Beiträge von Flavia Minervina

    Minervina zögerte zuerst, nahm aber dann die Hand ihres Bruders. Es war eigenartig... aber sie wusste, dass es die richtige Entscheidung war.


    Das heisst, dass du bereit mir zuzhören und bereit bist deine alten Ansichten vielleicht über Bort zu werfen? Wenn ja dann werde ich dich gerne wieder in die Villa Flavia Felix begleiten.


    Minervina sah ihn mit großen Augen an...


    .. und vielleicht reden wir dann auch mehr über einen Mann für mich...

    Sie tat es ihr nach und setzte sich auf. Ihre Haare waren immernoch triefend nass...


    Gute Idee... lass uns ins Caladrium gehen... dort können wir sicher ungestört weiterreden..


    Minervina betrachtete ihre Cousine... Wo sie am anfang dachte sie sei eine eingebildete Ziege.. wusste sie nun dass dem nicht so war...


    Sim-Off:

    hihihi ;)


    Aber wir dürfen die Massage nicht vergessen... meine Schultern sind so verspannt.. schrecklich...


    Sie griff sich auf die Schultern und knetete ungestüm darin herum, beendete dies aber wieder schnell, als sie merkte wie unnütz und seltsam es aussah.


    Minervina fühlte sich ein bisschen verloren...


    Eigentlich würde ich lieber zu den Trajansmärkten spazieren und dort selbt nach Stoffen suchen... Ich mag es etwas selbst zu entdecken.. weisst du... aber das mit dem Saum ist eine gute Idee, wir könnten uns überhaupt selbst alles nähen und sehen wie es uns gefällt... ist einmal etwas anderes! Ich lernte diese Kunst in meiner Heimat.. denn meine Amme war der Ansicht, dass eine unabhängige Frau das können sollte, und gerade weil ich Patrizierin bin sollte ich mindestens die Fertigkeiten einer Plebejerin haben


    Zögernd fügte sie hinzu..


    ...und dann hätten wir genügend Zeit uns ein wenig beser zu unterhalten...

    Minervina sah Gracchus in die Augen... Einerseits hatte er Recht, andererseits verstand er immernoch nicht was sie meinte.


    Ich muss dir Recht geben... ich habe vorschnell gehandelt.. denn nur weil du so denkst muss es nicht der Rest der Familie auch tun. Es tut mir Leid


    Irgentwie hoffte sie, wenn sie einen Schritt auf ihn zukommt, dass er es ihr nachtut.


    Aber verstehe mich auch, geliebter Bruder, ich komme nach Rom, finde meine Familie wieder und das erste was ich höre ist der Hass gegen unsere Mutter. Einerseits wird sie geachtet andererseits wird sie verachtet... hier scheint es nur schwarz und weiss zu geben... und genau dieses schwarz und weiss wird mir auch in unserem Stand entgegengebracht.


    Einerseits hasst man uns nur weil wir patrizisch sein, andererseits achtet man uns weil wir patrizisch sein.. dieses Schwarz und weiss, diesen Unterschied meine ich, und keinen anderen.


    Und wenn du mich oberflächlich nennst dann tue dies nur, aber ich habe wenigstens nachgedacht über das, was unsere Mutter getan hat, ich habe es versucht zu verstehen.


    Und wenn du mich ungebildet nennen willst dann tue dies nur, aber ich bin nur nach Rom gekommen um zu lernen, versuche andere Kulturen zu verstehen und kenne Ägypten und die Religion ihrer Götter sehr gut.


    Wie kann ich mich abwenden von meiner Familie? Das werde ich nicht tun! Aber du hast dich auch abgewandt... nämlich von deiner Herkunft... und das macht mich unendlich traurig...


    Minervina stiegen die Tränen in die Augen. Sie wollte ihren Bruder nicht verlieren, aber es machte sie so zornig, dass er sie nicht verstand. Sie war zornig, dass er ihr diese Sachen an den Kopf warf... woran sie nicht unschuldig war... aber vielleicht hatte sie sich ein wenig mehr Unterstützung gewünscht...

    Minervina nickte...


    Ich will ja nicht als Modemuffel erscheinen, aber du ahst recht. Ich mag aber auch die starken blauen Töne nicht... sobald es in eine wärmere Art umschlägt, kann ich mich damit anfreunden... wie zum beispiel Hellblau..


    Sie lächelte Leontia an... aber irgentwie fror es ihr ein...


    Es kann sein, meine Liebe, dass ich bald wieder nach Ägypten reisen werde, denn ich hatte eine kleine Diskussion mit meinem Bruder Gracchus und ich weiss nicht ob ich unter diesen Umständen in Rom bleiben kann.


    Sie legte ihren Kopf zurück und dachte nach was da alles am Markt passiert war. Die Götter meinten es wohl nicht gut mit ihr, war sie doch erst kurz in Rom und schon war eine Zwist entstanden. Sie war nur froh, oder hoffte zumindest, dass sie in Leontia eine Freundin gefunden hatte... auch wenn es ihre Familie war...

    Minervina wandte sich um. Ihre Augen funtelten vor Zorn und fast ein wenig Verachtung.


    Lieber ein Nichts, als einen Bruder der seine eigene Mutter nicht achtet, weil er nicht versteht für wen sie ihr Leben geopfert hat.


    Mit einer bestimmten Bewegung nahm sie seine Hand von ihrer Schulter.


    Nein, denn ich schätze in unserer Familie denken alle so, wie soll ich sagen, patrizisch. Auch wenn ich selbst Patrizierin bin, und das bin ich mit stolz, ein solcher wie du möchte ich nie werden. Denn wenn es zur Etikette gehört seine eigenen Eltern zu verachten, und das aus reinem Unverständnis, dann will ich das nicht sein.


    Sie ging einen kleine Schritt auf ihren Bruder zu, schaute ihm tief in die Augen, und meinte schlussendlich..


    Ich kam nach Rom um meine Familie wiederzufinden, aber stattdessen finde ich nur Hass und viel Oberflächlichkeit. Ich danke den Göttern, dass ich nicht so bin...


    Sie drehte sich wieder um und überlegte, ob sie nicht zum Fest der Ishtar gehen sollte... aus Trotz...

    Minervinas Augen wurden schon ein wenig wässrig und glänzend... einerseits aus Zorn und andererseits aus Traurigkeit. Ihr Bruder schien ihre Mutter ja richtig zu verachten...


    Du scheinst garnichts zu verstehten Gracchus. Unsere Mutter lebte für Rom, unsere Mutter lebte für unseren Vater und unsere Mutter war offen allen Religionen gegenüber, unsere Mutter war mit dem Christentum aufgewachsen und ja, wahrscheinlich lebt sie heute in einer Zwischenwelt und büßt für immer und ewig, aber frage dich warum sie das getan hat. Warum sie ihr Leben geopfert hat und warum sie unseren Vater und uns verlassen hat. Das scheinst du vergessen zu haben, oder vielleicht auch nie gewusst...


    Minervina atmete tief durch und flüsterte..


    Weil sie Rom liebte, Weil der Verfall des Senats ku
    rz bevor stand, weil sich Legionen gegen den Kaiser richteten, weil alles zerfiel.... Weil sie ein Mahnmal setzen wollte...


    und dachte sie dabei an sich? NEIN... sondern an uns...


    Sie schüttelte den Kopf


    Sieh mich wenigstens an wenn ich mit dir rede. Du sprichst davon, die Ahnen zu würdigen und deine eigenen Mutter würdest du am liebsten verleugnen. Animus konnte selbst entscheiden und er ging seinen Weg, so wie du und ich auch.


    Obwohl Gracchus weiterging blieb sie stehen... langsam rannen ihr Tränen über die Wange. Mit ihrem Handrücken strich sie diese weg.


    Ich will nicht mit jemandem in einem Haus wohnen, geschweige denn kennen, der so über seine Mutter spricht...


    Ich werde mir eine andere Bleibe suchen müßen


    Mit diesen Worten trete sie sich um... hinter ihr eine Schaar von Sklaven...

    Minervina sah ihren Bruder fast ein wenig entrüstet an.


    Ich sagte, mein lieber Bruder, dass ich nur den einzig waren Göttern huldige, nämlich den römischen und dass ich dort nur beiwohnen wollte. Es ging um nichts anderes.. und wenn du schon wieder auf unsere Mutter zurückkommenwillst dann hast du wohl einiges falsch verstanden, denke ich, denn sonst würdest du anderst über sie denken.


    Sie schüttelte den Kopf... was dachte ihr Bruder nur über sie... reine Neugier lies sie daran denken, an dieser Einwehung einer Kopta beizuwohnen, sonst nichts... irgentwie reagierte er hysterisch.


    Aber wie du willst...


    sagte sie kalt


    ..wenn ich nur das tun darf was mir andere vorschreiben...


    sie sah ihn an


    ...das nennt man dann wohl Patrizier..


    wieder blickte sie zu Boden


    ... unsere Mutter tat was sie wollte...

    Minervina grinste...


    Babelonyen ist aber soweit icht weis nicht so alt wie das alte Ägypten, das zwar heute nicht mehr in dieser Form existiert, aber meines Wissens früher begann als Babelonyen..


    Aber egal, lasst uns den Alltag hinter uns bringen und unsere müden Körper ein wenig Energie tanken.


    Aber um auf die Einladung zurückzukommen... wie schon gesagt, kann ich leider nohc nichts versprechen... aber ich hoffe, das es mir möglich ist.


    Unbeabsichtigt ging sie schon wieder darauf ein.. nun ja, das hatte sie nun mal von ihrer Mutter...


    Sie wandte sich wieder Leontia zu...


    Ich wollte dir nicht zunahe treten. Es tut mir leid falls ich das getan habe.


    Aber Leontia... Irgentwie will ich kein Familienmitglied fragen... Vor allem meine Brüder achten sehr auf meinen Umgang, und manchmal wünschte ich mir schon ein wenig mehr.. wie soll ich sage... Freiheit? Darum würde ich gerne alleine fahren... schließlich liegt dort meine Heimat..
    sag ihm doch einfach, dass du mit mir fährtst... vielleicht lässt er es ja zu...

    Ach, natürlich meinte ich deine Einweihung zur Kopta.. Ein so körperlicher Kult ist mir untersagt, muss ich ja als Jungfrau in die Ehe gehen.


    Minervina hatte gelernt ganz normal mit ihrer Sexualität umzugehen, was sehr einfach war, denn sie hatte ein fast vorbestimmtes Leben durch ihr Gens.


    Eigentlich würde ich gerne zu dem Ritus gehen nur weiss ich nicht ob es mir erlaubt wird. Ich bin sehr offen wenn es um das kennenlernen neuer Riten geht... Denn nur durch das lernen anderer Riten und Religionen weiss man die eigene zu schätzen. Aber ich muss erst meinen Bruder davon überzeugen, dass er mich begleitet.


    Nun.. eigentlich bin ich nicht hier um über Religion, Riten und Kulte zu sprechen, sondern um mich zu entspannen, nämlich Körper und Geist...


    Sie wandte sich zu Leontia


    Hier scheint jeder einen Mann zu haben und nur ich nicht


    Meinte sie scherzhaft


    Erzähl Cousinchen und dann später würde ich sagen, schreiben wir einen Brief an deinen Vater um ihn von unserer Ägyptenidee zu berichten .. was sagst du dazu?

    Sie lächelte, das mit dem "Du" war gewollt, und ihre Gesprächspartnerin schien es anzunehmen.


    "Hm... ich bekam eine Einladung einem Ritus der Ishta beizuwohnen. Du bist also die neue Kopta? Isthta ist mir ein Begriff... kennt ihr ich denke er heisst Sextus Pompeius Antipater? Er schickte mir diesen Brief.

    Ach, dann seit Ihr keine Bürgerin des römischen Imperiums?


    Interessiert blickte sie Vistilia an...


    Was hat dich dann nach Rom geführt, schließlich ist das kein Katzensprung...? Lediglich sein Ruf, die Suche nach einem Mann oder die Bildung?

    Nun ja... Die Provinz Ägyptus wird auch die Kornkammer genannt... aber auch der Kulturreichtum und die Schönheit, der Wechsel aus Wüste und dem Nildelta, sind, wie soll ich sagen, legendär...
    Da ich noch sehr unwissend bezüglich der Geographie unseres Imperiums bin erlaubt mir diese Frage.


    Eigentlich wollte sich Minervina nicht mit geographischen Themen herumschlagen, viel mehr war sie am Klatsch und Tratsch interessiert... Diese Gespräche, nämlich keine über Religion, Politik oder die Verpflichtungen der Gens gegenüber, hatten ihr sehr gefehlt.


    Seit wann weilt ihr in Rom?

    Sie lächtelte zu Leontia.
    Ich würde eher das Wetter in Rom als "nicht leicht zu ertragen" ansehen. Schrecklich, diese Kälte, aber es werden wohl noch bessere Tage kommen.


    Und die Reise nach Rom.. nun ja.. es war zwar mein Wille, da meine Eltern schon verstorben sind, aber eigentlich ist es die Verpflichtung meines Gens gegenüber, die mich in die Hauptstadt trieb.



    Sie zuckte mit den Schultern


    Und hier gibt es nun mal die besten Schulen und wahrscheinlich die besten Männer!!!


    Aber ich habe eine gute Idee... Wir machen einfach nächstes Jahr eine kleine Reise nach Ägypten. Für Unterkunft und Versorgung ist gesorgt und ich werde dir die Schönheiten dieses Landes zeigen! Deine Sklaven lässt du einfach hier, ich nehme meine mit, die wirst du nicht einmal bemerken...


    Apropos Männer... hast du schon welche kennengelernt?


    Im Hintergrund sah sie eine weitere Dame in die Therme kommen.


    Ich grüße euch! Dar ich fragen wer ihr seid?

    Nun ja, meines Erachtens weile ich erst zu kurz hier in Rom um dich bestätigen zu können...


    Wieder wollte sie einen Schluck nehmen, doch sie bemerkte, dass ihr Becher schon leer war. Der Sklave wollte ihr sogleich einschenken, sie winkte jedoch ab.


    Mein liebster Bruder, Alexandria kann warten, da hast du wohl Recht, und du hast auch Recht wenn du dich sorgst, aber denke auch ein wenig an dich und an deine Familie, schließlich war deine Mutter eine Römerin mit sehr starken Wurzeln in Ägypten.


    Und noch einmal bitte ich dich: Bitte zeige mir die Tempel und führe mich umher. Ich möchte lernen, ich möchte sehen und ich möchte unsere Götter ehren. Deine Hilfe wäre wunderbar.


    Fragend blickte sie zu ihm.

    Minervina war schon ein wenig verdutzt. Meinte ihr Bruder etwa, dass sie diese Einladung nur der Einladung willen annahm, oder dass sie naiv war?


    "Es geht mir nicht darum in die Gesellschaft eingeführt zu werden, es geht mir auch nicht darum mich von meinen Göttern abzuwenden, sondern es geht mir darum etwas Neues zu lernen.


    Das Fremde weckt zwar Angst in uns, aber wir dürfen uns niemals davon abwenden. Ishtar ist nicht wie die Venus, Ishtar ist meines Wissens ein wenig mehr. Ich will damit natürlich nicht andeuten, dass ich unseren Göttern abtrünnig werde, nur denke ich eins:


    Ist es nicht klüger eine neue Richtung dieser Art wenigstens zu Achten. Denn nur dann hat sie keinen Nährboden um später unseren Göttern gefährlich zu werden. Wenn wir diesen Weg einschlagen und es zumindest tollerieren, dann würde es diesen Nährboden nie geben.


    Ich wurde dazu erzogen in dieser Hinsicht offen zu sein, denn in Ägyptus gibt es viele verschiedene Glaubensrichtungen, aber vor allem ist hier alles von den ägyptischen Gottheiten geprägt. Und doch gab es nie Konflikte, da man jede Richtung - außer boswillige menschenverachtende - akzeptierte."


    Ein wenig entäuscht sah sie ihn an. Wusste sie nun nicht an wen sie sich wenden sollte... aber egal...


    Und nein, mein Bruder, keine Zusammenarbeit, nur ein Zusammeinsein ist ausschlaggebend bei dieser Einladung.