[Ludi Apollinaris] Die Spiele der Aedile

  • Sie war in der Mitte der Leibwächter
    als sie ihren Verwandten sah Marcus Octavius Maro.
    Sie war erleichtert wenn er hier war wurde es schnell Ordnung geben.
    Sie lächelte diesem kurz zu.
    Und folgte der Claudia

  • [...] So kam er also doch noch zu den Spielen. Nur eben anders als er erwartet hatte. Den Weg von der Castra hierher hatten sie im Laufschritt absolviert und er war froh über das viele Training während der Grundausbildung. Vielleicht wäre es ein Vorgeschmack auf die vielen Schlachten, die noch geschlagen werden wollten. Wie befohlen ging es, nachdem sie angekommen waren, im Gleichschritt voran und man konnte schon die Panik erkennen, die die Massen erreicht hatte. Viele versuchten die Ränge zu verlassen und aus dem Gebäude zu gelangen. Scaeva schaute sich um und bei genauerem Hinsehen, erkannte er auch die Wand, an welche eine Botschaft geschmiert war: ‚Wacht auf, Verdammte dieser Erde! Heer der Sklaven, wache auf!‘. Sollte das wirklich bedeuten, dass ein Aufstand im vollen Gange war? Und wie sollte man die Sklaven von ihren Besitzern unterscheiden? Gekämpft wurde hier jedenfalls nicht, zumindest sah es nicht so aus. Mit den Schilden feste im Griff, bahnte sich die Truppe ihren Weg. Hoffentlich würden bald weitere Einheiten eintreffen. Scaeva und der Rest der Truppe wartete nun auf den nächten Befehl, einsatzbereit und wachsam. Dabei war der Helvetier immer wieder versucht, nach seinem Gladius zu greifen, doch der Optio hatte natürlich recht. Wahrscheinlich würde ein solches Vorgehen nur noch für mehr Unruhe sorgen.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    "Bringt meine Verlobte ihn Sicherheit. Umgehend. Geleitet sie zur Villa Flavia, weicht nicht von ihrer Seite." dass es sich um einen 'Sklavenaufstand' handelte wusste Scato in diesem Moment natürlich nicht, doch so oder so hatte er bei seiner handverlesenen Leibwache keine Bedenken. Ein kurzer Blick galt der Octavia, er wägte ab...
    "Geleitet die Octavia und ihr Gefolge ebenfalls zur Villa." sagte er knapp und wandte sich dann an seine beiden engsten Vertrauen Lupus und Angus "Ihr bleibt bei mir. Wir bleiben hier, ich muss mein Gesicht wahren."
    Ein kurzer Blick galt noch seiner Verlobten, bevor Scato sich wieder in Richtung Ehrentribüne aufmachte. Es war nicht so, dass er besonders tapfer war. Vielmehr war seine Furcht vor den politischen Konsequenzen einer Flucht größer als die vor etwaigen Verbrechern, die ja scheinbar recht wahllos töteten.


    Sassia sah erschrocken auf. Was bei allen Göttern war hier los? Dankbar blickte sie ihren Verlobten an, trotz der Unruhe und der unübersichtlichen Situation behielt er den Überblick und gab die nötigen Anweisungen. „Mein Großvater? Meine Schwester?“ fragte sie dennoch. Aber sie wusste, das auch ihr Großvater zuverlässige Sklaven hatte, die wohl niemals die Hand gegen ihren Herren erheben würden oder? Sie fasste nach der Hand der Octavia. „Du kommst nicht mit?“ frage sie mit schreckgeweiteten Augen ihren Verlobten. Er wollte wirklich hierbleiben? Ja wollte er offensichtlich. Er wollte wohl demonstrieren, dass er sich von niemanden einschüchtern ließ. Sie nickte ihm sorgen voll zu. „Pass bitte auf dich auf.“ Ein Blick fiel auf seine Leibwächter. „Achtet gut auf ihn.“
    Sie kamen bei ihrer Schwester und ihrem Großvater vorbei. „Silana? Großvater? Kommt schnell mit. Es ist nicht sicher hier.“ Schnell gab sie den claudischen Sklaven Anweisungen. Ein Teil würde sie begleiten. Ein anderer Teil zur Villa eilen um diese zu sichern. Nicht noch einmal sollte die Villa der Claudier geplündert werden. Dies war während des Bürgerkrieges geschehen. Hier und heute sollte nichts der gleichen passieren. Die Skalven nickten ihr zu und verschwanden. Der andere Teil bildete nun einen sicheren Kreis um die Herrschaften und geleitete sie weg von dem Ort des Geschehens.

  • Ein Spaziergang durch die Stadt Rom. was konnte man sich nicht eher wünschen. Und wenn man dann auch noch in Schweinsgalopp durch die Strassen eilt macht es doppelt soviel Spass. Und man war auch wesentlich schneller dort wo man hin wollte.


    Wollte....Furius wollte eigentlich gar nicht zu den Spielen...aber meistens kam es anders als man denkt.


    Das Schild vor sich haltend schob er sich im Gleichschritt mit den anderen nach vorne. Viele der Besucher hatten anscheinend die Orientierung verloren denn ein unkoordiniertes Hin-und Her war das einzige dass richtig gut funktionierte.


    Wie nun aber genau vorgegangen werden musste blieb dem Optio über. Er hatte zu entscheiden welche Mittel und Wege eingeleitet werden mussten um hier wieder Ordnung und Ruhe herzustellen.
    Die Linie der Urbaner schob sich langsam durch die vorbeieilenden Gäste die es bereits geschafft hatten von den Tribünen nach aussen zu eilen.

  • Vor sehr viele Jahren stand Marco selbst im Sand einer solchen Arena. Damals verließ er sie siegreich und gelangt so zu den Claudiern. Seither kämpfte er nicht mehr, aber er trainierte regelmäßig, weil er nicht nachlassen wollte und auch nicht durfte. Seine neue Aufgabe beinhaltete den Schutz der Familie Claudia, insbesondere den seines Herrn Claudius Menecrates.


    Seine Aufmerksamkeit galt den Kämpfen im Sand. Sie packten ihn, doch irgendwann mischten sich Rufe und Schreie in den Jubel, die keinen Zusammenhang mit dem Verlauf der Kämpfe in der Arena besaßen. Marco sah sich um und erkannte Tumult auf hinteren Rängen, die zwar entfernt von den Plätzen der Senatoren langen, aber da sich nach einem kurzen Gewühe eine Panik ausbreitete, trat er an Menecrates heran.


    "Dominus, ich empfehle, die Arena zu verlassen und zwar baldigst." Er wies mit dem Arm zu den Rängen, wo sich zwischen die flüchtenden Zuschauer immer mehr Urbaner mengten, die nach dem Panikherd suchten. Ob sie ihn bereits lokalisierten, konnte Marco nicht erkennen.

  • Mehr die Pflicht als das Vergnügen zog Menecrates zu den Spielen. Er musste repräsentieren und er wollte seinen Enkelkindern den Zugang zur Gesellschaft erleichtern. An Gesprächen beteiligte er sich, wenn möglich, nicht und er verfolgte auch nicht die Gespräche seiner Enkelkinder. Sein Blick schweifte häufig genug von den Vorgängen in der Arena ab. Manchmal suchte er eine Wolke und verfolgte deren Bewegungen am Himmel oder er beobachteten Menschen auf den Rängen, wenn sie voll gierigem Vergnügen ein Auftreten an den Tag legten, das Irren glich. Entsprechend abgelenkt, bemerkte er die ausbrechende Panik ein klein wenig zeitverzögert. Zum Glück besaß er aufmerksame Liktoren und Leibwächter, wie Marco.


    Sein Kopf ruckte herum und Unverständnis zeichnete sein Gesicht. Er begriff nicht, wer mit wem stritt, ob überhaupt gestritten wurde oder ob eine Art Anschlag vorlag. Er entschied, die Arena zu verlassen und erhob sich. In dem Moment, wo er seine Enkelkinder ansprechen wollte, bemerkte er den Aedil Flavius, der auf Sassia zustrebte. Er ließ sich den Weg zu seinen Enkelkindern bahnen und gewahrte Sassias Ruf nach ihm zu Silana.


    "Wir gehen geschlossen", rief er zurück. Da ihn Liktoren schützten, gab er Marco den Wink, zu seinen Enkelkindern zu eilen. Er konnte dem gebahnten Weg weitgehend schnell folgen, da er Helfer besaß, wobei schnelles Gehen in einer unbequemen Toga schier unmöglich umzusetzen war. Er sah, wie Sassia von Helfern fortgeführt wurde, glaubte, es könnte n Sklaven des Flavius sein, war sich aber nicht sicher.


    "Silana!", rief er, da sie ihm weitgehend unversorgt erschien. Er gelangte zu einem Ausgang, blieb dort aber stehen, um zu verfolgen, was mit seinen Enkelkindern geschah. Endlich kamen sie in seine Nähe, sodass sie sich zu einer Gruppe einen konnten.


    Für Menecrates stand fest, dass er in die Villa Claudia eilen würde. Er wusste nicht, dass Scatos Sklaven für Sassia einen anderen Auftrag auszuführen hatten. Und hätte er es gewusst, dann hätte er massivst widersprochen. So eilten sie durch einen Gang aus der Arena.

  • Zitat

    Original von Cnaeus Decimus Casca
    “Ich glaube, wir sollten auch versuchen zu gehen,“[/color] erklärte ich und griff nach Pinas Arm. “Muckel wird dafür sorgen, dass wir nicht unter irgendwelche Füße geraten!“ Ich schaute meinem Sklaven fest entgegen, doch er machte nicht den Anschein, als würde er meutern wollen. Warum auch? “Lass uns gehen!“, sagte ich dann noch einmal in der festen Absicht nach draußen zu gelangen.


    Pina nickte nur, sie war sich nicht ganz sicher ob sich jetzt in das Gedränge stürzen wirklich das Richtige war. Sie konnte sich vorstellen, dass es für irgendwelchen Dieben, Mördern, Aufständler dann viel leichter war etwas geplantes durchzuführen. Jeder drängte vorwärts, suchte meist vor sich nach einem Vorwärtskommen.
    Ruckartig blieb sie stehen. „Meinst du nicht es wäre sicherer hier bei den leeren Plätzen zu warten. Wir haben eine viel bessere Übersicht. In dem Gedränge ist eine Gefahr viel größer. Außerdem wenn du da einmal stolperst geräts du unter die Füße der Flüchtenden.“
    Noch immer beobachtete Pina,
    als sie mit Casca sprach ihre Umgebung. Sie schaute geradewegs in das Gesicht einer Frau, die ihre Kapuze tief runter gezogen hatte und an ihr vorbei lief. „Varia?“ Die Frage kam etwas unsicher. Sicher das war doch Varia, die Amazone, die sie so sehr bewundert hatte. Leider war der Kontakt abgebrochen und sie hatte keinen Unterricht von ihr bekommen. Ehe sie sie weiter ansprechen konnte war die Frau auch schon in der Menge verschwunden.

  • Die Gewalt ist doch nur noch das Mittel zum Ziel,
    Unterbewusst wirst du Teil dieses Spiel's.
    Also zieh in den Kampf
    doch dann wunder dich nicht,
    wenn der Zorn den du säst
    in Gewalt nieder bricht.


    Da liefen sie wie die Hasen. Sie drängt nach draußen, verließen panisch die Spiele. Varia beobachtete das ganze. Sie hockte im Schutze des Schattens auf einem der Dächer und konnte von hier aus alles beobachten. Sie sah alles. Sie sah die Rauchschaden die vereinzelt aufstiegen und sie wusste, das es ihre Leute waren, die anfingen die Häuser der Römer zu plündern. Ja die Unterdrückten holten sich nun was ihnen zustand. Sie holten sich ihren Lohn. Sie nahmen das Gold und alles wertvolle, verließen sie ein Haus legten sie Feuer. Dies tat sie nicht nur aus Hass – nein es steckte eine Taktik dahinter. Varia hatte genaue Anweisungen gegeben. Sie war eine erfahrene Kriegerin.
    So hatte sie angewiesen, dass man in alle Himmelrichtungen ausströmen und überall plündern und Brände legen sollte. Sie wollte Chaos. Sie wollte, dass es für die Soldaten so unübersichtlich wie nur möglich wurde. Sie wollte, dass sie in alle Richtungen ausströmen mussten. Sie wollte ihren Gegner teilen. Sie wusste sehr wohl, das die Soldaten ihnen an Ausrüstung und an Zahl über legen waren, aber auch sie waren viele. Es hatten sich in den letzten Wochen viele angeschlossen. Rom behandelte nicht nur seine Sklaven nicht gut. Auch jene Arme, die ihr Leben in der Subura fristeten die heute nicht wussten, was sie morgen essen konnten hatten sich ihnen angeschlossen. Sie waren nun mehr als Tausend. Und doch hatten sie nur eine Chance wenn sie die Römer zwangen sich aufzuteilen. Wenn sie Panik und Unübersichtlichkeit schafften. Wenn sie die Römer zwangen in kleinen Gruppen zu agieren. Sie hatten den Vorteil, dass sie jeden noch so dreckigen Winkel dieser riesigen Stadt kannten. Ja sie kannten alles. Sie hatten den Dreck dieser Stadt gefressen. Sie waren es, die hier im Dreck im Schatten der Stadt gelebt hatten. Es war der Boden der Römer, der Boden der ewigen Stadt und doch waren es Varia und ihre Anhänger, die sich hier auskannten.
    Man hörte Schrie aus allen Richtungen. Man sah die Soldaten die zu den Spielen strömten. Varia erhob sich uns spannte ihren Bogen. Sie kniff ein Auge zu, es war kein einfach Schuss. Der Wind der ihre Wange streifte zeigte ihr an, dass er leicht aus Süd kam, entsprechend positionierte sie ihren Bogen neu und nahm einen der Soldaten ins Visier. Mit einem sirrenden Geräusch verließ das tödliche Geschoss den Bogen und flog in dem für Pfeile so typischen Bogen. Er legte die Strecke von weit über hundert Meter zurück und fand doch sein Ziel. Der Pfeil bohrte sich in den des Hals Soldaten. Varia verfolgte den Pfeil genau. Ja sie hatte nichts verlernt. Der Bogen und sie bildeten immer noch eine Einheit. Schon war ein zweiter und ein dritter Pfeil unterwegs auch von den Dächern anderer Häuser folgten nun Pfeile und prasselten auf die Menschen und Soldaten bei den Ein- und Ausgängen nieder. Nur wenige Augenblicke dauerte dieser Pfeilregen, dann hörte er so plötzlich auf wie er gekommen war. Varia glitt von dem Dach herunter, eine Hand lag dabei an dem Schwert, das unter ihrem Umhang verborgen war. Sie lächelte Dracon an, nickte ihm zu und sie verschwanden gemeinsam in den Gassen der Stadt.

  • Nur zu gern bot Flora ihrer neuen Freundin unterschätzen an.
    ,,Keine Angst,er ist nicht allein,seine Leibwächter werden ihn schützen,er wird sich auch besser konzentrieren können wenn er weiss das du ihn Sicherheit bist
    Lächelte sie die claudia an. Komm wir müssen hier weg,,


    Die junge Claudia rief ihren Verwandten zu sich ebenfalls in Sicherheit zu bringen was sie auch taten.
    Sie blieb bei der jungen Claudia,hier fühlte sie sicher.
    Da wurde einer der Leibwächter zur Seite gestoßen,der widerum auf sie fiel und sie in die Menge schubste.


    Flora versuchte zu rufen doch weder ihr Gefolge noch das der jungen Claudia hörte sie.
    ,,So eine Schande,die Götter mussten heute wahrlich einen schlechten Tag haben,,
    Sie fand sich nun in der Menschenmenge wieder die zum Ausgang zustrebte.
    Doch es gab kein vorwärts kommen.
    Selbst das aufstehen war schon eine Kunst gewessen,ihr Knöchel schmerzte.
    In diesem Moment hatte sie wirklich Angst in dem Mob umzusetzen kommen.
    Sie wusste die Chance mit einem verletzten Knöchel durch die Menge zu kommen war gleich null.
    Sie fand sich in Gedanken schon damit ab bald ihren Ahnen zu begegnen

  • Optio Maro war gerade im Begriff die geschmacklose Schmiererei über die Verdammten der Erde zu untersuchen, als es mit einem Mal anfing Pfeile zu hageln und in Sekundenbruchteilen hatte es mehrere Kameraden erwischt.


    "Schilde hoch! Schwerter! Wo sind die Schweine?!"


    Hektisch sah er sich um. Pfeile. Müssten von oben kommen. Dächer. Unter seinem Schild hindurch suchte er die umliegenden Dächer ab. Wer konnte so wahnsinnig sein und mitten in der Stadt ein Gefecht anfangen? Dann machte er sie aus. Ein ganzes Stück entfernt auf den Dächern der Häuser, die die Arena umgaben waren undeutlich Gestalten mit Bögen in der Hand zu erkennen.


    Die Panik um sie herum potenzierte sich natürlich, das Gedränge wurde zu einem wüsten Gewühl. Die Urbaner hatten nicht den Hauch einer Gelegenheit auch nur in die Nähe der Feinde zu gelangen.


    "Verdammt."


    Wenn man einmal eine Ballista brauchte...


    "Du, Cerretanus! Du schaffst dich jetzt zurück zur Castra und forderst Verstärkung an. Sofort. Verpass jedem eins, der dir im Weg steht. Und halt den Schild oben."


    Der Tiro war für den Botengang sehr geeignet. Die Milites behielt er bei sich, falls ein weiterer Angriff erfolgte.

  • Eerschrocken blickte Cerretanus um sich als er das Surren hörte. Knapp verfehlt ihn einer der Pfeile der schliesslich ein andere Ziel fand. Der Kamerad hinter ihm brüllte auf vor Schmerz und knickte ein. Der Pfeil ragte aus dessen Oberschenkel und Blut rann in einem dünnen Faden über das Bein auf das Pflaster.


    Dann schrie der Optio......Also ob die Soldaten der Corhorten ein Organismus wären, rissen diese ihre Schilde hoch und deckten so den Raum von schräg oben ab. Tock..Tock tock tock..........Die Pfeile die angeflogen kamen trafen auf die Schilde.


    "Optio......Jawohl Optio" brüllte der Furier zurück und wand sich, das Schild über seinen Kopf haltend durch die Reihen seiner Kameraden in die entgegengesetzte Richtung.


    Nach wenigen Metern hatte er eine Hausecke erreicht und war nun ausser Reichweite der Bogenschützen.


    So schnell es ihm möglich war lief er nun den Weg zurück zur Castra, wobei seine Rechte immer am Knauf des Schwertes lag, bereit es zu ziehen und auch einzusetzen.


  • Silana schmunzelte frech. Diese Frau schien eine interessante Wesensart zu besitzen, denn die Aurelia schien genau auf jenen Kommentar abzuzielen, den sie selbst gerne gegeben hätte. Insofern konnte Silana nur insgeheim aufrichtig danken, indem sie langgezogen verstehend nickte. Die Claudia würde sich nach einigen Eskapaden nicht mehr öffentlich unhöflich äußern und diese Aussagen nur noch versteckt tätigen. Es war nicht an ihr, hier grobe Urteile zu sprechen. "Es freut mich ebenso, dich kennenzulernen," grüßte Silana erwiedernd. "Ja, ich bin eine Enkelin des angesehenen Claudius," akzeptierte sie die Frage und antwortete sogleich. Eine heimliche Freude schwang darin mit. Silana war ihrem Großvater wirklich dankbar und die Wortwahl sollte ihn ehren. Menecrates war nicht nur angesehen im Senat, sondern auch bei ihr selbst. Immerhin hatte dieser liebenswerte Mann ihr einige Fauxpas und Lapsi verziehen. Silana war nicht immer einfach und galt mitunter auch als Wirbelwind, der oft nach seinem Kopf handelte und manchmal nicht wirklich plante. Menecrates hatte oft Mitgefühl gezeigt und war auf Silana eingegangen, ohne seine eigene Pflicht zu vergessen. Er hatte geholfen, dass sie auf Kurs blieb. Mit züchtiger Einstellung und dennoch einem warmen Herzen für seine Enkelinnen, war er ein Fels in der Brandung für das chaotische Leben der Claudia Silana. Während Silana sprach, versuchte sie im Gesicht ihres Gegenübers zu lesen, ob sie bekannte Emotionen oder versteckte Gefühle ausmachen konnte. Es war immer hilfreich, insbesondere als Dame von Stand, die Tretfallen und Fallgruben der öffentlichen Konversation zu kennen. Es war ein schwieriges Feld, das Silana gerne betrat, denn sie liebte das eloquente Spiel der Worte und schattierten Masken der selbsternannten Elite, die mitunter auch nur von Eitelkeiten und Lügen durchzogen waren. Die Aurelia nahm dankend Platz, so dass Silana über diesen kleinen Sieg munter Luft durch beide Nasenflügel stieß, bevor sie ihren Kopf wieder in Richtung Arena wandte. "Willkommen in der ersten Reihe, Aurelia," scherzte Silana bissig, ohne diesen Satz wirklich gebissen zu betonen aber er rutschte ihr so heraus. Immerhin waren sie praktisch in der ersten Reihe des Gemetzels, was sich gleich noch als Bedrohung herausstellen konnte. Zudem mochte Silana diese Spiele ohnehin nicht wirklich. Sie waren ihr zu plumb und zu einfach. Es fehlte an Theaterwert; an wirklichem Charakter. Blut im Sand, war nun wirklich keine Bereicherung für ihr Leben. Eher die Musik oder ein gutes Gespräch. "Genieße den Blick," zögerte sie kurz mit den Worten aber sprach dann halbverschwommen diesen Satz und stützte ihr Kinn auf die Handfläche, welche sie aufrecht auf die Lehne gestellt hatte. Scheinbar war diese Aurelia doch nicht so interessant, wie erhofft. Sie mochte die Spiele mehr als ihr Gespräch. Silana enttäuscht von dieser Erkenntnis, schloss für einen Moment die Augen und ging in Gedanken zum Kuchenstand, unweit des Einganges zur Anlage. "Ja, sie ist meine Schwester," ließ sie beiläufig diese Antwort auf die Frage der Aurelia fallen und schien in ihren Worten nicht mehr so energiegeladen, wie am Beginn des Gespräches. Es fehlte diesen Worten an Wirkungsmacht, so dass sie fast tonlos am Boden zerschellten, wie gebrabbelter Gesang. Doch die Ereignisse überschlugen sich. Andere Geräusche durchdrangen den Augenblick. Silana öffnete müde ihre Augen und blickte sich ohne Hektik um. Etwas geschah in der Menge. Waren das Soldaten dort? Etwas passierte, was ihr Herz aufhorchen ließ. Ein kleiner Funke Angst entfachte sich in ihr und durchbrach die Langeweile. Silana fühlte etwas, was sie lange nicht mehr gefühlt hatte und es gefiel ihr. Adrenalin putschte auf, als das Geschrei laut wurde und ihr klar wurde, was geschehen war. "Aurelia," rief die junge Claudia und zog die nun nicht mehr ganz so Fremde von ihrem Sitzplatz auf. Die Menge schob sich hinter ihrem Rücken vorbei und auch ein paar Senatoren traten unter ihrem Schutzgeleit zwar keine panische Flucht an aber verschwanden durch einen separaten Ausgang. Mit ihren Augen suchte sie Sassia und Großpapa. Sie wollte diese nicht verlieren. Nicht heute. Die Panik umwogte die Frau, wie eine Welle, die gänzlich ruhig schien und schließlich näherten sich zwei Sklaven. Wortlos nickte Silana und folgte den Helfern mit der am Arm gezogenen Aurelia, die sie hier nicht allein lassen wollte. Sie erreichten Silanas geliebten Großpapa. Silana hörte den Ruf ihres Großvaters. "Hier bin ich," rief sie diesem erleichtert zu, als sie sich in seiner Nähe befand und nun auch von seinen Liktoren umschützt wurde. "Kommst du mit uns? Oder hast du einen eigenen Weg vor dir, Aurelia?" - fragte Silana, bevor sie ihrem Großpapa folgen würde, der bereits dezent in Richtung Ausgang strebte. "Geht es euch gut?" - schob sie dann noch hektisch in Sorge um ihre Familie nach. Es zeichnete sich Angstschweiß auf ihrer Stirn ab und auch die Haare wirkten nun deutlich zerzaust. Sie ließ vom Arm der Aurelia ab und suchte die Hand von Menecrates und Sassia, um darin Halt zu finden. Sie brauchte jetzte ihre Familie, denn ihr Herz schien zu versagen, als sie dieses Rauschen im Halse und im Gesicht spürte. Immer Soldaten. Immer mehr Unruhe. Die Situation war nicht mehr unter ihrer Kontrolle. Silana weitete ihre Augen und schluckte mehrfach heftig, während sie Luft durch ihren Mund einsog. Schließlich bemerkten ihre geweiteten Augen, im Gedränge, eine umgestürzte junge Frau. Es war diese Frau, die sie vorhin abfällig bewundert hatte. Eine böse Freude kam in Silana auf, dass diese Frau vielleicht genau das passende Schicksal gefunden hatte aber die gute Seite ihrer Seele meldete sich kurz nach diesem Gedanken. Silana fasste sich erneut ein Herz, verdrängte die eigene Panik und den Kontrollverlust über ihre Wahrnehmung. "Dort," sagte sie und drängte sich durch die Liktoren, um der Octavia zu helfen. Sie reichte dieser Dame ihre Hand und deutete mit der anderen in den Kreis der Liktoren, Sklaven und Wächter, die Menecrates und seine Familie schützten. "Komm' mit uns," forderte Silana ein und blickte Octavia Flora ernst an, denn sie konnte ihr aus dieser Position nicht helfen. Diesen kleinen Schritt musste Flora noch alleine schaffen. Wenn es auch mit letzter Kraft war. Danach würde Silana sie stützen. Silana war sich recht sicher, dass diese Frau das schaffen würde, denn sie war bereits aufgestanden und musste wirklich nur noch diesen Schritt zur helfenden Hand einer Claudia gehen. Es war diese merkwürdige Seite an ihr und mit ihr, welche sie sicherlich seltsam machte. Silana ließ niemanden zurück, auch keine potenzielle Nebenbuhlerin. In dieser Sache waren sie nun alle Römer und Römer standen bei Gefahr zusammen. Immer.

  • Es war eine wahrhaft beschissene Situation, in die Maro und seine Leute da hinein geraten waren.
    Und es war nicht nur aus dem Grund beschissen, dass sie angegriffen wurden wurden. Nein, damit mussten Urbaner im Grunde jeden Tag rechenen. Das größte Problem war das allgegenwärtige Chaos um sie herum. Wie eine wogende und panische Urmasse konnte man den gewaltigen Menschenhaufen in keinster Weise mehr einschätzen, lenken oder gar beruhigen. Schon gar nicht mit den paar Mann, die Maro mitgebracht hatte.


    Selbst als der Beschuss aufgehört hatte rannten natürlich trotzdem immer noch alle durcheinander, Leute kreischten, stürzten, wurden niedergetrampelt.


    Die militärische Disziplin hatte verhindert, dass seine Einheit auseinander brach. Mit einem Blick auf die Dächer erkannte er, dass die Angreifer ihre Stellung aufgegeben hatten.


    "Die Schweine haben die Dächer verlassen, das bedeutet Pfeilbeschuss ist kurzfristig nicht mehr zu erwarten. Schilde runter, Milites. Passt auf, vielleicht kommen sie jetzt frontal. Wenn Cerretanus sich nicht wie ein Idiot anstellt, kriegen wir bald zumindest etwas Verstärkung."


    Er wandte sich den Verwundeten zu.


    "Rufinus ist hinüber.Turinus, verbinde die, die was abbekommen haben so gut es geht. Verflucht. Drei bleiben bei ihm und beschützen die Verwundeten


    Der Optio schaute sich um. Eigentlich müssten bei so einem Großereignis auch Urbaner als Sicherheit - so viel dazu - anwesend sein. Und tatsächlich tauchten innerhalb von ein paar Momenten einige versprengte Milites bei ihnen auf. Aber einen Zenturio höherrangigen Befehlshaber konnte er nicht ausmachen. Im Grunde konnten sie nur ausharren und auf die Verstärkung warten. Hoffentlich brachte die Verstärkung mindestens eine Kohorte mit. Damit konnten sie die Sklaven vielleicht ausräuchern. Aber im Moment...


    "Der Rest kommt mit. Wir begeben uns in die Richtung aus der der Beschuss kam und und blockieren die entsprechenden Straßen so gut es geht. Die sollen wenigstens nicht in die ganzen Bürger reinrennen. Vorwärts."

  • Flora sah die ausgestreckte Hand
    Ihre Rettung und Das ausgerechnet von der jungen Dame die so finster dreingeschaut hatte.
    Jetzt zeigte sie jedoch ein ganz anderes Gesicht Sorge und Angst.
    Sorge auch offensichtlich um sie.
    Sie wollte die Hand ergreifen, es fehlten nur noch ein paar Zentimeter.
    Doch wurde sie von einer Horde entgegen kommender Menschen zur Seite und zurück in den Mob gedrängt.
    Und sie verlor die junge Dame aus den Augen.
    Sie könnte heulen, wieder war sie allein.
    Ihr Knöchel schmerzte doch aufgeben kam für sie nicht infrage sie war eine Tochter von Senatoren und Cosularen.
    also kämpfte sie sich durch die Menge in eine kleine Nische von der sie alles sah aber nur schwer gesehen wurde.
    Sie würde warten und hoffen


    Sim-Off:

    Bevor einer mich jetzt auch retten will, werde gerettet^^ Dauert nur etwas

  • Unterwegs von der Castra Praetoria zum Ort des Geschehens ließ der Tribun sich von dem Tiro und weiteren Meldern, die vom diensthabenden Centurio vor Ort geschickt worden waren, die Situation genau schildern. Entsprechend kam er nicht allein - die wachhabende Kohorte der CU rückte gemeinsam mit ihm aus, während alle anderen verfügbaren Soldaten noch mobilisiert werden mussten. Maro und seine Männer mussten zwar durchaus eine Weile ausharren - zur Castra Praetoria und wieder zurück war es durchaus ein Stückchen, dazu dauerte es natürlich auch, die wachhabende Kohorte abmarschbereit zu bekommen - aber dafür kamen nun theoretisch genügend Soldaten an, um zumindest rudimentär für Ordnung zu sorgen.


    Lucius saß auf seinem Dienstpferd, um den Überblick zu behalten. Bereits auf dem Eilmarsch von der Castra zum Amphitheater waren ihm Rauchsäulen aufgefallen und er hatte Melder losgeschickt. Auf den Straßen vor dem Amphitheater herrschte allerdings bereits reine Panik.
    "Schilde vor! Eber-Formation!"
    befahl der Tribun, als das Gedränge langsam immer dichter wurde und die Flüchtenden nicht mehr auswichen. Wenn sie einen Keil bildeten, würden sie durch die Menschenmenge schneiden wie ein Schiffskiel durchs Wasser.
    "Waffen zurückhalten! Knüppel bereit!"
    fügte er noch an - ja, er hatte gelernt! Außerdem hatte der Tiro ihm ja erklärt, dass auch wichtige Köpfe bei den Spielen waren und er wollte nicht riskieren, dass irgendein dummer Miles am Ende einen Senator abstach!


    Da die Menge nun auch gegen sein Pferd drückte, ließ er sich etwas zurückfallen und von der sich bildenden Keilformation umschließen. Aus dieser sicheren "Burg" heraus konnte er sich einen Überblick verschaffen. Wo stand der Feind? Wie war die Lage im Amphitheater? So eine komplexe Situation brauchte rationale Analyse!

    cu-tribunuscohortisurbanae.png petronia2.png

    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Das freche Schmunzeln ihrer neuen Bekanntschaft entging Lentidia nicht. Sie lästerte so gern und das ging eben schlecht alleine. Gut, vor ihrer Sklavin Mila lästerte sie natürlich in einer Tour, aber diese war ja keine wirkliche Gesprächspartnerin, sondern ein Ding, was zu allem 'Ja, domina' sagte. Im Nicken der jungen Frau versteckte diese ihre Zustimmung, galant! Denn immerhin saßen sie hier umringt von vielen hochrangigen Persönlichkeiten Roms und saß nicht zu zweit in einem Triclinium, da musste man schon aufpassen, was und wie man es sagte.


    Dass Silana stolz darauf war, eine Claudia und zudem noch Enkelin eines angesehenen Mannes Roms zu sein, konnte ihr keiner Verdenken - sie hatte eben Glück gehabt. Nicht nur, weil ihr Großvater Senator war, das war Lentidias entfernter Cousin Lupus ja auch, aber sie hatte somit noch ein engeres Familienmitglied, was Lentidia eben nicht hatte. Dass sie sich deshalb schrecklich alleine fühlte, würde sie natürlich niemals zugeben, noch nicht einmal vor ihr selbst!


    Der schnippische Kommentar irritierte die junge Aurelia etwas, was sie mit einem starren Lächeln kommentierte. Silana schien es faustdick hinter den Ohren zu haben, sie hatte ein Gespür für sowas - interessant! Da hatte sie sich ja genau die richtige ausgesucht!


    Wieso stützte Claudia jetzt ihr Kinn gelangweilt auf ihrem Handballen ab? Gefielen ihr die blutigen Spiele nicht? Hatte sie Liebeskummer? Hatte sie Hunger? Hatte Lentidia etwas falsches gesagt? Fand sie sie vielleicht doch nicht mehr so interessant? Die letzten beiden Dinge waren es auf keinen Fall, somit verwarf sie diese Gedanken sofort wieder. Bestimmt hatte sie Liebeskummer, interessant! Immerhin hatte ihre Schwester - Bei den Göttern, wie konnte diese rothaarige Blasse nur Silanas Schweter sein! - den Senator abbekommen und nicht sie. Naja, dieses Thema würde sie später noch einmal aufgreifen.


    Weiter konnte Aurelia aber gar nicht mehr überlegen, wie aus dem nichts befand sie sich mit in einem Chaos. Panik war ausgebrochen, Menschen schrieen, das Schauspiel auf dem Grund der Arena stoppte. Irritiert schaute sie die Ränge entlang, sie verstand nicht, was da vor sich ging. Silana riss sie aus ihren Gedanken und zog sie am Arm von ihrem Platz hoch. Sie schaute in die Augen ihrer neuen Bekanntschaft und bemerkte auch ihre Unsicherheit und ja, sogar Besorgtheit. Lentidia bekam allmählich Angst, so eine Situation kannte sie nicht, war sie doch immer wohl behütet und umsorgt gewesen. Dass es sich um einen Sklavenaufstand handelte, wusste sie nicht, dafür war sie viel zu sehr mit sich beschäftigt, als dass ihr das Graffiti aufgefallen wäre - verstanden hätte sie das sowieso nicht wirklich. Silana suchte unterdessen ihren Großvater und ließ sich von zwei claudischen Sklaven zu ihm bringen, Lentidia hatte sie immer noch im Griff, weshalb sie der Claudia einfach folgte. Auf ihre Frage hin brachte sie nur ein "Ja... Ja!" heraus, um dann noch ein besorgtes "Ich habe Angst, Silana..." anzufügen. Sie gab nie Schwäche zu, niemals! Und doch tat sie es hier und jetzt. Wieso? Das lag doch klar auf der Hand... wie schon gesagt, kannte sie solche Situationen gar nicht, es war vollkommen neu für sie. Silana hatte ihren Großvater. Sie suchte ihn und er suchte sie. Sie kümmerten sich umeinander. Wen hatte Lentidia? Niemanden! Schon seit dem ersten Tag in Rom vor ihrer Auszeit auf dem Land fühlte sie sich hier nicht wirklich aufgehoben. Die Aurelia ließen sie einfach ihr Ding machen, jeder hatte genug mit sich zu tun - was ja eigentlich kein Problem für sie war, konnte sie sich doch sehr gut selbst beschäftigen, wenn man ihr die Mittel zur Verfügung stellte. Doch hier und jetzt in dieser Situation merkte sie, wie ihr etwas fehlte. Sie spürte eine größere Nähe in diesem Moment zu Silana und ihrem Großvater, was natürlich völlig merkwürdig war, kannte sie beide doch gar nicht wirklich.


    Auf dem Weg zum Ausgang hielt Silana noch kurz an. Sie hatte die junge Frau erblickt, über die sie sich noch brüskiert und Lentidia sich lustig gemacht hatte. Sie war gestürzt und hatte Schwierigkeiten in der erdrückenden Menschenmasse aufzustehen. Silana versuchte ihr zu helfen, wie großherzig von ihr! Lentidia verstand in diesem Moment aber gar nichts, ihr Blick war angsterfüllt und starr. Sie ließ sich einfach mitziehen. Dass die junge Claudia die junge Frau nicht bewegen konnte, mit ihnen zu kommen, realisierte sie daher auch nicht. Wann kamen sie endlich hier weg!?

  • Alles war fein säuberlich ausgeklügelt. Dracon war einer von denen, die ausgesuchte Häuser in der Stadt heimsuchen sollten. Ihre Besitzer und Bewohnen hatten sich keinen guten Namen unter den Armen und versklavten dieser Stadt gemacht. Er selbst nahm sich eine Haus vor mit dessen Besitzer er ein sehr altes und großes Hühnchen zu rupfen hatte. Wer Frauen quälte stand seit je her auf seiner Du-verdienst-Prügel-Liste.


    Die Gasse war leer. Vorn auf der Straße nicht sehr viel los. Wie Varia gesagt hatte. Der Großteil der Bevölkerung suchte heute Belustigung bei den angekündigten Spielen.
    Ein kräftiger gezielter Tritt gegen die Tür, sie flog auf. Dracon sah sich um, nichts rührte sich. Da ein Husten rechts oben, aus einem der Fenster. Dracon schlüpfte schnell durch die Tür ins Haus. Stockfinster war es, seine Augen mussten sich erst an das dämmrige Licht gewöhnen. Nichts, niemand da, um so besser. Langsam zeichnete sich ab, was alles im Raum stand. Auf die Truhe hatte Dracon es abgesehen. Er brach sie auf und fand das was er suchte, Geld in Silber und Goldstücken. Auf einem Tisch mit Spiegel stand eine kleine Schatulle mit Schmuck. Die kam mit in den kleinen Sack. Ein Geräusch hinter seinem Rücken, ließ Dracon herumfahren. Verschlafen und die Situation noch nicht ganz erfasst, stand der beleibte Hausherr im Türrahmen zum Nebenzimmer. „ Du Drecksack bist ja doch hier.“ murmelte Dracon, stellte den Sack ab und ging auf ihn zu. Der Dicke in der Tür war mit einem Mal putz munter, hatte begriffen wer da vor ihm stand und holte Luft um Hilfe herbei zu schreien. Dracon machte einen Satz, holte im Sprung aus und schlug seinem gegenüber die Faust ins Gesicht. „ Schnauze, Crachus.“ Der Getroffene taumelte nach hinten ins Nebenzimmer. Dracon blieb an ihm dran, schlug wieder zu. „ Das ist für Media.“ kommentierte er den Schlag. Es knackste. Aus Crachus Kehle kamen nur gurgelnde Laute. Kiefer und Nase waren gebrochen. Er konnte weder sprechen noch schreien. Dracon war wütend und schlug ein drittes Mal zu. Sein Opfer kippte nach hinten weg und schlug unsanft auf den Boden auf. Stille. Regungslos lag Crachus da. Dracon beugte sich nach unten, wischte seine blutige Faust an dessen Tunika ab und hielt ihm die Hand vor den Mund. Kein Hauch zu spüren. Aber so fest hatte er, seiner Meinung nach nicht zugeschlagen. Es war so wie es war und dieser Drecksack hatte es verdient.


    Dracon musste hier fertig werden, das hieß Feuer legen und ungesehen verschwinden. Mit übergestülpter Kapuze machte er sich von dannen.


    Das Feuer wuchs stetig, fand immer neue Nahrung. Nach einer Weile waren die ersten Schreie "Feuer !!! Feuer!!!" zu hören.


    Dracon wartete am angegebenen Treffpunkt. Er sah wie die Menschen panikartig die Arena verließen, die heranrückenden Urbaner. Schreie, Befehle. Plötzlich stand Varia neben ihm. Er grinste und verschwand mit ihr.

  • Das mächtige Rom befindet sich in einer Phase grenzenloser Dekadenz und nun herrschte das Chaos.
    Diese Morde waren nur der Anfang einer ganzen Reihe von Bluttaten. Ein Römer nach dem anderen fand sein grausames Ende.


    Hilflos werden sie nun mitansehen müssen, wie ihr geliebtes Rom und mit ihm all die hohen Ideale im blutigen Chaos versinken. Rom würde so bald nicht zur Ruhe kommen.


    Überall in der Stadt brannten nun die Häuser, in viele Gassen lagen Tote, wer sich den Aufständischen in den Weg gestellt hatte wurde ermordet. Sie kannten keine Gnade, so wie die Römer keine Gnade mit ihnen gehabt hatte. Viele von ihnen hatten alte Rechnungen zu begleichen und heute war er gekommen - der Zahltag.


    Varia lief mit Dracon durch Menschenleere Gassen. Irgendwann hielt sie an und ließ sich von Dracon auf eine Mauer helfen. Sie blickte sich um und war zufrieden mit dem was sie sah.
    Sie würden sich nun zurückziehen. Sie würde warten, bis die erste Panik sich gelegt hatte und dann würden sie erneut zuschlagen.


    Varia sprang von dem Dach und landete leichtfüßig neben Dracon. "Hast du alles erledigt?" fragte sie ihn. Zufriedenheit schwang in der Stimme der Amazone mit. "Heute ist unser Tag Dracon." Die Kriegerin sah lächelnd zu dem ehemaligen Gladiator. "Wie es aussieht, können wir und wie besprochen sammeln und uns dann neu positionieren."


    Varia rechnete nicht mit vielen Verletzten oder gar Toten in ihren Reihen. Sie hatte ihre Anweisungen sehr präzise gehalten. Sie sollten, nur die Häuser angreifen, von denen sie wussten, dass sie gar nicht oder nur unzureichend geschützt waren. Bei den Spielen selbst waren nur ein paar handverlesenen Leute um sie herum gewesen. Auch den Bogenschützen, die sich rund um das Amphitheater auf den Dächer positioniert hatten, hatten ihr Ziel erreicht. Es war Panik an den Ein- und Ausgängen ausgebrochen, diejenigen die schon draußen waren strömten nach drin, die die drin waren wollten raus. Es gab sicherlich in den Eingangsbereichen erhebliche Tumulte und Verletzte sowie Tote, darum musste sich die Soldaten nun mehr kümmern. Bald schon würden sicherlich auch die Meldungen der brennenden Häuser in allen Teilen der Stadt die Soldaten erreichen.


    Sie hatten den gewünschten Effekt erzielt. Rom versank in Chaos.

  • ‚Wacht auf, Verdammte dieser Erde! Heer der Sklaven, wache auf!‘ Diese geschriebenen Worte kreisten noch in seinem Kopf herum, auch wenn er nun seine Blicke eher auf die Menschenmasse gerichtet hatte, die in Panik geraten war und auf die Ausgänge zuhielt. Es wurde gedrängelt und gerschoben und es blieb nicht aus, dass einige zu Boden gingen. Hastige Füße traten diese Unseligen nun obendrein nieder. Es war ein heilloses Durcheinander, doch Scaeva hielt den Schild fest und versuchte seine Augen überall zu haben, ohne fahrig oder zu hastig zu werden. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust, denn das hier sah nach etws sehr Großem aus. Waren nicht immerhin diese und ähnliche Schmiererein überall in Rom aufgetaucht, nachdem die ersten Leichen mit einem Siegelring im Hals entdeckt worden waren? Danach folgten noch zig Leichen mehr. Dann hing also alles miteinander zusammen? “OPTIO!?, rief Scaeva, doch der Gerufene hörte ihn nicht. Immer weiter schoben sie sich selbst zu einem der Ausgänge vor und man konnte durch die eingelassenen Bögen in den Mauern deutlich Rauchschwaden erkennen, die hier und da in der Stadt aufstiegen. Das konnte doch nicht sein! Scaevas Augen weiteten sich in Fassungslosigkeit und er musste schlucken. Die Menschen drängten sich ebenfalls dorthin, bis die ersten niedergestreckt zu Boden gingen. Pfeile! Auch einige der Kameraden hatte es erwischt und sie fielen schreiend nieder. Scaeva hielt sein Schild weiter empor, um vor diesem Angriff leidlich sicher zu sein, doch nun drängten die Menschen an den Ausgängen kreischend zurück, um den Geschossen zu entgehen, während von Innen die anderen nach vorn schoben, da sie hinaus wollen. Die Panik schwoll nun noch mehr an.


    Die Menge kreischte wie aus einer Kehle. Dann erfolgte der Befehl des Optios und Scaeva und seine Kameraden rissen die Schilde empor. Sie zogen ihre Schwerter und spähten in alle Richtungen, aus denen die Pfeile kamen. Die Aufständischen mussten auf den Dächern sitzen und tatsächlich war es auch so. Cerretanus wurde in die Castra entsandt und er eilte so schnell es ging auch schon davon. “Mars! Mars! Mars!“, murmelte er hervor und er dachte flüchtig an das Amulett, welches er unter der Rüstung trug. Er konnte nur hoffen, dass es ihm Glück bringen würde. Plötzlich stoppte der Pfeilregen und die herausdrängenden Besucher schoben jene, die zurück wollten immer weiter vor. Letzten Endes wagten einige die Flucht. Rufend und schreiend suchten sie ihr Heil. In wilder Jagd rannten sie über die Straßen und suchten ihr Glück in den kleineren Gassen. “Sie wollen Rom anzünden!“, sagte Scaeva mit bebender Stimme, doch er fasste sich schnell wieder. Noch immer standen die Rauchsäulen in der Luft. Ohne Verstärnkung würden sie hier nichts ausrichten können. Sie waren einfach zu wenige. Dann stoppte der Pfeilhagel plötzlich, doch vorsichtshalber behielt Scaeva seinen Schild noch einen Moment oben.


    Wie sollten sie nur alle Ausgänge unter ihre Kontrolle bekommen? Vielleicht ging ja der Beschuss an einem anderen Ort weiter? Einige versprengte Soldaten stießen nun zu ihenen, doch es war kein Befehlshaber zu entdecken. Wo waren sie? Nun sollten die Verwundeten von einigen beschützt werden, doch am besten wäre es wohl, wenn man diese an die Seite schaffte, damit sie nicht noch tot getrampelt wurden. Schließlich hörte Scaeva den nächsten Befehl. Sie sollten in die Richtung, aus der der Beschuss kam und die Straßen blockieren? “Aber…,“ entkam es ihm verwirrt. “OPTIO!“, brüllte Scaeva wieder und ging zügig vorwärts. Er wollte bestimmt keine Befehle verweigern, doch handelte er nun schnell, als er vielleicht überlegen konnte. “Der Beschuss kam aus allen Richtungen! Wohin sollen wir denn? Wir sind nicht genug Männer, um all diese Straßen zu blockieren. Vielleicht sollten wir besser auf Verstärkung warten und sehen, dass nicht noch mehr Menschen zu Schaden kommen!“ Nun war er bestimmt zu weit gegangen, doch wenn sie nun in die Straßen gehen würden, würden sie sich nur noch mehr aufreiben.

  • Zitat

    Original von Quintilia Pina
    Pina nickte nur, sie war sich nicht ganz sicher ob sich jetzt in das Gedränge stürzen wirklich das Richtige war. Sie konnte sich vorstellen, dass es für irgendwelchen Dieben, Mördern, Aufständler dann viel leichter war etwas geplantes durchzuführen. Jeder drängte vorwärts, suchte meist vor sich nach einem Vorwärtskommen.
    Ruckartig blieb sie stehen. „Meinst du nicht es wäre sicherer hier bei den leeren Plätzen zu warten. Wir haben eine viel bessere Übersicht. In dem Gedränge ist eine Gefahr viel größer. Außerdem wenn du da einmal stolperst geräts du unter die Füße der Flüchtenden.“
    Noch immer beobachtete Pina,
    als sie mit Casca sprach ihre Umgebung. Sie schaute geradewegs in das Gesicht einer Frau, die ihre Kapuze tief runter gezogen hatte und an ihr vorbei lief. „Varia?“ Die Frage kam etwas unsicher. Sicher das war doch Varia, die Amazone, die sie so sehr bewundert hatte. Leider war der Kontakt abgebrochen und sie hatte keinen Unterricht von ihr bekommen. Ehe sie sie weiter ansprechen konnte war die Frau auch schon in der Menge verschwunden.


    Ich hatte mich schon erhoben, um ebenfalls Richtung Ausgang zu flüchten, doch Pina hatte Einwände. Gute Einwände, wenn man es genau nahm. Mittlerweile herrschte die blanke Panik unter den Besuchern und irgendwie schien auch alles an den Ausgängen zu stocken. Es wurde gekreischt und geschrien und bestimmt gab es schon die ersten Toten am Boden. Aber die Aussicht hier vor Ort zu bleiben war auch nicht gerade schön. Aber Pina hatte recht. “Also gut, dann lasst uns hier warten… mein Bein würde eine wilde Flucht eh nicht mitmachen...“ Nur immer mit der Ruhe, Casca!, ermahnte ich mich selbst und setzte mich wieder. Doch dann schaute ich der Frau mit der Kapuze hinterher. “Wer ist Varia?“, wollte ich wissen. Ich konnte mir nicht helfen, aber diese Person sah mir sehr verdächtig aus.
    Menschen strömten von unten her an uns vobrei. Sie eilten die Treppenstufen empor. “Für Erfrischungen ist es nun leider zu spät,“ stellte ich ein wenig fatalistisch fest und seufzte. Dann verrenkte ich mir den Hals, um zu den Ausgängen zu schauen. Nein, dort hätten wir wirklich keine Chance und die Gefahr war dort sicherlich größer als auf den Rängen. “Muckel! Sei wachsam, damit uns hier niemand von hinten oder der Seite ermeuchelt!“, sprach ich dann meine Sorge aus. Was für ein Durcheinander. Ich konnte schon gar nicht mehr klar denken. Meine Hände legte ich auf den Knauf meines Stockes, während ich versuchte möglichst stoisch auszusehen.

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