Beiträge von König von Tylus

    Schnell notierte ich die Namen und Eigenschaften, welche der Consul wünschte.


    Das macht die Sache etwas schwieriger, doch ich denke es sollte machbar sein. Die typischen Merkmale dieser Götter lassen sich ganz gewiss mit dem Aussehen dieser Personen kombinieren.

    Der Consul sagte gar nichts zum genannten Preis. Dies war zwar sicherlich nicht aussergewöhnlich, da es ja nicht um den Preis ging (!), doch als Händler hatte ich mich noch immer nicht daran gewöhnt, dass Römer eigentlich fast nie um den Preis feilschten, vorallem nicht dann, wenn er den Regeln entsprach.


    Vielmehr nannte der Consul gleich weitere Namen, welche ebenfalls mit einer Statue geehrt werden sollten. Diese notierte ich mir auf einer leeren Seite der Tabula, auf welcher ich die Preise nachgeschaut hatte.


    Diese Personen kenne ich nicht alle. Ich nehme an, es gibt von ihnen bereits Statuen oder Bilder? Dann sollte es kein Problem geben. Einzig die Haltung müsste da festgelegt werden. Welche Eigenschaften dieser Personen sollen diese Statuen darstellen?

    Der Preis war für mich nie ein Thema gewesen, umso überraschender kam nun diese Frage.


    Du beleidigst mich überhaupt nicht, obwohl ich in dieser Sache nie an den Preis gedacht hatte. Ich nehme an, dass der Kaiserhof oder der Senat sich bereits über diese Frage Gedanken gemacht haben. Aus einem solchen Auftrag einen ungebührlichen finanziellen Vorteil zu schlagen, das würde der Kultur unseres Landes und dem Andenken des Divus nicht gerecht.


    Ich rechne mit dem im Moment auf dem Markt üblichen Preis für eine normal grosse Statue. Für eine doppelt so grosse natürlich mit dem doppelten Preis, weil ich doppelt soviel Material benötige.


    Du verstehst, was ich meine?


    Sich in so einer wichtigen Sache über den Preis zu streiten, lag nun wirklich nicht in meiner Natur. Es gab sicherlich Landsleute, welche nun die Nase gerümpft hätten, ab der fehlenden Einstellung zum Geschäft, doch mir waren solche Leute noch immer egal gewesen.

    Ich schaute interessiert von meinem Papyrus zu demjenigen, welchen uns der Aurelier vorschlug. Sie waren sich nicht so sehr unterschiedlich, doch gerade in der Körperhaltung gab es kleinere Unterschiede, welche die Ausstrahlung massiv veränderten.


    Ja, dieser Vorschlag trifft meiner Meinung nach den Charakter des Divus sehr gut.


    Ein Blick auf die Beschriftung zeigte mir, dass der im Moment favorisierte Vorschlag von einem Mitarbeiter stammte, welcher den Divus sehr wahrscheinlich nie persönlich gesehen hatte. Er war erst kürzlich zu uns gestossen. Andere hingegen hatten ihn gekannt, weswegen dort das Gesicht besser dargestellt wurde.


    Das Gesicht lässt sich ohne Problem von einem anderen Entwurf und damit auch von einem anderen Mitarbeiter übernehmen. informierte ich. Ebenso alle weiteren Ausgestaltungsdetails. Wenn ein Handwerker die Körperform, also die Haltung erstellt, dann ist es ohne Problem möglich, die Details auf dem Körper, also die Themata auf dem Panzer, sollte er einen tragen, oder das Gesicht, oder die Gestaltung der Schuhe, von einem anderen Entwurf, sprich Mitarbeiter, zu nehmen.

    Ich fand endlich den Entwurf, den ich schon die ganze Zeit über gesucht hatte.


    Hier habe ich einen Entwurf, der sich zwar stark an der Statue des Augustus orientiert, jedoch nicht ganz auf dieser Linie fährt. Was man mit den Armen macht, das sind Details. Viel wichtiger ist, ob die Ausstrahlung, die Körperhaltung generell so stimmt.


    Dabei würde ich die Hand jedoch nicht direkt an den Griff ansetzen, weil dabei eine leicht verkrampfte Ausstrahlung entsteht, sondern sie griffbereit auf den Griff legen, oder sogar darüber schweben lassen.

    Noch bevor der Consul erneut antworten konnte, trat der Aurelier einige Schritte an die Tische heran und versuchte etwas in den Entwürfen zu erspähen.


    Derweil räumte ich bereits jene Rollen weg, welche mit sitzenden oder gar getragegenen Gestalten gedacht waren. Es waren einige dabei, welche mir persönlich gut gefielen. Diese legte ich auf eine Seite des entstehenden "Abfallhaufens".

    Gut, das klärt schon Einiges. Du stellst dir also einen stehenden Divus vor? Nicht getragen auf etwas, oder gar sitzend wie Iupiter? Damit war wohl klar, dass auch die Variante auf dem Adler nicht wirklich zum Tragen kommen würde.


    Das schränkt zwar die kreativen Möglichkeiten massiv ein, aber auch da haben wir verschiedene Entwürfe.

    Sim-Off:

    Kein Problem, es geht auch nicht um Schuld oder Nicht-Schuld. ;)


    Der Consul von Rom war ein Mann der genau wusste, dass der König von Tylus hier auch nicht das Geringste zu sagen hatte. Dennoch verstand er es, ihm ebengenau dies nicht zu zeigen.


    Wir tun unser Bestes, damit der Ruf unserer Handwerker nicht leidet, Consul. Divus Iulianus war ein sehr guter Freund von mir, wie du sicherlich weisst und sein Tod hat mich tief getroffen. Umso erfreuter bin ich natürlich, wenn ich für ihn noch etwas tun kann. Der König war ebenfalls kein Mann, der es notwendig hatte, sich selbst in den Vordergrund zu drängen. In Tylus geschah dies schon ganz allein durch sein Amt. Manchmal genoss er es, hier in Rom einfach einer von Vielen zu sein.


    Wollen wir dann beginnen. Hier haben meine Männer in den letzten Tagen verschiedene Ideen entworfen. Vielleicht hat der Consul jedoch bereits eine bestimmte Vorstellung, so dass einzelne dieser Ideen gar nicht in Betracht kommen?

    Die zweite Gruppierung kam aus Rom und in ihrer Mitte prangte auf einem ähnlichen Vexillum das Wappen von Tylus. Angeführt wurde diese Gruppe vom Bruder des Lucius Annaeus Florus, dem König ebendieses Landes.


    Beide Gruppierungen traffen sich fast wie verabredet auf der Ehrentribüne und sicherten sich die besten Plätze. Ob dies so organisiert war, oder ein genialer Streich der Familie war, würde sich erst im Laufe des Tages zeigen.

    Auch diesmal war alles für den Empfang des Besuchers bereit. Der Pförtner öffnete sogleich das Tor weit und hiess den hohen Besucher mit einer tiefen Verbeugung willkommen.


    Darauf wurde der Consul von 2 weiteren Sklaven des Hauses ins Atrium geführt, wo der König und der Aurelier warteten.


    Der König ging sogleich auf seinen neuen Besucher zu und begrüsste ihn freundlich: Salve, ehrenwerter Consul Roms! Ich freue mich ausserordentlich, dass du meinen bescheidenen ausländischen Betrieb überhaupt für einen so grossen Auftrag in Betracht ziehst!

    Ausgebreitete Schwingen, also komplett ausgebreitete Schwingen, sind nicht möglich in dieser Grösse. Diese würden sehr leicht abbrechen.


    Es gibt dazu aber diverse technische oder gestalterische Tricks, welche das Problem lösen können.


    Du erwartest das Eintreffen des Consuls jeden Moment, nehme ich an?


    Ich wollte nicht unanständig erscheinen, aber das Projekt schien eilig zu sein und da machte es mich schon leicht kribbelig, dass ausgerechnet der Entscheidungsträger nicht erschien.

    Meine Männer haben viel gearbeitet, in der kurzen Zeit seit unserem Treffen in Ostia. Es gibt doch einige Ideen. Einzelne durchaus römisch, andere eben eher der östlichen Mentalität entsprungen, aber was gefällt, das entscheiden natürlich die Auftraggeber.


    In der Zwischenzeit hatte ein Sklave einen grossen Haufen Papyrusrollen unterschiedlichster Grösse herbeigetragen und fein säuberlich nach Nummern geordnet auf die bereitgestellten Tische verteilt.

    Der Besuch wurde, da er ja angekündigt war, bereits erwartet. Im Atrium war an diesem bereits schon recht warmen Frühlingstag alles bereitgestellt worden, damit sich die 3 Herren gebührend unterhalten konnten.


    Zumindest war man bisher von 3 Herren ausgegangen.


    Nun also wurde die Tür geöffnet, der Türsteher meldete die Anwesenheit des Aurelius und geleitete diesen dann gleich zu den vorbereiteten Stühlen und Tischen, wo ihn der momentane Hausherr erwartete.


    Salve Aurelius, es freut mich sehr, dich wieder zu sehen! Deinem Schreiben durfte ich entnehmen, dass man mir wohlgesonnen scheint.

    Sim-Off:

    Das RL ist manchmal wirklich hinderlich! So war bei uns in der letzten Woche Fasnacht, daher konnte ich nicht antworten. Wir Basler sind da sehr strikt, bei unserer Fasnacht. ;)


    Der Mann, welcher das Schreiben in Empfang nahm und das Siegel brach, schien zu wissen, um was es ging.


    Der Termin geht so natürlich in Ordnung. Der gewünschte Gesprächspartner wird deinen Herrn erwarten und die Entwürfe bereit haben.


    Diese Antwort schien den Sklaven zufrieden zu stellen. Auf jeden Fall verschwand er ganz schnell wieder.

    Es ist mir eine Ehre, diese Entwürfe anzufertigen. Schloss ich demnach ebenfalls das Gespräch.


    Gute Reise und bis bald.


    Vor dem das Zimmer verlassenden Gast öffneten sich die Türen und machten seinen Weg frei nach draussen.


    Ich jedoch setzte mich sogleich mit meinen Männern zusammen und bereitete alles für meine eigene Abreise vor.

    Dann war von meiner Seite her alles klar.


    Wunderbar, ich werde dann sofort alles für meine Abreise in die Wege leiten und auf deine Nachricht warten. Hast du sonst noch einen Wunsch?


    Ich erhob mich, denn ich dachte, dies könnte wohl das Ende des Gespräches sein.

    Das tönte nicht nur gut, sondern auch wohl überdacht.


    Das scheint mir eine gute Idee zu sein. Melde dich doch am besten in der Casa meines Bruders, Lucius Annaeus Florus, auf dem Quirinal. Dorthin werde ich mich mit meinen Männern verlegen, damit ich auf Abruf in Roma sein werde, wenn es soweit ist. Dann musst du nicht erneut nach Ostia kommen. Der Weg ist zwar nicht weit, aber dennoch nicht immer angenehm.


    Ich hoffte, dass dieser Vorschlag gut ankommen würde.