Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Insgesamt sechs Sklaven und Handwerker waren mit den Arbeiten in diesem Raum beschäftigt. Während ein Zimmermann daran arbeitete einen zusätzlichen Stützbalken an einem der Fenster einzusetzen, kümmerten sich mehrere Sklaven um die korrekte Platzierung des Mobiliars.
    Eine junge Sklavin war in der Zwischenzeit damit zugange zwei jungen Burschen Anweisungen zu geben, wie die von ihnen getragenen Kisten korrekt durch die Tür gebracht werden konnten und wo sie platziert werden sollten.


    Das Gewusel hielt mehrere Stunden an und als der Zimmermann fertig war und ging, erschien bereits eine Frau mit einem Eimer und begann den entstandenen Dreck zu entfernen.


    Nachdem eine Weile später auch endlich die Möbelstücke alle ihren zugedachten Platz hatten, begann die junge Sklavin damit die Kisten auszupacken. Die Putzfrau ging ihr, nachdem das Putzen erledigt war, zur Hand, während sich die männlichen Sklaven indes davonstahlen.


    Es dauerte noch eine ganze Weile bis alles ausgepackt und die Kisten wieder aus dem Zimmer entfernt waren, doch als dem so war, verliessen auch die Frauen das Zimmer und schlossen es von aussen ab.

    Commodus genoss den Anblick der schönen germanischen Landschaft, die er in Rom vermisst hatte, während die Gruppe ihren Weg beschritt. Da sein Blick und seine Gedanken durch die Gegend streiften, bekam er erst gar nicht richtig mit, dass Britannia ihn ansprach. So dauerte es einen Moment, bis er antwortete.


    "Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen." sagte er. Bei dem Gedanken an gewisse Ereignisse in Rom verzog er leicht das Gesicht.


    Er fuhr fort: "Im Prinzip war es eine ganz normale Amtszeit, die ich damit verbracht habe in der Basilica Iuliana zu sitzen, gewerbliche Listen durchzuforsten und Edicte auszuschreiben. Hin und wieder verliess ich den Komplex auch für die eine oder andere Inspektion gewisser Betriebe und Etablissments."

    "Ich bezweifle ernsthaft, dass es sich um einen Witz handelt, auch wenn die Acta bisweilen zu gewissen Unernsthaftigkeiten neigt."


    Er wandte sich an Florus: "Natürlich verstehen wir das."


    "Wir haben demnach wohl einen neuen Legaten und die Legio IX bekommt ebenfalls einen neuen Kommandanten. Wir sollten uns darauf einstellen und uns auf den Führungswechsel vorbereiten."


    Er schaute in die Runde.

    Commodus hatte einen Artikel der Acta abschreiben lassen und war damit in die Curia gekommen.


    Er legte den Artikel den anderen Curiamitgliedern vor.


    Wechsel an der Spitze der Provinz


    uch für gute Kenner der politischen Lage kam es sicherlich überraschend, als Spurius Purgitius Macer vor einiger Zeit vor die Curia der Provinz Germania trat und dort bekannt gab, dass er beim Kaiser um seine Abberufung ersucht hatte. Viele nahmen diese Ankündigung mit großer Verwunderung auf, denn man darf wohl sagen, dass die Einwohner der Provinz mit ihrem Legatus Augusti pro Praetore ebenso zufrieden waren, wie er selbst sich immer über den Posten an der Grenzprovinz gezeigt hatte. Die Gründe für sein Ansuchen sind daher auch nicht in Germania, sondern in seiner Karriere zu suchen. Purgitius Macer wurde durch eine inzwischen aufgehobene Regelung Senator, ohne das Amt des Aedilen oder Tribunus Plebis bekleidet zu haben. Das Amt des Prätors, welches in der Regel als Voraussetzung für eine Statthalterschaft angesehen wird, bekleidete er aufgrund der fehlenden Vorstufe und des fehlenden Cursus Iuris auch nur einmal kommissarisch für eine halbe Amtsperiode. Es verwundert nicht, dass Purgitius Macer, der für seine solide und sachliche Arbeit bekannt ist, selbst nur schwer mit diesem Makel leben wollte. Aus seinem engsten Umfeld war zu erfahren, dass er die fehlenden Amtszeiten schon viel früher nachholen wollte, sich dann aber dem Wunsch des Kaisers gebeugt und in Germania die Nachfolge des verstorbenen Germanicus Sedulus angetreten hatte. Nun sah er die Provinz nach den Wirren des letzten Krieges und dem harten Winter offenbar in der Lage, sich erneut mit einem neuen Statthalter anzufreunden. Ob er nach seinem Aufenthalt in Rom wieder nach Germania zurückkehren möchte, ließ Macer bisher offen. Fest steht lediglich, dass er bei den nächsten Wahlen als Aedil kandidieren wird und sich sein Abstecher in die Hauptstadt nicht nur auf eine Amtszeit beschränken wird.


    Kurz nachdem sein möglicher Abscheid aus Germania bekannt wurde, setzten die Spekulationen ein, wer ihm an der Spitze der nicht ganz leicht zu führenden Provinz folgen könnte. Bemerkenswert war dabei, dass sich häufig Stimmen gegen den einen oder anderen heißen Kandidaten aussprachen und es zumindest öffentlich keinen lautstark befürworteten Favoriten gab. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Purgitius Macer dem Kaiser zumindest eine Empfehlung aussprach und dieser ohnehin seine eigenen Maßstäbe denen der öffentlichen Meinung vorziehen würde.


    Erstaunlich schnell wurden dann auch in Rom verkündet, dass der bisherige Legat der Legio IX Hispania, Maximus Decimus Meridius die Statthalterschaft in Germania übertragen bekommen hat. Angesichts der Verbundenheit von Macer und Meridius aus ihrer gemeinsamen Zeit bei der Legio I und der zu erwartenden guten Kenntis der Provinz, über die Decimus Meridius wohl verfügt ist dies allerdings inhaltlich sicherliche keine überraschende Entscheidung. Wir wünschen dem neuen Statthalter bereits an dieser Stelle alles Gute und werden in der nächsten Ausgabe genauer über ihn und seine Pläne berichten.


    Decimus Meridius übernimmt damit auch das Kommando über die Legio II Germancia, die traditionell die Legion des Statthalters ist. Die Legio IX Hispania kann sich über eine ebenfalls überraschende Neubesetzung an ihrer Spitze freuen, denn dort wird ab sofort der bisherige Praefectus Urbi, Decimus Livianus dienen. Auch über ihn sowie die spannende Frage, wer das dadurch offen gewordene Amt des Stadtpräfekten übernehmen wird, werden wir in der nächsten Ausgabe Bericht erstatten.


    "Habt ihr diesen Artikel bereits gelesen?"

    "Sicherlich wird nach Regeln geringt, wobei dies vielleicht schon der erste Streitpunkt sein könnte. Die Frage wäre dann, welche Regeln man hinzuziehen will. Griechische? Römische? Ägyptische? Germanische? Immerhin hat jedes Volk da durchaus differierende Regeln."


    Er hoffte, dass sein Einwand verstanden werden würde.


    "Was die Wettkämpfe selbst angeht.. Du bist Soldat, du weisst sicherlich genau, dass Männer in der Hitze eines Kampes, selbst wenn es nur ein Übungskampf ist, manchmal dazu neigen ein wenig zu leidenschaftlich zu sein, was in unserem konkreten Fall unter Umständen gewisse Konsequenzen haben könnte."

    Die Bedienung brachte die Weinkanne und das Essen und Commodus goss sich etwas Wein ein, den er auch sofort probierte.


    "Und wie steht es bei dir? Mal abgesehen von deinen Ambitionen in der Stadtverwaltung in Confluentes, hast du noch andere Pläne?"

    Seinem Alter und Stand entsprechend kam Commodus mit einer kleinen Verspätung am Treffpunkt an. Gekleidet in bequeme germanischen Kleidung, die ihm ein befreundeter Händler überlassen hatte, kam er auf seinem Pferd (natürlich aus der Duccia-Zucht;)) an.


    Er grüsste die Anwesenden Equites und gesellte sich zu Britannia.


    "Verzeih mir meine Verspätung, aber ich hatte einige kleinere Probleme mit einem aufmüpfigen Bediensteten."

    Er winkte eine Bedienung an den Tisch und bestellte eine Kanne Wein sowie etwas zu essen.


    "Nun mein lieber Augustinus, wie soll ich es sagen. In zwei Monaten werde ich LVI Jahre alt und ich muss sagen, dass ich mein Alter mittlerweile leider teilweise schmerzlich spüre. Hinzu kommen noch eine familiäre Angelegenheiten, denen ich in Zukunft mehr Zeit widmen möchte. Immerhin weiss ich nicht einmal wie lange mich die Götter noch durch das Reich wandeln lassen."

    "Das wäre für Germania von grossem Vorteil. Du leistest wirklich gute Arbeit und das hast du auch früher bereits getan." Mit Freude denkt er an die pünktlich zugestellten Briefe zurück.


    "Ich bin alt und dementsprechend versuche ich kürzer zu treten. Jedenfalls hab ich mir das so vorgenommen. Zur Zeit investiere ich meine Zeit in die Renovierung eines kleinen Gutes das ich mir vor einiger Zeit gekauft habe.. Eine wahrhaft langwierige Arbeit."

    Commodus blickte etwas verwirrt drein. Hatte er sich etwa verzählt?


    "Oha, ich werde wohl langsam doch alt. Steck die zusätzlichen 20 Sesterzen in eure Weinkasse =)." sagte er noch immer etwas verwundert.


    Sein verwirrter Blick wandelte sich wieder in ein Lächeln.


    "Ich beglückwünsche dich im Übrigen zu deinem Wahlerfolg, Quaestor. Du hast es weit gebracht, wenn man bedenkt dass es noch gar nicht so lange her ist, dass du in meinem Officium gesessen hast und mich darum batest dir eine Empfehlung zu schreiben um das Bürgerrecht zu erlangen. Wirklich eine bemerkenswerte Leistung."

    Commodus zog ein Metallrohr hervor, welches er öffnete und mehrere Kopien eines Schreibens herauszog und auf den Tisch legte.


    "Tarraco, Carthago Nova, Roma, Misenum, Mantua und Ostia. Jeweils auf den entsprechenden Foren." sagte er mit einem Lächeln.


    Stellenangebot



    Die Gens Prudentia sucht für ihr neu erworbenes Landgut in Germania Mitarbeiter.
    Interessenten mögen sich in der Casa Prudentia Mogontiacum melden.



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    "Hier sind 140 Sesterzen." sagte er als er einen Lederbeutel danebenlegte.