Die Antwort des Vigil war zumindest ehrlich und auch sicherlich nicht unbegründet. Auch Canus war nicht unbedingt abseits jegliches Vorurteils gegenüber mancher Peregreni. So nickte er auf diese Worte hin, ließ sie kurz wirken und vergas sie dann auch wieder. Abseits jeglicher möglicher Spannungen hatten sie hier einen Auftrag zu erfüllen und dies eben in Zusammenarbeit mit Gestalten, welche zwar nicht unbedingt das Bürgerrecht besaßen, aber dem Reich dennoch dienten. Ein zweischneidiges Schwert, wenn man so wollte. Dem Quintilier jedenfalls fiel es nicht sehr leicht, sich eine Meinung über die Männer hier zu bilden.
Schließlich aber kam der Wortführer der hier versammelten Vigiles wieder, übergab die Laternen. Zwei an Urbaner, zwei an Vigiles - auf jeden Gruppe aufgeteilt. Quintilius nahm eine dieser entgegen, was er sich als militärischer Führer der Urbaner einfach herausnahm - die andere bekam Cerretanus. Die Erklärung bezüglich der verschiedenen Ausführungen war dabei sicher nicht verkehrt, an diesem Punkt hörte der Quintilier aufmerksam zu - nützliche Informationen. Nach der Erklärung bezüglich der Laternen, teilte der Führer der Vigiles diese schließlich auch den beiden Gruppen zu und Canus ließ noch einmal seinen Blick über die Männer schweifen. Dies würde sicherlich eine interessante Erfahrung werden.
Die dann folgenden Worte des Vigil Sam vernahm der Quintilier mit gespitzten Ohren - eine Aufgabe, die den Urbanern sicherlich nicht zukommen würde. Dennoch war dies ein Klang, den es sich zu merken lohnte, wenngleich auch für ihn nicht völlig unbekannt. Die Worte des Albinus hatte er dabei vernommen, diesem zugenickt. Dem Quintilier ging es genauso. "Du hast recht. Dennoch: Wir haben in dieser Nacht einen Auftrag zu erfüllen. Passen wir uns den Begebenheiten also an," erwiderte Canus in dieser Hinsicht.
"Nun, ich persönlich würde ein helleres Licht bevorzugen, anstatt der Variabilität," entgegnete der Führer des Contuberniums. "Allein aufgrund unser Ausrüstung sind wir sowieso schon schnell aufzuspüren, also wird es keine Not für irgendeine Heimlichtuerei geben. Solche Laternen, mit variablem Licht, vorrätig zu haben, ist zwar sicher eine Idee, die ich der Führung mitteilen werde. Doch für die normale Streife in der Subura ist dies nicht von Nöten, eher überflüssig," gab der Quintilier dann zu, teilte seine taktische Meinung in dieser Angelegenheit dem Albinus mit.
Auf die Frage des Sam hin schüttelte Canus schließlich kurz den Kopf. "Nun, es ist sicherlich vor allem die Orientierung bei Nacht, die manch einem unserer Soldaten sicherlich fehlt. Allgemein kennt sich auch nicht jeder in der Subura aus. Aber abseits dessen benötigen wir keine allzu detaillierten Informationen, über euren Dienst. Es wäre natürlich dennoch gut zu wissen, ob es irgendwelche Gebäude, irgendwelche Gruppierungen gibt, denen unser Augenmerk gelten sollte. In dieser Hinsicht haben wir nur rudimentäre Informationen." Dies war eine Feststellung, die dem Quintilier gegenüber Sam sicherlich nicht unbedingt leicht fiel, die dennoch ausgesprochen gehörte. Immerhin war es wohl am besten, wenn sie an dieser Stelle mit offenen Karten spielten.
Einer der anderen Vigiles richtete dabei aber seine Worte an die Urbaner der ersten Gruppe, welcher dieser scheinbare Peregrinus auch zugeteilt worden war. "Nun, wie gesagt, unsere Ausrüstung sorgt nicht gerade dafür, dass wir jeden Weg ungesehen oder ungehört beschreiten können. Deswegen sollte unser Augenmerk darauf liegen, dass unser Weg stets gut beleuchtet und sichtbar ist. Und... es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, mein Name ist Quintilius Canus," erwiderte er auf die Worte desjenigen hin, welcher sich als Azizos vorstellte. Zwar waren ihm Peregreni schon suspekt, doch immerhin legte dieser eine freundliche Art und Weise an den Tag und versuchte auch nochmals die verschiedenen Vor- und Nachteile der Laternenvarianten zu erklären, was für die Urbaner sicherlich nur eine Hilfe war. Wieso also nicht freundlich sein?