Beiträge von Menochares

    "Nein Dominus, das werde ich nicht. Ich war bereit dein Leben zu beschützen. ich werde jedoch keinen Sklaven dieses Hauses bestrafen." Claudius Fellix noch einen
    verachtenden Blick zuwerfend, drehte er sich um und verließ das Atrium in Richtung Porta.
    Menochares hatte eindeutig genug von seinem Sklavendasein. Entweder würde man ihn jetzt aufhalten oder er würde versuchen die Villa zu verlassen um sein Glück bei der Flucht zu finden.

    Wie versteinert stand Menochares da, die Hände zu Fäusten geballt, mit einem eiskalten Blick den jungen Herren betrachtend. Niemals würde er die Peitsche gegen einen Sklaven erheben, schon gar nicht gegen diese. Ihm war gleichgültig was dies für ihn für Konsequenzen haben würde. Schon einmal hatte er einem für ihn unverständlichen Befehlen widerstanden. Dieses Mal würde er sich auch widersetzen.


    Er ist also nicht anders wie alle Römer. Es war ja nur eine Frage der Zeit bis er sein wahres Gesicht zeigen würde. Eher wird er von mir die Peitsche zu spüren bekommen, dachte Menochares voller Zorn.
    Er zeigte weder durch ein Zeichen, noch durch das übliche, ja Dominus, dass er verstanden hatte und dem Befehl folgen würde.

    Erleichterung und Zufriedenheit spiegelte sich auf Menochares Gesicht.
    Auch wenn die Reaktion von Ida ihm gegenüber sehr heftig war, so atmete er erleichtert auf. "Verzeih ich brauchte nur Gewissheit", murmelte er nun doch etwas verlegen."
    Er hoffte sie würde sich in Rom ihre Unschuld lange bewahren können.


    Fragend schaute er auf den jungen Herren. Er hatte keine Lust mehr Ida und ihre Gefühle weiter zu verletzen. Sollte er doch selber herausfinden was sie konnte.

    Menochares hatte keine Vorstellungen wie das Leben der Germanen war. Er wusste nicht welche Fähigkeiten die Frauen dieses Volkes hatten.
    In Nubien gehörte er zu einem Stamm der Krieger und Jäger. Es wäre unter ihrer Würde gewesen sich für Arbeiten der Bauern, Fischer oder Handwerker zu kümmern. Erst recht um die Fähigkeiten der Frauen dieser Stämme. Seine Frauen hatten für sein körperliches Wohlergehen gesorgt, was sie den ganzen Tag so trieben hatte ihn nie interessiert. Für einen Mann gab es schließlich wichtigeres zu tun.
    So stand er nun da und schaute zwischen den jungen Herrn und Ida hin und her. Was konnte Ida denn noch für Fähigkeiten haben? Sie war noch jung, gehörte sie etwa zu den Frauen die dafür da war Männern Freude zu bereiten. In manchen Religionen hatten diese Frauen einen hohen Stellenwert oder war sie eine Priesterin?
    Nur wie sollte er ihr diese Fragen stellen, wenn sie ihn nicht verstand.
    Er überlegte kurz bevor er sich niederkniete und die Hände zum Gebet nach oben streckte, stand auf und zeigte auf sie. „Bist du eine Priesterin?“ Ehe sie antworten konnte trat er an sie heran. „Oder bist du eine Hure?“ Dabei umarmte er sie und versuchte dabei darzustellen wie er sie nehmen würde.

    Menochares hatte den Auftritt seiner Herrin genau beobachtet und ahnte schon, dass sie sich einmischen würde.
    Ihr Bemerkungen über die Sklaven brachten ihn dazu, sie mit hochgezogenen Augenbrauen anzusehen. Es war schon fast ein anstarren. Auch wenn sie dies verärgern würde, sah er keinen Grund, so wie er es in der Öffentlichkeit tat, ihren Kommentar zu überhören. Sie kannte seinen Standpunkt zu diesem Thema. Von seiner Meinung würde er nicht abgehen, sein Stolz würde es nicht zu lassen.
    Wenn Delon, der sich so auf dem Sklavenmarkt angebiedert, hatte nun meinte für Unfrieden sorgen zu müssen, so sollte man ihn kurzer Hand entmannen und damit wäre Ruhe.
    Der einzige der sich ein Tier verhielt war schließlich er.

    Menochares konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Zu gut erinnerte er sich noch an Morrigans Kampfkunst in der Arena. Genauso gut an die Hinrichtung des Sklaven Kaywan, weil er eben das versucht hatte, was Delon gerade vor hatte und dieser Sklave war bei weitem stärker und ein Kämpfer gewesen.
    Jetz vor dem jungen Herrn spielte Delon sich so auf, dabei war es noch gar nicht lange vorbei, dass er jammerte er hätte noch nie mit einer Frau geschlafen.
    Menochares kam für sich zu der Meinung, träumen konnte er ja, nur besser an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit.

    Menochares blickte den jungen Dominus an und nickte, obwohl er nicht wusste wie er dessen Fragen in Gebärden übersetzen sollte. Sie sollten von Ida schließlich richtig erkannt und beantwortet werden.
    Als erstes versuchte er sich, wie er dachte mit einer einfacheren Frage.
    Um ihr können zu erfahren, zeigte er auf sie und machte die Zeichen, mit immer einer Pause dazwischen, für nähen, kochen und jagen. Für jagen wählte er Bogenschießen.
    Er machte wieder eine Pause und lächelte sie dabei an. „Ich Menochares kann gut jagen“, und abermals deutete er Bogenschießen an.

    Menochares befürchtete der junge Dominus würde die Geduld verlieren und die neue Sklavin Ida bestrafen und trat einige Schritte vor. "Verzeih Dominus, aber sie spricht kein Wort Latein. Wir konnten uns auch nur durch Zeichen mit ihr verständigen."
    Warum sie allerdings so grinste konnte er sich auch nicht erklären, sie sollte es besser lassen. Wie lange die Geduld des angeblich sklavenfreundlichen jungen Herren reichte, wusste er auch nicht, denn niemand hatte es bisher getestet.

    Menochares wollte Morrigan gerade antworten als Delon, der jungfräuliche Mann, sich aufspielte und wie immer die Aufmerksamkeit, mit dem Thema Entmannung auf sich zog.
    Menochares sah zu ihm hinab ohne eine Mine zu verziehen und überlegte sich wie Delon es wohl gerade bei Morrigan anstellen wollte, es ihr zu besorgen. Er hat keinerlei Erfahrung und denkt, dass Morrigan gerade ihn benötigt, wie einfältig kann man nur sein. Er sollte doch besser bei seinem jammern bleiben. Zu Morrigan gewandt meinte er mit einem Anflug von Lächeln: “Er möchte es gerne obwohl er nicht weiß ob er es kann.”

    Menochares wachte über die neue Sklavin, während sie schlief, so hatte er Gelegenheit sie weiter zu betrachten.
    Gegen Abend weckte er sie sanft, denn man hatte ihm ausgerichtet, dass der junge Herr sie sehen wollte.
    Zuerst goss er verdünnten Wein in einen Becher und reichte ihr diesen.
    Nun musste er ihr nur noch klar machen, dass es Zeit war aufzustehen und mitzukommen.
    Er zeigte auf sie und wiederholte was er gehört hatte. “Ida“, zeigte anschließend auf sich „Menochares.“ Ida du musst jetzt aufstehen“, dabei machte er die passenden Gesten. „Der junge Dominus erwartet dich im Atrium“
    Hilfreich reichte er ihr seine Hand, half ihr beim Aufstehen um sie zum Atrium zu geleiten.

    Menochares, den bisher hier noch niemand lächeln gesehen hatte, nickte seiner Göttin zu und lächelte sie an. Ihre Hand streichelnd murmelte er: „Alles wird gut“, danach drehte er sich zu Mansuri. Danke Mansuri, ja ich werde mich kümmern und alles so machen wie du sagtest.“
    Er hatte die Geste, der Kleinen verstanden und nickte ihr verstehend zu.
    Schnell füllte er einen Becher halb voll Wasser, damit sie ja nicht so viel und zunächst langsam trinken würde, beugte sich vor und schob einen Arm unter ihren Oberkörper, schob sie sanft hoch, bevor er den Becher an ihre Lippen setzte.
    „Trinke einen Schluck und spüle zuerst deinen Mund aus, dann nimm immer kleine Schlucke und keine Angst es ist genug da, lasse dir also Zeit.“ Er sprach langsam, seine Stimme sollte sie beruhigen.
    Sobald sie die Kraft hätte den Becher selber zu halten würde er damit beginnen, ihr die feuchten Tücher wie von Mansuri beschrieben auf zu legen.

    Nach Menochares Meinung erübrigte es sich Mansuri auf ihre Fragen zu antworten. Was er in der Küche machte, sah sie selber und wie der Name der neuen Sklavin lautete wusste er auch nicht. So nickte er nur, stand vorsichtig auf um die Sklavin behutsam aufzunehmen und in die Sklavenunterkunft zu tragen.
    Dort angekommen schaute er sich nach einem freien Bett um und legte sie dort genauso vorsichtig ab. Noch einmal schaute er sie an, voller Hoffnung dass es ihr bald besser gehen würde.

    Nach Menochares Meinung erübrigte es sich Mansuri auf ihre Fragen zu antworten. Was er in der Küche machte, sah sie selber und wie der Name der neuen Sklavin lautete wusste er auch nicht. So nickte er nur, stand vorsichtig auf um die Sklavin behutsam aufzunehmen und in die Sklavenunterkunft zu tragen.
    Dort angekommen schaute er sich nach einem freien Bett um und legte sie dort genauso vorsichtig ab. Noch einmal schaute er sie an, voller Hoffnung dass es ihr bald besser gehen würde.

    Endlich hatte Menochares es geschafft und war in der Culina der Villa Claudia angekommen. Vorsichtig setzte er die Sklavin ab und setzte sich neben sie, damit sie auch nicht umfallen konnte. Er wusste aus Erfahrung Mansuri würde irgendwann hier ankommen, solange wollte er sie noch für sich alleine haben, denn so schnell bekam er bestimmt nicht mehr die gelegenheit dazu.
    Fast andächtig betrachtete er sie aufs Neue.

    Vor lauter Sorge und um die neue Sklavin hatte Menochares wieder nichts mit bekommen. Erst als einer neuer Stoß in seiner Seite landete und ein anderer Sklave ihn darauf aufmerksam machte, dass er zur Villa gehen solle, machte er sich mit seiner süßen Fracht auf dem Weg. Unterwegs versuchte er möglichst geschickt alle Hindernisse zu umgehen. So dauerte es eine ganze Weile länger bis er schließlich in der Villa ankam.

    Wie erstarrt stand Menochares für den Bruchteil eines Augenblickes da, ehe er so wirklich begriff was geschehen war.
    Doch schon hatten seine Hände zugegriffen und sie ruhte auf seinen Armen.
    Fasziniert betrachte er ihr Gesicht aus der Nähe. Sein Herz begann zu rasen. Was für ein Wesen, ein Wesen aus einer anderen Welt.
    In Rom hatte er schon die seltsamsten Menschen gesehen. Menschen vieler Rassen und Völker, aber solch ein Geschöpf, ein Geschenk der Götter wie er fand, war ihm noch nie begegnet.
    Bisher hatten ihn hier die Frauen nie besonders interessiert, er hatte die arroganten Römerinnen verachtet. Bei den Sklavinnen der Villa Claudia sah er sich eher in einer Beschützerrolle, obwohl Morrigan dieses für ihn, wie er glaubte zerstört hatte, aber diese Frau stellte alles auf den Kopf.
    Nun stand er da, trug sie auf seinen Armen und schaute sich hilfesuchend nach einer Sklavin um, die sich um sie kümmern konnte. Auch wenn er sie gerne weiter halten würde, so musste ihr doch geholfen werden. Überhaupt verstand er de Frauen hier nicht. Was war das, was es machte, das ihr Geist immer so schnell in diese seltsame Zwischenwelt gleiten lies?
    Jetzt schaute er zu dem jungen Dominus und hoffte dieser würde ihm befehlen, sofort zur Villa zu eilen. Dort war Mansuri, diese konnte dann bestimmt helfen.

    Menochares war mit auf dem Sklavenmarkt, er begleitete den jungen Herrn als Leibwächter. Sein Blick war auf die wunderschöne Sklavin gerichtet, die dort gerade angeboten wurde. Etwas seltsames war dann mit ihm geschehen. Er hatte nur noch Augen und Ohren für sie. Nichts von seiner Umgebung nahm er mehr wahr. Da seine Mimik immer verschlossen und sein Blick selbst bei genauen Beobachtungen leicht in die Ferne gerichtet wirkte, konnte auch keiner bemerken, wie unaufmerksam er bei seiner eigentlichen Aufgabe war. Selbst, dass diese Sklavin gerade von dem jungen Dominus ersteigert worden war, hatte er nicht mitbekommen.
    Erst als der andere Leibwächter ihm einen leichten Stoß versetzte kehrte er in die Wirklichkeit zurück. Warum sie gerade diesen Prätorianer weggeleiten sollten, war im schleierhaft. Kaum erledigt kehrte er auf seinen Platz zurück und versuchte zu erfassen was er nicht mitbekommen hatte, nicht ohne die schöne Blonde im Auge zu behalten.

    Mit unbewegter Mine blieb Menochares, in seiner üblichen stoischen Haltung, weiter auf seinem Platz stehen und hörte die Worte aus der Loge, während er die Kämpfe in der Arena beobachtete. Seine Ohren waren weitaus geschulter, als die eines verwöhnten Römers. Frauen haben zeitweise eine merkwürdige Sicht der Dinge, die allen Tatsachen widerspricht, dachte er bei sich. Der Murmillo ist feige wie der Aasfresser meiner Heimat, eine Streifenhyäne. Es bedarf keinem besonderen Mut, einen durch einen Kampf geschwächten Gegner anzugreifen und dann zu siegen. Bei dem Tharex scheint eine Art von bösem Zauber im Spiel zu sein, sonst hätte er niemals den Speer des Hoplomachus zerschmettern können. Ein Speer liegt immer federnd in der Hand seines Führers. Die Hand, wäre ohne diesen Zauber, mit dem Speer nach unten gesunken, aber niemals wäre der Speer bei einem solchen Schlag zerbrochen. So sind sie aber die verweichlichten, arroganten Römer, sitzen in ihren Prachtvillen, für sie zählt nicht das Können, nur das Blut was fließt. Blut wofür sie zahlten und zu dem sie selber nichts beitragen. Sie haben keine Ahnung vom wirklichen Leben. Für Menochares zeigte von den Kämpfern in der Arena nur einer wirkliches Können, Velox.