Beiträge von Marcus Purgitius Licinus

    Das Macer sich nicht zu 100% auf jemanden festlegen oder Licinus einen ziemlich sicheren Arbeitgeber nennen könnte, war ohnehin klar gewesen, vor allem nach dem das Gespräch schon die aktuellen politischen Porbleme umrissen hatte.
    Umso glücklicher war Licinus, dass seinem Cousin nun doch ein Name entlockt werden konnte, auch wenn nicht wirklich klar war, ob dieser einen Scriba brauchte.


    So hebte Licinus beschwichtigend die Hände, als Macer sagte, dass er ihm nichts versprechen kann.
    "Wir haben ja schon genug über die momentanen Schwierigkeiten gesprochen. Da bin ich dankbar, dass es überhaupt Anhaltspunkte und Möglichkeiten gibt und freue mich ohnehin über jede Hilfe, die ich bekomme, auch wenn sie, den Umständen geschuldet, vielleicht etwas spärlich ausfällt. Warten wir einfach ab, was sich auf dem Feld in den nächsten Tagen ergibt. Ansonsten gibt es da ja auch noch de Möglichkeit der Vorträge."


    Langweilig würde Licinus sicherlich nicht werden, so konnte er sich nun immerhin auf einigen Bereichen nochmal schlau lesen und sein Wissen auffrischen, wenn er es Vorstellen wollte.
    Somit würde er sich zumindest nicht all zu faul vorkommen.

    "Für viele sind es momentan wahrhaftig nicht die schönsten Zeiten.", sagte Licinus noch auf die Anmerkung Macers, dass viele Senatoren zur Zeit auf der Flucht seien. Das machte die Suche nach einem möglichen Arbeitgeber nicht wirklich einfacher, aber damit musste man sich nunmal abfinden.
    "Und dir fällt spontan niemand ein, der entsprechenden Bedarf haben könnte und den du empfehlen würdest?
    Beziehungsweise bei dem du einfach ein wenig nachhorchen könntest?"
    , hakte er dann nochmal nach.
    Licinus mochte es nicht so drängelnd zu wirken, aber vielleicht viel Macer nach zusätzlichen Überlegen noch jemand ein.
    Im schlimmsten Fall müsste Licinus sich selber mal umhören oder halt vorerst auf andere Pläne zurückgreifen.
    So wartete er ab, ob sein Cousin sich nicht vielleicht doch ein kleiner Tipp entlocken ließ.

    Licinus nickte als er den Einwand seines Cousins wahrnahm. Es war wirklich nicht verkehrt sich mit einem erfahrenen Mann, wie Macer es war, in solchen Belangen auszutauschen.
    Immerhin konnte dieser dann den engagierten Leichtsinn seiner jungen Verwandtschaft dämpfen, was wahrscheinlich garnichtmal schlecht war, denn die Einwände waren durchaus berechtigt.
    Bei allem Fleiß und aller Eile, die sich in Licinus aufgestaut hatten, so musste er es dennoch nicht gleich übertreiben, nur um dann bei der Qualität seiner Arbeit nachlässig zu werden.
    "Da hast du wohl Recht.", pflichtete er dann auch zugleich folgerichtig bei.
    "Ich muss anscheinend ziemlich aufpassen, dass mein Tatendrang nicht mit mir durchgeht. ", sagte er dann noch leicht amüsiert, ob seiner eigenen ungestümen Art.
    "Wie du es vorschlägst, dürfte es wohl am besten sein. Die Dinge nach und nach angehen und dann schauen welche Ressourcen man noch für weitere Aktivitäten hat."
    Ein leichtes Nicken, zur Unterstreichung seiner Zustimmung schloss sich an.


    Kurz darauf folgte auch eine weitere Frage, die dann, im Vergleich zu den vorherigen, eher direkterer Natur war:"Eventuell wüsstest du ja jemanden, der momentan einen fleißigen Scriba bräuchte?"
    Immerhin kannte Macer viele Senatoren, er war ja schließlich selbst einer. Außerdem hätte es Licinus etwas seltsam gefunden, von Tür zu Tür zu rennen und mit aufgesetzten Hundeblick zu fragen, ob man seine Dienste benötigte, wenn die Information, beziehungsweise ein möglicher Kontakt, doch eventuell gerade mal einige Zentimeter entfernt war. Er hoffte bloß seinem Cousin mit dieser implizierten Bitte nicht zu nahe zu treten.

    Licinus nickte verstehend als Macer weitere Dinge aufführte mit denen er seinen gegenwärtigen Problemen zu Rande rücken konnte.
    "Ein Ehrenamt in einem Verein wäre wohl eine interessante Aufgabe. Ebenso natürlich auch die Tätigkeit als Scriba Personalis. Immerhin könnte man so schonmal gute Kontakte knüpfen."
    Er ließ sich die Ideen etwas auf der Zunge zergehen und überlegte.


    "Nunja...man könnte doch alle drei Aktivitäten kombinieren, oder?
    So würde man Kontakte zu Mitgliedern des Senats knüpfen, etwas an der eigenen Öffentlichkeitswahrnehmung und nebenbei etwas für die eigenen Taschen tun."
    , warf er dann etwas seine Gedankenexperimente in den Raum.
    "Oder denkst du, alles zusammen könnte etwas zu viel Arbeit aufeinmal sein?"

    Licinus hätte die Antwort seines Gegenübers eigentlich auch erahnen können und im Nachhinein kam er sich auch ein wenig komisch vor sich von einem Mann in Sachen Mode beraten zu lassen.
    In dem Augenblick wäre ihm dann eine weibliche Begleitung doch ein Stück weit lieber gewesen, schließlich nahm er sich die Worte von Lepidus aber doch zu Herzen, vielmehr hätte er sich wohl auch so für die Tunika entschieden.
    "Ich denke mal da hast du recht Lepidus. Rein optisch müsste sie passen und ordentlich verarbeitet ist sie auch."
    Man konnte Händlern ja auch durchaus auch zugestehen, dass sie ordentliche Ware hatten. Trotz aller Feilscherei waren sie ja auch noch Menschen, die man für gute Arbeit "loben" konnte.
    Lediglich wenn er merkte, dass ihn jemand über den Tisch ziehen wollte, konnte der Purgitier auch unangenehmer werden.


    So drehte sich Licinus dann wieder zum Händler und teilte ihm seine Wahl mit, als dass er sich auch nach dem Preis erkundigte. Natürlich wurde dieser erstmal noch relativ hoch angesetzt, was auch nicht anders zu erwarten war.
    Allerdings zeigte sich der ältere Mann hinter dem Stand als durchaus verhandlungsgewillt, sodass sich nach einem beiläufigen kurzen Plausch und einiger kleiner Diskussionen über einen fairen Erlös sowohl Licinus als auch der Händler zufrieden auf eine entsprechende Summe einigen konnten.
    Die Tunika wurde transportfertig verpackt und überreicht, der Händler bekam seine Münzen und die mündliche Zusicherung, dass Licinus hier und da einige gute Worte über diesen Stand verlieren würde, da wandte sich jener wieder an Lepidus.


    "Gut. Von mir aus können wir weiter. Oder verlangen deine Pflichten bald wieder nach dir?", fragte er dann mit einem leicht triumphalen Lächeln, dank des jüngsten "Erfolges".

    Weiterhin hörte Licinus gespannt zu als Macer seine Bemerkungen zu dem Thema äußerte.
    Langsam näherten die beiden sich auch wieder dem Eingang zum Tablinum.
    "Einige Vorträge zu halten ist, denke ich mal, nicht eine der schlechtesten Varianten. Sofern man von sich zu überzeugen weiß, kann man damit zumindest die eigene Qualifikation in den entsprechenden Fachgebieten präsentieren. Und die dazugehörige Bezahlung sollte vorerst vollkommen genügen um leere Taschen zu stopfen.
    Man muss eben nur die Leute finden, die einem relativ jungen Mann ihr Gehör schenken wollen, aber ich denke, das sollte nicht das allergrößte Problem sein."
    , schmunzelte Licinus leicht.
    "Als großartiger Gerichtsredner sehe ich mich anbei sowieso nicht. Zumindest weckt dieses Feld momentan noch nicht mein Interesse. Da ich es noch nie gemacht habe, kann ich außerdem auch kaum sagen, ob es mir wirklich liegt oder nicht.", fügte er dann noch mit einem leichten und gemächlichen Schulterzucken an.
    "Für einen guten Einstieg wäre es wohl besser mit Dingen zu beginnen, die in meinem Interessensbereich liegen oder in denen ich mich schon gut Auskenne."


    Auch wenn es Licinus nie wirklich zugeben würde, so konnten ihm auch einige Dinge Magenschmerzen bereiten. Von daher war ihm die Sicherheit vertrauten Terrains ein durchaus wichtiger Punkt.


    "Aber ohne jene Idee verwerfen zu wollen... das Reden reizte Licinus schon sehr und war ohnehin eine gute Vorbereitung , wenn er den Cursus Honorum beschreiten wollte...kämen dir, rein informativ, noch anderweitige Möglichkeiten in den Sinn, mit denen ich hier in Rom Fuß fassen könnte? "
    Man musste sich immerhin alle Möglichkeiten offen halten und ein wenig Rundumwissen zu den Berufschancen in Rom war ohnehin nicht verkehrt.

    Licinus lauschte natürlich relativ gespannt den Ausführungen und Ratschlägen seines Cousins.
    Dass seine Ausbildung in Griechenland wohl ein richtiger und guter Schritt gewesen sei, Stimmte den Aspiranten natürlich froh. Immerhin begann alles im Berufsleben mit einer ordentlichen Ausbildung.


    Licinus grübelte einen Augenblick als Macer davon sprach sich "einen Namen zu machen" und sich dessen Wortwahl nach einem raschen Einstieg anhörten.
    "Verzeih mir meine Bedenken,... wobei man es nicht wirklich Bedenken im engeren Sinne nennen konnte...aber du sprichst nun etwas beiläufig davon sich in Rom bekannt zu machen und direkt für das Vigintivirat zu kandidieren. Ich war ja nun lange nicht in Rom, doch ich glaube nicht, dass dies eine Sache ist, die im vorbeigehen erledigt werden kann.", merkte er leichte Zweifel an, oder vielmehr brachte er damit auch ein Stück seiner eigenen Unsicherheit zum Ausdruck.
    Eventuell hatte er die Aussagen seines Cousins auch nur etwas falsch gedeutet und dieser erachtete den ersten Teil seines "Plans" ebenso als etwas zeit- und arbeitsintensiver. Aber das würde Macer dann wohl gleich zurechtrücken.


    "Zumal ich momentan, was finanzielle Belange betrifft nicht auf Rosen gebettet bin und das wohl eine Sache sein dürfte die man vorerst auch in Angriff nehmen müsste...", gab Licinus offen zu. Immerhin wurden die Ämter des Cursus Honorum nicht entlohnt und ein Mann ohne jegliche Mittel wäre in einem politischen Amt wohl kaum gerne gesehen.
    Aber vielleicht ließen sich die beiden Probleme, einerseits die Erarbeitung des entsprechenden Rufes und andererseits die finanziellen Belange, in einem Rutsch erledigen und so wartete er kurz was Macer auf seine Anregungen erwidern würde.

    "Das wäre zumindest etwas, was mich wohl reizen würde.", sagte Licinus dann zu dem Plan, mittelfristig im Senat zu wirken.
    "Allerdings wären verwaltungstechnische Aufgaben auch eine Überlegung wert, so lang der Aufgabenbereich interessant ist und die Aufstiegsmöglichkeiten stimmen."


    Er war zwar kein Mensch, der seinen persönlichen Erfolg bedingungslos über alles Stellte, doch wollte Licinus seinen durchaus vorhandenen Ehrgeiz auch nicht schmälern. Zudem war es in seinem Alter ja auch noch üblich von höheren Zielen zu sprechen und sich an diesen zu versuchen.


    "Wie würde denn eine normale Karriere im Cursus Honorum ablaufen oder vielmehr was für einen Einstieg würdest du mir empfehlen, falls ich mich für diesen Weg entscheiden sollte?", wollte der junge Bursche dann einige Gedankenexperimente anregen und sich vor allem die Ausführungen eines Mannes anhören, der in dem Bereich wohl mehr als einfach nur erfahren war.
    Man konnte sich zwar auch sonst gut über eine solche Laufbahn informieren, doch mit Tipps aus erster Hand war das dann ganz und garnicht zu vergleichen.

    "All zu konkrete Pläne habe ich eigentlich nicht. Ich denke, zurzeit ist etwas Flexibilität nicht gerade verkehrt.", antwortete Licinus dann etwas verhalten auf de Frage Macers. Natürlich hatte er sich schon Gedanken darüber gemacht wie seine Zukunft aussehen sollte, oder vielmehr könnte, aber zu einem klaren Schluss, in welche Richtung der Einstieg gehen sollte, konnte er einfach nicht kommen.


    Sie gingen eine kurze Biegung auf dem Wandelgang, welche eine langsame Rückkehr in die Casa einleitete.


    "Was wohl klar sein dürfte ist, dass ich nicht auf einen Beruf aus bin, in dem ich mit keiner Perspektive in einem Officium, oder noch besser, einfach davor sitze.
    Es klingt nun eventuell etwas übereifrig, allerdings drehen sich meine Gedanken und Ziele auf lange Sicht doch eher um prestigeträchtigere Ämter, etwa im Cursus Honorum.
    Wobei dieser nun wahrlich noch weit entfernte Zukunftsmusik darstellt. Doch es dürfte wohl nicht verkehrt sein, sich ein solches Ziel zu setzen und daran dann seinen geplanten Weg abzustecken. Man muss sich bis dorthin ja auch in diversen anderen Proben bewähren und sich um seine Reputation kümmern. Oder wie siehst du das?"
    , erkundigte sich Licinus dann bei dem weitaus erfahreneren Mann von ihnen.
    Er war sich auch bewusst, dass sein angemaßtes Ziel wohl etwas hochgesteckt wirken dürfte, doch so wurde dem ganzen wenigstens schonmal eine grobe Richtung gegeben.

    Licinus hätte sich eigentlich auch gleich denken können, dass Macer sich bezüglich dieses Themas eher zurückhaltend äußern würde. Zumal der genaue Ausgang des Konflikts wirklich kaum abzuschätzen war und Cornelius Palma, wie sein Cousin bemerkte, ja auch noch auf dem Weg nach Rom war.


    "Es ist eine ziemlich verzwickte Lage,ja. Da fällt es durchaus schwer, einzuordnen wer den der Sieger sein wird...", gab Licinus dann zu.
    "Ich hoffe jedoch bloß,dass es möglichst schnell eine Entscheidung geben wird. Dieser Bürgerkrieg ist einfach nur eine riesige Last für die Bewohner des Reiches und dieses selbst."
    Es war wohl nie im Sinne der Erbauer Roms, dass sich ihr Volk mal selbst zerfleischen würde.
    "In einem solchen Krieg sucht man ja wohl auch vergebens nach der Ehre... schüttelte Licinus sein Haupt...eher das Gegenteil findet man.", fügte er dann noch an. Hierfür war wohl Patavium das beste Beispiel.


    "Nun...Mutmaßungen über die Zukunft sind in diesen Zeiten wohl die quälensten Gedanken."
    Er machte eine kurze Pause.
    "Von daher tut es mir beinah schon leid gerade mit einem solchen Anliegen zu dir zu kommen, Macer.", sagte er dann fast schon entschuldigend, aber auch mit einem leichten Schmunzeln.


    "Ich will dich nun auch nicht großartig rumraten lassen, was ich damit meine,... wobei es ihn schon ein wenig gereizt hätte...sondern komme direkt zum Punkt."
    Wieder schloss sich eine kurze Pause an.
    "Meine Ankunft hier in Rom ist ja schon einige Tage her und, nunja, sagen wir so: Ich bin den Müßiggang allmälig leid."
    Wobei die ersten Tage eigentlich recht interessant waren. Doch nachdem er sich erstmal wieder etwas in Rom eingelebt hatte, fehlte es Licinus dann doch an einem richtigen Antrieb.
    "Das Geld in meiner Tasche vermehrt sich zudem leider auch nicht von allein.", fügte er noch scherzend an.


    "Kurzum: Du kannst es dir wahrscheinlich schon denken, aber ich würde dieses Gespräch gerne nutzen, um eventuell mit dir ein wenig über meine berufliche Zukunft hier in Rom zu sprechen und ein paar Möglichkeiten auszuloten. Natürlich nur sofern es dir in die abendliche Planung passt."


    Er hoffte Macer damit nun nicht auf den falschen Fuß zu erwischen, wenn dieser nun eigentlich den Tag entspannt ausklingen lassen wollte.
    Aber man konnte schließlich auch locker über dieses Thema reden, immerhin war Licinus ja nicht im Drang. Lediglich freuen würde es ihn, etwas zu haben und so wartete er gespannt auf die Reaktion seines Verwandten.

    "Immerhin klingt es nach vergleichsweise gnädigen Aufgaben, die momentan dein Leben füllen. Vor allem deine kleine Tochter versüßt dir doch bestimmt immer wieder den Tag, nicht wahr?"
    Die kleine Albina versehte die Casa dann doch zugegebener Maßen mit einem frischen und lebendigen Hauch. Kurz dachte Licinus wohl über das Gefühl des Vater werdens nach, verwischte die Gedanken dann aber schnell wieder bevor seine Sinnierungen dem Gespräch gänzlich entflohen...das würde ohnehin wohl noch etwas dauern.


    "Die politischen Spannungen momentan sind ja auch unschwer nicht zu spüren. Was denkst du denn wie die Konfrontation im Norden ausgeht..." die Garde hatte sich ja erst vor Kurzem zu einer entscheidenen Schlacht aufgemacht"... und vor allem wie die ganze Situation sich bald, so es die Götter hoffentlich wollen, auflöst?", sprach er Macer nun auf etwas ernstere Themen an. So richtig hatte sich Licinus da mit noch niemanden in Rom ausgetauscht. Vor allem nicht mit jemanden, mit dem er wirklch frei über dieses Thema reden konnte.

    Licinus lauschte bei dem gemächlichen Gang den Worten seines Cousins.
    Er nahm erfreut zur Kenntnis, dass wohl bei Macer zurzeit alles gut verlief.
    "Das freut mich zu hören, wenn alles zu deiner Zufriedenheit läuft. Worum drehen sich deine Geschäfte denn momentan so?", schloss er dann interessiert an.
    "Sofern es dir nichts ausmacht, jenseits der Arbeit noch etwas damit gelöchert zu werden.", erkundigte sich der junge Römer dann noch leicht scherzend.


    Licinus fand diesen Gesprächseinstieg wesentlich entspannter, als direkt in die vollen zu gehen. Die Zeit lief ihnen nunmal auch nicht davon.

    Licinus zog natürlich, wie drum gebeten, den Vorhang, welcher Tablinum und Atrium trennte, zu.
    Daraufhin folgte er dann seinem Cousin nach draußen und nahm zunächst einen tiefen Zug der frischen Luft. Es war zwar schon kühl geworden, jedoch empfand Licinus, dass die Luft an diesem Tag wirklich sehr angenehm war und die Lunge mit einem wohligen Gefühl flutete.


    "Nun...für einen entspannten Gang reicht er doch wohl vollkommen.
    Außerdem, gib dich mal nicht all zu bescheiden. Der Garten kann sich doch wirklich sehen lassen."

    Der Garten musste sich tatsächlich nicht verstecken, zumal zu große Gärten irgendwie auch beklemmend wirken konnten. So dachte zumindest Licinus.
    Deswegen handelte es sich bei seinem Kommentar auch um seine aufrichtige Meinung und ein lockerer Gesprächseinstieg wie dieser konnte ja immerhin auch nicht schaden.


    Sie fingen an ein paar Schritte zu gehen.
    "Du wirkst zurzeit reichlich beschäftigt. Ich hoffe mal die Geschäfte und Angelegenheiten, die deine Aufmerksamkeit fordern laufen gut?"

    Glücklich darüber, dass Macer anscheinend grad ein wenig Zeit übrig hatte, trat er noch etwas näher und überlegte kurz als man ihn vor die Wahl stellte, sich zu setzen oder noch einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft zu wagen.


    "Nun...ich denke ein kleiner Spaziergang dürfte keine all zu schlechte Idee sein.", nickte er dann auf die ihn gestellte Frage. Immerhin hatte der junge Purgitiert heute so oder so zu wenig Bewegung gehabt.


    "Bei etwas Bewegung kann man meist ja auch sehr gute Gespräche führen.", merkte Licinus dann noch an und somit wartete er nurnoch darauf, dass sein Cousin sich erhob und sie losgehen würden.

    Ein leicht freudiges Gesicht aufsetzend, dass er seinen Cousin diesmal antraf, tratt er ein.
    "Ah Salve Macer. Ich wollte tatsächlich zu dir und habe mich leider erst zu deinem Cubiculum verirrt.", gab er zu.
    "Nun ich hoffe ich störe dich nicht bei etwas Wichtigem?", fragte Licinus dann, als er merkte, dass Macer wohl an etwas arbeitete.

    Dass jemand der eine ganze Casa zur Verfügung hatte, sein Cubiculum nur zum Schlafen nutzte, hätte Licinus wohl klar sein müssen, jedoch war er in der Situation anscheinend nicht so umsichtig gewesen, beziehungsweise mit den Gedanken wohl schon eher beim eigentlichen Gespräch gewesen.


    Als sich hinter der Tür nichts regte, war Licinus umso erleichterter als eine Sklavin vorbeikam, die ihm wohl aushelfen könnte.


    "Ja genau. Weißt du wo er zur Zeit ist?", entgegnete Licinus ihr mit einem Lächeln.

    Gemächlichen Schrittes ging Licinus den Weg zum Cubiculum seines Cousins entlang.
    Es war später Nachmittag und er hoffte seinen Verwandten zu dieser Zeit dort auch antreffen zu können, da es um ein Thema ging, was ihn nun doch mittlerweile intensiv beschäftigte.
    Sicherlich lief man sich in der Casa öfters über den Weg doch ein paar ruhige Minuten zum Zusammensetzen und Reden hatten Macer und er seit dem Abend von Licinus' Ankunft nicht wirklich gefunden.


    Der junge Römer ging dann noch die letzten paar Schritte, eh er vor der angestrebten Tür stand.
    Er zog seine frisch gekaufte Tunika nochmal kurz zurecht, bevor seine Hand ein-,zweimal klopfte und hoffte, dass er Macer nicht bei etwas Wichtigem störte, geschweige denn, dass überhaupt jemand da war.

    Die Anpreisungen des Händlers waren, auch auf einige Meter entfernt, nicht leicht zu überhören, doch im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen schien dieser zu halten was er versprach.
    Zumindest eröffnete sich Licinus diese Einsicht als Lepidus und er näher an den Stand traten.
    Wahrlich...es war nicht zu verachten, was einem dort präsentiert wurde.


    Nachdem der anscheinend schon etwas betagtere, aber durchaus gut gelaunte Händler sich dann in all seiner Wortgewandtheit, an die neue Kundschaft gerichtet hatte, nickte der Purgitier erst dem Tiberier auf dessen Frage zu.
    "Das Angebot wirkt aufjedenfall sehr vielversprechend. Kein Vergleich zu vielen anderen Ständen.", lobte er zumindest schonmal das, was er auf den ersten Blick erkennen konnte, da schritt der Händler auch schon wieder, in guter kaufmännischer Manier, ein:
    "So! Der junge Herr hier sucht also neue Bekleidung. Nur zu...teste den Stoff, wie es dir beliebt! Fühle ihn, rieche an ihm... Du wirst merken, auf dem ganzen Markt, ist nichts Vergleichbares zu finden!"
    Und sogleich drückte er dem jungen Kerl auch schon ein edel anmutendes Stück Stoff in die Hand.
    Es lief ihm etwas durch die Hand. Hier und da ein leichtes ziehen und nachheriges Betrachten der strapzierten Stelle. Einmal nah vors Auge geführt, um eventuelle handwerkliche Mängel entlarven zu können...
    Doch so sehr Licinus auch suchte, er fand keinen wirklichen Makel an dem Stoff, welcher ihm hier präsentiert wurde.
    Selbstverständlich konnte man mit dem entsprechenden Geldbeutel viel edlere Kleidung erwerben, doch an diesem Stand würde er für diese Qualität nun doch einen wirklich angemessenen Preis zahlen, wenn nicht vielleicht sogar noch etwas sparen, dachte er sich.
    Außerdem war es an diesem, was die Händler angeht, bisher so mauen Tag bestimmt nicht ratsam einen so vernünftigen einfach an sich vorbeiziehen zu lassen.


    So war es eigentlich nurnoch eine Frage der Farbe, da es für Licinus ohnehin auf eine Tunika hinauslief.
    Er ließ dann wieder einigen Stoff durch seine Hände gehen und betrachtete Nachdenklich ein paar Teile.
    Ohne geregeltes Einkommen wollte sowas ja wohl überlegt sein.


    Schlussendlich viel sein Griff dann aber auf einen seichten, hellbraunen Stoff mit leichten Gelbstich.
    "Nun ich denke, das dürfte gute Wahl sein. Oder was denkst du,Lepidus?
    Schließlich sind die Augen, was einen selbst betrifft meist mehr geblendet als klar."

    Eine dritte Person konnte wohl viel besser bewerten wie Licinus die ausgewählte Tunika stehen würde.
    Der Händler hätte ja ohnehin alles abgenickt, was ihm nach einem guten Geschäft aussah.


    Und da es hier nach dem nächsten Geld in seiner Kasse aussah, setzte dieser ein leichtes Grinsen auf, was jedoch, durch seine doch sehr freundliche Ausstrahlung, eher zu einem sanften Lächeln wurde.

    Licinus benickte die Ausführungen des Tiberiers, als dieser vom unbeschwerten und sorgsamen Leben sprach. Korinth kannte er wikrlich kaum, jedoch reichte seine Zeit in Achaia auch für 1-2 kurze Aufenthalte dort und ja, diese hatten ihm schon einen deutlichen Vorgeschmack darauf gegeben, was einen in Korinth zu erwarten vermag.
    "Ja...fernab von Rom hätte mir wohl auch der Antrieb gefehlt wirklich etwas zu erreichen. Auch wenn ich meine letzten Jahre nicht unbedingt als unbeschäftigt bezeichnen würde, so ist es hier, im Herzen unseres Reiches, doch ein ganz anderer Ansporn.", verlieh er den Worten Lepidus' nochmal Nachdrang.


    "Aktuelleres als du momentan auf den Straßen hörst kann ich dir aber leider nicht bieten. Jedoch bin ich genauso in Sorge wie du um unsere alte Heimat. Und was Soldaten mit Städten und Provinzen anrichten können, in denen sie wüten, hat man ja auch hier direkt vor der Haustür Roms erlebt. Mehr als Tragik kann da in den meisten Fällen leider nicht bei rumkommen..."
    Ein leichtes Kopfschütteln seinerseits schloss sich an.
    "Ich denke, dass ich aber in den nächsten Tagen einen Brief an Freunde in Achaia aufsetzen werde. Falls dieser ankommt und ich Antwort erhalte, werde ich dich natürlich gerne mit Neuigkeiten versorgen, wenn sie dir ein Trost sind.", sagte Licinus mit einem etwas helleren und fröhlicheren Klang in der Stimme, als ihn dann wieder ein nahegelgener Händler auffiel, der recht vielversprechend schien.


    "Nun...aber wie wäre es wenn wir uns wieder ein wenig dem Marktgeschehen widmen? Lass uns doch kurz dem Händler dort vorne einen kleinen Besuch abstattet.", schlich es mit einem Grinsen über die Lippen des Purgitiers. Eventuell hatte dieser Händler ja zur Abwechslung mal etwas Gutes im Sortiment.