Beiträge von Decima Flaminina

    Bei mir geht es in der Uni wieder mal einfach nur extrem zu. Ich werde deswegen bis 19.4.2015 kaum/nicht zum Schreiben kommen. Sorry an die, die bereits auf mich warten, es liegt an der Bürokratie der Uni :/

    Sim-Off:

    Hey, Sorry dass es so lange gedauert hat. Scheinbar kam meine PN nie an und dann ging auch schon der Weihnachtstrubel los. Ich schreibe dir hier jetzt einfach mal, du kannst dich ja bei mir melden, wenn du etwas brauchst ;)


    Es war ein herrlicher Tag zum Einkaufen - und einkaufen musste sie. Jetzt hatte sie direkt viel Platz, das musste man ausnutzen! So war der Weg auch dieses Mal wieder der übliche, natürlich würde sie nicht ohne ihre Freundin Lucia shoppen gehen. Die Neuigkeit war allerdings, dass nun auch sie eine Sklavin hatte. Nach all der Zeit alleine war das ein wenig ungewohnt. Aber es war schon einmal gut, dass es jemanden gab die ihre Einkäufe tragen würde! Um ihre Sicherheit machte sie sich allerdings keine Sorgen. Da waren sie doch letztes Mal auch ganz gut davon gekommen. So wollte sie gerade guter Dinge beim Tor hinaus, als sie eine junge Dame, die sich offensichtlich nicht so ganz traute anzuklopfen. Natürlich wusste sie nicht, dass Helena sich tatsächlich gerade überwunden hatte anzuklopfen, als Flaminina einem Wirbelwind gleich herausgestürmt kam. Sofort hielt sie inne und musterte Helena eingehend. "Salve" grüßte sie dann aber auch, ihre Manieren nicht vergessend. "Kann ich vielleicht irgendwie weiterhelfen?" fragte sie dann auch direkt glatt heraus, schließlich schien Helena ein wenig verloren. Das erinnerte sie ganz daran, wie es auch bei ihr vor nicht allzu langer Zeit gewesen war. Und sie hatte sich über jede Hilfe gefreut, die man ihr gegeben hatte. Dies war ihre Chance, diese weiter zu geben.

    Nein, Flaminina hatte keine weiteren Fragen. Sie war wunschlos glücklich - und wollte gerade alles Andere als noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. So nickte sie nur freudig und voller Dank Livianus zu. Ab jetzt konnte das Leben doch eigentlich nur mehr aufwärts gehen, da war sie sich sicher! Aber was sagte Calena da? Was für eine Dummheit! Aber sie konnte dem dann doch auch nur zustimmen. "Genau." meinte sie nur. So langsam wurde sie ungeduldig. Sie wollte ihr Zimmer sehen - und zwar sofort am Besten. Und dann war da noch die Schriftrolle, welche plötzlich so viel wog, wie noch nie etwas auf ihrem Herzen gelegen hatte. Und als würden die Götter Einsehen mit ihr haben, ging in genau diesem Moment die Tür auf und Flaminina wusste, was das hieß. Die Verabschiedung ließ nicht lange auf sich warten. "Danke. Dir auch. Und... genau." verabschiedete auch sie sich mit einem Lächeln - und verließ mit Calena gemeinsam den Raum.


    Sim-Off:

    Sorry, hat ein wenig gedauert - dafür habe ich euch einen hübschen kleinen Schluss hinterlassen :)

    Ja, sonst etwas. Aber Calena dachte schlimmer von Flaminina, als diese wirklich war. Man mochte es kaum glauben, doch sie war kein absolut hoffnungsloser Fall. Ein wenig steckte der Ordnungswahn dann ja doch an - und es war dann auch noch dabei, dass sie Calena mehr und mehr als eine Art Ersatzmama an sah. Und die einzige "Mutter", die in der Nähe war. Calena konnte es wohl auch kaum leugnen, dass diese Ansicht doch irgendwo auf Beidseitigkeit beruhte. Auf jeden Fall war es doch so, dass sie nicht einfach auf die Art, die sie sonst bevorzugte, ihr Zimmer einrichtete. Sie hätte ebenso einfach alles in den geräumigen Schrank schmeißen können, ihre Truhe hinein stellen und Schrank zu, Problem erledigt. Doch schon beim ersten Kleidungsstück hielt sie inne - und hängte es hinein, wie es eben passend war. Bei jedem einzelnen davon kamen ihr Gedanken - meistens an ihre beste Freundin Lucia. Gleich nach diesem Einzug wollte sie es ihr eigentlich mit teilen. Aber es kam doch sowieso immer irgend etwas dazwischen. Und am Ende landete die Truhe dann doch im Schrank - und wurde auch nicht sortiert. Man musste es auch nicht übertreiben mit der Ordnung, oder? Calena würde jedenfalls wohl nicht so viel auszusetzen haben. Oder doch? Manchmal hatte Flaminina das Gefühl, dass die älter Decima sogar dort Unordnung fand, wo sie sie nicht einmal sah! "Alles fertig!" meinte sie schließlich - und stellte fest, dass Calena ja nun nicht mehr ganz so nahe war. Alles hatte eben Vor- und Nachteile. Dann würde sie also diese extra in ihrem eigenen Zimmer aufsuchen müssen. Nun gut.


    Und so klopfte es sehr bald an ihrer Türe...

    Oh nein. Das geschah nicht gerade oder? Das war das denkbar Schlechteste, das sie sich denken konnte. Warum nur war Calena so dermaßen aufgeregt? Warum nur? Natürlich hatte er eine Nachricht gehabt. Sie wusste es. Denn diese lag unter ihrem Bett, gut versteckt in ihrer Truhe. Aber wenn sie eines nicht konnte, dann war es Calena zu belügen - erst recht nicht, wenn diese so aufgebracht war. "Ja... Das habe ich auch gehört..." meinte sie nur wenig freudig. Aber sie hatte eine Idee. Calena brauchte dringend Ablenkung, brauchte dringend Beruhigung. "Komm, lass uns erst einmal ein wenig trinken, Calena." versuchte sie diese zu beruhigen. Aber sie wäre nicht sie selbst, wenn ihr der dazu nötige Nerv nicht fehlen würde. "Und bitte, beruhig dich!" schob sie daher eher gemurmelt, aber dennoch verständlich hinterher. Das war doch nicht auszuhalten, wie sehr dieser Kerl sie immer noch auf die Palme brachte! Sie hatten ein neues Zuhause, sie hatten eine liebende Familie - aber ihr Herz hing eindeutig noch immer an diesem Kerl...

    Natürlich hatte Flaminina die Hilfe angenommen! Das wäre ja noch schöner gewesen, wenn sie ihr Zeug selbst getragen hätte! Das konnte man natürlich nicht von ihr erwarten - und sie hätte sich auch lautstark widersetzt, hätte man sie dazu gezwungen. Gleichzeitig aber hatte sie mindestens so genau wie auch Calena darauf geachtet dass ja nichts schief lief. Irgendwann hatte sie es dann aber doch aufgegeben und hatte Calena machen lassen. Die konnte das ohnehin viel besser als sie. Natürlich war aber auch schon so gut wie alles eingepackt gewesen. Sie war sich einfach sicher gewesen, dass man sie in ihrer Familie mit offenen Armen empfangen würde - und genau so war es ja schließlich dann auch gekommen. Mittlerweile hatte jeder von ihnen ein kleines Zimmer - was das Beste an dem Ganzen war. Flaminina hatte ein eigenes Zimmer! Diesen Gedanken konnte sie einfach nicht oft genug wiederholen und er zauberte ihr jedes Mal wieder ein Lächeln ins bildhübsche Gesicht. Es war garnicht so lang her, dass sie mit einem Karren hierher gekommen waren. Sie ließ die Gedanken etwas kreisen.


    Doch plötzlich hörte sie den Ruf Calenas, Schade eigentlich. Sie hatte einen guten Platz gefunden von dem aus man die Wachen beobachten konnte. Auch das brachte so einige Gedanken zurück. Aber jetzt wandte sie sich ab und ging wieder hinein. "Ich bin schon da, was gibt es denn?" fragte sie ebenso überrascht wie auch direkt wie eh und je. Fast so, als hätte man sie bei etwas gestört. Auf halbem Wege traf man sich schließlich dann.

    Jetzt wurde das Gespräch aber interessant. Das Angebot stand im Raum, man musste es lediglich nur mehr annehmen. Und ja, gnaden Calena alle Götter, sollte sie dieses Angebot ablehnen! Dann würde Flaminina nämlich ihrem Namen gerecht werden. Dann würde ein wahrer Feuersturm über sie hereinbrechen. Aber zum Glück tat sie das ja nicht. Flaminina richtete sich wieder auf, vergessen war der Brief wieder. Auch sie war einmal mehr dieser Familie anzugehören, Blut war letzten Endes ja doch dicker als Wasser. Und ganz vom Luxus abgesehen würde sie sich hier unter ihresgleichen bestimmt um Einiges besser fühlen als alleine mit Calena in der Insula zu versauern. Und sie konnte es kaum erwarten, Lucia davon zu erzählen! Der würden bestimmt die Augen aus dem Kopf fallen, hehe. Jetzt konnte sie sie ja auch einmal einladen! Oh ja, das stand gleich ganz oben auf dem Plan. Schon schmiedete sie ihre Vorhaben für die nächsten Tage, während Calena nüchtern blieb und sich erst einmal für das Angebot bedankte. Oh ja, großzügig war es und wirklich dankbar war sie auch. Nur das zu zeigen war nicht unbedingt ihre Stärke. Auf jeden Fall hätte sie ganz definitiv nicht in die Insula zurück gewollt. Niemals nie! Dass Calena für sie beide sprach war ihr in dieser Situation kein Problem. Damit war es dann ja wohl durchbesprochen. Flaminina freute sich bereits auf ihr Zimmer. Ihr Zimmer! Endlich würde sie ein eigenes Zimmer haben! Ganz so wie zuhause. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Wieder gingen ihr Shoppingpläne durch den Kopf.


    Sie hörte Livianus Worte und musste direkt lächeln. Innerlich, wie auch äußerlich. Das klang doch wirklich gut. Langweilig und leer und auch still würde es bestimmt nicht mehr werden. Sie freute sich über das Willkommen und erst recht über das Zimmer. Als er sich an sie wandte, war sie schon voller Glück. Dennoch fragte er sie und sie versuchte sich so gut es eben ging zusammen zu nehmen. "Natürlich ist es in Ordnung. Ich freue mich sehr darüber, wieder zu meiner Familie nachhause gekehrt zu sein." meinte sie und mehr schaffte sie nicht. Aber das reichte doch hoffentlich? Der Blick ging kurz zu Calena.


    Sim-Off:

    Aber ja doch, gerne! Jetzt geht's los ;)

    Und Flaminina merkte das, spürte es fast schon geradezu. Doch wieder sagte sie nichts dazu, erging es ihr doch nicht anders. Dieses Gespräch, welches Calena da führte, es war für sie beide gleichermaßen wichtig. Wenn Calena falsch interagierte, konnte es passieren, dass sie beide ganz schnell auf der Straße landeten. Aber wirklich? Calena? Nein, DAS war wohl das Unmöglichste überhaupt. Aufgeregt war sie jedoch definitiv, weswegen sie auch nach einem kurzen Schluck wieder die kühle Erfrischung abstellte. Am Ende verschluckte sie sich auch noch! sie hatte zwar keinen einzigen Gedanken an die Zukunft - aber hier wohnen, das würde sie dann doch allzu gerne. Endlich nicht mehr so eine kleine Insula, in der sie nicht einmal ein eigenes Zimmer hatte! Das hatte sie nämlich tatsächlich etwas gestört. Als jedoch die Sache mit dem Brief zur Sprache kam, fühlte sie sich peinlich erinnert. Vielleicht hätte sie ihn ja doch zeigen sollen -- wo war eigentlich der Brief hin? Hatte sie etwa... nein! Sofort sah sie sich etwas hektisch um, fand die Rolle neben sich vor. Sie hatte völlig darauf vergessen, während sie gefaulenzt hatte! Jetzt rutschte sie - wie sie dachte - unbemerkt weiter nach links, um das pergament zu verdecken, welches ihr aus der Tasche gerutscht war. Und setzte darüber hinaus ein unschuldiges Lächeln auf. Das unschuldige Lächeln, welches bei Flaminina nur bedeutete "Ich hab nichts getan!" - gleichbedeutend damit, dass sie etwas ausgefressen hatte. Beim Rest hörte sie zwar zu - aber auch nur mit einem Ohr.


    Ganz im Gegensatz zu ihrem Verwandten. Da wollte sie jedes Wort aufsaugen wie ein Schwamm. Und ihr fiel ein Stein vom Herzen, als er antwortete, dass sie alles richtig gemacht hätte. Und bei seinen Worten weiteten sich ihre Augen ganz schön. Auch, wenn es das war, was sie sich gewünscht hatte, es zu hören war eine völlig andere Sache. Sie war so glücklich, sie wäre ihm glatt am Liebsten um den Hals gefallen! Sie sagte zwar kein einziges Wort dazu - doch das schnelle Nicken, welches Livianus von ihr sehen würde falls er zu ihr hinüber sah, war mehr als genug Antwort.

    Nun, DAS konnte sie laut sagen. Sie waren da völlig geteilter Meinung. Verus hatte ihr zwar immer Sesterzen in die Hand gedrückt, wenn sie danach gefragt hatte - aber er war definitiv nicht die Art Mann, die sie als würdig empfand. Damals, als sie im Wagen saßen, schien alles noch zu passen. Er hatte sich zwar um sie Beide gekümmert, doch behielt er die Zügel in den Händen. Doch schon als sie beim Tor angekommen waren, war er wie ausgewechselt. Calena hatte am Ende das Gespräch mit den Wachen führen können, Verus war nur nutzlos daneben gestanden. Calena wusste das bestimmt noch, wie es auch Flaminina tat. Doch damals hatten sie es Beide auch die Erschöpfung geschoben, es war jedoch niemals besser gewesen. Das war ihre Meinung zu dem Thema. Doch Calena nahm ihn immer noch wo es ging in Schutz und sah es jetzt auch schon kommen, dass ie das wieder tun würde. Dann allerdings würde sie einschreiten, Höflichkeit hin oder her, Familie hin oder her. Sie würde nicht zulassen, dass Calena noch tiefer ins Unheil stürzte.


    Doch dazu gab es keinen Anlass. Calena erzählte die ganze Geschichte von Anfang bis Ende, ließ nichts Wichtiges aus und blieb sogar recht neutral. Sie war vielleicht heißblütig, aber sie war weder gemein noch war sie unfair. Calena schlug sich gut, weswegen sie Calena auch nur zunickte als diese zu ihr hinüber sah. Sie selbst sagte aber nichts weiter dazu und nahm sich leise von den Getränken als diese an kamen. Das war wieder eines dieser Gespräche unter Erwachsenen, zu denen sie nicht unbedingt etwas sagen musste - ganz zu schweigen davon, dass sie dazu überhaupt nichts sagen durfte. Also legte sie sich wieder hin, lauschte der Konversation und ließ die Gedanken schweifen. Verus' Familie war gar nicht so schlecht. Lucia war quasi ihre beste Freundin geworden und auch sonst konnte sie nichts Schlechtes über die Tiberier sagen. Im Gegenteil, das alles erinnerte sie daran, dass sie sich vielleicht wieder bei ihrer Freundin melden sollte. Ob sie ihr wohl einen Brief schreiben sollte? Oder doch lieber am nächsten Tag persönlich bei ihr vorbei schauen? Das waren die Fragen, die sie gerade tatsächlich beschäftigten...

    Ja, irgendwann war es eben vorbei mit ihrer Zurückhaltung. Die Frage war gewiss an Calena gerichtet gewesen doch das hieß nicht, dass sie darauf nicht antworten würde. Vor allem, weil sie sich eher schützend vor Calena stellen wollte. Außerdem wusste sie nur zu genau, dass sie in dieser Hinsicht noch etwas wankelmütig war. Die Worte ergaben dann allerdings auch keinen so großen Sinn, sodass man erst recht noch einmal fragen musste. Aber den Sinn der Sache brachte es dann doch noch zustande, denn der Decimer kam auf die richtigen Ideen. Ob Verus bald vor der Türe stehen würde? Oh, das sollte er nur einmal versuchen! Er hatte die Scheidung beantragt und Calena hatte dem zugestimmt. Ganz gleich dass seine Intention nicht gewesen war es zu beenden, es hatte dem ganzen Spektakel nur noch ein Sahnehäubchen aufgesetzt - zumindest in der Welt von Flaminina, die etwas zuviel Glitzer und Farbe hatte. Sie sah die Stirnfalten ihres Verwandten und kurz darauf auch schon Calenas bösen Blick. Aber davon ließ sie sich nicht einschüchtern.


    "Sehr gerne. Ich würde mich sehr über etwas Wasser freuen, danke vielmals." versuchte sie sich wieder in ihrem höflichsten Ton. Auf jeden Fall aber brach sie das Thema ab, es war genug gesagt worden. Jetzt hielt sie sich wieder im Hintergrund und lehnte sich nach hinten, während Calena offenbar dazu ansetzte ihre Lebens... Leidensgeschichte auszubreiten. Das fand sie gut, denn sie konnte nur so viel für ihre Tante tun. Mit jemand anderem darüber zu reden, erst recht aus der Familie, konnte wahre Wunder bewirken. Mochte sie noch so frech sein, es schlug ein gutes Herz in ihrer Brust. Und ihr Gastgeber sammelte schnell Pluspunkte bei ihr. Es war genau das, was sie sich vom Treffen hier erhofft hatte. Jemanden zu finden, der sie aufnahm, nicht nur häuslich gesehen. Und so würde man auf ihrem bildhübschen Gesicht durchaus eine gewisse Zufriedenheit erkennen, wenn man sich ihr noch einmal zu wandte. Sie musste nicht immer im Vordergrund stehen. Ab und zu reichte völlig aus.

    Ja, so offenherzig empfangen zu werden war genau das, was auch der jüngeren Decima-Dame gefiel und ein Lächeln zauberte. Im Gegensatz zu Calena allerdings, die ein ganz schönes Bündel mit sich herum trug, war sie noch völlig ungebunden und auch unbelastet. Während das typische Feuer der Decimer in Flaminina noch regelrecht loderte war es in Calena zu einer kleinen Flamme zusammen geschrumpft. Deswegen auch der Unterschied der sich hier abzeichnete. Während Calena sich mit Gesprächen aufhielt machte es sich Flaminina schon einmal in einem der angebotenen Sitz- und Liegemöglichkeiten bequem und beobachtete dieses. Aber sie wäre nicht sie selbst, würde sie dabei ihren kleinen vorlauten Mund halten. So lange Calena sprach, war ja noch alles in Ordnung - auch wenn sie die Dinge ganz schön herunter spielte. Als aber schließlich ihr Großonkel 2. Grades (Sim-Off: Ich hoffe ich habe das richtig hingekriegt!) darauf antwortete, sah sie sich aber geradezu dazu verpflichtet, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Denn in ihren Augen redete sich ihre Tante nämlich gerade um Hals und Kragen. Das bemerkte sie nicht zuletzt an den wenigen und auch sehr diplomatischen Worten die er vorbrachte. Es gab viel nachzuholen, ja. Aber Calena schien das alleine nicht zu schaffen. Aber wer wäre sie schon, wenn sie ihrer selbst designierten "großen Schwester" nicht aus der Patsche helfen würde? Sie war durchaus Hilfsbereit. Man musste sich ihr bloß zuerst einmal beweisen, was oftmals bedeutete an einer Mauer aus Sturheit vorbei zu müssen.


    "Ja, wir sind schon länger in Rom aber es war uns bisher einfach nicht möglich hierher zu kommen, weil ständig etwas dazwischen gekommen ist. Dafür möchten wir uns beide aufrichtig entschuldigen." meinte sie und ihr Blick ging kurz zu Calena, dann winkte sie ab. "Ach, er ist nicht mehr weiter von Belang. Wir sind hier doch unter Familie. Sollten wir uns nicht zuerst über uns selbst austauschen?" meinte sie und hatte sich mittlerweile aufgesetzt. Ja, es gab Vieles aufzuholen. Aber das schloss diesen Versager von Mann nicht ein, der ihre Tante so sehr verkümmern hatte lassen.

    Calena kannte sie einfach schon zu gut. Es schien fast so, als konnte sie jeden ihrer Gedanken lesen. Nur häuslich einrichten, das tat sie noch nicht. So unhöflich war sie auch wieder nicht. Aber es war ihr definitiv vom Gesicht abzulesen, dass sie es hier ganz gut aushalten würde. Aber da ging es wohl Calena kaum anders? Also dauerte der Gang in die Bibliothek ein klein wenig länger als für gewöhnlich und kaum gingen die Finger Calenas zu ihren Haaren, kam der Böse Blick - und ein gezischtes "Nicht!". Lange hatten sie gemeinsam an ihrer Frisur gesessen. Da konnte es doch nicht angehen dass sie jetzt, kurz vor dem Ziel, ihre Frisur durcheinander brachte! Und das nur wegen ein wenig Aufregung! Nein, wirklich nicht. Sie folgte ansonsten wieder stumm, Calena und dem Sklaven, bis man dann gemeinsam zur Bibliothek kam. Und einmal mehr kam sie wirklich nicht aus dem Staunen heraus. Das Anwesen sah ja schon sehr eindrucksvoll aus von außen. Aber im Vergleich zu dem, was man innen sah, verblasste das noch einmal. Sie war zwar kein großer Fan von Büchern. Aber ein umso größerer von Ästhetik. Jetzt aber stellte sie sich wieder aufrecht hin, an die Seite Calenas.


    "Salve." grüßte auch sie, wandte den Kopf zu Calena. Was plauderte die denn schon wieder alles über sie aus? Natürlich stimmte es! Es war kein Tag vergangen an dem sie nicht ihre Familie und ihr tolles Anwesen in den Mund genommen hatte. Seit sie es auf eigene Faust ausgeforscht hatte, weil es einfach zu lange gedauert hatte. Wie konnte es sein, dass man bei der Familie ihres Onkels vorstellig wurden aber nicht bei ihrer eigenen? Nein, das konnte in ihren Augen einfach nicht sein. Und jetzt waren sie endlich hier. Aber das Reden, das überließ sie dann doch lieber Calena. Dass es ihr allerdings ähnlich ergangen wäre, ahnte die Jüngere nicht. Das hatte Calena nur allzu gut verheimlicht. War wohl auch besser, es reichte schon wenn sie auf der Nase ihres Onkels herum tanzen konnte, da musste es nicht auch noch die Tante sein. Wobei sich diese Frage ohnehin niemals gestellt hätte. Im Gegensatz zu Verus wusste sie nämlich mit Flaminina umzugehen und ihre Worte trafen dort, wo es weh tat wenn es sein musste.


    Sie sah hinüber zu den Liegen, ging schon einmal einen Schritt und wartete bis Calena sich endlich in Bewegung setzte, nahm dann schließlich wie angeboten Platz. Sie nickte nur auf die Fragen, sie überließ das Reden immer noch Calena. Stattdessen nahm sie eine angenehme Position ein und fühlte sich quasi sofort wohl. Aaah, allein schon dieser Platz war besser als die Insula, in der sie gewohnt hatten! Und dann war da natürlich noch die Freude über ein Familienmitglied. Ihre Gedanken kreisten. Und nur schwierig ließen sich diese in ihrem Kopf halten der wie ein Kessel drohte überzugehen und den gesamten Raum mit ihrem Charakter einzunehmen. Sie hatte viele Fragen. Sie hatte eine gewisse Bitte. Und sie hatte gerade noch soviel Vernunft und Geduld dieses Gespräch in die Hände Calenas zu legen Hoffentlich, ja hoffentlich nur, begann das Feuer wieder etwas mehr in ihr zu lodern! Da war ihr das Zischen auf dem Wagen lieber gewesen als diese stille, fast schon schüchtern zurück gezogene Calena. Ja, bei diesem Besuch ging es ihr um viel mehr als das Offensichtliche.

    Flaminina wusste ganz genau dass sie mit Calena so umgehen musste, damit diese nicht am Ende noch umdrehte und sich wieder in der Insula verkroch. Sie waren fast am Ziel und da ließ sie es sich auch von niemandem nehmen bis zum Abschluss zu kommen - auch nicht Calena. Deswegen wurde diese einfach geschnappt und mitgezogen. Geschickt navigierte die Nichte durch die Straßen und Menschen bis sie schließlich vor einem Tor an kamen. Sofort jedoch änderte sich die Haltung der jungen Decima. Sie ließ die Ältere los und stellte sich aufrecht hin. Es war zwar nur ein Bediensteter, doch ihr Eindruck bei der Familie war ihr wichtig weswegen Calenas Gebete erhört wurden. Kein Wort kam von ihr, keine Bewegung. Calena war hier diejenige die sprechen musste und sollte. Sie hielt sich im Hintergrund und ließ sich schnließlich mit Calena in den Familiensitz geleiten. Triumpfierend aber auch aufmunternd sah sie dabei hinüber zu Calena hinüber. Jetzt würde alles gut werden. Davon war sie felsenfest überzeugt.

    Es hatte lang gedauert, dass sie zu Calena durchgedrungen war. Mit jedem Tag an dem es mit Verus bergab gegangen war hatte sich Calena mehr und mehr zurück gezogen. Nicht nur in der Insula war sie mehr und mehr in ihrer Ecke geblieben. Auch seelisch war es ihr immer bedenkenswerter gegangen, Flaminina hatte schon das Feuer in ihr ausgehen sehen. Doch genau das durfte niemals passieren. Und wenn es hart auf hart kam, war dann doch Calena die allerbeste Freundin, die Ersatzmutter und auch das näheste Familienmitglied das sie hier hatte. Kurzum, niemand war ihr auch nur annähernd so wichtig.


    So war dann bald der Gedanke in ihr geboren dass diese Insula nicht gut für sie war. Nein, sie würde sogar soweit gehen zu sagen dass diese Insula niemals gut für irgend jemanden gewesen war. Nicht für sie, nicht für Calena und auch nicht gut für die kleine Familie, die sie sein hatten wollen. Und was gab es da besseres als sich auf die Familie zu besinnen? Tage hatte es gedauert, Calena davon zu überzeugen dass sie hier weg mussten. Tage, vielleicht sogar Wochen. Die Zeit kam ihr im Nachhinein betrachtet so endlos lange vor.


    Aber heute war es soweit. Flaminina hätte am Liebsten alles mitgenommen doch Calena hatte recht. Das ging nicht. Erstens sah das wirklich nicht gut aus und zweitens... wie hätten sie es überhaupt transportiert? Sie wusste jedenfalls nicht, was aus dem Wagen geworden war mit dem sie in Rom eingefahren waren. Damals, ja damals, war ihre Welt noch in Ordnung gewesen. Sie war eine junge Frau gewesen, mit Wünschen und Träumen. Doch dann hatte sie mehr und mehr zurückstecken müssen. Und am Ende hatte sie sich dann auch noch um Calena kümmern müssen. Musste sie jetzt auch noch, denn sie kannte sich offenbar kein Bisschen in Rom aus. Das konnte man von ihr nicht behaupten. Dank Lucia und der einen oder anderen Freundin kannte sie sich gut genug aus mittlerweile. Und natürlich hatte sie die Casa der Familie mehrmals bewundert! Nur angemeldet, das hatte sie sich nicht. Das wollten sie gemeinsam machen. Als Familie. Ja... als Familie. Lange waren diese Gedanken bereits her. Doch heute würden sie sie endlich sehen, ihre Familie.


    "Hey, Calena! Hierher!" meinte das aufgedrehte Mädchen und winkte ihr zu. Calena musste eigentlich mittlerweile alles über die Casa Decima Mercator wissen. Flaminina hatte einfach nicht aufgehört, darüber zu reden. Aber nun musste sie sich konzentrieren, weswegen sie nicht reden konnte. Und weswegen die ältere Decima wieder in ihren Gedanken versank. Sie seufzte, packte Calena am Arm und schleifte sie eben mit. Es war doch immer wieder das Selbe mit den Erwachsenen, oder? Sie deutete auf ein großes Tor auf dem in großen Lettern die Aufforderung zum Anklopfen stand. Sie richtete sich ihr Kleid, natürlich hatte sie sich für den Familienbesuch heraus geputzt. Und Calena natürlich ebenso gleich mit.

    Statt der Empfängerin meldete sich dieses Mal allerdings eine jüngere Person, Calenas Nichte, mit den Worten Calena sei im Moment beschäftigt und könne gerade nicht zur Tür. Natürlich nahm sie alles entgegen, dankte dem Boten obwohl er seinen Dank wohl schon durch die Bezahlung erhalten hat und wandte sich wieder ihren Aufgaben zu. Sie würde den Brief lesen und das Geld auf den Tisch stellen.


    Doch nach kurzem Stirnrunzeln steckte sie die Tabula ein, sodass es schien als hätte es sie niemals gegeben. Danach unterrichtete sie Calena von der Lieferung.

    Zitat

    Original von Decima Flaminina
    Danke für den Empfang, aber hier heißt es für mich auch leider endgültig Abschied zu nehmen. Vielleicht läuft man sich später einmal wieder über den Weg doch vorerst werde ich mich nicht mit einem anderen Charakter melden. Auch hier wünsche ich viel Spaß und dem IR viel Erfolg weiterhin. Es war eine schöne Zeit.


    Auch hier die Entwarnung. Natürlich will ich bleiben! Sobald ich aus dem Desideratus bin geht es munter weiter ;)


    Auch hier die Bitte zur Aufhebung, dankesehr =)