Ein Bote übergab drei versiegelte Briefe nach Mogontiacum an den Cursus Publicus und bezahlte per Wertkarte der Gens Decima.
An
Decima Seiana
Domus Iunia
Mogontiacum, Germania superior
Liebe Seiana,
Meine letzte Mission führte mich über die Grenzen des Reiches hinaus. Jetzt bin ich wieder in Rom. Zwischenzeitlich sah es nicht so rosig aus, und wie das so ist... in so Momenten kommen ja immer die existenziellen Fragen. Unser Zerwürfnis lastet mir nach all den Jahren immer schwerer auf der Seele. Ich denke zurück an unsere Kinderzeit, an Deine heiteren Briefe aus Ägypten, die Jahre in Rom und daran wie Du mir immer ein Pharos in der Nacht und ein Fels in der Brandung gewesen bist.
Du hast unsere Familie zusammengehalten, unter großen Opfern an Dir selbst, und ich war dies von meiner großen Schwester gewöhnt und habe wohl oft gar nicht so richtig bemerkt was dies auch Dir abverlangte. Zurückblickend sehe ich erst in welchem Ausmaß. Es war nicht recht von mir, Dir Entscheidungen vorzuwerfen, die Du mit realistischem Sinn zum Wohl der Familie getroffen hast. Es war auch nicht recht von mir, so unverständig zu sein, als Du endlich auch einmal selbst für Dich nach etwas privatem Glück gegriffen hast.
Liebe Seiana, ich möchte Dich von ganzem Herzen um Verzeihung bitten. Verzeih mir meine giftigen Worte, verzeih mir meinen gekränkten Stolz und meine blinde Wut. Ich vermisse Dich.
Unsere alten Haussklavinnen haben mir berichtet, Du seist in Germanien ein zweites mal Mutter geworden. Meinen Glückwunsch und den Segen der Götter für Dich und Deine Kinder. Zugleich geht das Gerücht, Dein Ehemann sei verstorben? Wenn dies wahr sein sollte – ich fühle mit Dir und lege, wenn Du dies erlaubst, die Arme fest um Dich, große Schwester. Mögen die Götter Dich immer behüten.
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An
den Legatus Augusti pro Praetore der Provincia Germania superior und Legat der Legio II
Marcus Decimus Livianus
Regia Legati Augusti pro Praetore
Mogontiacum, Germania superior
Faustus Decimus Serapio grüßt seinen Vater Marcus Decimus Livianus.
Ich teile Dir mir, dass ich nach längerem Einsatz in der Fremde wohlbehalten wieder in Rom eingetroffen bin.
Ausserdem möchte ich Dir zum Tode Aelia Vespas mein spätes Beileid ausdrücken. Sie war eine noble und warmherzige Matrone. Möge die Erde ihr leicht sein.
Cousin Casca hat sich hier in Rom um Haus und Gesinde gekümmert und alles gut im Griff. Auch meiner ehemaligen Verlobten hat er sich pflichtbewusst angenommen. Wie jedes Jahr liegt die Stadt unter drückender Sommerhitze, jeder der kann, ist aufs Land entflohen. Trotzdem ist es eine Labsal wieder zurück in der Ewigen Stadt zu sein.
Viel mehr kann ich Dir noch nicht berichten. Für mich wird entscheidend sein, wie der Imperator meinen Einsatzbericht aufnehmen wird.
Wie ergeht es Dir in Germanien? Mögen die Götter Dich immer behüten.
Vale bene!
Dein Sohn
Vale bene
Faustus Decimus Serapio
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An
den Tribunus angusticlavius
Appius Decimus Massa
Legio II
Mogontiacum, Germania superior
Salve Compagnero,
Hinter mir liegt eine elendiglich lange Mission, aber jetzt bin ich heimgekehrt wie der Dulder Odysseus in sein geliebtes Ithaka. (Ohne eine Schar von Freiern abzuschlachten, versteht sich. Valentina ist zum Glück nicht Penelope.)
Und da ist mir zu Ohren gekommen, dass es Dich ein weiteres Mal zu den Barbaren verschlagen hat, jetzt allerdings in den eisigen Norden. Mein armer Held von Tasheribat! Wenn Du Dich einmal aufwärmen möchtest, lass Dich nach Rom versetzen. Das Nachtleben hier ist nur halb so spaßig, wenn ich meinen lasterhaften Cousin nicht an meiner Seite habe.
Vale bene!
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