Wie von selbst drehte sich Flava Lando zu, als dieser neben ihr stand, und vergrub ihr Gesicht in dem Stoff an seiner Brust. Die Tränen tropften auf die Tunika und ließen den Stoff, dort wo sie auftrafen dunkler werden. Sie hielt sich an Lando fest und weinte um die große Schwester, mit der sie als sie beide Kinder waren so viel Spaß hatte.
Es dauerte eine ganze Weile, und der eine oder andere herzzerreißende Schluchzer bahnte sich doch noch seine Bahn, dann ließ das Zittern ihrer Schultern jedoch langsam nach und auch die Tränen versiegten. Wenn auch nicht die Trauer.
Sie löste sich zögernd und vorsichtig von Lando, wagte es nicht ihm dabei ins Gesicht zu sehen und wischte sich beinahe brutal mit dem Handrücken die nassen Wangen.
„Ich... wir...“, Flava räusperte sich und flüsterte dann: „Ich hab sie nie als Frau gesehen, das letzte Mal als ich sie sah, waren wir beide noch Kinder. Ich dachte... ich hoffte... dass ich vielleicht nach Rom...“ Sie brach ab und wischte sich die neu aufkommenden Tränen weg.
„Könnte sie noch..?“, wieder brach Flava ab, sah nun jedoch mit roten Augen, noch immer nassen Wangen und roter Nase zu Lando hoch. Verzweiflung und ein Funke Hoffnung stand in ihrem Gesicht geschrieben.