Was glaubte dieses Scheusal, was mich andere Sklavenjungen angingen! Doch das mußte er ja schließlich nicht wissen! Ich sah nur, dass ich ihn nun soweit ausgereizt hatte, sodass ich mit meiner Halbwahrheiten- Märchenstunde beginnen konnte. Wie gesagt, ich hatte mir einen Vorteil verschafft, wovon er niemals etwas ahnen konnte!
Gekonnt geschauspielert, zeigte ich mich jetzt, als das total eingeschüchtertes Weibchen, das beinahe vor Angst starb. Allerdings mußte ich gestehen, ich hatte Tatsächlich Angst, denn der Kerl war ein kaltblütiger Killer, der mich jederzeit ins Jenseits hätte befördern können!
Ist ja schon gut, ich erzähl dir ja alles, was ich weiß!, begann ich schließlich und sah dabei sehr ängstlich aus.
Also, seitdem er dieses neue Amt inne hat, gibt es kaum einen Abend, an dem er nicht spät nach Hause kommt. Er arbeitet sehr viel und ist dann so müde, dass er kaum noch Zeit für mich findet. Aber gelegentlich muß es ihn doch noch zu anderen Weibern treiben, denn ich habe erst kürzlich wieder diese Kratzspuren auf seinem Rücken entdeckt. Ich habe mich erkundigt, was er so getrieben hat und habe herausgefunden, dass er sich bei irgendwelchen Huren herumtreibt und sich vergnügt, Während ich nur darauf warte...
Ich ersparte ihm weitere Details und mußte mich innerlich halten vor lachen.
Aber das allerschlimmste ist, er ist auf Brautschau und sucht doch tatsächliche eine Frau! Er hat sich aber noch nicht entschieden.
Und wenn er dann mal früh zu Hause ist, dann zecht er mit seinem Vetter, dem Senator Flavius Gracchus. Als ob es nichts angenehmeres als Wein gäbe!