Geschäftiges Treiben herrschte an diesem Morgen an den Anlegestellen des Hafens von Herakleion. Zu den üblichen Händler und Geschäftsleuten die Tagtäglich ihren Geschäften nachgingen mischte sich an diesem Tag auch eine illustre Reisegruppe die aus Sklaven, Magistraten, Legionären und Privatpersonen bestand. Es war der Tross des Iuridiculus Aelius Claudianus Marcellus, der auf Geheiß des Praefectus Aegypti eine Inspektionsreise in den Süden unternahm. Kisten und Proviant wurde verladen, Seeleute kümmerten sich um die letzten Vorbereitungen vor dem Auslaufen und die Reisenden wurden einquartiert. Der Reisegruppe standen drei Flussschiffe zur Verfügung. Eines für die Wachmannschaften der Legio, eines für die Magistraten und Beamten der provinzialen Administration und eines für den Iuridiculus und seine Gäste, sowie einige andere privaten Personen, die sich dieser Reise angeschlossen hatten und die günstige Gelegenheit nutzten das Landesinnere zu besichtigen.
Marcellus stand am Pier und beobachtete das hektische Treiben. Er wartete auf eine Meldung des Kapitäns sowie das Eintreffen der Legionäre und seiner Begleitung Tiberia Sabina. Um alles andere kümmerten sich wie gewohnt seine Sekretäre und Bediensteten. Er war zwar nicht Gestresst, hoffte aber doch, dass die Schiffe planmäßig auslaufen konnten. Die Route und Aufenthaltsorte standen fest und die Boten, die den Iuridiculus in den einzelnen Städten ankündigen sollten waren losgeschickt. Es wäre kein Zeichen von Anstand, würde man sich all zu sehr verspäten und die bestimmt in den meisten Städten geplanten Feierlichkeiten verpassen. Doch daran war noch nicht zu denken. Es verlief bisher alles zu Marcellus vollsten Zufriedenheit.