"Was denn? Was tue ich?" fragte Sontje zurück und warf sich bäuchlings auf das große Bett und sah mit den Armen aufstützend zur Frau hinüber. "Mensch Callista, Phelan ist mein Bruder. Wir haben schon immer zusammen geschlafen. Das waren fürchterliche Nächte, als Phelan von zu Hause fort gegangen ist. Ich habe bis dato noch nie ohne ihn im Bett gelegen..." Sontje sah nachdenklich drein. "...einsam waren die Nächte, als er mit den anderen zur Wahrsagerin fortgeritten ist. Einsam sind die Nächte, wenn er spät vom Tempeldienst heimkommt und ich ganz fest schlafe und von daher nicht bemerke, wann er zu mir in unser Bett krabbelt." Langsam setzte sie sich auf.
Beiträge von Duccia Vera
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"Ein eigener Hauslehrer für Mädchen?? Sowas aber auch." staunte Sontje und staunte noch mehr, je mehr sie darüber erfuhr wie es römischen Mädchen erging. "Bestimmt allein der Hauslehrer was das Mädchen lernt oder bestimmt die Familie des späteren Mannes?" Hm.. sie tippte auf die Familie, da die Mädchen dann ohnehin beim Mann bleiben sollten.
"Puhhh.. das ist aber viel was ein Mädchen können muss.. und das alles schon mit zwölf Sommern! Für wen soll sie bloß weben und sticken außer für das Haus? Wird ihr hergestelltes Zeug dann verkauft? Ich meine, damit sie eigenes Geld kriegt?" Sie schüttelte den Kopf. "Und dann auch noch Gäste unterhalten und Kinder kriegen? Was ist denn es plötzlich niemanden gibt der ins Haus kommen möchte? Zum Beispiel wegen ansteckender Krankheit? Dann bleibt alles stehen und liegen und es wird nicht aufgeräumt. Mutter hat gesagt, jeder ist selbst für das Wegräumen der Dinge verantwortlich, dann stolpert beziehungsweise verletzt sich keiner an den rumliegenden Sachen. Nee also, weisst du, ich würde selber kochen können und einkaufen gehen und bestimmen, ob ich brav zu Hause bleibe oder zum Vergnügen rausgehe." ereiferte sich Sontje. "Du hast recht! Du hast es mit Witjon gut getroffen. Ich würde das alleine Ausreiten total vermissen!"
Ihr Blick wurde traurig sobald sie zum Thema Gero zurückkehrten. "Danke.. mhm.. dann bist du eine ganze Waise. Warum hat dein Onkel dich bei sich aufgenommen? Hattest du keine Münzen von Mutter zum alleine in Rom leben übrig?"
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Callista und Vala gratulierten außerdem noch.. und Lando schickte Sveija fort. Lanthilda folgte der anderen Frau und kehrte schwer beladen mit dieser und den Getränken zurück. Auch Sontje nahm sich einen Humpen und schüttelte sich nach den ersten Schlucken. Bäh.. igitt.. brrr.. urks... honiggesüßter Milchgeschmack im Rachen vertrug sich nicht mit kühlem Bier. Ein über den Rücken krabbelnder Gänsehautschauer folgte außerdem noch, daher brauchte sie einige Augenblicke, um sich wieder auf die Umgebung zu besinnen. "Auf euch!" prostete sie den anderen breit lächelnd zu und setzte sich Elfleda bekam ein Kind.. was schenkte man einer werdenden Mutter? Schuhe? Kleidung? Selbstgestricktes? Schenkte man ihr schon während der Schwangerschaft.. oder erst danach, wenn der Bauch verschwunden war? Neugierig blickte Sontje auf Elfledas Bauch. "Was hat denn die Hebamme denn noch gesagt? Ab wann kannst du nicht mehr auf dem Bauch schlafen? Willst du Junge oder Mädchen? Suchst du die Namen alleine oder mit Lando zusammen aus?" fragte sie spontan die werdende Mama und ahnte, dass sie schon wieder typisch Sontje-dumme-Fragen gestellt hatte.
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"Das Mädchen darf nach dem Verlassen der eigenen Familie zur Schule gehen. Ihr späterer Mann bezahlt die Schule?" fragte Sontje erstaunt nach. "Warum sollen Söhne besser sein als Mädchen? Weil die kräftiger und sportlicher sind als wir Haus&Heimchen? Wir können ein Haus mit allem drum und dran führen." setzte sie außerdem dazu. "Ich kann eine Taberna führen. Das ist nicht viel anders als ein Haus zu führen, anstatt Familie sind es Bewohner aus der Stadt und Fremde von außerhalb, die Nahrung und Schlaftstatt von uns annehmen und dafür zahlen."
Sie sah wieder zu den Bäumen rüber, dorthin wo der Friedhof in etwa liegen musste. "Gero war Lieblingssohn von Vater, er half in jeder Weise aus und ging Vater ihm sogar bei nerven- und kraftaufreibebender Schwerstarbeit immer zur Hand. Phelan war da ganz anders, er verabscheute das Leben auf dem Hof. Daher verbrachte mein Zwilling den größten Teil seiner Jugend in der freien Natur. Aus diesem Grund sprach Gero nie mit ihm, da er ihn für sein Desinteresse am väterlichen Hof mehr oder minder verachtet hat." Sontje seufzte. "Ich habe mich aus dem Zwist rausgehalten und gehofft, dass Phelan doch noch Anerkennung von Gero bekommt. Aber Gero ist nach Vaters Tod fortgegangen und irgendwo verstorben, ohne Mutter oder uns Zwillinge wiederzusehen."
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"Ja, natürlich, wie dumm von mir. So kannst du nicht unsere Sprache lernen. Schwanger heisst swanger bei Frauen; swangar bei Pferden." Sie sah ihr die verheiratete Frau bedauernd an wegen ihrer Geschwisterlosigkeit. "Ich habe zwei Brüder, aber keine Schwester. Dabei wollte ich schon immer mal eine kleine Schwester haben. Zwilling sein macht viel Spass aber auch anstrengend. Ich fühle und spüre wie es ihm geht und umgekehrt... aber mit der Zeit und seiner Arbeit hier wird dieses Gefühl immer weniger. Ganz bestimmt bist du weniger nervös, wenn du tagtäglich siehst, wie Elfleda mit ihrem Kind umgeht." Sie lehnte sich bequem zurück. "Mit zwölf schon beim Mann leben, den man später heiratet? Das muss total langweilig sein... lesen und sticken und einkaufen und kochen, das wars dann in Rom, ne ?"
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Wieder fand ein "allabendliches Mittagessen" und wieder wurde Sontje das Gefühl nicht los die Runde zu stören. wenn sie nur darauf kommen würde was es war. Sie versuchte sich abzulenken, indem sie die Trinkbecher für ihre Sitznachbarin und sich selbst mit dem üblichen Milch und Honig-Mischmasch füllte und den Inhalt umrührte. Mit einem Lächeln schob sie den Becher zur Empfängerin rüber und nahm große Schlucke, sodaß der Becher schon fast wieder leer war. Egal.. der Milchkrug stand griffbereit auf dem Tisch bereit. Als nächstes nahm sie vier Brote und Schmalz, strich letzteres fingerdick auf die Brotscheibe. Ihre Augen erspähten den Topf getrockneter Kräuter, wovon sie sich etwas aufs Brot streute. So, das sah jetzt zum reinbeissen aus... was sie auch tat. Emsig kauend hörte sie Valas Worten zu und hielt sich zurück irgendetwas dazu zu sagen. Auch mit Vala hatte sie nicht gesprochen.. nur bei seiner Ankunft und die war schon lange her. Sontje zog den Blondschopf ein als die ruhig Stimmung in eine feindselige Stimmung umschlug. Also sowas.. der schnieke Vala hatte es geschafft alle sauer zu machen. Mit angehaltenem Atem wartete sie auf ein Wort der Anwesenden.. und dieses kam von einer Frau.
Elfleda erhob ihr Stimme und sagte etwas wichtiges. Skeptisch sah sie die junge Frau an, bis sie hörte, dass diese sogar zu einer Hebamme gegangen war. Und die Bestätigung bekommen hatte. Lando fiel völlig überrumpelt vom Stuhl und Phelan gratulierte ihm Schulter klopfend. Ihre Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln bis sich die kecken Grübchen in ihren Wangen abzeichneten. "Mein Glückwunsch ohne viel Theater: Stets sei das Glück dem (der) Kleinen nah. Ich gratuliere der Mama und selbstverständlich auch dem Vater!" plapperte sie freudig und reichte beiden ihre rechte Hand zur Gratulation.
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"Ja, das Leben ist schnell." bestätigte Sontje nickend Callistas Frage und lauschte deren nächste Worte. "Elfleda? Kind? Was meinst du??" Ihre erste Reaktion waren große Augen und ein sachtes Schulterzucken, als endlich der Groschen im Kopf fiel. "Dann kriegst du vier Monate später Kind." plapperte sie. "Elfledas Kind ist dann alt... Nein, warte kurz, ich muss überlegen, wie ich sage." Hm.. wie drückte man das bloß passend für die Römerin aus? Am Besten in kurzen Sätzen.
"Du kannst Kind Elfleda zugucken. Dann weißt du chon Bescheid. Elfleda muss lernen wie Kind groß ziehen. Und Du nur noch zu- und abgucken. Wissen sammeln über Kind Elfledas. Weniger Fehler machen. Also ich meine bei deinem Kind." Die Römerin stellte eine Frage. Sie sah zu den Bäumen und schliesslich Callista wieder an. "Oh.. weil Phelan zuerst heiraten soll. Aber Phelan will, dass ich zuerst heirate. Aber ich will nicht vor ihm heiraten." Da waren schon zwei 'Aber'-Gründe. "Und ich möchte keine Kinder haben!!" Einerseits weil Geburten anstrengend waren und sie sowieso sämtliche Anstrengungen meiden musste. Sie konnte ja noch nicht mal ein Holzschwert heben. Einen Grund gegen Kinder hatte Sontje noch... nach dem Heiraten folgte das Kinder kriegen und sie hatte Angst, dass ihre Kinder ebenfalls den Husten bekommen würden. -
Eine weitere Person kam auf den Balkon. Callista oder Elfleda? Elfleda oder Callista? Oder gar Sveija mit rotbrauner Perücke? Sontje erkannte erst nach dem sich Umdrehen der Person wer es war und rutschte bereitwillig zur Seite. "Klar..." brummelte sie freundlich, bot Callista mit stummer Geste den Rest der Kuscheldecke an. "Mhm.. es geht mir gut. Viel viel viel ist los im Haus. Wie ein Kreisel der sich dreht und nicht mehr mehr anhalten kann um den Schwindel aufzulösen. Er dreht sich immer schneller. Mein Handgriff.. mein Halt auf dem Kreisel.. der ist nicht mehr sehr fest mehr." Endlich hatte sie einen Satz gefunden, der ausdrückte was sie wegen den andauernden häuslichen Veränderungen empfand. Sie wischte eine Träne von der Wange weg und versenkte die Nase im halb vollen Honigbecher, um noch einen Schluck zu nehmen. "Willst du auch was..?" fragte sie mit feucht glänzenden Augen Callista.
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Sontje führte Callista bis zur Zimmerschwelle und stiess die Tür langsam auf. Wie immer waren die bunten Fenstergläser das erste was sie zu aller erst in Augenschein nahm und es faszinierte sie immer aufs Neue. Diese Farben im Glas waren wunderbar und zauberten wunderbare Lichtspiele an die kahlen Wände. "Gefällt es dir?" fragte sie die Ältere auf Lateinisch und trat ein. "Komm rein."
Sie zeigte auf das große breite Bett "Da schlafe ich... mit Phelan. Wir stehen selten zusammen auf. Hier der Waschtisch und Tücher, da steht meine Truhe. Oh..warte mal.. ich habe eine Idee..." Sontje setzte sich auf das Bett, klappte die Truhe auf und holte das Schreibzeug hervor. Behutsam legte sie das Papier auf einem Holzbrett zurecht und malte die eßbaren Gegenstände auf, die sie in der Küche benannt hatte, schrieb die Wörter unten drunter dazu. Lächelnd reichte sie Callista die Zeichnungen. "Da.. das ist für dich.. ich meine, meine Idee." Callista konnte ja je nach Bedarf das "Bilderwörterbuch" selbst ergänzen wenn was neues dazukam.
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Von den Gängen kommen liess sich Sontje von Ragin an der Hand mitzeihen und plumpste auf einen der Hocker nieder. "Mönsch, Ragin... jetzt sag mir doch einmal, ob wir noch mehr solch leckeres Wasser haben." fragte Ragin und setzte den Ellenbogen auf den Tisch, um ihren Kopf abzustützen. Ihre Augen schweiften durch die Küche... "Hier ist kein Stier zu sehen.. das wäre auch zu schön gewesen." plapperte sie weiter und erhob sich zugleich. Von einem Regal nahm sie sich ein Töpfchen und steckte die Nase hinein. "Hm lecker.. das probier ich auch mal." Mit zwei Fingern angelte sie sich etwas vom Inhalt hinaus und biss in die eingetrocknete Weintraube die im Inneren des Töpfchens längst zur Rosine geworden war. "Hmm.. lecker!!" bekundete Sontje und naschte genüßlich weiter.
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Sontje saß in ihrer Lieblingsdecke eingemummelt in einer windgeschützten Ecke des großen Balkons und beobachtete die keifenden und zankenden Amseln in den Bäumen. Das Lieblingsgetränk namens "Heisse Honigmilch" in ihren Händen haltend merkte sie kaum etwas von der Kälte des heutigen Tages. Die weiche Decke war dazu da zu wärmen und die Kälte abzuhalten. In die Taberna musste und wollte sie die nächsten Tage nicht gehen. Zur Untätigkeit verdammt hatte sie sich wieder einmal an diesen Ort zurückgezogen, um nachzudenken.
Die neuesten Veränderungen im duccischen Hause beschäftigten ihre Gedanken. Zwei der duccischen Männer hatten geheiratet. Cupidus hatte geschrieben und wartete auf ihre Antwort. Dragonum ermittelte wegen Cassella und dem Taberna-Überfall. Arbjon war nicht mehr da... ebenso Duccia Venusia mit den süßen Zwillingen. Der schnieke Vala wollte nach Rom und dann die Geschichte mit Glabrio. Außerdem noch war da noch Callista und die lateinische Sprache. In Latein musste sie einfach besser werden.
Eine Haarsträhne ringelte sich vor Sontjes linkem Auge.. langsam strich sie diese zurück hinters Oh und seufzte. "Manchmal wünschte ich, ich wär daheim." flüsterte sie leise, nippte von der Milch. "Dann wäre das Leben einfach.. und nicht kompliziert." Die schönen Momente... der Kuss mit Glabrio.. der letzte heimliche Ausritt auf Yggur.. die Geburt de Fohlen...
Sim-Off: Wer mag der darf.. aber bitte nicht Sveija.
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Na also.. es ging doch. Sogar ganz gut! Sie hatte ihr erstes Latein-Germanisch-Gespräch mit der allerersten ihr bekannten Römerin gemeistert. "Bata Pursti!" Vorsichtig stiess sie mit Callistas Becher an, trank die Milch langsam aus. "Ebanda etiz garwa. (Abendessen fertig.) Sontje mopinga. (Sontje ein müder Mensch.) Slepa und Traum bikweman. (Schlaf und Traum kommen. Ando andi selmon baidjan Sontje. (Zimmer/Raum und Bett/Lager warten auf Sontje.)" Sie deutete auf die Tür und die Treppe zum ersten Stock an. "Callista gakweman Sontjes ando? (Callista mitkommen zu Sontjes Zimmer?) Pu me selja drauma wunskjan? (Du mir selige Träume wünschen?)" Sie schob den leeren Becher von sich, machte Anstalten aufzustehen und zur Tür zu gelangen. Aber vorher wünschte sie allen noch etwas. "Selija naht andi drauma! (Gute/Selige Nacht und Träume.)"
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Es dauerte mit der Antwort. Sie konnte der Römerin jedoch ansehen wie sie nachdachte und grübelte. Geduldig wartete Sontje ab... eigentlich war dieses Wörter und Sätze beibringen wie früher... also wie sie von ihrer Mutter gelernt hatte alles und jeden sprachlich zu benennen. Abermals fand dieses Sprechen lernen in ihrer Muttersprache statt... weil eine andere junge Frau diese erlernen wollte. Und aus welchem Grunde wollte Callista sie erlernen? Weil sie hier eingeheiratet hatte und seit der Hochzeit bei ihnen wohnte.. besser noch.. lebte.
Sontje fiel auf, wie sehr sie sich doch an den Männerhaushalt gewöhnt hatte. Nun, die Schwester von Lando, diese Eila liess sich nicht sehr oft blicken... Mit den übrigen Frauen namens Marga oder Sveija hatte sie kaum zu tun. Ihr Blick fiel auf den Krug, der sich wie von Geisteshand über die Tischplatte bewegte. Sich rasch aus den tiefsinnigen Gedanken reissend blickte sie den Krug und dann Callista an. "Jap.. Sontje flaizo (mehr) penas, bedjan (bitte)." Sie schob ihren Trinkbecher entgegen und nickte dankend. "Pankon, Callista." Sie lächelte, hob den Becher und wollte mit ihrem gegenüber anstoßen. "Bata Pursti! (Guten Durst.)"
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Aha.. jetzt verstand sie was Callista hören wollte und nickte eifrig. "Ik frijon.... juusta. (Ich liebe Käse.) Ik etan objan felu juusta.(Ich esse gewaltig viel Käse.)" Ihr fiel noch mehr ein was sie sagen konnte. "Ik Sontje uzbeuidan Callista juusta. Callista bineutan juusta? Callista keusan jussta? Callista weljan jussta for seke bikerban? Weljan juusta lezman? (Ich, Sontje biete (dir) Käse an. Callista geniesst den Käse? Callista schmeckt der Käse? Callista möchte/wollen für sich Käse abschneiden? Wollen Käse aufessen?)" Nanu nana nanu .. das war ziemlich viel auf einmal, was ihr eingefallen war. Hoffentlich hatte sie ihr gegenüber nicht verwirrt mit dem vielen germanischen Wörtern und Sätzen.
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"Öhm.." Ja.. warum hatte sie getrunken?! Es hatte jedenfalls gut geschmeckt und ihren Durst gelöscht. "Öhm... warum?" wiederholte sie und sah Ragin fragend an. "öhm.. weil nichts mehr zu trinken in unserem Zimmer ist und das Trinkwasser im Boden verschwunden ist. Die Holzbretter sind verdammt schmal. Da kann ich nicht hinterher, mich durchzwängen. Dazu müsste ich so klein wie eine Maus sein.. bestimmt paddeln unsere Hausmäuse längst auf dem Wasser herum..." versuchte sie plappernd sich zu erklären und merkte gar nicht wieviel Unsinn sie gerade erzählte und kam freiwillig mit inb die Küche.. trotz dem vorhin erwähnten Stier mit den glühend roten Augen. "Trink du auch mal Wasser.. das schmeckte echt lecker. Haben wir noch mehr da?"
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"Richtig.." wiederholte Sontje zu jedem aufgesagten Wort nickend und lauschte Callistas Stimme. Uh.. nun hatte sie eine Lücke in ihrem zuletzt ausgesprochenen Satz frei gelassen. Was wollte Callista jetzt von ihr wissen?
Sontje versuchte es mit diversen Versionen und sagte ihr diese langsam auf. "Haben wollen? Den Käse haben? Käse essen? Käse für dich haben?" Gespannt sah sie sie an... hatte sie wieder einmal ins Blaue getroffen? "Magst Käse haben? Oder die anderen Sachen? Mehr Milch? Oder mehr Honig?" Es konnte ja sein, dass der anderen Frau die Milch nicht süß genug war.
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Sie beobachtete das Händegeben ganz genau und sah ihren Bruder mit großen Augen an. Sontje sah ihren Bruder ziemlich ungläubig an. ""Du.. du.. du kennst ihn SCHON?" Oh frau.. wie peinlich! "Woher denn?" War Mogontiacum eine so kleine Stadt??
Bei Glabrios Stimmenklang sah sie den eben noch geküssten Mann ebenfalls ungläubig an. "Du kennst ihn ebenfalls?? Hm! Von seiner Arbeit im Tempel her oder wie?" Eigentlich war das woher jetzt ziemlich egal. Denn die Schmetterlinge wollten nicht aufhören in ihrem Magen umher zu schwirren.. beziehungsweise herum zu flattern. Sie drückte ihrem Bruder einen gut gefüllten Humpen Bier in die Hand und deutete auf die Menschenmenge. "Nun.. dann ist alles gut. Feier weiterhin schön, Phelan. Ich werde hier schon nicht verloren gehen... geh du ruhig feiern!"
Sie drückte Glabrios Hand und deutete ihm mit einem stummen Kopfnicken an mit ihr wegzugehen. "Na sowas aber auch... ihr kennt euch. Mhm.. weisst du was?! Wir verziehen uns jetzt vor denen!" brummelte Sontje in sich hinein und führte ihn nun endgültig abseits der Menschenmenge und hinein in die Büsche. Ihr Herz klopfte ganz laut. Sicher konnte er es hören.. so verliebt war sie. Da hinten irgendwo müssten die moosbewachsenen Steinbänke sein. Sontje nahm Platz und lehnte sich an Glabrio an. "Du kennst bestimmt viel mehr Menschen als ich... ich kenne meine Familie.. und die paar Leute in der Taberna.. und die wenigen Händler auf dem Markt."
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"Ja.. genau.. lecker!" erwiderte Sontje erleichtert auf germanisch, abei das Wort wiederholend. Neugierig sah sie zu den Dingen, auf die Callista zeigte und nickte verstehend. "Brot heisst brauda. Käse heisst juusta. Olive heisst olivia. Karotte? Hm.. Möhre - morha - Wurzel. Schwein heisst swin." Ob sie alles richtig aufgesagt hatte? Diesmal lächelte Sontje zaghaft Callista an. Ein fragender Blick in die Runde.. dann ein weiterer Schluck aus dem Honigmilchbecher. Sie hatte noch etwas vergessen und zeigte auf die zwei Dinge. "Milch heisst penas.. und Honig heisst huna." Jetzt konnte sie doch ein bisschen stolz auf sich sein.. oder?
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Ach.. Lando war immer noch da. "Gut geschlafen? Wir sind längst vor dir da." Sontje drehte sich kurz zu ihm um und sah schliesslich zurück zu Kerrin. "Sie verliert Wasser? Fruchtwasser? Willst du mich veräppeln, Ragin?" wunderte sie sich kopfschüttelnd über Ragins Bemerkungen. "Äpfel verlieren Wasser, wenn man in sie rein beisst. Und Kerrin ist ein Pferd und keine Frucht... und auch keine Frau!" Nach gründlichem Grübeln fügte sie dann noch hinzu. "Doch.. sie ist eine Frau. In Figur einer Stute halt. Sie hat bestimmt Schmerzen, muss sie nichts dagegen trinken? Was kommt denn zuerst raus? Kopf? Schwanz? Beine?"
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Eine leichte Gänsehaut fuhr Sontje über den Rücken. "Brr... ich würde dort nicht nochmal auf Olafs Rücken vorbei reiten wollen. Olaf ist mein und ein weißer Esel." kommentierte sie Dragonums Vorhaben und schüttelte zugleich den Kopf. "Mir fällt nichts weiter ein, ich denke, ich schaue, wann ich ins Castellum schaffe." fügte sie hinzu und betrachtete ihren aufgekratzten Handrücken. Es tat nicht weh.. vielleicht später. Sie sollte ihn verbinden lassen, aber von wem? Phelan war wie immer nicht da. Langsam entknotete sie sich, stand auf und ging zur Tür voran, wobei ihr einfiel, dass sie den Männern ihren Rücken gezeigt hatte. Wie unvorsichtig von ihr!! Trotz der seltsamen Gedanken schenkte sie dem Tribunen, der der Retter ihres eigenen Lebens war, ein sanftes Lächeln. "Danke, dass DU hergekommen bist." Geduldig wartete sie bis er voran ging und geleitete ihn zur Tür. "Cassella ist jetzt eingefangen, ne? Dann brauche ich keine Angst mehr zu haben auf den Wegen hin und zurück. Weißt du, Silko ist nicht mehr bei uns, er ist längst fort." fiel ihr ein.