Ein schmales Lächeln umspielte die Lippen des Flaviers vor seiner Antwort.
"Für einige mag es Einvernehmen gewesen sein, für alle übrigen eine Unterwerfung"
, kommentierte Gracchus die Beobachtung Torquatus', welche für einen Außenstehenden zweifelsohne nicht ungewöhnlich war.
"Aquilius ist soweit ein guter Kaiser, darob nimmt niemand die Gefahr auf sich, zu objizieren, insbesondere nicht für ein niedriges Amt in einer Amtszeit, welche ohnehin bereits halb vorüber ist. Angesichts dieser Bedeutung, respektive fehlender Bedeutung hätte die Aufstellung eines Gegenkandidaten zweifelsohne keine allzu eklatante Konsequenz nach sich gezogen. Doch der Augustus, wiewohl der Senat, beoba'htet sehr genau, wer einen solchen Schritt wagt, und einen Gegenkandidaten aufzustellen wäre einem Affront gleichgekommen. Der korrekte Weg, seinen Unmut zu zeigen, war darob dem Kandidaten die Stimme zu ver..weigern, denn dies kann niemandem als Gesinnung gegen den Kaiser ausgelegt, sondern letztlich auf die Untauglichkeit des Annaeus zurückgeführt werden."
Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu:
"Dies soll indes nicht bedeuten, dass derzeitig zwischen Kaiser und Senat eine Spannung herrscht, gegenteilig die Zusammenarbeit ist durchaus ganz im Sinne Roms. Ich möchte dir nur verdeutlichen, dass in der Politik selten das Offensichtli'he ein vollumfängliches Bild zeigt."