Beiträge von Menas

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    Es war etwa um die X. Stunde, als eine Sänfte vor der Casa Decima hielt. Ein Sklave half dem Mann - es war Marcus Octavius - aus der Sänfte heraus.


    Der Sklave eilte daraufhin an die Tür und klopfte an.


    "Salve. Mein Name ist Syrius Nolos. Mein Herr, Ritter Marcus Octavius Augustinus der Ältere, Procurator ab epistulis des Kaisers, wünscht seinen Patronen, Senator Maximus Deciums Meridius, zu sehen." erklärte er mit leichtem griechischem Akzent.


    Am heutigen Tage hatte man mich eingeteilt, um an der Porta des Hauses die Aufgabe des Ianitors zu übernehmen. Der alte Marcus war nicht anwesend. Zwecks eines Besuches seiner Tochter, die er mit einer anderen Sklavin eines anderen Herren hatte und welche vor einem halben Jahr frei gelassen worden war, weil sie von ihrem Herren geschwängert wurde. Anstatt das Kind auszusetzen, oder abzutreiben, hatte die Tochter des alten Marcus entschlossen es zu bekommen und zu behalten. Ihr Herr hatte damals getobt, ihr alle möglichen Schläge angedroht, da er jedoch nur einen Namen, seine Gattin aber Geld, Einfluss und eine reiche Verwandtschaft aufzuweisen hatte und die Schwangerschaft sich auch schon unter den Sklaven herumsprach, blieb ihm nichts anderes übrig, als sie freizulassen und so zu bezahlen, dass sie die Affäre stillschweigend behandelte. Eine lange Geschichte mit vielen Wendungen, jedenfalls führte sie dazu, dass ich an der Türe stand und den Sklaven Syrius Nolos empfing.


    "Richte Deinem Herrn aus, dass es gerade glänzend passt. Der Senator empängt gerade seine Klienten im Tablinum und wird den Procurator selbstverständlich vorlassen.
    Wenn ihr mir bitte folgen würdet..."


    --> tablinum

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    Der Ianitor nickte. Zum Glück des Prudentiers war sein Weg nicht umsonst gewesen, denn der Senator war tatsächlich im Hause. Wenn auch mit den Vorbereitungen für seine Abreise beschäftigt. Marcus erinnerte sich jedoch, dass die Prudentier im Hause der Decima immer willkommen waren, so hatte es ihm jedenfalls sein Herr vor lange Zeit einmal gesagt, damals als noch Prudentius Commodus hin und wieder im Kreis der Weggefährten erschien. Auch meinte er, den Namen Balbus schon einmal gehört zu haben.


    "Der Senator ist anwesend. Ich werde Dein Erscheinen..."


    er sprach nun zu dem Mann im Hintergrund ...


    "... umgehend melden. Wenn Du im Atrium warten würdest."


    Damit gab er den Weg nach innen frei.

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    Der alte Marcus war kein Postreiter und hatte es auch auf den Ohren. Nicht immer war garantiert, dass er sofort an die Türe kam und so musste der Besucher zweimal anklopfen lassen, ehe der Ianitor reagierte, die kleine Luke öffnete und nach außen spähte. Wenig später ging der Türflügel auf.


    "Was gibt es?"


    fragte er trocken.

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    Der Octavier war im Hause bekannt, und so bat ihn der Ianitor umgehend herrein, nachdem er ihn erblickt hatte.


    "Ah, willkommen.
    Der Senator befindet sich gerade im Garten, unter der Diana-Laube.
    Wenn Du mir bitte folgen würdest."


    Sprach es, machte den Weg nach innen frei, schloss die Türe hinter dem Besucher und führte ihn an den Ort des Zusammentreffens.

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    Natürlich konnte der alte Marcus sie hinführen und auch anmelden. Immerhin gehörte dies zu seinem Aufgabenbereich. Er nickte folglich, winkte zwei weitere Sklaven herbei, damit diese das Gepäck der beiden Reisenden ins Haus befördern mögen und setzte hinzu:


    "Folgt mir bitte. Und was euer Gepäck betrifft, lasse ich es umgehend auf eure Zimmer bringen."


    Wenn die beiden die Nachkommen des Decimus Livianus waren, blieben sie mit Sicherheit erst einmal eine Weile im Hause.

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    Der alte Marcus betrat das tablinum und meldete die Ankunft der jungen Verwandten. Etwas umständlich, wie ihm jetzt auffiel, hatte er doch tatsächlich vergessen zu fragen, wie sie hießen und woher sie kamen.


    "Mein Herr. Eine Decima und ein Decimus lassen sich melden. Sie sind die Sprösslinge des Decimus Livianus und kommen, so weit ich es überschauen kann, ... von weiter her."


    Er nahm Haltung an, wartete das zustimmende Nicken des Senators ab und machte dann kehrt um die beiden genannten in den Raum eintreten zu lassen ...

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    Der alte Marcus blickte die beiden sorgsam an. Die Beiden waren also die Kinder des Decimus Livianus? Tatsächlich, wenn er genau hinsah, ekannte er die Ähnlichkeit, welche vor allem diese junge Dame vor ihm mit einer Decima hatte, die vor langer Zeit hier im Haus gelebt hatte. Es konnte keine Zweifel geben, es musste so sein.


    "Der Senator ist zur Zeit nicht anwesend."


    sprach er kurz, gab jedoch den Weg nach Innen frei und unterstützte dies mit einer Handbewegung, welche klar machte, dass sie doch bitte eintreten mögen.


    "Ich kann jedoch seinem Cousin, dem Senator Decimus Meridius Bescheid geben. Er befindet sich zur Zeit im Tablinum und wäre sicher verzückt euch kennenzulernen. Willkommen in der Casa Decima."

    Marcus, Du alter Marcus. Wie vielen Menschen hast Du schon die Türe geöffnet? Wieviele sterbliche Seelen sind schon an Dir vorbeigegangen und Du hast sie überlebt? Und welche Zukunft würden all die jungen Menschen haben, die Dich überleben werden? Es ist ein Kommen und ein Gehen. Es sind Legionen von Gesichtern. Und auch heute kommen zwei neue dazu.


    xxxxxxxx


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    Es war der alte Marcus, der wie immer öffnete. Er erkannte eine junge Frau - oder war sie noch ein Mädchen - und einen jungen Mann - oder war er noch ein Bursche? Wie des öfteren stellte er seine Standardfrage.


    "Was kann ich für euch tun?"


    Das Leben eines Ianitors verlief in geregelten Bahnen.

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    Das Leben war kein Ponyhof. Das Leben war kein Schlotzer. Das Leben war eine Pralinenschachtel. Man wusste nie, was man bekam. Und bisweilen roch eine Praline auch stark nach ranzigem Garum. Der junge Mann war also ein Decimus. Der alte Marcus machte die Türe weit auf und gab den Weg nach innen frei.


    "Willkommen zu Hause.
    Der Senator befindet sich gerade in der Diana-Laube."


    Ja, so war es.

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    Original von Tiberius Decimus Crassus
    Die Reise zurück nach Rom war um einiges anstrengender als die Reise nach Misenum. Doch es hatte sich gelohnt. Er war nun offiziell Sohn des Titus Decimus Verus und Mitglied der Familie Decima. Sein Vater hatte ihm einen Auftrag übergeben und dieser Anweisung hatte er der Patria Potestas nach zu folgen. Es waren einige Wochen vergangen, seit er das letzte mal hier war. So klopfte er erneut am Eingang der Casa und wartete darauf, dass ihn wieder einer der Sklaven empfing.


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    Der alte Marcus war wieder gesund und stand folglich wieder auf seinem Posten. Da er den jungen Decimus noch nicht kannte, öffnete er auch nicht sofort, sondern sah erst durch die Luke, schob erst danach den Riegel zur Seite und fragte den für ihn Fremden, was er denn begehrte.


    "Was kann ich für Dich tun?"


    Hätte Menas Dienst an der Porta getan, er hätte den jungen Mann umgehend eintreten lassen und seine Ankunft auch dem Senator gemeldet.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Mein Name ist Lucius Annaeus Florus, ich bin Klient des Decimus Meridius und möchte gerne zur Salutatio. antwortete ich daher freundlich.


    Der Ritter war Annaeus Florus. Jetzt wo er seinen Namen nannte, war natürlich alles klar. Flottenpräfekt! Ich würde ihn elegant an allen anderen Bittstellern im Atrium vorbei direkt ins Officium des Senators führen.


    "Ich führe Dich unmittelbar zum Senator.
    Wenn Du mir folgen würdest..."


    Mit diesen Worten brachte ich ihn zu meinem Herrn.

    Zitat

    Original von Tiberius Decimus Crassus
    Crassus, gehüllt in einem Gewand aus braunem Stoff, klopfte vorsichtig an die Tür von Meridius' Büro und wartete einen Moment lang ab. Seine Kleidung unterschied ihn von den verarmten Pennern und Tagelöhnern, sein Aussehen war gepflegt. Dennoch war er nicht reich und war demzufolge auch nicht mit Prunk und Luxus überhäuft, was ihn allerdings in keinster Weise störte.


    Natürlich klopfte der junge Mann nicht an die Türe zum Officium meines Herrn, sondern vielmehr an die Eingangspforte des herrschaftlichen Hauses der Decima in Roma. Wie schon den ganzen Tag öffnete ich auch hier. Das Gesicht kannte ich nicht, gleichfalls erkannte ich jedoch, dass es sich um keinen Bettler oder niedrigen Bittsteller handeln konnte. Er hatte einen gewissen Stolz im Blick und die Gesichtszüge eines Decimus.


    "Was gibt es?"


    fragte ich trocken.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Natürlich gehörte es auch dazu, meinen eigenen Patron endlich einmal wieder aufzusuchen. Ein eigens mit diesem Auftrag ausgeschickter Sklave hatte ausfindig gemacht, wann der Senator Meridius seine Salutation abhielt und so geschah es, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt einmal vor der Casa Decima einfand.


    Der alte Marcus war immer noch krank, so dass ich mich schon seit längerer Zeit mit dem Posten des Turstehers auseinandersetzen musste. Das einzig positive dabei war, dass man eine Menge neuer Gesichter kennenlernte. Den Ritter, welcher an der Türe anklopfte kannte ich jedoch vom Sehen schon und so öffnete ich umgehend.


    "Sei gegrüßt. Womit kann ich dienen?"


    sprach ich und machte ein freundliches Gesicht.

    Die Sklavin mit den haselnussbraunen Augen war wegen der Anstellung als Amme gekommen. Soweit wusste auch ich Bescheid, man hatte mich in Kenntnis gesetzt, dass diesbezüglich Interessierte eintreffen konnten.


    "Ist gut. Am Besten kommst Du mit herrein und wartest dann im Atrium. Ich werde dem Hausherrn Bescheid geben. Er wird dann jeden Moment erscheinen."


    Sicher war es nicht üblich, dass sich ein Senator selbst darum kümmerte, doch der Senator hatte darauf bestanden, ihm höchstpersönlich Bescheid zu geben. Vermutlich hing es damit zusammen, dass er seinen Erstgeborenen verloren hatte, Maximian, und dass er sich deswegen insgeheim irgendwelche Vorwürfe machte. Er sprach zwar nicht darüber, doch kannte ich ihn gut genug, um etwas in diese Richtung zu vermuten.

    Der alte Marcus hatte die Sommergrippe, in seinem Alter sicher kein Vergnügen und wenn man es genau nahm ein Rendezvous mit dem Tod. Wir alle sorgten uns sehr, der Senator hatte extra einen Medicus kommen lassen und man tat alles um das Urgestein wieder auf die Beine zu bringen. In der Zwischenzeit hatte daher ich die Porta des Hauses zu hüten und etwaige Besucher zu empfangen. Freilich war ich dafür auch mit allen Informationen versorgt worde, die man haben musste. Als es klopfte, sprang ich auf, spähte zunächst durch das kleine Guckloch nach draussen, erkannte eine junge Frau und öffnete dann.


    "Salve. Was gibt es?"


    Sie sah recht nett aus, ich hatte keine Ahnung wie alt sie war, doch ihre Kleidung ließ darauf schließen, dass sie die Bedienstete irgendeines anderen war. Ich konnte mich jedoch auch irren. Im Gegensatz zu Marcus hatte ich im Job eines Türstehers wenig Erfahrung.

    Es war der alte Marcus, welcher die Türe öffnete. Dreimal hatte jemand laut angeklopft, er konnte sich also nicht getäuscht haben. Und in der Tat, vor ihm stand ein junger Mann. Hatte er ihn bereits schon einmal gesehen? Unwahrscheinlich. Er konnte mit dem Gesicht nichts anfangen.


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    "Was gibt es?"


    Marcus war immer gleich direkt. Man musste mit der Zeit sparsam umgehen. Rom war eine riesige Stadt, im Laufe eines Tages frequentierten so einige Personen die Casa, sei es dass sie zu dem Senator wollten, oder nach Decimus Maior oder Decimus Mattiacus fragten.

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    Original von Tiberius Decimus Optatus
    "MAMA"


    Ich wollte gerade gehen, als aus dem Mund des Kleinen ohne Vorankündigung ein paar Laute kamen, die als ein Wort erkennbar waren. Hatte er gerade "Mama" gesagt? Ich blickte zu Orsabaris und hatte in der Tat richtig gehört. Sie lächelte und strahlte und wandte sich sofort an den Kleinen.


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    "Was hast Du gesagt?
    Was hast Du gesagt?
    Mama? Willst Du Deine Mama?"


    Sie gluckste beinahe eben so sehr wie der Decimus und wandte sich dann an mich.


    "Huch, da wird sich seine Mama aber freuen. Er hat ihren Namen genannt. Der kleine Decimus hat sein erstes Wort gesprochen. Menas, klopf mal an die andere Türe. Vielleicht ist sie schon wach. Das MUSS sie hören. Sie wird begeistert sein..."


    Und während sich Orsabaris über den Kleinen beugte und versuchte noch mehr "Mamas" aus ihm herauszulocken, begab ich mich zur Türe, welche in das Schlafgemach der Herrin führte und klopfte leise an ...

    Leise klopfte ich an die Türe und trat dann in das Zimmer ein. Die Unterkunft der Herrin bestand aus einem großen Raum, welchen man nach der Geburt ihres Sohnes um einen weiteren nach hinten erweitert hatte, indem eine Wand zu einem weiteren Zimmer durchgebrochen worden war. Die Herrin pflegte in letzterem zu schlafen. Orsabaris ging in dem vorderen Raum auf und ab, den kleinen Decimus auf dem Arm.


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    "Salve..."


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    "Psst! Sprich leise. Er ist gerade am Einschlafen!"


    unterbrach sie mich und sah mich dann tadelnd an, dass ich es gewagt hatte das Wort zu ergreifen. Entschuldigend zog ich die Schultern nach oben, hob dann jedoch den Korb, welchen ich in meiner Rechten trug.


    "Die Herrin hatte mich auf den Markt geschickt, das hier zu holen."


    sprach ich diesmal einiges leiser, stellte den Korb dann unter den Blicken der Sklavin ab und ging auf die beiden zu. Der kleine Decimus drehte seinen Kopf in meine Richtung und starrte mich mit großen Augen an.


    "Ist das ein Süßer..."


    gab ich zum Besten und stupfte mit dem Zeigefinger an seine Nase.


    "Lass das."


    entgegnete Orsabaris für den Kleinen, der ja noch nicht sprechen konnte.


    "Er mag das nicht und ich mag es auch nicht.
    Was hat die Herrin denn bestellt? Was ist in dem Korb?"


    Ich riss mich von dem Kleinen los und widmete mich wieder meinem Auftrag.


    "Ein paar feine Stoffe, die sie bestellt hatte und die der Händler das letzte mal nicht auf Lager hatte. Sie waren heute eingetroffen und ich habe sie abgeholt. Anscheinend will sie für den Kleinen eine neue Decke machen. Was weiß ich..."


    Orsabaris nickte, als ob sie sich erinnerte und küsste dem Decimus die Stirn. Baby sollte man sein, dachte ich. So viel Aufmerksamkeit wie dieser Optatus bekam, bekam nicht einmal ein Gott.


    "Deine Mama macht Dir eine Decke, kleiner Mann...
    Eine neue Decke für den kleinen Helden..."


    Sie schien mit ihrer Rolle als Kinderbetreuerin nicht unglücklich zu sein.


    "Ich kümmer mich darum, Menas."


    sprach sie dann in meine Richtung.


    "Danke."