Gut vorbereitet und mit dem durch meine Laufbahn gewonnenen Selbstvertrauen eines Mannes, der nun endlich aus den grossen Fussstapfen seines Vaters herausgetreten war, trat ich vor. Bald würde ich meinen Platz im Senat wieder an einem neuen Ort einnehmen, demjenigen der gewesenen Praetoren. Ein Aufstieg, der mit viel Arbeit gewonnen werden musste und den nur wenige Männer schafften. Nur noch ein weiteres Amt trennte mich nun von den höchsten Ehren, die ein Mann in Rom erreichen konnte, doch daran dachte ich im Moment überhaupt nicht.
Mit starker und trotzdem angenehmer Stimme begann ich meine Res Gestae:
Patres Conscripti, ich trete heute vor euch, um Rechenschaft über meine Arbeit als Praetor Urbanus abzulegen. Es war eine Amtszeit voller spannender Arbeiten, welche ich verbringen durfte, zumal auch der gewesene Vigintivir für die Münzstätten zusätzlich für einige interessante Fälle gesorgt hatte. Doch lasst mich in Ruhe und Gelassenheit aufzählen, was in den letzten Monaten geleistet wurde:
- Zuvorderst und zuerst soll und darf ich auf die neue Lex Annaea de matrimonio nennen, welche von mir aufgesetzt und von euch, werte Herren, in unveränderter Form gutgeheissen wurde. Dieses Gesetz sorgt für mehr Sicherheit in Bezug auf die Ehe, gerade in Situationen, welche für beide beteiligten Familien grundsätzlich kompliziert und angespannt sind. Ausserdem sorgt das neue Gesetz für Rechtssicherheit auf einem Gebiet, welches in den letzten Jahren immer wieder für Unsicherheit gesorgt hatte. Die generelle Handhabung und auch die aktuellste Rechtssprechung in Bezug auf Ehen sine manu, liessen wenig Zweifel daran, dass es nicht länger im Sinne der Gesellschaft ist, funktionierende Ehen aufzulösen, bloss weil eine Familie keinen Vorteil mehr darin erkennen konnte. Die daraus entstehende Unsicherheit bei den patres familiae ist nun durch das neue Gesetz geklärt und die funktionierenden Ehen werden durch dieses explizit geschützt.
- An zweiter Stelle darf ich die Münzreform unseres gewesenen Vigintivir nennen, welche mich zwar nur am Rande, aber in meiner Funktion als Praetor Urbanus halt eben doch beschäftigt hat. Der dem Senat vorliegende Entwurf, welchen wir übrigens weiter intensiv diskutieren sollten und dann schliesslich auch eine Abstimmung darüber halten sollten, dieser Entwurf also wurde dem Kaiser eingereicht, welcher ihn durch seine Praetoren und Iudices prüfen liess, bevor er hier im Senat vorgelegt wurde. Auch wenn uns offensichtlich nicht alles aufgefallen war, was es noch zu beheben gilt, so wurde dennoch auch in diesen Runden intensiv diskutiert.
- An dritter Stelle erwähne ich ausserdem noch den alten Fall der radikalen Christen, welcher durch unseren Kaiser und die vereinte Arbeit der Cohortes Urbanae und der Cohortes Praetoriae nun abgeschlossen wurde. Auch in diesem Fall wurde ich als Praetor Urbanus in verschiedenen Fragen zu Rate gezogen, da gleich mehrere Bürger darin verstrickt waren, deren Rechte trotz der Schwere der Vorfälle und Vorwürfe gewahrt werden mussten.
- Weiter sorgte ich während meiner Amtszeit allgemein für Gerechtigkeit in verschiedenen Verfahren und sorgte so für die Einhaltung unserer Gesetze im Sinne unserer Ahnen.
Damit schloss ich meine Res Gestae, im Wissen, die wichtigsten Dinge meiner Amtszeit aufgelistet zu haben. Jeder Senator wusste, dass ein Praetor immer von den Fällen abhängig war, die er vorgesetzt erhielt und ich hatte allgemein das Glück gehabt, dass ich in einer sehr ruhigen Zeit amtieren durfte.
Gespannt wartete ich daher auf Reaktionen oder Fragen.
Sim-Off:Die Münzreform und auch der abgeschlossene Christenfall wurden aufgeführt, weil sie in der Realität sehr wohl Arbeit für den Praetor Urbanus bedeutet hätten und zwar genau in dem Masse, wie oben beschrieben, und weil ich im Hintergrund viel damit zu tun hatte. Es ist mir jedoch wichtig, dass klargestellt wird, dass diese Arbeit hier gänzlich im simOFF stattgefunden hat.