Beiträge von Lucius Claudius Brutus

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus zog die Augenbrauen zusammen. "Wegen solch einer Nichtigkeit stiehlst Du mir meine Zeit? Eine schriftliche Anfrage an die Kanzlei hätte vollauf genügt." Vermutlich hätte dieser eingebildete Fatzke sogar den Kaiser belästigt, wenn dieser in der Stadt gewesen wäre. "Meines Wissens nach hast Du noch nicht das Amt des Vigintivir inne gehabt. Was willst Du also mit einem Tribunat, zu dem Du als Patrizier ohnehin nicht verpflichtet bist?"


    Was vollauf genügt hätte und was nicht, das interessierte einen Claudier keinen Deut. So lächelte er selbstbewusst und wechselte das Gewicht von einem Bein auf das andere.
    "Nach meinem Eindruck den Beamtenapparat betreffend, hätte ich bei einer schriftlichen Anfrage noch Jahre warten müssen.", wobei er nicht sicher wusste, ob es an den Schreibern oder dem Praefectus Urbi selbst gelegen hätte. Wohl eher letzterem.
    "Außerdem ist es immer besser sein Gesicht zu zeigen. Nun weißt du wer ich bin.", wobei er dies sehr ernst nahm. Alle sollten ihn kennen, sie alle sollten ihn sehen, denn irgendwann würde er sie überholen - und bei solchen wie Salinator mit geradezu frenetischem Vergnügen. Irgendwann wäre es sein Gesicht, welches der Glatzköpfige zuletzt sehen würde, wenn er noch weiter so herablassend mit einem Claudier sprach. Diese Entscheidung, getroffen binnen der letzten Sekunden, würde sich in ihm einnisten und so lange bestand haben, bis das Ziel erfüllt sei. Ein Claudius wich nie ab.
    "Was ich damit will? Ich könnte es mir einfach machen und sagen ich will Rom dienen. Statt dessen sage ich dir, dass ich mich messen will. Messen mit all den Anderen, ich will mich beweisen, ich will militärisch bestehen.
    Mein Großvater war Prätorianerpräfekt, mein Vater einst selbst Tribun - ich habe es im Blut das Kommando zu führen. Und vor meinem Schicksal laufe ich nicht davon."
    , der Ernst war nicht nur in seiner Stimme, sondern auch in seiner Mimik zu spüren. Er würde, Scipio gleich, in die höchsten Äther der militärischen Riegen aufstreben, denn seine Zukunft schien golden.

    Im Gegensatz zu seiner nichtsnutzigen Schwester war Lucius schon einst ausgebildeter Priester gewesen und befand sich nun in seinem Metier.
    Abschätzig musterte er sie, die zur Linken seines Vaters ging. Er, der Sohn, beanspruchte natürlich den wichtigeren Platz, die rechte Flanke des Vaters.
    Ja, sie würde sich noch wundern in welch einem Schatten sie einst stehen würde.
    Und irgendwann riefen die Götter auch den Vater zu sich und sein erster Schritt wäre es, dieses schlaksige Ding an den Erstbesten zu verhökern, der ihm auch nur irgend einen Nutzen brachte. Sie an einen Plebejer verheiraten, dieser Gedanke gefiel ihm gut, ging aber dann doch wohl zu weit, schließlich würde er dann auch sein eigen Blut besudeln.


    In Gedanken versunken, welcher der hässlichen, alten Patrizier, eine Verbindung mit ihr eingehen würde, schritt er nebenher. War doch ein wenig kalt heute.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus schaute gelangweilt drein, während der Claudier seinen Ahnenreihe aufsagte. Patrizier. "Ein Tribunat? Um dann ein Schwert in die Hand zu bekommen, mit dem Du mein ach so bedrohtes Leben verteidigen kannst?" Der Sarkasmus triefte nur so aus den Worten des Praefectus Urbi.


    Der Claudier lachte kurz auf, als die Bemerkung fiel. Kein "Salve", keine andere Begrüßungsfloskel - er wusste woran er war. Nur die in sich vage leuchtende Hoffnung, die Gerüchte um den PU bezüglich seines Standes wären durch viele Münder gegangen und folglich übertrieben, hatte ihn etwas anderes hoffen lassen.
    Er lachte nicht aus Höflichkeit, schon gar nicht, dass er dies als lustig empfand. Er lachte, weil er diesen Abschaum niemals verteidigen würde. Eher wäre er es, der diesen Homini Novi sein Schwert hinein rammen würde. Aber das verschwieg er geflissentlich.
    "Ich habe im Gegensatz zu manch anderem die Kraft ein Schwert zu halten.", spottete er zurück und sog leicht die Luft ein, seine muskulöse Brust schwellte folglich leicht an und er fühlte sich. Ja, er war in guter physischer Verfassung - und das sah man.
    "Nichts Besonderes. Ich dachte an die Legio Prima in Mantua.", kam er wieder auf das Wesentliche zurück.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    'Wahrhaftig nicht, der wäre weitaus besser erzogen.' Den Gedanken auszusprechen verkniff sich der Scriba, er wollte schließlich keinen Krieg beginnen. Doch der Gedanke war angesichts seiner Miene nicht allzu schwer zu erraten.


    Die Zeit rann dahin. Der Besucher hatte offensichtlich ein sehr umfangreiches Anliegen. Ein Sklave mit einem Tablett erschien, erlesene Speisen waren darauf angerichtet. Er betrat das Officium und blieb ebenfalls darin. Gelächter war zu hören. Noch mehr Zeit verrann. Wasser- und Weinkrug wurden nochmal nachgefüllt, der Sklave hatte ordentlich zu tun. Wieder Gelächter von drinnen. Noch mehr Zeit, die für Wartende vor der Tür dahinkroch wie eine Schnecke, die es nicht eilig hatte.


    Endlich, endlich ging dieser Besucher, der ausgesprochen zufrieden aussah. Und gesättigt. Er rülpste ausgiebig, nachdem er dem Scriba nochmal grüßend zugenickt hatte. Der erhob sich und ging in das Officium. Nach einigen Minuten und mit ein paar Wachstafeln belanden kam er wieder heraus. "Du kannst jetzt hineingehen."


    Schon an einer Idee pfeilend, wie man dieses Beamtengesocks auslöschen konnte, wurde er aus seinen Gedankengängen gerissen und sah ein wenig überrascht zum Scriba.
    Na, das wurde doch noch etwas. So erhob er sich ruhig, strich sich die Toga ein wenig glatter und ging festen Schrittes auf die ihm gewiesene Tür.
    Er klopfte an, wartete einige Augenblicke und trat anschließend hinein. Den Fehler, vor der Tür auf ein Zeichen wartend zu stehen, den würde er nicht wiederholen.
    "Salve, Praefectus Urbi. Mein Name ist Lucius Claudius Brutus, Sohn des Senators Claudius Menecrates und Enkel des großen Claudius Restitutor.", stellte er sich in theatralischer Manier vor und ging einen Schritt voraus.
    "Ich bin hier, weil ich ein Tribunat aufnehmen will.", sagte der Jüngling mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht. Keinem Glücklichen, keineswegs, sondern einem, welches mit dem Feuer in den Augen durchaus als überlegenes Lächeln zu deuten war.

    Zusammen mit seinen patrizischen Freunden war der junge Claudius an diesem Abend auf der Pirsch.
    Langsam wurde es ihnen langweillig sich in den eigenen 137 Wänden zu betrinken und es verbreitete sich die Angewohnheit ein wenig mehr zu fordern. So hatte ein gewisser Aulus Cornelius Secundus die Idee sich einfach unter den Pöbel zu mischen.
    So konnte man am besten zeigen, was man hatte und auch die neue Erschließung von Frauen war um vieles einfacher als unter den prüden patrizischen Schwestern der jeweiligen Freunde, welche noch nie die eigenen Wände verlassen hatten.
    So gesehen war der Rest Roms nur ein Sammelbecken für willige Frauen, die nur darauf warteten einen jungen Patrizier um den Finger zu wickeln - oder sich wickeln zu lassen, wenn sie entsprechend aussahen.
    Die Gruppe von 6 jungen Adligen betrat schließlich nach einer heftigen Diskussion, welches Lokal geeignet war, die Taverna Apicia. Die Leibwächter standen unscheinbar irgendwo in der Nähe oder tarnten sich als Gäste.
    Zuerst gab Marcus Licinius Quarto eine Runde des neuen straken Getränkes, genannt Bier, aus. Ihm folgten alle Übrigen und nach einer geraumen Zeit war der Alkoholpegel des Grüppchens so hoch, dass die jungen Adligen begannen lauthals durch die Gegend zu schreien, sich zu necken, Sprüche in Richtung von weiblichen Gästen zu schreien oder einfache Obszönitäten von sich zu geben.
    Auch Lucius war stark angetrunken und torkelte, da er lauthals angefeuert wurde, auf eine der nächsten Schönheiten zu, um sein Glück zu versuchen...



    Sim-Off:

    Nur für bereitwillige Damen eine solche witzige Situation auszuspielen - egal mit welchem Ausgang. ;)

    Lucius Claudius war mit einigen Freunden nach dem Training im nahe gelegenen "Gymnasion" auf dem Markt unterwegs, als sie schon von Weitem eine eigenartige Kreatur erspähten.
    Erstaunt ging die Gruppe patrizischer Jünglinge näher, um sich das aus der Nähe anzusehen. Eigenartig, auf was die Leute heutzutage so kamen, wenn sie unten genug angelangt waren.
    "Hey, Fischmann! Ich will dich in ein paar Minuten gebraten zum Mitnehmen!", rief der Claudier dann aus und seine Freunde lachten lauthals mit. Lucius griff sich eine schöne Birne vom benachbarten Stand und biss genüsslich zu. Er wusste, dass sich die Birne gleich als wunderbares Wurfgeschoss eignen würde. :D

    Nur widerwillig war Lucius den Anordnungen des Vaters gefolgt. So recht wusste er noch immer nicht, warum er hier stand. Es ging zweifelsohne um den letzten Streit mit Mutter, aber das gleich so auszutreten war ihm ein wenig zu übertrieben. Zudem verpasste er dadurch auch noch das obligatorische Ringen mit Afranius von den patrizischen Iuniern. Diese Ringkämpfe waren schon ein fest stehendes Ritual, welches die beiden Jünglinge schon seit Jahren vollzogen. Sich zu messen gefiel Lucius Claudius Brutus mehr als den Göttern zu huldigen. Wie es endete, sah man an seiner abgebrochenen Priesterausbildung. Abgebrochen nicht gerade, schließlich war er Sacerdos Publicus, aber doch nicht lang anhaltend.
    So folgte er stillschweigend seinem Vater, dem zuliebe er dies tat und hatte seinen Mantel um die Schultern gehängt. Es war doch küh so früh am Morgen, der Tau tat sein Übliches, um der Witterung noch einen Schlag Kälte zu verpassen.


    Er würde höllisch aufpassen müssen, ob nicht dieses kleine Ding von Halbschwester, welche er hatte, einen Fluch auf seine Mutter aussprechen wollte. Das musste verhindert werden, wie auch direkte Stoßgebete gegen die eigene Mutter. Dafür war er heute auch da - so etwas konnte ein Sohn nicht zulassen.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Was dieser sturköpfige Esel ihn schon für eine Zeit kostete. Der Scriba rollte mit den Augen. "Setz Dich da hin und warte. Ich kann Dir nicht garantieren, daß er Dich heute noch sprechen will. Warte einfach. Vielleicht hast Du Glück." Die Tür öffnete sich, ein älterer Mann in eleganter Kleidung kam heraus. Der Scriba ging hinein. Es dauerte. Die Stimmen aus dem Raum wurden lauter, doch zu verstehen war nichts. Der Scriba kam wieder heraus. "Du sollst warten." Das war die einzige Auskunft, die der Claudier zu diesem Zeitpunkt bekam. Ein weiterer Besucher erschien und er durfte das Officium des Preafectus Urbi betreten. Offenbar hatte er einen Termin.


    Immerhin etwas hatte er erreicht. Mit völligem Selbstverständnis setzte sich der Claudier und verschränkte das eine Bein über das andere.
    "Ist ja gut! Ich bin nicht dein canus!", raunte er zurück, als der Scriba ihn abermals erwarnte sitzen zu bleiben.
    Was sollte er denn sonst tun? Wegrennen? Nein, er würde hier sitzen, bis es für ihn einen Termin gab.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Der Claudier irrte sich gewaltig. Hier in der Castra Praetoria war er schneller eingebuchtet, als er Patrizier sagen konnte. "Ja, ich und Dich festnehmen lassen." Der Tonfall des Scribas war ruhig, nur sein Grinsen nicht ganz so sicher. "Da Du nicht sagen möchtest, worum es sich dreht, muß ich davon ausgehen, daß es nicht schnell gehen wird und nicht genügt, Dich zwischen zwei Termine zu quetschen. Der nächste Volltermin ist nächste Woche frei. Am Dienstag zur sechsten Stunde."


    Einschüchtern ließ er sich hier schon einmal gar nicht. Nicht von einem gewöhnlichen Schreiberling. Den langsam stärker werdenden Drang hier einigen Leuten den Hals umzudrehen unterdrückend, seufzte der Claudier hörbar aus.
    "Es eilt, Scriba. Und es bedarf sicherlich nicht mehr als einem kurzen Wortwechsel, was ich begehre. Eine Viertel hora dürfte es dauern, mehr auch nicht.", sagte er entrüstet und würde hier auch stehen bleiben, bis man ihm einen Termin gab.

    Rund um die Mittagsstunde erschien ein kleiner Tross von Klienten, Sklaven und dem gemeinen Volk vor der Academia, denn ein gewisser Claudier wollte sich hier für den ersten Kurs der Kriegskunst anmelden. Und auf Auftritte legte dieser viel wert.


    Nachdem er durchgelassen, wie üblich überprüft und mit den Augen abgemessen worden war, ließ man ihn endlich in das Anmeldeofficium.


    "Ich bin Lucius Claudius Brutus und beantrage die Anmeldung zu der ersten Prüfung in Kriegskunst.", sagte er dann knapp auf und wartete auf Rückmeldung.

    Langsam stieg latenter Zorn in dem Claudier auf, der, wie schon so oft, nun unverrichteter Dinge gehen konnte.


    "Höchst unerfreulich, Senator Tiberius.", antwortete dieser folglich in überspannter Manier und nickte anschließend so, als hätte er gerade in Gedanken ein Urteil gefällt.
    "Dann bitte ich darum meinen Antrag auf Mitgliedschaft bei den Arvalbrüdern zurücknehmen zu dürfen."
    Jeder hatte seinen Stolz, besonders für diesen Mann gab es nichts Wichtigeres. Wenn sie sich also bemühten mit fadenscheinigen Ausreden ihn hinzuhalten, da er wohl sowieso keinerlei Aussichten auf eine Aufnahmen hatte, konnte er damit gleich beiden Parteien die Peinlichkeiten ersparen.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Der Scriba lachte noch immer, obwohl sich tief in seinem Inneren doch ein etwas unruhiges Gefühl einstellte, als der Claudier sich zum Gehen wandte? "Du hast die Wahl: Entweder Du sagst mir, was Du wirklich willst und bekommst einen Termin. Oder aber ich lasse Dich festnehmen und den Praetorianern übergeben, weil Du Informationen über ein Attentat besitzt und sie nicht herausrücken willst." Er war immer noch sicher, daß dieses Attentat nur vorgeschoben war, damit er schneller zum Praefectus vorgelassen wurde. Guter Versuch übrigens. Aber was, wenn diese Geschichte nicht nur vorgeschoben war? Dann mußte er handeln.


    Nun war es der Claudier, der hämisch zu lachen begann.
    "Du und mich festnehmen?! Mit welcher Rechtsgrundlage machst du das denn, Scriba?", spie er lachend in die Richtung des Mannes aus, der wirklich unruhig zu werden schien, da er ganz offen mit Amtsanmaßung drohte.
    Der Claudier wusste, welche Rechte er hatte und welche nicht. Und das Recht, jemanden aufgrund einer Informationsverweigerung festnehmen zu lassen, das gab es nicht. Dennoch wäre dies ein Nullsummenspiel, wenn der Claudier nun unverrichteter Dinge ging, also lenkte er ein.
    "Ich will einen Termin beim Praefectus Urbi in seiner Funktion als Stellvertreter des Kaisers, der ja, wie du sicherlich weißt, nicht hier in Rom weilt."
    Dass es so schwierig sein würde an ein Tribunat zu kommen hätte er wirklich nicht gedacht. Man musste hier aufräumen, ganz schnell. Und so war dieser auch einer jener Momente, in denen der Claudier vor Frust aufseufzen wollte einige hundert Jahre zu spät geboren zu sein. Wäre er in den glanzvollen Zeiten der Republik hier erschienen, hätte er als Patrizier den Scriba erstechen können und man hätte nicht viel dazu gesagt. Aber nun spielten sich diese Schreibtischhengste auf als wären sie höchstselbst Götter im Officium.

    Der Claudier wurde langsam ungeduldig und verfiel noch mehr in Rage, als er eigentlich innerloch schon war. War dieser Einfältige wirklich so blöd genug, um das Leben des zweiten Mannes im Staate zu lachen? Der Ernst der Sache war diesem Sklaven wohl entfallen - als solchen hielt ihn der Claudier, schließlich waren die meisten niederen Beamten Sklaven des Staates, vorzugsweise Griechen.
    So fing dieser nicht minder amüsiert an zu lächeln und langsam mit den gespreizten Fingern auf dem Tisch zu klopfen.


    "Meinst du wirklich," du Wurm, wollte er schon sagen, hielt sich aber zurück: " dass ich gerade dir, einem Scriba, solch eine brisante Information anvertraue und die Chance darauf in der Gunst des Praefectus Urbi zu stehen einfach an dich weiter gebe? Du denkst wohl dein mikriges Hirn wäre hier das Größte im Raum, nicht wahr?"


    Der Claudier richtete sich auf und war dabei sich zum Gehen zu begeben.


    "Aber gut, Scriba, riskiere ruhig das Leben deines Vorgesetzten. Wenn er stirbt, werde ich wissen, wie man dich zur Mitschuld daran bewegt. Du wirst sein Blut an deinen Händen ebenso haben wie die Täter, nur haben sie noch die Chance zu fliehen. Du aber, mein Lieber, du wirst schneller am Kreuze hängen als du meinen Namen wirst aussprechen können.
    Also dann, vale."

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    So ganz funktionierte das mit dem Hund und dem Herrn nicht, denn der Soldat schien völlig unbeeindruckt von den Blicken, so tödlich sie auch sein mochten. Der Scriba hingegen bekam große Augen. Ein Claudier wagte sich hierher? Noch dazu mit solch großspurigem Auftregen? "Salve, Claudius. Heute wird das gewiß nichts mehr werden." Immerhin mußte er den Praefectus vorwarnen, wenn er den Mann so hereinließ, war Kopfabreißen das mindeste, was dem Scriba bevorstand. "Um was für eine Angelegenheit handelt es sich denn?"


    Der Claudier war nicht stupide und erkannte sofort, dass die Mühlen dieser Institution für ihn, und insbesondere für ihn, langsamer mahlten. So visierte er den Scriba mit konzentrierten Augen an und ging selbstbewusst auf diesen zu. Die Hände an den Tisch gestützt, beugte er sich über den Scriba und sprach recht leise, jedoch sehr bestimmend.
    "Meinst du, Scriba?", er schnaubte ein wenig und wurde dann wieder seiner Laune gewahr. "Ich weiß um ein geplantes Attentat auf den Praefectus Urbi. Und ich werde ihn jetzt sofort sprechen, denn sein Leben hängt davon ab!"

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Der Soldat, der den Claudier geführt hatte, spuckte auf den Boden, haarscharf neben die mit einem Halbmond verzierte Sandale des Patriziers. Er postierte sich neben der Tür, denn auf keinen Fall würde er den eingebildeten Schnösel allein durch die Castra streunen lassen, wenn er wieder draußen war.


    Der Scriba ahnte noch nichts Böses, als er nach dem Klopfen aufschaute, um zu sehen, wer da eintrat. Beziehungsweise nicht eintrat. "Ja, was denn? Herein!" Das mußte jemand sein, der sehr unerfahren war, denn niemand sonst wartete vor dem Officium eines Scribas auf ein Herein. Nach dem Klopfen trat jeder sogleich ein.


    Scharf blickte der Claudier diesem Mann in die Augen, als er beinahe die Sandale des Patriziers erwischte. Am liebsten hätte er ihn sofort mit einem kleinen Dolch niedergestreckt, aber das schien nicht gerade förderlich zu sein, da er ja hier als Quasi-Bittsteller erschien. Nur quasi, denn ein Bittsteller war Claudius Brutus nie, er verlangte viel lieber nach etwas, als zu bitten. Bitten war auch ungewöhnlich und kam nur bei den Eltern vor und das auch bis zu einem gewissen Alter.


    So brauchte er erst einmal ein paar Minuten nach dem Anklopfen, um den Soldaten mit seinem Blick den Tod hinterher zu wünschen, bevor er hinein trat. Und falls jemand ihn fragte, warum er so lange brauchte, gab es unzählige Ausreden. Zum Einen, weil es sich schickte zu warten, bevor man hinein ging, um seinem Gegenüber die Zeit zu geben etwaige Beweise schlechter Natur aus dem Wege zu räumen. Zum Anderen sei womöglich die Türklinke dreckig gewesen und ein Claudius Brutus packt so etwas nicht ohne saubere Tücher an - oder schlicht die Wahrheit, dass man noch dem Soldaten vor der Tür zeigen musste, wer der Herr und wer der Hund war. Natürlich nicht auf die üblich männliche Art, denn ein Phallusvergleich wäre auf Beamtenkorridoren doch etwas übertrieben gewesen.


    "Salve, Lucius Claudius Brutus mein Namen. Ich bin der Sohn von Senator Claudius Menecrates und der Enkel des Claudius Macrinius Restitutor. Ich brauche eine Unterredung mit deinem Dienstherrn, dem Praefectus Urbi. Noch heute.", trug er dann vor, befahl vielmehr.