Beiträge von Ferun

    "Ich stamme aus Germanien, Herr. Hier in der Nähe wurde ich in einem kleinen Dorf geboren und bin dort auch aufgewachsen. Ich war 7 Jahre, als ich nach Rom gebracht wurde, und dort in den Haushalt eines Händlers kam." sagte sie und verschwieg die Tragödie, die damals geschehen war, als sie zusammen mit ihren Eltern nach Rom verschleppt wurde.
    "Es war ein weiter Weg in Rom, und unterwegs habe ich die römische Sprache gelernt, sodass ich mich ein wenig verständigen konnte, als ich ankam. Das hat es ermöglicht, dass ich von einem reichen Händler in sein Haus geholt wurde. Dort habe ich mich zuerst um die Pferde des Herrn gekümmert und wurde später in die Küche geholt.
    Es hat sechs Jahre gedauert, bis ich zur Leibdienerin der Herrin wurde. Ich habe mich um all ihre Bedürfnisse, und um die Bedürfnisse des Herrn gekümmert, und war ihnen zu diensten." Auch hier verschwieg sie, was sie erlebt hatte, und welche 'Bedürfnisse' ihr Herr an ihr befriedigt hatte, anfangs sehr zu ihrem Entsetzen.
    "Als die Geschäfte des Herrn schlechter liefen, blieb ich noch so lange es ging bei ihm. Es ... es war nicht immer leicht und nicht selten hatte der Herr nicht einmal etwas zu Essen für mich. Am Ende musste er mich dann doch verkaufen, und ich wurde von einem Herrn namens Crassus gekauft, bei dem ich einige Tage nur blieb, ehe euer Diener mich hierher geholt hat."

    "Ich war die Leibsklavin meiner Herrin und auch teilweise meines Herrn in Rom, ehe er mich verkaufen musste." sagte Ferun und sah ihn freundlich an. "Ich habe auch viel im Haushalt getan, Herr. Ich glaube, dass ich alles schaffen kann, was ihr von mir wünscht. Ich kann sogar ein wenig lesen, wenn ihr dafür Verwendung habt.
    Ich kann mich auch um die Pferde kümmern." sagte sie und lächelte leicht. "Ich werde nach bestem Wissen alles tun, was ihr von mir erwartet."

    Als ein Mann den Raum betreten hatte, war Ferun regelrecht herum gefahren und hatte ihn etwas verschüchtert angeschaut. Er war ein ziemlich hochrangiger Soldat, dessen war sie sich bewusst, und auch ein reicher Mann. Sie war sicher, dass sie gut ankommen würde, wenn sie sich gehorsam und freundlich war. "Ja, Herr. Mein Name ist Ferun. Ich wurde gerade von Rom hierher gebracht." sagte sie und strahlte ihn regelrecht an. Ja, sie fühlte sich wohl, und sie war sich sicher, dass Juba recht hatte, und es hier gut gehen würde.

    Ferun wurde in eine Sklavenunterkunft geführt und dort allein gelassen, sodass sie sich in Ruhe umschauen konnte. Sie wusste nicht, wieviele Tage sie unterwegs gewesen war, seit sie Rom verlassen hatte, und als sie in den letzten Tagen durch ihre Heimat geführt wurde, wurde ihre Stimmung immer besser.
    Nun war sie in dem Haus des Mannes, der nun ihr neuer Herr sein würde, und sie fragte sich, wie es wohl hier sein würde. Ob die Römer hier anders waren als in Rom selbst? Würde sie es hier gut haben oder würde sie hier leiden müssen?
    Sie ging zum Fenster und sah hinaus, sah in der Ferne, hinter den Grenzen der Stadt, die Wälder Germaniens und lächelte leicht. Nein, hier würde es auf jeden Fall besser sein als in Rom. Hier war sie in ihrer Heimat, hier war sie ihren Göttern nah. Hier würde sie gewiss glücklich werden.
    Sie erinnerte sich an Jubas Worte und dachte daran, dass sie ihrer Heimat so nah war, dass sie eine Zukunft hatte, wenn sie es schaffen würde, freigelassen zu werden. Und wenn sie sich bemühen würde, würde sie das sicher schaffen. Sie würde frei sein .... irgendwann.

    Ferun betrat leise das Atrium und blieb am Rand stehen, da sie niemanden stören wollte. Sie stellte ihr weniges Hab und Gut zu ihren Füßen ab und hielt die Hände vor dem Körper verschränkt. So wartete sie geduldig darauf, dass sie gerufen wurde, damit sie nach Germanien abreisen konnte. Äußerlich gefasst war sie innerlich mehr als aufgewühlt. Zu viel war in den letzten Stunden passiert, zu viele Leute hatte sie kennen gelernt und musste sie nun schon wieder verlassen.
    Zumal sie schon bald ihre Heimat sehen würde.

    "Ich bin schon da, Herr." sagte sie und griff ihre wenigen Sachen zusammen, um Mattiacus zu folgen. Sie warf Juba zum Abschied noch einen aufmunternden Blick zu, ehe sie das Quartier verließ.


    Sim-Off:

    Sorry, Juba, aber ich muss weg. Aber wir sehen uns sicher noch mal. *knuddel*

    Ich weiß nicht, wer mir helfen kann, aber ich habe da ein Problemchen ;)


    Ich reise heute von Rom nach Germanien, und ich kenne die Regeln, dass ich mich ummelden muss und so weiter und so fort.
    Ich habe parallel zu dem Plot, in dem ich nach Germanien reise noch ein Gespräch mit einem netten Griechen in einer Taverne, die ich nicht einfach abreißen will. Zumal es ja eine Regel gibt, dass man einen Thread zu Ende schreiben soll.


    Jetzt meine Frage: Moralisch gesehen würde ich das Gespräch mit meinem griechischen Freund noch zu Ende bringen, riskiere dann aber einen Verweis.
    Aber da ist ja noch die Regel mit dem ordnungsgemäßen beenden von Plots.
    Was tun?

    "Lach nicht." sagte Ferun und musste dann aber selbst auch lachen. "Aber du hast ja recht. Ich habe vermutlich ein unheimlich komisches Gesicht gemacht." sagte sie kichernd und nahm noch einen Schluck Wein, aber diesmal einen etwas Größeren. "Ja, es gefällt mir wirklich. Schade, dass ich nicht häufiger dazu kommen werde, es zu probieren."

    Ferun sprang regelrecht auf, als der Römer ihren Namen nannte und stellte sich anständig hin. "Ja, Herr, ich bin hier. Ich bin gleich soweit. Wenn ihr erlaubt, möchte ich mich nur noch von Juba verabschieden." sagte sie zu Mattiacus und hoffte, dass er Verständnis dafür haben würde.
    Dann wandte sie sich Juba noch einmal zu. "Du hast es gehört, ich muss gleich los. Ich wünschte, ich hätte noch ein wenig länger bleiben können, denn ich finde dich sehr nett, Juba. Ich hoffe, dass wir uns noch einmal wiedersehen und ich bete zu den Göttern, dass deine Träume sich erfüllen werden." sagte sie und gab ihm einen sachten Kuss auf die Wange.

    "Politik wäre auch für mich nichts. Wenn ich meine Herrschaften reden höre, habe ich Mühe überhaupt zu verstehen, was sie sagen." sagte sie, ehe der Wein kam. Ferun nahm den Becher und sah sich das Getränk erst einen Moment lang skeptisch an. Bis zu dem Moment, in dem Alexander ihr zur Vorsicht geraten hatte, war Ferun freudig gespannt, wie der Wein, der bei den Römern so großen Anklang fand, denn schmecken konnte. Doch nun, nach diesem Satz, war sie sichtlich skeptischer als zuvor. Sie sah in den Becher und beschloss todesmutig, es trotzdem zu versuchen.
    Ihr Blick wurde sanft und freundlich, als sie Alexander ansah. "Nun, dann lass uns darauf trinken, dass du erreichst, was du dir wünschst." sagte sie und nippte vorsichtig an dem Becker. Es schmeckte zwar etwas seltsam, doch angenehm frisch und fruchtig. "Hmmmm, das ist doch gar nicht so schlimm."

    "In die Legion?" fragte Ferun mit einem mulmigen Gefühl. "Also bist du gerne Soldat? Warum? Ich meine, Soldaten ziehen in den Krieg, töten und werden getötet. Was ist reizvoll daran, in der Legion zu sein?"
    Sie wollte Alexander nicht dafür verurteilen, dass es schließlich die römischen Legionen waren, die ihr und ihrem Volk die Sklaverei gebracht hatten, aber ganz verdrängen konnte sie den Gedanken dann auch nicht.

    "Es tut mir leid." flüsterte sie und rutschte unwillkürlich ein wenig tiefer, um unauffälliger zu wirken. "Willst du in Rom bleiben oder ist das für dich nur eine von vielen Stationen auf deinem Weg?" fragte sie, in erster Linie um dieses peinliche Thema zu wechseln.

    "Ich rede nicht abfällig von der Freiheit, Juba. Ich sage nur, dass die Freiheit allein doch nicht das Ziel sein kann. Ich meine, wenn man dich jetzt packen und vor die Tür setzen würde, was dann? Du müsstest erst einmal schauen, wie du überhaupt überlebst. Und dann müsstest du zusehen, dass du dir die Reise in deine Heimat überhaupt leisten kannst. Glaubst du etwa, ich hätte mir diese Gedanken noch nie gemacht? Ich wüsste nur nicht, wie ich es machen sollte.
    Sicher, es wäre etwas völlig Anderes wenn ich in Germanien wäre, und als Sklavin dort in einem römischen Haushalt dienen würde. Dann wäre die Freiheit zum Greifen nah und sehr erstrebenswert. Aber das bin ich nu mal nicht.
    Und warum sollte dein Besitzer dich freigeben, und weil du dich gut führst?" gab sie zu Bedenken. "Mein Herr hat viel Geld für mich ausgegeben. Glaubst du, er lässt mich gehen, nur wenn ich nett zu ihm bin?"

    "Ich bin schon sehr gespannt, wie das schmeckt." sagte sie lächelnd und sah sich nach dem Wirt um, der aber noch nicht kam. "Griechenland ist wie Rom, oder? Ich meine, es gibt doch sicher viele Gemeinsamkeiten. Im Gegensatz zu meiner Heimat, die ja mit Rom so gar nichts gemein hat, außer dass zu viele Römer darin herum laufen." sagte sie und schlug sich sofort die Hand vor den Mund. Was hatte sie da nur gesagt? "Das ... das habe ich nicht so gemeint." fragte sie mehr erschrocken als ängstlich.

    Ein solches Land, wie Juba es beschrieb, kam Ferun furchtbar vor. Menschen, die vielleicht verhungerten weil zu wenig wuchs, das war für Ferun ein unglaublicher Gedanke. Noch erschreckender war der Gedanke, dass er in ein solches Land zurück wollen könnte, wobei sie selbst ja auch in ihre Heimat zurück wollte. Irgendwann.
    "Ich war lange Zeit wie du, und wollte unbedingt in die Freiheit entlassen werden. Doch dann hat mir eine andere Sklavin etwas gesagt, was ich so schnell nicht vergessen werde:
    Freiheit bedeutet für Leute wie uns doch nur, dass man für die Arbeit, die man eh weiter machen muss, bezahlt wird. Was nutzt dir die Freiheit, wenn du kein Heim hast? Wenn du dir nichts zu essen kaufen kannst? Keine Kleidung? Keinen Schlafplatz? Freiheit wird überbewertet."
    Ferun ließ ihm einen Augenblick, ehe sie weitersprach. "Ich habe damals verstanden, was sie mir sagen wollte. Ich meine, was würdest du tun, wenn dein Herr nun hinein käme, und dir sagen würde, dass du frei bist und gehen sollst?"

    "Ich hörte schon, dass Wein den Kopf benebelt und ich weiß, dass die Römer ihn mit Wasser verdünnen." sagte Ferun auf seinen Kommentar, dass sie nur einen Becher nehmen sollte. Ferun sah sich in der Taverna und fand es sehr hübsch, wenngleich sie wusste, dass dies kein Ort für Sklaven war. Etwas unruhig sah sie sich um, ob nicht vielleicht irgendein Bekannter ihres Herrn hier war. "Trinkt man in Griechenland auch verdünnten Wein?" fragte sie, als sie sich mit einem Lächeln wieder ganz ihrem Gegenüber zuwandte.

    "Wein?" fragte Ferun. Sie hatte noch nie Wein getrunken, sich aber schon oft gefragt, wie das wohl schmecken würde. "Sehr gerne. Ich muss nur aufpassen, dass mein Herr es nicht merkt. Er weiß nicht, dass ich nicht im Haus bin und wird im Zweifel denken, dass ich ihn bestohlen habe. Aber ich möchte es trotzdem gerne einmal probieren."

    Ferun strich etwas unsicher über seinen Arm, aber er hatte recht. Es fühlte sich genau wie ein Arm eines anderen Mannes an. "Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns in Germanien wiedersehen würden. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich nach meiner Heimat sehne.
    Aber was für ein Land ist es, wo es so wenige Bäume gibt? Ich meine, wie muss man sich das Land vorstellen? Bitte erzähle mir doch davon." sagte sie und nahm einen Schluck Wasser, um den Becher dann Juba hinzuhalten, falls er auch durst hatte.

    Ferun wollte nicht auf die Sache mit seinem Vater eingehen, da sie einfach eine andere Meinung dazu hatte. So blieb sie lieber bei seinen letzten Worten. "Da habe ich aber Glück gehabt, dass du für mich eine Ausnahme gemacht hast. Sonst hätte ich nämlich einen sehr netten Griechen nicht kennen gelernt.
    Und was du tun kannst? Hmmm. Überrasche mich." erwiderte sie frech.