Beiträge von Matinia Sabina



    Immer noch hatte sie Curio nicht gesehen, vielleicht war das gut, vielleicht aber auch schlecht. Sie wollte ihm sicher keinen Kummer bereiten und hatte es auch niemals vor, aber sie hätte sich auch eingestehen müssen, dass es wirklich seltsam aussah wenn sie mit einem fremden Mann so rumschäkerte. "Da geht es mir wohl nicht besser was die Familie betrifft, denn ich sehe sie auch nur sehr selten bis gar nicht. Ich bin noch nicht so lange hier in Roma, denn eigentlich komme ich aus Tarrao, wo auch mein Vater lebt. Es ist selten, dass man alle mal unter ein Dach bekommt, aber dann umso schöner." Ja immer diese Familienangelegenheiten was wieder einige Fragen in ihrem Kopf zum rattern brachte, auch wenn sie jetzt gar nicht hier her gehörten, deswegen nahm sie auch einfach noch einen Schluck von dem Wein.
    "Hat man als Soldat nicht genügend zu tun als, dass du deine Zeit totschlagen müsstest?"

    Das Gefühl was er in ihr auslöste war eines nach dem sie sich schon seit langem gesehnt hatt. Gerechnet hatte sie nicht damit, aber sie nahm es gerne an. Das Spiel mit seiner Zunge war eines der köstlichsten die sie je gespielt hatte und sie spürte in sich den Wunsch ihn einfach nie wieder los zu lassen. Sicher das war nicht möglich, aber es war ja auch nur dieses Wunschgefühl was sie ausfüllte. Anscheinend schien er auch so zu fühlen wie sie, zumindest hoffte sie das. Sabina konnte ihn einfach nur anlächeln als seine Hand durch ihre Haare fuhr. Welch zarte und liebliche Berührung, eine Berührung von der sie mehr wollte. Seine Frage verwirrte sie einen Moment, aber das ging auch schnell wieder vorüber. Langsam ließ sie von seiner Schulter ab und suchte mit dieser Hand seine. Als sie diese gefunden hatte umschlossen ihre Finger seine Hand und hielten sie fest. "Ich hoffe es sehr." Sabina musste lächeln, wieder eines ihrer bezaubernden Lächeln die sie hatte. "Ich möchte dich immer wieder sehen, ich möchte mehr daraus machen. Und ja, ich kann mir etwas gemeinsames mit dir vorstellen. Ich wünsche es mir" flüsterte sie nun nur noch.


    Hatte er sie das nun wirklich gefragt? Sollte das heißen, dass er sie auf länger haben wollte, dass er um ihre Hand anhalten wollte? Ihr Herz pochte immer wilder und sie wollte es gerne von ihm hören. Aber sie wusste nicht ob er es sagen würde oder was er machen wollte. Sogar an ihren Händen konnte man ihre Aufregung spüren und das war sie wirklich, aufgeregt. So viele Fragen gingen ihr durch den Kopf, weil sie wusste nicht wie ihr Vater reagieren würde, was er sagen würde oder denken. Er hatte immer gesagt nicht unter ihrem Stand und Curio war es ganz bestimmt nicht. Sie konnte nur abwarten und das würde sicher das schlimmste Warten überhaupt werden.

    "Ich werde versuchen mich hier noch ein wenig einzuleben, damit ich endlich weiß wo ich hier eigentlich bin. Ein wenig die Märkte besuchen und mich mit meiner Familie unterhalten wenn ich sie doch zu Gesicht bekomme. Sie scheinen in alle Winde verstreut zu sein. Zwar wohnen sie alle hier aber sehen tut man sie nicht. Und was machst du?" Es war wieder der Becher der schnell in ihre Hände wanderte , damit sie etwas halten konnte. Seltsamer Weise musste sie das in seiner Gegenwart immer wieder machen. Dies war ein Grund warum ein Lächeln über ihre Lippen kam, aber heute hatte sie ohnehin schon sehr viel lächeln müssen.
    Da spürte sie die Finger an ihrer Schulter und sah in das Gesicht ihrer Sklavin. So, sie war also nicht ausgebückst sondern nur halbewegs abhanden gekommen, dabei waren sie doch gar nicht weit weg gewesen, nur ein paar Wege weiter. Oder waren sie doch viel weiter gekommen, als sie es gedacht hatte? Naja konnte im Moment egal sein, denn die Sklavin war wieder da und hatte sogar die Sachen besorgt, auch wenn Sabina sich kaum noch erinnern konnte, was sie ihr eigentlich aufgetragen hatte. Lächelnd nahm sie das Päckchen mit den Sachen entgegen und legte es auf den Tisch vor ihr, wo auch ihr Becher stand und darauf wartete von ihr geleert zu werden, aber nun waren sie ja nicht mehr alleine. "Du bist ja jetzt da, also mache dir keine so großen Gedanken darüber, dass du mich nicht gefunden hast, denn am Ende hast du es ja doch." Manch ein anderer hätte die Sklavin wohl jetzte geohrfeigt, aber Sabina sah da einfach keinen Grund drinne.
    "Ich glaube es wird dann leider langsam an der Zeit sein sich zu verabschieden, Sergius Curio." Sie betonte seinen Namen und es war Absicht, dass sie es tat, aber langsam war es besser zu gehen, auch wenn sie es nicht wirklich wollte.

    Zitat

    Original von Lucius Germanicus Maximianus
    Erst jetzt bemerkte ich auch die Sklavin von Sabina, welche recht genervt dreinschaute. Ohne etwas zu sagen, aber mit einem Nicken und einem freundlich gemeinten Lächeln grüßte ich sie nebenbei. Dann wandte ich mich wieder an Sabina und beantwortete ihre Frage, wobei ich es aber vermied wieder über meine Familie oder frühe Vergangenheit zu sprechen:


    "Ja, ich bin Soldat. Seit ich aus Aegyptus zurückgekehrt bin war ich bei der Legio II Germanica, seit kurzem tue ich Dienst hier bei den Cohortes Praetoriae."


    Ich sprach nicht ganz ohne Stolz, schließlich war es nicht vielen Soldaten vergönnt einmal in ihrem Leben bei der Garde Dienst tun zu dürfen, doch wollte ich Sabina damit auch nicht beeindrucken......



    Wahrscheinlich war es einmal ganz gut wenn sie mit ihrer Sklavin reden würde, denn jeder konnte ihr Desintresse an diesem Fest hier sehen und das passte Sabina gar nicht. Sie konnte froh sein, dass Plautius nicht hier war, dieser hätte Lynn sicher eine ziemliche Standpauke gehalten und dies dann endlich mal zurecht. Immerhin schien er nichts gegen Sklaven zu haben, denn er grüßte Lynn was Sabina einw enig verwunderte, aber ihm einen Pluspunkt einbrachte.
    Leider sah Sabina nicht, dass Curio auch da war, denn ansonsten wäre sie auf der Stelle zu ihm gegangen, denn sie vermisste ihn schon seit dem Tag als er auf die Reise hatte aufbrechen müssen. Seine Gedanken waren sicher unbegründet, aber sie kannte diese ja nicht, hatte sie doch nicht vor mit anderen Männern zu flirten, schließlich gehörte sie doch nur ihm.


    "Du warst auch in Aegyptus? Ich war kurze Zeit in Alexandria um dort die Bibiliothek zu bestaunen und mir einige Werke ansehen zu dürfen." Sabina schwärmte, denn zu gerne würde sie wieder diese Stadt sehen und noch einmal diese Räumlichkeiten betreten. "Was machst du sonst so, ausser für die Sicherheiten sorgen?"

    Es schien immer noch so unfassbar, dass sie beide hier sitzen konnten und eben sich ihre Lippen zu einem Kuss berührt hatten. Es war ein unschuldiger und zarter Kuss, einer der einlud zu noch vielem mehr. Er hatte ihre gesagt, dass er sie niemals verletzen würde und sie glaubte ihm und hoffte es natürlich auch. Die Berührung die nun von ihm ausging war wie elektrisiert und hinterließ Spuren an ihrer Wange. Es schienen tausend Ameisen seiner Spur zu folgen, aber es war ein seh angenehmes Gefühl, eines was sie weiter fühlen wollte und mehr davon kosten wollte. Ihre Augen schlossen sich fast von alleine als seine Finger diesen Weg gingen und man konnte genau sehen, dass sie es sehr genoß was er tat. "Ich hätte das nie für möglich gehalten" flüsterte sie und strich mit ihrer Nasenspitze an seiner entlang nur um kurz danach ihre Lippen wieder auf seine zu legen. Das war die Sehnsucht gewesen, die sie schon die ganze Zeit über gespürt hatte, nur war es ihr erst jetzt bewusste geworden. Seine Hand, sie konnte sie immer noch an ihrer Wange spüren und wollte, dass er sie weiter dort hielt und sie am besten auch nicht mehr los lassen würde. Ganz langsam traute sie sich ihre Arme ganz um ihn zu legen und sich etwas an ihn zu ´kuscheln´vorher hatte sie noch einen kleinen Abstand bewahrt, aber nun war ihr auch das egal, aber sie wusste, dass sie doch aufpassten mussten sich hier nicht erwischen zu lassen, alleine der Gedanke, ihr Onkel könnte sie so sehen ließ ihre einen Schauer über den Rücken laufen. "Ich danke dir" flüsterte sie wieder als sie den Kuss wieder unterbrach und ihre Stirn an seinem Hals bettete.

    Zitat

    Original von Lucius Germanicus Maximianus
    Das Lächeln von Sabina irritierte mich ein wenig. Es war irgenwie komisch sich mit ihr zu unterhalten. Sabina hatte eine Art und Weise an sich, die es verstand einen Mann zu verwirren. Aber für diese Gedanken wollte ich mich nicht öffnen. Viel lieber antwortete ich auf die ihre Frage:


    "Ich will nicht sagen das ich gar nichts mit den Göttern anfangen kann, aber ich muss gestehen das ich nicht gerade mein ganzes Leben auf sie ausrichten. Deshalb bin ich auch Soldat geworden und nicht Priester. Ich habe in meinem bisherigen Leben noch nicht viel von der Unterstützung der Götter bemerkt, deshalb habe ich bereits in meiner Kindheit begonnen mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht darauf zu vertrauen, von irgendwelchen Göttern unterstützt zu werden, welche ich nur als Statuen kenne. Aber ich will dich nicht mit meiner Lebensgeschichte langweilen."


    Ich hatte schon lange nicht mehr an vergangene Tage gedacht, doch heute schien wieder der Zeitpunkt dafür gekommen zu sein. Doch wollte ich diese Gefühle nicht zulassen, welche dadurch hervorgerufen wurden. Waren diese doch zu schmerzhaft......




    Sabina wusste nicht was sie für eine Wirkung auf diesen Mann hatte, schließlich tat sie nichts ausser zu lächeln und ein wenig an ihrem Becher zu nippen. Ihre Sklavin kam dabei natürlich zu kurz und sie dachte auch gar nicht daran ihr etwas von dem Wein abzugeben, schließlich war sie eine Sklavin, aber wurde stets gut von ihr behandelt, deswegen war es auch ganz gut, dass Sabina nicht von den Gedanken der kleinen Keltin wusste. So setzte sie ihren Becher noch einmal an ihre Lippen und nahm einen Schluck des süßlichen Getränks.


    Man kann nicht nur auf die Hilfe der Götter vertrauen, sondern muss seine Geschicke selber lenken. Die Götter sind zwar immer bei uns, aber wenn sie keinen Grund sehen warum sollten sie die dann etwas weisen? Sie wissens chon warum sie es tun und warum nicht. Du langweilst mich nicht mit deinen Worten. Also solltest du das Bedürfnis zum Sprechen haben, dann sprich." Ihr Lächeln war wieder da, aber sie hatte auch bemerkt, dass etwas in ihm schlummerte, aber es war heute nicht ihre Aufgabe bei einem Fremden nachzuhaken welche Gedanken ihn plagten.


    "Du sagtest eben du seist Soldat?" Sie sah ihn immer noch an und meinte das leicht Genervte ihrer Sklavin zu spüren.

    Sabina hatte seinen Atem spüren können wie er ihr Gesicht leicht streifte und der Wunsch nur nur größer geworden war. Die Bewegung die sie machte, geschah ganz von alleine und so legten sich ihre Hände sanft auf seine Schultern und hielten sich an diesen Stellen fest. Sie hatte nicht vor wegzulaufen oder ihm eine Backpfeife zu geben, ganz im Gegenteil, denn sie hatte sich danach gesehnt, dass er sie küssen würde. Ihre Lippen bebten leicht als sich seine auf diese legten und sie den Kuss von ihm erwiderte. Zuerst sehr zurückhalten und dann ein klein wenig forscher. Tausend Gefühle gingen durch ihren Körper und sie konnte einfach nicht glauben was sie da spürte und, dass sie es überhaupt spürte. Nach ihrem ersten Kuss hatte sie nicht mehr wirklich damit gerechnet, dass sie ihn noch einmal küssen würde.Damals war sie auf dem schnellsten Wege wieder gegangen, weil sie sich selber erschreckt hatte, aber nun war sie bereit diesen weiteren Schritt zu gehen, denn sie hatte bemerkt, dass da mehr war als nur ein Abenteuer was sie für ihn darstellte. Sie war kein Abenteuer für ihn, sondern etwas anderes. Nun musste sie rausfinden was es war, was sie ihm bedeutete, aber alleine, dass er hier war, war Antwort genug, denn er hatte sich doch eigentlich in die Höhle des Löwen vorgewagt.


    Das leise Rascheln der Blätter hörte sie kaum und auch spürte sie nicht, dass schon wieder einige Blätter auf ihnen beiden landeten, denn im Moment spürte sie nur dieses Gefühl, dass sich wie ein Lauffeuer in ihrem Körper ausbreitete. Sie war ihm noch unbewusst etwas näher gerückt und konnte ihn nun fast ganz berühren und das Gefühl genießen was dabei wieder entstand. Nach einer halben Ewigkeit schienen sich ihre Lippen nun wieder voneinander zu trennen und sie hob ihren Kopf so weit von ihrem Gesicht weg um ihm in die Augen sehen zu können. Ihre Lippen waren noch geöffnet und die Nasenspitzen der beiden berührten sich fast. Kein Wort durchdrang diese magische Stille zwischen ihnen und sie hätte fast das Atmen vergessen.

    Sie neigte ihren Kopf ein wenig auf die Seite und sah sich den Mann weiter an. Versuchte er etwa mit iht zu flirten oder täuschte sie sich da jetzt? Was in letzter Zeit mit den Männern los war konnte sie wirklich nicht sagen, aber sie würde sich einfach überraschen lassen was diese Begegnung noch mit sich führen würde, denn sie standen hier fast zu zweit, aber das konnte sie ja auch mit einem mal ändern. Fast deswegen, weil sie ja noch Lynn an der Seite hatte, die schon wieder in der Weltgeschichte runzugucken schien, aber immer noch besser als eine Sklavin die auf dumme Gedanken kam.


    "Nein? Was wäre denn dann deine Art?" Das kleine Grinsen wollte ihre Lippen gar nicht mehr verlassen, aber sie hatte eigentlich auch nicht vor sich hier auf den Platz zu stellen und einem Mann schöne Augen zu mache. Wie sie sich verhielt war es einfach ihre Art und ihre Ausstrahlung für die sie nichts konnte. "Und bitte, du hast keinen Grund dich immer wieder zu entschuldigen. Es schmeichelt mir, dass du mich beobcahtest, aber sage warum fehlt dir der Bezug zu den Göttern so?" Vielleicht konnte man das Gespräch ja in eine andere Richtung locken.





    Ein wenig überrascht sah sie ihn schon an und war ihrer Sklavin dann noch einen kleinen Blick zu. Den Becher mit dem Wein hielt sie auch weiterhin in den Händen,aber trank erst einmal nichts. Ihr Schmunzeln war nicht zu übersehen, als der Mann sie so ansprach und vor allem was er so sagte. "Mein Name ist Matinia Sabina. Machst du das öfters, andere Frauen beobachten?" fragte sie ihn frech und ließ ihre Finger an dem Becher seitlich entlang streichen. "Um genau zu sagen steht der religiöse Punkt immer noch im Vordergrund und der Wein ist ein positiver Nebeneffekt. Wie sieht es bei dir aus, Germanicus Maximianus?" Sein Grinsen hatte sie natürlich gesehen und es stellte sich ihr die Frage was er sich erwartete.

    Seine Haut fühlte sich so wiech an unter ihren Fingern, so weich und zart. Man hätte sie sich nicht so vorgestellt, aber es war ein Gefühl als würden nun tausend Nadeln in ihre Haut gestoßen werden, denn alleine sein Blick vermochte das alles auszulösen. Sabina konnte spüren wie trocken ihre Kehle war und wie schwer es ihr fiel zu schlucken oder ein Wort rauszubringen, also ließ sie es einfach sein und sah ihm einfach nur in seine Augen. Noch nie zuvor hatte sie bei jemanden solche blauen Augen gesehen und sie schien sich fast in ihnen zu verlieren.Das Verlangen endlich seine Lippen zu berühren, mit ihren, wurde immer stärker, aber sie widersetzte sich dem noch ein wenig, konnte sie ihn doch nicht einfach an sich ziehen und küssen.
    Wenn sie nur wüsste was die Zukunft bringen würde, wenn sie doch nur wüsste ob er der war, der bei ihr blieb,für immer. Sie hatte Angst jemandem ihre Liebe zu zeigen, sie zu verschenken und dann wieder enttäuscht zu werden, wobei beim letzten mal andere Faktoren eine Rolle spielten. Noch immer lagen ihre Finger an seiner Wange und sie konnte nicht anders als ihn ein wenig anzulächeln, auch wenn es wohl ziemlich unsicher aussah, doch es war ein sehr ehrliches Lächeln.


    So zart sich auch seine Hände anfühlten, wie sie ihre Hand betteten, löste sie sich nun aus diesen um ihre Hand nun ganz an seine Wange zu legen. Einen Moment verharrte sie dort an dieser Stelle und wurde dann von ihr langsam weggezogen. Kein einziges mal hatte sie ihren Blick von ihm abgewandt, denn sie war viel zu gefangen von seinen Augen als, dass sie eine Sekunde verpassen wollte in diese zu sehen. "Versprich mir bitte etwas" begann sie auf einmal und kam mit ihrem Kopf etwas näher zu ihm. Dazu musste sie sich ein klein bisschen nach vorne beugen und ihre Hand suchte einfach wieder seine. "Verletze mich niemals." Ihre Stimme war zu einem Flüstern geworden, je näher sie ihm gekommen war.

    Ihr Herz klopfte, aber es schien als würde sie ihre Luft einfach anhalten, denn der Moment könnte verschwinden wenn sie wieder begann richtig zu atmen und das wollte sie auf jeden Fall vermeiden. Jeder Augenaufschlag und jede kleinste Bewegung von ihm brachte ihre Gefühle in weitere Wallungen. Konnte es denn wirklich sein, dass sie sich doch verliebt hatte? Sie musste ihrem Vater unbedingt einen Brief schreiben und ihm das alles erzählen. Ihre Daumen fuhr wieder über seine Hand und spürte die Unebenheiten, die die von den feinen Knochen und Adern unter der Haut ausgingen. Gerne hätte sie ihn jetzt in den Arm genommen um den Kopf an seine Schulter zu legen. Sie waren sich so nahe und doch noch so weit voneinander entfernt. Sabina versuchte den Augenkontakt zu ihm nie abbrechen zu lassen und in ihren stand einfach nur ein großes Leuchten und etwas was ihre Erwartungen wiederspiegelte, ihre Vorfreude und Neugierde auf das was noch kommen würde oder könnte. Sie konnte nicht leugnen, dass sie sich nach seinen Lippen sehnte und das wurde ihr erst jetzte bewusst, wo er seine Hände so legte, dass ihre Hand in diesen verborgen war. Die Geste die er ihr dann zuteil werden ließ rührte sie. Er war durch und durch ein Gentleman, nur zeigte er es erst später und nicht gleich am Anfang, aber auch durch seine doch recht ruppige Art am Anfang ihres Kennenlernens hatte sie sich nicht gänzlich von ihm abschrecken lassen.
    Schon wieder setzte ihr Herz einen kleinen Moment aus, nur um dann noch viel schneller weiterzuschlagen. Seine Lippen fühlten sich weich an, als er ihre handfläche küsste und da ihre Finger so nahe an seinem Gesicht waren, streckte sie diese nach seiner Wange aus um sie zu berühren. "Ich kann dir nicht sagen wie sehr ich mich freue, dass du dennoch geblieben bist, auch nach den ganzen Worten und unschönen Bemerkungen die hier gefallen sind." Eigentlich sprach sie nur weil sie nicht wusste was sie sonst machen sollte und eigentlich hatte sie das alles schon vorher gesagt.

    Ihre Finger blieben auf seiner Hand und verweilten dort. Seine Haut fühlte sich schön warm und weich an und sie ertappte sich bei dem Gedanken wie sie sich vorstellte, wie es sich wohl anfühlen musste wenn er sie nun berührte. Diese Gedanken die sie hatte ließen ihr die Röte auf den Wangen auftauchen und ihr Lächeln war gepaart mit einem kleinen Lufthauch aus ihrem Mund, welcher eine kleine Haaresträhne zur Seite wirbelte. Genau warum bat sie um Verzeihung, wenn sie doch genau dies wollte? Es war eine kleine Sehnsucht die in ihr schrie und sagt, sie solle seine Hand einfach mit ihrer umschließen und zu sich ziehen. Aber sie tat es nicht und es war nicht der Gedanke, dass man sie hier sehen könnte, denn das war ihr gleich. Immer wieder erinnerte sie sich an die Worte von damals, von ihrem Vater, als er sagte sie dürfe lieben wenn sie wolle, solange er nicht unter ihrem Stand war und das war er ganz sicher nicht.


    Aber was dachte sie da von Liebe? War es Liebe was sie ihm gegenüber spürte? Wie konnte sie das wissen, wenn sie bis jetzt doch nur einem Mann ihr Herz gegeben hatte und dieser auf unwirsche Weise aus dem Leben geschieden war. Eigentlich hatte sie geglaubt nie wieder für jemanden ein solches Gefühl zu spüren, aber es war wieder da, aber mit ihr auch die Angst, dass auch ihm etwas zustoßen konnte. "Nein, eigentlich ist es gut so" kamen dann endlich die Worte aus ihrem Munde. Langsam griffen nun ihre Finger richtig nach seiner Hand und lösten sie sachte von der steinernden Bank.

    Sabina genoß den Wein, denn es war ein wirklich guter und sie eine Weintrinkerin. Doch es war auch das Religiöse dabei welches sie hier hergezogen hatte. Sie sah der flackernden Flamme zu und nahm die Worte des Priesters in sich auf. Bestimmt würden die meisten diese Einladung annehmen und trinken bis sie kurz vor dem Umfallen waren. Solch ein Fest wie dieses ließen sich doch bestimmt nur die wenigsten entgehen. Rom hatte also auch seine guten Seiten musste sie feststellen und hielt einw enig Ausschau ob sie nicht ein paar bekannte Gesichter sehen würde und lächelte dabei auch dem Mann zu, der unmittelbar neben ihr stand und ebenfalls von dem Wein kostete.

    Nur seine Worte konnten im Moment ihr Herz so erwärmen wie es grade der Fall war. Sie war langsam neben ihm zu der Bank gegangen und hatte unterwegs die ganzen Eindrücke in sich aufgenommen. Der Duft der verblühenden Blumen und hin und wieder das Fallen der Blätter von den Bäumen. Es waren Eindrücke die einem sonst nicht so auffielen, aber heute war es ganz anders. An was es wirklich lag wusste sie nicht oder vielleicht wusste sie es schon, aber wollte es sich nicht ganz eingestehen, denn anscheinend lag es einfach daran, dass er bei ihr war und sie dadurch alles noch viel intensiver spüren konnte als sonst. Seltsam fühlte es sich an als er so dicht und gleichzeitig so fern neben ihr saß. Was sie sagen sollte wusste sie nicht, es war einer dieser Momente in denen man vielleicht sogar besser nichts sprach, sondern nur die Taten sprechen ließ. Aber was sollte sie denn machen?


    In Unmitelbarer Nähe von ihnen stand ein knorriger Baum, der dabei war sein Blätterkleid langsam abzulegen und so fiel ein Blatt genau auf ihren Schoß. Lächelnd nahm sie es mit den Fingern auf und ließ es dann auf den Boden hinabsinken, doch als sie ihre Hand wieder auf die Bank legen wollte, legte sie diese auf seine Hand. Ein gefühl der Wärme durchströhmte ihren Körper und noch bevor sie denken konnte ob sie ihre Hand schnell wieder wegziehen sollte, strichen ihre Finger mit einer ziemlichen Zartheit über seine Handoberfläche. Ihr Blick wanderte zu diesen beiden und vielleicht wurde ihr grade in diesem Moment bewusst was sie da grade tat, aber es störte sie nicht. "Verzeih" flüsterte sie und hob ihren Kopf an um ihm in die Augen zu schauen.

    Auch Sabina gehörte zu denen, die sich hier versammelt hatten. Sie stand etwas abseits, wie sie es immer tat wenn sie bei solchen Zeremonien anwesend war. Lächelnd nahm sie einen der vielen Weinbecher entgegen, die rumgereicht wurden und hielt ihn abwartend in hren Händen. Neben sich hatte sie Lynn stehen, denn sie hatte ja versprechen müssen, dass sie nicht mehr auf die Idee kam alleine nach draussen zu gehen. Wenn man davon absah, dass Lynn auch nur eine junge Frau war, war sie eigentlich in Sachen beschützen auch keine große Hilfe, aber wenigstens war sie nicht alleine. Aufmerksam verfolgte sie die Taten des Priesters und stimmte dann wie viele andere auch in den Meditrinalispruch ein. "Novum vetus vinum bibo, novo veteri morbo medeor." Überall erklang dieser Spruch, von jung und alt, mit hoher und mit tiefer Stimme und alle begannen sie dann aus ihren Bechern zu trinken, so auch sie.

    Sabina hatte noch nie eigene Sklaven gehabt die sich so benommen hatten, aber dafür ihr Vater. Sie musste daran denken wie ihr Vater von dieser dummen Sklavin mit heißem Fett übergossen wurde. Dank dieser Sklavin hatte sie selber noch eine kleine Narbe am Bein. "Manchmal scheint es auch besser zu sein keine Sklaven zu besitzen. Ich spreche da wohl aus Erfahrung, denn auch in unseren Haushalt in Tarraco gab es Sklaven die nicht wussten wie man sich benimmt. Eine Sklavin hatte meinen Vater mit heißen Fett übergossen. Wenn es nach mir gegangen wäre ich hätte dieses Biest eigenhändig umgebracht, auch wenn sich das hart anhören mag. Mein Vater hat kein gutes Händchen für Sklaven, zu ihm kommen immer die, die etwas im Schilde führen, als würde er das anziehen oder es scheint Schicksal zu sein." Vielleicht gab es aber auch Leute die ihm irgendwas heimzahlen wollten, alles war gut möglich, aber diese Variante hatte sie noch nie in betracht gezogen.


    Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt wo man über solche vergangenen Tage nachdenken sollte, dafür gab es noch andere Zeiten, schließlich war man nicht immer mit einem so netten Mann in einem Garten. Sabina fürhte ihn langsam zu der Steinbank, die an den Seiten etwas zugewachsen war, aber wenn sie ehrlich war störte sie das gar nicht. Es sah schön aus und hatte etwas sehr natürliches. "Ein schöner Platz hier. Setz dich doch." Sie tat es ebenfalls und setzte sich auf die Bank und richtete nebenher noch ein wenig ihre Tunika, damit sie nicht ganz so viele Falten schlug. "Auch wenn es solche Umstände sind, die dich hier her geführt haben, bin ich ganz froh darüber. Es ist schön deine Gegenwart zu genießen." Sie war etwas über sich verwundert, dass sie ihm so offen ihre Gefühle offenbarte, aber gleichzeitig war es auch sehr befreiend.

    Ihr Lächeln verschwand auch nicht, als Curio zu dem Stand ging um neues Wasser zu besorgen. Sabina erging es ungefähr so wie ihm auch, denn sie verfiel ebenso in Gedanken und versuchte sich über ihre Gefühle klar zu werden. Das alles war gar nicht so einfach, denn sie hatte keine Ahnung was sie ihm gegenüber eigentlich fühlen sollte, so seltsam waren diese Gefühle. Immer wieder tauchten die merkwürdigsten Gedanken in ihrem Kopf auf. Da fragte sie sich was ihr Vater sagen würde, wenn er wüsste, dass sie sich hier mit einem Mann traf, oder ihr Bruder. Ob er sie gleich zu den Vestallinnen schleppen würde? Bestimmt, denn Metellus traute sie sowas immer wieder zu.


    Dass noch so einiges auf sie zukommen würde, damit hatte sie natürlich nicht gerechnet und so war es auch wieder gut nicht in die Zukunft schauen zu können, denn wer legte sich schon gerne mit dem eigenen Onkel an, wenn er auch bei der Legion war. Warum nur war es so schwer rauszufinden was man fühlte und vor allem was man wollte? Es wäre doch viel einfacher man wüsste es einfach auf anhieb, aber das war das Problem, bei diesem Mann hier wusste sie nichts. Es schien als würde er ihr Denken einfach abschalten. Ihr Herz pochte immer ein wenig schneller wenn sie sich in seiner Umgebung befand, aber ob das ausreichte wusste sie auch nicht. Auf jeden Fall wollte sie ihn wiedersehen und auch besser kennenlernen, zu diesem Ergebniss hattee sie sichs chon durchgerungen.


    "Das ging ja schnell sagte sie doch ziemlich überrascht darüber, dass er schon wiedre bei ihr war mit dem versprochenen Wasser. Verlegen lächelte sie Curio an und griff nach dem Becher wobei ihre Finger seine Hand berührten. "Es ging wesentlich schneller als beim ersten mal.

    Es erfreute sie das zu hören und so lehnte sie sich in diesem Korbsessel nach hinten und streckte ein wenig ihre Beine aus. so schnell konnte man seine Meinungen über Menschen ändern, wurde es ihr jetzt bewusst. Immer wieder kam ihr das erste Treffen von ihnen beiden in den Sinn wo sie ziemlich geschockt von ihm gewesen war. Hatte sie ihm nicht sogar eine Ohrfeige verpasst? Ob es heute noch so eine Situation geben würde so, dass sie ihm eine scheuern wollte? Sabina war sich da nicht sicher, aber wollte darüber auch nicht weiter nachdenken. Vor allem hätte sie gerne gewusst was er dachte und ihr gegenüber fühlte, ob er mit ihr spielte oder ob er wirkliches Interesse an ihr hatte. Solche Gedanken gingen ihr durch den Kopf.
    "Ähm ja, also ich hoffe ja auch nicht, dass sie auf solch dumme Gedanken kommt, ich denke das würde meiner Familie nicht gefallen. Sie ist eigentlich zu lieb dazu, aber wie gesagt ich kenne sie kaum und sollte mich mit ihr wohl besser mal längere Zeit unterhalten um sie besser einschätzen zu können."
    Mit einem Schmunzeln sah sie ihn an wie er versuchte die ganzen Falten aus seiner Tunika zu bekommen. Dieser Stoff war immer leicht zum Knittern zu bringen ein ziemlicher Nachteil aber leider nicht zu verhindern. "Ich habe nicht vor wegzulaufen" Da war wieder etwas in ihren Augen was sie vielleicht verriet oder aber geheimnisvoller erscheinen ließ.

    "Wer hätte denn wissen sollen, dass das passieren würde? Ich nehme an du hast deiner Sklavin vertraut? Also hast du auch keine Schuld. Keiner von uns konnte wissen, dass sie dich hintergehen würde. Und doch ist das hier meine Familie. Vielleicht hätte ich dich warnen sollen wie sie sind. Aber ich kann nicht verstehen, dass sie mich einfach so hintergangen hatten und mir nichts sagten, dass sie dich hier her geladen haben. Das war nicht nett von ihnen." Aufpassen war ja schön und gut, aber wie es hier in der Familie geschehen war, das war keine schöne Sache, denn sie fühlte sich wirklich hintergangen. Vielleicht kam ihr Onkel noch auf die Idee jemanden auf sie anzusetzen, denn schließlich würde er auch bald wieder abreisen müssen, dann war sie mit ihren Brüdern, die selber genug zu tun hatten, alleine hier. Auf jeden Fall würde sie wachsamer sein und aufpassen. Vielleicht konnte ihr Lynn da weiterhelfen. Lynn ihre gute Seele hatte sicher eine Idee.


    Seine Worte brachte sie zum lachen. "Stimmt das hast du erreicht nur auf eine ganz andere Art als du es dir vorgestellt hast. Mir gefällt es" gab sie zu und lächelte ihn an. "Lass uns nach dort hinten gehen, da ist man ungestörter und kann besser reden." Sabina deutete auf einen kleinen Weg der sich durch den Garten schlängelte und an einer kleinen Bank vorbeikam. In einer anderen Ecke standen auch noch Klinen. Sie konnten sich also aussuchen wo sie sich hinsetzen wollten, falls das Stehen mit der Zeit zu lästig wurde.

    Erleichtert sah sie auf und ergriff ohne zu fragen seine Hand um ihn hier weg zu führen. Der Garten war nicht weit, aber sie wollte es vermeiden, dass man sie sah und vor allem, dass ihr Onkel dies nun wieder mirbekam. Es war besser wenn er es nicht wusste, auch wenn er sich bestimmt einen Teil denken konnte. Sabina wusste nicht wie lange sie noch alleine sich mit ihm treffen konnte,denn Plautius hatte ja gesagt, dass sie ohne Anstandsdame nicht mehr das Haus zu verlassen hatte, zumindest glaubte sie das verstanden zu haben. Aber sie hatte doch eigentlich Lynn immer dabei, auch wenn sie diese hin und wieder dann wegschickte, aber das musste ja keiner wissen. Immer noch an der Hand zog sie ihn hinter sich her, bis sie den Garten erreichten erst da ließ sie seine Hand wieder los. Eigentlich war es ein schönes Gefühl gewesen ihn so fest zu halten, aber sie wollte sich ihm nicht an den Hals werfen.
    "Ich kann mich nur noch mal entschuldigen für die Worte meines Onkels. Es hätte nicht so weit kommen dürfen und ich werde noch einmal mit ihm reden. Es geht nicht, dass sie meine Post lesen auch nicht wenn eine Sklavin solche Schlimmen Sachen sagt." Sie war immer noch enttäuscht, dass sie es auf diesem Weg erfahren hatte und man nicht gleich zu ihr gekommen war.
    "Du wolltest dich also wieder mit mir treffen?"fragte sie ihn leise und sah ihm in seine wundervollen Augen. Schon vor längerem waren ihr diese aufgefallen und immer wieder wurde sie von ihnen in ihren Bann gezogen.