Ah! Das klingt doch mal ganz gut. "Na dann mal danke für deine Ratschläge, Bruder. Ich denke, ich werde erst einmal klein anfangen und mir einen Namen machen. Ein Amt in einer italischen Regio klingt mir da ganz vernünftig." Schließlich hält Pulcher nicht allzu viel von Vitamin B, im Grunde genommen läuft es seinen Vorstellungen von einem idealen Staat entgegen. "Ich werde dann mal losgehen... Vater besuchen. Wo wurde er denn begraben?"
Beiträge von Publius Aelius Pulcher
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"Sehr gut." Die beiden Städte liegen genau in der von Pulcher bevorzugten Ecke. "Vor allem in Ostia habe ich einige Zeit verbracht und kenne mich in dieser Stadt aus." Langsam wird Pulcher das warme Wasser irgendwie lästig und ein Blick auf seine Fingerkuppen verrät, dass man vielleicht mal das Becken wechseln sollte.
"So, ich bin jetzt genug aufgeheizt. Wollen wir ins Frigidarium springen, ich denke, es wird langsam Zeit." -
Pulcher überlegt kurz und kommt zu dem Entschluss, dass ein Magistratsposten irgendwo in der italischen Provinz, am besten in Latium, nicht allzu fern von Rom, oder im schönen Kampanien, wo man noch kultiviert griechisch sprach und lebte, keine schlechte Stelle wär für den Anfang. "Ich danke dir für deine Hinweise, Detritus. Wann und wo sollen die Wahlen denn stattfinden?"
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Pulcher lacht laut auf! Erwartet der Mann wirklich, dass es einen Aelier gibt, der nicht lesen und schreiben kann? Er erklärt: "Latein, Koiné und Aramäisch. Fließend." Es soll ja angebllich auch Menschen geben, die tatsächlich aramäisch sprechen. "Sonst bin ich in allen Artes Liberales ausgebildet und habe diverse Schulen und Lehrmeister in Rom, Ostia, Rhodos, Athena, Corinthus, Pergamon und Antiochia besucht." Soviel zum theoretischen. Im Praktischen hat Pulcher eigentlich gar keine Erfahrungen, aber das muss man den Mann doch nicht auf die Nase binden. "Ich denke, ich würde einen guten Verwalter abgeben. Am Liebsten in Staatsdiensten, das bin ich meinem Vater und der Familia schuldig."
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Wieder einmal meint Pulcher nach einigen Zögern: "Ich sagte doch, dass ich lange weg war. Sehr lange. Über ein Jahrzehnt um genau zu sein. Ich verließ Italia noch unter der Tyrannis des letzten Flaviers und kehrte erst vor einigen Wochen wieder zurück. Deswegen kenne ich außerhalb der Familia auch Niemanden in Rom und die Sitten und Institutionen scheinen sich sehr geändert zu haben, zum Glück."
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Pulcher folgt Detritus, der es sehr eilig hat, ins Tepidarium zu kommen. Wohl einer von diesen Leuten, die es immer absichtlich vergessen, sich einzuölen und abzustriegeln und sich danach beschweren, dass das Wasser in den Becken so dreckig ist. Aber Pulcher sagt nichts, denn so hat er es eigentlich auch lieber. Er gleitet zu Detritus ins Becken und antwortet:
"Tja, weißt du, bis jetzt hab ich noch keine Stelle gefunden..."
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Pulcher staunt nicht schlecht. Der Mann scheint es zu was gebracht zu haben. Kein Wunder, schließlich ist er ja ein Freund seines Bruders und somit muss er ein wichtiger Mann sein. "Freut mich, dich kennen zu lernen, Octavius Detritus." Langsam wird ihm sehr heiß hier. "Sag mal, Detritus, was hältst du davon, wenn wir mal ins Tepidarium überwechseln und dort weiter reden?"
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"Was mich nach Rom führt...? Naja, wie gesagt, ich war "einige Zeit" fort..." Ein Thema, das Pulcher mal so rausgerutscht, aber eigentlich unangenehm ist. Deswegen unterbricht er sich selbst und bleibt beim Wesentlichen. Etwas pathetisch meint er: "Auf jedem Fall habe ich bei meinem toten Vater geschworen, Rom zu dienen und meiner Familie Ehre zu machen!" Dann stockt er wieder. "Mit wem habe ich übrgens die Bekanntschaft?"
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Pulcher schaut etwas betreten. Wahrscheinlich, dass Callidus ganz einfach nicht von seinem Zwillingsbruder erzählen wollte... "Naja, ich war "einige Zeit" fort..." meint er deswegen nur. "Und dass wir gleich aussehen ergibt sich aus der Tatsache, dass wir Zwillingsbrüder sind. Da kommt sowas oft vor. :P", wobei Pulcher natürlich nichts von der Natur "eineiger" und "zweieiger" Zwillinge weiß.
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Verwundert schaut Pulcher, den die Hitze, der Dampf und die Feuchtigkeit etwas schläfrig gemacht haben, um, als er auf einmal eine Hand auf seiner schweißnassen Schulter spürt. Den Mann, dem die Hand gehört, hat Pulcher verständlicherweise noch nie gesehen.
"Öh, äh... verzeihung, aber da muss ein Irrtum vorliegen..." stottert er verdattert. Dann fällt ihm aber ein, dass man ihn und Callidus ja sehr leicht verwechseln kann. Er fängt sich und meint freundlich: "Ich bin nicht Callidus, ich bin sein Zwillingsbruder Publius Aelius Pulcher." und mit einer einladenden Geste macht er etwas Platz auf der Bank, so dass auch der andere Mann sich hinsetzen und mal so richtig durchschwitzen kann.
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Zwar war Pulchers äußere Metamorphose vom Halbwilden zum ehrbaren Mitglied der Gesellschaft weitgehend abgeschlossen, er trug teure, weiche Kleidung, schlief alleine in einem ruhigen und wohltemperierten Schlafzimmer und nahm täglich ein paar üppige Mahlzeiten aus auserwählten und abwechslungsreichen Speisen ein, aber ein letzter Schritt zum Menschwerden fehlte noch: Ein ausgiebiges Bad, das Körper und Sinne in Schwung bringt. Und weil es im hauseigenen Bad zu einsam ist (Sklaven sind oft sehl langweilige Gesprächspartner), beschloss er, die Thermen des Agrippa aufzusuchen.
So gab er seine Kleidung im Apodyterium ab und beschloss, die ganze römische Bäderlaufbahn durchzulaufen. Station I war das heiße, dampfige Caldarium, welches er nun splitternackt betritt, um sich ein bisschen zu erwärmen. Das Caldarium ist nicht unbedingt leer, einige Herren sitzen schwitzend und keuchend auf den Bänken, manche unterhalten sich angeregt, während sie gerade am zerlaufen sind. Durch die dichten Dampfschwaden kann Pulcher ein freies Plätzchen ausmachen, wo er sich mit dem blanken Hinterteil auf den feuchten Marmor niederlässt...
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Aufmerksam hört Pulcher den Ausführungen seines Bruders zu. Die drei Männer klangen ja schon mal ganz gut für den Anfang. Sicherlich nützliche Informationen.
"Danke, ich denke, diese Namen helfen mir wohl schon ein wenig weiter. Ich werde mich einmal beizeiten an sie wenden. Hast du vielleicht ansonsten noch eine Idee, wo eine Stelle in der Administration frei sein könnte, in der ich mich fürs Erste bewähren könnte um später eine Ritterlaufbahn einzuschlagen? Am Liebsten wäre mir ein ziviler Posten, am Besten hier in Rom."
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Der Grund, warum Pulcher Claudianus Marcellus hinausgeschickt hat, ist weniger der, dass es irgendetwas Geheimes zu besprechen gäbe, sondern eher, weil Pulcher das Thema unangenehm ist. Unsicher schaut Pulcher Callidus an, dessen Spott er durchaus bemerkt.
"Na ja, weißt du, ich war jetzt eine ganze Weile lang weg und kenne Niemanden in der Stadt. Und da ich vermute, dass sich hier in Rom in den Grundzügen nicht allzuviel geändert hat, und du ja darüber hinaus so einige Leute kennst, wollte ich dich halt noch fragen, ob du mir die Namen wichtiger Personen nennen könntest sowie eventuelle andere Adressen, wohin ich mich karrieremäßig wenden könnte..." Er zögert eine Weile. Dann meint er, mit deutlichem Scham in der Stimme: "Außerdem, wie du siehst, bin ich in den Sitten der römischen Gesellschaft nicht mehr allzu bewandert. Ich denke, ich werde mich da schon wieder reinleben, aber könntest du mir trotzdem vielleicht ein paar Tipps für den Start geben...?"
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Pulchers Temperament bringt ihn fast wieder dazu, auszuflippen, als Claudianus ihn die Worte im Mund umdreht. Denn wenn schon hätte sich Claudianus entschuldigen müssen wegen seines Lauschens. Aber die Genugtuung darüber, dass der Patrizier sich aus Realitätssinn von den Zwangsvorstellungen seiner Gens gelöst hatte, beruhigt ihn wieder und hält ihn davon ab, schon wieder so eine Szene wie mit Paulina aufzuführen. Freundlich lacht er auf:
"Da kann ich dir voll und ganz zustimmen, lieber Vetter. Nur schade, dass eine solche Sichtweise sich noch nicht in den Kreisen der Edlen und Mächtigen der Urbs durchgesetzt hat. Aber immerhin läuft die Entwicklung in die richtige Richtung, denke ich."
Den Satz, der ihn noch dazu einfällt, spart er sich jetzt lieber, da er an dieser Stelle größere Diskussionen vermeiden will. Er beschließt statt dessen einfach, Quartos Adoptivsohn zu mögen.
Dann wendet er sich Callidus zu:
"Also führt Iulianus die Politik seines Vaters fort. Hoffentlich auch mit der selben Umsicht und dem selben Verstand, aber er hatte da sicherlich einen guten Lehrmeister.
Die Sache mit dem Consul ist allerdings im höchsten Maße beunruhigend, muss ich gestehen. Hoffentlich klärt sich der Sachverhalt schnell, nicht, dass hier irgendeine Verschwörung im Gange ist..."
Dann überlegt er kurz und dreht sich wieder zu Claudianus, zu dem er im freundlichen Ton meint: "Wie auch immer, Vetter, es war mir eine Ehre, dich kennenzulernen und ich bin voller Hoffnung und Zuversicht, dass wir unser Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt, bei der Cena vielleicht, fortführen könnten. Aber wenn du gestattest, ich würde mich doch noch gerne ein wenig mit meinem Bruder unter vier Augen unterhalten. Wir haben uns nämlich seit einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen, wenn du verstehst..."
Eigentlich ist es Pulchers Plan, sich umgehend um seine eigene Karriere zu kümmern und will dafür Ratschläge und die Namen wichtiger und angesehener Personen aus seinem Bruder herausquetschen.
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Pulcher blickt etwas ungehalten in Richtung des pötzlich auftauchenden Störenfriedes. Schließlich fand hier gerade ein vertrauliches Gespräch zwischen zwei Brüdern statt. In der Öffentlichkeit hätte sich Pulcher nie zu einer solchen Aussage hinreißen lassen. Dennoch setzt er ein freundliches Lächeln auf und blickt zu dem Mann:
"Es gibt hier nichts, was einer Entschuldigung bedürfte. Wenn ich mich vorstellen darf: Publius Aelius Pulcher, Sohn von Gnaeus Aelius Rufus und Marcus' Zwillingsbruder." Dann mustert er Marcellus kurz. Scheint so, als wäre dieser Mann der adoptierte Patrizier, von dem Callidus gerade sprach. "Und um eventuelle Missverständnisse aufzuklären: Ich sprach nie davon, in Opposition zum Senat zu stehen. Ein gemäßigtes, dem Kaiser treu ergebenes Gremium weiser und erfahrener Berater ist meiner Meinung nach durchaus wünschenswert, ebenso kann der Senat ein Gegengewicht zu einen allzu tyrannischen Kaiser bieten, man denke da zum Beispiel an die Zeiten des Domitianus. Meine aufrichtige Besorgnis galt eher der Frage, ob der Senat den Kaiser zum Wohle der Allgemeinheit berät oder ihn zum eigenem Vorteil benutzt..." Pulcher wäre nicht Pulcher, würde er einfach klein beigeben. Die politische Erfahrung hat ihn noch nicht gelehrt, dass es ab und zu notwendig ist, sein Mundwerk zu halten. Darum setzt er gleich noch einen drauf 8): "Und wie hältst du es so mit der Tradition, Marcellus?" Ein Patrizier, der in eine plebeische Familie wechselt und von alten Werten spricht, ist doch eher ungewöhnlich...
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Erfreut dreht Pulcher sich zu seinem Bruder um. Er wirkt wie ausgewechselt und strahlt vor Lebenskraft. "Nett habt ihrs hier, ich muss schon sagen. Prunkvoll und elegant, aber doch dezent. Vor allem nicht kitschig, wie es in solchen Häusern ja gerne der Fall zu sein pflegt. Wenn du dich zum Beispiel noch an die Villa Fabiana Persica in Misenium erinnern kannst - mit den bukkolischen Gemälden, den pergamesischen Putten und Naturgeistern, einfach fürchterlich..." Bei dieser Erinnerung muss er schmunzeln. "... vor allem dieses komische Krokodil am Brunnen mit dem pfeifenden Vögelchen aus Kupfer. Mannomann..."
Interessiert hört er seinen Bruder zu, als dieser über die Familie erzählt. "Dann hat unsere Familie also einigen Zuwachs bekommen seit ich weg war. Das mit Paulina tut mir übrigens leid, da hab ich wohl ein wenig überreagiert...
Und was ist mit Quarto? Weilt er nicht in Rom?" Schade, Pulcher hatte diesen Mann wirklich gut in Erinnerung. "Und er hat einen Claudier adoptiert. Haha, scheint so als würden diese Patrizier endlich kapieren, dass ihre Zeit endgültig vorbei ist.
Dass die Aelier wieder zu ihren alten Würden gelangen konnten, freut mich natürlich sehr. Die Ulpier waren uns ja schon immer sehr nahe. Ich kann mich noch erinnern als Traianus mal bei Vater zu Gast war. Die beiden waren sich sehr ähnlich, sehr traditionsbewusst. Wie macht sich sein Sohn so? Hat er die Lage im Griff?" Gleich darauf bekommt Pulcher seine Antwort, als Callidus vom Tod des Consuls erzählt. "Oh... Nein, das wusste ich nicht... Weiß man schon, wer es war?" Das durch die Zeit unter Domitian entstandene Familientrauma hatte auch bei Pulcher nicht Halt gemacht und er kann die Sorgen des Bruders bezüglich einer unsicheren Zukunft sehr gut teilen.
"In die Politik? Sagte ich das?" Pulcher wundert sich. Der Senat und die Ämterlaufbahn sind für ihn mehr überflüssige Relikte einer Vergangenheit, deren Wiederbelebung ihm alles andere als wünschenswert erscheinen. "Wenn du unter "Politik" eine Karriere im cursus honorum verstehst: Du weißt, dass ich von den Institutionen des Senates nicht viel halten. Dort sitzen doch nur die eitlen Köpfe der alten Familien und versuchen, sich Privilegien zuzuschachern, wie ihre bäuerlichen Vorfahren Kühe und Frauen. Ganz ehrlich: Der Senat repräsentiert die Vergangenheit, ich bin für die Zukunft. Ich will dem Kaiser als guter Verwalter dienen und dort meinen Einfluss gelten machen. Die Cliquenwirtschaft des Senats nützt dem Reich in nichts."
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Frisch gebadet, gerieben, massiert, mit allen kostbaren Ölen und Düften, die der Markt so bot eingeölt und was sonst noch alles dazu kommt und vor allem in den frischen und so ungewöhnlichen weichen und geschmeidigen Kleidern, die genau auf ihn geschnitten waren (kein Wunder, die Vorlage wandelte ja schon seit Ewigkeiten durch die Hallen des Palastes), tritt Pulcher ins Atrium. Zufrieden schaut er sich um, streckt sich und atmet tief ein: Endlich fühlt er sich wieder wie ein Mensch.
Da sein Bruder nicht da ist, spaziert er ein bisschen durch die Gegend und schaut sich ein bisschen um...
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"Ich danke dir, Marcus. Bis nachher dann." Damit übt er sich gleich in seiner neuen Rolle als römischer Aristokrat und winkt den "Alcaeus" genannten Sklaven zu sich, damit dieser ihn den Weg ins balneum weist und folgt ihm.
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Ha Ha! Echt lustig der Bruder. Was denkt der denn, mit was für Kleidung man herumläuft, wenn man mit dem Schiff von Antiochia nach Rom fährt. Das ändert natürlich nichts an der Dankbarkeit, die Pulcher empfindet. Dennoch schaut er etwas unschlüssig, als ihn die Kleider gereicht werden: Edle, weiche Stoffe, und sie riechen so gut nach frisch Gewaschenem. Soll er sie jetzt anziehen oder lieber später, wenn er sich auch endlich ausgiebig gewaschen hat, er stinkt nämlich wie ein alter Biber.
"Öhm... soll ich die Kleider hier anziehen... oder mich vielleicht nicht doch lieber erst auch waschen ... Und wir treffen uns dann später wieder?"
Sim-Off: Danke Schön Auch wegen der Nahrung.
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Als Callidus vom langsamen Sterben ihres Vaters und den schlechten Zeiten, die die Familie unter den Tyrannen Domitianus, dem die Aelier wie zahlreiche andere noble Familien von Anfang an ein Dorn im Auge waren, ergreift eine gewisse Bitterkeit Pulchers Herz. Vor allem der Punkt, andem sein Bruder sich gezwungen sah, Vater zu belügen, sticht besonders schwer.
Merkwürdigerweise beruhigen Callidus Ausführungen Pulcher aber auch. Die Vergangenheit, so schlimm sie auch war, lässt sich nicht mehr rückgängig machen, der Weg führt nach vorne. Pulcher sieht wieder einigermaßen klar und bleibt erstaunlich ruhig, nur ab und zu unterbricht ein nachklingender Schluchzer seine Antwort:"Callidus, ich bin nicht gekommen um mich zu entschuldigen. Dass heißt, ja, bin ich natürlich auch und nichts wünsche ich lieber, als Vaters Grab zu sehen, sofern er es überhaupt gestatten mag. Aber ich erwarte kein Vergeben und Verzeihen, ich kann es gar nicht erwarten, nicht von der Familie, nicht von dir und letztendlich nicht einmal vor mir selbst. Und mit Verzeihen und Vergessen ist es nicht getan, ist die Schande nicht getilgt, die ich allen bereitet habe.
Der eigentliche Grund, warum ich gekommen bin, ist der: Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern und der weitere Weg liegt in der Zukunft. Und sofort, als ich vom Tod des Vaters gehört habe..." Noch einmal hält Pulcher inne. Das Bild des strengen, würdevollen Mannes, der so in seiner Tradition verhaftet war und stark genug, um selbst den Kaiser zu trotzen, des Vaters, den er trotz seiner gelegentlichen Abneigungen doch immer schätzte und liebte und der ihn auf seine Art stets ein Vorbild blieb, schwebt ihn für eine kurze Weile vor Augen.
"Sofort, als ich also von seinen Tod gehört hatte, schwor ich vor einem Altar dem Apoll, aus meinen Verfehlungen zu lernen, meinen selbstsüchtigen Lebenswandel zu beenden und in Zukunft mein im Laufe der Jahre gesammeltes Wissen zum Wohle der Gesellschaft anzuwenden. Und das ist der Grund, warum ich hauptsächlich gekommen bin. Ich will Rom dienen, so wie Vater es durch alle Widrigkeiten hindurch tat und mit meinen bescheidenen Mitteln dem Guten und Gerechten zum Sieg verhelfen. Das bin ich Apollon, und nicht zuletzt auch dir schuldig."Schwach, aber mit tiefer innerer Freude lächelt er seinen Bruder an. Callidus war sein Zwillingsruder, das gab es nur einmal auf der Welt. Und erst jetzt merkt er, wie stark das Band zwischen ihnen in ihm immer geblieben war.
"Danke Callidus."
Wofür er Callidus dankt, weiß er dabei selbst nicht. Gründe gab es zumindest genug dafür.