Stelle erwähnen und ihm, auch wenn es nun etwas vermessen klingt, den Dank des Gremiums aussprechen.
    Werte Herren. Als Mitglied des Ordo Decurio Ostia werde ich mich dafür einsetzen die Civitas zu unterstützen, den Bewohnern ein Vorbild zu sein und in der Not zu helfen.


    Aculeo verharrte einige Augenblicke bewegungslos um die Reaktion der Anwesenden von seinem Standpunkt her beobachten zu können.

  • Wunderbar! Endlich nun war es also soweit: Aculeo erhielt einen Sitz im Ordo Decurionum von Ostia! Da war Dives natürlich und selbstredend mit Applaus bei der Sache und spendete diesen nicht nur nach Verkündung der großzügigen Spende an die Civitas, sondern auch als der Germanicer offiziell zum Decurio ernannt wurde. Wem würde es nicht gefallen, wenn ein guter Freund, ein Verbündeter, einen selbst unterstützen kam? Denn Aculeo hatte sicherlich nicht vor auf das Duumvirat zu kandidieren und damit ein Konkurrent zu werden. Nein, solange er Eques war, standen ihm da viel interessantere und materiell ergiebigere Posten offen!


    Dass Aculeo in seiner folgenden Ansprache sogar den Iulier explizit erwähnte, war natürlich DER Beweis für die vorangegangene Gedanken. Möglichst unauffällig blickte sich Dives im Folgenden um und versuchte auszumachen, inwiefern man kurz zu ihm schaute und falls dem so war, ob eher gut oder eher schlecht gesinnt. Zweifellos aber war der Iulier damit mal wieder - natürlich nur nebenbei, doch immerhin - ins Gespräch gekommen. Er wurde bekannter.


    Als der Germanicer geendet hatte, gab es decurionischen Applaus. Dives stimmte in den Beifall seiner beiden Sitznachbarn ein (denn bei der Erwähnung seines Namens wäre es wohl etwas vermessen gewesen als erster laut los zu jubeln)...


    :app:

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  • Überrascht über den nun äusserst ergiebigen Applaus trat der Germanicer zurück und nahm wieder Platz. Entspannt, die Handflächen nun wieder trocken und ohne dem Zittern, saß Aculeo nun da und wartete ob ein Thema angesprochen werden würde wofür man anwesend sein musste. Noch hatte er keine wirklich Ahnung von den geschäftlichen Dingen doch bald sollte sich das ändern. Er hatte nun Einfluss hier in Ostia und würde sicher auch etwas damit anfangen können.

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