Beiträge von Menas

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    Der Aufforderung folgend trat der cursor ein, nickte kurz dem aquarius zu und führte dann seinen Auftrag aus.


    "Senator Decimus Meridius schickt mich. Es geht um die anstehenden Reparaturarbeiten in der Casa Decima. Prudentius Antoninus bat darum, einen möglichen Termin zukommen zu lassen."


    Er sah den aquarius fragend an, immerhin wusste er nicht, ob er es mit einem Zuständigen zu tun hatte. Hoffentlich war er sogar dieser Prudentier, oder aber er wusste Bescheid. Ewig hier rumstehen und warten, oder gar an ein anderes officium verwiesen zu werden, war das letzte was er wollte.

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    Cineas hasste diesen Job, aber er hatte ihn. Schon immer. Wenn er zurückdachte hatte er sein ganzes Leben lang nichts anderes gemacht. Man scheuchte ihn herum wie einen Hund. Genau genommen noch viel schlimmer. Ein Hund hatte ein besseres Leben als er. Kein Wunder, dass er vor Zynismus und Galle beinahe drauf ging. Das alles brodelte jedoch unter der Oberfläche. Äusserlich ertrug er alles mit stoischer Gelassenheit. Ein Esel wäre nicht effektiver gewesen.


    Er trat an das Officium heran und klopfte an.

    "Nein, Herrin. Er hat nichts gesagt."


    antwortete ich wahrheitsgemäß.


    "Ich vermute jedoch, dass es mit den Abreisvorbereitungen zu tun hat."


    Um Vermutungen anzustellen, war ich jedoch nicht in die Dienste des Senators genommen worden und so nickte ich noch kurz, und verließ das Zimmer dann ebenso leise, wie ich es vorhin betreten hatte.

    Hola. Hier herrschte aber eine Grabesstimmung. Entweder es lag am drückend schwülen Wetter in Rom, oder aber jemand hatte eine ernste Krise. Vielleicht hatte die Dame aber auch nur ihre Tage, oder es lag am jungen Herrn. Decimus Maximian ließ sich in der Casa kaum mehr blicken. Und Sklaven bekamen jedes Geheimnis heraus.


    "Der Senator würde Dich gerne im atrium sprechen.
    So in etwa einer halben Stunde, wenn es machbar ist."


    Ich wartete noch, damit ich die Antwort gleich mitnehmen konnte.

    Zitat

    Original von Decima Valeria
    "Mmmh...ja?" erklang es gedämpft...


    Ein Geräusch von innen ließ mich vermuten, dass das Zimmer zumindest nicht leerstand. Zudem hatte ich mich als gewissenhafter Sklave, der ich war, vorher informiert, wo sich die Herrschaften befanden. Wenn mich nicht alles täuschte, musste gar eine Sklavin bei ihr sein, um ihr den Rücken zu massieren. Ich hielt mich mit solchen Überlegungen jedoch nicht lange auf, sondern trat ein.


    "Herrin, der Senator schickt mich.
    Ich soll eine Nachricht ausrichten."


    fasste ich mich kurz und versuchte in dem spärlich beleuchteten Zimmer etwas zu erkennen. Ich brauchte einen Moment, bis sich meine Augen eingestellt hatten.

    Ich nahm den direkten Weg zum Zimmer der jungen Herrin und klopfte angemessen wie ich glaubte, weder zu leise noch zu laut, weder zu stürmisch noch zu zaghaft an. Dann räusperte ich mich und wartete ab. Ich hatte eine Nachricht zu übermitteln. 'Menas' hatte der Senator mit bestimmter Stimme gesagt, 'spute Dich.' Das war zwar nicht seine direkte Wortwahl gewesen, aber sinngemäß.

    Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    Nach dem der Ianitor, Avitus hereingebeten hatte, strich dieser kurz über seine Tunika und folgte ihm dann ins vestibulum.


    Fegend beschäftigt, musterte ich den Octavier aus den Augenwinkeln. Doch auch hier zeigte er sich absolut, wie soll ich es sagen? , uninterressant. Er sah sich kaum um, verhielt sich zurückhaltend still. Oder lag dies in meiner Anwesenheit begründet? Ich konnte jedoch nicht lange darüber sinieren, als der ianitor zurückkehrte, den Besucher ansprach und ihm mitteilte, dass sich der Senator in seinem officium befinden würde. Er bat den Mann ihm zu folgen und er führte ihn direkt dort hin. Anklopfen musste der Besucher dort dann selbst.

    Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    "Salve, mein Name ist Aulus Octavius Avitus, melde mich bitte deinem Herrn."


    Der Mann war kurz und direkt, ohne irgendetwas bezüglich der Art seines Besuches zu sagen, oder sich irgendwie zu regen, nannte er seinen Namen und blieb ansonsten wie verwurzelt stehen. Ich blickte einen Moment hinüber erkannte aber keine Regung. Dieser Octavier, als solcher hatte er sich zumindest ausgegeben, blieb konturlos. Ich wusste den Namen, mehr aber auch nicht. Ich sah wie der Ianitor nickte und ihn bat, im vestibulum zu warten. Schnell widmete ich mich wieder meinem Besen und fegte gemütlich weiter.

    Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    *klopf* *klopf*


    Die mächtige Pforte zur Villa der Decima pochte dumpf. Hier erhoffte sich der junge Octavia, Hilfe und Unterstützung für die Zukunft, war ihm der Senator, noch als respektvoller Freund und teils politischer Gegner seines Vaters bekannt.


    Es dauerte nicht lange und der alte ianitor öffnete die Türe, blickte nach draussen, musterte den Mann und fragte nach seinem Begehr. Ich bekam das alles aus unmittelbarer Nähe mit, denn ich befand mich gerade im vestibulum um ein wenig zu fegen. Pflichtbewusst setzte ich meine Arbeit fort, hörte jedoch mit einem Ohr hin, schließlich wollte ich wissen, wer die Person war und was sie wollte. Es war wunderbar im Haushalt der Decima beschäftigt zu sein. Hier gingen so viele wichtige und unwichtige Leute ein und aus, es gab immer etwas, worüber man hinterher tratschen konnte.

    Zitat

    Original von Titus Prudentius Antoninus
    "Vielen Dank"


    Antoninus folgte dem Mann und betrat das Haus.


    Im atrium übernahm ich den Besucher und führte ihn gleich direkt in das perystilium weiter. Der Hausherr ware gerade dabei einige private und geschäftliche Briefe zu studieren und unter dem schützenden Säulendach zu spazieren. Wenn der aquarius ihn also sprechen wollte, tat er dies am besten gleich dort.

    Ich führte den auqarius direkt durch das atrium und den schmalen Gang in das peristylium, wo der Senator gerade damit beschäftigt war, Briefe lesend im Schatten zu schlendern.


    "Herr, Du hast Besuch."


    sprach ich ihn an, neigte kurz meinen Kopf und verschwand dann. Ich musste ja schließlich bei dem Gespräch nicht anwesend sein und was die beiden besprechen würden, ging mich nichts an. In der Küche hingegen, das wusste ich, wurden gerade leckere Fleichspasteten für die cena vorbereitet. Mit etwas Charme und Schmeicheleien, würde mich die coqua sicher von ihren Töpfen naschen lassen. Gut gelaunt betrat ich daher wieder das Haus.

    Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    Ioshua war dem Ianitor ins Atrium gefolgt, welcher sogleich auch wieder verschwand, seinen Herrn zu informieren.
    In aller Ruhe sah er sich in dem hohen Raum um, das farbenträchtige Mosaik auf dem Boden, die Wandmalereien und vereinzelte Vasen und Amphoren, Kunstgegenstände, wahrscheinlich Kriegsbeute von den Feldzügen des Senators und ehemaligen Feldherrn.


    Damals in Mogontiacum beim Empfang in der Regia des Statthalters, war wenig privates zu sehen. Der Audienzsaal wies eine gewisse Kühle und offizielles Flair aus. Jetzt bei der Ankunft in der Casa hier in Rom zeigte sich, daß der Senator einen guten Geschmack für Kunst hatte und den Stil des Einrichten beherrschte. Oder hatte eine Frau die Finger im Spiel ?


    Man hatte mir aufgetragen, den Besucher aus dem Orient, welcher im atrium wartete, in das tablinum weiterzuleiten, da der Hausherr in etwas weniger exponierter Lage mit ihm zu plaudern gedachte. Folglich tat ich meinen Job, begab mich in die Haupthalle des Hauses und - es war nicht schwer den Orientalen zu erkennen - trat auf diesen zu um ihn zu informieren.


    "Mein Herr erwartet Dich im tablinum.
    Wenn Du so gütig wärst, mir zu folgen."


    Ich verneigte mich leicht, da ich gehört hatte, dass dies im Osten so Sitte wäre. Dann ging ich vor.

    Ich führte den Mann in das tablinum.


    "Der Herr wird gleich kommen."
    sprach ich dann noch und ging wieder.

    Ich kam aus der culina zurück. In einem kleinen Körbchen hatte ich einen halben Laib Brot, etwas Hartkäse, Trauben und eine Kanne Wein, welche ich dem Bettler aus Griechenland mit auf den Weg geben wollte. Ich steuerte direkt auf ihn zu.


    "So, ich hab was gefunden."


    Dann reichte ich ihm den Korb. Davon, dass er im Hause übernachten sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Das Gespräch hatte ich nicht mitbekommen und der maiordomus hatte mich auch noch nicht angesprochen.


    Er kam also aus Corinth. In dieser Stadt war ich noch nie gewesen. Alexandria hatte ich gesehen. Antiochia, Pergamum, Ephessos. Und dann Rom. Aber Corinth war mir fremd.


    "Warte hier."


    sprach ich und machte mich dann auf den Weg in die Küche. Vielleicht ließ sich etwas abzweigen, was ich dem Kerl geben konnte.

    Küchenabfälle und Reste vom letzten Festmahl hatten wir in der Tat noch. Die aber waren für die Hunde des Hauses reserviert. Ich schüttelte den Kopf. Der Mann war nicht nur alt, sondern auch noch ein Bettler. Ich überlegte, ob ich ihn fortscheuchen sollte, da er aber ein Grieche war, überlegte ich es mir anders.


    "Etwas in der Art haben wir nicht mehr, tut mir leid.
    Aber ich kann in der Küche nachsehen. Wenn Du solange im Atrium warten würdest..."


    Ich sah ihn fragend an.
    "Woher kommst Du eigentlich?"

    Sergia Plotina hieß die schöne junge Frau, welche vor der Türe stand, mich freundlich grüßte und dann auch gleich den Grund ihres Erscheinens nannte. Sie kannte Decimus Verus und wollte ihn sprechen. Dieser war in der Tat im Haus, nur wusste ich nicht wo. Ich antwortete also mit einem


    "Er ist anwesend. Wenn Du im Atrium warten würdest."


    machte den Weg frei, ließ die Dame eintreten und führte sie in das Atrium. Dann schickte ich den cursor, um Decimus Verus Bescheid zu geben.

    Heute öffnete ich die Türe, da der alte Marcus Probleme mit dem Stuhlgang hatte. "Menas" hatte er mir noch mit auf den Weg gegeben, "sei immer freundlich und höflich", schwieg dann einen Moment und setzte mit ernster Betonung hinzu, wobei er den Zeigefinger hob "und rede nicht zu viel. Als Ianitor soll man nicht so viel reden!"


    Folglich öffnete also ich, nachdem es angeklopft hatte und hielt mich kurz:
    "Salve."

    Der Herr hatte mich beauftragt, einen Brief an den Senator Purgitius auszutragen. Dies tat ich daher auch, wie befohlen, suchte die genannte Casa in Rom, klopfte an der Türe an und übergab dem Ianitor das Schreiben. Dann machte ich kehrt und schlug wieder den Heimweg ein.


    SPURIUS PURGITIUS MACER
    CASA PURGITIA - ROMA
    ITALIA



    Ehrenwerter Freund,


    unser letztes Gespräch bei den öffentlichen Spielen der Prätoren habe ich nicht vergessen. Wir haben in der Tat noch einige Angelegenheiten zu klären. Ich würde mich daher freuen, wenn Du zu einem Gespräch in die Casa Decima kommen könntest. Ich werde morgen Nachmittag ein kleineres Essen im Kreis der Familie geben. Du wärst dazu herzlich eingeladen. Ansonsten besteht auch die Möglichkeit sich in den Thermen zu verabreden. Müßiggang ist aller Laster Anfang, um der alten Zeiten willen wäre es daher durchaus auch angebracht, sich dort zu einem Gespräch einzufinden. Ich werde die Thermen ebenfalls morgen aufsuchen. Sollte Dir jedoch beides nicht möglich sein, lass mich wissen, wann ich Dich in Deiner Casa aufsuchen kann.


    KAL IUN DCCCLVII A.U.C.
    (1.6.2007/104 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


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