Minervina sah Gracchus in die Augen... Einerseits hatte er Recht, andererseits verstand er immernoch nicht was sie meinte.
Ich muss dir Recht geben... ich habe vorschnell gehandelt.. denn nur weil du so denkst muss es nicht der Rest der Familie auch tun. Es tut mir Leid
Irgentwie hoffte sie, wenn sie einen Schritt auf ihn zukommt, dass er es ihr nachtut.
Aber verstehe mich auch, geliebter Bruder, ich komme nach Rom, finde meine Familie wieder und das erste was ich höre ist der Hass gegen unsere Mutter. Einerseits wird sie geachtet andererseits wird sie verachtet... hier scheint es nur schwarz und weiss zu geben... und genau dieses schwarz und weiss wird mir auch in unserem Stand entgegengebracht.
Einerseits hasst man uns nur weil wir patrizisch sein, andererseits achtet man uns weil wir patrizisch sein.. dieses Schwarz und weiss, diesen Unterschied meine ich, und keinen anderen.
Und wenn du mich oberflächlich nennst dann tue dies nur, aber ich habe wenigstens nachgedacht über das, was unsere Mutter getan hat, ich habe es versucht zu verstehen.
Und wenn du mich ungebildet nennen willst dann tue dies nur, aber ich bin nur nach Rom gekommen um zu lernen, versuche andere Kulturen zu verstehen und kenne Ägypten und die Religion ihrer Götter sehr gut.
Wie kann ich mich abwenden von meiner Familie? Das werde ich nicht tun! Aber du hast dich auch abgewandt... nämlich von deiner Herkunft... und das macht mich unendlich traurig...
Minervina stiegen die Tränen in die Augen. Sie wollte ihren Bruder nicht verlieren, aber es machte sie so zornig, dass er sie nicht verstand. Sie war zornig, dass er ihr diese Sachen an den Kopf warf... woran sie nicht unschuldig war... aber vielleicht hatte sie sich ein wenig mehr Unterstützung gewünscht...