Natürlich hab ich alles dabei, sonst müssen wir wieder zurück zur Villa gehen und das Fehlende holen. Ob sie schon aufgeregt war? Tilla sah Prisca forschend an und nickte mit dem Kopf. Ja, ich bin so. Weil ich weiss gar nicht was mich hier erwartet. gestand sie gebärdend und folgte Prisca weiter und tiefer hinein ins Gebäude. Nach dem Sonnenlicht war es ungewohnt fast im dämmerigen Dunkeln zu stehen, aber sie konnte sich den neuen Lichtverhältnissen schnell anpassen. Dem ausgestreckten Finger folgend blickte sie zur Grotte hin und trat dem gezeigten Gang ein bisschen näher heran, versuchte das Ende des Ganges zu erkennen. Es war unmöglich.. der Gang erschien ihr sehr viel länger als die gewohnten Gänge in der Villa der aurelii.
Stimmt das, dass die Sybille nicht sprechen kann? So wie ich? Hektor hat gesagt, jeder der hierher geht bekommt vor dem Verlassen des Tempels eine Tafel wo alles draufsteht was sie empfiehlt. erzählte Tilla plötzlich der Älteren und liess die Hände wieder sinken. Aufmerksam blickte sie sich um. Nein... ich sehe niemanden. Ich guck mal dahinten nach. Kommst du mit? erwiderte sie gehorsam auf Priscas Frage und lief zu einer Säule, um diese einmal rundum zu umrunden. Die Säule hier war viel dicker als die in den anderen Tempel die sie bisher gesehen hatte. Tilla blieb stehen, blickte nach oben. Auch oben war kaum etwas zu erkennen. Vielleicht sollte man ein Loch in die Decke brechen dann kann die Sonne und der Regen auch hereinschauen. meinte der kleine Mann im Ohr. Lieber nicht, dann würde die Sybille sich immer über die hellen Flecken und nassen Pfützen auf dem Boden ärgern. erwiderte Tilla im stillen und sah Prisca zuversichtlich lächelnd an. Da ist keine solche. Das Wort 'Priesterinnen' hatte sie nicht im Wortschatz. Vielleicht auf der anderen Seite? Sie wollte schon zu der anderen Säulenseite losgehen, da fiel ihr etwas wichtiges sein. Es war schön mit Prisca alleine etwas zu unternehmen, sonst war immer wer bei und um der jungen Frau herum. Weisst du noch? Dein Versprechen... das löst du nun ein. Einmal mehr liess sie die Hände sinken, drehte sich zu den Schritten um, die da näher kamen. Ihre dunklen Augen blickten die Person an, die da näher kam, zwirbelte eine lose Haarsträhne mit dem kleinen Finger auf und nieder.