Beiträge von Sergia Fausta

    Zitat

    Original von Cod. Univ. § 55 Quaestor:
    ( 8 ) Alle vier amtierenden Quaestoren sind für die Aktualisierung der Chronicusa Romana verantwortlich. [...] Die Federführung bei der Aktualisierung der Chronicusa Romana obliegt dem Quaestor Principis.


    Germania 12/13
    ANTE DIEM XII KAL IAN DCCCLXIV A.U.C. (21.12.2013/110 n.Chr.)
    Der Consular Marcus Vinicius Hungaricus wird zum Legatus Augusti pro Praetore der Provincia Germania Superior ernannt. [ Link ]



    Italia 01/14
    PRIDIE ID IAN DCCCLXIV A.U.C. (12.1.2014/111 n.Chr.)
    Der Eques Lucius Iunius Silanus wird zum Procurator a libellis ernannt. [ Link ]



    Italia 02/14
    NON FEB DCCCLXIV A.U.C. (5.2.2014/111 n.Chr.)
    Der Consul Marcus Decimus Livianus organisiert den Festtag der Concordia mit einem gemeinsamen Opfer aller amtierenden Magistrate des Cursus Honorum [ Link ] und öffentlichem Auftritt des Imperator Caesar Cornelius Palma Augustus. [ Link ]



    Italia 03/14
    KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (1.3.2014/111 n.Chr.)
    Nach den Wahlen zum Cursus Honorum: Titus Duccius Vala wird zum Praetor Urbanus, Caius Flavius Scato zum Tresvir Monetalis ernannt. [ Link ]



    Italia 04/14
    ID APR DCCCLXIV A.U.C. (13.4.2014/111 n.Chr.)
    Der Senator Gaius Octavius Victor wird zum Curator Viarum ernannt. [ Link ]


    ANTE DIEM XI KAL MAI DCCCLXIV A.U.C. (21.4.2014/111 n.Chr.)
    Nach den Wahlen in Mantua: Titus Iulius Servianus wird zum Magistratus ernannt.



    Italia 05/14
    ANTE DIEM VI ID MAI DCCCLXIV A.U.C. (10.5.2014/111 n.Chr.)
    Der Senator Sextus Aurelius Lupus richtet Totenspiele mit Pompa und Tierspielen, einem Wagenrennen und Gadiatorenspielen zu Ehren seines einstigen Patrons, des verstorbenen Consulars Manius Tiberius Durus, aus. [ Link ]


    ANTE DIEM III ID MAI DCCCLXIV A.U.C. (13.5.2014/111 n.Chr.)
    Ein Decretum Senatus ändert den Codex Universalis, Pars Quinta, § 47 Berichtpflicht und fasst ihn neu. [ Link ]


    ANTE DIEM VIII KAL IUN DCCCLXIV A.U.C. (25.5.2014/111 n.Chr.)
    Der Consular Marcus Decimus Livianus wird zum neuen Praefectus Urbi ernannt. [ Link ] Sein Amtsvorgänger Gaius Flaminius Cilo [NSC] wird neuer Proconsul der Provincia Asia. [ Link ]


    ANTE DIEM VIII KAL IUN DCCCLXIV A.U.C. (25.5.2014/111 n.Chr.)
    Aulus Iunius Seneca wird zum Eques Romanus ernannt. [ Link ]


    ANTE DIEM VII KAL IUN DCCCLXIV A.U.C. (26.5.2014/111 n.Chr.)
    Marcus Iulius Dives wird zum Tribunus Cohortis Urbanae ernannt. [ Link ]



    Italia 06/14
    PRIDIE NON IUN DCCCLXIV A.U.C. (4.6.2014/111 n.Chr.)
    Der Eques Aulus Iunius Seneca wird zum Tribunus Angusticlavius der Legio I Traiana ernannt. [ Link ]


    PRIDIE NON IUN DCCCLXIV A.U.C. (4.6.2014/111 n.Chr.)
    Lucius Petronius Crispus wird zum Eques Romanus ernannt. [ Link ]


    ANTE DIEM V ID IUN DCCCLXIV A.U.C. (9.6.2014/111 n.Chr.)
    Nach den Wahlen zum Cursus Honorum: Lucius Tiberius Lepidus wird zum Quaestor Principis ernannt. [ Link ]


    ANTE DIEM VIII KAL IUL DCCCLXIV A.U.C. (24.6.2014/111 n.Chr.)
    Ein Decretum Senatus ändert den Codex Universalis, Pars Quinta, § 41 Aktives und passives Wahlrecht und Pars Sexta, § 52 Praetor sowie den Codex Iuridicialis, Pars Prima, Subpars Tertia, § 9 Formalien zum Iudex und Pars Prima, Subpars Quinta, § 17 Formalien zum Advocatus und fasst diese Paragraphen neu. [ Link ]



    Germania 07/14
    ANTE DIEM VI ID IUL DCCCLXIV A.U.C. (10.7.2014/111 n.Chr.)
    Nach den Wahlen in Mogontiacum: Marcus Petronius Crispus und Servius Iturius Tubero [NSC] bilden als Duumviri die neue Doppelspitze der Stadtverwaltung. [ Link ]



    Italia 08/14
    ANTE DIEM VII KAL SEP DCCCLXIV A.U.C. (26.8.2014/111 n.Chr.)
    Sergia Fausta wird zum Eques Romanus ernannt. [ Link ]


    ANTE DIEM VII KAL SEP DCCCLXIV A.U.C. (26.8.2014/111 n.Chr.)
    Der Senator Quintus Germanicus Sedulus wird zum Curator Aquarum ernannt. [ Link ]



    Italia 09/14
    PRIDIE NON SEP DCCCLXIV A.U.C. (4.9.2014/111 n.Chr.)
    Ein Senatus Consultum erklärt die Lex Flavia de operositas für ungültig. [ Link ]



    Und eine Freischaltung/ein Sichtbarmachen des September 2014 wäre ganz lieb. ;)

    Hey! =)


    Wenn es demnächst (hier stand sogar etwas von heute ;)) einen neuen Stab von Magistraten des Cursus Honorum gibt, dann wäre es vielleicht ganz schön, wenn man den seit März amtierenden Consul Lucius Pleminius Laevus hier nach zwei Consulaten mal wieder ersetzt. :] Ich meine, nicht dass noch der (bei der Aktivität im Senat vermutlich eher unwahrscheinliche :P) Fall eintritt, dass die Senatoren gegen ein drittes Consulat des NPC-Consuls aufbegehren. Das Iterationsverbot ist ja sicherlich nicht grundlos als eines der drei großen Prinzipien des Cursus Honorum (neben Annuität und Kollegialität) gesetzlich verankert. 8)


    Dankö. Gruß,
    Fausta

    Natürlich. Jetzt, wo es spannend wurde, da erinnerte sie sich also ganz plötzlich nicht mehr. Ihr Gesicht sprach eindeutig eine andere Sprache: Sie wollte es mir nicht sagen! So sah es aus! Aber so einfach machte ich ihr das bestimmt nicht! Ich würde ihr einfach drohen. (Darin war ich ja geübt.) Was würde wohl ihr liebes Brüderchen dazu sagen, wenn ich ihm den Floh mit diesem Iullus ins Ohr setzte?! Begeistert wäre der bestimmt nicht davon! - Aber begeistert wäre auf der anderen Seite sicherlich auch die Tiberia nicht davon, wenn ich sie jetzt so unter Druck setzte. Ob sie mir dann noch bei meinen Plänen gegen diesen "Faustus" helfen würde? Klar, könnte ich sie mit dem durch Erpressung gewonnenen Wissen notfalls auch zur weiteren Unterstützung meiner Pläne versuchen zu erpressen. Aber wer garantierte mir dann, dass sie mich nicht hinterging und die Decimer warnte?
    Kurzum: Ich konnte und würde die Patricia jetzt nicht unter Druck setzen. "Ach, das ist aber schade! Dabei hatte ich so darauf gehofft, dass du mir den Tag mit dem einen oder anderen Detail über diesen Abend versüßen könntest.", machte ich eine bedauernde Miene. "Und nenn mich doch Fausta.. meine Liebe." Auch wenn ich hier nur zu Gast war, nahm ich mir an dieser Stelle einfach mal das Recht heraus, dass ich der Tiberia, der Patrizierin, dies anbot. Mal sehen, wie.. Lucia auf diese Geste reagierte. Ich bog anschließend einfach erstmal in eine andere Gesprächsrichtung ab: "Ich kann dir ja auch erst noch erzählen, was ich noch von dem Abend so gehört habe...."


    Sim-Off:

    Ich füg das mal zusammen. 8)


    Diese Ankündigung war allerdings durch die eintreffenden Speisen und Getränke unterbrochen worden. Dann wurde ich gefragt, was es mit dem Rosmarinbrot auf sich hatte. "Das ist Rosmarin?" Es war vor allem unerträglich! Ein Glück, dass diese Sklavin das Zeug gleich wieder mit- und wegnahm! "Normalerweise", konnte ich also wieder entspannter und ohne Hand vorm Mund meiner Zweckfreundin zugewandt sprechen, "hab ich nichts gegen Rosmarinbrot. Aber zur Zeit gibt es einfach ein paar Dinge, die ich manchmal nur zu riechen oder zu sehen brauche - dann wird mir auf der Stelle übel." Ich zuckte mit den Schultern, weil ich das selbst nicht richtig erklären konnte. "Überhaupt kann ich manchmal Dinge mit bestem Appetit essen und kann sie dann ohne erkennbaren Grund einfach nicht lange im Magen behalten.. während ich manchmal auch Sachen zusammen essen kann, die jeder andere sofort wieder ausspeien würde, nur ich eben nicht. Es ist ganz seltsam." Aber warum erzählte ich ihr das alles? Kurz überlegte ich. "Aber wenn das wirklich Rosmarinbrot war, dann kann es auch sein, dass.... Also mein Arzt meinte, dass Rosmarin eh in einer Schwangerschaft nicht gut für mich sei." Den Grund dafür hatte ich natürlich längst wieder vergessen und verdrängt. Aber so wichtig war das ja bestimmt auch nicht im Augenblick. Während ich meinen Becher in den Händen hielt und gedankenverloren drehte, drehte und drehte, überlegte ich, wo ich inhaltlich vor dem Brot unterbrochen wurde. Oder sollte wir vielleicht erstmal auf irgendetwas anstoßen? Ich steckte mir unterbewusst eine Olive in den Mund. Beim Kauen konnte ich nämlich besser nachdenken..

    Mein Lächeln wurde etwas konzentrierter, als ich versuchte seiner längeren Erklärung zu folgen. Dabei ging mir mitten in den Worten des Ducciers auf, dass er nicht unbedingt jeden Schritt seiner Laufbahn so geplant hatte. Auf der einen Seite war das angesichts seiner eher mittelprächtigen Spiele und so natürlich recht logisch. Auf der anderen Seite musste ich mir eingestehen, dass ich mir darüber bisher keinen Kopf gemacht hatte, wie dieser Typ seine Karriere nun plante oder eben auch nicht plante. Jede Publizität sei gute Publizität, erklärte er dann. Ob das wohl stimmte? Ob das wohl immer stimmte? (Naja, noch ahnte ich ja nicht, dass ich [SIZE=7]- mindestens, höhö -[/SIZE] einen meiner Hochzeitsgäste mal verklagen und vor Gericht zerren würde.)
    Und bevor ich mir ein Urteil über seine Behauptung bilden konnte, da kam der Duccius auch schon mit seinem Theatervergleich um die Ecke.. der mir irgendwie immens gefiel, weil er auch in mein Bild von den Göttern als Zuschauer dieses Theaters so ausgezeichnet hinein passte! Ein bisschen auch neugierig (welche meiner Vorstellungen teilte er wohl noch?) lächelte ich nun also zurück und verharrte in meiner Überlegung gefangen selbst ebenso etwas länger in dieser Art, bevor mir von meinen Ohren in mein Bewusstsein drang, was mir dieser Duccier hier anscheind gerade durch die Blume anbieten wollte! "Und ich bin mir sicher, Prätor, du wirst für die freien Rollen in deinem Stück noch die passenden prägnanten und potenten Persönlichkeiten finden.", wiegelte ich dieses Thema mit einer wegwerfenden Handbewegung erstmal ab. Denn es war ja wohl unerhört, dass dieser Halbbarbar (auch wenn er Senator war) hier, auf meiner Hochzeit, meinte, mir sowas anbieten zu können! Das war eine bodenlose Frechheit! Das war eine selbstverliebte Dreistigkeit! Das war.. wäre ein wildes Abenteuer.. unter Umständen. "Aber schreib mir doch und lass es mich wissen, wenn du meinst eine dieser Persönlichkeiten gefunden zu haben.", schob ich daher nach. "Ich wäre nicht uninteressiert.. daran, wen du als prägnante und potente Persönlichkeit betrachtest, verehrter Prätor." Ich lächelte verspielt vergnügt und zuckte einmal ganz federleicht mit den Schultern. Dabei stellte ich zufrieden fest: Mein Gatte in spe kannte tatsächlich auch wirklich interessante Leute.. neben diesen schnöseligen Tiberiern und verrückten Germanicern. Ein Glück!

    Sim-Off:

    Immer diese Leute, die einen Thread vergessen, den sie selbst erst angeleiert haben.. und das auch noch für ihre eigenen kleinen Intrigenpläne! Schlimm sowas! -.^ (Sorry.)


    Also konnte sie sich doch erinnern! "Da kommen wir doch jetzt zum wirklich spannenden Teil! Wie war er so, dieser Iullus.. oder wie der hieß?", brannte ich darauf zu erfahren und dachte dabei auch kurz an meine eigenen kleinen Abenteuer: Mein decimischer Adler war ja so ein richtiger Draufgänger, der charmant oder frech sein konnte, immer einen lockeren Spruch auf Lager hatte und seine Klappe manchmal ganz schön weit aufriss! Und.. nach dem intimen Bad mit ihm musste ich ihm ein kleines bisschen auch zugestehen, dass er sich seine große Klappe auch gelegentlich leisten durfte. Mein Vetter Commodus auf der anderen Seite war ein bisschen weicher und sanfter, weniger stürmisch.. und weniger, dass ich mich an ihm reiben konnte. Er war eben ein angehender Politiker und Senatorenenkel - das merkte man. Wann immer ich ihn traf, trug er ein reizendes Kompliment auf den Lippen, das immer auch irgendwie zeigte, wie er mich begehrte. Ja, zuweilen war er fast schon etwas devot, was mir dann natürlich die Möglichkeit ließ, mich voll und ganz zu entfalten und auszuleben und auszu..toben. Tja, und damit fehlte mir neben meinem werten Mann, mit dem ich in gewisser Weise meine Dreierfantasien erleben konnte (wenn ich ihn denn mal zum gemeinsamen Akt bewegt bekam), eigentlich nur noch ein Kerl, der auch mir mal zeigen konnte, wos lang ging. Kam mir da so spontan jemand in den Sinn, der vielleicht ein Interesse daran haben könnte? (So Germanen sollten ja richtig wild sein, nicht wahr?)
    Doch zurück zur Tiberia: "Oder hat dir am Ende doch jemand ganz anderes deine Nacht versüßt?" Gäste waren ja genug auf der Feier gewesen....


    Die Getränke und Speisen erreichten uns. Der Kirschsaft sah erstmal aus wie ein heller Rotwein. Ich nahm meinen Becher in die Hand und roch kurz daran. Weder Wein noch vergorener Saft waren zu riechen. Ich war also erstmal damit zufrieden.. bis mir dann allerdings das aromatisch (und unter normalen Umständen wirklich gut) riechende Rosmarinbrot in die Nase stieg. Mir wurde auf der Stelle übel und ich wandte meinen Kopf ab von diesem Geruch und nahm helfend auch noch meine freie Hand vor Mund und Nase, um das Brot weniger riechen zu müssen. "Oh, bitte.." Ich konzentrierte mich aufs Runterschlucken und "Wegschlucken" der aufkommenden Übelkeit. "Bitte alles nur nicht dieses Brot!"

    Mein Niesen verhinderte ein unter anderen Umständen garantiertes Augenrollen. Ich hatte ja echt keine Ahnung, dass die Schwester meines Vetters so ein Dummchen war! Die gehörte scheinbar echt zu der Sorte Frau, die ohne einen Mann in ihrem Leben nichts auf die Reihe bekam. Als Geschäftsfrau hätte sie schließlich wissen können, sollen und streng genommen auch müssen, dass es vor dem Gesetz furchtbar egal war, ob sie ihren Betrieb bewirtschaftete oder verkommen ließ. Entscheidend waren, wie nannte sie es doch gleich so hübsch, die Besitzverhältnisse "auf dem Papyrus".
    Aber wenn sie meinen an dieser Stelle doch ausnahmsweise sogar mal gut gemeinten Rat lieber ignorieren wollte, dann sollte sie das! Mehr als mit dem Finger genau auf das Problem zu zeigen und sie durch einen vorsichtigen Klapps auf den Hinterkopf mit ihrer Nasenspitze direkt darauf zu stoßen, konnte ich hier echt nicht machen. Und wenn am Ende ein gekränkter Jemand, mit dem ich auch im Namen der Helvetier eine nette kleine Fehde vom Zaun gebrochen hatte (auch wenn das ja eigentlich gar nicht mal meine Schuld war!), sie dann anklagte und vor Gericht zerrte, dann würde ich nach dieser Reaktion wahrscheinlich nur lächeln und sagen "Siehst du: Ich habs dir ja gesagt!".


    "Danke.", lächelte ich Commodus dankbar zu für seinen Gesundheitswunsch. Seine Schwester hingegen bekam nur ein schiefes und vor allem missgünstiges Lächeln von mir. Nicht nur wirtschaftlich sondern auch gesellschaftlich war sie also ein Dummchen! Wie ein kleines Bauerntrampel in einer großen Edelboutique benahm sie sich, mich so unverholen und direkt darauf aufmerksam zu machen, dass ich zur Zeit nicht ganz auf der Höhe war! Ein Glück, dass Commodus diesen Besuch hier nur so kurzfristig durch seinen Boten angemeldet hatte, sodass ich meine Base hier nicht unnötig lange würde ertragen müssen! (Wobei: Vermutlich würde das Dummchen sich später noch bei seinem Bruder darüber echauffieren, dass mein Marcus unsere Runde gerade für einen anderen Besucher verlassen hatte. Denn auf dem Lande hatte ja jeder immer für jeden Zeit, den ganzen Tag. Termine gabs da ja nicht.)
    Zweifellos: Ich war echt froh, als diese Helvetia, der ich mit voller Absicht nicht mein Cognomen angeboten hatte, wieder wenigstens für den Augenblick abzwitscherte! Und ja, wäre sie nicht die Schwester meines Vetters Commodus, ich hätte schon längst den Gedanken forciert, ihre Gesetzeswidrigkeit für einen offenen Schlag gegen sie auszunutzen! Aber wie gesagt war sie nun eben mal seine Schwester. Und ich hatte ja eigentlich auch echt besseres zu tun, als mich neben dieser Quintilia, der jedwede römischen Werten völlig fremd zu sein schienen, auch noch mit diesem Landei hier herumzuärgern. Pah!


    Mitten in meinen inneren Ärger über seine Schwester brach Commodus Kompliment zu meinem Aussehen. Ich liebte es ja, wenn man(n) mich begehrte! Und so nahm ich diese netten Worte dann auch mit meinen typisch selbstgefälligen Lächeln auf. "Findest du?", fragte ich dazu gespielt unschuldig, bevor mir kurz darauf klar wurde, dass man die Worte über meine Oberweite auch anders verstehen konnte. Ohne jede Vorwarnung schlug meine Stimmung also um. "Was willst du damit andeuten, hm?", stellte ich Commodus gereizt zur Rede. "Willst du mir jetzt auch sagen, dass ich.. "ein bisschen unpässlich" aussehe? Willst du mir jetzt auch sagen, dass ich einen Medicus kommen lassen sollte? Ja?" Einer dieser unfreien Hampelmänner um uns herum machte eine in Deckung gehende Mimik, nachdem er in den vergangenen Tagen schon mitbekommen hatte, dass das M-Wort bei mir neuerdings manchmal ein rotes Tuch war. "Oder willst du dich am besten gleich selbst zum Medicus aufschwingen und genauso wie dieser elendige Stümper, der letztens hier war, behaupten, dass ich "voller Erwartung" wäre?!" Bei dieser Frage verzog ich mein Gesicht zu einer Grimasse, nahm die linke Hand an meinen Halsansatz und hielt die rechte etwas spastisch angewinkelt, um damit nun diesen Arzt mit seiner lächerlichen Diagnose abwertend nachzuäffen. Denn das war diese Diagnose absolut: Lächerlich!
    In meiner Tirade gingen Commodus Worte zu Misenum und einer Führung völlig unter. Deshalb endete ich letztlich auch mit dem unterschwelligen Vorwurf: "Oder willst du mir etwa sagen, dass ich, kaum Ehefrau, jetzt plötzlich aufgehe und dick und unförmig und unansehnlich und hässlich werde wie so eins dieser fetten, schwabbeligen.. Nilpferde??" Ich war gerade stinksauer! Eigentlich. Und uneigentlich begann ich nun ungewollt zu schluchzen. Erneut benutzte ich also mein weißes Tuch, um mir die Nase zu putzen und war froh, dass ich in diesem schwachen Moment nur von meinem Vetter (die paar Haussklaven zählten ja nicht!) beobachtet wurde. "Wehe.." Ich zog die Nase hoch. "Wehe du erzählst das hier jemandem!" Ich brauchte zu diesem Nicht-Schwangerschafts-Stress (keine Ahnung, wie die passende Krankheitsbezeichnung dazu lautete) nämlich nicht auch noch zusätzlichen Stress, der meine Krankheitssymptome nur nochmal verstärken würde....

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    Mein Hausadvokat Faustus Poppaeus Sabinus war vor der Verhandlung vor allem konzentriert und entsprechend sparsam mit Worten. Er nickte dem Germanicus nur stumm zurück zu. "Duccius. Es ist mir eine Ehre." ..sich hier mit ihm zu duellieren. Ein schmales Lächeln umspielte für einen kleinen Wimpernschlag lang seine Lippen.
    Ich meinerseits hatte kein Problem damit, den nicht grüßenden Germanicus mit einem provokativ gespielt freundlichen Lächeln höflich zu grüßen: "Salve.", sprach ich nur kurz und nickte ihm begrüßend zu. Dann wandte ich mich an den Duccier. "Und sei auch du gegrüßt, Duccius." Mein Lächeln wurde einen kleinen Tick selbstgefällig. "Keine Sorge, mir ist es sehr gut ergangen." Ich strich mir eine gar nicht in mein Gesicht hängende Strähne aus dem Gesicht, nur um dem Duccier meinen hübschen Ritterring an meiner Hand unterschwellig zu präsentieren. "Wie ist es dir ergangen seit unserer letzten Begegnung.. Praetorius?", stellte ich dann die Gegenfrage. So besonders viel hatte man ja nicht gehört von ihm während seiner Praetur.. fand ich.

    Der alte Decimus hatte seinen Worten auch Taten folgen lassen, sodass ich mich seit kurzem eine Ritterin (aus eigenem Recht!) nennen durfte. Damit war es an der Zeit, dass ich ihm auch die versprochene Einladung zum Essen zukommen ließ..




    SERGIA FAUSTA



    Ad Marcum Decimum Livianum
    Casa Decima Mercator
    Rom - Italia



    Sergia Fausta Decimo Liviano Patrono s.d.


    Nun ist es passiert! Dein Einsatz für mich trägt erste Früchte: Ich wurde zur Ritterin des römischen Imperiums ernannt! Dafür danke ich dir vielmals! Ich bin so überglücklich!
    Viel glücklicher könntest du, mein Patron, mich ganz aktuell nur machen, indem du meine Einladung zu einer Cena in der Casa Iulia annimmst. Wir sprachen darüber und sehr gerne kannst du auch deine Verlobte zum Essen mitbringen. Ich hoffe, dass dir die Septemberiden genügend Vorlauf bieten, um deine zahlreichen Termine und Verpflichtungen entsprechend zu legen.


    Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass du in deiner Position bereits von meiner Klage gegen den Senator Germanicus Sedulus gehört haben wirst. Ich weiß, dass die Decimi mit den Germanici durch Ehe verbunden sind und du deshalb vermutlich nicht sehr erfreut über mein Handeln sein wirst.
    Jedoch wirst du es wohl verstehen, wenn ich aus ganz genau den gleichen Motiven familiärer Verbundenheit an der Seite meines helvetischen Vetters Varus stehe. Der Quaestorier Germanicus hat es mehr als deutlich gemacht, wie er zu dem ohne Zweifel provozierten Fehltritt meines Vetters - und auch zu mir - steht. Ja, er hat mit der Entlassung meines Onkels Sergius Agrippa aus seinem Patronat sogar ganz offen erklärt, dass er die Sergier als solche verachtet!


    Dementsprechend hoffe ich doch sehr und bitte dich als meinen Patron, dass du mein Handeln nachvollziehen kannst und, wenn du meine Sache aufgrund deiner familiären Verbändelung mit den Germanici nicht aktiv unterstützen kannst, sie wenigstens von einem neutralen Standpunkt aus tolerierst.
    Mir ist bewusst, dass dies viel verlangt ist von dir, auch weil du und der Germanicus euch einen gemeinsamen Patron teilt. Aber führe dir stets vor Augen, dass nicht ich hier der Agressor bin. Nein, ich verteidige nur die, die mir lieb und teuer sind - genauso wie auch du sicher mit allen möglichen (legalen) Mitteln deinen Sohn Serapio verteidigen würdest! (Apropos: Ich hoffe sehr, dir hilft mein kleiner Tipp, um deinen Sohn wiederzufinden.)


    Ich freue mich bereits auf deinen Besuch.
    Die Unsterblichen seien mit dir!
    Vale!


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    Sergia Fausta
    ANTE DIEM IV KAL IUN DCCCLXIV A.U.C.
    Casa Iulia | Rom | Italia


    Ob mein kleiner Wink (ich wusste, dass es sich noch auszahlen würde, dass ich bei meinem letzten Besuch der Casa Decima einen auf "lieb" und "mitfühlend" gemacht hatte!) angekommen war? Und falls er ankam: Ob der alte Decimus wohl mit mir und meiner Situation sympathisierte (wenigstens genug, um nicht auf der Seite dieses.. Germanicus zu stehen)?

    Sim-Off:

    Weil ich nicht weiß, ob ichs morgen schaffe, aber gerne pünktlich da sein will, schlag ich hier heute schon auf. ;)


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    In einer schicken Sänfte wurde ich bis vor die Basilica Ulpia getragen. Und in der Sänfte direkt neben mir: der Eques Faustus Poppaeus Sabinus, der mich heute als mein Anwalt vertreten würde. Gemeinsam (und natürlich auch mit einigem Gefolge, darunter meinen beiden treuen Freundinnen Pontia Paula und Titia Tusca, meinem Klienten Titus Nonius Turbo und einigen Sklaven und Bediensteten wie meiner Callisto) betraten wir die Basilica. Am Eingang zum Verhandlungsraum hing eine Wachstafel mit allen wichtigen Angaben zur heutigen Anhörung.. das hieß.. allen wichtig Angaben bis auf die des Iudex Prior, der wahrscheinlich erst kurzfristig berufen worden war oder so. Wie auch immer.
    Ich ging voran bis auf den Platz der Anklägerin. Poppaeus und Callisto folgten mir. Paula und Tusca nahmen auf einer der mittleren Zuschauerbänke Platz, während Turbo sich etwas weiter nach vorne setzte.... Ich war bereit.

    Jane. Das wäre ja auch noch schöner, wenn sich meine irgendwo vom Land kommende Base einbildete, dass sie mir irgendwie ähnlich wäre! Denn also mal ehrlich: Diese Vera war jetzt nicht hässlich oder so. Aber ich fand, dass man es ihr eindeutig ansehen konnte, dass sie vom Leben in einer Metropole (keiner Großstadt, keiner Kleinstadt, keinem Kleinkleckersdorf) keine Ahnung hatte. In dem Zusammenhang fiel mir, während sich die beiden Männer weiter so blöd über die Amazone unterhielten, dann auch ein: "Sag mal, stimmt es eigentlich, dass du den "Kaiserschnitt" von unserem Vetter Titus weiterführst?" Fragend schaute ich die Helvetierin an. "Meine Leibsklavin Callisto hat mir das neulich berichtet.", begründete ich meine Frage ohne zu sagen, warum und woher Callisto wiederum diese Informationen hatte. Ich ließ Vera die Zeit für ein kurzes Ja oder Nein, Nicken oder Kopfschütteln, oder irgendetwas Vergleichbares. "Ich frage nur, weil das ja eigentlich für Mitglieder des Ordo Senatorius nicht ganz statthaft ist, nicht wahr?" Nun lächelte ich ganz unschuldig auch in Commodus Richtung. Seine Schwester zeigte ich natürlich nicht so schnell beim Ädil oder Prätor an wie zum Beispiel diesen ollen Germanicus.. solange man (und vor allem natürlich frau) mir keinen Grund dazu gab.


    Der Maiordomus störte unser Zusammensein mit den Gästen. In seiner tiefblauen Tunika kam er sich mal wieder ganz besonders wichtig vor und spielte sich auch als ganz besonders wichtig auf. Ich fand, dass er lächerlich aussah! Die Farbe stand ihm nicht.. und der ungünstige Schnitt ließ ihn etwas fett und behäbig wirken in meinem Augen. Marcus ging. Ich sagte nichts dazu, sondern hielt mir nur die Hand unter die Nase. Dann ließ der Drang zu niesen wieder nach. "Ich.." musste nun doch niesen: "HATSCHI!" Ein zuvorkommender Sklave reichte mir ein weißes Tuch und ich putzte mir die Nase. "Tut mir Leid. Aber es scheint, als könnte ich die Antwort meines Marcus nur beniesen..", antwortete ich Commodus.. was auch immer das heißen mochte. Ich lächelte entschuldigend. Dann zog es wieder in meiner Brust.


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    Mein Vorzimmer-Stationarius Titus Nonius Turbo nickte nur stumm. Er würde es vermutlich von der Stimmung seiner Chefin abhängig machen, ob er ihr (mir) die Botschaft des Finanzprimicerius ausrichtete. "Danke.", nahm er anschließend dann die erste Wachstafel wieder an sich. Die Zweitausfertigung würde er beim Verlassen des Büros dann wie gewünscht ins Ablagekörbchen legen. Stattdessen holte er nun auch das zweite Säckel goldener Münzen hervor und ließ es klimpernd aus einigen Digiti Höhe vor dem Decimus auf den Tisch fallen. * "Geschäft ist Geschäft.", wiederholte Turbo dabei die Worte des Finanzdecimus und lächelte etwas schief.
    Damit war der Deal über den Tisch gegangen. "Deine Zweitausfertigung leg ich beim Rausgehen gleich in diesen Korb da." Nicht dass der Primicerius glaubte, der Nonier würde das vergessen. "Kann ich sonst noch.. ähm.. dir irgendwie von Nutzen sein?", fragte er nach. Vielleicht sollte ja noch eine Nachricht überbracht werden oder sonst irgendwas. Das konnte ja sein. Und da fragte Turbo dann lieber nochmal nach, um am Ende nicht irgendeinen Fehler zu machen, der ihn noch die Gunst seiner Chefin und dadurch seine eigene Karriere kosten könnte..


    Sim-Off:

    * Nochmal 5000.00 Sz. überwiesen an den Pasceolus Imperialis ( Konto 1028 ).

    Herrje, ich wollte gar nicht daran denken, wie das ausgesehen haben musste. "Ja, durch seine Adern fließt das Blut auch meines Urgroßvaters Annaeus Sophus.", brachte ich an. "Der hat auch allem und jedem getrotzt, bis ins hohe Alter." Kurzum: "Ein von den Göttern gesegneter Augur.", lächelte ich. Fast war es schon schade, dass ich nicht an die göttliche Einmischung in das irdische Leben glaubte. Denn ansonsten würde ich am Ende vielleicht wirklich noch glauben, dass auch Onkel Kaeso und vor allem natürlich auch ich selbst so ein klitzekleines bisschen gesegnet waren.


    Aber das wurde gleich darauf eh ganz zur Nebensache, nachdem ich eine der aufstrebendsten Damen Roms war! Das ging runter wie bestes kaltgepresstes Olivenöl. "Ach tatsächlich?", gab ich mich ahnungsloser als ich war. "Dabei strebe ich doch eigentlich nur nach Dingen, die mir von Geburt an zustanden." Das ging mir ganz leicht und selbstverständlich über die Lippen. Denn davon war ich vollauf überzeugt: Der Ritterring meines Großvaters beispielsweise war so eine Sache, die eigentlich meinem Vater und nicht meinem Onkel zugestanden hätte! Und als einzigem Kind meines Vaters.... Genauso stand mir auch der Ordo Senatorius meines Onkels Sulla zu. Und genauso hätte ich auch die Hausherrin dieses Hauses werden müssen. Aber ich war ja eine Sergia durch und durch und sponn keine Komplotte gegen andere Sergier - weder wegen des Ritterrings, noch wegen des Ordo Senatorius, noch wegen dieser Casa Sergia. (Merke: Mein Onkel Agrippa war kein Sergier mehr spätestens nach seinen vielen Beleidigungen gegen mich. Für ihn galten andere Regeln.)
    Ich legte meine Hand an den Oberarm des Ducciers. "Aber wer definitiv zu den bekanntesten Bürgern in Rom gehört, das bist wohl du, Prätor.", lächelte ich und löste meine Hand wieder von ihm. Denn aufstrebend oder nicht, in jedem Fall hörte man nicht wenig von diesem Duccius: Erst kam der Kerl mit dem Heer meines Onkels Kaeso und seines (Kaesos) Schwagers nach Rom. Dann wurde er Senator. Kurz darauf war er Ädil. Dann richtete er ein paar mittelprächtige Spiele aus und war auch dafür im Gerede. Und nun hatte er die Prätur erklommen - mal sehen, wie und womit er auch in dem Amt so die Aufmerksamkeit erregen und auf sich ziehen würde..

    Nach einer langen und beschwerlichen Reise aus dem fernen Alexandria erreichte eine kleine (allerdings ohne Wappen) versiegelte Wachstafel den Redaktionssitz der Acta Diurna in Rom:


    Ad Officium Moderatorium
    Domus Actae Diurnae
    Rom - Italia



    Anonyma Officio Moderatorio Actae Diurnae s.d.


    Ich bitte freundlichst um eine zeitnahe Veröffentlichung meines beigefügten Briefes. Meines Dankes hierfür sei man gewiss.


    Mit bestem Gruß!


    ..und den herzlichsten Genesungswünschen an den großen Caius Columnus.



    Ja, die Urheberin dieser Nachricht machte sich nämlich schon ein paar Sorgen. Es gab bei ihr in Alexandria nämlich sogar das Gerücht, dass der große Columnus verstorben sei - womöglich gar, weil er an einer großen Enthüllungsstory (vielleicht ja am Ende noch über den Kaiser selbst?) dran war, die einfach etwas zu groß für ihn war. Aber andererseits: Wer glaubte bitte daran, dass man den genialen Columnus gehen ließ, ohne ihm wenigstens einen kleinen Nachruf zu widmen? - Poppaea Sabinilla jedenfalls (upps.. ähm.. pssst, dieser Name ist geheim!) glaubte das keinen Wimpernschlag lang! Sie war überzeugt, dass Columnus Schweigen einen anderen, vermutlich krankheitlichen Grund hatte.


    Der erwähnte Brief im Brief fiel dem Leser schon beim Aufklappen der Wachstafel entgegen:

    Eine Römerin aus altem Geschlecht klagt an
    - und ein Germane verteidigt einen Germanicus


    Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Am vierten Tag vor den Septemberkalenden kommt es in der Basilica Ulpia zur ersten Anhörung in dem mit Spannung erwarteten Rechtsstreit

    Sergia Fausta
    vs.
    Quintus Germanicus Sedulus

    vertreten durch den ritterlichen Anwalt Faustus Poppaeus Sabinus auf der einen und den Senator Titus Duccius Vala auf der anderen Seite. Aber worum geht es in diesem gerichtlichen Kampf der Gegensätze zwischen einer Frau und einem Mann, zwischen einer Ritterin und einem Senator, zwischen einer Nachfahrin des großen Sergestus und einem Römer in erst vierter Generation?


    Kommt und strömt herbei, werte Leserinnen und Leser unserer geliebten Acta Diurna, und seid hautnah mit dabei, wenn die edle Klägerin vor den hohen Iudex Prior tritt und römische Ordnung, römisches Recht und römisches Gesetz auch und gerade für einen germanicischen Senator fordert!
    Also nicht verpassen: Am vierten Tag vor den Septemberkalenden findet in der Basilica Ulpia die erste Anhörung im Rechtsstreit Sergia Fausta vs. Quintus Germanicus Sedulus statt!


    P.S.

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    Aus meinem Vorzimmer-Stationarius Titus Nonius Turbo war nach den vielen erbrachten Vertrausbeweisen mittlerweile mein Klient Titus Nonius Turbo geworden. Und als solchem hatte ich ihm auch gleich mal einen wichtigen Spezialauftrag erteilt: Er sollte zum Tabularium gehen und mir eine Abschrift eines ganz bestimmten Sitzungsprotokolls des hohen Senats besorgen. Dabei ging es um die Diploma-Verleihung an Tiberius Lepidus, die vor einiger Zeit öffentlich gemacht wurde. Mich interessierte hauptsächlich: Wer förderte diesen Patricius? So ganz trauen tat ich dem und seiner Schwester nämlich noch nicht!


    Turbo betrat also das Tabularium, wo er sich auf meine klare Anweisung hin als Tiro des Senators Iulius Centho (wie schön, dass mein werter Göttergatte einen Vetter im Senat sitzen hatte, dessen Name ich hier nun einfach mal für meine Zwecke missbrauchte) ausgab. "Ich soll für den Senator eine Abschrift von folgendem Sitzungsprotokoll besorgen..", begann er darzulegen und wurde daraufhin freundlich in den richtigen Trakt, den richtigen Raum und sogar die richtige Regalreihe gebracht. Es kam ja nicht selten vor, dass ein Tiro für seinen Senator hier mal ein paar Dinge besorgen musste und erfolgreich besorgte..
    Und so hatte auch mein lieber Nonius am Ende des Tages Erfolg: Mit dem Sitzungsprotokoll der tiberischen Res Gestae und dem zur anschließenden Abstimmung über das Diploma (beides natürlich nur inform einer eigenhändig angefertigten Kopie) verließ er nach mehreren Stunden das Tabularium wieder und brachte seine Ergebnisse direkt in die Casa Iulia, wo er sie persönlich an meine Leibsklavin Callisto überreichte. Tja, und direkt von Callisto bekam ich dann am späten Nachmittag die gewünschten Kopien: Interessant.. höchst interessant, was man aus diesen Unterlagen doch alles erfuhr....




    KLIENT - SERGIA FAUSTA

    Zitat

    Original von Sergia Fausta
    Kein Fehler. Kein Dead-Link. Aber das Thema hier passt doch irgendwie noch am besten dazu:


    Falls man mit dem Obultronius und seiner Casa Obultronia ansonsten nichts weiter vorhat, dann könnte man sich diesen neuen Decemvir-Thread eigentlich sparen.... :P ;)
    Das wollte ich nur loswerden.


    Und weils mir gerade aufgefallen ist: Auch der Curator Rei Publicae hat seinen neuen CRP-Thread eigentlich nicht nötig.
    Denn: Er hat praktisch seit Ewigkeiten bewährt sein Amtsstübchen ja hier.


    Ich mein bloß. Man muss das Rad ja nicht zweimal erfinden.... ;)

    Ich wurde leicht verlegen. "Danke." Doch Alemona und Fluvionia? "Aber ich hoffe ja viel mehr, dass" bei der Geburt später nichts schief lief und dass es nicht ganz so unglaublich ungeheuerlich weh tat, wie man sich erzählte. "vor allem Lucina mir beisteht.", verpackte ich meine Gedanken in eine göttergläubige Sprechweise. Denn an ein tatsächliches Eingreifen der Götter in mein Leben glaubte ich ja nach wie vor nicht. "Und natürlich hoffe ich, dass ich den ganzen Anweisungen meines Arztes Folge leisten kann. Ich soll zum Beispiel immer viel trinken, dabei aber möglichst wenig Wein und sowas zu mir nehmen. Das soll nämlich bei übermäßigem Konsum die Geburt in Gang bringen.", gab ich wieder, was mir der Medicus erklärt hatte. "Und ich will ja nicht, dass meine Geburt jetzt schon losgeht." Bei diesem Satz schaute ich die Patricia ernst und mit großen Augen an.


    Dann musste ich wieder grinsen. "Das heißt, du hast wohl ein bisschen zu viel Wein und Genussmittelchen gehabt, was? Denn der Sinn hinter diesen Stimmungshebern ist ja, dass man auch ein bisschen locker wird und Spaß hat! ..und nicht, dass man so locker wird, dass man den ganzen Spaß am Ende wieder völlig vergessen hat.", ließ ich so schnell nicht von der Sache ab und belächelte die Tiberierin dafür, dass sie ihr richtiges Maß offensichtlich nicht kannte. "An was erinnerst du dich denn noch?", wollte ich anschließend wissen - erstmal ohne weiter Bezug zu nehmen auf entweder das süße Kerlchen oder unsere damalige Unterhaltung.


    Die Sklavin für Speis und Trank kam wieder zu uns. "Ja, ach, das passt schon!" solange der süße Kirschnektar nicht so warm war, dass er beim Lagern in der Vorratskammer schlecht geworden und völlig vergoren war, verstand sich. Mehr hatte ich der Unfreien nicht zu sagen, sodass ich mich danach also wieder zurück auf mein Gespräch mit der Tiberia konzentrierte.

    Die Erklärung zu dem Cornelius quittierte ich mit einem stummen Lächeln. Dass man seinen eigenen Willen ohne große Mühen beim Kaiser durchsetzen konnte (wenigstens als hier arbeitender Finanzprimicerius), das war für das Zweckbündnis zwischen dem Decimus und mir ja eher gut. "Keine Sorge, ich werde ihn nicht vergessen.", den Pakt. Mit einem "Vale bene." (und das "bene" fügte ich nicht häufig an) verabschiedete ich mich letztlich und begab mich auf den Heimweg.


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    Mein Vorzimmer-Stationarius Titus Nonius Turbo war es dann, der von mir detailiert instruiert und auf den Palatin zum Decimer geschickt wurde. Nur drei Tage nach meinem eigenen Gespräch mit dem Beamten stand der Nonier beeindruckt vor dem Kanzlei-Officium und trat ein. Er sah sich kurz um und hielt Ausschau nach einem "alten Mann mit grässlichem, grauem Zauselbart". Als er meinte ihn gefunden zu haben, gng er auf ihn zu und sprach ihn an: "Guten Tag.. Finanzprimicerius Decimus? Mein Name ist Titus Nonius Turbo und ich soll hier im Auftrag meiner Vorgesetzten, der Postpräfektin Sergia Fausta, etwas abgeben..", grüßte er, stellte sich vor und legte sein Anliegen kurz dar. Hoffentlich war er hier gleich an der richtigen Adresse gelandet. Andernfalls natürlich würde er sich einfach an die gesuchte richtige Person weiterleiten lassen.
    Erst nachdem er sicher war an den Decimer geraten zu sein, stellte er ein ledernes Säckel mit exakt 50 Goldmünzen darin vor dem Primicerius ab. * Diese Instruktion kam direkt von mir. Denn ich vertraute grundsätzlich erstmal niemandem. So hatte ich mich entschieden, dass Turbo erst eine Hälfte des Geldes übergab, dann alles unter vier Augen Besprochene regelte und erst danach auch die zweite Hälfte des Geldes beim Zauselbart ließ. "Das sind schon einmal 50 Aurei.", klärte mein Vorzimmer-Stationarius seinen Gegenüber auf. "Bevor ich dir auch die zweite Hälfte übergebe, sollst du zuerst das hier für meine Chefin abzeichnen." Mit diesen Worten holte er meine Reisekostenabrechnung hervor:


    Sim-Off:

    * 5000.00 Sz. überwiesen an den Pasceolus Imperialis ( Konto 1028 ).


    Reisekostenabrechnung der Praef. Vehiculorum Sergia Fausta
    von Anfang December 863 bis Ende Ianuarius 864 a.u.c.



    Insgesamt entstand mir damit also ein außerordentlicher Reisekostenaufwand von 2451.50 Sesterzen. Diesen Betrag beantrage ich hiermit aus der Kasse des Cursus Publicus erstattet zu bekommen.


    Mit freundlichem Gruß,


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    Sergia Fausta
    ANTE DIEM XVI KAL SEP DCCCLXIV A.U.C.
    Sedes admin. Ita. | Rom | Italia






    Nicht ganz grundlos war am unteren Ende der Wachstafel noch etwas Platz: Das sollte wohl ausreichen, damit der alte Zauselbart seinen Caius.. Lucius oder Marcus, Titus oder Tiberius, oder seinen wie auch immer lautenden genehmigt-Kringel unter die Abrechnung setzte. "Falls du das Original für deine Unterlagen benötigst, habe ich hier auch noch eine Zweitausfertigung für den Cursus Publicus vorbereitet.", zückte Turbo noch ein form- und inhaltsgleiches Dokument hervor. Denn eins war sicher: Ich wollte in jedem Fall die hochkaiserliche Erlaubnis durch die Finanzabteilung der Kanzlei jederzeit in meinem Officium haben können, falls mir irgendwer irgendwelche Fragen betreffliches meines Griffs in die Kasse des Postwesens stellte..

    Da musste ich den Decimus offenbar noch ein bisschen beruhigen: "Ach, wer soll da irgendwelche Rückschlüsse ziehen? Ich muss meine Reise eh irgendwann abrechnen. Und entweder ich warte darauf, dass dem Kaiser sein eigener Schutz vielleicht so in fünf bis zehn Jahren dann vielleicht doch mal so wichtig ist, dass er sich entschließt einen Prätorianerpräfekten zu ernennen, bei dem ich meine Abrechnung dann einreichen kann. Oder aber ich warte nicht mehr so lange und wende mich in dieser Angelegenheit einfach an die hohe Finanzabteilung der kaiserlichen Kanzlei." Denn ohne Praefectus Praetorio war ja eigentlich der Kaiser mein unmittelbarer Vorgesetzter. Und der Kaiser ließ sich für gewöhnlich durch wen vertreten? Durch seine Kanzlei. Also musste ein finanzielles Anliegen zur Zeit wohin? Zum Primicerius Decimus. Das entsprach, soweit ich wusste, genau dem Dienstweg. Und wenn mir auf diesem Dienstweg dann eine leicht überhöhte Reisekostenabrechnung abgenommen wurde, dann konnte da eigentlich niemand später etwas machen - abgesehen davon, dass die Sache ja eh recht schnell wieder verjährte.
    Aber offenbar hatte der Decimer jetzt Lunte gerochen. Er wollte aus unserem kleinen Geschäft einen handfesten Pakt machen, ein Bündnis zum gegenseitigen Nutzen, eine Zweckfreundschaft. Mit den Worten "Besiegeln wir also diesen Pakt." ergriff ich seine Hand und nahm dieses einmalige Angebot natürlich an. Denn seinem Zauselbart zum Trotz war der Finanzprimicerius mir jetzt bereits zum dritten Mal nach der Sache mit der Classis-Wertkarte und meiner Grundstücksurkunde von Nutzen. Und gegenüber meinem Patron konnte es sicherlich auch nicht schaden, wenn ich mich noch mit anderen seiner Verwandten gut stellte. Und weitere Kontakte auf den Palatin waren sowieso nie verkehrt.


    Tja, damit war das dann wohl geklärt. "Ich werde also in den nächsten Tagen den Boten schicken. Und wann immer du einen Gefallen von mir benötigst, weißt du sicher, wo du mich erreichen kannst." Nämlich in der Casa Iulia. "Genauso wie ich weiß, wo ich dich erreichen kann." Ich nahm mal stark an, in der Casa Decima Mercator. Mit einem unerwartet zufriedenen Lächeln (das war hier bisher wirklich besser gelaufen, als ich das hätte erwarten können) sah ich nun also dem Ende dieses Gesprächs entgegen.


    Sim-Off:

    Wenn du nichts dagegen hast, dann würde ich hier gleich im Anschluss mit dem Boten weitermachen - ohne nochmal den langen Weg über die Palastwache auf mich zu nehmen. :)

    Boah! Für seine Worte hätte ich Marcus den Hals umdrehen können! ..wenn ich nicht gerade so aufgelöst weinen würde. Jetzt hatte er auch noch Mitleid mit mir, oder was?! Na, das wurde ja immer besser.. oder auch nicht. Denn selbst in mitleidigem Zustand stand ich nicht unangefochten auf seinem ersten Platz, sondern musste mich seiner Freundschaft zu diesem Germanicus geschlagen geben. Allmählich schaffte ich es, mich wieder zu beruhigen, und nahm die Hände vom Gesicht. "Warum ich das mache, willst du wissen?" Ich schluchzte nochmal. "Ich mache das, weil Tiberius.. Tiberius Varus von den Helvetiern, mein Vetter ist. Und ich mache das, weil ich nicht zulasse, dass sein im Suff undurchdachtes Verschwinden mit Quintilia Valentina, der damals Verlobten des Germanicus Aculeo, von unserer Hochzeit, mir, meinem Vetter oder uns irgendeinen Schaden zufügt. Denn nicht mein Vetter war in seinem Suff für diesen skandalösen Fehltritt verantwortlich, sondern es war die Quintilia, die mich hasst und nur auf die Gelegenheit gewartet hat, meinen großen Tag mit einem ihrer Skandale auf ewig zu verbinden." Dieses Miststück! "Und ihr damals Verlobter Germanicus, der ja der einzige Grund war, aus dem diese quintilische Unperson überhaupt zur Hochzeit eingeladen war, trägt mindestens genauso viel Schuld an der Situation wie die Quintilia. Er hat nicht aufgepasst auf seine Begleitung, falls er es nicht sogar ganz gezielt und bewusst darauf angelegt hat, diesen Skandal heraufzubeschwören. Ganz klar: Der Kerl ist mindestens mitverantwortlich.", führte ich ruhig und besonnen und ganz ehrlich aus.
    Und ich würde nichts auslassen: "Ich habe diesem Germanicus.. also dem jetzt angeklagten Senator, weil sich der andere wahrscheinlich vor lauter Scham" Entweder war er mit Schuld an dieser Sache zwischen meinem Vetter und der Quintilia - oder er hatte auf einer Hochzeit seine eigene Verlobte verloren, wie peinlich! "an den Rand des Imperiums verkrochen hat.. also angeschrieben und finanziellen Ersatz gefordert für den Imageschaden, den sein Verwandter zusammen mit der Quintilia mir, meinem Vetter und uns zugefügt hat." Ich zuckte mit den Schultern. "Seine Antwort lautete im O-Ton, dass ich mich zum Hades scheren sollte. Oder anders ausgedrückt hat er nach Krieg verlangt. Und den kann er gerne bekommen, wenn er so darum bettelt." Der würde sich noch wundern - genauso wie all jene, die sich mir in den Weg und auf die falsche Seite stellten. Und das war keine Drohung, sondern ein handfestes Versprechen.


    Aber zurück: "Das ist der Grund, aus dem ich deinen lieben Germanicus, der ja ach so viel für dich getan hat, öffentlich anklage." Das konnte Marcus nun gut finden oder nicht. Das war mir egal. "Und du hast mich richtig verstanden "anklage". Denn das wirst auch du jetzt nicht mehr aufhalten können. Ein alter Freund und Hausjurist meines Vater, Poppaeus Sabinus, ist bereits mit meiner Vertretung beauftragt." Mein Blick wurde, trotz des verschmierten Make-ups, drohend. "Und wenn du weist, was gut für dich ist, mein kleiner Galbinus, ja? Wenn du weist, was gut für dich ist, dann wirst du dich auch nicht von mir scheiden lassen." Ich nahm mir Zeit, mich langsam aufzurichten, bis ich wieder stand. Dann legte ich die Hände auf meinen Bauch. "Denn ich schwöre dir bei allem, was mir lieb und teuer ist, dass du deinen Sohn niemals zu Gesicht bekommen wirst, wenn du mich verlässt. Er wird als Sergius aufwachsen und mit jedem Tropfen Muttermilch einen lebenslangen abgrundtiefen Hass auf alle Iulier eingeimpft bekommen. Du derweil kannst sehen, wie du nach Bekanntwerden deiner abnormen Neigungen nochmal eine gebärfähige Frau findest, die dir einen Erben schenkt. Du kannst sehen, wie du mit deiner Geschichte dann überhaupt noch jemanden findest, der dein Erbe antreten würde. Ich meine, selbst jetzt bist du für diese Torquata und ihren Vater ja nicht mehr als ein temporärer Platzhalter; kein Ersatzvater sondern ein bloßer, für den Formalakt der Captio notwendiger Platzhalter.", blieb ich ganz ruhig, während ich trotzdem scharf meine Worte formulierte. "Verlass mich und du wirst am eigenen Leib spüren, was es heißt, der Verlassene zu sein."
    Ich schaute Marcus tief in die Augen, während mir nur ganz allmählich bewusst wurde, dass ich mir soeben selbst eingestanden hatte, schwanger zu sein. Natürlich hatte ich dabei keinen Schimmer, ob es nun der behauptete Sohn oder doch eher eine Tochter werden würde (aber mit einem Sohn ließ sich einfach viel besser drohen), wie ich auch nicht wusste, ob das Kind am Ende überhaupt von Marcus wäre. Das hieß: Von einem Marcus würde es garantiert sein. Aber zeitlich kamen da neben meinem Gatten auch noch mein Vetter Commodus und sogar der süße Draufgänger Decimus Aquila infrage.. so rein rechnerisch, wenn ich mir das mal so überlegte....