Ferox fühlte sich ziemlich verhöhnt, da er hier gerade eine Befragung durchführte und der Befragte vor ihm begann zu speisen. So zog es sich noch mehr in die Länge, da jedes Mal gewartet werden musste, bis Aemilius Secundus in Ruhe heruntergekaut hatte. Aber ob der Aemilier das wollte oder nicht, sein Stand allein war kein Toröffner. Im Zweifelsfall blieb das Tor verschlossen, wenn die Urbaner eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit witterten, und diese schwerbewaffnete Streitmacht war durchaus dazu geeignet. Dass trotz des offensichtlichen Wohlstands des Patriziers den Urbaniciani keine Aufwandsentschädigung angeboten wurde, rückte das Unterfangen in ein noch düstereres Licht.
Ferox schrieb derweil alles auf. "Handelt es sich bei diesen 24 Männern um Sklaven? Wo wurden sie im Kriegshandwerk ausgebildet?" Noch war kein Vorgesetzter in Sicht. Nachdem er alles notiert hatte, blickte er wieder auf.
"Ich nehme an, du kommst irgendwo her aus großer Ferne, wo es so gehandhabt wird, dass gut situierte Personen sich derart schützen müssen. Vielleicht sogar aus dem Barbaricum? Für Rom wirst du dich umgewöhnen müssen. Angehörige des Militärs sind die Einzigen, die hier Waffen tragen und das Recht haben, schwere Gewalt anzuwenden. Wir sind es, die innerhalb der Mauern für deine Sicherheit Sorge tragen werden, und nur wir. Hast du auch gewöhnliche Sklaven dabei, die für dein Wohleregehen sorgen werden?"
Er erinnerte sich an den neulich am Tor aufgekreuzten Aurelier, der ebenso zwei ziemlich agressiv wirkende Leibwächter bei sich gehabt hatte. Allerdings hatte er bei denen keine Waffen gesehen und es waren nur zwei gewesen. Vielleicht hätte man damals den jungen Kerl durchsuchen sollen. Ferox litt sonst nicht unter Verfolgungswahn, doch diese Häufung gefährlichen Personals, das durch plötzlich aus dem Nichts auftauchende Patriziersöhne eingeführt werden sollte, war langsam verdächtig. Er würde das in jedem Fall weiterleiten.