Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

    Zitat

    Original von Paullus Germanicus Cerretanus
    Aufgrund des Massensterben nun frag ich mich was da für Mist abläuft?


    Ich hatte eben viele IDs (außer Octavia Flora, die gehört mir nicht), weshalb es durchaus etwas aufsehenserregend wirken mag, wenn die alle gleichzeitig aus dem Spiel genommen werden, nicht weiter schlimm. Es geht immerhin öfters mal jemand hier, das ist jetzt nicht anders.

    Liebe Mitspielerinnen und Mitspieler des IR.


    Hiermit gebe ich bekannt, dass ich das Imperium Romanum nach insgesamt vier Jahren Spielzeit für immer verlasse und alle meine übrigen Funktionen wie im Stadtwachen-Team, oder im Cursus Publicus zurücklege. Ich habe bereits die Zukunft des Forums gesehen und sie gefällt mir nicht, daher ziehe ich meinen Hut und gehe dann, wenn es am schönsten ist, nämlich jetzt. Ich hatte die letzten Jahre so viele schöne Stunden hier und es hat mir immer unheimlich Spaß gemacht meine Geschichten rund um meine Figuren hier zu erzählen und mit euch zu teilen. Ich war immer bestrebt euch alle an meinem Spiel teilhaben zu lassen und so vielen wie möglich Spielanreize zu bieten, hoffentlich hat das dem einen oder anderen unter euch zumindest etwas Vergnügen bereitet. Ich hätte auch sonst noch viele Ideen, Pläne und Geschichten für meine Figuren hier gehabt und auch für das Forum überhaupt, doch es soll nicht so sein.


    Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern der Spielleitung für die schöne Zeit hier und dieses beste aller historischen RPG-Foren von dem ich immer schon der Meinung war, dass es mehr von dieser Sorte geben sollte, nur eben auch über andere Epochen, Macer hat meine kleinen Experimente in diese Richtung ja teilweise mitbekommen, aber das Original schlägt natürlich niemand. Das IR hat für mich einst definiert was ein gutes Rollenspielforum ausmacht, etwas Ähnliches wie dieses Forum habe ich sonst nirgendwo gefunden, es ist einfach einzigartig. Doch schon bald wird es sich sehr verändern und dann wird es eben nicht mehr mein Imperium Romanum sein, so wie ich es einst 2009 als unbedarfter 14-Jähriger kennengelernt und es mich begeistert hatte, weshalb ich dieses schöne Kapitel meines Lebens deshalb nun abschließe und mich mit meinen Erinnerungen an die vergangene Zeit begnüge.


    Wie unschwer zu erkennen ist, habe ich die Geschichten aller meiner Figuren bis auf eine bereits auserzählt (Elysium), leider teils abrupter und gewalttätiger als gewollt, aber es soll für mich eben kein Zurück mehr geben. So gibt es natürlich einige Dinge die ich hier mit meinem Weggang nicht mehr zum Abschluss bringen kann. Am meisten schmerzt mich dabei, dass ich nun niemals meine zwei Ziele erreichen werde für die ich hier im IR jetzt gut 4 Jahre meines Lebens geschrieben, gespielt und gekämpft habe, nämlich mit Norius Carbo meine eigene Gens gründen zu können und Gaius Iulius Caesoninus bis zum Senator durchzubringen. Das war überhaupt immer schon mein großer Traum gewesen irgendwann einmal hier einen Senator spielen zu können, diese Idee hat mich immer am meisten begeistert und angefeuert Caesoninus‘ Geschichte weiter voranzutreiben, doch es soll eben nicht sein, schade, aber ich akzeptiere es. Ich hatte trotzdem eine schöne Zeit hier mit allen meinen Figuren und wie es so schön heißt der Weg ist das Ziel, das reicht mir.


    Neben diesen beiden großen Forenthemen für mich gibt es auch noch zwei große von mir erzählte Geschichten, die jetzt ihr verfrühtes Ende im IR finden; die Geschichte von Paulus von Myra und sein Versuch die christliche Gemeinde wieder zu einen und die Erzählung von der Fahrt der Astarte von Marcus Valerius Nasica von Rom nach Alexandria. Ich habe mir beide Geschichten vollständig gesichert und werde sie beizeiten irgendwann aufbereiten und auf Wattpad wiederveröffentlichen, da ich großen Spaß immer daran hatte an ihnen zu schreiben und mir neue Abenteuer für Paulus und Nasica auszudenken. Auf Wattpad werden die beiden Geschichten von mir auch dann weitergeführt und mit der Zeit zu jenem Ende auserzählt, wie ich es eigentlich für das IR vorgesehen hätte. Also wer diese Plattform nutzt, dort sind sie dann ab sofort zu finden. Hier bleiben sie in ihrer bisherigen Form natürlich auch erhalten.


    Ich denke ich habe jetzt alles gesagt. Ihr seid alle echt tolle Menschen, habt noch viel Spaß hier zusammen, Adieu!


    Gaius Iulius Caesoninus
    aus Roma Sohn des Aulus aus dem tribus esquilina,
    Sodalis der Factio Praesina.
    Aedituus der Venus Genetrix.
    Sodalis der Luperci.
    Sodalis der Societas Claudiana et Iuliana.
    Mitglied des Ordo Senatorius.
    Vigintivir im Cursus Honorum.
    Magister der Luperci.
    XXIV Jahre
    liegt hier begraben.
    Seine Erben haben
    dieses Grabmal errichten
    lassen.

    Banditen! Und das auf offener Straße! "Zurück! Lauf weg Iulia!" rief er seiner Cousine zu, damit ihr möglichst nichts geschah und wandte sich auch um, um die Flucht zu ergreifen. So stark und tapfer Caesoninus auch sein mochte, gegen eine bewaffnete Bande von Kriminellen kam auch er nicht alleine an. "HILFE! HILFE! BANDITEN! HILFE!" rief er, während er um sein Leben rannte, doch dabei sehr von der Toga behindert wurde die er trug. Im Lauf versuchte er noch sie von sich zu schütteln, doch das bremste ihn, genug, damit die vordersten Banditen ihn zu fassen bekamen. Caesoninus schlug sie zurück und rannte weiter. Als einer nach Iulia Phoebe greifen wollte rammte er ihn, um sie zu retten, doch dabei stolperte Caesoninus und fiel hin. So kam die Meute über ihn und er konnte nicht mehr entrinnen...


    - ENDE -

    Eigentlich hatte Caesoninus heute wieder einmal einen Besuch in den Thermen geplant gehabt, doch seine liebreizende Cousine Iulia Phoebe hatte sich das anders vorgestellt. Völlig aus dem Häuschen angesichts der Kunde, dass er schon in einem Jahr seine liebe Octavia Flora heiraten würde, hatte sie ihn zu einem kleinen Spaziergang rund um die Domus Iulia am Esquilin eingeladen, um schon mal ein paar erste Details zu besprechen. Caesoninus selbst fand das natürlich noch viel zu früh und mehr als übertrieben, doch auf der anderen Seite war es auch irgendwo witzig und wenn er Iulia somit eine Freude machen konnte, warum denn nicht? So schlenderten sie also jetzt in den Gassen des Esquilinviertels umher, um über die Hochzeit zu reden. "Tja, eigentlich nicht viel anders als vorher schätz ich. Natürlich ist da jetzt das Gefühl, dass das ganze langsam zu etwas handfestem, zu etwas greifbarem wird, nachdem die Verlobung nun auch in den offiziellen Verwaltungsakten aufgeführt ist, aber sonst wie gesagt noch normal. Aufgeregt bin ich daher nicht, wenn, dann eher wegen Germanien, immerhin habe ich schon mein ganzes Leben darauf hingearbeitet endlich mal selbst ein Kommando zu führen. Darauf freue ich mich wirklich schon! Aber zurück zum Thema. Ich möchte ja doch hoffen, dass du dich nicht allzu sehr mit Octavia Flora fetzen wirst, sobald die Gute erst mal in der Domus Iulia eingezogen ist, immerhin wird sie dann meine Ehefrau und damit ein Teil der Gens Iulia sein. Kann ich mich darauf verlassen, dass ihr versuchen werdet gut miteinander auszukommen?" Mit gespieltem Ernst beäugte er seine Cousine, dabei ihre Antwort abwartend.


    Danach: "Was die Hochzeit selbst angeht, so habe ich noch keinerlei Vorstellungen, was würdest du mir denn empfehlen?"

    Wieder einige bemerkenswerte Äußerungen des Purgitiers. War auf jeden Fall unterhaltend sich ihn anzuhören und bei der Stelle mit den Politikern musste Caesoninus sogar lachen. "Ich denke du bist die erste Person die ich kennenlerne, die Verschwörung und Komplotte gegen den Staat als etwas gutes ansieht, aber bitte lass das nicht den Kaiser, oder einen getarnten Agenten der Praetorianer hören! Sonst kann es sein, dass du dich schneller wieder im Carcer findest als dir lieb ist. Und wie kommst du auf die Idee, dass Servilius Caepio gläubig gewesen sein soll? Ich würde eher eines der zuvor für ihn gebrauchten Beschreibungen anwenden, oder auch weltfremd, wenn er diese legale und gebilligte Tatsache nicht anerkennt, dass auch homo novi Consuln werden können. Immerhin wäre das ja die berühmte Veränderung und Erneuerung die du zuvor so gelobt hast, frisches Blut für den Senat, dem er sich jedoch verweigert hat und das so viele tausend gute Römer mit ihrem Leben bezahlen hatten müssen. Ich weiß wirklich nicht wie man sowas gutheißen kann. Wenn man so denkt, dann hätten wir heute eigentlich keinen Senat und keine Nobilitas mehr, weil die ganzen großen alten republikanischen Familien inzwischen ausgestorben und neue an ihren Platz getreten sind. Die neue bzw. aktuelle Elite, die Aurelier, die Flavier, die Tiberier, die Purgitier und auch wir plebejischen Iulier wir sind alle Aufsteigerfamilien die es vor hundert Jahren so noch nicht gegeben hatte. Willst du diesen allen wirklich ihren Status aberkennen bloß aufgrund eines eingebildeten Gedankenkonstrukts in Bezug auf Hierarchie, das angeblich auf "göttlichen Willen" basiert, was ich so noch gar nicht gehört hätte? Und ich war Aedituus, da lernt man schon das eine oder andere über die Götter kennen. Unsere Hierarchie ist menschengemacht und der Aufstieg eines homo novus war nie verboten, egal was die etablierte Nobilitas darüber denken mochte damals. Immerhin will sich jeder stetig selbst verbessern und mehr aus sich machen, deshalb will ich ja z.B. Senator werden so wie meine beiden Vettern. Ich weiß nicht wie du auf die Idee kommst ich wollte einer von den Verschwörern und Intriganten werden, das habe ich nämlich nie gesagt, ich habe gesagt ich möchte Politiker werden, also die andere, die "richtige" Seite des Spiegels ist gemeint. Ich werde Senator, um den Ruhm und die dignitas meiner selbst, meiner Gens und die Roms zu vermehren und mein Wirken in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen, auf das alle römischen Bürger davon profitieren mögen und außerdem möchte ich der erste Consul meiner Familie werden! Als Senator sitzt man an den Schaltern der Macht und kann diese Position dazu benutzen Gutes für die Menschen zu bewirken und für jene, die davon abhängig sind und sich nicht selbst helfen können."


    Als sie dann mit ihrem interessanten Gespräch fertig waren und es daran ging diesen Wurststand aufzusuchen, stieg Caesoninus aus dem Wasser, um sich abzutrocknen. "Dieser Wurstverkäufer ist ein kluger Mann, wenn er die Ware näher zum Kunden bringt, ich bin schon gespannt wie es dort schmecken wird! Gehen wir!"

    Natürlich war die Station bewacht, jedoch nur das Außenareal, wo ja jeder bei den Grenzen durch musste, wenn er auf dem Grundstück arbeiten wollte und auch die schönsten Schildwachen waren nutzlos, wenn die Täter sich als jemand der ihren ausgaben. Doch das half jetzt alles nichts mehr. Der Schaden war angerichtet und jetzt galt es die Schäden so gut es ging zu begrenzen. Da Caesoninus selbst nach Monaten nicht wusste wie weit seine Befehlsgewalt als des Praetor urbanus' rechte Hand in Bezug auf die Urbaner im Ernstfall ging (wenn diese überhaupt existierte), beschränkte er sich lieber darauf die zivilen Bauarbeiter mit Anweisungen zu überhäufen, denn bei denen wusste er, dass er das Kommando inne hatte. Die Milites auf der Baustelle würden deren Offiziere bestimmt schon gehörig einsetzen zum Zwecke der Rettung der Station.


    So lief Caesoninus also zwischen den vielen versprengten Gruppen der Bauarbeiter herum und rief: "Bildet Eimerketten! Seht nach, ob noch jemand im Gebäude und/oder eingesperrt ist! Benachrichtige endlich einer die Vigiles! Los! Bewegt euch!" Als Verantwortlicher für die Unterlagen wäre es zwar seine erste Pflicht gewesen die Schriftstücke und Dokumente in Sicherheit zu bringen, doch da diese sich sowieso eigentlich alle mitten am Hof unter dem Sonnensegel der Baustellenschreiber befanden, war sich Caesoninus sicher, dass dieses weit genug vom brennenden Haupthaus weg stehen würde, damit dort nichts beschädigt wurde und so konnte er sich voll drauf konzentrieren das Werk von Senator Claudius Menecrates zu retten und die herumirrenden zivilen Bauarbeiter zu einer (hoffentlich) schlagfertigen Feuerbekämpfungs- und Sicherungstruppe zu formieren.


    Sim-Off:

    Na das sind mir ja schöne Urbaner dieser Lurco und dieser Scato! Stehen gemütlich gegenüber und zucken bloß mit den Schultern, fachsimpeln und drehen Däumchen, während der Grund ihres Hierseins in dieser Gegend gerade in Flammen aufgeht, ganz so als ob ihnen der Angriff auf die Station egal wäre. :P :D

    Die folgenden Worte wirkten auf Caesoninus teils etwas oberlehrerhaft, aber vermutlich war das einfach Lurcos Art. Dass er gern und viel sprach hatte er ja schon zur Genüge festgestellt und so ließ er ihn ununterbrochen gewähren. Mittlerweile wusste er ja welche Dimensionen hier für gewöhnlich eine Antwort annahm.


    "Ich habe hauptsächlich von der dignitas eines Mannes gesprochen, das ist durchaus ein fester Begriff im Gegensatz zur allgemeinen Ehre*. Daher bedarf es hier keiner weiteren Ausführungen. Und ich habe meine eigene dignitas zu keinem Zeitpunkt mit Quintus Servilius Caepio verglichen, ich habe nur gesagt, dass dieser aus rückwärts gewandtem patrizischem Standesdünkel lieber viele tausend Legionäre in den Tod geschickt hatte, anstatt mit seinem Mitkonsul in betreffender Schlacht zusammenzuarbeiten, weil er diesen für unter seiner Würde hielt, das war darauf bezogen, dass alles bei uns Römern so toll und innovativ wäre wie du behauptet hast. Von Ehre oder ähnliches habe ich dabei zu keinem Zeitpunkt gesprochen vorhin, da musst du mich gehörig missverstanden haben. Servilius Caepios Verhalten hat viel mehr mit adrogantia, Hochmut/Arroganz/Eitelkeit, zu tun, als mit Ehre. Und wo habe ich gesagt mir würde meine persönliche dignitas weniger wert sein als bei Caesar seine eigene? Auch das habe ich so nie behauptet. Jedem wahren Römer ist seine dignitas das heiligste was es unbedingt zu verteidigen gilt und auch ich würde zum äußersten gehen, sollte jemand daran gehen sie beschmutzen zu wollen! Du bist doch Urbaner, gerade dir sollte dieser Wert ein heiliges Gut sein, oder verteidigst du nicht täglich im Dienst die dignitas der Stadt Rom? Jagst du nicht die Verbrecher dieser Stadt, oder übst Sicherheitsaufgaben aus, damit das hohe Ansehen und die Würde dieser Stadt gewahrt bleibt? Ich denke doch! Also erzähl mir nicht dieser Begriff wäre einfach so dahingesagt, oder dass er dir nicht so viel bedeuten würde wie andere "logischere" Beweggründe, immerhin ergreifst du ja gerade wegen ihr täglich zu Schwert und Rüstung! Rom ist immerhin eine Stadt, ein Ding das sich nicht selbst wehren kann und dafür die fähigen Hände römischer Männer braucht. Und Stolz ist wieder etwas anderes, doch da wir von diesem Wert nicht gesprochen haben zuvor wollen wir es hierfür gut sein lassen, immerhin wollen wir ja nicht auch noch übermorgen hier sitzen und es wie die Philosophen machen." Caesoninus lachte.


    "Die Gallier sind schon nach Rom marschiert, ebenso wie Hannibal der Karthager an Roms Tor angeklopft hat. Oder welches Chaos nur Spartacus angerichtet hat! Du siehst so etwas kann unter ungünstigen Umständen jederzeit wieder passieren, wenn Roms Wachsamkeit nachlässt, außerdem hast du ja selbst gerade zugegeben, dass die Römer den Umsturz und die Intrige zur Staatskunst erhoben haben. Wer braucht schon äußere Feinde, wenn die im Inneren viel gefährlicher und verderbender sind? Die Komplotte der Politik spinnen weite Netze von Verschwörung und Hinterlist die in alle Schichten der Gesellschaft gehen, auch in die allerhöchsten wie den Senat, den Kaiserhof und der Armee, ein Umstand den du wiederum später noch erfahren wirst, lieber Lurco, glaube mir. Das sind die Feinde die es mehr zu bekämpfen gilt, als ungewaschene Barbaren, oder Parther irgendwo weit weg. Römische Männer, Kinder des Imperiums die direkt hier im Herzen Roms sitzen und danach trachten die bestehende Staatsgewalt niederzureißen und eine neue Ordnung nach ihren Vorstellungen zu errichten. Deshalb muss jeder gute Römer jeden Tag gegen ungesetzliche Arnachieherde, gleich wo sie im Staatsgefüge entstehen, so gut er kann vorgehen mit den ihm beigegebenen Mitteln, sei das in der Rolle eines Senators, eines Urbaners, oder eines Praetorianers. Wir sind alle Kinder derselben Stadt der wir unser Leben verschrieben haben."
    Ha! Was Lurco konnte, konnte Caesoninus auch!


    Das Angebot von Lurco klang gut, das konnte er gern annehmen. "Dann machen wir das so! Wo ist denn dieser Stand? Wenn du willst spendiere ich dir eine Purgitius Lurco der Soldatenphilosoph!"


    Sim-Off:

    "* = Dignitas" wird zwar meist schlicht mit "Ehre" übersetzt, jedoch lässt sich dieser Begriff eigentlich nicht wirklich übersetzen, weil wir im Deutschen schlicht kein passendes Wort dafür haben, weil noch so viel mehr an diesem Begriff dranhängt und er durchaus klar definiert ist. Dignitas meint die gesellschaftliche Stellung und den aus ihr abzuleitenden Anspruch auf Berücksichtigung seitens der Öffentlichkeit', dignitas oder maiestas kommen aber auch dem gesamten römischen Volk bzw. dem Imperium zu; ihre Wahrung ist eine wichtige Aufgabe der römischen Außenpolitik.

    Valeria Maximilla wollte von Caesoninus wissen welche Strafe Iduna bekommen hatte, doch hierbei war er der Ansicht, dass sie das nicht im mindesten etwas anging, wo Iduna ja seine Sklavin war und nicht ihre und so antwortete er bloß höflich: "Sei versichert, dass die Strafe den Umständen entsprochen hat."
    Wie Caesoninus seine Unfreien behandelte war ja immerhin noch seine Sache.


    Als Valeria Maximilla Iduna dann auch noch beleidigte verhärteten sich seine Gesichtszüge kurz, doch sagte er nichts. Sklaven wurden in der Gens Iulia als Teil der Familie behandelt und wer diese beleidigte, beleidigte somit auch die Iulier selbst. Doch Caesoninus war gerade nicht nach noch mehr Ärger, wo er ja jetzt schon hier sitzen und um Entschuldigung bitten musste. Wäre das gegen ein Familienmitglied gegangen wäre das natürlich nochmal etwas anderes, doch das war ja hier nicht der Fall.


    Auch Maximillas Bestreben sich in die Erziehung der iulischen Sklavenkinder einmischen zu wollen hielt Caesoninus für mehr als anmaßend, immerhin lief er ja auch nicht zur Casa Valeria und tat ähnliches mit den valerischen Sprössen von deren Unfreien. Womöglich war der Valerias Erziehung doch nicht so ausgereift wie ihr Äußeres schließen ließ? Immerhin zählte das ja zum kleinen Einmaleins, dass man wusste welche Sklaven wen etwas angingen und so ignorierte er Maximillas Ansichten und sah sie nur freundlich an und nickte. In einem verbindlichen Ton antwortete er ihr: "Deine Anmekung wurde registriert, vielen Dank dafür."


    Dann wandte er den Kopf in Richtung der Treppe ins Untergeschoß. "Wo wohl Iduna nur bleibt? Eigentlich müsste sie längst schon hier sein." Er stand auf und ging ein wenig in die angegebene Richtung. Da gerade ein Sklave vom Tablinum kommend das Atrium durchquerte in Richtung Untergeschosstreppe, winkte Caesoninus diesen zu sich und flüsterte ihm zu: "Wenn du Iduna triffst sage ihr, dass ich will, dass sie unserem Gast keine Auskunft über ihre Strafe gibt und auch sonst nur sprechen soll, wenn sie dazu aufgefordert wird. Nur Antworten, keine eigene Meinung!". Der Sklave nickte und machte sich auf in die Sklavenunterkünfte, während Caesoninus wieder zur Sitzgruppe mit der Valeria zurückkehrte. Er hatte es im Gefühl, dass sie vielleicht eine Auskunft bei Iduna selbst versuchen würde, nachdem Caesoninus sie ablitzen hatte lassen und auch wenn es selbstverständlich war, dass man Fremde keine Einsicht in die eigenen Familienangelegenheiten gewährte, wenn das nicht nötig war, so wollte er mit dieser Anweisung sicherstellen, dass dies auch Iduna bewusst war, da er nicht genau wusste ob sie das schon so kannte. Sich wieder setzend sagte er zu Valeria Maximilla: "Ich habe den Sklaven angewiesen nochmal nach Iduna zu schauen, es sollte also nicht mehr allzu lange dauern, ehe sie uns mit ihrer Gegenwart Gesellschaft leistet. Möchtest du in der Zwischenzeit vielleicht noch irgendeine andere Kleinigkeit? Gebäck? Wein? Oder Traubensaft?"

    Da gab es doch wieder ein wenig was wo Lurco und Caesoninus verschiedener Ansicht waren. Er grinste. "Ich denke ich kenne keine Organisation, oder Gesellschaftsschicht, oder sonstwas, das konservativer, starrer und unflexibler wäre als das römische Patriziat. Ich weiß nicht wie das in der Armee sein mag, ich war ja noch nicht Soldat, aber was die Politik betrifft so treffen deine Worte definitiv nicht zu, denn dort herrschen nach wie vor Standesdünkel und die Vorherrschaft des mos maiorum und das hochhalten der eigenen dignitas. Tradition über Innovation und das über alles. Es mag sein, dass es vor hundert Jahren zur Zeit der Republik sogar noch schlimmer sein hatte mögen was den Konservatismus der Oberschicht anging, aber selbst heute sind die bei weitem kein Musterbeispiel an Flexibilität, oder der Annahme von Neuem. Bestimmt gibt es auch heute noch genug aristokratische Männer vom Schlage eines Quintus Servilius Caepio, der lieber ein ganzes römisches Heer in die Vernichtung schickt, als dass er sich mit seinem Mitkonsul -einem homo novus- auf eine Stufe stellen würde und daher dann Niederlagen wie die bei Arausio dabei herauskommen. Daher kann ich aus Sicht eines konservativen Römers die Barbaren nur allzu gut verstehen, wenn sie der Ehre wegen lieber sterben, als "logisch zu agieren". Ich denke ich würde das gleiche machen, denn einem traditionellen Römer geht die eigene dignitas über alles. Nimm nur Iulius Caesar! Dieser hatte seiner Ehre wegen sogar einen Bürgerkrieg begonnen, anstatt sein Amt abzugeben und seine Ehre vor Gericht so richtig durch den Schmutz ziehen zu lassen. Bestimmt wäre auch Caesar eher gestorben, als dass er ehrlos weitergelebt hätte. Aus Sicht eines römischen Politikers mit einem Hang zur Tradition unserer Vorväter also ein durchaus nachvollziehbares und ehrenwertes Unterfangen lieber stehend zu sterben, als kniend zu leben!"
    Auch Caesoninus teilte diese Ansicht, wenn er auch wohl aus Sicht eines konservativen Patriziers trotzdem nicht mehr als ein Bauerntölpel aus einer Aufsteigerfamilie sein mochte. Der Umstand, dass er Plebejer war, hatte bestimmt sehr zu seiner guten Bodenhaftung beigetragen.


    "Und die Römer sind sich genausowenig einig. Wie oft mag es schon vorgekommen sein, dass sich die Praetorianergarde zum Kaisermacher aufgeschwungen, oder einzelne Legionen ihren Kommandanten zum Kaiser ausgerufen haben? Schon oft genug! Gibt es einen schwachen, oder umstrittenen Kaiser gärt es sofort im ganzen Imperium und jeder Truppenführer fühlt sich bemüßigt sich von seinen Truppen zum neuen Augustus ausrufen zu lassen. Das war nach Neros Tod so und auch jetzt nach dem letzten Bürgerkrieg, als sich Appius Cornelius Palma in Syria und Potitus Vescularius Salinator in Rom beide zu Imperatoren aufgeschwungen hatten! Von Einigkeit also keine Spur. Wenn in einem Moment der Schwäche so wie diesem damals die Parther die Lage ausgenutzt und in den römischen Osten eingedrungen wären, ich bin mir sicher sie wären spielend bis Antiochia, wenn nicht sogar noch viel weiter gekommen." Auch das mit dem "Verfaulen" der Pikten stellte sich Caesoninus nicht so einfach vor wie Lurco das tat. Würde das klappen, hätte das ja schon bestimmt irgendjemand in den letzten hundert Jahren versucht, doch da das nicht geschehen war war das wohl doch keine Option.


    Nach der Schilderung seiner Vita grinste Caesoninus wieder auf Lurcos Lobeshymne hin. "Zu viel der Ehre, aber danke dafür. Ich bin selbst noch sehr grün, wenn es um die Politik angeht, ich habe ja gerade mal die allernötigste Basis für meine Karriere gelegt und noch nicht mal mein erstes Amt abgeschlossen. Ich denke erst, wenn ich Praetor bin kann ich sagen, dass ich etwas erreicht habe, vorher sind das alles nur kleine Fische die man da im cursus honorum fängt. Ich bin mir sicher auch du wirst Karriere machen und eines Tages Offizier werden, vielleicht sogar ein Ritter und daher in weiterer Folge dann Tribun? Wäre das was für dich? Und ja gerne! Ich könnte durchaus schon was zu Essen vertragen, an was hast du denn gedacht?"

    Caesoninus hatte nach seinem kleinen Bauauftrag zu seiner Arbeit zurückgekehrt, immerhin gab es noch genug Dokumente und Rechnungen durchzuarbeiten. Da der Scriba Gnaeus wegen Unwohlsein heute früher nachhause gegangen war würde Caesoninus entsprechend länger heute arbeiten müssen, da irgendwer ja die durch Gnaeus ausgefallene Arbeit nachholen musste. Doch ihn störte das nicht. Caesoninus hatte seine Freude beim Umgang mit Zahlenkolonnen, Listen und Arbeits- und Lieferverträgen wie er gemerkt hatte. Gewiss ein nützlicher Umstand angesichts dessen, welchen Pfad er in Zukunft einzuschlagen gedachte. Gewiss würde er später mal als Praetor, oder Consul noch viel mehr solche Verwaltungsarbeiten inne haben, da war das in der Baukommission jetzt ein guter Anfang. Caesoninus arbeitete eine ganze Weile vor sich hin, bis es dann zu jenem Tumult gegenüber auf der anderen Straßenseite kam. Da alles wild durcheinanderschrie und die Leute von der Straße wie auch von der Station in Richtung Tatort liefen, stand auch er auf, um sich die Sache einmal näher anzusehen. Ein wenig mulmig war ihm ja schon zumute, aber angesichts dessen, dass hier Scharen von Urbanern und dessen Offizieren herumliefen hielt sich dieses flaue Gefühl relativ in Grenzen. So war es mehr Neugier was geschehen sein mochte. Nach ein paar klärenden Antworten durch Umstehende und einem eigenen Blick auf den Ort des Geschehens wusste er, dass es sich wohl um einen gewöhnlichen Überfall handeln musste so wie er eben von Zeit zu Zeit in dieser Gegend vorkommen konnte. Nichts außergewöhnliches, abgesehen natürlich von dem Umstand, dass er direkt vor der Nase der offiziellen Sicherheitsbehörden geschehen war (bzw. gegenüber von diesen), was auf eine gewisse Dreistigkeit der Diebe schließen ließ. Doch die Banditen waren schon weg und die Urbaner vor Ort, es gab nichts weiter sehenswertes mehr und so kehrte Caesoninus an seine Arbeit zurück. Doch so weit wie von ihm angedacht kam er nicht, denn ein wenig später brach erst das große Chaos aus, als plötzlich ein kleines Beben seinen Schreibtisch erschütterte und es schien von der Station zu kommen!


    Aufgeschreckt lief Caesoninus unter seinem Sonnensegel hervor den Blick auf die oberen Stockwerke gerichtet. Ein Teil des Daches war eingestürzt! Wie konnte das nur möglich sein, wo ja alles neu war?! Vielleicht war beim Verladen der Wasserfässer etwas schief gegangen und ein Balken oder sowas wurde beschädigt? Doch spätestens dann, als auch schon die ersten Rauchschwaden zu den Fenstern herausdampften wusste er, dass es wohl kein Unfall sein musste. Die ersten Arbeiter verließen schon fluchtartig das Innere des Hauses, während Caesoninus sich für einen Moment wie gelähmt fühlte. Doch er kämpfte gegen das Gefühl an und wandte sich dann rufend um: "FEUER! FEUER! Holt das Löschzeug! Benachrichtigt die Vigiles!" Der Ruf milderte das Gefühl der Ohnmacht ein wenig, doch trotzdem hatte er keine Ahnung was er jetzt machen sollte...

    Genau die meine ich, danke!


    Gut, also unter "Sonstige Listen" wird die als geführt. Wenn ich aber von mir aus ins Tabularium gehe und dort im entsprechenden Bereich schaue steht da nur "Mitgliederwerbung" und "Verwarnungen", wurde sie etwa unsichtbar gemacht?

    Es gibt bzw. gab ja mal irgendwo (vllt. im Tabularium?) eine Übersicht bzw. Liste von verstorbenen Spielern und welche monetären Hinterlassenschaften (auch Betriebe?) sie hinterlassen haben, doch finde ich die einfach nicht mehr. Kann mir da jemand nähere Auskunft geben?

    Caesoninus nickte. "Es wurde zur Kenntnis genommen", dabei offen lassend wie das jetzt gemeint war. Natürlich war das verständlich und natürlich konnte man gleichzeitig nicht Frauen vorreservieren lassen so wie die nächste Ladung von Onkel Proximus' Falernerweinen. Eine fiese kleine Stimme tief drinnen im Kopf fragte sich außerdem leise welche anderen Bewerber denn Selenus meinen könnte. Seit Jahren schon war kein neuer Freier hier aufgetaucht, für keine der Mädchen. Ein Wunder eigentlich, dass das Servilia Gemina so entspannt wahrnahm, oder drehte sie innerlich doch schon ärger am Rad deswegen als sonst? Das waren dann wohl so Tage und Situationen, wo Iulia Stella froh sein musste keine heiratssüchtige Mutter unterm selben Dach zu haben. Und außerdem saßen sie ja gerade wegen ihrer ehelichen Zukunft hier so gemütlich zusammen.


    "Gibt es sonst noch was für heute, oder war das alles?"


    Sim-Off:

    Die Infos mit Antipater gibt es wie schon gesagt dann beim nächsten "morgigen" Treffen, wo Selenus auch Norius Carbo dabei haben will.