Beiträge von Lucius Eprius Seleucus

    "Sicher ist das normal. Es ist immer schwierig sein erstes offizielles Amt auszuüben."


    Und so war es auch. Lucius' Gesichtsausdruck war mittlerweile wieder ernster und sachlicher.


    "Da ich aufgrund meiner Arbeitsstelle sicher noch eine Weile hier in Ostia bin, kann ich dir etwas unter die Arme greifen, was die Lage in der Stadt betrifft. Ich würde dir empfehlen gut auf den neuerbauten Merkurtempel zu achten, der in den letzten Wochen zahlreiche Bürger aus anderen Städten anzieht und gewisses Prestige für die Stadt bringt. Ein Hort der Götter, wie es der Merkurtempel ist, sollte stets sauber und der Gottheit, auch wenn es keine griechische ist, würdig sein. Außerdem hätte ich noch ein langfristiges Anliegen", ergänzte Lucius und pausierte dann kurz.


    "Da ich mich derzeit des öfteren am Hafen aufhalte, ist mir der Sitz der Hafenverwaltung negativ ins Auge gefallen. Das Gebäude muss meiner Meinung nach dringend renoviert werden, da es in meinen Augen aufgrund der Baufälligkeit nicht ins Bild des belebten Hafens passt. Vielleicht kannst du mit einem Schreiben an die italische Verwaltung, beispielsweise an den Curator Kalendarii, eine finanzielle Unterstützung erwirken, um das Gebäude zu renovieren."


    Natürlich war es nur eine Empfehlung. Wenn die Stadtverwaltung es nicht für nötig befand, das Gebäude zu renovieren, würde sich Seleucus natürlich fügen. Allerdings hielt es der Eprianer aufgrund der derzeitigen, sehr guten Marktlage in Ostia für eine gute Investition.

    Dem herantretenden Jungspund schenkte Lucius genauso wie der jungen Dame ein freundliches Lächeln, dem Senator eine leichte Verbeugung zur Begrüßung. Während die Vigiles die Befehle also ausführten, hatte der Eprianer wenigstens anderweitige Unterhaltung, die er nur allzu gerne suchte um neue Kontakte in Rom und der näheren Umgebung zu knüpfen.


    "Salvete! Es ist mir eine Freunde euch kennenzulernen", eröffnete das Gespräch in Richtung der Germanicer. Dann wendete sich Seleucus zum ehemaligen Magistratus.


    "Alles läuft nach Plan. Leider häufen sich in den letzten Tagen die kriminellen Geschäfte, deshalb befand ich es in Absprache mit der Hafenverwaltung für nötig die Wachposten zu erhöhen. Aber keine Sorge, tagsüber finden die wenigsten Verbrechen statt."

    Der Eprianer lächelte zufrieden. Das Gespräch verlief genauso, wie er es sich erhofft hatte.


    "Es ist beruhigend, dass du ähnlich denkst wie ich. Dies kann man leider nicht von allen, aber zumindest von manchen, erfahrenen Römern behaupten."


    Es vergingen nur wenige Sekunden, ehe der Sklave den Wein hineinbrachte und die Becher mit der hellen Flüssigkeit füllte. Lucius nahm das Gefäß vom Tisch und hielt es seinem neuen Patron entgegen.


    "Auf unsere neue Verbindung!"


    Nachdem angestoßen und getrunken wurde, wurden die Becher wieder abgestellt. Der richtige Zeitpunkt für Seleucus, ein weiteres Thema anzusprechen, das mit dem vorangegangenen in Verbindung stand.


    "Es ehrt mich sicherlich nicht, dass ich direkt die erste Bitte hervorbringe, allerdings scheint mir dieser Moment ein guter Zeitpunkt zu sein. Wann werde ich sonst wieder die Ehre haben in diesem Raum zu stehen. Wie du weißt, bin ich seit einigen Wochen Praepositus Stationarium in Ostia. Ich habe Erfahrung im Militär und kürzlich das Examen Primum der Academia Militaris abgeschlossen. Da ich weiß, dass du eine enge Verbindung zum Kaiser hast, hätte ich ein großes Ziel erreicht, wenn du mich für den Posten des Praefectus Viatorum empfehlen könntest. Ich bin mir sicher, dass ich dieser ehrenvollen Position gewachsen wäre und dieses Amt mit Pflichtbewusstsein und Engagement ausführen würde. Zusätzlich würde ich nicht mehr regelmäßig zwischen Ostia und Rom pendeln müssen und könnte mich besser um meine Familie kümmern, die mir erst kürzlich nach Rom gefolgt ist und bis jetzt vergeblich nach einer Eingliederung ins öffentliche Leben sucht."


    Lucius hoffte, dass dem Aelius nicht der Anschein kam, der Grieche wolle ihn nur ausnutzen. Denn Seleucus war ein Mann, der auch zu gegebenen Zeitpunkt versuchte sich erkenntlich zu zeigen.

    Sim-Off:

    Wollte nur keinen neuen Thread eröffnen. ;)


    Auch Lucius war an jenem Tag zum Hafen aufgebrochen, allerdings in dienstlichen Angelegenheiten. Bei der Hafenverwaltung hatte er bereits eine Erhöhung der Wachmannschaften am belebten Hafen erwirken können, war doch die Kriminalitätsrate vor allem in den letzten Wochen dramatisch gestiegen. Die italische Verwaltung, vor allem der Curator Rei Publicae, hatte sich anscheinend etwas dabei gedacht den Eprianer als Praepositus nach Ostia zu schicken. Schon lange war die Statio unbesetzt gewesen und dementsprechend verwilderte auch die Hafenanlage in Bezug auf kriminelle Machenschaften, die tagsüber natürlich nicht zu erkennen waren, aber vor allem im Dunkeln die vermeintlich friedliche Stadt heimsuchten.


    Ein Duzend neu rekrutierte Vigiles im Schlepptau marschierte Lucius in Richtung Hafendock und blieb inmitten der vielen Märkte stehen. Er wendete sich zu den neuen Truppen, denen es scheinbar etwas unwohl war, dass die vielen Bürger am Hafen etwas irritiert zu ihnen blickten. Es war schließlich ein seltener Anblick einen ganzen Trupp Vigiles am Hafen marschieren zu sehen. Dies erzielte allerdings genau die Wirkung, die Seleucus erhofft und erwartet hatte. Die Gauner und der ganze andere Abschaum würde es sich bald vielleicht zweimal überlegen ob ihre kriminellen Geschäfte an diesem Hafen vom Tisch gingen.


    "Arespansus!"


    Einer der erfahrenen Vigiles, Arespansus sein Name, näherte sich dem Praepositus.


    "Ja, Herr?"
    "Teile die Soldaten in Dreiertrupps und verteile sie über den Hafen. Sorge auch dafür, dass der Schichtdienst organisiert und eingehalten wird."
    "Natürlich, Praepositus."


    Und so wendete sich Arespansus wieder seinen Kollegen zu und führte die Befehle des Eprianer aus.

    Sim-Off:

    Schön, dass du wieder da bist. :) Willkommen zurück ;)


    Lucius wollte seinen Verwandten aufsuchen, der aus Griechenland gefolgt war und nun zum Magistrat der Stadt Ostia gewählt wurde. Immerhin war er stolz auf seinen Neffen, dass dieser seine Karriere bereits in die Hand genommen hatte und sich um eine mögliche Laufbahn in Italia gekümmert hatte. An der Tür angekommen, klopfte Seleucus und harrte der Dinge.

    "Sehr wohl, ich bin ein Grieche reinsten Blutes, der seinen Weg nach Germanien gesucht hat um sich dort für seine Familie das römische Bürgerrecht zu erkämpfen. Auch wenn ich vielen Römern aufgrund ihres fehlenden Respektes gegenüber der griechischen Welt und der Leistungen, die der Hellenismus erbracht hat, lange bevor Rom aus seinen Fesseln entbrach, abgeneigt bin, gehöre ich nach der langen, römischen Herrschaft über unsere Landen doch zu der Generation von Griechen, die der römischen Welt offener und liberaler gegenübersteht", erklärte Seleucus. Quarto schien ihm allerdings ein Römer zu sein, der die Leistungen der Griechen vor allem in Bezug auf Kultur und Wissenschaft sehr wohl zu schätzen wusste.


    "Es ehrt mich, Senator, dass du auf meinen Wunsch eingehst. Vielleicht sollten wir doch mit einem Becher Wein auf das neue Verhältnis anstoßen, Patron!"


    Immerhin hatte der Aelier bisher nicht den Eindruck gemacht, dass er es sehr eilig hatte und das Gespräch möglichst schnell zu einem Ende führen wollte.

    Die Reaktion des Aelius ließ schon einmal auf mehr hoffen. Quarto schien dem Griechen ein recht gesitteter und vor allem bodenständiger Römer und Senator zu sein, was Lucius durchaus zu schätzen wusste.


    "Meine Familie stammt aus verschiedenen Gegenden. Vor Jahren erlangte bereits ein Eprianer das Bürgerrecht für unser Geschlecht, Marcus Eprius Alexander sein Name, der seinen Ursprung in Sparta hat. Ich selbst und mein Teil der Familie wurde in Argos, einer Stadt im Nordosten der Peloponnes geboren."

    "Richtig, Lucius Eprius Seleucus. Aber es ist wohl nicht verwunderlich, dass dir mein Name unbekannt ist. Ich habe erst kürzlich das Bürgerrecht für meine Familie erlangt", erklärte der Eprianer und schüttelte dann den Kopf.


    "Nein, danke. Ich will dich nicht zu lange aufhalten."


    Es folgte eine Pause, ehe Lucius zu seinem eigentlichen Anliegen überging.


    "Erst einmal freut es mich, dass du mich empfängst, Senator. Wie du dir sicherlich denken kannst, ist es für einen Neubürger wie mich schwierig, den Einstieg in den Alltag Roms zu finden. Durch meinen Dienst bei der Ala II Numidia in Germanien habe ich vor kurzer Zeit das Bürgerrecht erlangt und diene nun als Praepositus Stationarium der Stadt Ostia. Nun will ich allerdings auch in Rom Fuß fassen und suche deshalb einen starken Patron, der mir zur Seite steht und dem ich meine Dienste erweisen kann. Als genau solcher, erscheinst mir du, ehrenwerter Senator Aelius und deswegen wäre es mir eine Ehre dir als Klient zur Seite zu stehen."

    Vom Ianitor des Hauses wurde der Eprianer zum Tablinum geführt. Für den Besuch beim Senator hatte sich Lucius extra noch einmal stattlich hergerichtet und seine Dienstkleidung angelegt. Der Senator war bereits im Raum, als Seleucus zu ihm stieß. Es folgte eine leichte Verneigung und ein freundliches Nicken.


    "Salve, ehrenwerter Senator Quarto. Es freut mich, dass du mich empfängst."

    Vom Prätorianer an die Porta des Domus Aeliana geführt, trat der Eprianer an den Haussklaven heran und begrüßte diesen freundlich.


    "Salve! Ich bin Lucius Eprius Seleucus, Praepositus Stationarium von Ostia und bitte um eine Unterredung mit dem ehrenwerten Senator Aelius Quarto. Es geht um ein privates Anliegen, das ich ihm gerne vortragen würde."

    Um sich nun in Rom besser ins politische Leben integrieren zu können, hatte sich Lucius ein wenig umgehört und kam zu der Entscheidung, dass es wohl am besten wäre den äußerst bekannten und offenbar kompetenten Senator Aelius Quarto aufzusuchen. An einem freien Tag war Seleucus von Ostia nach Rom aufgebrochen, um ein Treffen mit dem Aelier zu arrangieren.


    "Salve, Miles. Ich bin Lucius Eprius Seleucus und möchte gerne mit Senator Aelius Quarto sprechen. Ich habe keinen Termin, möchte einen solchen aber gerne bei diesem arrangieren."

    Lucius hatte sich einen Boten in Ostia kommen lassen, um diesen mit einem Brief nach Rom zum Sitz der italischen Verwaltung zu schicken. Auch wenn er keine direkte Anweisung vom Curator bekommen hatte, wollte er seine Vorgesetzten über den Ablauf der Einweihung informieren.


    Ad
    Curator Rei Publicae
    Sedes administrationis Italiae
    Roma, Italia
    et
    Praefectus Viatorum
    Sedes administrationis Italiae
    Roma, Italia


    Ehrenwerter Curator, verehrter Praefectus,


    auch wenn ihr es nicht ausdrücklich verlangt habt, lasse ich euch diesen Brief zukommen um euch über meinen Amtsantritt in Ostia zu berichten. Das Beziehen meiner Statio verlief ohne weitere Vorkommnisse und auch mit der Hafenverwaltung und der amtierenden Stadtverwaltung konnte alles, was die Sicherheit von Ostia anbelangt, geklärt werden. Vor wenigen Tagen fand auch die Einweihung des neuen Merkurtempels statt, die ausschließlich harmonisch und im Sinne der Veranstalter verlief. Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Brief ausreichend über die ersten Ereignisse in Ostia informieren.


    Also das liegt ganz an dir. Was das Militär angeht, gäbe es die Legio in Mantua und die Cohortes Urbanae in Rom. Ansonsten gibt es auch in Alexandria eine Legio, bei der bereits ein Eprianer ist. Wenn du im Militär spielen willst, würd ich dir aber für den Anfang die Cohortes Urbanae empfehlen, weil du dann nicht die ganze Zeit ans Castellum gebunden bist und mit der Familie bzw. mit mir freier spielen kannst.


    Was die Politik angeht, gibt es auch da viele Möglichkeiten. Einerseits könntest du erstmal als Scriba eines Senators einsteigen und dich hocharbeiten, oder direkt für die Stadtverwaltung einer der kleineren Städte in Italia kandidieren (Ostia, Mantua, Misenum).


    Ich würde aber sagen wir besprechen alles weitere dann via PN, sobald du freigeschaltet bist. Von mir hast du jedenfalls ein ok :dafuer:


    (Die Stadtwache wird sich sicher bald melden;) )

    Herzlich willkommen!


    Ich erlaub mir mal der Stadtwache als Sim-Off Verwalter der Gens Epria direkt vorzugreifen, um dir die Frage zu stellen, was genau du mit dem Charakter vorhast. Auch wenn wir eine noch recht kleine Gens sind, würde mich auch interessieren warum du gerade die Epria ausgesucht hast. :)


    mfg
    Lucius

    Zitat

    Original von Quintus Fabius Vibulanus
    Ich habe gerade bei der Auflistung des Landbesitzes mein neues Grundstück bewundert und da ist mir aufgefallen, dass mein Wisim-Konto noch auf Quintus Vibulanus läuft. Ich wäre dankbar, wenn man das auf Quintus Fabius Vibulanus ändern könnte. :)


    Das gleiche bei mir, mein Konto läuft noch unter Seleukos. Bitte in Lucius Eprius Seleucus umbenennen. Danke :)

    Ad
    G. Eprius Graeceius
    Legio XXII Deiotariana
    Nikopolis, Aegyptus


    Chaire mein Sohn,


    es fiel mir leicht zu verstehen, dass ich es bin, der sich für sein Verhalten entschuldigen solllte. Umso schwieriger fällt es mir die richtigen Worte dafür zu finden. Ich habe überreagiert und hoffe, dass du mir als mein einziger Sohn verzeihen kannst. Ich verlange nicht, dass du mir sofort vergibst und auch nicht, dass du, jetzt wo du einer Legion Roms dienst, sofort zur Familie nach Rom oder Griechenland zurückkehrst, ich erwarte nur, dass du deinen Weg gehst und diesen unerschütterlich einhältst. Ich bin stolz auf dich, mein Sohn.


    Lucius wollte sich in diese Angelegenheit dann nicht weiter einmischen. Ihm ging es erstmal um die Zahl der Wachmannschaften.


    "Gut, dann werde ich mich mit den Vigiles in Verbindung setzen und dies veranlassen."


    Mit einem Nicken verabschiedete sich der ehemalige Militär und verließ das Officium der Hafenverwaltung.