Beiträge von Claudia Livineia

    Es waren ja nett gemeinte Versuche, ihre Stimmung ein wenig zu heben, aber so hundertprozentig erfolgreich verliefen sie eben nicht. Was Laevinus wohl wirklich durch den Kopf ging? Sie wusste ja, dass die beiden Männer wirklich sehr ernsthaft miteinander befreundet gewesen waren. Wie schwer mochte der Verlust von Marcellus wirklich für Aurelius sein? Er sprach von Zeit vertreiben, sich ablenken - so, als würde er ihren Worten keinen Glauben schenken und das nervte sie gehörig. Er hatte wohl keine Ahnung, wie eng die Verbindung zwischen zwei Geschwistern sein konnte, obschon er auch Geschwister hatte. Sie rümpfte sichtlich die Nase und hatte offenkundig kein Interesse, auf seine Vorschläge einzugehen. Ihr war nicht danach, sich abzulenken, was sollte das denn schon auch bringen? Sie hatte einen der wichtigsten Menschen ihres Lebens verloren. Sicherlich gab es keine Bestätigung darüber, aber es gab auch keinen Hinweis, der das Gegenteil behaupten würde. Und dann kam auch noch ein Zischen an ihr Ohr.


    "Jetzt nicht." sagte sie mit schneidend kalter Stimme und sah den Sklaven nicht einmal an. Genervt fuchtelte sie mit der Hand, gerade so, als ob sie eine lästige Fliege verscheuchen wollte. Gleichwohl war ihr eine Störung eigentlich ganz Recht, dann könnte sie Aurelius noch einmal vor Augen halten, wie unwichtig und nichtig sein Besuch war. Auf der anderen Seite hielt sie ihm aber auch mit zu großen Freuden vor, wie schlecht es ihr aktuell erging. Und, ehrlich gesagt, war es irgendwie auch ganz nett, noch einmal eine volle Breitseite Aufmerksamkeit und Mitleid zu erhaschen, auch wenn seine Meinung nur von sekundärer Wichtigkeit war. Ihren Großvater wollte Livineia eher nicht mit ihren Gefühlen behelligen und ihre Eltern waren da so ein zweischneidiges Schwert. Laevinus, der ihr selbst schon einmal mit größter Ignoranz weh getan hatte... Nein. Nein, so weit würde sie nicht gehen. Er hatte sie bestenfalls gezwickt und genervt. Aber dennoch: er konnte sich ruhig ein bisschen Mühe darin geben, sie aufzumuntern.


    "Ich denke nicht, dass das angemessen wäre." erwiderte sie erst einmal recht schnippisch, um sich anschließend überzeugen zu lassen. Ob sie sich wirklich überzeugen ließ, wusste sie noch nicht mit Sicherheit, vermutlich eher nicht. Sich mit ihm im Privaten zu treffen war tatsächlich unangemessen, auch wenn es ihr aufgrund ihrer langen Bekanntschaft wohl keiner nachreden würde. Er war schließlich ein bekannter Freund ihres verschollenen Bruders Marcellus. "Von Wagenrennen bekomme ich ohnehin immer Kopfschmerzen, das weißt du sicherlich noch, oder? Die Leute sind immer so furchtbar laut." Livineia seufzte einmal auf und schaute leidend und vorwurfsvoll in sein Gesicht. Für seinen Charme zeigte sie sich vorerst einmal unzugänglich.

    Das ist jetzt eher ergänzend gedacht, aber die Ideen zum Einstieg ins Rollenspiel bzw. Content könnte man eben vor allem auch so darstellen, dass man einen etwas längeren Post mit Story-Inhalt postet und den evtl. mit einem Link in den Thread versieht/beendet. Das heißt, wer das liest, der kann sich über den Link gleich reinleiten lassen und sich mal durchlesen wie es ggf. weitergeht. Das könnte viele Fragen sofort beantworten und Interesse wecken. :)

    Ich hab mich mittlerweile entschieden, erst einmal auch offiziell zurückzutreten und meine IDs Eldrid und Claudia Livineia ins Exil zu schicken. Bisher war ich mir noch nicht ganz sicher, aber ich denke, es ist besser so.


    Ich schaue trotzdem vorerst regelmäßig rein und prüfe meine Nachrichten!


    Alles Liebe für euch und viel Spaß weiterhin!

    Livineia und Marcellus haben sich ins Exil verabschiedet, auch wenn sie gelegentlich rumschwirren. Wenn du hier spielend anwesend bist, genügt es, die Gens als aktiv anzusehen. :)

    Öhm ich sehe das grad durch Zufall - das ist so aber nicht richtig. :)

    Ich habe mich Abwesend gemeldet, weil wir zum Einen Nachwuchs bekommen haben und hier zum Anderen eben ein paar Sachen gelaufen sind, mit denen wir nicht so ganz glücklich waren. Ich bin noch absolut da, nur eben nicht Sim-On schreibend.

    Ins Exil ist keiner von uns gegangen.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    In der Tat halte ich es für absolut vertretbar, das nicht ausgespielte Ende einer ID im Rahmen der Hintergrundgeschichte einer neuen ID frei auszugestalten. Und wenn es ein Teil der Hintergrundgeschichte ist, dass eine ID eben nicht mit 20-25 Jahren gestorben ist, sondern erst 10 Jahre später, dann hielte ich dies im Sinne der Spielregel zum flexiblen Umgang mit der Zeit im IR für durchaus vertretbar. ;)
    Ebenso vertretbar halte ich es aber auch, wenn eine ID mit 20-25 Jahren Mutter/Vater wird. Auch mehrfach. ^^


    Ja, ich auch; wer seine ID verenden lässt, ist irgendwie halt auch selbst dran Schuld und in dem Fall wurde meiner ID auch erst nach einigen RL Jahren das Kind 'angedreht' - ich hab das immer mit einem gewissen Amüsement beobachtet und fand es gleichzeitig aber auch sehr schön, dass man trotzdem versucht hat, meine ID eben einigermaßen authentisch zu belassen. Mich hätte das niemals gestört und wenn eine ID "In Elysio" ist war nach dem bisherigen Spielregel-Stand natürlich eine Rückkehr ausgeschlossen. Irgendwo muss man den Stammbaum ja ausbauen. In diesem Fall ist die Mutter halt aktuell jünger als ihr Sohn. :D


    Zitat

    Sisenna Iunius ScatoHier möchte ich eine Lanze für ältere Figuren brechen. smile Es kann durchaus reizvoll sein alte Figuren zu spielen, wenn man sich als jüngerer Mensch dort herantraut. Ich habe unter anderem einen Nekromanten, der Ende 60 ist und mit solch einem Alter kann er auf eine ganz andere Erfahrung und Gerissenheit zurückblicken, als seine jüngeren Kollegen. Hier im IR würde ich einen älteren Senator, der mit allen Wassern gewaschen ist, oder einen alten Veteranen ernster nehmen als einen Jungspund. Auch eine reife Matrone macht einen ganz anderen Eindruck auf ihr Gegenüber als ein junges Mädchen.


    Und was ältere IDs angeht - ich schreibe diese sehr häufig und stimme dir absolut zu! Da brauchst du gar keine Lanze brechen, ich finde das sehr reizvoll. Wenn man aber eine seiner alten IDs zurückholen will, möchte man das vermutlich meistens (nicht immer) in der Intention tun, das alte Konzept wieder aufzugreifen. :) Könnte ich mir jedenfalls vorstellen. Wie gesagt, meine ID war dabei ja nur als Beispiel gedacht.

    Klar, dafür wäre ich auch, aber in meinem konkreten Beispiel müsste meine ID dann plötzlich mindestens 50 sein, eher älter und würde dann eben auch ihren Reiz verlieren. :D Wenn man mit dem Alter einen Kompromiss finden kann, ist das ja auch prima, aber durch das relativ uneinheitliche Wachsen im Rollenspiel verlaufen die Alterungsprozesse ja sowieso sehr ungleichmäßig. :)


    Wie gesagt, ist jetzt auch nur pure Theorie, mich betrifft das jetzt nicht, aber... Vorkommen wird es und ich wollte es einfach mal in den Raum posaunen. :)

    Ich habe jetzt das meiste eher überflogen und bin nicht ganz sicher, ob noch ein Punkt bedacht wurde:


    Wenn ich jetzt mit einer ID zurückkomme, die mit quasi 20-25 "gestorben" ist durch die Lectio und der dann im Laufe der Jahre Kinder angehängt wurden - habt ihr euch dafür eigentlich auch eine Lösung überlegt? Mir ist das aufgefallen, weil ich tatsächlich so einen Fall hätte. Ich plane zwar nicht im geringsten die ID anzufragen, ich hab mich gut mit dem Tod vor über 10 Jahren arrangiert, aber das ist natürlich trotzdem eine ziemlich krasse Kollision. Die bespielten Kinder, bzw. eines davon, hat es sogar zum Senator gebracht, also einfach unter den Tisch kehren kann man das eben auch wirklich nicht.


    Ich könnte mir vorstellen, dass solche Fälle mal in der Praxis auftauchen.


    Ich muss auch sagen, im Kern bin ich bei Dives, weil ich einige seiner Argumente logisch finde. Grundsätzlich finde ich es aber auch gut, den Spielern die Möglichkeit zu geben, IDs die nun vertorft wurden oder wo es wirklich schwerwiegende Gründe gab, zurückzuholen. Ich wäre da auch für eine Einzelfallentscheidung statt einer generellen Zusage, damit eben so unpassende Konstellationen gar nicht erst entstehen können. Dann pochen die Leute auf die Spielregeln und es wird im Spiel mitunter immer unstimmiger. Es sollte schon logisch passen und nicht jeder quasi das "generelle Grundrecht auf Rückkehr" bekommen.


    Also, nur meine 5 Cent dazu - wobei ich wirklich grundsätzlich absolut pro Rückkehr bin, es kommt halt nur eben auf die Umstände der ID an. :)

    Ja ich sehe das eigentlich genauso. Mir persönlich ist es ohnehin relativ egal. Ich denke, selbst wenn es gute Gründe dafür gibt, dass Soldaten keine Betriebe besitzen dürfen, sollte man das den Spielern eben deshalb jetzt nicht unbedingt verwehren, nur weil sie sich fürs Militär entschieden haben. Ich persönlich empfinde die WiSim sowieso nicht als so sehr Sim-On und nehme daran ja auch quasi gar nicht mehr teil, obwohl ich sie an und für sich als eine ganz interessante Sache halte. :)


    Ich versuch auch tief in meiner Erinnerung zu graben, aber irgendwie ist das glaub ich zu lange her... :/ Vielleicht gibt es andere Leute von damals, die auch damals schon stärker involviert waren als ich und die es auch noch wissen, aber ich glaub ich falle da raus.


    Bin da aber ganz bei deiner Argumentation; grade wenn man eben sagt, ein Sklave schmeißt den Laden, spricht ja eigentlich nichts dagegen.

    Zitat

    Original von Einar Virilis
    Nein, ich meine schon Betriebe in der Wisim. Vielleicht bin ich auch komplett auf dem Holzweg und Soldaten haben bisher nur deshalb keine Betriebe eröffnet, weil ihnen dafür das Kapital fehlte (man verdient ja nicht gerade wie Krösus). :hmm:


    Also ich meine mich aber auch zu erinnern, dass das ganz früher mal so war. War für mich mal so um 2006 herum relevant, aber vielleicht erinnere auch ich mich falsch. :D

    Abgesehen davon dass mich das RL ohnehin demnächst in eine kleine Pause zwingen wird, bitte ich um Verständnis, dass ich angesichts der hiesigen Situation eine Weile in eine Beobachtungsrolle wechseln werde.


    Irgendwie gefallen mir hier momentan insgesamt der Ton und die Richtung nicht so ganz. Ich bin zwar nirgendwo persönlich involviert, kenne kaum Hintergründe (und möchte sie auch gar nicht genau kennen), aber auch die Beobachtung von allem ist schon deprimierend und nimmt mir die Freude am Schreiben.


    Ist erstmal ja auch nur eine kleine (Schreib-)Pause, ich schau trotzdem rein. :)

    Menschen verschwanden. So war es doch immer schon gewesen, oder nicht? Warum sollte ausgerechnet Marcus Claudius Marcellus von so einem Schicksal verschont bleiben? Es gab Wegelagerer, es gab Unfälle - es gab vor allem auch Krankheiten! So viele Dinge konnten passieren. Es war überhaupt nicht unwahrscheinlich, dass es ihren tapferen Bruder getroffen haben könnte. Ohnehin war Livineia es beinahe schon auf eine morbide Weise gewöhnt, Verluste ertragen zu müssen. Nicht unbedingt immer nur durch den Tod - es gab viele Möglichkeiten, einen Menschen zu verlieren. Solche Erlebnisse machten nun einmal bitter und humorlos. Ja, sie sah sich selbst mittlerweile als ziemlich spaßbefreit an, aber Humor hatte auch nicht unbedingt zu den Grundtugenden einer Frau zu gehören. Würde und Standesbewusstsein, ein gesunder Überblick und ein gewisses Maß an Bildung waren da wesentlich wichtiger, wie sie selbst fand. Albern herumgackern konnten die Huren - oder irgendwelche plebejischen Weiber... (Es war nicht so, dass Livineia nicht auch durchaus einmal gackerte, früher wenigstens; lediglich das Selbstbildnis war weitaus idealisierter als die Realität!)
    Die Fassungslosigkeit in Laevinus Mimik stellte sie jedenfalls ein wenig zufrieden, wenn ihr das auch keinesfalls den Frieden zurückgab. Dass Marcellus irgendeiner Hure verfallen war, tauchte in ihrem Kopf nicht auf. Natürlich wusste sie, dass ihr Bruder nicht der strahlende Held war, als den sie ihn selbst heute noch gerne darstellte und selbst auch sah. Das hatte er im Alltag mit ihrer Leibsklavin schon immer recht eindrucksvoll bewiesen, dieser Schwerenöter. Dass er allerdings sie, seine Schwester, vergessen könnte, nur um einer Liebschaft zu frönen - nein, diese Möglichkeit gab es in ihrem Kopf nicht. So etwas sah Aurelius ähnlich, aber sicherlich nicht ihrem geliebten Bruder.


    "Natürlich ist er nicht allein aufgebrochen." meinte sie trocken und sah ihn fast schon so an, als würde sie ihn gleich auffressen. "Auch Quinctilius Varus ist, meines Wissens nach, nicht allein aufgebrochen." Nicht allein aufgebrochen war für Varus wohl ebenso eine maßlose Übertreibung wie überhaupt der Vergleich mit ihrem Bruder, der lediglich mit einer Handvoll Leibwächtern aufgebrochen war. Marcellus war nicht in eine Schlacht geritten. Trotzdem nervte der Unglaube von Aurelius sie ungemein. Ob er es nun leugnete, weil er es nicht wahrhaben wollte oder weil er es sich wirklich nicht vorstellen konnte: er hatte gefälligst ihrer Einschätzung zu folgen. Als würde sie ihren Bruder leichtfertig aufgeben. Sie hatte ihn ja nicht einmal wirklich aufgegeben, bislang. Trotzdem musste man den Tatsachen ins Auge sehen.
    Ungehalten griff sie nach ihrem Wein und trank, ein bisschen weniger damenhaft als man es von ihr gewohnt war, einige Züge davon. Währenddessen fixierte sie mit ihrem Blick den unliebsamer werdenden Gesprächspartner und besann sich innerlich der Tugenden einer Frau. Ja, er hatte sie ziemlich gekränkt und das mehr als einmal und ja, er hatte es verdient, von ihr abgewiesen zu werden. Auch wenn er möglicherweise nichts wusste, wenn sie sich dessen auch nicht ganz so sicher war. Aber musste sie sich deshalb auch so runterziehen lassen? Sie war eine Claudia, verdammt.


    "Er ist schon lange fort. Lange genug." meinte sie kühl und abschließend. "Oder glaubst du wirklich, ich stelle solche Mutmaßungen leichtfertig und ohne triftigen Grund an?" Sie schloss kurz die Augen, um sich ein wenig zu besinnen. Als könnte er auch nur einen Teil des Schmerzes empfinden, den sie über den Verlust ihres Bruders empfand. Marcellus war einzigartig. Sie hoffte inständig, dass es ihm gut ging. Wenn es ihm aber gut ging und er es versäumte, sich bei ihr zu melden - ja, dann konnte er sowieso gleich bleiben wo der Pfeffer wuchs.

    Ich finde die Frage relativ schwierig. Subjektiv kommt es immer drauf an, finde ich, warum und wie inaktiv ein Verwalter ist.


    Objektiv ist es für einen Neuling immer blöd, wenn er über Wochen warten muss und dann ggf. trotzdem keine zufriedenstellende Antwort bekommt. Das kann extrem frustrierend sein. Ich kenn beide Positionen nur zu gut; die des Wartenden als auch die desjenigen, der einfach mal keine Zeit hatte.


    Ich fände es vielleicht geschickt, wenn es einen Vertreter des Verwalters gäbe, der einspringt. So hätte der Verwalter immer noch die Gelegenheit, seine Interessen zumindest jemandem zu übertragen, den er kennt und dem er vertraut wenn er mal, keine Ahnung - vielleicht zwei Tage? - nicht da war. Wenn der Spieler dann ganz in der Versenkung verschwindet, könnte so auch automatisch der Vertreter nachrücken und die Nachfolge wäre geklärt.
    Funktioniert natürlich aber auch nur dann gut, wenn nicht beide grad im Koma sind (kann ja auch passieren...).


    Ja, oder eben die demokratische Variante, wie Marcellus sie eben schon vorgeschlagen hat. Das wäre zumindest vorübergehend dann die Lösung - wobei das natürlich über Jahre keine sonderlich elegante Variante wäre. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob es überhaupt Fälle gibt, wo wir über Jahre sprechen würden, ohne dass das Elysium greifen würde. :)

    So reglos wie ihr Gesicht sich häufig darstellte, war ihr Herz eigentlich niemals - obschon sie durchaus nicht zu unrecht als recht frostig bezeichnet wurde, vor allem in der Sklavenschaft. Mit ihrer Leibsklavin Corona kam sie seit jeher gut aus, aber diese befand sich auch schon eine gefühlte Ewigkeit in ihren Diensten, war ausgesprochen anständig und darüber hinaus devot. Sicherlich mochte sie den einen oder anderen Makel haben, aber das waren in der Regel keine Probleme, mit denen sich Livineia befassen musste. Der einzige Makel, der sie manchmal wirklich nervte, war ihre Schönheit. Leider konnte ihr Bruder damals die Finger nicht so richtig von ihr lassen. Sicher, im Grunde konnte es ihr egal sein, ob er sie ab und an in sein Bett zog und das Vergnügen hatte sie ihm auch gegönnt, wenigstens offiziell. Trotzdem hatte es sie einfach gestört. Corona war ihre Sklavin und von diesem triebgesteuertem Verhalten ihres Bruders hatte sie generell nicht viel gehalten; sie selbst war ganz und gar nicht so und konnte sich an Körperlichkeit keinesfalls ergötzen. Abgesehen davon war es durchaus schon vorgekommen, dass sie in diesen Momenten nicht zu ihrer Verfügung gestanden hatte und Livineia die beiden unterbrechen musste, um daran zu erinnern, wo die eigentlichen Pflichten ihrer Leibsklavin lagen. Nun - offiziell hatte sie die zwei natürlich nur versehentlich unterbrochen. Tatsächlich hegte sie keinerlei Interesse daran, ihren Bruder bei seinen schweißtreibenden Aktivitäten zu bespitzeln und sie hatte auch niemals hingesehen - einen Spaß hatte sie sich daraus trotzdem gemacht, ungelegen dazwischen zu platzen. Nicht ständig, aber eben dennoch dann und wann. Ganz versehentlich. Besonderes Vergnügen hatte sie empfunden, wenn sie seine Verstimmung noch Stunden später beobachten konnte. War sie missgünstig? Vielleicht.


    "Nicht wahr?" meinte sie mit einem sauertöpfischem Gesichtsausdruck, das recht deutlich zeigte, dass sie ihm daran die alleinige 'Schuld' gab. Schließlich hatte er zu jeder Zeit gewusst, wo sie sich aufhielt und wäre ihm irgendwie daran gelegen gewesen, sie einmal wiederzusehen, wäre es ihm ein Leichtes gewesen, das auch zu tun. Eine so große Freude konnte es also nicht sein, sonst wäre nicht so viel Zeit ins Land gezogen, aber er hatte ja auch seine kleine Plebejerin gehabt, mit der er sich die freie Zeit vertreiben konnte, die er zur Verfügung gehabt hatte. Heuchler.


    "Mir wurde schon zugetragen, dass dein Besuch auch dieses Mal nicht der Freude diente, mich wiederzusehen." meinte sie mit einem oberflächlichem Lächeln, das Laevinus wohl darüber im Unklaren machte, ob sie scherzte oder ihm einen bitteren Vorwurf machte. Sicherlich würde er wohl recht deutlich von dem Gefühl beschlichen werden, dass es ein Vorwurf war, das zeigte ja die ganze Situation schon an. Nur, diesen Missstand anzusprechen - das war ihm trotzdem unmöglich, sofern er sich nicht von jedweder Höflichkeit distanzieren wollte. "Ich dachte mir, nach all den Jahren intensiver Freundschaft sollte ich dir persönlich mitteilen, dass... er nicht hier ist." Nun veränderte sich ihre Mimik doch auf eine überraschende Weise. Sich nun wieder diesen möglichen, aber eben auch unbestätigten Fakten auszusetzen, die sie normalerweise immer so erfolgreich verdrängte, unterdrückte ihre Streitlust und förderte eher den Wunsch, sich baldigst wieder zurückzuziehen und in der Einsamkeit den trüben Gedanken nachzuhängen. "Ich weiß nicht, warum er es ausgerechnet dir nicht mitgeteilt hat..." kam sie trotzdem nicht umhin, noch eine kleine Spitze einzubauen. "Aber es zog ihn vor geraumer Zeit nach Norden. Du weißt schon, Abenteuer, finstere Wälder und was er sich davon sonst noch erhoffte. Einmal schrieb er mir auf seiner Reise noch, seither habe ich kein einziges Wort mehr gehört. Da Marcus nicht unbedingt für den besten Geschmack bekannt ist, auch was seinen Humor anbelangt..." - und noch viel mehr seinen Geschmack bei Frauen, was aber wohl bei vielen Männern der Fall war... - "... habe ich es erst für einen schlechten Scherz gehalten. Wir haben auch sonst kein Lebenszeichen von ihm gefunden oder etwas in Erfahrung bringen können und im Moment bleibt uns nicht mehr, als vom Schlimmsten auszugehen." Wie immer war sie sehr darum bemüht, ihre Gefühle zu verbergen. Marcellus war wohl der wichtigste Mensch in ihrem Leben; viele bedeutende Menschen hatte es ohnehin nicht gegeben. Vermutlich litt sie noch mehr als ihr Vater unter seinem Verschwinden. Mehr, als man ihr zutraute und weit mehr, als man ihr ansah. Ihr Gesicht war ihr Schild und dieser funktionierte. Mehr als oberflächliches Bedauern war ihr nicht anzusehen, kaum mehr, als ein entfernter Bekannter zeigen würde. "Es tut mir leid, dir das zu sagen."

    Ist vielleicht Geschmackssache und sicherlich kein drängendes Problem (und außerdem total Pillepalle...) - aber ich persönlich finde etwas größere Avatare schöner. 100x100 px ist mittlerweile irgendwie fast ein wenig veraltet und ich finde, gerade in einem Rollenspiel macht z.B. 150x150 mehr "her". Geht gar nicht einmal so sehr ums Motiv, sondern auch um die gesamte Visualisierung.


    Wie gesagt, ist Geschmackssache könnte ich mir denken und ich hab auch keine Ahnung ob das mit den Rahmen etc. leicht umsetzbar ist oder ob der Aufwand dann doch zu groß ist, aber wenn wir alle schon unsere Hüte in den Ring werfen dürfen, wäre das so mein kleiner Zwergen-Hut. :)

    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/4l83-4p-7ca0.jpg]Piston


    Es war Piston, der den Aurelier in Empfang nahm, ein recht freundlicher Sklave der sich in der Villa Claudia an so ziemlich allen Fronten nützlich machen konnte. Vor allem verstand er sich aber auch in Fragen der Diskretion und als der Besucher sich nach Claudius Marcellus erkundigte, war ihm natürlich klar, dass dieser nicht im Haus war. Er war sich nur nicht so ganz sicher, wie offen er mit den eher unklaren Berichten über dessen Verschwinden umgehen sollte. Um sich also nicht unnötig den Unmut der Herrschaften zuzuziehen, lud er Aurelius erst einmal zum Eintreten in die Villa ein und machte sich dann auf den Weg zu Claudia Livineia, der einzigen Herrin, die zu diesem Zeitpunkt im Hause war. Der geeignetere Ansprechpartner wäre vermutlich Claudius Galeo gewesen - Menecrates hätte er damit nun eher nicht belästigen wollen - aber der war eben gerade auch nicht zugegen. Leider, denn die ständig missmutige Herrin wollte er eigentlich auch nur ungern fragen.


    Für sonderlich lange verschwand Piston nicht im Inneren der Villa, ehe er wieder an die Porta kam und sich höflich an den Patrizier wendete.


    "Dominus Aurelius, bitte folgt mir." erklärte er also, ohne näher darauf einzugehen, wohin er den Aurelier nun zu geleiten gedachte. Er war schlau genug um zu wissen, dass dann wieder Rückfragen kämen und genau die wollte er gerade lieber vermeiden. Nicht, dass Domina Claudia davon Wind bekam und ihren Missmut letztlich doch an ihm ausließ.

    In letzter Zeit war es in der Villa Claudia recht ruhig geworden. Sicherlich wuselte immer noch die gewohnte Zahl an Sklaven durch die Gegend und sorgte für den notwendigen Komfort, aber an Gesprächspartnern auf Augenhöhe mangelte es ziemlich stark. Livineia, die insgesamt keine sonderlich extrovertierte Persönlichkeit war, vermochte es auch nicht durch irgendwelche Freundinnen aufzufangen, dass ein Großteil der Familie einfach einmal ausgeflogen war - oder das Zeitliche gesegnet hatte.


    Insbesondere ihre Brüder Marcellus und auch Felix fehlten ihr besonders. Felix war nun schon eine ganze Weile in Gesellschaft der erlauchten Ahnen der Gens Claudia, ein Umstand, der Livineia damals sehr zugesetzt hatte. Nicht nur, weil sie ihn grundsätzlich verloren hatte, sondern weil es ihr auch die eigene Sterblichkeit brutal vor Augen geführt hatte. Ihren Bruder so dahinsiechen zu sehen hatte ihr wehgetan. Obschon sie sich normalerweise niemals die Finger schmutzig machen würde und sich vor jedwedem Kontakt zu Kranken, Armen oder Schmutz scheute, hatte sie damals viele Stunden bei ihm verbracht und mit ihm gesprochen. Anfänglich hatte sie noch damit gerechnet, dass er seine Erkältung schnell überwinden würde, aber nach ein paar Tagen der massiven Verschlechterung seines Zustandes war ihr klar geworden, dass sie sich täuschte. Ständig hatte sie bei ihm gesessen und Angst davor gehabt, ebenfalls zu erkranken. Sie hatte es gehasst, dass er krank war; auch, dass sie selbst davor Angst gehabt hatte, zu erkranken. Heute hasste sie sich dafür, dass sie damals so viel Zeit darin investiert hatte, sich vor seinem Husten zu ekeln. Vor seiner verschwitzten Stirn. Immerhin hatte der Ekel sie nicht abgehalten, aber trotzdem... Er war ihr Bruder gewesen, einer ihrer beiden Lieblingsbrüder. Und er hatte es nicht geschafft.


    Und Marcellus? Ob er es geschafft hatte, wusste sie nicht. Er war schon ziemlich lange fort, ohne dass sie ein Lebenszeichen von ihm gehört hatte. Er war nach Germanien gegangen, ein finsterer, unsympathischer Ort, der in ihm schon immer eine morbide Faszination ausgelöst hatte. Livineia hatte das niemals verstanden. Sie konnte sich kaum eine ungastlichere und schrecklichere Umgebung ausmalen als Germanien - bestenfalls noch Britannien. Von wegen 'wilde Schönheit' und all dieser Mist. Vielleicht hoffte er auf schöne, germanische Frauen. Auch das war für Livineia, die selbst nun so gut wie gar nicht von irgendwelchen fleischlichen Gelüsten getrieben wurde, nur schwer nachvollziehbar. Der ganze Rest war allerdings noch skurriler. Was trieb einen in Sümpfe mit diesen abermillionen Mücken, Krankheiten und brutalen Einheimischen? Das war kein Ort für einen Römer, schon gar nicht für einen Patrizier. Für sie selbst noch sehr viel weniger.
    Jetzt schien dieser finstere Ort ihren Bruder verschlungen zu haben. Sie war sich da ziemlich sicher und auch innerhalb der Gesellschaft war das Thema im Grunde schon abgehakt. Er würde sich kaum in ein freiwilliges Exil begeben haben, nicht dort. Und er würde seine Schwester auch nicht einfach in dieser quälenden Ungewissheit zurücklassen. Es musste etwas passiert sein. Sie wartete eigentlich nur noch auf die Nachricht, dass irgendwelche Habseligkeiten von ihm gefunden wurden; seinen Leib hatten die Germanen vermutlich schon gegessen. Was gab es nicht für Gerüchte, je nachdem, wen man fragte?! Sie wagte kaum daran zu denken und immer wenn sie es doch tat - mehrere Male am Tag wohl - stürzte sie sich selbst in bescheuerte Hoffnungen, von denen sie wusste, wie bescheuert sie waren. Sie war eigentlich eine Realistin und lachte manchmal über sich selbst, über die eigene Naivität und ihre Verleugnung der Realität. Solange nichts von ihm gefunden wurde, war es eben leicht, die höchste Wahrscheinlichkeit abzuwerten. Anders als bei Felix gab es keine eindeutigen Beweise für einen Tod. Lediglich eindeutige Indizien. Nur blieb die Frage, wie lange sie sich belügen wollte? Sie mochte falsche Hoffnungen nicht. Hatte sie nie gemocht.


    Mit halb geöffneten Augen blinzelte sie träge gegen den klaren, blauen Himmel. Sie quälte sich regelrecht damit, hier draußen zu sein, auch wenn sie im Schatten war. Nur diffuses Licht fiel auf sie und ihre Umgebung herab und der süßliche Geruch des Jasmins berauschte ihre Sinne. Sie mochte den Geruch - das war letztlich auch der Grund, nicht im Inneren des Hauses zu sein. Würde es erst noch wärmer werden, würde sie sich allerdings zurückziehen.
    Jetzt, wo sie sich auch noch so allein fühlte, steigerte sich ihre Lustlosigkeit auf alles nur noch mehr. Sie hatte sowieso schon keine Lust, das Haus zu verlassen, sich mit Menschen abzugeben die unterhalb ihrer Würde waren (was die meisten Menschen des Reiches betraf...) oder sich unnötig anzustrengen. Für am Ende gar nichts. Ihr war schlichtweg langweilig. Nicht nur für den Moment, sondern generell; das ganze Leben war ihr schrecklich langweilig geworden, aber allein zu verreisen erschien ihr auch nicht sonderlich verlockend. Abgesehen davon dass sie keine Lust hatte, würde es wohl auch nicht gerade das Wohlwollen ihres Vaters oder Großvaters erwecken.


    "Domina?" Als die Stimme an Livineias Ohr drang, verdrehte diese nur kurz die Augen und sah dann in das Gesicht von Piston. Nur, um ihm zu zeigen, dass er ihre Aufmerksamkeit besaß, sie verschwendete in diesem Augenblick noch keinen Atem an ihn. "Domina, Aurelius Laevinus wünscht Deinem Bruder einen Besuch abzustatten, was soll ich ihm sagen?" erkundigte er sich. Livineia bemerkte, wie unbehaglich der Sklave sich fühlte. Sie galt allgemein als launisch und herrisch, insbesondere, wenn sie gestört wurde - und das war nun gerade ziemlich eindeutig der Fall. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch, sich durch diese Konfrontation deutlich gestresst fühlend. Was jetzt? Offenbar wusste Laevinus nichts von den Geschehnissen - von welchen denn auch? Was sollte sie ihm ausrichten lassen?


    "Sag ihm, er ist nicht hier." meinte sie schwerfällig und hielt sich ein wenig leidend die Rückseite ihrer Hand vor die Stirn. Piston, wohl recht froh über sein Entrinnen, nickte rasch und meinte: "Sehr wohl, Domina." Er hatte sicherlich nicht im Sinn, weitere Rückfragen zu stellen und machte sich wieder auf den Rückweg, als dann plötzlich doch wieder die Stimme der Herrin zu hören war. "Ach, nein, lass ihn ruhig rein, ich werde mit ihm sprechen. Schick ihn hierher." Auch das sollte dem Sklaven recht sein, der erneut nickte, seinen Auftrag noch einmal bestätigte und dann verschwand.
    Seufzend starrte sie in die Richtung, aus der Laevinus dann demnächst zu erwarten sein würde. Sie hatte eigentlich nicht die geringste Lust, ihn zu sehen. Es war ja nicht nur das unangenehme Gespräch über Marcellus, das sie nun erwartete. Da waren einfach noch ganz viele unangenehme Erinnerungen. Demütigende Erinnerungen an früher. So etwas konnte sie nicht gut leiden. Trotzdem schuldete sie es irgendwie ihrem Bruder. Sie empfand für ihre Familie immer schon tiefe Loyalität und Marcellus würde das wohl von ihr erwarten. Abgesehen von der Loyalität empfand sie zusätzlich eben diese zehrende Langeweile und immerhin würde sie das hier für ein paar Minuten unmittelbar beschäftigen und ihr für die nächsten Stunden auch noch ein bisschen was zu denken geben. Sie war schon ziemlich verzweifelt... Livineia, zwar zuweilen phlegmatisch, verwöhnt und arrogant war bei aller Dekadenz trotzdem nicht doof. Sie schob sich auf ihrer Cline ein wenig zurecht. Wäre es nicht Laevinus, würde sie ihn wohl insgesamt anders empfangen, aber von früher her kannte sie ihn recht gut und konnte ihm auf recht freundschaftlicher Ebene begegnen. Außerdem hatte sie keine Lust, sich für ihn irgendwie... anzustrengen.


    Sie drapierte ihre Kissen so, dass sie ein wenig aufrechter auf der Cline liegen konnte, beinahe schon sitzend. Anschließend zupfte sie ihre Kleidung etwas ordentlicher zurecht, kniff sich einmal in die Wangen und angelte sich noch einmal ein paar Trauben, um den Geist ein wenig zu wecken. Da sah sie ihn in der Ferne auch schon näher kommen. Gut sah er aus.


    "Salve, Aurelius." grüßte sie ihn mit höflicher Distanz und lud ihn mit einer Geste ein, sich doch ebenfalls niederzulassen.

    Nun, ich bin ja nun auch schon im Grunde seit 2004 dabei und auch wenn ein paar größere Lücken dazwischen waren und ich im letzten Anlauf auch nicht richtig den Schwung gekriegt habe, um vernünftig einzusteigen, empfinde ich das IR als einen über einen sehr langen Zeitraum bestehenden Faktor in meinem Leben. Ich kann tatsächlich ziemlich genau sagen, dass das IR mein halbes Leben lang "da" war. :D


    Ich kann den Schritt zu 100% nachvollziehen und ich hoffe sehr, dass sich ein paar motivierte Leute finden, die Lust und Zeit haben, das anzupacken. Unter anderen Umständen hätte ich mich angeboten zu helfen, aber inzwischen weiß ich selbst, dass meine Hilfe nicht mehr als nur gut gemeint wäre. Mir fehlt eigentlich in jeder Hinsicht das notwendige Knowhow und sowieso die Zeit. Lediglich der Wunsch ist da, aber der ändert an den restlichen Rahmenbedingungen halt leider nichts. Es ist eben wirklich viel zu tun. Ich denke, dass nicht nur die Pflege ein Faktor ist, sondern auch eine Neustrukturierung, weil sich im Laufe der Jahre eben doch sehr, sehr viel geändert hat.


    Ich drücke allen ganz doll die Daumen und wünsche den tapferen "last men standing" in der Spielleitung alles Gute. Ein mutiger und vermutlich vor allem für euer eigenes Seelenleben sehr vernünftiger Schritt, der erst einmal gegangen werden muss. Ich finde es schade, wie schon gesagt und ich hoffe, dass es noch ein Revival geben wird. Nur einsehen muss man es halt auch irgendwie - es ist eine Mordsarbeit und sehr oft viel zu wenig anerkannt. Danke, dass ihr euch so lange so bemüht habt!!!