Beiträge von Matinia Sabina

    Doch Sabina konnte gar nicht anders als weiter zu schlafen was sie dann auch tat denn die Kräuter die sie immer noch nehmen musste raubten ihr einfach die Kräfte um wirklich lange wach bleiben zu können. So nickte sie ihm einfach nur zu und schlief ein.

    Solche Kräuter kannte sie nur zu gut,da brauchte sie nur an ihren Zusammenbruch damals in Spanien zu denken als sie .... nein sie wollte lieber nicht wieder an früher denken das war kein schöner Moment gewesen als er vor ihren Augen gestorben war. Doch sie wollte sich nicht gegen die Fürsorge ihres Onkels wehren und nahm den Becher entgegen und begann in kleinen Schlucken zu trinken. "Danke Manius, das ist alles wirklich lieb von dir und bitte denke an einen Brief an Vater, schon alleine wegen dem kleinen." Sie dachte sich nur, dass ihr Bruder sie sicher gerne wegen solcher Worte umbringen würde und wusste nicht, dass er ja auch hier im Raum stand, denn sie hatte ihn noch nicht gesehen. "Jemand muss sich um ihn kümmern ich habe Angst, dass ihm etwas passiert. Er ist ein lieber Junge aber hat einfach zu viele Flausen im Kopf," sagte sie und nahm auch schon den nächsten Schluck. Es würde nicht lange dauern und dann würden die Kräuter ihre Wirkung zeigen.

    "Wenn du nicht gleich deinen Mund hälst dann fängst du noch eine und du wirst niergendwo hingehen ich hoffe wir haben uns da verstanden mein Lieber?!" Es war wirklich nur selten, dass sie sauer wurde und, dass man sie so sah, aber er hatte eindeutig das Fass zum überlaufen gebracht und musste sehen wie er die Saurei wieder weg bekam. "Vater wird davon erfahren und am besten er schickt dich in die Legion da wird dir wenigstens mal Benehmen beigebracht werden. So kann das mit dir nicht weiter gehen." Wütend sah sie ihn an und würde ihn auch am Gehen hindern wenn es sein musste.

    "Dann wird es ja nicht mehr so lange dauern. Ich finde es aber eine nette Abwechslung wenn man mal den grund weg lässt warum wir unterwegs sind. Was wird Onkel Plautius wohl sagen? Hast du ihm bescheid gegeben, dass wir kommen?" Sie lächelte ihren Onkel an und verkniff sich die Frage ob ihr Vater schon bescheid wusste und es musste sich doch eigentlich noch jemand um ihrem Bruder kümmern. Es war alles zum verzweifeln. "Was ist mit unserm Sorgenkindchen? Und mit Titiana da hast du recht sie ist so zerbrechlich, also sie wirkt auf mich immer so da ist eine solche Rückreise nichts für sie." Sabina lehnte sich wieder etwas zurück, ließ aber den Vorhang offen um ihn weiter sehen zu können. Etwas meldeten sich wieder ihre Kopfschmerzen.

    Sabina schlief irgendwie die meiste Zeit die sie in der Sänfte verbringen musste. Es war zwar nicht so bequem wie man es sich vielleicht gewünscht hätte, aber es half ihr sich einen Moment auf etwas anderes zu konzentrieren und nicht die ganze Zeit nachzudenken auch wenn sie da hin und wieder nicht drum herum kam. Sie war gespannt was Plautius sagen würde wenn sie einfach vor dem Castellum standen und zu ihm wollten oder wo auch immer sie dann eigentlich wohnen sollte. Ihr war entfallen ob sie sich darüber eigentlich Gedanken gemacht hatten. Als Manius etwas näher bei ihr ritt schob sie den Vorhang beiseite und sah ihn an. "Wie lange werden wir denn noch brauchen? Und warum hast du Titiana eigentlich nicht mitgenommen?"

    "Matt und angeschlagen fühle ich mich und als hätte mich der Medicus auf den Kopf gestellt" versuchte sie einen kleinen Scherz zu machen. Wirklich gut fühlte sie sich bestimmt nicht und ihr seelischer zustand war bis jetzt auch nicht besser geworden und wenn sie ehrlich zu sich selber war dann freute sie sich drauf von hier weg zu kommen. Der Medicus hatte es ja selber gesagt, dass sie einen Tapetenwechsel brauchte und den würde sie nur zu gerne annehmen. "Was machen wir nun?"

    “Zu Onkel Plautius? Das klingt ganz gut und ich wäre damit einverstanden.“ Zwar erinnerte sie sich noch sehr gut an das letzte Zusammentreffen mit ihrem Onkel und er würde ihr sicher in den Ohren liegen, dass er doch Recht gehabt hatte mit Curio aber sie freute sich auch ihren Onkel wieder zu sehen und wahrscheinlich war dieser Tapetenwechsel nicht einmal schlecht für sie. “Dann machen wir das so.“ Als sich der Medicus um sie kümmerte versuchte sie alle seine Fragen zu beantworten so gut es ging und manche Fragen fand sie wirklich merkwürdig aber was sollte es schließlich wollten sie ja alle wissen was mit ihr los war. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern bis er endlich fertig war mit ihr.

    "Ich möchte hier weg. Im Moment möchte ich einfach nicht hier sein, das beste wäre ich verreise eine Weile und ich muss mit Vater noch reden. Einen Brief wegen Mamercus" flüsterte sie. Kurz darauf kam ihr kleiner Bruder auch schon rein aber sie bemerkte ihn noch nicht. Er würde irgendwann auch wissen, dass sie sich doch nur Sorgen um ihn machte und nichts schlimmes wollte. Als sie hörte, dass der Medicus da war öffnete sie wieder ihre Augen und schaute ihn an. Natürlich hoffte sie, dass sie nichts schlimmes haben würde und alles wieder gut würde, vor allem aber auch ihr schmerzendes Herz.

    Ein Nicken war die einzige Antwort, die sie zustande brachte. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass er sich einfach nicht mehr bei ihr gemeldet hatte. Nicht einmal ein brief oder ein Bote, rein gar nichts. "Du hast ja recht" flüsterte sie fast und ließ sich wieder nach hinten sinken. Sie hoffte ebenfalls, dass bald ein Medicus kommen würde und irgendwie wollte sie einfach nur noch schlafen und Ruhe haben, aber sie glaubte kaum, dass sie diese hier bekommen würde. "Was soll ich denn machen Manius?"

    Sabina war sich in dieser Sache nicht so sicher. Sie fühlte sich einfach leer als hätte jemand etwas von ihr mitgenommen und sie musste nun alleine und nicht mehr vollständig zurückbleiben. "Glaubst du wir haben uns in ihm so getäuscht? Bin ich das? Ich weiß nicht, ich habe im Moment keine Kraft mehr und mir ist grade schon wieder schwindelig." Sabina seufzte erneut und legte ihren Kopf an seine Brust und schloss einfach ihre Augen um an nichts zu denken, aber es wurde einfach noch schlimmer im Moment.

    Es tat ihr wirklich gut in seinen Armen zu liegen, es hatte etwas beruhigendes und erinnerte sie an ihren Vater, den sie auch vermisste und den sie gerne wieder sehen wollte. Sich zu beruhigen war gar nicht so leicht, denn die Schmerzen in ihrem Herzen waren einfach da und machten sich überall in ihr breit. “Ich kann im Moment nicht mehr, ich möchte nicht mehr, es tut alles einfach nur weh und ich kann mich auf nichts anderes mehr konzentrieren.“ Und sie kam sich im Moment wie ein kleines heulendes Kind vor was sie ja gar nicht sein wollte.

    Nun kamen dir Tränen die sie so lange hatte zurückhalten wollen, denn sie wollte immer stark sein und den anderen nicht zeigen wie sie sich fühlte, doch nun wo sie in seinen Armen war, da konnte sie nicht mehr und schlang ihre Arme um seinen Körper und weinte einfach nur hemmungslos. “Das ist alles so leicht gesagt, aber es tut so weh, alles erinnert mich an ihn, immer und überall“ schluchzte sie an seiner Tunika.

    Sie schloss ihre Augen und wollte gar nicht drüber nachdenken denn es schien als war es eine Ewigkeit her und wahrscheinlich war es sogar so. Sie vermisste ihn sehr und er war einfach nicht mehr da, als hätte er sie einfach vergessen und das machte ihr ziemlich zu schaffen. “Ich habe ihn das letzte mal kurz auf deinem Fest gesehen und danach nicht wieder. Ich weiß nicht wo er ist oder was los ist. Ich habe einfach keine Ahnung“ seufzte sie und drückte sich wieder die Hand auf ihre Augen. Es schmerzte in ihrem Herzen und das schon seit längerer Zeit, aber sie hatte nichts was sie dagegen tun konnte, ausser warten.

    Sabina bewegte ihren Kopf leicht hin und her was ein Nein bedeuten sollte. Sie konnte sich nicht wirklich einen Reim draus machen. “Nein ich weiß es wirklich nicht zumindest fällt mir da jetzt nichts ein.Hast du eine Idee? Ich habe wirklich keine, irgendwie.“ Zumindest glaubte sie das, aber vielleicht wusste sie es innerlich doch warum es ihr so schlecht ging und wollte darüber nur einfach nicht nachdenken denn zu viele Gedanken waren auch nicht gut, damit konnte man sich immer viel zu schnell verrückt machen.

    Ihr war es nicht aufgefallen aber in letzter Zeit hatte sie wirklich immer weniger gegessen und ihr Schlaf war auch nicht mehr das was er einmal gewesen war, denn sie schreckte immer öfters einfach in der Nacht hoch und ihr Schlaf war unruhig und sie war einfach nicht ausgeglichen im Allgemeinen. “Im Moment schein alles, ich weiß nicht zu sein, wenig Essen, wenig schlafen ich fühle immer eine innere Unruhe und heute war es besonders schlimm. Mir ist seit längerem schon schwindelig.“ Sie sprach leise und fragte sich was sie nur haben konnte hatte sogar ein wenig Angst davor.

    Der Junge brauchte eine Erziehung und das würde sie ihrem Vater noch einmal aufs Auge binden, der Junge war mehr als nur frech und das war ja nicht mehr auszuhalten wie er sich verhielt. Vielleicht hätte er sich vorher überlegen müssen was er da sagte denn kaum hatte er seine ganzen Worte los geworden holte Sabina mit der flachen Hand aus und schlug ihm links und rechts eine ins Gesicht, denn es gab Dinge die musste sie sich nicht bieten lassen und dazu zählte diese Respektlosigkeit von ihrem kleinen Bruder. “Das war ein Fehler mein Lieber. Ich werde mit Onkel Plautius reden damit er sich am besten um dich kümmert und dann wirst du vielleicht endlich mal lernen wie man sich zu benehmen hat“ fauchte sie ihn richtig an.

    Ein wenig drückte sie die Hand ihres Onkels und versuchte zu lächeln, was ihr doch ziemlich schwer fiel. Sie fühlte sich auf seltsame Weise leer und schwach, als hätte jemand alles von innen weggenommen. Warum sie einfach ohnmächtig geworden war konnte sie sich nicht erklären und deswegen griff sie sich mit ihrer anderen Hand an den Kopf und rieb sich die Schläfe ein wenig. “Ich fühle mich so komisch“ seufzte sie nur und schloss ihre Augen wieder. Sie hatte doch noch etwas wichtiges machen wollen, aber ihr fiel nicht mehr ein was das gewesen war.

    Sabina wurde in ihre Cubiculum getragen wo man sie dann auf ihr weiches Bett legte. So langsam kam sie auch wieder zu sich und wunderte sich über ihre Kopfschmerzen die sie auf einmal spürte. Sabina dachte daran, dass sie eingeschlafen sein musste, bis sie ihren Onkel neben sich stehen sah. Was machte er denn hier und warum lag sie in ihrem Bett? Sie meinte sich erinnern zu können, dass sie doch ins Atrium gegangen war. "Was ist den passiert? Warum bist du hier?" fragte sie ihren Onkel etwas verwirrt.

    Sabina bekam davon nichts mit. Auch das hinunterfallen des Tabletts überhörte sie. Erst als der Sklave begann an ihr zu rütteln schienen sich ihre Augen zu bewegen, aber sie konnte ihre Lider nicht öffnen. Sie fühlten sich an als würde ziemlich schwere Bleigewichte an ihnen hängen. Ganz leise konnte man einen Laut von ihr hören, was man einem Stöhnen gleichsetzen konnte. An ihrer linken Schläfe konnte man nun auch die Stelle begutachten an der sich die Beule bildete, denn diese Stelle war schon blau, rötlich verfärbt.

    Seit Tagen war ihr schon immer schwindlig gewesen, aber sie hatte keinen Medicus aufgesucht, denn sie hatte es immer wieder auf das unbeständige Wetter geschoben. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es an etwas anderes liegen sollte. Auch das Essen schmeckte ihr einfach nicht und Sabina war relativ lustlos allem gegenüber. Die meißte Zeit verbrachte sie in ihrem Cubiculum oder sie ging raus in den Garten, aber zu mehr hatte sie einfach keine Lust. Ihr kleiner Bruder stellte auch nur Unsinn an und sie musste immer noch einen Brief an ihren Vater schicken. Noch nicht einmal dazu konnte sie sich aufraffen, aber es musste gemacht werden, deswegen nahm sie sich Papier und Tinte und ging in das Atrium um sich an einen kleinen Marmortisch zu setzen. Nachdem sie die Sachen abgestellt hatte spürte sie wieder wie sich alles um sie begann zu drehen und ihr unendlich heiß wurde. Sabina versuchte noch sich am Tisch festzuhalten aber schaffte es nicht mehr und brach bewusstlos zusammen, dabei stieß sie sich außerdem noch den Kopf am Boden was zu einer unschönen Beule an der Seite führte.