Beiträge von Gero

    Einen Augenblick überlegte Herwig wie er das nun am Besten erklären sollte. Ganz leicht war es nicht die richtigen worte hier zu finden und dich war es wichtig damit die Römer keinen falschen Eindruck gewannen.
    "Feindlich gesinnt, sind sie euch nicht. Aber auch nicht wirklich begeistert. Ihr würdet diesen Zustand wohl neutral nennen. Außerdem haben wir hier auch noch ein Dorf eines Richs erreicht. Er ist der Verwalter nicht nur des Dorfes und seiner Felder sondern auch dieser Gaue. Er hat das Sagen über mehrere Dörfer. Wenn du es also schaffst ihn zu überzeugen wird er dies mit den anderen Dörfern auch tun und du hast schon einmal einige für dich gewonnen. Doch nun müssen wir erst einmal warten ob der Rich uns auch wirklich empfangen will."
    Das war die andere Seite der Medaillie. Eine Sache war es hier anzukommen und die Wachen zu überzeugen. Die andere dass diese dann den Rich überzeugten.

    Und so ritt Herwig weiter und immer auf das Dorf zu. Es war noch ein Stück...Doch bald würden sie es erreicht haben. Der Weg führte sie durch die hier üblichen Wälder. So langsam schien der Winter schwächer zu werden. Die Schnee war dabei zu schmelzen und auch der eisige Wind hatte nachgelassen.



    Am Abend waren sie im Dorf der Chatten angekommen und er stieg vom Pferd ab und ging die letzten Schritten zu Fuß auf die Wachen zu. Nachdem er diesen erklärt hatte wer sie waren und woher sie kamen, deuteten ihnen die Wachen zu warten.

    Sie waren ein gutes Stück geritten und hatten das Gebiet der Mattiaker verlassen und waren im Land der Chatten angekommen. Hier war er nun selbst ein Fremder. Auch hatte es ihn noch nicht so weit in den Norden getrieben. Doch von Erzählungen wusste er, dass sie bald an einem Dorf angelangen mussten und tatsächlich meinte er in der Ferne etwas auszumachen.
    "Wir sollten bald an einem Dorf ankommen. Wollt ihr vorher rasten oder sollen wir gleich weiter reiten?"
    Herwig war es im Grunde egal ob sie das Dorf bald oder erst später erreichen würden.

    Gero nahm den Beutel dankend entgegen.
    "Richte deinem Herren die besten Wünsche für seine neue Sklavin aus und es würde mich freuen wenn er mich wieder einmal aufsucht wenn ich in der Stadt bin."
    Dann wand er sich zum gehen. Ans Nachzählen dachte er nicht. Wieso auch? Er hatte das Wort des Römers und er schenkte sienen Worten Glauben. Er hielt ihn für einen Ehrenmann und diese würden doch einander nicht betrügen. Wenn er sich rühmte niemanden übers Ohr zu hauen, ging er hier eben auch von der Ehrlichkeit der Gegenseite aus.


    Nachdem das nun erledigt war, sah er sich um ob sein Begleiter noch hinter ihm stand um ihn hinaus zu geleiten.

    Er war noch nie im Inneren eines solchen Castellums gewesen. Es war schon ein wenig beeindruckend. Doch so ganz konnte er sich darauf nicht konzentrieren. Er musste ja aufpassen sich nicht zu verlaufen. Als sie dann am Wohnhaus, so schien es ihm zumindest, angekommen waren und geklopft wurde, versuchte er dem Sklaven freundlich zuzulächeln.


    "Ich bringe die neue Sklavin für den Kommandanten. Er sagte, dass ich sie herbringen sollte und ich hier auch das Geld für sie bekommen würde."

    Da waren sie nun. Er hatte Nefertari losgebunden und war nun sie führend durch Confluentes gelaufen und eine Weile später an der Porta zum Castellum angekommen. Seine Erscheinung ein wenig straffend, trat er auf die Wache zu und meldete sich an.


    "Mein Name ist Gero. Der Kommandant hat bei mir etwas gekauft, dass ich ihm liefern soll."


    Er hoffte, dass der Mann Wort gehalten hatte und wirklich Bescheid gesagt.

    Nun war er auch noch ein Bote. aber gut...das konnte er auch machen. Das Castellum hier war ja nicht soooo schrecklich weit.
    "In Ordnung. Ich bringe sie Dir. Nach wen soll ich denn eigentlich fragen?"
    Sie würden ihn ganz sicher nicht so einfach durch die Tür dort spazieren lassen...

    Gero nickte.
    "Für 1500 Sesterzen soll sie dir gehören."
    Obwohl man eigentlich meinen sollte, dass er so gar nciht zufrieden mit dem Handel, legte sich dennoch ein solch Lächeln auf seine Lippen. Er hatte durchaus noch ein wenig Gewinn gemacht und mit diesem hatte er eigentlich nicht gerechnet.
    "Willst du sie gleich mitnehmen oder später abholen lassen? Nach der Bezahlung versteht sich natürlich."

    UND genau das würde er machen, wenn sie sich nicht bald irgendwo trafen. Er machte sich eine gesitige Notiz nicht mehr mit denen von den Militäreinheiten zu verhandeln. Die waren so knalölhart und das schmeckte ihm gar nicht.
    "1600 Sesterzen,"
    sagte er dann und verzog das Gesicht voller Leid. Sein schöner Gewinn...

    Ja, war der denn von allen guten Göttern verlassen? Das war sicher nicht sein Ernst.
    "1800,"
    sagte er darum. Für 1000 Sesterzen würde er sie weiter mitnehmen. Da bekäme er sicher woanders mehr für diese Frau.

    Na das war ihm ja auch noch nicht passiert. Da wurde er einfach ignoriert....Er nahm sich vor nie wieder einen Sklaven sich andrehen zu lassen. Die machen nur Probleme.
    "Für nur 2200 Sesterzen soll sie dir gehören"

    "Sie kommt aus einem Land, das man Ägyptis hier nennt."
    Er fragte sich noch immer wo das lag. So richtig hatte ihm das keiner sagen können.
    "Ihr alter Besitzer konnte nicht mehr viel mit ihr anfangen. Doch er versicherte mir, dass sie sehr fleißig ist. Sie spricht etwas germanisch und hat auch schon ein paar Brocken latein aufgeschnappt. Sie versteht mehr als sie sprechen kann. Doch das wird sich sicher noch ändern. Wenn du eine gute Hilfe in deinem Haus brauchst, so hast du sie hier gefunden."
    Er hoffte sehr, dass er hier nicht hereingelegt wurde.

    Endlich kam ein Mann, der aussah wie jemand, der auch etwas kaufen würde.
    "Schöne Bernsteine für deine Frau, edle Fibeln für die Sachen und für den Haushalt eine Hilfe. Vielleicht benötigst du ja eine. Felle und Decken habe ich auch noch. Da ist sicher auch etwas für deinen Geschmack dabei."
    Er hoffte wirklich, dass er hier etwas los würde. Es war ein schwerer Standort hier. Doch das musste ja nicht so bleiben.

    Endlich waren sie angekommen. Säuberlich verteilte Gero seine Ware auf den Brettern seines Marktstandes. Einige Bernsteine putzte er noch einmal damit sie auch wirklich glänzten. Die Fremde Frau hatte er nun an seinen Stand angebunden und ihr einen kleinen Hocker hingestellt. Sie sollte ja nicht die ganze zeit nur dumm herumstehen. Nun hieß es wieder warten und darauf hoffen,d ass jemand vorbei kommen würde und sich für seine Sachen interessieren.

    Ein wenig überrascht, dass sie nun scheinbar doch wieder sprach, saer zu ihr zurück. Was sollte er ihr denn sagen. Er kannte doch die Ansprüche ihres neuen Herren nicht.
    "Es kann viele Aufgaben geben, die du erledigen sollst."
    Was wohl Römer so von ihren Sklaven verlangten? Er hatte keine Ahnung.
    "Es kann sein, dass du im Haushalt helfen musst, es kann aber auch sein, dass du einer Römerin dienen sollst oder die Einkäufe erledigst. Irgend so etwas wird es wohl werden."
    Zumindest hatte er schon einige Sklaven gesehen, die mit Körben, Listen und Geldbeuteln über den Markt liefen und die Besorgungen erledigten.



    Dann schwieg er wieder. Es war nicht mehr weit und sie würden bald den Markt erreichen und er sie hoffentlich endlich wieder loswerden.

    Gero vorn am Gespann bekam das nicht mit. Er beobachtete wie immer die Umgebung, achtete auf Wegelagerer und wilde Tiere. Wenn sie zügig weitergingen würden sie am Abend Confluentes erreicht haben. Am Morgen würde er dann diese Frau anbieten. Dann war er die zusätzliche Last fort und er konnte wieder normal durh die Provinz ziehen und seine Sachen verkaufen.

    "Wir haben noch ein Stück Weg vor uns. Dann kommen wir in Confluentes an. Dort werden wir sehen ob wir dort einen neuen Herren für dich finden. Sollte es dort keinen geben, dann werden wir weiter reisen nach Mogontiacum. Dann werden wir dort sehen."
    Er nahm ihr den Bescher ab und verpackte ihn wieder. Dann ließ er das Pferd wieder antraben und der Wagen setzte sich in Bewegung. Gero selbst lief vorn neben dem Tier und die Frau würde schon noch hinterher kommen.