Ich hatte keine Lust auf diese Ruderbänke. Hier war evtl. meine Chance da raus zu kommen. Papirius war als Unteroffizier für das Vorschiff verantwortlich. Er war genau der richtige, bei dem man sich für einen Decksposten empfehlen musste.
Velum und artemo Proreta!Antworte ich zügig.
Ich war gespannt, welche Frage als nächstes kommen würde.
Beiträge von Hagnon
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Verdattert schaute ich erst zum Centurio und dann zu meinem Gegner. Natürlich tat mir die Sache irgendwie leid. Mich hier aber zerquetschen zu lassen oder gar massakrieren zu lassen kam nicht in Frage. Da war diese Situation schon lieber.
Natürlich nicht Centurio! Antwortete ich kühl. Auch wenn ich widersprechen wollte. Immerhin war es der Centurio, der diesen ungleichen Kampf anberaumt hatte. Aber eines galt in der Sklaverei genauso wie beim Militär. Widerspreche niemals einem Vorgesetzten!
Tut mir Leid!Ergänzte ich noch. -
Jawohl Centurio!
Als ich mich umdrehte, um mir meinen auserkorenen Gegner anzusehen, gefror mir fast das Blut in den Adern! Da stand plötzlich ein Kerl der gefühlte 5m hoch war und so breit wie 2 Ochsen. Mit dem sollte ich mich messen? Es war klar, dass die Retourkutsche vom Centurio kommen musste. Während ich möglichst langsam zu diesem Tier hinüber schlich, überlegte ich wie ich den bezwingen sollte.... "Wie hieß der Riese in der Bibel nochmal Gol, Goli, Gollum, Goliath! Der wurde von David mit einer List besiegt. Eine Steinschleuder hatte ich nicht. Ich musste mir etwas anderes überlegenen."Als ich näher kam, schauspielerte ich eine Stolpereinlage, bei der ich zu Boden ging. In zweiter Linie wollte ich meinem Gegenüber signalisieren, dass ich für ihn leichte Beute sein würde. In erster Linie wollte ich aber mit meiner freien Hand etwas Sand aufnehmen.
Mühsam reckte ich mich auf und nahm sofort eine Kampf Position ein. Den Dolch hielt ich dabei in der rechten Hand, während ich in der linken zur Faust geformten Hand den Sand verbarg. Ich hatte nur eine Chance - den Kerl kampfunfähig machen, bevor ich auch Valetudinarium landen würde.
Abwartend umkreisten wir uns, dabei kamen von Goliath immer wieder täuschende Zuckungen. Ich blieb aber ruhig und wartete auf den Angriff. Plötzlich stürmte er los! Ich wich zurück und warf ihm den Sand mitten ins Gesicht! Die kurze Phase der Orientierungslosigkeit nutzte ich, um ihm kräftig in die Eier zu treten. Dabei ließ er reflexartig seinen Dolch fallen. Nachdem ich mir diesen blitzschnell verschaffte hielt ich beide Dolche triumphierend in die Höhe. Das würde mir sicher kein zweites Mal gelingen. Ja! Ja! Ja! Sieg! -
Der Experte hierfür war ja nun leider ausgefallen. Vielleicht konnte ich dies nutzen, um ein wenig für Werbung zu machen. Ich hatte ja schließlich in den kommenden 25 Jahren noch das ein oder andere vor. Ich beobachtete die Kameraden. Einige schauten zu Boden, da sie es offensichtlich nicht wussten, und so hofften nicht antworten zu müssen. Wieder andere schienen eine Ahnung zu haben und zögerten. Ich musste denen zuvor kommen.
Malus und Vormast Proreta! Fiel es aus mir heraus.
Hierfür erntete ich verwunderte und ärgerliche Blicke. Nicht jeder schien wohl mit dieser Antwort zufrieden zu sein. -
Obwohl ich wieder auf der Ruderbank sass, überkam mich doch leichtes Gefühl von Freiheit, als der Befehl zum Riemen einholen erteilt wurde. Es gab in diesem Schiff keine Ketten an den Füßen und keine brutalen Peitschenhiebe, die einem dass Fleisch von den Rippen rissen. Ich blickte verträumt aus meiner Sichtluke und konnte erkennen, dass wir das offene Meer erreicht hatten. Gleich bewegte sich das Schiff infolge des stärkeren Seeganges heftiger, und eine frische Brise strömte mit Macht durch die Rumpföffnungen. Während ich diese doch sehr genoss, merkte ich, dass dem ein oder anderen Kameraden die Schaukelei so gar nicht bekam. Die Seekrankheit war vorprogrammiert. Plötzlich sah ich den Triarchus und den Subpraefekten zu uns herab steigen. Was sie hier wohl wollten?
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Keine schlechte Idee den Brief der Wache zu geben. Immerhin hätte ich meinen Auftrag schnell ausgeführt und könnte den merkwürdigen Dingen in der Stadt auf dem Rückweg noch auf den Grund gehen. Auf der anderen Seite konnte ich so nicht sicher sein, dass der Brief den Procurator auch wirklich erreichen würde. Wer war diese Wache schon? Ein Soldat sicher, aber konnte man ihm auch vertrauen?
Verzeih Kamerad, aber ich habe Auftrag den Brief persönlich zu übergeben! Das verstehst du sicher. Also, wie komme ich zum Procurator?
Ich musste unmissverständlich klar machen, dass es hier keine Alternative gab. Trauen, durfte manniemandem! -
Ich bekam nur einen Streifschlag ab und hatte Glück im Unglück. Der Centurio brachte mich für diese Aktion nicht direkt um. Auch ich rappelte mich auf und nutzte die Gelegenheit Meldung zu machen und die traurige Botschaft aus dem Valetudinarium zu überbringen.
Verzeih Centurio! Kommt nicht wieder vor! Ich muss allerdings noch eine Meldung machen. Der Velarius Philon fällt für 20 Tage aus. Wie du gesagt hast, war die Schulter ausgekugelt. Im Valetudinarium wurde diese wieder eingerenkt. Der darf diese aber eben die nächsten 20 Tage nicht belasten.
Bevor ich mir einen Partner suchte, um mir mit diesem einen Schaukampf zu liefern, wartete ich die Reaktion ab. Es konnte ja sein, dass der Centurio noch irgend etwas von mir wollte. -
Puh, das war geschafft. Endlich ging diese Schinderei zu Ende - jedenfalls für heute. Während wir an die Kaimauer fuhren hielt ich mein Ruder heraus, um den Schub aus der Fahrt zu nehmen. Ich hatte schließlich keine Ahnung wie alt der Kahn war. Evtl. hätte ein unsanftes andocken Schäden erzeugt, und wir hatten heute schon einen Ausfall. Los! Helft mir mal ein wenig!Forderte ich die in meiner Nähe sitzenden Kameraden auf. Nehmt mit den Rudern Fühlung zur Kaimauer auf. Wir müssen diese Nussschale vorsichtig heran führen. So ist's gut.... Noch n Stück noch n Stück. Passt! Unaufgefordert sprangen Achtern zwei Kameraden heraus, die das Schiff zügig vertäuten. Müde und kaputt bewegten wir uns zur Unterkunft. Ich hatte Hunger wie ein Löwe!
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Während wir an der Kaimauer lagen, konnte ich durch die Ruderöffnung beobachten, wie die Granden der Flotte das Schiff betraten. Ein zwei Worte hatte ich ja nun mit allen bereits gewechselt. "Die hatten es gut!", dachte ich,"Während ich hier schinde, konnten Sie die Seeluft genießen." Da erhielten wir das Ablegekommando. Ich musste nicht überlegen was zu tun ist. In der Galeerenzeit waren mir die Bewegungen in Fleisch und Blut übergegangen. Mit einem gemeinsamen konstanten Druck, stießen wir den Kahn mit unseren Rudern von der Kaimauer. Ich überlegte, wo es wohl hin gehen würde und wer Philons Decksdienst wohl übernehmen würde. Eines war klar, wenn ich die Kommandos auch alle beherrschte, ich hasste den Maschinenraum!!!
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Gute Frage! Ich musste überlegen:" Nes nos nus mus.....verdammt wie hieß dieser Mensch?!" Da fiel mir der Name schlagartig wieder ein! Neaspoleos! Procurator Neaspoleos ! Bin ich hier richtig?
Ich hoffte natürlich inständig nicht umsonst die ganze Tour hierher gelaufen zu sein.... -
Stunden irrte ich durch die Stadt, bis ich den Palast gefunden hatte. Irgendetwas war in der Luft! Die Straßen waren insgesamt recht leere und kaum jemand ließ sich für eine Auskunft gewinnen. Die meisten wiegelten hektisch ab. Zunächst war mir das egal. Ich hatte einen Auftrag zu erfüllen. Am Eingang befand sich eine recht grimmig dreinschauende Wache. Hier musste ich mich wohl anmelden.
Salve Kamerad! Ich bin Hagnon Tiro von der Flotte. Ich soll hier einen Brief vom Subpraefecten an den Procurator übergeben. Derweil holte ich den Brief aus der Tasche und hielt diesen der Wache vor die Nase. Ich hoffte, dass diese Person das Sigel identifizieren konnte. -
Der erste Auftrag! Ich nahm Haltung an und grüßte.
Jawohl Subpraefect! Befehl wird ausgeführt!
Zügig nahm ich den Brief entgegen und verstaute diesen sicher in meiner Ledertasche.
Daraufhin machte ich mich sofort auf den Weg. -
Die ständige Anstrengung machte einen deutlich aggressiv. Ich gab mir reichlich Mühe die Anweisungen des Centurio zu beherzigen. Plötzlich Stand dieser wieder neben mir und schlug aus heiterem Himmel auf mich ein. Geistesgegenwärtig musste ich entscheiden: Ausweichen oder parieren.!? Spontan entschied ich mich für das Ausweichen. Dabei war der Überraschungsmoment auf meiner Seite. Ich ließ mich seitlich fallen, und grätschte den Centurio mit einer Vorwärtsbewegung in die Beine. Die Aktion war wohl eine Mischung aus Reaktion und Wut. In jedem Fall riss ich den Centurio zu Boden.
Kurz darauf, überlegte ich, ob das eine so glückliche Aktion gewesen ist.?..... -
Mann für man besetzten wir die freien Plätze neben den erfahrenen Rojern. Ich war beruhigt, dass dies im Schiff verteilt waren. So konnten Fehler der Neulinge besser korrigiert werden. Weiterhin hatten wir dieses mal immerhin ein Dach über dem Kopf. Der Gestank war der brennenden Sonne in jedem Fall vorzuziehen.
Wie üblich nahm ich in Ruhe meine Position ein, und wartete auf das Kommando zu starten. -
Es war wie immer, wenn man an den Riemen saß - eine Knochenschinderei. Hier kam noch erschwerend hinzu, dass wir relativ schutzlos der sengenden Sonne ausgesetzt waren. Wenn auch die Manöver besser und besser funktionierten, soweit man das für die erste Rudereinheit überhaupt sagen kann, merkte man schon, dass einige Kameraden anfingen nachzulassen. Die Körpersprache zeigte eine klare Erschöpfung an. Ebenso die Augen, an denen man erste Anzeichen von Sonnenstichen erkennen konnte. Die Ausbildung hielt dennoch an. Ich versuchte mich trotzdem auf meinen Schlag zu konzentrieren. Schlag für Schlag.
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Es war natürlich abzusehen, dass Philon in dem Zustand die Segel nicht würde bedienen können. Der Zeitraum in welchem er ausfiel, kam mir für die Art der Verletzung dann doch etwas lang vor.
Klar mach ich Philon. Komm jetzt. Ich bring dich erstmal in die Unterkunft. Mit dem Centurio rede ich danach.
Daraufhin verließen wir das Valetudinarium. Ich blieb nah an Philons Seite, wenn gleich eine Stützung nicht mehr nötig war. -
Da vielen mir gleich mehrere Steine vom Herzen. Die Tätigkeit für den Subpraefecten war eine riesige Herausforderung und zugleich eine Chance sich weiter zu empfehlen. Und wer weiß, wofür das noch nützlich sein konnte. Ich machte mir nichts vor. Erfolg hing selbstverständlich von der Gunst der Offiziere ab. Hier hatte ich wohl tatsächlich erst einmal etwas richtig gemacht.
Danke Subpraefekt. Ich werde dein Vertrauen nicht enttäuschen. Dann kann ich mich jetzt erst einmal empfehlen? Oder gibt es direkt einen Auftrag, den du für mich hast?
Dieser wäre ausnahmsweise mal ohne größeren Stress zu bewältigen gewesen. Philon hatte ich sicher in die Unterkunft verfrachtet und die Nahkampfausbildung war für heute sowieso erledigt. -
Nach getaner Arbeit oder besser gesagt nach dem ersten Akt der getanen Arbeit, sammelten wir uns an Deck des Schiffes. Inzwischen waren uns einige formaldienstliche Grundlagen in Fleisch und Blut über gegangen. Wir formierten uns daher zügig in einer Dreierreihe um die Befehle und Diensteinteilung durch unsere Offiziere zu erhalten. Ich war gespannt wo ich landen würde. Ruderer, Segler, Taktgeber? Alles war möglich....
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Die Koordination aller Extremitäten mit den Rudern und den Mitruderern fiel den meisten dann doch reichlich schwer. Zwar konnten viele nun den Schlag halten, wenn er denn konstant blieb. Bei einem Seitenwechsel oder einer Tempoerhöhung brach jedoch jedes mal aufs Neue das blanke Chaos aus. Ich hatte meine liebe Mühe wenigstens den forderen Teil der Ruderer im Griff zu behalten. Das schlauchte natürlich, da wir ja für die Anderen mit rudern mussten, während diese lisch langsam wieder dem Takt anpassten. Endlich erreichten wir den Pharos. Auf meinem Fußmarsch hatte ich den zwar schon gesehen. So nah vor mir, war es aber dann doch ein höchst beeindruckendes Bauwerk.
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Zufrieden lauschte ich Teriteqas Ausführungen. Gott sei Dank war es letztlich nichts ernstes. Während der Sani nun vorsichtig Philon den Verband anlegte, klopfte ich ihm aufmunternd auf die Schulter. Siehst du mein Alter! Alles halb so wild. Was sind schon 20 Tage bei gebuchten 25a!Versuchte ich die Stimmung etwas weiter aufzuheitern.
Als er mit seiner Arbeit fertig war, richtete Philon sich langsam auf. Es war klar, dass er zunächst vorsichtig agierte. Es galt eine weitere Verletzung zu vermeiden. Währenddessen beobachtete ich Philon und konnte feststellen, dass soweit alles funktionierte.
Danke Teriteqas, dass du den Burschen wieder zusammengesetzt hast. Was machen wir jetzt mit dem Centurio und dem Proreta? Beide müssen ja wissen, wie lange unser Segelmeister ausfällt. Insbesondere der Proreta, da ja die Aeternitas nun bald in See stechen soll und er dann einen entsprechenden Ersatz für die Ausfallzeit besorgen muss. Gibst du uns ein Schreiben für bei mit, oder meldest du die Diagnose.Wollte ich wissen, bevor ich Philon noch in die Unterkünfte verbrachte.