Beiträge von Lucius Claudius Brutus

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    Original von Caius Aelius Archias
    Caius, der direkt von der Begegnung mit Octavius Macer kam, war verwundert, dass heute so ein Andrang hier war. Irgendwer stand vor der Tür und unterhielt sich mit Nakthi, der gerade ziemlich zerknirscht aussah. Aber wann war das mal nicht so? Caius ging näher.
    »Ähm, salve....« grüßte er und musterte den hochnäsig wirkenden jungen Mann.
    »Ich bin Caius Archias. Können wir dir irgendwie weiterhelfen?« Doch bevor der Claudier etwas sagen konnte, instruierte ihn Nakthi schon. Ganz bestimmt hatte er die Information bekommen, nichts von Quartos Erkältung zu erzählen.
    »Ist gut, kannst gehen... Ich regel das schon«, erklärte Caius Nakthi, woraufhin der verschwand und glücklich dabei aussah.
    »Ich fürchte, Quarto wird dich heute nicht empfangen«, bemerkte Caius.


    Zu späteren Zeiten hätte man den Ausdruck in der claudischen Miene als "not amused" tituliert. So, wie er stand und sein Gesicht verzog, war er kurz vor einem Ausbruch grenzenloser Beschimpfungen. Doch irgend etwas sagte ihm, er könne seine Wut auch später, zum Beispiel an Sklaven, ausleben.
    "Quarto hat mich anzuhören, ob er will oder nicht. Und er täte gut daran es schnell zu tun, ehe er uns alle in´s Chaos stürzt.", erklärte der Claudier ruhig, jedoch sehr eindringlich. Mehr würde er nicht sagen, nahm er sich vor.

    Das vermutlich recht ehrliche Interesse seiner Schwester an seinem Werdegang verleitete ihn zu dem Glauben, dass alles so verlief wie gewünscht. Seine schauspielerischen Fertigkeiten mochten zwar nicht ausgereift sein, aber allem Anschein nach war die Gabe seiner Schwester dies zu erkennen noch unvollständiger.
    So seufzte er hörbar: "Ach, Schwester. Ich werde der Tage nicht glücklich und in der Nacht kann ich nicht schlafen, es treibt mich umher. Sie treibt mich umher.", begann er an den romantischen Sinn seiner Schwester zu appellieren, welchen sie selbstverständlich als Frau besitzen musste.
    "Nichts erscheint mir wichtig. Ich komme nicht voran, seitdem ich von Eros getroffen wurde. Sogar zweimal. Ach, es ist zu schrecklich.", fuhr er fort das Interesse zu spinnen und blickte sich dann geradezu im Verfolgungswahn schwebend nach allen Seiten um. Als er sich scheinbar vergewissert hatte, dass niemand sie belauschen konnte, ging er an seine Schwester heran, um ihr etwas in ihr Ohr zu flüstern. "Es sind Zwillinge, beide hübsch gleich den zierlichsten Nymphen. Aurelierinnen, kennst du sie, Schwester? Bitte, erzähle mir alles, sonst bin ich verloren!"

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    Original von Claudia Romana
    Schwer war das lautstarke Seufzen zu beschreiben, welches Romana ausstieß, nachdem ihr Papiria Occia mitgeteilt hatte, wer da am Tor stand, und die Türe natürlich wieder verschlossen hatte. Nicht schon wieder der, dachte sie sich, stand auf, dabei den Kopf schüttelnd, und ergriff ihre Palla. Mit einer geübten Handbewegung wurde sie von sich selber um ihren Körper geschlungen, bevor sie nach draußen schritt, zur Türe hin.


    Dort angekommen, erinnerte sie sich ihrer Pflichten, nicht nur als Vestalin, sondern auch als Halbschwester, und versuchte sich an einem Lächeln. Lächeln konnte Romana nett. Nur, an ihrem Bruder war es wohl verschwendete Liebsmüh. Aber wer wusste?


    “Salve, Lucius!“, grüßte Romana ihren Bruder, schritt auf ihn zu, blieb kurz vor ihm stehen und verschränkte die Arme. “Ich frage mich, weswegen du hier bist. Sicherlich nur, um dein Schwesterherz zu besuchen.“ Es würde nicht mehr lange dauern bis zu ihrer Opferprüfung. Dann hätte sie endlich einen Liktor, und jenem könnte sie dann befehlen, das Gesindel hinter ihrem Bruder zum Teufel zu schicken.


    Brutus, der sich vor der Ankunft seiner Schwester angeregt mit einem seiner Klienten unterhielt, wandte sich von diesem ab und beschritt die letzten Treppenstufen mit einer theatralisch übertriebenen Geste der Freude. Mit offenen Armen ging er auf sie zu.
    "Salve, liebste Schwester! Symbol der Reinheit, der Keuschheit, selbstloses Wesen!"
    Natürlich war er in seiner Übertreibung weder dumm noch provokant, auch wenn dies geradezu danach schrie. Vielmehr war er geübt darin in der Gesellschaft zu brillieren, auch wenn diese in jenem Fall aus Almosen Heuschenden, Speichellecker und anderen Verfehlungen männlicher Schaffenskraft bestand.
    Als er sie erreichte, um eine gewisse Intimität aufzubauen, sprach er ungewöhnlich ruhig.
    "Es ist mir wichtig, Romana. Wie geht es dir, wie kommst du voran im Dienste an der Göttin?", fragte er, auch wenn ihn dies keineswegs interessierte. Natürlich wusste er, dass seine Halbschwester kaum durchfallen würde, war sie doch ihrem Vater ähnlicher als er es jemals sein würde. Pflichtbewusst, wie er es war, würde sie hervorstechen und in ihrem Metier aberwitzige Höhen erklimmen, dessen war er sich sicher. Und dennoch, solche Plaudereien gehörten zum guten Ton.

    Einge Wochen oder gar Monate waren vergangen, seit sie sich das letzte Mal sahen und ein unwohles Gefühl in der Magengegend machte es ihm nicht einfacher.
    Die ganze Equipage im Schlepptau, begab sich der Claudier gen obligeatorischem Tor zu dem Vestalinnenreich, in welches seine Halbschwester gestoßen worden ward, weil sich kein Mann ihrer annehmen wollte. Dies konnte Brutus durchaus verstehen.
    So ließ er anklopfen, um später bei der Frau, welche ihm öffnete, nach einer Claudia Romana zu verlangen...das gute Schwesternherz hatte er ja so vermisst. ;)

    "Valete.", sprach der Claudier wie im Delirium, als sie ihn einfach so stehen ließen. Einige Augenblicke war er gänzlich in der Irritation verloren, ehe er sich wieder besinnte.
    Was war da nur geschehen? Brutus konnte es nicht fassen, sie ließen ihn einfach so stehen. Ihn, den Neffen des Macrinus. Auf so etwas war er nicht gefasst gewesen, er war stets der Sieger in Ringkämpfen, gutaussehend, charmant, wenn er wollte, und eine gewisse Anziehungskraft auf Frauen wurde ihm daher recht oft nachgesagt.
    Mit dieser Enttäuschung konnte er auf zweierlei Weisen umgehen, entweder er würde seine Ehre herzustellen versuchen, indem er durch gewisse Arrangements doch noch wenigstens einer von ihnen den Hof machen konnte, oder beide würden ihrer Lebtage nicht glücklich und diese Entscheidung bitter bereuen.
    Wofür er sich letztendlich binnen der wenigen Sekunden entschied, ehe seine Kumpanen bei ihm angekommen waren, würde sein Geheimnis bleiben, doch loszulassen gedachte er nicht.
    "Und, Lucius, wie sieht´s aus? Haben wir heute zwei Grazien mehr gewinnen können?", riss ihn der Cornelier aus den Gedanken.
    "Halt deine Klappe, gehen wir trinken!", fuhr ihn Brutus barsch an und an seinen Augen konnte man erkennen, dass er dies durchaus ernst meinte. Die Freunde kannten sich lange genug, um zu wissen, dass man die Sache nun nicht allzu oft erwähnen sollte, wenn Lucius heute noch bei Sinnen und einer der Freunde ohne blaues Auge feiern wollten.
    Und so gingen sie alle in die nächste Schenke, einer von ihnen dachte unentwegt etwas anderes.

    "Also los, laufe zu ihm und berichte, was du eben hörtest!", insistierte der Claudier recht indigniert ob der langsamen Aufnahmefähigkeit des Sklaven. Fürwahr hätte sich ein Aelier in Quartos Position sicherlich einen besseren Inianitor erwerben können.

    Kokett nahm Brutus die Gratulation für seinen Freund selbst entgegen und bedankte sich mit einer angedeuteten Verbeugung, die vielmehr einem Kopfnicken glich. Verbeugen würde er sich schließlich niemals, auch nicht unter Folter.
    Gerade wollte er anmerken, dass die Verwandten von einer solchen Einladung ja nicht unbedingt in Kenntnis gesetzt werden mussten, als ihm diese forsche Antwort doch selbst missfiel. So wie die beiden vor ihm instruiert und den gesellschaftlichen Konventionen angepasst waren, würden sie diese Antwort sicherlich mehr als nur missbilligen. Der Claudier hatte ein Ziel und dafür mussten, spätestens nun, Zugeständnisse gemacht werden, die er eigentlich nie zu machen pflegte.
    "Es spricht nichts dagegen, wenn junge Damen in Begleitung einer Matrone oder eines Bruders, Onkels, einem anderen Verwandten von hoher Integrität diesbezüglich, zu einer solchen Festivität begleitet werden.", antwortete er daher in leicht säuselndem Tone und missachtete geflissentlich die zuvor ausgesprochene Ablehnung. Er missachtete sie nicht nur, er akzeptierte sie vielmehr nicht. Solche Nymphen in den Räumen der Villa Claudia waren selten und er würde auf vieles verzichten können, nur nicht auf solche Trophäen. Außerdem erwarteten die Männer, welche in einiger Entfernung auf das Ergebniss warteten, viel von ihm. Eine Enttäuschung war also nicht hinzunehmen.
    "Es wird sehr amüsant, wir haben Tänzer, gute Schauspieler und erlesene Speisen. Zudem bin nicht nur ich als Gastgeber, sowie meine Freunde dort anzutreffen, sondern ebenfalls andere Männer und Frauen unseres Standes. Eine geschlossene und erlesene Gesellschaft sozusagen."
    Dies müsste, so hoffte er, doch ausreichend sein, um genügend Interesse zu erwecken.

    Hochmütig seufzte der Claudier deutlich hörbar. Es war schon eine riesige Geduldsprobe bis hierher zu kommen und dann erst recht so etwas zu hören.
    "Nicht direkt, aber er würde mich empfangen, wenn er wüsste, was ich ihm zu berichten habe. Sehr wichtig, Sklave, also melde ihm Lucius Claudius Brutus, den Sohn des Senators Claudius Menecrates.", und wenn sich der Aelier nicht schlecht mit einem der altehrwürdigsten Geschlechter Roms stellen wollte, würde er das auch tun, beschloss Brutus.

    Als die Damen ihre Namen nannten, fingen einiger der Patrizier an recht joviale Bemerkungen zu machen.
    Dies waren wahrhaftig neue Frauen und was für welche! Sofort wollte der vor Ruhmesglück geradezu triefende Cornelius ungeniert ein Angebot darbringen, als ihn Brutus in die Seite stieß und den beiden Grazien hinterher eilte.
    "So wartet doch, nicht so hastig.", meldete er sich zu Wort, als er nur einige Schritte von ihnen entfernt war.
    "Ich möchte mich für unser aller Auftreten entschuldigen. Ihr müsst wissen, mein guter Freund Cornelius Cato wurde vor recht kurzer Zeit zu seinem ersten Vigintivirat gewählt und wir haben ein wenig gefeiert - vorhin.", versuchte er die Misere, die nun augenscheinlich vor ihm dalag, ein wenig in ein besseres Licht zu rücken.
    "Daher geben wir ihm heute zu Ehren eine kleine Festivität in der Villa Claudia. Ich, nein, wir alle, würden uns sehr freuen, wenn zwei so anmutige und erhabene Grazien unsere Gesellschaft heute Abend bereichern würden. Ihr seid herzlich eingeladen.", sprach er mit einem leichten Lächeln und wartete auf die Reaktionen der Schwestern.

    Der Sklave, welcher zuvor geklopft hatte, trat nun zurück.
    "Ianitor, melde sofort deinem Dominus Flavius Piso die Ankunft des Claudius Brutus. Ich muss ihn sprechen.", war dann barsch von dem Claudier höchstselbst zu hören.

    Während die eine Schönheit sich in ihr graziles Schweigen hüllte, war die andere recht schnell rot angelaufen. Dies verriet sie und die erfahrene Männerschar fing an ein wenig zu grinsen. Sie mussten wirklich schüchtern und unerfahren sein, so dass die jungen Männer diese Gelegenheit beim Schopfe packten.
    Cornelius Cato war dann auch der Erste: "Schau sie dir nur an, Manius! Ebenbilder der Venus!", und schubste den Aemilier leicht in die Seite, während sich jener erstaunt an den Kopf fasste: "Sagt mal, seid ihr Nymphen? Man hört nur von ihrer Schönheit, aber zu sehen sind sie selten."
    "Ihr seid die ersten Nymphen, die ich sehe.", antwortete sofort Caius Servilius, der jüngste Sohn des illyrischen Statthalters. Darauf stieß Valerius Naso ein Kopfschütteln aus. "Nein, keine Nymphen, es sind die zu Fleisch gewordenen Tränen der Venus höchstselbst! Seht nur diese Vollkommenheit!"
    Und Claudius Brutus grinste nur, bevor er sich an seine Meute wand.
    "Männer! Nun hört aber auf. Wo bleiben unsere Manieren?", wogleich er sich zu den beiden Schönheiten drehte und gekonnt mit einem freundlichen Nicken die Vorstellung begann: "Ich bin Lucius Claudius Brutus, der Sohn des Senators Claudius Menecrates und der Enkel des Claudius Restitutor, dem großen Praetorianerpräfekten und Beschützer des Reiches!"
    Dann fuhr der Cornelier fort: "Mein Name ist Aulus Cornelius Cato der Jüngere, Sohn des Senators Cornelius Cato. Ich bin frisch gewählter Vigintivir."
    Dem schloss sich der Aemilier an: "Manius Aemilius Galba, Sohn des Kommandeurs der Legio IX, Senator Aemilius Catulus!"
    Nun war Caius Servilius an der Reihe: "Caius Servilius Lartius, Sohn des Servilius Lepta, dem Statthalter von Illyrien."
    Und zum Schluss kam auch der Valerier: "Appius Valerius Quirinus, Sohn des Senators Valerius Achaicus, dem Pontifex und Enkel des berühmten Valerius Aggripinus!"


    "Habt auch ihr einen Namen? Vielleicht gar wirklich Venus, Nymphe oder Aphrodite?", fragte anschließend Brutus mit einem leichten Lächeln. Die Schönheit der beiden Frauen wirkte natürlich in übermäßigem Maß bei den jungen Männern, welche zudem noch stark angeheitert waren, da man sich vor dem Umzug in die Taberna den ein oder anderen Wein hatte genehmigt. Den Kommentar der anderen Schwester überhörte er geflissentlich. So tief hatten sie dem Bacchus nun auch wieder nicht gehuldigt - noch nicht zumindest!


    edit: Ein bisschen was ergänzt, da nicht aktualisiert

    Nun gelangten die beiden an der richtigen Porta an und der Praetorianer ging seines Weges, nachdem er sich abermals vergewissert hatte, dass der Claudier nichts Schädliches ansinnte oder bei sich trug.
    Indess klopfte Brutus seelenruhig an die Pforte der Aelier und als diese den üblichen Spalt breit aufgeschoben war, sprach er sodann.
    "Claudius Brutus. Ich wünsche Senator Aelius Quarto in vertraulicher Angelegenheit zu sprechen und hoffe, dass er gewillt ist mich zu empfangen."
    Wie das klang. Brutus hatte sichtliche Mühe diese Bitte so zu verformen, dass es nicht allzu wehleidig und unterwürfig klang - schließlich hatte er seinen Stolz.

    Wie ein Hund folgte der Claudier dem Prätorianer. Dieses Bild drängte sich in seinen Kopf und er wurde das Gefühl der Demütigung nicht los. Wäre er nur eine Weile früher auf die Welt gekommen, wäre er vielleicht der Resident in diesem Hause. Aber leider hatten die Götter ein anderes Schicksal für ihn vorgesehen.


    Sim-Off:

    Na, ich lasse dich schon nicht in´s offene Messer laufen. ;)

    In diesem Gewimmel befand sich auch gerade eine Gruppe amüsierter junger Männer. Man hatte einiges zu feiern, schließlich war Cornelius Cato just als Vigintivir gewählt worden und die männlichen Freunde, die schon in ihren jüngsten Tagen unzertrennlich waren, beschlossen so richtig auf den Tisch zu hauen. Natürlich war dies kein Novum, nur der Anlass war ein anderer, geradezu erhabener, wenn man die letzten Anlässe zum Saufgelage dagegen hielt. Brutus erinnerte sich noch dunkel, dass es an Valerius Naso lag, der es geschafft hatte die junge Frau des alten Senators Iullus Marius Galba in´s Bett zu kriegen. Dagegen war das Vigintivirat des Corneliers eine heilige Geste.
    Und so zog die Schar aus fünf Patriziern durch die Massen auf den Weg zu dem neuen Schankhaus, welches am Mercatus hatte die Pforten geöffnet vor ein paar Tagen. Zuhause zu trinken war ihnen schon lange zu langweillig. Vielmehr interessierte sie der Reiz unter Plebejern zu sein und die Reaktionen derer zu beobachten, welche den Lebensstil der jungen Patrizier nicht kanten oder schlichtweg für dekadent hielten - aber das war ihnen immer herzlich egal gewesen.
    So zogen sie umher, flankiert von Sklaven, welche des öfteren schon den ein oder anderen Schädel hatten einschlagen müssen, um ihre verzogenen Herren vor dem Schlimmsten zu retten. Brutus, der stets sich hatte als Anführer der Truppe behaupten können, entdeckte jedoch zwei hübsche Wesen. Und an ihren Insignien erkannte er, welch Rarität ihm da vor die Augen gefallen war, schließlich kannten die Jungs fast jede Tochter der guten Häuser, doch diese zwei mussten neu sein. Also wurde das Gelage zur Nebensache und die Jungs hielten auf die jungen Patrizierinnen zu.


    "Salvete ihr Hübschen! Bei Venus, eure Schönheit ist geradezu erblendend!", fing Brutus an, während die anderen ihm durch ein Gröhlen nur zustimmen konnten.


    Sim-Off:

    Tja...;)

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus füllte sich in aller Ruhe den Becher mit gutem Wein und trank einen Schluck. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es seinen überaus hochmütigen und dreisten Besucher ebenfalls dürsten könnte. "Das eine ist so abwegig wie das andere, daher frage ich. Du willst Rom dienen? Dann halte Dich an die Reihenfolge des Cursus Honorum, diene Rom und stelle Dich als Vigintivir zur Wahl. Nach diesem ersten Amt bewerbe Dich über die Kanzlei um ein Tribunat. Sollte eine Stelle frei sein, nachdem die Plebeier, die zum Tribunat verpflichtet sind, bedacht wurden, dann erhältst Du Dein Tribunat."


    Der Claudier ließ sich nichts anmerken, sondern blieb ungemein ruhig stehen.
    "Laut meinem Kenntnisstand gibt es genug vakante Tribunate in dieser Legislaturperiode. Mir ist es relativ gleichgültig, wo ich eingesetzt werde.
    Ich bin auch bereit den Platz für einen aus dem Plebs zu räumen, wenn dieser denn will. Den Cursus Honorum werde ich noch früh genug besteigen müssen, Senator."
    , und zum ersten Male klang der Claudier ein wenig versöhnlich

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus verzog seine Lippen zu einem spöttischen Lächeln. "Weil Du schon so viel persönlichen Kontakt zum kaiserlichen Beamtenapparat hattest, was? Urteile über das, was Du direkt kennen gelernt hast und nicht nach dem, was andere Dir aus ihrer Sicht berichtet haben. Du willst also ein Tribunat, um Dich zu messen? Fühlst Dich zum Militär berufen? Sprechen wir gerade über ein ritterliches oder ein senatorisches Tribunat?" Die Worte des Claudiers konnte man so oder so interpretieren.


    "Ich habe diesen Apparat kennen gelernt.", antwortete er trocken. Wenn dieser Neuling meinte, dass ein Claudier sich alles gefallen ließ, auch eine Zurechtweisung eines, in seinen Augen, Nichts, dann hatte er weit gefehlt.
    Man bot ihm nicht einmal eine Sitzgelegenheit an und diesen Misstand wollte er offen zur Geltung bringen. So nahm er sich die Frechheit, nein, er nahm sich sein Recht, ging zwei Schritte vorwärts und ließ sich auf den Stuhl vor dem officium des Glatzköpfigen nieder. Er war, wer er war. Er wusste, dass es ihm zustand.
    "Da ich wohl kaum ein ritterliches Tribunat werde anstreben können, sprechen wir vom Senatorischen.", und wenn der Alte ihn nun zurecht weisen würde, dass das senatorische Tribunat eigentlich fast nichts mit dem ritterlichen und quasi dem Militärischen an sich zu tun hatte, dann würde der Claudier lachen. Das wusste er sehr wohl und war sich dem bewusst.
    An den anderen Punkten hatte er nichts auszusetzen.