Als dem Jüngling das Blut in die Wangen schoss, musste Ferox schmunzeln. Aber besser, Iunius Stilo erfuhr es von einem Haufen Soldaten am Stadttor als vor irgendeinem, den er von sich beeindrucken wollte. Als er meinte, er müsse die Milites entlohnen, schüttelte Ferox nur grinsend den Kopf.
"Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Wir sind schließlich keine Wegelagerer, wir sind jene, die Wegelagerer bekämpfen." Dass es in der Realität der römischen Stadttore anders aussah, wusste jeder, aber ein Urbaner würde das niemals aussprechen. "Aber wenn du uns eine Aufwandsentschädigung zuteil kommen lassen möchtest, da wir unser Bestes gegeben haben, dir eine schnelle und sichere Weiterreise zu ermöglichen, wären wir über, sagen wir 75 Sesterze sehr glücklich. Das Geld kommt guten Zwecken zugute."
Nämlich ihrem ausschweifenden Feierabend in einer Taberna. Jetzt wirkten die Urbaner noch freundlicher als zuvor. Im Endeffekt wurde ja niemand zum Bezahlen gezwungen, manchmal ergab sich lediglich die Notwendigkeit zu aufwändigen Untersuchungen, weshalb sich die Dinge gänzlich ohne Absicht beträchtlich in die Länge ziehen konnten. Aber einen römischen Bürger aus einer angesehenen Gens würden die Urbaner nicht über das gebotene Maß hinaus striezen. Es gab Grenzen, die nicht überschritten werden durften, ohne dass der Vorgesetzte bei einer Beschwerde reagieren musste.
Abgesehen davon mochte Ferox das Bürschlein irgendwie und wollte es nicht weiter ärgern. Er hielt die Hand auf, während im Hintergrund Tarpa vor sich hin murmelnd das schöne Pferd lobte, dass der Jüngling besäße.