Beiträge von Marcus Duccius Rufus

    Seid so nett und schickt meine ID Marcus Duccius Rufus ins Exil. Er wir für eine längere Zeit nach CCAA gehen und dort einen Freya Mercurioque-Außenposten aufbauen. Der Sim-off-Verwalter der Gens Duccia kann mit der ID verfahren wie er möchte und ihr jederzeit Frau und/oder Kinder verpassen oder sie altern lassen.

    Ragin nickte. Valgiso war ein findiger Verhandlungspartner. Aber er meinte einen guten Kompromiss gefunden zu haben.


    "Zuerst einmal werde ich dir die gesamte Produktion abnehmen, denn die Nachfrage an meinen Tonwaren ist groß. Ich würde sagen ich gebe dir 18 Sesterzen pro 100 sextuarii. Sollte ich einmal nicht deine ganze Produktion benötigen und du bekommst sie nicht auf dem Markt los, bin ich bereit die Überproduktion für den Preis von 20 Sesterzen pro 100 sextuarii zu übernehmen. Das sollte dir genug Sicherheit geben, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass du Probleme bekommen solltest deinen Ton an den Mann zu bringen. Allerdings hat für mich natürlich meine Versorgung oberste Priorität und so würde ich mir ein kleines Polster anlegen. Somit ist aber auch deine wöchentliche Versorgung auf jeden Fall gewährleistet und ich werde von weiteren Engpässen verschont."


    Er leerte den letzten Schluck Met in seinem Bescher.


    "Wie gefällt dir der Vorschlag?"

    Ragin schaute seinen Vetter gespielt böse an.


    "Ja, das kann es jetzt schon: Es sieht nach Gewitter aus!"


    Dann musste er lachen. Wenn Witjon da war, dann konnte er nie lange wirklich böse sein.


    "Nein nein es ist schon alles in Ordnung. Ich habe zur Zeit nr einfach keine Lust zu reiten, und dabei habe ich das früher richtig gerne gemacht."

    Ragin nickte verstehend.


    "Das dürfte kein Problem sein. Freya Mercurioque hat genügend Verbindingen, da finden wir sicher Abnehmer für deinen restlichen Ton. Ich meine ist ja klar dass meine Töpferei nicht deine ganze Produktion verarbeiten kann. Da müsste ich neue Leute einstellen und momentan bin ich ganz zufrieden mit meinem Betrieb."


    Valgiso hatte natürlich recht mit seinen Kosten. Aber das sollte kein Problem sein.


    "Wenn du am Anfang noch einen kleinen Anschub benötigst kannst du dich jederzet an mich wenden. Ich helfe dir gerne aus der Patsche wenn es am Anfang nicht läuft. Aber mit dem Ton hast du Recht. Der Winter war lang und hart und viele Böden waren einfach zu hart gefroren um Ton gut abbauen zu können. Außerdem war der Rhenus schwer beschiffbar, so dass momentan nur sehr wenig Ton angeboten wird. Daher denke ich auch, das sich deine Produktion problemlos verkaufen wird. Sicher kannst du auf dem freien Markt versuchen den sextuarii für 0.25 oder sogar 0.30 Sesterzen zu verkaufen, solange so wenig angeboten wird. Aber den Preis den wir beide hier für mich aushandeln sollte natülich witterungsunabhängig sein."


    Schließlich hatte Ragin Valgiso geholfen. Da fand er es nur gerecht dass er auch einen besseren Preis bekommen sollte.

    Ragin grinste breit. "Das hoffe ich doch nicht." entgegnete er lachend. "Soweit ich weis hat sich mein früherer Lieferant nur einfach aus dem Geschäft zurückgezogen und ist nach Rom gegangen. Das spricht nicht unbedingt dafür, dass er ruiniert war. Aber du hast Recht ich bräuchte dann im Schnitt 500 sextuarii pro Woche. Eventuell werden es auch mehr, wenn der Rhenus endlich wieder richtig befahrbar wird und ich meine Keramik sinnvoll verschiffen kann."

    Mit dem Vorschlag konnte Ragin sehr gut leben. Loki hatte den unsympathischen Glatzkopf mit seinem Vorschlag klar ausmanövriert und es geschafft dass ihre Familie jetzt als noble Spender darstanden und Pudens als raffgierig, nahe am Amtsmissbrauch. So hob er vollauf zufrieden seine Hand für die beiden Abstimmungen.




    Arbeitskräfte für die Bauern: :dafuer:


    Instandsetzung des Hafens: :dafuer:

    Ragin schaute erst ein wenig wehleidig, entspannte sich dann wieder. Das feuer im handelhaus hatte sie eine Stange Geld gekostet. Aber vielmehr hatte es ihn verunsichert. Es sprach zwar wohl noch nichts für eine Brandstiftung, allerdings ging er nach der Entführung von Sveija immer vom Schlimmsten aus.


    "Ach mach dir da mal keine Sorgen wegen dem Handelshaus. Sicher hat uns das einiges gekostet, aber zum Glück ist Freya Mercurioque nicht an dieses Haus gebunden. Es lebt von den Leuten die darin arbeiten und denen ist zum Glück nichts zugestoßen. Jeder Schaden ist auch eine Chance. Geht mir eine Vase zu Bruch, hole ich mir eine schönere. Und so werden wir auch daraus das Beste, oder vielleicht etwas Besseres, machen."


    Er nahm einen Schluck Met. Jetzt ging es ans Verhandeln. Mit Leuten verhandeln die man mochte war meist schwer. Aber auch Valgios sollte nicht geschont werden.


    "Nun ich will ehrlich zu dir sein. Bisher habe ich sehr hochwertigen Ton gehabt. Allerdings ist mein Lieferant, wie ich dir bereits erzählt habe, weggefallen. Diesem nahm ich alle zwei Wochen 1000 Einheiten zu einem Preis von 170 Sesterzen ab. Ich hoffe dass dein Angebot sich nicht groß von dem meines ehemligen Lieferanten unterscheidet."


    Viel Verhandlungsspielraum gab es bei einem Rohstoff wie Ton nicht. Aber wer die Sesterze nicht ehrte...

    Als Ragin von Albin geholt worden war hatte er sich gefreut. Valgiso war ein angenehmer Zeitgenosse und ragin freute sich ihn zu sehen. Also kam er schnell ins Kaminzimmer um seinen Besuch zu begrüßen.


    "Heilsa Valgiso. Schön dich zu sehen." Ragin ging zu der kanne mit verdünntem Met und schenkte zwei Becher voll. Einen reichte er seinem Besucher und mit dem anderen in der Hand setzte er sich in den Sessel gegenüber.


    "Ich hoffe du magst verdünnten Met. Wie geht es dir, was gibts neues?"

    Als Witjon ihn an sein Bein erinnerte rieb er darüber. gerade eben hatte es wieder geschmerzt, allerdings war das auch kein Wunder wenn man gegen die Holztüren eines Schrankes trat.

    "Ich glaube es ist soweit wieder in Ordnung. Ab und an habe ich noch Schmerzen, allerdings nur wenn ich gegen harte Dinge trete oder sonstigen Unfug anstelle. Aber das ist sowieso nicht das schlimmste. Ich...also...nun...ach es ist nichts. Es ist alles in Ordnung Witjon, du musst dir keine Sorgen um mich machen."


    Ragin hatte es immernoch nicht geschafft seine Angst vor Pferden wieder in den Griff zu bekommen. Bei dem Gedanken in den Stall zu gehen litt er unter Schweißausbrüchen und seine Hände begannen zu zittern. Helios war zwar gut versorgt, Leif hatte das übernommen da Ragin ihm gesagt hatte er hätte zu viel zu tun, aber irgendwie hatte er doch ein schlechtes Gewissen sein Pferd so zu vernachlässigen.

    "Ich...ich...ich habe ihr ein Buch und gutriechende Salbe geschenkt!" Es war die absolute Wahrheit, allerdings hörte sich diese Antwort selbst in seinen Ohren schal und unglaubwürdig an.


    "Sie hat mich nicht wirklich gerettet, aber ich wurde zu ihr gebracht nachdem ich niedergeschlagen wurde. Und...und...sonst war da nichts!"


    Ragin war schon klar worauf Witjon hinauswollte, allerdings hatte er ja wirklich nichts gemacht.

    Ragin nickte zustimmend als Witjon ebenfalls seine Bedenken gegenüber Alrik äußerte. Doch auf einmal wehte der Wind von einer anderen Seite und der junge Duccier sah sich in Erklärungsnot. Nur nichts von in einem Bett, klatschnasser Tunika oder Brüsten sagen mahnte sich Ragin selbst als er zu erzählen begann.


    "Ich kenn Iunia Axilla aus Alexandria. Sie ist eine wunderbare Person. Sie hat mir geholfen als ich ich nicht so gut zurecht fand in der fremden Stadt und ist eine richtig gute Freundin geworden. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht, denn sie war auch die Scriba meines Lehrers am Museion. Außerdem hat sie mich gerettet als ich von Räubern ausgeraubt und niedergeschlagen wurde. Und sie hat das Sax meines Vaters bei sich aufbewahrt, weil ich das in Alexandria eigentlich nicht mit ins Palastviertel hätte nehmen dürfen."


    ...und wir hätten miteinader geschlafen, wenn ich nur den Mumm dazu gehabt hätte...


    "Du wirst also sicher verstehen wie sehr ich mich ihr gegenüber verbunden fühle und stinkig werde wenn jemand so über sie spricht."

    Ragins Miene verfinsterte sich noch einmal. Offenbar schien Witjon das Ganze lustig zu finden, er allerdings fand das ganz und gar nicht lustig.


    "Ach du findest es also positiv, wenn so von einer Frau gesprochen wird? Wenn jemand so von deiner Frau, oder unseren Cousinen schreiben würde, fändest du das also in Ordnung? Also ich leider ganz und gar nicht!" blökte Ragin weiter, allerdings ohne weiter das Mobiliar zu dezimieren. Er warf den Brief auf das kleine Tischchen, das zwischen den kaputten Sachen aussah wie bestellt und nicht abgeholt.


    Er setzte sich mit verschränkten Armen auf das Bett und schaute seinen Vetter an.


    "Ich mag Alrik einfach nicht. Zumindest nicht so wie Loki, Dich und Phelan. Ich mag nicht was er schreibt und ich will auch nicht dass er unsere Familie anführt. Was soll das denn bringen? Er ist kaum hier geblieben sondern gleich ab nach Rom. Was wollen wir denn mit dem? Natürlich ist er Wolfriks Erbe, aber was hat er denn für die Familie getan? Und wenn er weiter so über Freunde von mir und Leute die mir wichtig sind schreibt, werde ich ihn noch weniger leiden können."


    Ragin vertraute Witjon und deswegen machte er aus seinem Herzen auch keine Mördergrube.

    Ragin wollte gerade dazu ansetzten dem Glatzkopf zu sagen, dass dieser gefälligst nicht Loki sondern ihn anschauen sollte, als Marcus Vinicius Hungaricus zur Sitzung kam. Schnell kam ihm wieder zu Bewusstsein, dass er eigentlich nur ein kleines Licht hier war und schluckte seine Antwort hinunter. Im Grunde hatte Pudens ja auch recht, aber ihm war immernoch nicht klar, wer denn diese Schäden beheben sollte. Für den Hafen würde man vielleicht die Vigiles einsetzen können. Aber sie einzusetzen um Wassergräben und Straßen zu reparieren? Das vermochte er sich nicht vorzustellen.


    Wenn er aber jetzt nichts erwiedern würde, konnte ihm das auch als Schwäche ausgelegt werden...


    "Sicherlich ist es sinnvoll auch die Leute zu unterstützen, die nicht am Hafen partizipieren. Auch deine Vorschläge, was gemacht werden soll, klingen durchaus richtig. Aber die Frage bleibt trotzdem: Wie stellst du dir die Unterstützung genau vor? Finanziell? Arbeitskräft?"

    Erst dachte Ragin, dass eigentlich Phelan und nicht Loki auf die Idee mit dem Opfer hätte kommen müssen. Doch dann staunte er nicht schlecht, als dieser die Duumvirn aufforderte Phelan zum Pontifex zu ernennen. Natürlich traute er seinem Vetter diese Aufgabe zu, allerdings das einfach zu fordern wäre ihm nie in den sSnn gekommen. Allerdings hatte Loki es sich auch verdient solche Forderungen stellen zu dürfen. Doch war es offenbar nicht so einfach wie erhofft, denn zwar hatte sich die römische opposition offenbar aufgelöst, doch schien sich da gerade eine neue zu formieren.


    "Wie stellst du dir denn eine Berücksichtigung der Äcker und Weiden vor, Tudiscius Pudens? Sind die Äcker und Weiden nicht meistens eigener Besitz, während der Hafen gemeinsam von allen genutzt wird? Wie sollen wir da bestimmen wer unterstützt wird? Aber wie gesagt, zuerst wäre interessant zu wissen wie du dir solch eine Unterstützung vorstellst."


    Als Ragin darauf Pudens anschaute, wurde ihm ein wenig mulmig. Dass er den älteren und kräftigen Mann so ansprach hätte er sich vor ein paar Monaten noch nicht getraut. Schließlich war das Alter etwas das man zu respektieren hatte. Aber hier war das ein wenig anders, und Nikolaos hatte ihm im Museion gelernt, dass das bei Diskussionen kein Argument sein durfte.

    Da er momentan nicht als Magistratus arbeiten konnte, hatte Ragin damit angefangen sich anderweitig die Zeit zu vertreiben. Eine ganze Weile hatte er die Angestellten in seinen Betrieben genervt und jedes Buch mindestens zweimal geprüft. Dann war aber auch das vorbei und er merkte schon dass er sich wieder ein wenig zurücknehmen sollte, wenn er nicht einen Tonkrug über dem Kopf geschlagen, einen Nadel in die Hand gestochen oder in einen Käfig mit einem wilden Tier gesteckt werden wollte.


    Also hatte er sich beim Forum an einen Brunnen gesetzt. Dort waren dann ein paar Kinder zu ihm gekommen und er hatte angefangen Geschichten zu erzählen, wie sie ihm einst seine Mutter erzählt hatte. Und daraus war langsam eine Tradition geworden und die Anzahl der Kinder hatte auch stetig zugenommen, so dass er sich mittlerweile einer relativ großen Hörerschaft erfreuen konnte. Da die Kinder eigentlich alle einem der Stämme angehörten, erzählte er die Geschichten auch in der Sprache seiner Ahnen. So fiel es ihm leichter, weil er sie nicht erst übersetzen musste und so auch keine Bedeutung verloren ging. Das hatte ihm ein ums andere Mal irritierte Blicke von römischen Mitbürgern eingebracht, aber das hatte ihn nicht weiter gestört, da seine Familie für die sowieso die Ausgeburt des germanischen Treibens war.


    Heute erzählte er die Geschichte vom Goldenen Haar der Sif.



    "...und weil Sif so stolz auf ihr schönes goldenes Haar war, beschloss Loki ihr eine Lehre zu erteilen. Er schlich sich zu ihr während sie schlief und schnitt ihr ihre Haare ganz ab! Also hatte Sif nur noch eine Glatze. So wie der Mann da hinten."


    Die Kinder drehten sich alle ruckartig um, was dem Händler mit der Glatze, der gerade Holz transportierte, einen argwöhnischen Blick entlockte, worauf sich die kleinen kichernd wieder umdrehten.


    "Aber warum hat er das denn gemacht der Loki? Wen Sif doch so schöne Haare hatte?" , wurde aus der Runde gefragt.


    "Nun, Loki mag es nicht wenn man eitel ist. Außerdem muss man sagen dass er einen sehr bösen Humor hat." Was ihn auch an einen anderen Loki erinnerte. "Also seid besser brav und bescheiden, damit er er euch nicht auch einen bösen Strich spielt! antwortete er böse grinsend und erzählte dann weiter. Er liebte es die Kurzen zu erstaunen und zu erschrecken.


    "...als Sif dann später aufwachte war sie natürlich sehr erschrocken und schämte sich weil sie sich auf einmal hässlich wähnte. Als dann später Donar, ihr Mann nach Hause kam, war auch dieser zuerst sehr erschrocken. Doch das legte sich, denn er fand seine Frau auch ohne Haare sehr schön, weshalb er den Vorfall lieber auf sich beruhen lassen wollte. Und wie er seine Frau so ansah wollte er ihr beiliegen. Doch Sif war davon gar nicht begeistert, denn sie meinte ihr Mann dürfe solange nicht mehr das Bett mit ihr teilen, bis die Haare nachgewachsen seien. Das machte Donar natürlich wütend, denn er wollte das Bett natürlich mit seiner Frau teilen und nicht so lange alleine schlafen, denn es würde sicher Monate dauern bis die harre nachgewachsen wären. Und da er sich schon vorstellen konnte wer das gewesen war, machte er sich auf den Weg zu Loki."


    Ragin nahm einen großen Schluck Wasser und kippte sich auch etwas in die hohle Hand, damit Amala auch etwas schlabbern konnte. Kurz danach bereute er schon eine Pause gemacht zu haben, denn die Kinder schienen die Zeit genutzt zu haben um über seine Worte nachzudenken.


    "Warum war Donar denn so böse dass er nicht mehr im Bett bei seiner Frau schlafen durfte? Ich fände es toll wenn ich ein eigenes Bett hätte!" rief eines der besonders vorlauten Kinder.


    Schnell nahm Ragin noch einen Schluck um sich eine passende Antwort zu überlegen.



    "Also das ist deswegen weil es Winter war und Donar immer schnell kalte Füße bekommt! Und könnt ihr euch vorstellen wie schlimm das ist, wenn man mehrere Monate lang kalte Füße hat?"
    Kurz kniff er die Augen zusammen und zog den Hals ein, und wartete ob ihn ein Blitz treffen würde, aber der Donnergott hatte ihn entweder nicht gehört oder fand die kleine Schwindelei, die sich Ragin ausgedacht hatte, nicht so schlimm.


    Die Kleinen nickten alle verstehend, offenbar schien diese Erklärung ihnen einzuleuchten. Also fuhr Ragin fort mit erzählen:


    "Donar hatte Loki schnell gefunden, schnappte ihn am Kragen und schüttelte und drohte ihm seinen Hammer auf den Kopf zu schmettern, wenn Loki es nicht schaffte Sifs Haar wieder herzustellen. Da bekam selbst Loki Angst, denn der Donnerer ist wirklich beängstigend wenn er wütend wird. Ihr kennt das ja wenn man Angst bekommt, wenn es draußen bei einem Unwetter blitzt und donnert!"


    Mit großen Augen nickten die Kinder, denn das konnten sie alle nachvollziehen.


    " Also versprach Loki dem Donnergott, dass er das Haar seiner Frau wieder zurückbringen würde. So beschloss er zu Iwaldis Söhnen Sindri und Brokk zu gehen, die ja auch schon den Mjöllnir, Gungnir und allerlei andere mächtige Zauberdinge gefertigt hatten. Die Zwergenbrüder lagen ja in ständigem Wettstreit miteinander wer denn der beste Handwerker von ihnen beiden war. Also besann sich Loki wieder einmal einer seiner Listen. Er passte Sindri in einem Moment ab, indem dieser alleine war und versprach diesem ihm zu helfen bei einem Wettstreit mit dessen Bruder zu gewinnen, wenn dieser ihm dafür langes Haar aus reinem Gold anfertigen würde. Da der Zwerg unbedingt gewinnen wollte, stimmte er zu. ihr kennt das ja auch, dass man seine Brüder immer übertreffen will."


    Kurz dachte Ragin an Ratbald und fühlte einen kleinen Stich in seinem Herzen.


    "Am nächsten Tag besuchte der Trickser die beiden Brüder dann offiziell und schlug ihnen vor Schiedrichter bei einem Wettstreit zwischen den beiden zu sein. Jeder von ihnen solle ein Stück herstellen und er würde dann ehrlich sagen welches das Bessere war. Als Belohnung wolle er dann nur das Zauberstück des Gewinners haben, was ja nur ein kleiner Preis sei, wenn man bedenkt dass sie dann endlich wüssten wer der bessere unter ihnen sei. Sindri stimmte natürlich zu und auch Brokk war von der Idee sofort angetan. Also fingen die beiden an zu schmieden.


    Loki aber hatte schon einen Plan, wie er Brokk dazu bringen konnte das schlechtere Schmiedestück abzuliefern. Er verwandelte sich in eine Bremse und wollte den Zwerg beim Schmieden stören, damit dieser einen Fehler beging. Doch der willensstarke Zwerg ließ sich nicht ablenken, selbst als Loki ihm ins Ohr und in die Nase kroch. Also stach er ihn und ein Blutstropfen fiel vom hals des zwerges auf das Schwert dass er gerade geschmiedete. Und genau an dem Punkt bekam das Schwert dann eine Schwachstelle, die Brokk den Sieg kostete. Und so bekam Loki die Haare aus reinem Gold, die Sindri geschmiedet hatte. Dieser dagegen freute sich darüber endlich behaupten zu dürfen, dass er der bessere Schmied von den beiden war."


    Lautes Gemurmel erhob sich, denn die kleingewachsenen Zuhörer empörten sich über die Ungerechtigkeit. Ragin musste grinsen. er selbst hatte sich damals auch aufgeregt als seine Mutter ihm diese Geschichte erzählt hatte. Und nun sagte er den Kindern dasselbe was sie ihm einst gesagt hatte.


    "Wisst ihr, Loki ist nicht böse. Er hat nur einen bösen Humor und gibt solchen Eingebungen gerne nach. Ihr wisst ja dass er ein halber Riese ist. Und solche Ideen wie er haben wir Menschen auch, doch es liegt an uns ob wir sie dann ausführen oder nicht. Und letztlich bekommt man alles zurück, denn nur wegen seiner Gehässigkeit und Bosheit musste er ja schließlich zu den Zwergen gehen. Also fangt besser gar nicht damit an sowas auch zu machen, sonst könnt ihr vielleicht nicht mehr damit aufhören! Und BRokk geschah es auch ganz recht, weil er nämlich einfach zu eitel war."


    Einige der Kinder schauten enttäuscht, hatten sie doch in Gedanken schon ihre Geschwister mit kahlem Kopf vor sich gesehen. aber der gedanke dann immer weiter machen zu müssen, gefiel ihnen dann offenbar doch nicht.


    "Also brachte Loki Sif die Haare. Und als diese sie aufsetzte, wuchsen sie an und die Göttin hatte wieder schöne lange Haare.Sogar noch schönere als vorher. Das erfreute sie so sehr, dass Donar wieder in das eheliche Bett durfte um...seine Füße zu wärmen. Und so entkam Loki seiner Strafe wieder einmal!"


    Natürlich hatten die Kinder noch einige Fragen, und Ragin beantwortete alle so gut er es vermochte. Natürlich war er kein Gode und somit fielen manche Antworten ein wenig halbgar aus, doch seinen kurzbeinigen Zuhörern schien das vollauf zu reichen. Dann sollte er natürlich gleich noch eine Geschichte erzählen, doch das Ansinnen lehnte er ab:

    "Noch eine Geschichte? Nein, da müsst ihr euch bis nächste Woche gedulden. mein Hintern und mein Bein sind schon ganz eingeschlafen. Wenn ich noch eine erzähle schläft vielleicht noch der Rest von mir ein und ich kann mich gar nicht mehr bewegen! Außerdem muss ich nach Hause, sonst bekomme ich noch Ärger weil ich zu spät zum Essen komme! Aber nächste Woche erzähle ich euch wieder eine spannende Geschichte."


    Spätestens der Grund mit dem Essen leuchtete allen ein, und so machte sich Ragin auf den Weg um keinen Ärger mit Marga zu bekommen, weil er eine Mahlzeit ausließ.

    "Da hast du Recht. Wenn ich jetzt nicht bald nach Hause komme, bekomme ich von unserem hausdrachen die Teigwalze ins Kreuz. Vielen Dank für die Information und die Geschichte. Wenn du magst kannst du mich gerne mal in der Casa Duccia besuchen kommen. ich bin sicher Witjon, also Marsus, würde ich auch freuen. Und unser Hausdrache ist zwar gefährlich, aber auch eine gefährlich gute Köchin, zumindest wenn man dazu neigt Fett anzusetzen."


    Wenn er sich valgiso so anschaute würde er das sicher zu schätzen wissen...