Ja, Caerellia erlebte viel dieser Tage. So auch endlich die Bekanntschaft von Ahala. Sie hatte ihn noch nie gesehen. Aber allzu lange war sie ja auch noch nicht hier und stöberte auch eher außerhalb der Villa rum - nicht innerhalb. Außerdem schien er geradewegs verhindert zu haben, dass Flavius ihr dieses Geheimnis mitteilte. Sie zog eine Schnute, die noch schnutiger wurde, als Aretas so unsanft weggeschickt wurde. Das für sie gemachte Spielzeug hatte sie nicht gesehen. Aber sie lehnte sich auch nicht gegen Ahalas Entscheidung auf, schließlich konnte sie den Tiberier absolut nicht einschätzen. Nun waren sie also nur noch zu dritt, denn Chiomara hatte auch Caerellia dieses Mal nicht entdeckt.
Auch Caerellia ließ sich nun nieder - schließlich sollte sie sich festhalten. Als es dann um den Tod irgendeiner Calpurnia ging, schüttelte sie den Kopf. Nein, sie hatte nicht davon gehört. Warum auch - oder war sie so wichtig? Sollte es bei Ahala hier schon logischerweise 'Klick' machen, bei Caerellia tauchten nur noch mehr Fragezeichen auf. Als Flavius ihr dann die umwerfende Neuigkeit - natürlich erst nach einer theatralischen Pause - verkündete, sah sie nur etwas verwirrt aus. Sie wusste, dass es Vestalinnen in Rom gab. Und aus irgendeinem Grund schienen die sehr wichtig zu sein. Aber sonst? Und vor Allem: Caerellia wagte nicht zu fragen. Wenn man für soetwas einen so wichtigen Mann schickte, musste das auch ein wichtiges Anliegen sein. Und es war ihr peinlich, soetwas nicht zu wissen. Zudem wollte sie Ahala und ihren Hauslehrer nicht in Verlegenheit bringen. Fragend blickte sie also zu... Onkel! Ahala auf. Wusste er mehr? Sie würde ihm das Reden überlassen.
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Caerellia war tatsächlich mehr als verunsichert. Sie stand wie angewurzelt da, als er wollte, dass sie mitkam. Sie war ratlos, was, wenn er ihr wirklich nur helfen wollte? Warum sollte er ihr schließlich was Böses wollen? Sie hatte ihm ja ihrerseits auch nichts getan. Sie sah noch einmal zur Gasse und von Sekunde zu Sekunde schien diese dunkler und bedrohlicher zu werden. Dann sah sie wieder zu Aigisthos, entschlossen, ihn höflich abzuweisen. Soetwas wurde ihr verboten. Und es war nicht eines dieser Verbote, auf die hin man etwas Schelte bekam, wenn man sie nicht beachtete. Es war ein Verbot, das aus ehrlich berechtigter Sorge entsprang. Das wusste auch Caerellia.
Noch ehe das junge Mädchen allerdings etwas erwiedern konnte, trat eine Fremde auf die Bildfläche. Eine vollkommen Fremde. Sie sprach sie direkt und ohne Umschweife an und machte ihr Vorwürfe. Verwirrt überlegte sie, ob es eine Sklavin der Tiberier war, aber das war ausgeschlossen. Sie merkte sich Gesichter. Ehe sie allerdings widersprechen konnte, setzte Calvena zum nächsten Redefluss an. Überall gesucht? Sie verstand die Welt nicht mehr. Dann traf ihr Blick den anderen, fremden Mann. "Wieso gesucht...?" fragte das Mädchen mehr als nur verwirrt. Dann sah sie wieder zum etwas bekannteren Fremden, Aigisthos. Etwas hilflos nuschelte sie: "Ich bin doch nur hingefallen..." Bekam sie nun Ärger? Sollte die Fremde vielleicht ein neues Kindermädchen werden? Sie sah sich suchend um, ob sie ein bekanntes Gesicht fand - aber leere Ausbeute. Niemand da. "Ihr wollt mich doch alle veräppeln, oder?" fragte sie nun unsicher grinsend und stemmte die Hände in die Hüften. -
Sie ließ sich gerne an die Hand nehmen. Caerellia hatte es mit ihrem Alter noch sehr gern, wenn ihr auf eine solche Art und Weise Nähe vermittelt wurde. Sie kräftigte ihren Griff in Chiomaras Hand und ließ sich mitziehen. Vollends mitgerissen nickte sie also - sie würde schweigen wie ein Grab. Als Chiomaras Stimme an ihr Ohr drang, leise, verstohlen und ihr etwas sagenhaftes versprachen - da hätte sie allerdings beinahe aufgejauchzt. Mit strahlenden Augen sah sie Chio an. "Toooooll! Und du verrätst mich auch nicht?" Sie konnte ihr Blick kaum fassen. Ach was wären ihre Freunde neidisch. Vergnügt also schlich sie an Chios Seite mit und blickte immer wieder nach Links und nach Rechts. Normalerweise würde sie sich im Spiel irgendwelche Hindernisse einfallen lassen - Sonnenstrahlen, irgendetwas. Aber sie war so gespannt auf die Ställe, dass sie keine Unterbrechungen duldete. Außer eben, für etwas Süßes, wie jetzt der Ausflug in die Küche.
Vor der Küche angekommen hielt Caerellia Chiomara zurück und legte den Zeigefinger an die Lippen. Dann schlich sie sich leise vor, sah von links nach rechts. Niemand da. Also konnte sie es wagen! Mit wenigen schnellen Schritten eilte sie durch die Tür und drückte sich in der Küche an die Wand und gab Chio einen Wink, dass sie ihr folgen konnte. Die rundliche Köchin hatte Caerellia dabei völlig übersehen... -
Hätte Caerellia die Gedanken Chios lesen können, so wäre sie in lautes Lachen ausgebrochen. Sie hätte sich Onkel Durus und Tante Faustina beim Fangen vorgestellt - skurril! Aber das Gespräch blieb an Aretas hängen und der begeisterte, glänzende Blick der jungen Tiberia an Chiomaras Lippen. "Wahnsinn! Irre! Meinst du er nimmt mich mal mit?" fragte sie ebenfalls mit gedämpfter Stimme. Aber eher deshalb, weil das mit dem Rennen fahren und einer Tiberia wohl niemand so recht gut finden könnte. Sie sah sich schon neben dem Sklaven auf dem Rennwagen sitzen und der jubelnden Zuschauermasse zuwinken. Sie hatte gewonnen!
Als der Finger Chiomaras sie in die Seite traf kiekste sie kurz und piekste anschließend in Chios Wange. "Auja! Das machen wir. Und du musst mir unbedingt mehr von Aretas erzählen. Oh man, ich würde auch furchtbar gerne Rennen fahren. Ich habe noch nie eines gesehen, erzähl mir davon!" plapperte sie munter und sprang in einem Satz auf die Beine.Sim-Off: Nein, das meinte ich auch nicht Es geht darum, dass Aretas zu einem späteren Zeitpunkt als zu diesem hier an Caerellia herangetreten ist. Oder es vorhat. Wenn wir ihn jetzt ansprechen würden, müsste er zwei Löwen verschenken. Das ist eben das Problem mit mehreren Zeitebenen. Caerellia weiß ja hier auch noch nichts von ihrem Löwen!
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Sie grinste Sabina an. Zusammenhalten, auch wenn man Mist baute - das fand die kleine Tiberia gut. Solche Freunde brauchte sie - und hatte sie unter der Sklavenschaft des Hauses sogar bereits. Darum sahen die Sklaven vermutlich auch gutwillig weg, wenn sie klammheimlich die Villa verließ. Andersherum kam ja auch kein Wort der Schande über die Belegschaft aus ihrem Munde. Sie stets freundlich und ein guter 'Kamerad'. Und solange sie den Sklaven keinen Grund zum Misstrauen gab - dass sie sich bewusst in ernste Gefahr begab - ließ man sie gewähren. "Ich komme aus Luceria, meine Eltern haben dort ein Landgut." erzählte sie dann und fügte mit einem breiten Grinsen und einer kurzen Grimasse hintenan: "Ich soll meine Verwandten hier besuchen, um Benehmen zu lernen." Man sah ihr an, dass sie von 'gutem Benehmen' nicht viel hielt. In einem nachäffenden Tonfall, mahnend, zitierte sie dann: "Irgendwann musst du für die Familie einen guten Ruf haben, die Familie ist sehr wichtig... Blabla. Ihr wisst schon, oder?" Nun etwas verunsichert sah sie zu Sabina. Wusste sie? Oder hatten andere Kinder da doch ein andres Leben? Sie vergaß immerzu, dass sie schließlich Patrizierin war. Dass auch Plebejer zu solcher Ordnung ermahnt würden, ahnte sie nicht. Sie ging davon aus, dass der Fluch mit ihrem Stand zusammenhing. Aber sie würde nicht aufgeben! Sie wollte Spaß haben.
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Etwas eingeschüchtert blickte Caerellia besagte Tullia an. Die hatte aber Feuer, beinahe wie ihre Tante! Oder sogar noch schlimmer. Aber - Caerellia konnte sehr gut mit Feuer umgehen, also behielt sie ihr Grinsen munter auf dem Gesicht und war frohen Mutes in den anderen Kindern endlich Freundinnen gefunden zu haben. Die vielen Namen blieben ihr natürlich nicht gleich im Gedächtnis. Tullia würde sie sich merken können. Und Sabina und Cornelia vermutlich auch, die drei waren schließlich in unmittelbarer Nähe und hatten schon mit ihr gesprochen. Bei den spielenden Jungen hatte sie nicht einmal unmittelbar mitbekommen, wer nun wer war. Und Milo, ja, den würde sie sich möglicherweise auch merken können. Aber nur, weil er der einzige war, der nicht mitten im Getümmel steckte.
Innerlich wiederholte sie die Namen permanent, sie hatte ein hervorragendes Gedächtnis. Da war sie schon immer - zu Recht - stolz drauf gewesen. "Auf mich könnt ihr euch auch immer verlassen. Ich habe noch niemals jemanden verpetzt!" brüstete sie sich. Nur Aretas, aber sie hatte nicht einmal gewusst, dass sie ihn durch sein Herbeirufen überhaupt in Bedrängnis bringen konnte. Chiomara hatte sie nicht verraten. Und all die andren Kinder damals auch niemals. "Seid ihr öfter hier?" fragte Caerellia neugierig. -
Caerellia, deren Halbmond an den Sandalen für manche möglicherweise ein Zeichen von Einbildung sein mochte - sie war schließlich Patrizierin - war vieles, aber sicherlich nicht eingebildet. Noch nicht, wer wusste schon, wie ihr die Erziehung ihrer Tante angedeihen würde. Als das erste Mädchen sie ansprach und freundlich klang, fing Caerellia sofort an zu plaudern. Oh, wie gerne sie doch redete. Aber Reden war oftmals schwierig mit Erwachsenen, die verstanden sie ganz oft nicht. "Ich bin Caerellia! Ich laufe jeden Tag alleine durch Rom und versuche, alles zu sehen! Hier war ich noch nie, darum haben wir uns noch nicht gesehen. Ich wurde gar nicht in Rom geboren!" Sie ging einfach mal davon aus, dass die Kinder, wenn sie sagten, sie hätten sie hier noch nie gesehen, öfter hier spielten. Das waren tolle Aussichten!
Grinsend sah sie einmal in die Runde. Mit Stolz verkündete sie: "Eigentlich darf ich gar nicht hier sein, aber meine Tante merkt es nie wenn ich fort bin und wenn mich die richtigen Sklaven fortlaufen sehen, die nicht gleich petzen, komm ich immer prima aus der Villa weg!" Oh, darauf war sie wirklich stolz. Diese Selbstständigkeit und Verstohlenheit machten sie irgendwie sehr erwachsen. "Und wer seid ihr?" fragte sie neugierig. -
Caerellia grinste Chiomara an. "Wenn ich einen Sklaven rufe, dann sehr wohl!" Aber natürlich rief sie keinen. Sich seine 'Beute zu erjagen' war doch schließlich viel interessanter, als sie vorgesetzt zu bekommen.
Sie lächelte Chio an. "Ich mag dich!" verkündete sie also ganz offen und fröhlich und blickte dann wieder zum Himmel. Einen moment lang harrten die beiden 'Mädchen' so aus. Dann suchte Chio lauter Gestalten in den Wolken und der fantasievollen Caerellia fiel es nicht schwer, Chiomara zu folgen. "Ich finde Pferde furchtbar toll! Aretas arbeitet in einem Stall?" begeistert blickte sie zu Chio. Und Schwupps waren die Süßigkeiten in Vergessenheit geraten.Sim-Off: Aretas ist mittlerweile von sich auf Caerellia zugekommen, aber 'so' besuchen ginge natürlich
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Köpfen würde ihn vermutlich niemand für einen Zusammenstoß, aber sie war Patrizierin und somit adlig - und, was Aigisthos freilisch nicht wissen konnte, mit einigen wirklich bedeutenden Personen des Reiches verwandt. Natürlich konnte die Situation für den Peregrinus einen Heidenärger bedeuten. Ärger, der ihm vermutlich sogar zustehen würde, für das, was er an anderen Tagen tat. Aber eben nicht am heutigen. Als er sich nochmals entschuldigte, setzte sie direkt wieder ihr spitzbübisches Grinsen auf. "Heee, das ist wirklich kein Problem. Ich fall auch ohne fremde Hilfe oft genug hin!" beteuerte sie. Es wurde ihr unangenehm, dass er sich solche Sorgen um sie machte, denn schließlich blutete sie vielleicht, aber.. Moment, sie blutete. Er musste sich Sorgen um sie machen. Daheim wäre sie vermutlich direkt zum Medicus geschleppt worden. Sie mochte es nicht, zu sehr verhätschelt zu werden, war ein bodenständiges Mädchen. Wenn man einmal von den vielen Träumen absah, die vermutlich so ziemlich jedes Mädchen ihres Alters hegte.
Als er dann allerdings mit so einem seltsamen Grinsen auf eine Seitengasse deutete, wurde das Mädchen misstrauisch. Sie war gutherzig, nicht naiv. Dass sie nicht mit fremden Männern mitgehen sollte, wurde ihr schon von kleinauf anerzogen. Und dass sie Seitengassen nicht betreten durfte, predigte man ihr auch schon immer. Also mit einem fremden Mann in eine Seitengasse. Das klang irgendwie nicht gut. "Es geht wirklich schon. Da möchte ich nicht hin." sagte sie darauf bedacht, möglichst höflich zu klingen. Aber ihr leicht verängstigter Blick sprach Bände. -
Hatte sie etwa doch keinen Mist gebaut? Aber er interessierte sich gar nicht weiter für die Geistergeschichte. Er wirkte desinteressiert, ja beinahe schon zerstreut. Das Grinsen stahl sich zurück auf das junge und durchaus hübsche Kindergesicht. Sie würde doch keinen Ärger bekommen! "Nein, hier gibt es auch keine Geister!" versprach Caerellia nun munter und taute zunehmend auf. Aretas hatte sich sogar selbstständig um die Bewirtung des Gastes gekümmert. Sie hatte gar nicht daran gedacht, ihm etwas anzubieten. Unhöflich, Tante Faustina - die ja nicht Tante genannt werden wollte - fände das sicherlich nicht so gut. Sie ließ sich nun ebenfalls plumpsen und musterte kurz seine Augenbaue. Erstaunlich!
Sie war auch erleichtert, als Aretas die Erklärung von Tiberius Ahala übernahm. Was sollte sie auch sagen? 'Ich kenne den nicht? Gibt es nicht?' Unmöglich! Sie nahm sich vor, später in Erfahrung zu bringen, wer dieser Ahala überhaupt war. Man, man, war das doof. Sie schien die Einzige zu sein, die im Hause ist. Da musste sie nun einmal beweisen, dass sie durchaus erwachsen sein konnte. Immerhin schien es um etwas Bedeutendes zu gehen, er scheuchte sogar Aretas. Caerellia fand das nicht gut, sie hatte den Sklaven sehr gerne. Aber sie wusste, dass man so einem Mann wie Flavius besser nicht widersprechen sollte, hielt also brav den Mund. Viel Wichtiger war, was Piso da sagte und einer Antwort bedurtfe. "Eine große Ehre!" Sie sog die Luft ein, Spannung machte sich breit. Was Ehre war, wusste sie. Eine Ehre war es, dem Kaiser zu begegnen. Das würde sie gerne tun. Die anderen ehrenvollen Dinge wie Krieg und Senat schloss sie obligatorisch für sich aus. "Ich bin aber schon groß genug, dass du mir das sagen kannst. Oder ist es ein so großes Geheimnis?" Leiser dann: "Ich verrate auch niemanden, dass du es mir verraten hast." Sie wollte es wissen, unbedingt. Jetzt. Warum war nie jemand da, wenn sie mal jemanden brauchte? Aus großen, treuen Augen blickte sie vertrauensvoll zu Piso. In ihrem Leben würde sie gewiss Händler werden! -
Caerellia hatte es wieder einmal geschafft. Sie hatte es aus dem Haus geschafft - ohne Anstandsdame oder Herren. Unter den Sklaven hatte sie bereits einige Mitverschwörer gefunden, die, solange sie selbst sich dadurch nicht in Probleme brachten, ihr stets bei ihren Fluchten halfen. Dass schon am nächsten Tag Besuch* zu Hause anstehen würde, ahnte sie noch nicht. Auch nicht, dass sie dann wirklich grundlegend ihr Verhalten würde ändern müssen. Auch, wenn sie es nicht wollte - so wie sie es eben niemals wollte.
Am heutigen Tage hatte sie wieder einmal keine Ahnung, wohin sie eigentlich ging. Caerellia war nicht ängstlich, was innerhalb von Rom selbst vermutlich sogar eher dumm war. Sie ließ sich tagtäglich darauf ein, sich wieder einmal zu verlaufen. Sie hatte sich von Ausflug Eins an immer auf andere verlassen - so auch heute. Die Tiberier waren bekannt und man erklärte ihr immer, wie man nach Haus kam. Aber allmählich wurde sogar langweilig, sich allein davonzustehlen. Am Anfang war da noch der Reiz des Verbotenen gewesen, aber dieser hatte sich schnell verflüchtigt. Nun war es nur noch langweilig. Kein Ärger, weil sie nicht erwischt wurde, kaum neue Bekanntschaften, weil die wenigsten eben allein unterwegs waren. Neue Wege waren auch langweilig.
Aber was hörten da die erfreuten Kinderohren? Kinderstimmen! Und was erblickten ihre Kinderaugen? Kinder! Beinahe schon entzückt beobachtete sie diese, die scheinbar doch deutlich älter als sie waren. Caerellia war lediglich acht Jahre alt, aber für ihr Alter schon ganz gut hochgeschossen. 'Groß' war sie trotzdem nicht. Langsam näherte sie sich der Gruppe und winkte. Etwas verunsichert, aber nicht schüchtern, begrüßte sie die Meute. "Hallo!" Darf ich mitspielen? Klingt irgendwie komisch, vielleicht spielten so große Kinder gar nicht mehr so viel? Sie wartete einfach ab, was denn diese sagten.Sim-Off: *Das hier spiele ich mal vor dem Besuch von Flavius Piso aus. Ist dann doch zu entscheidend, um unerwähnt zu bleiben.
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Sie sah weinerlich zu ihm auf und dann auf seine Hand. Alles in Ordnung? Pah! Dieser blinde Kerl hatte seine Augen offenzuhalten, wenn er nicht seine Mitmenschen dermaßen lebensgefährlich verletzen wollte! Seine Hand nahm sie nicht an, stattdessen stemmte sie sich selbst vom Boden ab. War nicht einmal als unfreundliche Geste zu verstehen, sondern viel mehr dazu gedacht, die eigene Balance wiederzufinden. Nun, da sie stand, konnte man den kleinen Halbmond an den Sandalen erkennen, der sie eindeutig als Patrizierin auszeichnete. Und ein kurzes Stück darüber erblickte man blutig geschürfte Knie. Trotzdem war kein erneutes Schluchzen zu hören, denn sie mahnte sich selbst, dass sie kein kleines Kind mehr sei! Natürlich war sie noch eines, aber sie sah das gänzlich anders.
Etwas versöhnlicher, aber noch immer erschrocken, blickte sie Aigisthos an. "Schon gut, passiert." sagte sie tapfer und leckte sich aus einem Reflex über die Handflächen - Blut muss weg! Und in der Kleidung würde sie daheim Ärger bekommen. Sie musterte ihn unter ihrer Hand hervor und als sie diese senkte, fragte sie auch noch: "Du musst aber wirklich besser aufpassen!" Sie ließ ein sachtes Lächeln sehen. -
Sie strahlte, als Flavius strahlte. Und sie blickte verschüchtert drein, als sein Strahlen für einen Moment verebbte. Nagut, Strahlen war es wohl von vornherein nicht, aber er lächelte sie so lieb an! Aber als seine großen Augen ihn so anblickten, hätte sie sich am liebsten verkrochen. Ob er ahnte, dass sie sich gerade davonstehlen wollte? Sie kaute nervös auf der Unterlippe herum, als dann aber der Flavier seinerseits doch wieder lächelte. Ein Glück! Er schien keine Lunte gerochen zu haben.
Überrascht blickte die kleine Tiberia dann aber drein, als er von der Suche nach ihr berichtete. Wieso bei allen Göttern - und zwar wirklich bei allen! - suchte er ausgerechnet nach ihr? Schließlich war sie nur selten in Rom. Oder war sie berühmt, ohne es zu wissen? Sie entsann sich einen Moment des Spiels mit Chiomara Minor, in dem sie beide so getan hatten, als seien sie Geister. Wollte er sie nun etwa besänftigen? Etwas verängstigt erklärte sie kleinlaut: "Ich bin kein Geist, wirklich nicht..." Er suchte sie bestimmt deswegen. Etwas anderes konnte sie sich absolut nicht erklären. Schließlich war sie noch klein und absolut unbedeutend. Besorgt ließ sie den Blick zwischen den Anwesenden hin und herwandern. Sie hatte noch überhaupt nichts von Aretas bemerkt.
Ah er war Pontifex. Da wusste sogar sie, dass das etwas mit den Göttern zu tun haben musste. Aber - waren diese etwa zornig, weil sie getan hatte, als sei sie ein Geist? Sie schluckte einen großen Kloß herunter. Auweh, das würde Ärger geben! Und Papa sollte auch noch dabei sein. Das Lächeln war ihr komplett entglitten und sie war ganz blass um die Nase. Hoffentlich kein Stubenarrest, das wäre wirklich, wirklich schlimm. Sie wollte doch so gerne auf die Märkte. "Papa ist leider nicht da, nein. Und ich schäme mich ganz doll und mach's auch nie wieder." versprach sie artig. Reinlassen? Sie wusste nicht so recht, ob sie sich das traute. Aber sie musste ja wohl. Sie sah suchend hinter sich, erfasste Aretas und entschied sich dann, den Herren Platz zu machen. Sie war ja nicht mehr ganz allein. Mit Flavier und Anhang ging es also ins Atrium - vorneweg eine niedergeschlagene Caerellia. -
Verschüchtert führte Tiberia Caerellia Piso und Anhang ins Atrium. Sie machte sich noch immer furchtbare Sorgen darüber, ob - und vor Allem: womit - sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen hatte. Sie war erst kurze Zeit in Rom, um gute Erziehung zu lernen. Ihre Eltern lebten auf dem Land und hatten sie hierhergeschickt, da sie glaubten, dort könne sie ihr zukünftiges Leben nur schwer erlernen. Und nun standen fremde Männer vor ihrer Tür und wollten mit ihr und Paps sprechen. Sie verstand sie Welt nicht mehr. Andere spielten doch auch Geister, ohne dass sie welche waren. Sollte sie als Patrizierin das nicht tun?
Im Atrium angekommen drehte sie sich zu Flavius Piso. "Ich... ich werde wirklich ganz artig sein." meinte sie verschüchtert und rieb sich den Hinterkopf. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Er wollte mit ihr und ihrem Vater sprechen, aber er war - natürlich - nicht hier. "Onkel Durus ist leider auch nicht zuhaus. Und Paps wohnt sowieso außerhalb. Und.. und.." und sonst fiel ihr niemand ein. Hilflos sah sie zu Piso auf. So würde wenigstens niemand von ihrem Ärger erfahren - hatte auch Vorteile, dass Caerellia allein zuhaus war. -
Ja, endlich wieder Frühling! Das hatte auch Caerellia gedacht, als sie sich - endlich einmal erfolgreich - alleine aus dem Haus gestohlen hatte. Welche Kinder machten das nicht? Vor Allem wenn ohnehin nie jemand Zeit für sie hatte und auch Freunde noch nicht vorhanden waren. Sie vermisste ihre Eltern, aber sie war ja auch nicht für ewig in Rom! Nur zu Besuch für ein paar Monate. Im späten Frühling oder vielleicht frühen Sommer durfte sie gewiss zurück. Und da waren auch alle ihre Freunde.
Zumindest für heute wollte sie mal sehen, ob sie jemanden finden konnte! Und auch was die Märkte, die sie auf der Anreise schon gesehen hatte, so zu bieten hatten. Freilich hatte sie kein Geld dabei, aber sie würde vieles sehen können. Und lernen. Caerellia lernte unheimlich gerne neue Dinge, solange es nicht im staubigen Arbeitszimmer der Familie war. Oder irgendetwas über neue Sitten. Pfui.
Plötzlich spürte das langsam schlendernde Kind starke Schmerzen im Rücken und plumpste nach vorn. Wäre sie größer, hätte man sie gewiss gesehen! Tränen schossen ihr in die Augen, Hände und Knie waren aufgeschürft. "Aua!" klagte sie noch lautstark zu allem Überfluss und blickte auf ihre Hände. Da kullerte die erste Kinderträne aus dem rechten Augenwinkel und sie sah sich vorwurfsvoll nach dem Übeltäter um! -
Und was für ein Glück der Patrizier haben würde. In jenem Moment, da der 'altbekannte Lollius Tubulus' die Hand zum Klopfen erhob, wurde die Tür langsam geöffnet und ein Kinderkopf streckte sich heraus. Caerellia wollte dringend an die frische Luft und die Sklaven hatten alle keine Zeit. Sonst war niemand da, den sie fragen konnte. Also würde sie sich alleine auf die Socken - Sandalen - machen. Sie musste ja schließlich nicht weit gehen, nur ein bisschen die Straße entlang. Vielleicht würde sie ja endlich einmal ein paar Freunde finden, die Wochen die sie bisher hier gewesen war, waren bis auf ein paar wenige Aufnahmen tierisch la(aaaaaaaaa)ngweilig gewesen. Gutes Benehmen, wer wollte das schon? Sie wollte Sonne, Lachen, Spaß!
So also lugte der besagte Kinderkopf erst nach Links um anschließend die Lage nach Rechts zu prüfen. Im Grunde genommen vollkommen überflüssig, denn wenn dort jemand gewesen wäre - sie wäre längst entdeckt worden. Aber Kinder machten das nunmal so. Noch während der Kopf allerdings nach rechts wanderte, blieb der Blick an ihrem Gegenüber hängen, schwankte nach oben. Der Blick wirkte äußerst unangenehm berührt und sie stellte sich sogleich gerade hin. "Ääh.. Hallo!" grüßte sie also Lollius. Dann fiel ihr Blick auf Piso. Man wirkte der reich, der wollte bestimmt zu einem der Erwachsenen ihrer Familie. Sie grinste verlegen. Langsam zeigte sich doch etwas ihrer Erziehung und sie öffnete die Tür einen Spalt weiter - um nicht den Verdacht zu erregen, irgendetwas ungebetenes vorgehabt zu haben. "Ich bin Caerellia, zu wem wollt ihr denn?" stellte sie das junge Mädchen fröhlich vor, ohne zu definieren, ob Sklavin oder Tiberia. Allerdings trug sie sehr gute Kleidung. -
Dass Chiomara Angst vor Caerellia bekäme, entlockte ihr wieder ein lautes Kichern - aber das fiel bei ihrer beider Dauerkichern auch nicht weiter auf. Kugelnderweise versuchte sich Caerellia immer wieder Chio's Kitzelattacken zu entziehen, indem sie sich rechts und links wälzte - dann wieder, indem sie versuchte, Chio selbst durchs Kitzeln zu schwächen. Sinnlos! Als sie endlich aufhörte, lag die kleine Tiberia schwer atmend, aber strahlend im Gras und hustete verhalten. "Oh man!" gab sie ächzend von sich. "Viel halte ich davon! Stibitzt habe ich schon lange nichts mehr und schließlich brauchen Geister auch Opfergaben, um zufrieden zu sein!" beschloss sie grinsend, aber aufstehen tat sie noch nicht. Viel zu erschöpft. Sie streckte ihre Arme weit über dem Kopf und sah grinsend in den Himmel - dieses Grinsen würde für den Tag wohl nichts mehr aus ihrem Gesicht vertreiben.
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Caerellia zuckte kräftig zusammen, als Chio sie plötzlich doch sehen konnte. Aber sie war auch für Geister offen und so hob sie schweigend den Blick, um Chiomaras Geschichte zu hören. Doch kein Geist? Die Farbe wich ihr beinahe augenblicklich wieder ins Gesicht zurück. Sie piekste Chiomare also vertrauensselig in die Seite und lachte sie an. "Dooch ich bin ein kleines Gespenst. Irgendwann werde ich nachts vorbeikommen und dir einen gehörigen Schrecken einjagen!" Und wieder kam ihr fröhliches Kinderlachen hervor. Dann kniff sie sich selbst in die Wangen und zog sie weeeit, wie Brotteig, auseinander, verdrehte die Augen und gab 'gruslige' Geräusche von sich, immer wieder durchzogen von einem Lachen.
Sim-Off: Mea Culpa, ist irgendwie untergegangen
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Ihr Ausdruck wurde bei der offensichtlich verwunderten Chiomara immer triumphierender. Sie war vollkommen überzeugt, dass sie die Sklavin überrumpelt hatte. Dass diese sich nur einen neuen Plan ausdachte, konnte Caerellia nicht ahnen. Bei den Neuerlichen Einwänden von ihr wurde sie allerdings unserer. Sie sah misstrauisch auf die näherkommende Hand und als diese sie berührte kiekste sie wirklich erschrocken und lief weg, um sich hinter einem Strauch zu verstecken. War sie etwa wirklich ein Geist? Sie zog ihre Beine ganz nahe an sich heran und sah nicht zu Chiomara - ganz nach dem Motto 'Wenn ich sie nicht sehe, sieht sie mich auch nicht.' Währenddessen arbeitete es hinter ihrer Stirn. Dass sie ein Geist war, stand völlig außer Frage. Aber sie schien kein böser Geist zu sein. Vielleicht war sie eine ermordete, junge Frau aus der Familie die nun danach suchte,, Rache zu üben und dazu Caerellias Hilfe brauchte? Ihre Fantasie schlug Purzelbäume.
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Ich bin ja nur ein kleines Mädchen, aber besonders unheimlich ist ein Unheil nicht, wenn es sich ankündigt.
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? - Niemand, niemand!