Es war bereits recht Spät am Abend und die sonst so betriebsame Casa war mittlerweile zur Ruhe gekommen. Die meisten ihrer Bewohner hatten sich in ihre privaten Räume zurückgezogen und nur noch ein paar Sklaven gingen ihren letzten Arbeiten an diesem Tag nach und waren in den Gängen unterwegs. Einer der auch noch einen Rundgang machte war Marcus. Wie ein Dieb schlich er leise und vorsichtig den Gang zu den Schlafzimmern entlang, im Schlepptau eine der jungen Sklavinnen, die er fast am Armgelenk gepackt hielt und hinter sich her zog. Er war mittlerweile etwas Vorsichtiger geworden bei seinen kleinen Eskapaden mit den Haussklavinnen, immerhin wohnten nun mehrere Leute in der Casa und die Chance erwischt zu werden war dadurch auch wesentlich gewachsen. Was er auf keinen Fall wollte, war das der Alte von seinen kleinen Vorlieben etwas mitbekam. Die Sklavinnen hielten ohnehin ihren Mund. Sie wussten, dass er keinen Moment lang zögern würde eine von ihnen zu erschlagen oder ihr die Kehle aufzuschneiden, falls es nötig werden sollte und das war auch sein bestes Argument, wenn er sie zur Geheimhaltung zwang.
Was sich in den letzten Wochen ebenfalls geändert hatte, war der Ort, an denen er sich mit den Sklavinnen zurückzog, wenn ihm die Lust überkam. Es war nicht mehr sein eigenes Cubiculum, sondern eines der leerstehenden Zimmer, das nur voll mit lakenbehängten Möbelstücken angeräumt war. Auch an diesem Abend steuerte er dieses leere Zimmer an, nicht wissend, dass die eigentliche Besitzerin wieder zurückgekommen und erneut eingezogen war. Leise öffnete die Türe, sah noch einmal links und rechts den Gang entlang und zog die Sklavin dann mit einem ziemlich unsanften Ruck hinter sich nach.
"Los jetzt. Komm mit!"
Mit einem gequälten Gesichtsausdruck und verängstigten Augen folgte die Sklavin den jungen Herren in das Innere des Zimmers. In der Dunkelheit fiel dem jungen Decimer nicht auf, dass die Laken mittlerweile verschwunden waren und das Zimmer wieder bewohnt aussah. Abgesehen davon war er mit seinen Gedanken längst wo anders.
"Wenn du tust was ich dir sage wird es heute nicht so unangenehm für dich wie das letzte Mal. Also knie dich aufs Bett. Los!"
Marcus hatte die Sklavin losgelassen und funkelte sie Böse an. Ohne einen Widerspruch und vollkommen verängstigt folgte das junge Ding seinen Anweisungen und ging hinüber zum Bett. Sie hatte selbstverständlich mitbekommen, dass ein neuer Bewohner im Haus eingezogen war, auch wenn sie nicht wusste in welches Zimmer, doch hatte sie viel zu sehr Angst, um auch nur ein Wort heraus zu bekommen. Langsam tastete sich vor, bis sie schließlich die Bettdecke spürte und ihre Hand langsam darüber gleiten ließ. Marcus entledigte sich in der Zwischenzeit seines Gürtels und machte sich ebenfalls in Richtung Bett auf. Im selben Moment schreckte die junge Sklavin jedoch auf und unterdrückte einen lauten Schrei. Ihre Hand war bei ihrer Suche nach Halt auf ein Bein gestoßen, dass einer fermden Person zu gehören schien, die gerade in diesem Bett lag und schlief. Mit einem lauten Rumpeln sprang die Skalvin von dem Bett und lief an Marcus vorbei. Völlig überrascht und noch ehe er verstand was vor sich ging hatte sie die Türe aufgerissen und war nach draußen gestürmt.
"Verdammt nochmal! Was ist jetzt schon wieder! Komm sofort wieder her!" zischte er ihr möglichst leise hinterher.