Beiträge von Emilía Bantotakis

    "Das klingt wirklich gut, es wirkt so als hätte hier alle ihren Platz gefunden. Und so viele unterschiedliche Dinge, einen Sportler, eine Musikerin und dann Timos, als Oberbefehlshaber der Stadtwache. Das muss ich unbedingt meiner Familie schreiben, sie werden sehr stolz auf euch sein, dass ihr es schon so weit gebracht habt."


    Emi grinste Ánthi an und lächelte gütig. Sie war tatsächlich sehr beeindruckt und gab das auch gerne zu, die drei Jungs hatten sich nach schweren Schicksalsschläge zusammen gerauft und aus ihrem Leben wirklich viel herausgeholt. Von drei jungen Männern, die kaum mehr als Sklaven waren, hatte jeder von ihnen Arbeit gefunden und Ánthi sah so glücklich aus. Sie hatten sogar ein Haus gekauft, dass groß genug für sie alle war! Allerdings hoffte Emilía stark, dass sie diesem garstigen Großvater nicht begegnen würde, alte Männer waren oft etwas anstrengender und noch dazu einer der mürrisch war, nein, mit sowas wollte sie ihre Zeit nicht verplempern. Sie überlegte einen Moment und kaute zufrieden auf einer Olive, um dann verstohlen zu Gähnen. So langsam sackte die Erkenntnis durch, dass ihre Reise zu Ende war und sie ihre Cousins gefunden hatte - und damit kam eine schläfrige Zufriedenheit. Für heute hatte sie mehr als genug erreicht und auch wenn sie mit tatendrang an die kommenden Tage dachte, hatte sie rein gar nichts dagegen, den restlichen Tag in Ruhe hier zu verbringen.


    "Wer lebt denn noch alles hier? Und habt ihr auch mehr als eine Sklavin?" Sie erinnerte sich daran, dass er etwas von einer britannischen Sklavin erzählt hatte, doch der Name war ihr entfallen. Das waren doch die, die immer alle blond waren, oder? Viel wusste Emi wirklich nicht über Britannien, sie kannte es nur vom Namen her und das es römisch war, bis auf ein paar Wilde, die noch gegen die Rhomäer ankämpften.

    Sie nickte beiläufig und aß noch etwas Brot, Schafskäse und besonders von den Oliven, die ihr so gut schmeckten. Daran konnte sie sich wirklich gewöhnen und sie brauchte nicht immer warmes oder aufwendiges Essen. Dennoch hatte sie schon oft mitbekommen, wie grade eine talentierte Hausfrau viel Achtung bekam und den Ausdruck, wenn ihrer Familie ihr Essen schmeckte erfüllte sie jedesmal mit Genugtuung. Und an ihrer Mutter konnte sie sehen, dass man sich so sogar den Mann seiner Träume sichern konnte. Wenn das kein Anreiz war, dann gab es wohl keinen besseren.
    Als er den Kosmetes erwähnte, wurde sie aber wieder hellhörig.
    "Wenn ich richtig informiert bin, bist du Olympionike, oder? Aber du hast auch noch ein Amt und Arzt bist du auch? Beeindruckend. Wie seid ihr eigentlich an das Haus hier gekommen? Und was machen Timos und Ilías? Ich mein, von Ilías hast du kurz berichtet, wie schade, dass er nicht in der Nähe ist. UNd deine Frau, Penelope, von ihr weiß ich ja noch gar nichts. Du meinstest vorhin sie ist im Museion, was treibst sie denn da?"
    Ja, sie hatte noch einige Fragen zu stellen und wollte so schnell wie möglich wieder auf dem neuesten Stand sein. Vor allem, da jetzt Ànthi alles Wichtige bereits von ihr erzählt bekommen hatte.
    "Schade, ich hatte gehofft, dass du ein paar allgemeine Tipps hast, die ich ihr hätte schreiben können. Aber es geht ihr ja auch schon viel besser. Gut zu wissen, dass es einen Arzt in der Familie gibt."

    Emi grinste, als er von ihren Eltern sprach. "Ich glaube sein Herz ist nur seinem Magen gefolgt, er liebt meine Mutter einfach für ihre Kochkünste. Sie hat mir alles beigebracht, was sie weiß und ich bin sehr stolz darauf. SIe hat jeder von uns fünf jeweils ein bestimmtes Rezeot verraten, dass wir nur an unsere Kinder aber nicht an unsere Schwestern weitergeben sollen. Sozusagen fünf unterschiedliche Familienrezepte." Seine Idee, der Tyche ein Opfer darzubringen gefiel ihr. Nicht, dass sie das nicht eh schon gemacht hätte, aber es freute sie einfach sehr, dass er an ihrem Schicksal soviel Anteilnahme zeigte. Und schließlich waren die Tempel hier in Alexandria von einer ganz anderen Klasse, vielleicht konnte man die Göttin so eher um ihr Gehör bitten? Und überhaupt, wieso hatte ihr denn niemand gesagt, dass Ànthi ein Arzt geworden war? "Gibt es denn ein Mittel, dass meiner Mutter helfen könnte? Vielleicht kann ich es ihr dann schicken. Und es würde mich sehr freuen, wenn wir Tyche ein Opfer darbringen, das wollte ich sowieso tun und ihr für die gute Reise und die noch bessere Ankunft danken."

    Meinte sie das nur oder machte ihre Umarmung ihn nervös? Für einen Moment sah sie ihn skeptisch an, doch dann schob sie ihre Gedanken zur Seite. Er war ein ansehnlicher, hübscher Mann und zudem verheiratet, sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihn eine einfache Umarmung da schon aus der Fassung brachte. Und falls er sich tatsächlich davon aus der Ruhe bringen liess, dann würde sie es bei Timos genauso machen. Und sei es nur, um auch diesen zu triezen.


    "Es geht allen gut, soweit ich weiß. Hikates` Geschäfte laufen gut, nicht überragend, aber sehr gut. Stell dir vor, alle meine älteren Schwestern sind verheiratet und alle bis auf eine auch schon Mütter. Helena, die älteste von uns hat vorigen Sommer gesunde Zwillinge auf die Welt gebracht, Mädchen, mit grünen Augen und wirklich sehr niedlich. Ein wenig Sorgen hatten wir auch, eine meiner Schwestern ist verschwunden. Berenike hat vor ungefähr 7 Jahren einen Kaufmann geheiratet und ist mit ihm nach Rhodos. Das letzte mal haben wir von ihr gehört, als ein Jahr nach der Hochzeit eine Tochter geboren wurde, aber seit dem haben wir keine Nachricht mehr von ihr erhalten. Wir wissen nicht genau, wo sie steckt und meine Mutter macht sich natürlich große Sorgen. Man sollte ja denken, dass sie wieder zu uns zurück kommt, wenn irgendwas passiert ist. Mutter hatte im vorigen Sommer eine schlimme Lungenentzündung, aber es geht ihr besser. Sie hustet morgens zwar immer, aber das vergeht schnell. Außerdem bin ich mit ihr viel Spazieren gegangen und die Bewegung hat ihr geholfen, zu der Gewichtabnahme. Jetzt muss ihr Körper nicht mehr soviel mit sich herum tragen."


    Jeder der Emis Mutter kannte, dachte bei ihr direkt an die dicke, liebevolle Mama, die einen immer mit Essen versorgte und den Teller so lange wieder auflud, bis man mit Magenschmerzen vom Stuhl fiel. So war sie schon immer gewesen, doch die Knappheit von Atemluft hatte sie etwas aufgeweckt und dafür gesorgt, dass sie sich wieder mehr bewegte und sogar abnahm. Es war dem Nesthäkchen schwer gefallen sie zu verlassen, aber es ging ihr gut genug. Und die Familie hatte eben auch große Hoffnung in Emi gesetzt.

    Die junge Brünette brach ich schallendes Gelächter aus, als er sie mit den Furien verglich. So schlimm hatte sie sich wirklich nicht in Erinnerung und sie dankte still den Göttern, dass er es auch nicht tat. Wäre auch zu peinlich gewesen, wenn diese Geschichte nach so vielen Jahren noch zwischen ihnen gestanden hätte.


    Als ihr Ànthi bereits zusagte, dass sie von den Brüdern alel Hilfe kriegen würde, die sie gerade am Anfang brauchte, stand sie spontan auf und umarmte ihn. Solche Freundschaftsbekundungen gehörten für sie dazu und sie hoffte, dass es ihm nicht unangenehm war. "Efcharisto. Das ist wirklich sehr lieb, ich bin dir zu Dank verpflichtet." Dann drückte sie ihm noch einen Schmatzer auf die Stirn, bevor sie ihn wieder loslies und sich hinsetzte.

    "Angst?" fragte Emilía ungläubig. "Vor mir braucht man doch keine Angst zu haben. Ich wollt dich nur ein bisschen ärgern." meinte sie dann noch etwas ruhiger. Das war zwar keine Entschuldigung, aber so ziemlich das, was dem am nächsten kam. Außerdem machte Anthi aber auch nicht den Eindruck, dass er noch Alpträume aus dieser Zeit zurück behalten hatte und somit wars wohl wirklich nicht so schlimm gewesen. Er hatte es ihr aber auch zu einfach gemacht, weil er so schüchtern gewesen war und immer, wenn sie etwas rabiater wurde, hatte er sich in die Gesellschaft seiner Mutter und der anderen Erwachsenen gerettet. Wie soll man denn mit so einem spielen? Emi grinste. Heute würde ihm sowas sicher nicht mehr passieren.


    "Ich zu Timos? Wieso? Meinst du als seine Freundin oder sowas?" Nicht nur, dass sie seine Aussagen irgendwie widersprachen, so fand Emilía die Vorstellung einfach lustig. Sie wußte natürlich nicht, wie sich der Älteste der Drei entwickelt hatte - aber sie waren verwandt und daher fiel Emilías Interesse an ihm rein verwandtschaftlich aus. Sie war sowieso keine Frau, die viel von Männern hielt im Allgemeinen. Sie waren meistens alle nett und freundlich, natürlich, aber ans heiraten dachte sie selten und noch weniger daran eine Familie zu gründen. Obwohl sie mit ihren achtzehn Jahren wirklich im besten Alter dafür war. Aber ohne Ephebia ging das eh nicht. Was sie dann wieder dazu brachte, Anthis letzte Frage zu beantworten. Sie sprangen von einem Thema zum anderen und tauschten in aller Kürze die wichtigstens Informationen aus, so dass Emi aus dem lächeln gar nicht mehr raus kam.


    "Mein Vater bestellt euch seine besten Grüße und dir natürlich seine Glückwünsche zur Hochzeit, aber er hat auch eine Bitte. Ne klitzekleine." Sie zwinkerte und sprach weiter. "Er hat mich nach Alexandria geschickt, damit ich ausgebildet werde und zur Schule gehe. Ich soll natürlich die Ephebia machen und er hatte gehofft, dass ich in dieser Zeit hier wohnen kann. Bei euch. Ich hatte schon auf der Herreise überlegt, dass ich dann auch noch gerne eine Arbeit finden würde. Dann entstehen euch da keine zusätzlichen Kosten und ich könnte mich so erkenntlich zeigen." Emi seufzte und wurde zur Abwechslung sogar mal etwas ernster, denn sie hatte sich tatsächlich viele Gedanken gemacht, was sie von sich und von Alexandrien erwartete. "Ich bin natürlich auf eure Hilfe angewiesen, aber ich dachte es wäre vielleicht möglich für mich, hier in der Stadt Fuß zu fassen. Vielleicht mach ich ein Geschäft auf oder werd sogar Scriba oder sowas. Hikates hätte natürlich gerne, dass ich heirate und meinte sogar, ich solle mir einen alexandrischen Griechen suchen, aber wenn ich ehrlich sein soll will ich noch absolut gar nicht." Sie grinste entschuldigend. Wahrscheinlich war Ànthi dahingehend der falsche Gesprächspartner, denn so glücklich wie er aussah und so sehr wie seine Augen glitzerten, liebte er das verheiratet sein. Vielleicht würde ihr ja auch so jemand begegnen, für den sie so empfand. Es war ja auch nicht so als hätte sie nicht die ein oder andere Schwärmerei hinter sich. Aber es war doch so, dass niemand darunter war, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte.

    Zufrieden mit sich und der Welt griff auch Emilía zu den Oliven und stellte erfreut fest, dass es sich dabei um ihre Lieblingssorte handelte. Die großen, grünen Oliven, gefüllt mit allerlei Singen wie Schafskäse und Knoblauch, sie schmeckten sehr frisch und knackig und so langte die junge Frau gleich noch einmal zu. Der Schafskäse und das Brot vervollkommneten den kleinen Imbiss noch und sie grinste ihren Cousin freudig an.


    "Stimmt, sowas passiert einem nicht alle Tage. Schade eigentlich. Ich habs schon immer gerne gemocht dich aus der Fassung zu bringen." Sie zwinkerte ihm zu und ging davon aus, dass er diesen Wink verstehen würde. "Wo ist eigentlich Ilías? Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, da war er noch ein kleines Baby und fürchterlich langweilig." Sie lachte und aß noch eine Olive.


    Als er dann aber berichtete, dass seine neue Frau bereits schwanger war, hob Emilía die Augenbraue. "Herzlichen Glückwunsch, Ànthi, das sind ja ganz tolle Neuigkeiten. Du wirst Vater! Wer hätte das gedacht!? Und Timos, müsste er demnach nicht auch verheiratet sein?" Sie machte noch eine Pause, weil sie plötzlich soviel reden wollte und so viele Fragen hatte und feuchtete ihren Mund mit etwas verdünntem Wein.


    "Die Reise war lang, aber aufregend. Ich bin mit einer Handelskarawane gereist, da diese immer gut beschützt sind. Und ja, es gibt einen bestimmten Grund, warum ich gekommen bin. Es tut mir nur schrecklich leid, dass ich es nicht rechtzeitig schaffen konnte. Ich hätt dir wirklich gern beim heiraten zugesehen. War es ein schönes Fest?"

    Nach dem kleinen Schauspiel bei ihrer Ankunft liess sie sich bereitwillig von ihm ihren Sack abnehmen und folgte ihm immernoch grinsend durchs Haus. Viel konnte sie davon noch nicht sehen, denn er führte sie direkt in die Küche. Er schien ihr ohne weiteres zu glauben, dass sie Emilía war und somit zur Familie gehörte, aber daran hätte sie auch gar nicht gezweifelt. Sie wußte noch gut, wie sie sich ihm gegenüber als Kind verhalten hatte und war mehr als freudig überrascht, dass er sich zu einem Athleten entwickelt hatte. Dass er dagegen nicht kochen konnte, liess sie schmunzeln.


    "Efcharisto*. Aber kaltes Essen ist mir auch nur recht. Wenn du hungrig bist, kann ich uns auch etwas kochen. Ich kann gut kochen."


    Emilía hatte keine Probleme damit, ihr Können selber zu loben. Denn sie wusste, dass sie tatsächlich sehr gut kochen konnte. Sie hatte zwar nicht vor, damit anzugeben, dennoch mochte sie es nicht, aus falschen Gründen bescheiden sein zu müssen.


    "Es tut mir sehr leid, dass ich nicht schon zu deiner Hochzeit hier war. Es wäre wirklich zu herrlich gewesen, dich bei dieser schon so zu überrumpeln wie jetzt. Du hättest dein Gesicht sehen sollen."


    Wieder lachte sie und schüttete sich dann etwas Wein in ihren Becher, den sie halb/halb mit Wasser mischte. Es war weder besonders früh noch besonders spät am tag, aber es war keinesfalls die richtige Zeit um sich einen Schwipps einzufangen. Seine überschwengliche Art passte gut zu ihrer ausgelassenen Frechheit und sie fühlte sich gleich heimisch. Sie vermisste zwar ihre Familie, aber das hier war eben auch ihre Familie. Und soviel aufregender.


    Sim-Off:

    * Efcharisto heißt Danke

    Sein verwirrter und sogar etwas geschockter Gesichtsausdruck liess Emilía kichern und sie fand, dass sie das ganz toll hingekriegt hatte. Er sah beinahe dämlich aus, was gar nicht zu ihm passte. Aber seine Kusine, die an solchen Späßen ganz besonderen Spaß hatte, erfreut sich noch einen Moment daran, bevor sie ihre honigsüße Stimme erklingen liess, um ihn aufzuklären.


    "Ich bin Emilía. Emilía Bantotakis. Jüngste Tochter von deinem Onkel Hiketas aus Syria."


    Da war es, kurz und knapp. Sie war gespannt, wie er nun reagieren würde.

    Beinahe automatisch erwiederte Emilía das Grinsen - auch wenn sie nicht wußte, warum der Mann da vor ihr grinste. Doch bei seinen Worte wurde ihr Grinsen breiter. Er war Timos Bruder, was wiederum bedeutete, dass er ihr Cousin war! Sie hatte die Bantotaken also gefunden und überlegte nun, ob es Ànthimos war, der da vor ihr stand. Es gab eigentlich keine andere Möglichkeit, denn Ilías war noch zu jung, um bereits so männlich auszusehen. Oder? Manchmal war es schwer zu sagen und deswegen schulterte Emilía lieber ihren Beutel und folgte der Einladung. Sie war gerade durch die Tür geschritten, als er sich endlich vorstellte und ihre insgeheimen Fragen beantwortete. Sie hatte nicht aufgehört zu grinsen und fing jetzt an zu lachen.


    "Ànthi! Was ist denn aus dem kleinen Knirps geworden? Ich dachte, du würdest dich auf ewig hinter dem Rockzipfel deiner Mutter verstecken."


    Emilía grinste ihn frech an und krönte ihren Auftritt damit, dass sie ihm sanft auf den Arm boxte. Dabei vergaß sie völlig sich vorzustellen und begutachtete lieber nochmal ihren Cousin, der sich so gemausert hatte.

    Die Tür wurde schwungvoll geöffnet und Emilía sah sich einem athletischen Mann gegenüber, der sie freundlich anlächelte. Ihr Blick wanderte kurz über seinen Brustkorb und die Arme und die Griechin in ihr frohlockte ob des muskulösen und äußerst stattlichen Anblickes. Sie war eine Ästhetin und mochte schöne Dinge, ein durchtrainierter Mann gehörte dort ebenso dazu wie ein schönes Bild oder ein kunstvoll gefertigtes Stück Handwerk egal welcher Art. Sie lächelte freundlich und hob ihren Blick. Der Gedanke, dass es sich hierbei um Ànthimos handeln könnte kam ihr nicht. Zum einen hatten sie sich lange nicht gesehen, sehr lange, und zum anderen sah er so gar nicht mehr aus wie sie ihn in Erinnerung hatte. Den Göttern sei Dank. Ihr fiel wohl auf, dass sie ungefähr gleichalt sein mussten und, dass ihr Gegenüber ein Grieche war. Was aber nicht wirklich etwas besonderes war hier in Alexandria. Wie ein Sklave sah er auch nicht aus, obwohl es Emilía klar war, dass es in vielen Häusern Sklaven gab deren einzige Aufgabe darin bestand die Tür zu öffnen.


    "Chaire. Ich suche Thimótheos Bantotakis. Ich bin doch am richtigen Haus, oder?"


    Sie würde nicht zugeben, dass sie bereits woanders geklopft hatte und abgewiesen worden war. Nein, solche kleinen Peinlichkeiten behielt man brav für sich. Mit einem leisen Seufzen setzte sie ihren Seesack vor sich auf dem Boden ab und lehnte ihn gegen ihre nackte Wade, hielt aber die Kordel noch fest, mit der er verschnürt war. Sie war nicht erst einmal überfallen worden und achtete jetzt immer besonders darauf, den Fieslingen keine Möglichkeit zu geben auf dumme Gedanken zu kommen.

    Da war sie also nun. In Alexandria. Emilía stieg vom Schiff, dass sie sicher aus Syria hergebracht hatte und sah sich erstmal um, den großen Beutel mit ihrem Hab und Gut dicht an sich gedrückt. Man wusste ja nie. Bei den ganzen Matrosen und anderem Mannsvolk wollte sie kein Risiko eingehen. Schon gar nicht, weil in ihrem Stoffbeutel kleine Geschenke für ihre Cousins zu finden waren. Neben allem Anderem, was sie so besaß und wohl in nächster Zeit gebrauchen konnte. Den großen Leuchtturm, Wahrzeichen der Stadt, hatte sie bereits vom Schiff aus bewundert und sie würde es sich nicht nehmen lassen, ihn noch mal aus der Nähe zu betrachten. Doch nicht heute. Jetzt galt es in dieser riesigen Metropole drei Brüder zu finden. Von denen sie nur den Namen wusste und die wenigen Sachen, die sie noch wußte, als sie sich als Kinder begegnet waren. Ihr Vater hatte ihr leider nicht viel über sie erzählen können, was sie jetzt so machten und so würde sie sich einfach durchfragen müssen.


    Was sie dann auch tat und sogar recht erfolgreich. Nachdem sie erstmal etwas verloren durch die Stadt geschlendert war und die Eindrücke einer Großstadt in sich aufnahm, hatte sie eine Stadtwache gefragt. Was vielleicht eine dumme Idee war. Oder aber ein Glücksgriff, denn es stellte sich heraus, dass ihr Cousin der Oberbefehlshaber war. Soso. Der kleine Thimos, sie konnte sich noch schwammig an ihn erinnern. Er war etwas älter als sie, nicht viel, aber etwas. Und schon so erfolgreich. Emilía war beeindruckt und liess sich den Weg erklären. Er bewohnte anscheinend ein eigenes Haus, was Emilía sicherlich beeindrucken würde, wenn sie es denn dann erst mal zu Gesicht bekam. Der Weg war lang und sie verlief sich auch noch das ein oder andere Mal und fragte sich immer weiter durch, bis sie dann endlich vor der richtigen Türe stand. Hoffte sie jedenfalls.


    Aber das war etwas, dass sie nur herausfinden konnte, wenn sie klopfte. Was sie dann auch dreimal kräftig tat. Ihr blieb noch genug Zeit sich die wilden Locken einmal aus dem Gesicht zu zupfen, bevor sie Schritte hören konnte.


    Sim-Off:

    edit: rechtschreibfehler korrigiert

    Chaire,
    ich würde gerne als Griechin in Alexandria spielen.


    Kurz zusammengefasst:
    Stand: Peregrinus
    Name: Emilía Kralkos
    Herkunft: Alexandria in der Provinz Alexandria et Aegyptus


    Kleiner Aufruf an dieser Stelle:
    Wenn jemand in Alexandria noch Gesellschaft braucht und / oder Ideen fürs zusammen Posten hat, einfach melden. Emilía braucht nämlich noch nen Job und Freunde und das alles ;)