„Salve“, lächelte Pina Cascas Bruder an. Verwundert schaute sie auf Casca und seinen Bruder. Wieso brachte die Tatsache, dass er lange in Ägyptus war, sie in Sicherheit. Viele Menschen, besonders Händler hielten sich in Ägyptus, Hispania, Griechenland und andere Regionen des Reiches auf, das sagte aber doch nicht aus, dass sie deshalb erprobte Kämpfer waren. „Nun übertreibe nicht, bei euch beiden fühlte ich mich bisher sehr sicher. Ob einer mehr die acht Angreifer hätte verscheuchen können bezweifle ich. Einzig Varias Anwesenheit können wir verdanken, das wir noch leben.“
Erschrocken hielt Pina ein, hatte sie jetzt zu viel über Varia verraten? Nein nur ihren Namen hatte sie ausgesprochen, mehr nicht.
Beiträge von Quintilia Pina
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Original von Varia
Während sie sich schon wieder auf die Mauer schwang rief sie noch. „Wir sehen uns in einem anderen Leben.“ Und schon waren es schnelle leichtfüßige Schritte die die Frau über Mauern und Dächer davon trugen.Pina, die zwischen Casca und Muckel die kleine Straße entlang eilte, war zufrieden sie kamen zügig vorwärts. Zwischendurch warfen sie alle drei ab und an einen Blick nach hinten, es schien alles in Ordnung, zumindest dachte sie das, bis sie einen Schatten wie aus dem nichts wahr nahm. Dieser Schatten entpuppte sich als ein Mann der von einer Mauer gesprungen, direkt vor ihr stand. Aber nein es war nicht nur einer es waren mehrere die um sie herum fast lautlos auf dem Boden gelandet waren und sie umkreist hatten. Dieses „Wenn haben wir denn hier?“ versetzte Pina, die bis jetzt noch immer sehr gefasst war in Panik. Diese hämische Stimme ließ nur Unheil verkünden, die weiteren Stimmen drangen nicht wirklich zu ihr vor, sie dachte in diesem Augenblick an Sila, ihre Zwillingsschwester. Sila, wie gut das du nicht hier bist, so wirst wenigstens du am Leben bleiben und dich weiter um Großmutter kümmern können.
Sie sah sie näher an sich heranrücken, sie drei rückten noch näher zusammen und gleichzeitig wehrlos wie sie waren mehr mir dem Rücken gegen eine Mauer und dann war sie da. Jetzt hatte sie gesehen wie sie von Mauer kommend hinter ihren Angreifern landete. Bei dem aus ihrem lauten „HALT!“ wollte sie rufen, nein Varia was machst du da, sie werden dich auch umbringen. Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, sprach diese aber weiter. Befehlend hart war die Stimme Varias und Pina konnte es nicht fassen, ihre Angreifer ließen sie in Ruhe. Was war jetzt? Varias langer Blick war so sonderbar, die Kälte die in diesem lag, schien einer Traurigkeit und etwas wie Fürsorge zu weichen. Ja als Pina hörte was sie sagte, „Geh nach Hause kleine Römerin, dies ist hier heute kein sicherer Ort für Leute wie dich und deines Gleichen.“ wusste sie es, es war Fürsorge. Besorgt und entsetzt sah sie wie Varia mit dem Schwert auf dem Rücken sich auf die Mauer schwang. Sie gehörte zu ihnen, nicht nur das, sie gehorchten ihr, sie war ihre Anführerin. „Wir sehen uns in einem anderen Leben.“ Diese Abschiedsworte ließen Pina erschauern, sie glaubte nicht, dass sie Varia noch einmal wiedersehen würde. Was war nur geschehen, dass sie sich so verändert hatte? Warum war sie nicht einfach geflohen?ZitatOriginal von Cnaeus Decimus Casca
“Wer war das, Pina?“, wollte ich wissen und ich ließ ihre Hand los, während ich mich nun vollends zu ihr herum drehte. Muckel ließ das Messer sinken und auch ihm war anzusehen, dass er sehr froh über den Ausgang dieses Intermezzos war.
Weiter kamen wir allerdings nicht, denn ich hörte nun die nächste Stimme. Sie rief meinen Namen und ich fuhr herum. “MASSA!“ Meine Miene hellte sich augenblicklich auf. Jetzt waren wir ein zweites Mal gerettet. “Bei den Göttern, bin ich froh dich zu sehen!“ Ich ging einen Schritt auf ihn zu. “Wir waren bei den Spielen, bis die Panik ausbrach. Wir hielten es aber für ratsam zu warten und als Letzte das Theater zu verlassen…. Nur um dann in dieser Straße um ein Haar getötet zu werden!“ Noch einmal traf mich diese Tatsache wie ein jäher Blitzschlag. “Götter….!“, seufzte ich noch einmal und wischte mir über die Stirn.Pina hatte das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben war, eine merkwürdige Stille trat kurz ein und in diese Stille hinein hörte sie Cascas Frage und spürte wie er sie los ließ. “Wer war das, Pina?“ Verwirrt schaute sie ihn an, war das jetzt ein Vorwurf oder doch Freude, dass sie gerettet waren? Gerade wollte sie dem, wie sie fand, sie anstarrenden Casca antworten da kam der nächste Ruf, „ CASCA !!!“
ZitatOriginal von Appius Decimus Massa
„ CASCA !!!“ rief ich. Was machte mein Bruder mit Begleitung hier im Halbdunkel dieser Straße? Blöde Frage. Es war nahe liegend, dass sie ebenfalls in der Arena waren und jetzt versuchten hier weg zu kommen.[B] „ Was um alles in der Welt treibst du hier?“Seine freudige Antwort “MASSA!“ verwirrte sie. Sie wusste aber sofort, zunächst war sie einer Antwort auf seine Frage enthoben.
Erleichtert, dem allen hier entkommen zu sein lehnte Pina sich gegen die Mauer, auf welche Varia sich eben noch gehievt hatte, bevor sie verschwunden war. Jetzt beobachtete sie, wie Casca sich über den der da näher kam freute und hörte wie er diesem, einen erleichterten und dennoch von der vorher gewesenen Panik durchsetzt wirkenden, abgehakten Bericht lieferte. -
Zitat
Original von Cnaeus Decimus Casca
Für Pina war das heute eine vollkommen neue Erfahrung. Zum erstenmal war sie im Schutze eines Mannes und seines Sklaven unterwegs. Bisher war sie meist alleine, ab und an mit ihrer Schwester oder tante und manchmal mit beiden unterwegs. Gelegentlich hatte ein Sklave sie begleitet, doch die gehörten nicht direkt zu ihrem Haushalt.
Jetzt hier erlebte sie einen Mann der sich als erstes um sie, um ihre Sicherheit kümmerte. Pina war zufrieden damit, nicht wegen ihr, nein sie dachte dabei an ihre Tante. Sie wusste sie jetzt in guten Händen.
Zwischen den beiden Beschützern ging es mit dem Versuch, die Wand im Rücken zu haben, in Richtung, des sich am meisten geleerten Ausganges.
An anderen Ausgängen schwappte gelegentlich immer wieder eine kleine Menge Menschen zurück. Ganz so, als ob von Außen etwas entgegen der Flüchtenden in den Ludi herein wollte. Was da wohl los ist, dachte sie.
Beruhigt sah sie dann aber wie sich der von ihnen gewählte Ausgang gleichmäßig leerte. Damit wäre dann die Gefahr des niedergetrampelt zu werden hier wohl fürs Erste gebannt, stellte Pina zufrieden fest.
Mit Casca vorweg und Muckel im Rücken ging es weiter. Endlich sie waren sie am Ausgang angekommen. Aufmerksam lauschte sie. Besonders lautes Geschrei drang auch nicht von draußen herein.
„Vor uns da draußen scheint nicht so viel los zu sein oder was meinst du? Denkst du wir könnten es wagen und einen Weg nach Hause suchen?“ Sie wartete eigentlich darauf das Casca ihr dies bestätigte, hielt es aber nicht lange aus und wollte sich an ihm vorbei drängeln. Hielt dann aber an, sie hatte gesehen, ihnen gegenüber lag eine kleine und wie es schien leere Straße.
Aufgeregt zupfte sie an Cascas Arm, „schau dort drüben, da geht es bestimmt schnell vorwärts.“ -
Zitat
Original von Cnaeus Decimus Casca
Nein, dort hätten wir wirklich keine Chance und die Gefahr war dort sicherlich größer als auf den Rängen. “Muckel! Sei wachsam, damit uns hier niemand von hinten oder der Seite ermeuchelt!“, sprach ich dann meine Sorge aus. Was für ein Durcheinander. Ich konnte schon gar nicht mehr klar denken. Meine Hände legte ich auf den Knauf meines Stockes, während ich versuchte möglichst stoisch auszusehen.
Pina nickte, ja das Bein von Casca machte ihr auch sorgen. Nicht nur die Anstrengung nein auch die Aufregung würden, das Bein zu sehr belasten. „Ach die habe ich auf einem Empfang oder war es ein Besuch, kennen gelernt. “ Grübelnd schaute sie sich unschuldig die Umgebung an. Pina hatte das Gefühl es wäre besser nicht näher auf Varia einzugehen, denn selbst sie fand die Art wie diese sich eben hier fortbewegt hatte schon etwas merkwürdig und dazu noch ihre Aufmachung. Es lag ihr aber fern Varia irgendwelche Schwierigkeiten zu machen.
Mit einem Kennerblick schaute Pina sich dann um. „Also einen guten Überblick haben wir hier schon und niedergetrampelt wie an den Ausgängen werden wir auch nicht. Jetzt fehlen nur noch zwei Sachen um eine noch bessere Position zu bekommen. Wir sollten sehen, dass unser Rücken geschützt ist und wir bewaffnet sind. Nur für den Fall eines Falles“, fügte sie schnell beschwichtigend hinzu. „Rückendeckung gibt es an einer Wand aber Waffen? Ach gut du hast ja deinen Stock, jetzt braucht nur noch Muckel etwas, ja und ich selber auch denke ich.“ Wie gut sind doch Kriegsspiele in der Kindheit, dachte Pina dann selbstzufrieden. Wenn sie das Gequietsche und Gekreische der anderen Frauen hörte, konnte sie sich nur zu ihrer Disziplin beglückwünschen. -
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Original von Cnaeus Decimus Casca
“Ich glaube, wir sollten auch versuchen zu gehen,“[/color] erklärte ich und griff nach Pinas Arm. “Muckel wird dafür sorgen, dass wir nicht unter irgendwelche Füße geraten!“ Ich schaute meinem Sklaven fest entgegen, doch er machte nicht den Anschein, als würde er meutern wollen. Warum auch? “Lass uns gehen!“, sagte ich dann noch einmal in der festen Absicht nach draußen zu gelangen.Pina nickte nur, sie war sich nicht ganz sicher ob sich jetzt in das Gedränge stürzen wirklich das Richtige war. Sie konnte sich vorstellen, dass es für irgendwelchen Dieben, Mördern, Aufständler dann viel leichter war etwas geplantes durchzuführen. Jeder drängte vorwärts, suchte meist vor sich nach einem Vorwärtskommen.
Ruckartig blieb sie stehen. „Meinst du nicht es wäre sicherer hier bei den leeren Plätzen zu warten. Wir haben eine viel bessere Übersicht. In dem Gedränge ist eine Gefahr viel größer. Außerdem wenn du da einmal stolperst geräts du unter die Füße der Flüchtenden.“
Noch immer beobachtete Pina,
als sie mit Casca sprach ihre Umgebung. Sie schaute geradewegs in das Gesicht einer Frau, die ihre Kapuze tief runter gezogen hatte und an ihr vorbei lief. „Varia?“ Die Frage kam etwas unsicher. Sicher das war doch Varia, die Amazone, die sie so sehr bewundert hatte. Leider war der Kontakt abgebrochen und sie hatte keinen Unterricht von ihr bekommen. Ehe sie sie weiter ansprechen konnte war die Frau auch schon in der Menge verschwunden. -
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Original von Cnaeus Decimus Casca
Ich drängte mich an weiteren Zuschauern vorbei und nahm Platz. Hier war die Sicht deutlich besser. Pina war mir gefolgt und auch Muckel hatte sich neben uns gequetscht. Pina jedoch erschien sehr aufgeregt, was ja ganz natürlich war bei den Spielen. Die ganze Menschenmenge schien wie elektrisiert und sie gröhlten und jubelten, wann immer der Bär sich regte. Das allerdings schien Pina nun doch zu entsetzen. “Ja, es ist eine Hinrichtung,“ sagte ich und schaute besorgt drein. “Das ist mal etwas anderes, als immer nur die Löwen.“ Ich fragte mich, ob meine Begleiterin jemals bei den Spielen gewesen war und ob es nicht doch besser gewesen wäre, bei den schlechteren Plätzen zu bleiben, damit sie das Grauen nun doch nicht allzu nah mitbekam. “Warst du noch nie bei den Spielen?“, wollte ich dann vorsichtig wissen, bereit dazu, Muckel loszuschicken, damit er etwas zum Trinken besorgen konnte.Natürlich, dachte Pina wie konnte ich nur so dumm sein, die Spiele wurden doch auch für Hinrichtungen genutzt. Jetzt ärgerte sie sich über sich selber, was gab sie denn hierfür eine Vorstellung ab? Ausgerechnet sie die immer gerne zum Militär gegangen war, machte hier eine auf weibisch. Wenn sie dort drüben die Damen der Gesellschaft betrachtete, dabei schaute sie in Richtung des veranstaltenden Aedil, die gaben sich wesentlich gelassener und nahmen alles als selbstverständlich hin.
Dankbar griff sie die Frage des Decimers auf, „nein, …. ich war noch nie bei Spielen, …. irgendwie war nie Geld dafür übrig.“ Ihr Antwort kam verlegen fast entschuldigend. „Natürlich haben mir meine Freunde von den Spielen erzählt, doch für sie standen natürlich die Gladiatoren im Vordergrund. Ich sehe hier wesentlich besser“, sagte sie dankbar in Richtung Muckel, als die Stimme des Aedilis Curulis ertönte und zur allgemeinen Freude des Publikums die Gladiatorenkämpfe ankündigte. Sie hatte das Endes Verurteilten nicht mitbekommen und war zufrieden damit.
Als sollte ein Murmillo und Thraex miteinander kämpfen, aber was war das? „Hast du das auch gehört?“ Ihre an Casca gerichtete Frage wurde von einer seltsamen Unruhe des Publikums gestört. „Da rufen doch welch nach den Cohortes Urbanae, irgend etwas muss passiert sein.“
Wieder schaute Pina in Richtung Aedil, sie stieß Casca in die Seite. In ihrer Aufregung merkte sie gar nicht was sie getan hatte. „Schau verstehst du das? Die Leibwächter geleiten Frauen nach draußen. Und da, schau wie aufgeregt die Männer sind, was da wohl passiert ist?“
Sie erhob sich damit sie besser sehen konnte. „Wacht auf, Verdammte dieser Erde! Heer der Sklaven, wache auf!“ Laut las Pina vor was sie gerade an der Wand entdeckt hatte. „Ein Sklavenaufstand?“ Leise kam dies jetzt über ihre Lippen. -
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Original von Cnaeus Decimus Casca
Offenbar konnte Pina nicht gut sehen, was im Sand vonstatten ging und noch immer suchten sich Menschen ihre Plätze, was uns natürlich zusätzlich die Sicht nahm. Auch ich spähte nun um einen beleibten Mann herum und versuchte etwas vom Bären zu sehen. “Ach, Muckel, geh doch mal nach vorn und guck doch mal, ob dort noch Plätze frei sind,“ wies ich meinen Sklaven dann an und dieser setzte sich auch sogleich in Bewegung. Leckereien würde er auch später noch holen können. “Das ist wirklich ungünstig, aber ich denke, sobald sich alle gesetzt haben können wir besser sehen,“ sagte ich dann in Richtung Pina. Auf dem Sand ging das Spektakel weiter. “Viellicht findet sich ja noch ein Platz weiter vorn.“ Das hoffte ich zumindest. “Ansonsten können wir dennoch behaupten, dass wir wenigstens dabei gewesen waren.“ Ich lächelte. “Hoffentlich gibt es auch noch Gladitoren. Aber erstmal der Bär. Schau nur, er stellt sich auf seine Hinterbeine! Dem möchte ich nicht gegenüberstehen!“, erklärte ich und reckte en Hals, ob ich Muckel irgendwo sehen konnte. Tatsächlich da vorne stand er und winkte mir zu. Er hatte wohl einen besseren Platz gefunden. “Komm Pina! Dort vorne sind bessere Plätze...“ Ich erhob mich und bedeutete Pina mir zu folgen.Dankbar hörte Pina, dass Casca den guten Muckel aufforderte sich weiter vorne nach freien Plätzen umzuschauen. „Ja ich hoffe es“, antwortete Pina mit einem Seufzer. „Da“, rief sie plötzlich ganz aufgeregt, sie hatte sowohl Kopf wie auch eine erhobene Pranke des Bären für einen Augenblick gesehen. „Wen er wohl niederschlagen will?“ Pina wusste noch immer nicht wer sich bei dem Bären in der Arena befand.
„Sehr schön“, kommentierte sie Casas Aufforderung nach vorne zu Muckel zu gehen wo es bessere Plätze geben würde. Nachdem sie aufgestanden war um ihm zu folgen hörte sie hinter sich die nicht gerade leise Bemerkung, „endlich dann wird es hier ja wieder Ruhe geben“. Sie hob die Schulter, als wenn ich Krach gemacht hätte, dachte sie und folgte dem nach vorne, zu den besseren Plätzen, drängelnden Casca.
Endlich sie saßen auf den neuen Plätzen. Es schien als habe sie weit bessere Sicht. „Siehst du auch besser?“ Diese Frage kam etwas zaghaft, nicht das Casca jetzt schlechtere Sicht hatte. „Beim Pluto, der greift ja einen Mann an“, kam voller Entsetzen von Pina. -
„Ja wirklich, gute Plätze, kommentierte Pina Cascas freudigen Hinweis und folgte ihm. Immerwieder bemüht zwischendurch einen Blick auf das Geschehen in der Arena zu erhaschen. Ein wenig ernüschternd stellte sie für sich fest, es war nicht so großartig in solch einem Ludi zu sein. Nicht, dass ihr das hier nicht gefallen hätte, die Aufmachung, die vielen Menschen die ganze Atmosphäre, in seiner ganzen Komplexität schon, aber und hinter diesem aber steckte ihr Problem. Pina in ihrer scheinbaren kindlich naiven Vorstellung hatte damit nicht gerechnet. Sie hatte sich und höchstens ihre Begleitung noch, alleine vor der Arena gesehen. Sich ganz nahe bei dem Geschehen. Ihr war gar nicht in den Sinn gekommen welch ein Menschenandrang da sein könnte und wie sich diese Masse bewegegen würde, laut sein würde.
Die junge Quintilia wusste nun nicht so wirklich wie sie sich verhalten sollte. Erst einmal ihre Erfahrung mit der Umgebung machen und damit ihre normalerweise starke Entdeckerneugierde freien Lauf zu lassen oder lieber sich von der vielfalt der Eindrücke erschlagen lassen und einfach verstummen.
So antwortete sie auf Cascas Frage nach den Knabbereien mit einem etwas langgezogenem, „hmm“, denn seine vorherige Bemerkung 'ein Bär' hatte sie in den Bann geschlagen. Zuerst hatte sie den Hals gereckt, aber die vor ihr herlaufenden hatten ihr die Sicht versperrt und sie war auf gestanden um sich dann durch recken noch mehr zu vergrößern, was einen hinter ihr sitzenden veranlasste zu nörgeln, „nun setz dich auf deine vier Buchstaben andere wollen auch was sehen.“ Sie fand dass sehr albern, denn sie hatte bisher noch nichts gesehen. Verärgert schnappte sie zurück, „ja doch“ und ließ sich mehr oder weniger, auf ihren Platz fallen. War es das jetzt gewesen und ich muss meine Aufmerksamkeit jetzt nur den Zuschauern widmen? Enttäuscht kamen ihr diese Gedanken. Schade um das Eintrittsgeld, vielleicht würden aber alle anderen irgendwann ihren Platz finden und sie könnte endlich etwas in der Arena sehen, gab sie dann ihre Hoffnung doch nicht auf. -
„Das geht natürlich gar nicht“, hatte Pina gelacht. „Wir sollten uns wirklich etwas beeilen um so schnell wie möglich zu den Spielen zu gelangen“, meinte sie dann noch.
Jetzt standen sie am Eingang des Ludi Apollinaris und staunte. Sie war noch nie hier gewesen und wunderte sich über den Andrang. Ist denn die halbe Einwohnerschaft Roms unterwegs, dachte sie. Ob es wirklich richtig war die Einladung Cascas anzunehmen? Sie konnte aber dann doch dem Drang, endlich einmal Spielen bei zu wohnen nicht widerstehen. Pina drehte sich zu Casca und Muckel um. „Ist das hier nicht großartig fragte sie strahlend. Aber sag wie ist es dir mit dem neuen Stock gegangen? Hat er dir Erleichterung beim gehen verschafft.“
Diese Frage war ehrlich gemeint, denn sie konnte Menschen einfach nicht leiden sehen. -
Ausgiebig betrachtete Pina den schönen Pferdekopf des Stockes und fuhr mit den Fingerkuppen ihrer rechten Hand dessen Form und Konturen nach. „Der ist wirklich schön gearbeitet“, versicherte sie nachdem sie den Stock zusätzlich einmal auf den Boden aufstützte und so den Griff in seiner Funktion testete. „Ach ja, das muss ich dir noch erzählen“, meinte sie und gab den Stock dabei Casca zurück. „Siehst du dahinten den großen Töpferladen?“ Dabei wies sie mit ihrer Hand in die entsprechende Richtung. „Dahinter liegt etwas verdeckt ein kleiner Buchladen, vollgepackt mit Büchern und Schriftrollen. Mittendrin sitzt der Besitzer. Dieser Besitzer nun zeigte mir wo ich ein paar Exemplare der Komödie finden würde. Nach dem Preis gefragt antwortete er, ich schenk es dir, junge Leute sollte man immer unterstützen, bei ihrem Interesse an große Dichter. Was sagst du dazu?“ Pina schaute die beiden erwartungsvoll, nach einem kleinen Lob heischend, für ihren guten Handel an.
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Da standen die beiden schon und erwarteten Pina. Diese sah gleich, Casca hatte sich einen Stock gekauft. Sie nickte anerkennend und meinte, „mit dem Stock wirkst du richtig distinguiert. Er passt wirklich gut zu dir. Darf ich mir den hübschen Kopf ansehen? In dieser Zeit schaust du dir das Buch an und sagst mir, ob es in Ordnung für dich ist, wenn es nicht mehr neuwertig ist.“
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Pina war indes bei allen ihr bekannten Buchhändlern vorbei gegangen. Entweder war das Buch vergriffen, bestellt, gerade eben verkauft, angeblich nicht mehr zu bekommen oder ähnliches. Man kannte ja die Händler mit ihren Ausreden und den Versuchen irgend etwas anderes dem Kunden aufzuschwatzen. Pina schon enttäuscht auf dem Rückweg zu dem Treffpunkt, entdeckte dann doch noch einen alten Laden. Durch die die ausgestellten Prunkstücke von Töpferwaren des Nachbarladens war er leicht zu übersehen. Pina trat ein und ihr schien sie würde erdrückt von der Masse an Schriftmaterialien. Es war keine neuwertige Ware, nein es waren meist abgegriffene, oft vergilbte leicht beschädigte Schriftstücke. Inmitten all dieser Werke, saß ein alter, großer, hagerer Mann auf einem Sitzkissen und las. Er schrak zusammen als Pina plötzlich vor ihm stand, scheinbar war er kaum Kundschaft gewohnt. Auf ihre Frage nach der Komödie lächelte er. „Schau da vorne liegen mehrere, such dir ein Exemplar aus.“ Bei ihrer Frage nach dem Preis lachte er, "ich schenke es dir, junge Leute sollte man immer unterstützen, bei ihrem Interesse an große Dichter.“ Pina konnte ihm nicht genug danken und ging schnell zu der Bank.
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„Ja manchmal sind unsere Götter und ihre Beweggründe schwer zu verstehen“, bestätigte Pina. Sie wollte schon freudig auf Cascas Vorschlag, die Spiele gemeinsam an zu sehen eingehen, doch da war er wieder, der besorgte Muckel mit seinen Einflüsterungen. Vernünftigerweise willigte der Decimer dann doch ein sich einen Stock anzuschaffen. Pina begrüßte zwar seine Einsicht, befürchtete dann aber das Angebot, mit ihm die Spiele zu besuchen, würde über diese Aktion vergessen oder zu zeitraubend sein. „Ich habe eine Idee während ihr den geeigneten Stock sucht, schaue ich mich nach dem Buch um und wir treffen uns dann später hier an dieser Bank. Vielleicht kann lässt du es mich dann später auch lesen. Zu gerne würde ich über die Vogelwelt, König Wiedehopf und dem Himmelskönigreich lesen. Gehört habe ich schon davon aber gelesen noch nicht. Was hältst du davon?“
So zumindest konnte sie sicherstellen, dass sie sich heute wenigstens hier noch einmal begegnen würden. -
„Er hat recht der Muckel“, dabei zwinkerte Pina diesem zu. „Die Rede war von einem Stock und nicht von einer Krücke. So ein Stock kann recht dienlich sein. Einmal kannst du dich darauf stützen, ein anderes Mal bei einem Spaziergang elegant schwingen, was der Damenwelt imponieren könnte. Du kannst ihn als Waffe bei einer Gefahr benutzen, dass beste aber du könntest den Griff besonders gestalten lassen mit dem Kopf eines wilden Tieres oder dem Tier deiner Familie.“ Bei dieser Vorstellung nickte Pina zufrieden.
„Ich stelle aber weiter fest, wir beide haben eines gemeinsam. Wir wurden von Schicksal betrogen, denn wir konnten beide keine Militärkarriere anstreben. Du wegen deiner Verletzung ung ich weil ich eine Frau bin.“
Pina zupfte ein wenig an einer vorwitzigen Haarsträhne herum um dann Cascas Frage nach ihrem Vorhaben zu beantworten. „Eigentlich würde ich gerne zum Ludi Apollinaris gehen um mir die Spiele der Aedile anzusehen. Doch alleine? Abgesehen von der Schicklichkeit, macht es keine Freude. -
“Echt eine Kriegsverletzung? Du warst in einem Krieg? Was ist passiert“ Da hatte Casca doch bei Pina den richtigen Knopf gedrückt. Voll Bewunderung schaute sie ihn an. Wer hätte das gedacht er war ein Kriegsheld.
Pina immer schon voll Bewunderung bei allem was mit Militär zusammenhing, konnte es nicht fassen. So schnell wollte sie Casca jetzt nicht verlassen. Konnte es sein, dass er ein Geschenk für ihre Tante suchte? „Was suchst du denn? Vielleicht kann ich dir helfen“, manchmal war der Rat einer Frau doch wichtig. -
Soll ich jetzt schon nach Hause gehen oder doch auf ein bekanntes Gesicht hoffen, überlegte Pina und meinte sie hätte eine erhobene Hand winken gesehen. Wer kann das sein? Meint der mich? Hinkt der? Ja scheint so beantwortete Pina sich ihre Frage selber. Aber den kenne ich doch, das ist Casca. Eilig näherte sie sich ihm und nach ihrem „Salve“, kam gleich ihre Frage, „was ist los Casca kann ich dir irgenwie helfen?
Hast du dich verletzt? Soll ich Hilfe holen oder sollen dich Muckel und ich, dich nach Hause bringen?“
Pina war ehrlich besorgt und wollte ihm helfen. Dabei fiel ihr wieder das vertraute Gespräch, zwischen Casca und ihrer Tante beim Sklavenmarkt ein. Merkwürdig, sie hat sich noch nicht zu der Situation geäußert, überlegte sie kurz, ehe sie sich wieder auf den hinkenden Casca konzentrierte -
Pina hatte Langeweile und schlenderte unlustig durch die Gänge der Trajansmärkte. Sie hatte gehört es würden Spiele stattfinden. Im Ludi Apollinaris fanden die Spiele der Aedile statt und sie hätte sie zu gerne besucht. Nur es mangelte ihr an einem Begleiter. Alleine konnte sie nicht dorthin gehen und ihr stand Sklave als Begleiter zur Verfügung. Unlustig ließ sie einige Tücher von einem Händlerstand durch ihre Hand gleiten, ehe sie sich ab wand und weiterging.
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Pinas Aufmerksamkeit war zwischen Casca, ihrer Tante und der Versteigerung hin und her gehuscht. Sie hatte Casca wieder erkannt aber mehr auch nicht, um so verwunderter war sie jetzt. Ihr war nicht entgangen, das ihre Tante und er ein etwas vertrautes Verhältnis zueinander hatten. War da irgend etwas geschehen während sie und Sila in Mantua waren? Musste doch wohl sein, wieso auch sonst bot er ihr einen Sklaven zu ihrer Sicherheit an. Auf das Gespräch später, zu hause, war sie schon sehr gespannt.
„Hach, so etwas dummes“, entfuhr Pina dann, nachdem sie sich der Versteigerung zugewandt hatte. „nun ist die Versteigerung vorbei, natürlich hat deine kleine Mitbieterin den Sklaven erhalten. Wer sind die eigentlich? Früher habe ich die nie in der Stadt gesehen. -
Sim-Off: Vielen Dank für die öffentliche Vorführung. Eine PM hätte schon gereicht.
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Sim-Off: Sorry für den Kurs wurde geworben mit 'Wird also hauptsächlich SimOn sein..'Dann fehlt für mich der Zusatz, aber bitte nur fragen und antworten ausspielen. Oder wie Schule im 19.Jhd. anfang 20.Jhd. Ich war ernstlich der Meinung, erst einmal kennenlernen wäre normal. Bei der Frage warum ich an dem Kursus teilnehme, sehe ich kein feiern.
Pina runzelte die Stirn. Auch diese Stunden ziehen vorbei. Hauptsache ich lerne etwas, dachte sie. "Sicher Meister," antwortete sie, "sollte mein Anblick dich oder andere stören, so folge ich euch unauffällig und antworte nur wenn du mich ansprichst."