Beiträge von Phryne

    Begleitet von Korone und Glaucus erschien Phryne in der Taberna Medica Alpina. Sie trug ein wallendes grasgrünes Gewand mit goldenen Stickereien in Blumenornamenten. Mit einem gewinnenden Lächeln und zuckersüßer Stimme begrüßte Phryne die anwesende Hebamme.


    Salve, meine liebe Alpina! Du siehst hervorragend aus. Und ich bin froh, dass ich dich endlich mit einer Aufgabe betrauen kann, die deiner Kunst gerecht wird. Ich bin schwanger! Im fünften Mond bereits. Deshalb, so denke ich ist es Zeit, mir eine Hebamme zu suchen. Ich habe dich ausgesucht, meinen Sohn auf die Welt zu holen. Es ist ein ganz besonderes Kind - das Kind des Hieros Gamos, der heiligen Hochzeit zwischen der Großen Mutter Kybele und ihrem Geliebten. Empfangen im einzigartigen Akt im Tempel der Göttin Kybele.


    Die Schauspielerin gestikulierte und setzte sich in Szene. Sie wollte wissen wie die Kräuterfrau darauf regierte.

    Phryne hörte aufmerksam zu.


    Nun einiges ist machbar, anderes wohl eher nicht. Also ich werde mein Bestes geben. Dass ihn die hinterhältige Fama verfolgt... ja das ginge vielleicht. Auch dass er spüren mag wie es einem geht wenn man Schläger hinter sich weiß, aber ihn umpolen von Frauen auf Männer? Da habe ich wenig Erfahrung... mehr Erfahrung habe ich mit dem anhexen von Krankheiten. Da ließe sich was machen und vielleicht eine unglückliche Liebe. Wir könnten die Große Mutter bitten, dass er sich unsterblich in jemanden verliebt, der dann nichts von ihm wissen will. Das könnte auch ein Mann sein. Wen würdest du vorschlagen?


    Während sie sich Gedanken machte wie man seinem Lehrmeister eins auswischen könnte, war er schon wieder einen Schritt weiter. Er nahm ihre Hand und führte sie dahin wo seine Männlichkeit sich fordernd aufrichtete.


    Oh, mein heißer Liebhaber! Wie sehr hat mein Körper dein bestes Stück vermisst. Doch vor einem solchen schwarzmagischen Ritual müssen wir uns leider enthalten.


    Ihre Hand ließ seine Männlichkeit los und griff nach seiner Hand. Diese führte sie an dem sich wölbenden Leib abwärts. Phryne hatte noch keine Zeit gehabt, Kaeso zu sagen, dass sie schwanger war. Nun waren es bereits vier Monde und man konnte unter ihrer wogenden Brust die sanfte Kurve eines Schwangerenbauches erahnen.


    Balbus hat dich sehr lange von mir fern gehalten. So lang, dass ich dir gar nicht sagen konnte, wie sehr WIR uns nach dir verzehren. DEIN SOHN und ich.

    Mit einem hintergründigen Lächeln griff Phryne nach dem kleinen Tiegel.


    Wie schön! Na, das trifft sich gut. Morgen ist Schwarzmond, der perfekte Zeitpunkt! Wir können heute noch einiges Vorbereiten und dann morgen in der Schwärze der Nacht das Ritual vollziehen.


    Sie öffnete die Dose und sah den blutigen Sand der Gladiatorenarena.


    Hast du dir schon überlegt, wofür du die Große Mutter bitten möchtest? Sollen wir Balbus verfluchen, ihn in eine unglückliche Liebschaft stürzen oder ihm eine Krankheit anzaubern? Wollen wir nur das Täfelchen beschriften oder eine Puppe basteln und in deren Körperteile, denen wir einen Schadenszauber anheften, Nadeln stechen?


    Mit einem Funkeln in den Augen streichelte sie Kaeso über die Schulter.

    Tatsächlich kam Kaeso unerwartet. Korone öffnete die Tür und stutzte als sie den jungen Mann sah.


    Kaeso? Welch unerwartete Freude! Phryne ist nicht vorbereitet. Sie wird unglücklich sein, dich nicht passend gekleidet zu empfangen.


    Man sah Korone an, dass sie ahnte wie ihre Herrin regieren würde. Sie ließ Kaeso im Atrium Platz nehmen und ging in die Privatgemächer Phrynes.
    Die Reaktion war wie erwartet. Phryne giftete zunächst, dann hetzte sie ihre Sklavin ihr ein passendes Gewand zu suchen und ihre Frisur zu richten. Mit Parfümöl benetzt näherte sie sich dem Atrium. Ihr schwingender Gang mit wiegenden Hüften war gekonnt wie immer.


    Mein kleiner Liebling! Dich hatte ich heute wirklich nicht erwartet! Wie schön dich zu sehen! Was verschafft mir die Ehre? Hast du frei bekommen? Nur heute Nacht oder länger?

    Phrynes Augen blitzen vor Zorn. Diese römische Schlampe hatte ihr doch tatsächlich einen dicken Denkzettel verpasst. Sie schenkte Duccia Silvana ihr Haus damit sie die Schule darin einrichten konnte. Dabei hatte Phryne alles daran gesetzt als große Gönnerin in Erscheinung treten zu können. Eine Tafel in der Casa sollte gut sichtbar die Schenkung verlauten lassen. Phryne kochte. Doch sie ließ sich nichts anmerken. Sollte die dumme Pute doch das Haus an die Duccia verschenken. Sie würde der Schule eine Bibliothek schenken und sich damit verewigen.
    Phryne zwang sich zu einem Lächeln.


    Das ist zwar eine Überraschung aber dennoch im Sinne unserer Zöglinge das perfekt Geschenk. Und leicht gefallen dürfte es dir auch sein, da du ja schließlich wegziehst und es eh nicht mehr benötigst.


    Mit säuerlicher Miene betrachtete Phryne die Widmungstafel. Dann betrat sie das Haus um sich umzusehen.

    Der Flamen schien tatsächlich interessiert zu sein, wie die Kultgemeinschaft ihre Feste und Treffen zelebrierte.


    Nun wir treffen uns, der Gallus erzählt zumeist etwas aus der dem Kultmythos der Kybele und des Attis oder aber einzelne Mitglieder der Kultgemeinde kommen mit ihren Sorgen und Nöten zu ihm um Rat zu suchen. Dann wird gemeinsam gebetet und manchmal befragt der Gallus die Sterne. Er gibt viel auf den Einfluss der Gestirne auf unser Leben. Unser Kultheros Attis wird als Mittler zwischen der himmlischen und irdischen Sphäre betrachtet. Meist singen und tanzen wir auch, wobei die kultische Trance und das Wahrsagen in diesem entrückten Zustand auch zur Beratung der Gläubigen verwendet wird. Wir speisen das, was die Gläubigen mitbringen. Zur Zeit des Frühlingsfestes wird ein Brotfasten eingehalten. Besonders vor den großen Festen des über eine Woche dauernden Frühlingsfestes wird streng gefastet.


    Nun setzte sich Phryne wieder in Pose. Sie rutschte auf ihrem Stuhl nach vorne um mehr Bewegungsfreiheit zu haben.


    Meine Aufgabe ist gerade diese ekstatische Entrückung im Tanz. Die Göttin hat mich gesegnet. Sie schenkte mir einen Körper, der wie geschaffen ist für den Tanz und die Eksatase. Ich kann mich im Klang des Tympanon und der Zimbeln völlig der Großen Mutter öffnen und ihr meine Stimme und meinen Körper leihen. Das ist vor allem während des Hieros Gamos wichtig.


    Phryne lächelte Verus an. Mit einer eleganten, tänzerischen Bewegung unterstrich die Schauspielerin ihre Ausführungen zu Tanz und Ekstase, dabei bog sie ihre Wirbelsäule in verschidene Richtungen und ließ auch ihren Kopf genießerisch und leicht lasziv kreisen.


    Sie warf ihm einen sehr anzüglichen Blick zu. Wusste er was der Hieros Gamos war? Würde ihn interessieren wie sie die Heilige Hochzeit vollzog?


    Der Großteil des Frühlingsfestes findet im geschützten Rahmen des Heiligtums statt. Einzig die Prozessionen zu Ehren der Kybele und des Attis und der Fackellauf am Abend vor dem Hieros Gamos ziehen sich durch die Stadt. Dazu die Waschung der Statue der Großen Mutter, die auf einem Wagen zum Hafen gezogen wird. Wir sind ein Geheimkult mit einem Schweigegelübde über die innerhalb des Heiligtums stattfindenden kultischen Gespräche und Geschehen. Sei versichert, alles was nicht für die Augen der Öffentlichkeit gedacht ist, bleibt auch im Geheimen.

    Duccia Silvana hatte Phryne an diesem Tag zu dem Haus bestellt, dass sie erst kürzlich von dieser schnippischen römsichen Schlampe kaufen wollte, der sie dann nicht gut genug gewesen war.


    Mit ihren Sklaven Korone und Glaucus erschien sie zum vereinbarten Termin. Mit fragendem Blick begrüßte sie die Duccia.


    Salve, Duccia Silvana. Das ist aber ein ungewöhnlicher Ort für ein Treffen. Warum hast du mich denn hierher gebeten?

    Wenn Phryne nicht so berechnend gewesen wäre, hätten alle Anwesenden sie als Furie erleben können. Diese Mistkerl von Gurox zog sie in den Dreck! So eine Unverfrorenheit. Zum Glück wurde ihm sein Schandmaul gestopft!


    Die Ausführungen des Scribonius begleitete die Freigelassen dagegen mit eifrig zustimmenden Kopfnicken. Es schmerzte sie zwar dass dieses Mauerblümchen Alpina im Mittelpunkt stand doch Hauptsache war dass Gurox verurteilt und hingerichtet wurde. Je eher desto besser. Neugierig sah sie also auf den Praefectus Castrorum, dessen Zeugenaussage nun anstand.


    Dass Flore ihren fetten Schwangerebauch jedoch so schamlos in aller Öffentlichkeit zeigte, wo sie doch die Brut dieses Verbrechers austrug, empörte die Libertina. Das würde ein Nachspiel haben. Sie sinnierte schon darüber wie sie Flore eins reinwürgen konnte.

    Duccius Verus war gerade heraus. Phryne mochte das. Er wollte also vorfühlen wie sich der Kybelekult entwicktelte. Die frisch geweihte Priesterin nickte lächelnd.


    Wenn es nur um ein Informationsgespräch geht, können wir sicherlich in dieser angenehmen Athmosphäre plaudern. Ich wollte nur klar stellen, dass ich keine Entscheidungen den Kultverein betreffend tätigen kann. Das wäre Sache des Gallus.


    Er wollte also etwas über den Kult erfahren. Phryne lehnte sich zurück und schlug ein langes Bein über das andere.


    Nun, wie du sicher weißt, ist Kybele eine phrygische Göttin. Sie wird von uns Fanatici Große Mutter genannt. In dem Kultgeschehen spielen regelmäßige wöchentliche Treffen eine Rolle. Menschen jedes Standes sind zugelassen. Frauen, Männer, Freie und Sklaven. Jeder bringt zu den Treffen mit was er erübrigen kann. Es wird gespeist und über religöse wie auch profane Dinge gesprochen. Einmal im Jahr gibt es ein großes Fest. Das Frühlingsfest, das mehr als 10 Tage dauert. Mit einer Fastenunterbrechung. Was möchtest du noch wissen?

    Auch Phryne hatte gehört, dass die Verhandlung gegen Gurox begann. Alles was in diesem Zusammenhang erörtert wurde, war wichtig für sie. Schließlich hoffte sie noch immer etwas über den Verbleib des Schmucks zu erfahren, den er ihr geraubt hatte. Als schließlich die Anklage erhoben wurde und keine Silbe über die Raubzüge und Betrügereien von Gurox gesprochen wurde, sprang Phryne auf.


    Hört mich an, hochverehrter Legatus Auguti, werter Advocatus, die Liste der Verbrechen dieses Mannes ist weit länger. Freiheitsberaubung, Betrug und Diebstahl gehören mit aufgenommen. Als Libertina ohne die Möglichkeit mich von einem Dominus vor Gericht vertreten zu lassen, habe ich zwar keine Handhabe gegen dieses Scheusal, doch will ich euch nicht vorenthalten welche Unmenge an Verbrechen auf das Konto dieses Mannes gehen. Dieses Individuum hat nicht nur Susina Alpina seinen Willen aufgezwungen sondern auch mir. Dazu hat er mich als Geisel gehalten, einmal unter abscheulichen Umständen in einem Keller, darüber möchte ich öffentlich keine weiteren Angaben machen und dann in meinem eigenen Haus nebst meiner Dienerschaft. Er gab sich als ein anderer aus, nutzte einen falschen Namen um sich bei mir einzuschleichen und stahl meinen Schmuck. Gurox ist ein brutaler Schläger, Vergewaltiger, Entführer und Dieb und ich bin mir sicher, dass sich die Liste noch verlängern ließe!


    Glaucus erhob sich. Er musterte seinerseits den Chirurgicus. Der Mann war sicherlich nie Gladiator gewesen so schmächtig wie der war. Nun, deshalb war er nicht hier. Der Sklave der Libertina Phryne spulte seine Aufgabe herunter.


    Mein Name ist Glaucus, ich bin der Leibsklave der Aciliana Phryne. Sie schickt mich um ein Vieraugengespräch mit deinem Gehilfen Kaeso zu führen. Ist er da?

    Zur Begrüßung stand Phryne auf. Charmant lächelnd wünschte die Freigelassene den Duccier den Segen der Götter und ließ es sich nicht nehmen sich entsprechend bewirten zu lassen.


    Danke eine kleine Erfrischung ist bei der Hitze durchaus willkommen. Posca bitte. Der Weg du dir ist tatsächlich für meine Verhältnisse weit. Ich verlasse die Stadt eigentlich nie.


    Sie rückte sich auf dem Mobiliar zurecht, dass der Hausherr ihr zugewiesen hatte. Ihr fliederlila Gewand ließ wie zufällig ein wenig eines ihrer langen Beine aufblitzen. Sie wusste ja, dass Decimus Duccius Verus Wittwer war. Und noch dazu einer der interessantesten unverheirateten Männer der Stadt. Einen Versuch war es wert.


    Du hast in deinem Brief geschrieben, dass du mit mir in meiner Funktion als Priesterin der Kybele sprechen möchtest. Worum geht es genau, wenn ich fragen darf? Und warum sprichst du in dieser Angelegenheit nicht mit dem Gallus Claudius Atticus?


    Glaucus, der Sklave der Libertina Aciliana Phryne erschien im Ludus und fragte nach dem Gehilfen des Chirurgicus. Man führte ihn vor das Behandlungszimmer des Wundarztes. Dort blieb er sitzen und wartete.

    Etwas mehr als einen Monat nach ihrer Priesterinnenweihe hatte Phryne Gewissheit. Die Blutung war ausgeblieben und die Spannungen in der Brust kombiniert mit Schwindel und leichter Übelkeit deuteten ebenfalls darauf hin. Sie war schwanger.


    Und das erste Mal in ihrem Leben freute sie sich uneingeschränkt über diese Gewissheit. Zwei Mal schon hatte sie bewusst abgetrieben, einmal aus Versehen, bei dem Versuch Flores Kind zu töten. Nun aber wollte sie das Kind behalten. Sie wollte das Heilige Kind aus der Heiligen Vereinigung zum Hieros Gamos zum Frühlingsfest der Großen Mutter bekommen.


    Und sie wollte, dass es der Vater auch bald erfuhr. Von dem hatte sie seltsamerweise länger nicht gehört. Nachdem ihn der Chirurgicus hatte verprügeln lassen und Phryne ihm zugesichert hatte ihn mit Hilfe der Großen Mutter gegen die unfaire Behandlung zu unterstützen, hatte sie Kaeso nicht mehr gesehen. Hoffentlich ging es ihm gut.


    Um Sicherheit zu bekommen schickte Phryne Glaucus aus, er solle im Ludus nach Kaeso fragen und ihn bitten, sie aufzusuchen.

    Nachdem Phryne den Brief des neuen Flamen Augusti Decimus Duccius Verus gelesen hatte, ließ sie um einen Termin für eine Consultatio bitten.
    Sie erschien wie immer im Gefolge ihres Sklaven Glaucus.


    In ein fliederlila Gewand gehüllt und aufwändig frisiert wartete sie darauf vorgelassen zu werden.

    Mit sanftem Lächeln beruhigte Phryne ihren jungen Liebhaber.


    So ein Fluchtäfelchen ist eine feine Sache. Gerade hier im Tempel werden immer wieder welche angefertigt: Liebeszauber, Zauber zu Heilzwecken, zur Unterstützung bei Gerichtsverhandlungen oder der Verfolgung von Dieben und anderen Verbrechern oder eben Rache an jemandem der einem Unrecht getan hat.


    Phryne erläuterte das Vorgehen.


    Wenn du dich an die Unterirdischen, die Lemuren und Unterweltsgötter wenden willst wäre Blut oder Asche Getöteter das Beste. Deshalb das Blut aus der Gladiatorenarena. Also nicht aus eurer Trainingsarena sondern aus dem Theater. Aber im Falle von Balbus und seiner Schergen würde es sicher auch der blutige Sand aus der Trainingsarena tun. Wir werden die Große Mutter um ihre Hilfe gegen die Ungerechtigkeit des Chirurgicus und seiner dummen und brutalen Handlanger anrufen. Sie wird uns helfen! Mit Sicherheit! Sei unbesorgt. Ich besorge das Bleiplättchen und du den blutigen Sand oder ein anderes blutiges Teil aus dem Bestand der Gladiatoren oder des Chirurgicus.


    Als Phryne sicher war, dass der Junge ihre Anweisung verstanden hatte, zog sie ihn mit sich zum Tempel.


    Natürlich bete ich mit dir. Komm mit mir. Wir müssen uns zunächst reinigen. Vor allem du, mein Süßer.


    Mit einem Krug frischen Wassers aus dem Brunnen im Tempelhof ging der junge Mann an der Hand der Priesterin hinter den Tempel. Phryne begann ihn langsam und zärtlich auszuziehen und dabei gleichzeitig zu waschen. Als er nackt und vom Blut gereinigt war löste sie die Gewandspangen ihres Kleides.


    Nun bin ich dran...
    ihre Stimme war sinnlich und dunkel. Ihr Blick eindringlich. Da er durch seinen eingebundenen linken Arm behindert war, wusch sich Phryne selbst. Langsam und sehr erotisch. Sie beobachtete genau seine körperlichen Reaktionen. Heute würde sie den aktiven Part übernehmen müssen. Das machte Phryne nichts aus. Ganz im Gegenteil... sie genoss es, die Oberhand zu haben.

    Mitleidig streichelte Phryne Kaeso verschwollenes Gesicht.


    Du bist so tapfer mein Süßer, so tapfer! Aber keine Sorge, wir werden es dem Kerl und seinen miesen Handlangern zeigen. Weißt du was? Wir bitten die Große Mutter um ihre Mithilfe. Wir fertigen ein Fluchtäfelchen und weihen es der Großen Mutter. Was wir dazu allerdings benötigen ist etwas blutigen Sand aus der Arena. Den kannst du ja besorgen, oder nicht?

    Apolonia verteilte weiterhin großzügig ihr Gift. Sie schien nicht an einem Geschäft interessiert und schlug der verdutzten und verärgerten Phryne die Tür vor der Nase zu.


    Nun denn, dann werde ich was anderes finden. Es ist sowieso nicht geeignet für die Schola.
    Dachte sie bei sich und ging mit Korone im Schlepptau zurück zur Casa Acilia.

    Als Phryne einen Brief aus Rom erhielt, begann ihr Herz wie wild zu schlagen. Was war es? Eine verschlüsselte Botschaft? Ein neuer Spionageauftrag? Oder eine Nachricht von Antoninus? Er war zwar erst kürzlich bei ihr in Mogontiacum gewesen und hatte erzählt, dass er in Germanien bleiben würde, doch seit seinem letzten Besuch hatten sie sich nicht wieder gesehen und so war es durchaus möglich, dass er wieder in Rom war.


    Sie öffnete das Siegel und las.


    Antoninus! hauchte sie.


    Oh, Aristoteles! Platon! Wie schön!


    Entzückt las sie die Zeilen und betrachtete die Schriftrollen mit denen ihr persönlicher Freund sie zu erfreuen suchte. Phryne schmolz dahin. Sie suchte in den Zeilen nach einer versteckten Botschaft, nach irgendeinem Hinweis, der ihr verriet wo Antoninus war. Doch entweder kannte sie den Code nicht oder es war keine versteckte Botschaft enthalten. Rätselnd und grübelnd sank Phryne auf ihr Bett und begann in der Buchrolle mit der Schrift Platons zu lesen.


    Sim-Off:

    Es gibt für Phryne wohl keinen der Antoninus das Wasser reichen kann.... und wenn er auch nur ab und an erscheint, so übt er vielleicht gerade deshalb solch einen Reiz auf sie aus...

    Wie eine Furie fuhr Phryne auf als sie die gesamte Geschichte Kaesos vernommen hatte.


    Was? Was muss ich da hören? Dieser Balbus soll mir in die Finger geraten! Dieser Feigling! Was bildet der sich eigentlich ein? Das darf doch nicht wahr sein! Du gehst da nicht mehr hin, Kaeso! Das brauchst du doch nicht. Du kannst jederzeit bei mir wohnen. Ich lasse dich nicht mehr zurück dahin wo man dich so zurichtet.


    Mitleidig besah sie sich seine Verletzungen. Sie überlegte tatsächlich ob sie diese Kräuterhexe um Hilfe bitten sollte. Der arme Junge sah furchtbar aus.


    Sollen wir diese Alpina um Hilfe bitten, Kaeso? Meinst du sie könnte dir helfen, dass diese Verletzungen schneller heilen?


    Mit keinem Wort erwähnte sie, dass sie selbstverstänlich zu den nächsten Spielen in die Arena gehen würde. So etwas ließ sie sich nicht entgehen, wo es doch in Mogontiacum ohnehin einen Mangel an öffentlichen Spektakeln gab.