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Beiträge von Tiberius Helvetius Faustus
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Vor Tagen hatte es angefangen, zuerst mit einer harmlosen Erkältung, welche sich schnell verschlimmerte. Rasende Kopfschmerzen mit hohen Fieber peinigten meinen Körper. Bald kämpfte ich mit Schluckbeschwerden und immer öfter mit Atemnot. Die Sklavin die für meine Pflege abbestellt worden war, hatte Mühe mir Flüssigkeit zuzufügen, wie es der Medicus verordnet hatte.
Die Stunden die ich mit klaren Bewusstsein verbrachte wurden immer seltener. Mit aller größten Anstrengung schaffte ich es mein Testament zu verfassen und noch eine Abschrift auszufertigen.
Einen Sklaven schickte ich damit zu dem [OFFICIUM] Testamentarius, sowie zu der Villa Claudia.
Danach quälte mich, zwischen Dahindämmern und Wachsein, der Gedanke an das neue Amt was ich mir so erhofft hatte, bald zu bekleiden wollte. Tresviri capitales wollte ich werden, dafür ich hatte in der letzten Wahl gekämpft. Es war doch so wichtig gerade um die Ausmerzung der Christen zu kämpfen.
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TESTAMENT
DES
TIBERIUS HELVETIUS FAUSTUS
Hiermit verfüge ich, dass im Falle meines Todes meine Besitzungen, mein gesamtes Vermögen, alle Grundstücke, alle Betriebe, alle Sklaven, Pferde, Tiere, Güter und Waren, sowie alle Schuldscheine und Geschäftsbriefe gehen nach meinem Tode in den Besitz von Herius Claudius Menecrates über. Sollte dieser vor mir dahinscheiden, fällt genanntes an Claudia Sisenna.
Der Erbe verpflichtet sich, zehn Jahre lang, einmal im Jahr eine Armenspeisung durchzuführen, ferner mit dem geerbte Vermögen, junge Männer nach seiner Auswahl, die sich um das Wohl Roms verdient gemacht haben, nach seinem dafürhalten zu belohnen.
Geschrieben in Roma,
in der Casa Helvetia
ANTE DIEM VII ID IUN DCCCLXXII A.U.C. (7.6.2022/119 n.Chr.)
Mit eigener Hand,
Tiberius Helvetius Faustus.
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TESTAMENT
DES
TIBERIUS HELVETIUS FAUSTUS
Hiermit verfüge ich, dass im Falle meines Todes meine Besitzungen, mein gesamtes Vermögen, alle Grundstücke, alle Betriebe, alle Sklaven, Pferde, Tiere, Güter und Waren, sowie alle Schuldscheine und Geschäftsbriefe gehen nach meinem Tode in den Besitz von Herius Claudius Menecrates über. Sollte dieser vor mir dahinscheiden, fällt genanntes an Claudia Sisenna.
Der Erbe verpflichtet sich, zehn Jahre lang, einmal im Jahr eine Armenspeisung durchzuführen, ferner mit dem geerbte Vermögen, junge Männer nach seiner Auswahl, die sich um das Wohl Roms verdient gemacht haben, nach seinem dafürhalten zu belohnen.
Geschrieben in Roma,
in der Casa Helvetia
ANTE DIEM VII ID IUN DCCCLXXII A.U.C. (7.6.2022/119 n.Chr.)
Mit eigener Hand,
Tiberius Helvetius Faustus.
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Es war spät am Abend und nur noch alle Vorräte von den Karren waren auf die Stände verteilt worden. Das wenige was jetzt noch übrig war, ließ ich an die hungrigen Straßenkinder verteilen. Vielleicht ließ dies sie wenigstens ein oder zwei Tage vom Stehlen abhalten.
Nachdem aufgeräumt war erhielten die angemieteten Sklaven, noch ein reichhaltiges Abendmahl, in einer nahegelegen Taverne. Ich selber ging mit den Haussklaven nach Hause, dort hatte meine Köchin ein reichhaltiges Mal für alle vorbereitet.
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Natürlich war ich zu dem Platz zurückgekehrt. Die Erleichterung hatte mich wohl dazu getrieben oder, was nicht unmöglich war, die Erkenntnis versagt zu haben.
„Entschuldigung murmelte ich leise, natürlich werde ich so gut es mir möglich ist, alle Fragen beantworten."
Dankbar wenn auch ein wenig verlegen, hörte ich die Worte von Senator Claudius. Ich mochte es eigentlich gar nicht wenn so ein Gewese um mich gemacht wurde, auch wenn ich einsah es musste heute wohl sein.
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Mein Verstand sagte mir es ist Wirklichkeit, doch mein Herz konnte es immer noch nicht fassen, als ich das bronzene Tor durchschritt und voller Bewunderung marmorgetäfelte Sitzungssaal betrat. Ich durfte wirklich hier zu den Senatoren, gleich welchen Rang sie inne hatten, sprechen, Noch vor wenigen Tagen hatte ich Minerva um ihre Weisheit gebeten. Heute bevor ich diesen Weg antrat, hatte ich abermals ein Stoßgebet zu ihr gesprochen.
Seltsam war es schon vor wenigen Tagen auf der Rostra hatte mein Herz wie wahnsinnig gehämmert. Jetzt war es mir als ob es erstarrt wäre. Wusste ich doch wie wichtig diese Rede war, dennoch unterdrückte ich mein Verlangen ihm von außen einen heftig Schlag zu versetzen.
Noch ehe ich in weißer Tunika und Toga gekleidet vor den edlen des Reiches stand, hatte sich dieser merkwürdige Krampf gelöst und so stand ich mit wild hämmernden Herzen vor den Senatoren. Diesen Zustand ignorierte ich weitgehendst, schöpfte tief Atem und begann mit der hier üblichen Anrede.
„Patres Conscripti! Ehrenwerte Senatoren!
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an diesem Ort an mein Gesicht. Ja es stimmt, ich Tiberius Helvetius Faustus, bin in diesen Hallen als Liktor des ehrenwerten Senators, unseres Praefectus Urbis, Herius Claudius Menecrates unterwegs gewesen. Seit seiner Zeit als Praetor war ich auch für ihn als sein Scriba tätig.“Ob ich wollte oder nicht ich musste jetzt eine Pause einlegen und mich erneut sammeln. Nun setzte ich das ein was ich nie gewollt hatte, denn immer war ich stolz darauf gewesen, alles aus eigener Kraft erreicht zu haben.
„Wie ich zu Anfang erwähnte entstamme ich der Gens der Helvetier, Wie ich ehrlich zugebe einem unbedeutendem Zweig der auf dem Lande lebte. Trotz dem kenne ich unseren Wahlspruch und wiederhole diesen, auch wenn ich ihn schon auf der Rostra in meiner Rede erwähnte, voller stolz hier noch einmal. Fides sanctissimum humani pectoris bonum est. (Treue ist das heiligste Gut der menschlichen Brust/des menschlichen Herzens). Ich versuche die Werte unserer Gens: Stolz, Zurückhaltung, Mut und Pflichtbewusstsein, aufs neue zum Wohle Roms zum Leben zu erwecken, denn Traditionen und Werte sind es, welche die Gens Helvetia ausmachen.“
Abermals pausierte ich kurz ehe ich weiter sprach. „Wie ich erwähnte komme ich aus dem Umland von Rom. Unsere Eltern verstarben, als ich im Alter von 14 Jahren war. Durch diesen Umstand war ich gezwungen für mich und meine jüngere Schwester zu sorgen. Um mich um meine Bildung zu kümmern, blieb mir von da ab keine Zeit mehr, statt dessen arbeitet und erhielt ich unser Gut. Mit der Hilfe unseres Verwalter lernte ich dies zu führen. Wollte aber später mehr erreichen und ging nach Rom. Sofort wurde ich von dem ehrenwerten Senator Claudius Menecrates eingestellt. Ihr werdet euch jetzt fragen, was ich nun heute, hier und jetzt hier will. Ich bitte mir das Amt des Tresviri capitales zu übertragen. Als Tresvir gedenke ich den Fokus meiner Amtszeit auf die Bekämpfung der Kriminalität in den Straßen Roms zu legen, genauso werde ich bemüht sein die Christenbrut die sich in Rom immer stärker ausbreitet zu bekämpfen. Mehr noch, es wäre mir ein Anliegen dazu beizutragen sie zur Gänze auszurotten. Natürlich mit allen Mitteln die dieses Amt gewährt und selbstredend in engem Einvernehmen mit unserer Stadtpolizei und den höheren Magistraten.“
Mein fester Blick glitt über die ehrenwerten Senatoren. „Die Übergriffe der Christen sind nicht mehr harmlos. Die Brut wird immer gewaltbereiter. Hier reden sie von Liebe, gleichzeitig, beschmutzen sie und zerstören unsere Götterstatuen und hetzen die Menschen gegen den Kaiser auf. Allein sie haben mich schon dazu bewogen mich für ein sauberes, Christenfreies Rom einzusetzen. Ich bin es dem Imperium einfach schuldig mich mit meinen Fähigkeiten einzubringen. Gerade meine einfache Herkunft, ohne anmaßend erscheinen zu wollen, ermöglicht mir einen ganz anderen Blick auf bestimmte Bevölkerungsschichten. Dadurch habe ich eine andere Wahrnehmung auf bestimmte Vorgänge im Volk.
Vor einiger Zeit erreichte mich die Nachricht, dass mein Gut einem Brand zum Opfer fiel. Bei meiner Heimkehr erfuhr ich, Banditen, die es ausraubten waren Verursacher der sinnlosen Zerstörung. Sofort verfolgte ich diese mit einer Söldnertruppe, machte sie ausfindig und löschte diese aus. Ihr seht also auch wenn es sich den Anschein gibt, so bin ich letztlich kein Zauderer und kann zupacken wenn es wichtig ist und das verspreche ich hier und jetzt, dass werde ich machen. Ich danke euch Ehrenwerte Senatoren für eure Aufmerksamkeit, vielleicht erwähnt der ein oder andere meine Kandidatur zu unterstützen.“
Für einige Augenblicke senkte ich demütig mein Haupt und verließ den Platz, nachdem mein Körper wieder eine gestraffte Haltung angenommen hatte.
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Ein riesiges Dankeschön an Rusty, dass er sich die Zeit genommen hat!
Dem kann ich mich nur anschließen und sage vor allem danke für die neuen Schriftfarben.
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Ich stand auf, klopfte sich den Schmutz ab und sah lächelnd auf Pollux.
"Warum veranstaltest du so einen Circus, bist fast beim Essen, läufst weg, kommst wieder und hüpfst herum. Entweder hast du keinen Hunger oder du bedankst dich auf diese Art. Danke wäre aber nicht nötig gewesen."
Dem herbei gewunkenen Sklaven wies ich an. "Gib ihm doch bitte und seinem Freund doch seine Portion, sie können sich nicht entscheiden was sie wollen. So können sie wenigstens im nachhinein nicht behaupten sie hätten nichts bekommen."
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Während meines Gespräches mit Octavius, hatte ich die Wartenden im Auge behalten. So hatte ich auch bemerkt wie der Bursche der sich zum zweiten mal die Rotze durch das Gesicht geschmiert hatte, laut
schimpfend davon gezogen war.Gleich ging ich zu einem Sklaven des Wachdienstes an den Ständen ,um mich zu informieren, warum der Bursche, sich nichts abgeholte hatte. "Keine Ahnung“, antwortete der mir, „ er hat irgendetwas rumgepoltert, er bekäme nichts, wer würde sich lieber um einen fetten Liebhaber kümmern. Dabei war die Schlange schon weit vorgerückt und er war fast an der Reihe. Sein Hunger war dann doch nicht so groß, es ist ja noch reichlich da. Wer nicht will der hat schon, um so mehr für die die es nötig haben“, fügte er noch hinzu.
Mein Gedanke war. warum gibt es immer wieder Menschen die alles madig machen müssen?
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Mit wild hämmernden Herzen erklomm ich die Stufen der Rostra. Mir schien, dies war der längste und schwerste Gang meines Lebens. Wie hatte ich mit mir selber gerungen diesen Schritt zu machen, zumal ich ganz genau wusste ich war kein Redner vor dem Volke. Ich würde niemals die Massen vom Stuhl reißen. Aus diesem Grunde, hatte ich besonders, Minerva, die Göttin der Weisheit angefleht mir beizustehen.
Mit einem Anflug von Furcht stand ich schließlich hier oben auf der Rostra und starrte die Menschen an, die zu mir hinaufschauten. Kurz schloss ich die Augen und redete mir selber zu: Faustus du schaffst das schon. Noch einmal atmete ich tief ein und begann.
„Volk von Rom, hört mich an! Ich habe den Mut gefasst und mich zur Kandidat für das Vigintivirat angemeldet.“ Verwundert stellte ich fest meine Stimme war nicht weggebrochen, ich musste nur noch lauter sprechen. „Wenn ich mich vorstellen darf, denn ich bin mir bewusst ich bin euch unbekannt. Mein Name ist Tiberius Helvetius Faustus. Ja ihr habt richtig gehört, ein Helvetier. Die Gens besteht noch, auch wenn sie heute nur mehr ein Schatten ihrer selbst ist. Ich habe mich auf unseren Wahlspruch besonnen. Fides sanctissimum humani pectoris bonum est. (Treue ist das heiligste Gut der menschlichen Brust/des menschlichen Herzens)
Trotz aller Schwierigkeiten erhält sich die Gens Helvetia die römischen Werte: Stolz, Zurückhaltung, Mut und Pflichtbewusstsein, denn Traditionen und Werte sind es, welche die Gens Helvetia ausmachen. Ohne überheblich erscheinen zu wollen, denke ich das ich diese Werte in mir vereine.
Euch ist der Name unseres Praefectus Urbi, Herius Claudius Menecrates ein Begriff. Seit seiner Kandidatur zum Praetor stehe ich in seinem Dienst und habe mich bemüht, nicht nur ihm sondern damit auch Rom selber zu Diensten zu sein. Wie so viele junge
Menschen, die nicht das Glück haben, eltern an ihrer seite zu haben, musste ich zuerst mich und meine Schwester seit dem späten Knaben Alter alleine durchbringen. Ich kenne also viele Nöten der Menschen. Kann nachvollziehen wie leicht man auf Abwegen geraten kann wenn man keine innere Stärke in sich spürt und kein Ziel vor Augen hat.
Mir ist es ein anliegen, jetzt da ich die Reife in mir spüre. mich für das Gemeinwesen, für unser Imperium einzubringen. Mit ruhigen Gewissen kann ich sagen, wenn ich hier vor euch ein Versprechen ablege, werde ich dies auch halten. Egal welche Aufgabe man mir, sollte ich zum Vigintivir gewählt werden, anträgt ich werde das Amt nach besten Wissen und gewissen ausfüllen. Ob ich mich nun der Tresviri aere argento auro flando feriundo oder den Decemviri litibus iudicandis oder der Tresviri Capitales der Rechtspflege widme, ich gebe mein Bestes.
Münzprägung, Straßenreinigung und Kriminalität, sind wichtige Bereiche für ein zufriedenes Zusammenleben in unserer großartigen Stadt. Wichtig ist für mich: EHRLICKEIT - VOR DEN GÖTTER - DEM KAISER - DEM IMPERIUM - DEM VOLK!“
Kurz hielt ich inne, den im Augenblick wünschte ich mir sehnlichst ein. Schluck des klaren Quellwassers von Claudius Menecrates. Abermals holte ich Luft und begann noch einmal.
„Vielleicht fragt der ein oder andere sich ja, was mich für solch ein Amt, eine solche Aufgabe befähigt. Nun ich kann euch versichern, ich habe mich hier in Rom bemüht weiter zu bilden und einige Ziele erreicht. Genauso war ich immer bemüht ein offenes Ohr für die Geschehnisse und ihre Entwicklungen in Rom zu haben.
Aber wie ich schon zu Anfang erwähnte, ich bin kein großer Redner, denn ich bin eher ein Mann der Tat. In meinem Leben habe ich eins gelernt, man wird geboren um, einen Platz im Leben zu finden und sich einzubringen. Doch manchmal hat das Schicksal einem Einzelnen mehr Bedeutung vorbestimmt und ihm Verantwortung für größeres aufgetragen. Ich hoffe, ich habe euch von meinen Fähigkeiten und meiner Person überzeugt. Die Götter mögen stets mit euch, dem Kaiser, dem Imperium sein!“
Damit beendete ich meine Rede. Seltsam war es mir. So als ob alles ein wenig fernab von mir geschehen wäre. Die Ausdrücke in den Gesichter der Menschen die ich sah, konnte ich nicht deuten. Nachdenklich schritt ich die Stufen von der Rostra hinunter.
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Es war noch früh am Morgen als unser Zug den Vorhof zum Tempel der Göttin Minerva näherte. Der Zug bestand aus vier Sklaven die Fackeln trugen. Fünf weiteren die eine Amphore besten Weines und einem großen Korb, in dem sich ein Kuchen befand, einen Korb voller Blumen, eine Schale mit Weihrauch gefüllt und schließlich ein Lamm. Einem Leibwächter und meine Wenigkeit. Ich selber war in einer schlichten Toga gekleidet und meine Sklaven trugen, extra für diesen Anlass genähte, grüne Tuniken, mit einem roten Streifen an Hals und Saum versehen.
Ehrfürchtig näherte ich mich der marmorne Halle und betrachtete die wunderschönen Statue von Minerva und ihren Eulen. Ich ging weiter bis zu dem kleinen Altar, hieß die Sklaven die mit gebrachten
Opfergaben niederstellten. Ich selber nahm von dem Weihrauch und warf ihn in das Kohlebecken. Kniete nieder und versank in einem stummen Gebet.Ehrenwerte Minerva, Göttin der Weisheit, Arzneien, der schönen Künste, Musik,
Wissenschaft, des Handwerks und des Krieges, Schutzgöttin der Heilberufe,
an diesem Tag erbitte ich deine Weisheit und Gnade.Ich bin nur ein einfacher Mann und erbitte von dir jene Weisheit, die ich benötige,
um mich zum Wohle Roms seiner Menschen zu betätige.Um den Dienst für Rom habe ich mich beworben und nun knie ich hier und erbitte
deine Weisheit, deinen Beistand, damit ich den Dienst antreten und
zum Wohle aller verrichten kann.Lange noch kniete ich und schaute dem aufsteigenden Rauch hinterher, mit der Hoffnung, dass mein Gebet mit ihm zu der Göttin getragen würde.
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Ohne lange zu zögern und zu reden, holte ich eine kleine Tafel hervor und schrieb den Text auf.
Menschen von Rom, was überlegt ihr noch?
Macht es einfach richtig und erklärt
Tiberius Helvetius Faustus für wichtig.
Tut Rom etwas gutes und wählt ihn zum Vigintivir
„Einverstanden mit allem. Das ist eine gute Vereinbarung und glaub mir ich stehe zu meinem Wort. Weiß du was, komm doch an einem Abend wenn du Zeit hast bei mir vorbei. Es wäre doch gut wenn wir uns näher kennen lernen würden.“
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Erstaunt schaute ich zu Octavius, dann musste ich lachen. „Ja wie das Leben so spielt, ich wohnte bis vor kurzem in der Villa Claudia. Doch nun habe ich mich in der Casa Helvetia eingerichtet, da ich sie erbte.“ Ernst fuhr ich dann fort. „Bis jetzt bin ich unbekannt, doch als der Praefectus noch Prätor war, lernte ich viele namhafte Römer kennen, die leider Rom, aus welchen Gründen auch immer, verlassen haben. Nicht nur dienstlich, auch im privaten Rahmen lernte ich einige kennen. Sei es Senatoren, Konsule oder hohe Offiziere. Da herrschte noch reges Leben in Rom.“ Kurz legte ich eine Pause ein, um zu dem eigentlichen Thema zurück zukommen. „Ich habe Werbung gemacht an den Wänden. Wenn du jedoch keine gesehen hast muss ich wohl nachlegen.“ Nachdenklich rieb ich meine Stirn. „Da brauche ich wohl einen dem ich vertrauen kann, der mir den Wahlhelfer macht.“ Aber woher nehmen, wie ich es eben sagte, es gab keinen mehr den ich näher kannte.
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Tiberius Helvetius Faustus, irgendwo oder irgendwann hatte er den Namen schon einmal mitbekommen. Er trat auf den Mann zu. „Salve, Tiberius Helvetius Faustus, das bist du? Wer bist du genau und warum machst du das?“ Diese Frage erschien ihm sinnvoll, denn wer gab soviel ab, für die Ärmsten der Armen.
Genau diese Frage war es was mir Sorge bereitete, ich war unbekannt. Wieso hegte ich die Hoffnung, dass mich jemand wählen würde. Trotz meines geringen Selbstvertrauens und meiner Schüchternheit besaß ich etwas was wichtig für ein solches Vorhaben war, nämlich Zähigkeit. Die hatte mir bisher in jeder Lebenslage geholfen. So strafte ich meinen Körper und schaute den der fragte an. „Salve, an deinem Auftreten erkenne ich dem Soldaten. Um es einfach zu sagen, ich bin ein Römer wie du. Bisher bin ich Scriba des Senator Claudius Menecrates und Liktor. Warum ich das mache? Ganz einfach, weil diese Menschen etwas zu Essen brauchen und ich dies ihnen wenigstens einmal geben möchte. Es mag sich eigennützig, weil ich mich gerade zur Wahl zum Vigintiviri angemeldet habe. Doch ich bin davon überzeugt, wenn ich ihnen Nahrung gebe, begehen sie zum Beispiel erst einmal keinen Diebstahl, zu dem sie durch Hunger getrieben werden. Das ist es doch was wir beide gerne in Rom sehen möchten.“
Immer wieder während ich sprach schaute ich gleichzeitig zu den Menschen in den Schlangen vor den Ständen. Dabei war mir ein Mann besonders aufgefallen. „Schau dir den da an.“ Dabei wies ich auf den vor Dreck starrenden verfilzten Kerl. „Der, der sich gerade die Rotze durch sein Gesicht schmiert. Sollen so die Einwohner unserer Stadt aussehen und leben?“ Gespann wartete ich auf die Antwort des Soldaten. Außerdem war es an der Zeit, dass er sich mir vorstellte.
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In den letzten Wochen war ich mit Arbeit eingedeckt bis über beide Ohren, wie man so sagte. Da war nicht nur die Casa Helvetia wieder auf Vordermann zu bringen, nein ein anderes sehr wichtiges Vorhaben wollte ich verwirklichen. Meine Kandidatur zum Vigintivirat. Dazu war es nötig Wahlpropaganda zu machen, denn wenn auch mein Familienname in Rom bekannt war, ich selber war es kaum.
Spät hatte ich meine Anmeldung schriftlich eingereicht. Dafür hatte es einen einfachen Grund gegeben ich musste sicher gehen, dass die Vorbereitungen zu meinem ersten öffentlichen Auftritt rechtzeitig abgeschlossen waren.
Ich hatte es geschafft, einen Bäcker aufzutreiben der mir genügend Brote, für den bestimmten Tag backen würde, wenn nötig auch für ausreichenden Nachschub sorgte. Genauso einen Metzger für die Lukanischen Würste sorgte. Ausreichend Äpfel aufzutreiben war auch nicht unbedingt einfach gewesen. Doch nun waren drei Stände errichtet mit Waren und Sklaven ausgerüstete. Karren mit Nachschub standen bereit und was sehr wichtig war, ich hatte kräftige Sklaven als Wachdienst angeheuert. An jedem Stand war eine Tafel angebracht auf der stand
wie viel jeder hungernde erhalten würde. 3 Brote, 5 Würste, sowie 3 Äpfel.Eine große Tafel verkündete:
Ihr Menschen aus Rom jeder der Hunger hat, möge
sich seinen Teil abholen.
3 Brote - 5 Lukanische Würste - 3 Äpfel
Tiberius Helvetius Faustus
All das hatte ich auf dem Forum Romanum aufgebaut. In einer einfachen bürgerlichen Toga gekleidet stand ich, für jeden den es verlangte, zu einem Gespräch oder Beantwortung von Fragen bereit.
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Eine klare aber frische Nacht war angesagt worden. Wahlen standen vor der Tür und so kam es, dass zwei Männer mit einer Leiter, einem Eimer Farben und einem dicken Pinsel ausgerüstet loszogen. Sie hatten einen gut bezahlten Auftrag angenommen und sollten die Wände Rom wie schon so oft mit Wahlpropaganda verschönern.
Menschen von Rom, was überlegt ihr noch?
Macht es einfach richtig und erklärt
Tiberius Helvetius Faustus für wichtig.
Tut Rom etwas gutes und wählt ihn zum Vigintivir.
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Ad
Consularis
Iullus Curtilius Victor
Haus des Consuls
Urbs Aeterna
Salve Consul Curtilius,
hiermit bewerbe ich mich für die bevorstehenden Wahlen zum Cursus Honorum. Ich bitte, mich auf die Liste der Bewerber für das Amt des Vigintivirs zu setzen.
Vale bene.
Tiberius Helvetius Faustus
Casa Helvetia Roma
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Den heutigen Tag wollte ich nutzen, um mich in der Öffentlichkeit sehen zu lassen. Claudius Menecrates, jetzt Praefectus Urbi, benötigte meinen Schutz als Liktor eher nicht, da ihm seine Untergebenen vom Militär zur Verfügung standen. Doch der heutige Anlass schien mir geeignet, so stand ich ebenso wie die Urbaner mit meinen Insignien ausgerüstet in seiner Nähe. Ein besonders religiöser Mensch war ich, der fern von den Tempeln Roms aufgewachsen war, nicht. Doch in der Zeit als Claudius Menecrates Praetor Urbanus war, hatte ich ihn öfter zu solchen Feierlichkeiten begleiten müssen und hatte sie würdigen gelernt. So stand ich auch heute da und beobachtet die Handlungen aufmerksam. Es war heute, wie schon so oft ergreifend zu sehen, wie die Menschen sich bei den Rieten in ihrem Glauben versenkten. Sie vertrauten den Göttern und Ahnen und waren fest davon überzeugt, dass sie ihr Schicksal zu Besten fügen würden.
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Ein neuer Besitzer zieht ein.
Der Helvetier Faustus hatte beschlossen sich endlich um seinen Besitz die Casa zu kümmern. Faustus hatte drei Sklaven im Schlepptau, als er in der Casa Helvetia ankam. Einen Galater, Thohas mit seiner Schwester Electra und einer Griechin Elpida, betrat die Casa Helvetia. Er wies die drei an, sich die Sklavenunterkünfte anzuschauen, die sich bestimmt wie üblich im unteren Bereich befanden und in Ordnung zu bringen. Weiter sollte Elpida sich die Culina anschauen, das war ihr künftiger Arbeitsplatz. Thohas und Electra mussten sich um das Balneum kümmern, eventuelle Reparaturen sollten sie ihm melden. Der Gärtner ein stämmiger Germane mit Namen Brun würde genauso am nächsten Tag eintreffen wie der Maiordomus Christos, ein Grieche. Alle samt hatte er bei einem Sklavenhändler mit gutem Ruf gekauft. Die nötigen Aufträge erteilt eilte er zurück zur Porta um dort die Handwerker zu empfangen, denen er die Aufträge für Änderungen, Reparaturen und Verschönerungsarbeiten erteilen wollte.
Auf seinem Programm standen noch der Einkauf einer neuen Einrichtung, zumindest für sein eigenes Cubiculum. Alles weitere würde sich dann schon finden.
Was ihm weit größere Sorgen bereitete, war die Familiengründung, die er sich vorgenommen hatte. Fast bereute er es jetzt nicht mehr an dem öffentlichen Leben in Rom teilgenommen zu haben.