Beiträge von Nero Helvetius Archias

    | Ferox


    Nachdem sich Ferox um Velia und Bursa gekümmert hatte, machte er sich auf den Weg zu Archias hinaus in die Katakomben. Natürlich wusste er als ehemalige Rechte Hand wo Archias zu finden wäre, denn schließlich war es einst in grauer Vorzeit Ferox selbst gewesen, der der Krähe speziell diese Katakomben als gelegentliches Versteck vorgeschlagen gehabt hatte. Nicht mehr lange und er hätte sein hässliches Werk hinter sich gebracht. Ferox musste nur noch ein klein wenig länger stark bleiben und durfte jetzt keine Fehler begehen. Ab dem Zeitpunkt des Todes von Velia und Bursa im Haus der Krähe hatte die Uhr zu ticken begonnen, jetzt war es eine Frage des Feingefühls wie schnell er es schaffte bei Archias zu sein, bzw. seine anderen Vertrauten auszuschalten, ehe die beiden Leichen in Corvus' Haus gefunden wurden und es offensichtlich wurde, dass es einen Verräter innerhalb der Organisation gab.


    So schnell er konnte machte sich Ferox auf den Weg zum Stadtrand, wo er sich einen Wagen nahm. Es war einer mit verdeckbarer Ladefläche. Damit fuhr er hinaus auf die Via Appia. Unterwegs kam ihm Faustus Laberius Atimetus entgegen. Sobald der Sklavenhändler den Berater erblickte winkte er. "Salve Ferox!"
    "Salve, Atimetus, warst du gerade beim Chef?"
    "Hm, ja dort war ich gerade. Hatte eine wichtige Mitteilung zu machen, weißt du? Da ist nämlich so ein Kerl der Archias' Schrift fälschen kann, ungute Sache, aber ja das habe ich ihm eben gerade mitgeteilt."
    Ferox schürzte die Lippen und nickte. Das hier war eine wunderbare Gelegenheit.
    "Ach, Atimetus? Komm mal mit hinter den Wagen, ich habe da etwas gefunden, das dich interessieren dürfte."
    Gemächlich kam Ferox vom Kutschbock herunter, während der Sklavenjäger neugierig geworden auf den hinteren Teil des Wagens zusteuerte. "So? Ja was ist es denn? Muss ja was großes sein angesichts der Größe des Wag.."
    Kaum hatte er Ferox den Rücken zugekehrt, als dieser ihn auch schon mit dem rasch hervorgezogenen Dolch an der Kehle hatte und Atimetus mit einem Ruck auf den Wagen wuchtete, ehe das Blut von der Ladefläche herbströmen konnte. Das war Nummer Drei, blieb also nur noch Nasica der Bluthund als letzter hochrangiger Getreuer der Krähe übrig. Das durfte schwierig werden, denn wenn Archias wirklich hier war, so würde auch Nasica keinen Deut von dessen Seite weichen.


    Doch Fortuna (oder irgendjemand anders) meinte es gut mit ihm, denn gerade als Ferox beim Katakombeneingang anlangte, kam ihm Nasica entgegen, um die beiden von Archias anbefohlenen Mordbanden loszuschicken. So wie immer gingen die beiden aneinander einfach vorbei, die Gegenwart des anderen jeweils bloß mit einem kurzen Nicken registrierend, dann war Ferox im Inneren. Dort ging er den Korridor hinab in den ersten Raum, wo sich in diesem Moment Archias zu ihm umdrehte, als er der Schrittgeräusche seines Beraters gewahr wurde. "Ferox! Was machst du denn hier?" fragte er überrascht.
    "Es gab einen Angriff auf dein Haus, Corvus, Silius' Männer haben versucht es zu stürmen!" log Ferox.
    "Was? Wie kann das möglich sein? Berichte mir, sofort!"
    Archias mit dieser Neuigkeit ablenkend, näherte sich Ferox langsam, aber stetig seinem früheren Herrn, während er ihm weiter erzählte: "Es war ein Überfallkommando von ca. 15 Mann. Sie näherten sich von beiden Seiten der Gasse dem Hofzugang und überwältigten dann überraschend die Wachen, bis..."
    Jetzt war Ferox nah genug an Archias dran. Mit Schwung zog er seinen Dolch und stach zu. Das letzte was von Archias kam war ein höchst überraschter Blick, dann war es für ihn vorbei. Die Krähe, der König der Unterwelt von Rom, war nicht mehr. Zitternd ließ Ferox den Dolch fallen, während er noch in der sich ausbreitenden Lache stehen blieb. Starke Gefühlsregungen wallten in ihm und mit der rechten Hand musste er sich eine Träne wegwischen. Es war schwer gewesen innerhalb von so kurzer Zeit so viele Leben zu beenden, bestimmt würde ihn das noch eine ganze Weile verfolgen. Doch jetzt war es vorbei, jetzt musste er nur noch...


    Plötzlich bohrte sich auch in seinen Rücken eine eherne Klinge. Nasica war zurückgekommen und hatte gerade noch mitansehen müssen wie Ferox Archias erstochen hatte. Gemäß seines Auftrags als Leibwächter hatte er sofort gehandelt und seinen Meister gerächt und so kam es, dass Ferox jetzt niemals mehr die von Silius versprochenen Früchte ernten würde können.


    - ENDE -

    | Ferox


    Ferox beobachtete ruhigen Blickes, wie Bursa der Bluthund hinter Velias zusammenbrechender Leiche zum Vorschein kam und sich zur voller Größe aufrichtete. Beide Männer sahen sich kurz in die Augen, dann nickte Ferox. "Gut gemacht, Corvus wird zufrieden sein, auch wenn der Verlust Velias schmerzt." Bursa blickte noch einen Moment zu der toten Lupa hinab. Ferox hatte ihn von seiner Mission gegen Silius zurückgerufen gehabt, da anscheinend ein Komplott im innersten Zirkel der Krähe diese bedrohen sollte und Velia sollte ein Teil davon sein. So hatte er gemäß den Befehlen Feroxs' die Lupa beseitigt zum Schutze seines hohen Herrns und im Glauben dem (angeblich von Silius inszenierten) inneren Komplott innerhalb der Organisation einen Schlag versetzt zu haben. Eine Verschwörung gegen die Krähe gab es tatsächlich, doch diese ging nicht von Velia aus, sondern...


    Kaum hatte Bursa sich umgedreht, um nach unten zu gehen, zog Ferox einen Dolch und streckte ihn von hinten nieder. Der menschliche Bluthund hatte keine Chance gehabt zu reagieren. Mit grimmigem Gesicht beobachtete er die beiden Körper zu seinen Füßen. Mit Bursa und Velia waren schon mal zwei von Helvetius Archias' getreuesten und mächtigsten Verbündeten innerhalb der Organisation beseitigt. Nicht lange und die Krähe würde ihnen ebenfalls in den Tartaros folgen. Soviel war für Ferox sicher. Eines gewissen schlechten Gewissens konnte er sich zwar nicht ganz entziehen, doch es war so zum Besten. Silius war vor einiger Zeit auf Ferox zugekommen und hatte versucht ihn auf seine Seite zu ziehen und natürlich hatte Ferox entschieden abgelehnt. Doch auf die vergifteten Worte des Bandenbosses hin war er gleichzeitig doch etwas ins Grübeln gekommen. Es stimmte, wenn die Krähe beseitigt wäre, würde es keinen Bandenkrieg geben. Offiziell gab es diesen ja auch noch gar nicht, doch Archias' Benehmen deutete vollumfänglich darauf hin, dass er diesen Krieg wollte, komme was wolle. Es sah so aus, als wolle Archias mit Zwang alle anderen Bosse herausfordern und damit die ganze Unterwelt ins Chaos stürzen. Dies würde unweigerlich die Urbaner auf den Plan rufen und sollten diese die kriminellen Organisationen dann so dermaßen destabilisiert und geschwächt vorfinden, wäre es ein leichtes sie alle entgültig zu zerschlagen und den Sieg der imperialen Obrigkeit zufallen zu lassen. Sie alle, auch Ferox, würden so oder so ermordet werden, entweder untereinander während der Bandenauseinandersetzungen, oder später durch die kaiserlichen Soldaten, das war es eindeutig nicht wert. Und diese und weitere durch Silius geflüsterte Worte hatten letztendlich das Unmögliche bewirkt. Der treue Ferox, Rechte Hand und Berater, war von der Krähe abgefallen. Zum Schutz der Unterwelt und seines eigenen Lebens. So schwer es auch sein mochte sich gegen seinen eigenen Herrn zu stellen, um seines eigenen Halses willen tat Ferox es und zur Vermeidung des großen Kriegs, der sie alle sonst an die Urbaner ausliefern würde. Außerdem hatte Silius versprochen gehabt, dass Ferox selbst nach erfolgter Tat ein eigenes kleines Gebiet in der Subura bekommen würde als unabhängiger kleiner Boss, das war auch bedenkenswert.


    Ferox stieg über Bursa hinweg und machte sich auf den Weg ins Erdgeschoss, die letzten Stunden der Krähe hatten zu ticken begonnen...


    >>>>>

    | Schurke


    Die von der Krähe losgeschickte Mordbande für Caesoninus begab sich von der Subura aus wie befohlen auf den Esquilin, um dort einmal brav ans Tor der Domus Iulia zu klopfen und falls das nichts half eben aufs Tor zu schlagen, um nachzusehen, ob ihr Opfer zuhause war. Das wäre ein Fest, wenn sie durch die Räume des Hauses rauschen würden auf der Suche nach dem Iulier, dabei einen reglosen Sklaven nach dem anderen zurücklassend! Wer genau dieser Caesoninus war wussten sie ja zum Glück ganz genau, denn wer kannte nicht das Gesicht der Rechten Hand Senators Claudius Menecrates aus der Baukommission, jenen stolzen Gockel, der fast jeden Tag über die Baustelle der Urbaner stolzierte, als gehörte ihm der Laden. Nein, dieses Gesicht und die dazugehörigen blonden Locken waren nur allzu bekannt, Verwechslung wäre ausgeschlossen. Entweder kamen die Häscher der Krähe heute mit einem toten Iulier zurück, oder gar nicht.


    Doch leider ging ihr Plan nicht ganz so prächtig auf wie erwartet, denn sie trafen den Iulier schon viel früher in den Straßen an, noch weit von der Domus Iulia entfernt. Gut, dann eben kein Blutfest, sondern nur nüchterne Auftragserfüllung. Grinsend bauten sich die Schurken vor Caesoninus und einer ihn begleitenden Frau auf. "Salve! Die Krähe lässt dich grüßen!" Und dann stürzten sie sich auf sie, bewaffnet mit Dolchen und Knüppeln...

    Nachdem Archias früh genug vor einem Anschlag durch den Verbrecherboss Silius auf ihn gewarnt worden war und diese heikle Nacht dann in den Hinterzimmern seiner Taverne verbracht hatte, wartete er bis zum nächsten Morgengrauen und begab sich dann im Gefolge seines Leibwächters Nasica hinaus vor die Stadttore Roms und ein Stück die Via Appia entlang, bis sie zu jener unauffälligen Katakombe kamen, die Archias schon früher gelegentlich als Unterschlupf, oder als Treffpunkt mit anderen Bossen genutzt hatte. Hier wähnte er sich vor Silius sicher genug, um in aller Ruhe seine Pläne zum Gegenschlag ausarbeiten zu können und (sollte es nötig werden) auch gleich zum Rundumschlag gegen die anderen Bosse. Fest stand, dass er den von ihm erstrittenen Grund und Boden in Rom nicht wieder hergeben würde. ER war die Krähe, ER war der König der Unterwelt und es durfte niemanden geben, der ihm das streitig machen durfte. Glücklicherweise konnte er sich auf so treue Seelen wie Ferox, oder die Bluthunde stützen. Auch auf seine Vögelchen war Verlass, weshalb er durch deren Netzwerk an Kinderspionen über alle relevanten Vorkommnisse in der Ewigen Stadt informiert war. Ja Archias war zuversichtlich, dass er am Ende dieser Konfrontation als Gewinner vom Platz gehen würde, wenn er es nur richtig anstellte. Gespannt wartete er im Verlauf des Tages auf neue Informationen durch die Vögelchen, während Archias über seinen Plänen saß. Von Bursa war immer noch nichts zu hören gewesen wie es um seinen Auftrag in Bezug auf Silius stand und auch Ferox war abwesend. Dafür bekam die Krähe von anderer Seite her Besuch. Der Sklavenhändler und Vertraute Faustus Laberius Atimetus bat um eine Audienz. Archias gewährte dies.


    | Faustus Laberius Atimetus


    "Salve, alter Freund, was kann ich für dich tun?" begrüßte er ihn. Der Sklavenhändler machte ein ernstes Gesicht. "Salve, Nero. Ich bin hier, um dich zu warnen." Archias machte ein verwundertes Gesicht. "Warnen? Wovor den warnen?" Er glaubte kaum, dass Atimetus wegen Silius gekommen war, wie sollte der alte Mann denn davon erfahren haben?
    Doch die Frage erfuhr sogleich ihre Lösung, als Atimetus sprach: "Es ist so, ich war ja gestern noch im Blinden Esel ein wenig saufen und da habe ich etwas am Nachbarstisch mitgehört. Da war so ein Perverser der Frauenkleider getragen und ständig in den Armen eines Mannes gelegen hatte, der hatte im Suff verraten, dass er deine Handschrift fälschen kann. Und es blieb nicht nur bei der Behauptung, das Mannsweib hat es auch gleich mit einer Schriftprobe unter Beweis gestellt! Ich dachte du solltest das wissen. Er ließ auch verlautbaren was er mit dieser Kunst anzufangen gedachte. Er hat herumposaunt er wolle in deinem Namen einen Drohbrief an die Iulier schreiben, mit einem von denen hattest du doch erst einmal Streit, oder?" Archias' Blick war noch ernster als zuvor schon geworden während der Erzählung. Nachdem Atimetus geendet hatte nickte er nur. "Danke, dass du mir das mitgeteilt hast, du darfst gehen." Das war es also gewesen, das Atimetus ihm unbedingt erzählen wollte, schon gestern, als er an die Bar gekommen war, hatte er Archias mitgeteilt, dass er eine Information für ihn hätte. Natürlich hatte er sie am gleichen Abend dann nicht mitgeteilt, immerhin wusste man nie wer im Gastraum sonst noch mithörte, der Inhalt der Neuigkeit war ja schließlich das beste Beispiel dafür.
    Jemand verstand sich also darauf seine, Archias', Schrift fälschen zu können und wer dieser jemand war wusste er natürlich auch sofort. Gestern Abend hatte nur ein Mann in Frauenkleidern in seiner Taverne gesessen und das war der Sklave Tiberios gewesen, den Archias schon von diversen früheren Begegnungen her gut kannte. Großer Fehler den er da gemacht hatte. Von allen denkbaren Orten hatte sich der furische Unfreie ausgerechnet in Archias' Taverne, dem Blinden Esel, sein Todesurteil unterschreiben lassen, denn dass er beseitigt werden musste war klar angesichts der potenziellen Gefahr, die er von jetzt an darstellte, da Archias um seine Kunst wusste. Es konnte ihm schwer schaden, wenn Tiberios die richtigen Texte an die falschen Leute sandte, wie z.B. an Gaius Iulius Caesoninus. Beim Gedanken an den Iulier brandete erneut Wut in ihm hoch über seine durch ihn erlittene öffentliche Schmach. Am besten auch er würde gleich mitsamt dem gefährlichen Sklaven in einem Streich ausgelöscht werden, dann hatte sich auch diese Sache erledigt.


    Archias winkte Nasica zu sich heran und befahl ihm: "Schicke zwei Mordbanden los. Eine soll sich um Gaius Iulius Caesoninus, dem Beisitzer der Baukommission der Urbanerbaustelle kümmern, die andere um einen Sklaven der Gens Furia namens Tiberios. Der Iulier ist auf dem Esquilin heimisch, der andere am Stammsitz der Gens Furia, oder im furischen Handelshaus in Ostia. Ich will beide tot sehen, los!" Der Bluthund nickte und entfernte sich wieder, während Archias zufrieden tief einatmete. Nun sollten beide die Rache der Krähe zu spüren bekommen, denn am Ende saß immer noch er, Archias, am längeren Ast!

    Trotz des Umstands, dass Velia jetzt als Angestellte in meinem Lupanar eingetragen ist, kann ich keine Ware produzieren, fehlt denn noch etwas? Oder brauch ich jetzt trotzdem einen Sklaven um produzieren zu können obwohl ich schon eine Angestellte habe?

    | Ferox


    Geschäfte... natürlich, was auch sonst? Natürlich war es interessant herauszufinden wegen welcher Sache die Lupa den Chef dieses Mal wieder belästigen wollte und so öffnete er die Tür ein Stückchen weiter.


    "Corvus ist nicht hier, nein, doch vielleicht kann ja ich dir bei deiner Angelegenheit weiterhelfen?" fragte er unschuldig und öffnete die Tür noch etwas weiter.

    Archias arbeitete normal weiter, von Zeit zu Zeit hörte er natürlich mal mehr, mal weniger Aufruhr von der Straße und es gab auch genug Leute die an den Fenstern klebten, oder immer wieder hinausliefen, doch der Großteil blieb sitzen und wollte bedient werden und so tat der Wirt des Blinden Esels das und warf selbst hin und wieder einen Blick in Richtung der Fenster in der Hoffnung eine Kleinigkeit vom Geschehen mitbekommen zu können, doch zu viele Menschen versperrten den Blick.


    Heute schloss er erst weit nach Mitternacht sein Lokal. Niemand war mehr da außer Archias und Nasica, sein Leibwächter, der an der Schank saß mit einem Krug Cervisia vor sich. Die erste Gefahr war also schon mal gebannt. Archias hatte nämlich fast schon darauf gewartet, dass sich Silius' Häscher im Tummel der Menschenmassen im Blinden Esel an ihn heranmachen und gleich an Ort und Stelle niederstechen würden, doch nichts dergleichen war passiert. Nachdem jetzt endlich keine unerwünschte Seele mehr anwesend war ging Archias zur Eingangstür und schloss sie ab und verriegelte sie. Auch die Fenster verrammelte er so wie immer mit Holzbrettern von innen, um eventuelle Einbrecher gar nicht erst auf die Idee kommen zu lassen es mit dem Einschlagen der Scheiben zu versuchen. Heute jedoch dienten sie zusätzlich als Schutz seines Lebens nach Noctuas Neuigkeiten. Nachdem alles derart gesichert war löschte Archias das Licht und begab sich mit Nasica in die Hinterzimmer. Dort wartete er vor der Hintertür auf seinen nächtlichen Gast. Nicht viel später und es klopfte wirklich. "Wer ist da?" fragte Archias. "Tod der Natter!" war durch die Tür hindurch zu hören. Die Losung war korrekt und so entriegelte Nasica und ließ Ferox ein. Archias wartete drei Schritt vom Eingang entfernt.


    | Ferox


    "Salve, Corvus", grüßte Ferox Archias mit einem leichten Nicken. Archias begrüßte ihn seinerseits: "Salve Ferox, komm." Er wandte sich um und ging mit seiner Rechten Hand in sein Privatzimmer, während Nasica die Hintertür wieder verriegelte und dann hier am Korridor verweilte, um so die Tür wie auch das Privatzimmer seines Meisters gut im Auge zu haben. Im Zimmer angekommen schloß Ferox hinter sich die Tür. "Was kannst du mir berichten?" wollte Corvus natürlich gleich wissen. "Der Anschlag ist geglückt. Genügend Schaden, um die Baustelle um Monate nach hinten zu werfen, nur sehr wenig Verluste an Männern." Zufrieden nickte Archias. Das hörte sich sehr gut an. Also war ihr Plan voll aufgegangen und die Urbaner würden endlich gemerkt haben, dass die Subura sich ihre Diktate nicht einfach gefallen lassen, sondern sich wehren würde. Wer sich mit einem Wolfsrudel in dessen Revier anlegte musste damit rechnen zerissen zu werden. "Ich bin zufrieden mit dem Resultat. Sorg dafür dass ab diesem Tage die Arbeiten laufend behindert werden. Das hat hohe Priorität, immerhin schulde ich dem Imperator noch einen Krieg. Abwechselnde Banden bei direktem Feindkontakt. Welche war heute beteiligt?"
    "Es waren Männer der Hauptmänner Babilus, Calvisius und Hemina beteiligt."
    "Gut, dann sorg dafür, dass diese drei Banden für die nächste Zeit nicht aktiv in Rom agieren. Wenn, dann nur Außeneinsätze an den Ausfallstraßen, oder in Ostia. Für direkten Feindkontakt in Zukunft immer wieder verschiedene Gruppen einsetzen, verstanden?" Ferox nickte nach dieser eindrücklichen Wiederholung.
    "Kommen wir zu Silius. Was gibt es Neues? Hat ihn Bursa schon?" Dieses Mal musste Ferox mit dem Kopf schütteln.
    "Nein, ich habe noch nichts von ihm gehört. Nachdem Noctua von dir zurückgekommen ist, habe ich gleich alles nötige veranlasst. Bekannte Kontakte aus Silius' Organisation zu kontaktieren versucht, Bursa losgeschickt und bekannte Schlüsselpunkte seines Reviers unter ständige Beobachtung gesetzt. Nichts jedoch. Es wirkt, als wäre Silius gar nicht in Rom anwesend."
    Archias hatte nichts anderes erwartet. Es war die Ruhe vor dem Sturm, das sich zurückziehende Meerwasser, bevor die brüllenden Wellen einer Flutwelle über die Küste hereinbrachen. Eine Weile lang war die Krähe still. "Ich sehe einen neuerlichen Bandenkrieg vorraus. Gerade jetzt, wo ich eigentlich so etwas verhindern wollte..." Ferox zuckte mit den Schultern. "Auch ich halte das für sehr wahrscheinlich. Wir haben Silius getäuscht, um gegen dessen Verbündeten aggressiv vorgehen und dessen Revier übernehmen zu können. Wir haben mit dem ersten Stein geworfen. Jetzt wo er erkennt, dass er betrogen und zu Unrecht Egilius verraten hat, wird er Rache wollen. Da ein schneller, stiller Anschlag gegen dich nicht mehr möglich ist, da du heute noch rechtzeitig gewarnt werden konntest, wird diese Sache wohl größere Kreise ziehen, wenn sie sich nicht sogar auf die anderen Bosse auswirken mag." Ein Umstand den es unter allen Umständen zu verhindern galt. Zumindest für die Gegenseite. Sein eigentliches Anliegen, der Angriff auf die Urbaner, hatte sich ja gerade deswegen so lange verschoben, weil Archias sich um die anderen Bosse kümmern hatte müssen, da sein schnelles Vorgehen bei der Rückeroberung seines alten Reviers für Unruhe in der Unterwelt gesorgt hatte und trotz all dieser Vorbereitungen und Vorkehrungen, um einen Bandenkrieg zum jetzigen Zeitpunkt zu verhindern, waren sie alle anscheinend doch obsolet geworden und die Sache versprach heiß zu werden. "Wie steht es mit unseren Verbündeten?" Eine gequälte Grimasse seines Beraters.
    "Die Diplomatie ist eine Sache die wir in letzter Zeit zu sehr vernachlässigt haben. Dieses Mal heißt unser Feind nicht Egilius, daher werden die anderen eher gegen, als für uns sein, im besten Fall vielleicht neutral. Aber ansonsten stehen wir alleine dar." Noch ein Punkt um den er sich zuletzt zu wenig gekümmert hatte, abgesehen von seiner persönlichen Sicherheit. Wer könnte für sie stehen? Pedanius schon mal jedenfalls nicht, wo dieser ja schon mal aktiv gegen ihn vorgegangen war. Blieben nur noch Decrius und Raecius. Decrius hatte damals bei Archias' Rückeroberung seines angestammten Territoriums eine besorgte, jedoch weitgehend passive Haltung gezeigt und von Raecius hatte man gar nichts gehört. Es galt zu ergründen wie beide zu Silius standen, doch dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung hatte Archias schon ein ungefähres Gefühl wie sich beide verhalten könnten. Er seufzte. "Versuchen wir uns so gut es geht im Vorhinein zu schützen. Setze Treffen mit Decrius und Raecius zu zwei verschiedenen Terminen an. Am üblichen Treffort in den Katakomben. Übrige Angelegenheiten in Bezug auf Silius überlasse ich vorerst dir. Die Angriffe auf die Baustelle sollen so lange wie möglich trotzdem fortgeführt werden. Auch dafür wirst du Sorge tragen."
    "Verstanden, Corvus." Seine Rechte Hand wusste schon warum sich Archias so sehr aus den beiden aktuell heißesten Eisen seiner Geschäfte zurückzog. Im Grunde tat er genau das gleiche wie Silius. Das Alltagsgeschäft von sich streifen, um den Generalplan für den kommenden Krieg auszuarbeiten und sich so gut es ging zu wappnen.

    Mochte die Blutung gestoppt worden sein, so war es trotzdem schon zu spät. Eine Klinge die einen männlichen Schritt aufriss war keine Kleinigkeit und es grenzte an ein Wunder, dass der Mann überhaupt noch so lange lebte. Doch der Schock und das zuvor verlorene Blut taten jetzt ihr übriges den ohnehin kaum noch bei Bewusstsein weilenden Banditen in den Hades zu schicken. "Corvus... Corvus..." waren die einzigen Worte die sich flüchtig und leise seinem Schlund entlockten, dabei ein fast schon flehender Blick ins Leere, dem schon mehr eine tote Starre, als ein lebendiger Schein inne wohnte. Dann verlor er ganz das Bewusstsein und heftige Krämpfe bemächtigten sich des Mannes, ehe sie wieder aufhörten und es für ihn vorbei war...


    Währendessen war es auf der Baustelle selbst eine ganze Weile ruhig gewesen, während alle verfügbaren Kräfte sich auf den Schauplatz gegenüber konzentriert hatten. Doch das würde sich schnell ändern. Denn man merkte nun Unruhe aufkommen unter den Arbeitern die immer noch dort gestanden und zugesehen hatten. An Arbeit war längst nicht zu denken gewesen. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde schnell wieder zurück auf die Station gelenkt, Schreie wurden laut, denn plötzlich erscholl gewaltiger Lärm von oben herab. Wer seine Blicke hinauf zur Ursache lenkte, konnte beobachten, wie in diesem Moment Teile des fast fertigen Daches in sich zusammenstürzten. Krachen aus dem Inneren verriet, dass wohl mindestens auch der Boden des Dachbodens durchschlagen sein musste von den Trümmern (die Götter wollten verhüten, dass nicht mehr darin zu Bruch gegangen war). Leute die im Inneren gearbeitet hatten flohen aus dem angegriffenen Gebäude. Mittlerweile stiegen auch erste feine Rauchkringel aus den Fenstern hervor. War etwa auch ein Feuer am Dachboden ausgebrochen?!


    Weitere Arbeiter flohen aus dem Gebäude und in den ansammelnden Trauben aus schockierten Angestellten bekam niemand mit, wie sich aus diesen heraus einzelne Männer, die der Krähe, nach der rückwärtigen Seite in die dort liegenden Gassen verflüchtigten. Der Plan war ausgeführt worden. Die angesägten Dachbalken waren zum Einsturz gebracht und die teils mit Öl gefüllten Wasserfässer, die sie kurz zuvor noch hochgehievt hatten, umgekippt und angezündet worden. Das Feuer breitete sich ab einer gewissen Größe gut aus, wenn es auch doch etwas kleiner war, als es sein hätte müssen. Denn in genug der übrigen Wasserfässer war auch wirklich Wasser gewesen, was beim Bersten der Tonkrüge große Teile des Dachbodens unter Wasser gesetzt und so alles sehr feucht gemacht hatte. Gewaltige Wasserschäden schienen hierbei vorprogrammiert, wobei sich noch nicht zeigte, ob das Wasser, oder das auf dem Öl und den trocken gebliebenen Holzgebälk des kaputten Daches lodernde Feuer mehr Schaden anrichten würde. Denn das Feuer konnte sich ungehindert ausbreiten, nachdem das Wasser erst mal nach unten abgeflossen war, doch nasses Holz brannte nicht gut und musste erst wieder in der Hitze trocknen. Die eingerissenen Dachbalken hatten jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Nicht nur die Böden im Inneren, sondern auch die Nordwand war teilweise von ihnen in Mitleidenschaft gezogen worden und wies einige Risse und im oberen Bereich auch ein großes trichterförmiges Loch auf. Auf ihrem Weg nach unten hatten Corvus' Männer alle nicht zu ihnen gehörenden Arbeiter ihre Klingen schmecken lassen, die sie in der Eile ihrer Flucht erwischen hatten können für noch mehr Chaos und Demoralisation. Die Toten ganz oben würde wohl das Feuer verschlingen, doch es gab noch genug andere Stockwerke, die aller Vorraussicht nach unzerstört bleiben und dieses Mal der Abschreckung gegenüber den Urbanern zur Gänze erhalten würde. Immer wieder mal hatte Brutus alle paar Stockwerke weitere Krähenschädel fallen gelassen, damit man ja auch nicht übersah wer der Urheber dieses Anschlags gewesen war.


    Feuer, Wasser und Trümmer in der ärger angeschlagenen Station, "bewacht" von einem bewegungslosen Heer aus Menschen deren Seelen im Hades weilten, die Krähe würde sehr zufrieden sein. Heute war ein großer Schlag gegen den Feind geglückt. Die Subura hatte ihre Rache genommen für die Hybris der Urbaner hierherzukommen und den Oberherrn spielen zu wollen.

    Der Wirt war sogar noch weit geschäftstüchtiger als der Magus, sehr sehr viel mehr, doch es gab als Geschäftsführer eben auch andere Dinge zu regeln, da mussten gewisse Gäste eben manches Mal ein wenig länger warten, doch unfreie Sklaven waren es ja gewohnt, dass man nicht viel auf sie gab. Nachdem Archias nämlich zurück zur Schank gekommen war und gerade mit der Bestellung anfangen wollte, zeigte sich eines der Vögelchen, das in dem Durchgang zu den hinteren Zimmern stand und ihn anblickte. Es war Noctua, das Mädchen von den dreien. Nachdem sie registrierte, dass der Wirt sie bemerkt hatte verschwand sie nach hinten in den Lagerraum. Archias folgte ihr. "Was gibt es? Du weißt, dass ich es nicht schätze die Geschäfte zu vermischen", knurrte er. Damit meinte er seine Tarnung als Wirt und seine übrigen Operationen als Krähe. Solange er sich in der einen Welt bewegte, wollte er von der anderen nichts wissen. So war es am sichersten. Doch Noctua blieb unbeirrt


    | Noctua


    "Silius plant einen Anschlag auf dich. Noch heute Nacht sollst du sterben." Silius war einer der anderen Unterweltbosse Roms mit dem Archias einst einen Handel getroffen hatte, um sich seiner Untätigkeit zu versichern, wenn er gegen Silius' Verbündeten, dem Boss Egilius, vorgehen und dessen Revier übernehmen würde. Dabei hatte Archias jedoch mit gefälschten Beweisen und Behauptungen gearbeitet, um den anderen Boss gegen Egilius aufzustacheln. Scheinbar war jetzt Silius dahintergekommen und rasend vor Wut. Archias nickte. Dann würde er heute eben nicht nachhause gehen, sondern hier übernachten. "Gut. Benachrichtige die Bluthunde. Nasica soll sich als Gast getarnt in die Taverne setzen und Bursa setzt du auf die Sache an, verstanden?" Das Vögelchen nickte.


    Mit prüfendem Blick sah sich Archias um. "Hier, nimm diese drei Weinamphoren und trage sie nach vorne an die Schank, dann kannst du über den Hinterausgang gehen." Auch Archias schnappte sich zwei frische Wein- und zwei Cervisiaamphoren. Derlei bepackt kamen sie wieder nach vorne in den Gastraum. Für eventuelle Beobachter würde es so jetzt aussehen, als ob Archias nur kurz nach hinten ins Lager gegangen wäre, um frischen Getränkenachschub für die dürstenden Gäste zu holen. Die fünf Wein- und die beiden Cervisiaamphoren wurden unter die Theke zu den anderen dort stehenden Getränken gestellt und gleich danach hüpfte das kleine Mädchen spielerisch wie ein Pferd nach hinten und verschwand. Archias machte sich jetzt an die Bestellung der beiden Sklaven. Als sie auslieferungsbereit war nahm er das gleich selbst in die Hand. Innerlich ärgerte er sich etwas. Er war zu nachlässig geworden. Schon die ganze letzte Woche hatte er alleine hier in der Taverne gearbeitet ohne dass Bursa oder Nasica zu seinem Schutz im Gastraum gehockt hätten. Er musste seine Sicherheitsbarrieren um sich herum wieder schärfer hochziehen! Silius war auf jeden Fall kein so kleiner Fisch wie Egilius es damals gewesen war.


    Zurück am Tisch stellte er die Getränke ab, dabei ruhte sein Blick einen Moment auf Tiberios (der zusätzlich zu der Frauentunika auch plötzlich Schminke im Gesicht hatte), dann wandte er sich wieder um und ging zurück zur Schank. Wäre Tiberios nicht ohnehin nur ein unwichtiges Staubkorn auf seinem Radar gewesen, in diesem Moment wäre der furische Sklave wohl sehr in Archias Ansehen gesunken. Doch was man nicht hatte konnte man auch nicht verlieren.

    Es war die Nacht nach dem Anschlag auf die Stationsbaustelle gegenüber.
    Wie dieser genau verlaufen war wusste Archias noch nicht. Fest stand nur, dass er am späten Nachmittag plötzlich großen Lärm vor der Haustür gehört hatte, als der Laden rechts vom Blinden Esel von den Banditen in seine Einzelteile zerlegt worden war. Natürlich war Archias danach so wie alle Leute in der direkten Umgebung ganz erschrocken und bestürzt auf die Straße gerannt, um sich ein Bild vom Chaos zu machen, doch den Rest des Tages dann hatte er wieder in seiner Taverne verbracht, um die paar Leute zu bedienen die nicht geschockt auf der Straße standen. So war mittlerweile das Dunkel der Göttin Nox über Rom gekommen, nachdem Helios seinen Sonnenwagen vom Firmament weggelenkt hatte. Mittlerweile war wieder Ruhe im Blinden Esel eingekehrt und die Leute saßen überaus zahlreich in seiner Taverne, um die neuesten Entwicklungen zu besprechen. Alles schien fast so wie gewöhnlich, nur war heute die allgemeine Stimmung gedrückter und weit angespannter als normalerweise.


    Archias stand an seiner Schank und wischte Gläser. Er konnte es nicht erwarten endlich den Blinden Esel zu schließen (auch wenn das erst nach Mitternacht der Fall wäre), um nachhause zu eilen und sich von Ferox unterrichten zu lassen wie erfolgreich (oder auch nicht) der Anschlag verlaufen war. Doch es war eine der Sicherheitsvorkehrungen, dass während der laufenden Aktion keinerlei Kontakt mit dem Chef aufgenommen wurde, damit Archias ganz unbehelligt den besorgten Bürger und braven Wirt spielen konnte, solange die Augen der Öffentlichkeit auf ihn gerichtet waren. Urbaner waren nach diesem Tag natürlich auch eher Mangelware in seiner Gaststätte gewesen, wo ja alle im Einsatz waren. Nur vorhin hatten kurz drei Soldaten zur Tür hereingeschaut und etwas getrunken. Sie waren die ersten bei der Verfolgung gewesen, die so jetzt wenigstens ein winziges Stückchen Feierabend versucht hatten einzufangen, auch wenn es nicht besonders geglückt war. Bald schon verließen sie die Taverne wieder, doch nicht lange und ihre Nische wurde von zwei neuen Gästen eingenommen. Archias erhob die Augenbrauen etwas, als er erkannte, dass es dieser ihm schon geläufige junge Mann namens Tiberios war, der da mit jemand Fremdes eingehakt zur Tür hereingekommen war. Doch Archias ließ sich Zeit mit seinen Gläsern. Die beiden neuen Gäste unterhielten sich und der Fremde sah auch einmal kurz zu ihm herüber. Endlich dann, als auch das letzte Glas seiner aktuellen Fuhre sauber war (natürlich stand schon längst wieder ein neuer Trog schmutziger Gläser in der Nähe bei all den anwesenden Leuten), schulterte er sich sein Geschirrtuch und machte sich auf den Weg zum Tisch der beiden. "Salve, Willkommen im Blinden Esel ihr zwei. Was darf ich euch bringen?" Tiberios nickte er kurz zu zum Zeichen der Begrüßung, wo sie sich ja schon persönlich kannten.

    Brutus und Titus brauchten nicht mehr allzu lange warten. Eines von Archias' Vögelchen hatte den Fortgang der Verladung der Fässer aus sicherer Entfernung beobachtet und nachdem das letzte verladen war, war es losgelaufen, um der Ablenkungstruppe bescheid zu geben. Diese machte sich gleich auf den Weg (zehn bis zwanzig Leute), alle mit sichtbaren Knüppeln bewaffnet, damit man sie ja auch gleich als Kriminelle erkennen und dementsprechend verfolgen würde. Sie machten sich laut brüllend über den Laden, direkt rechts von der Taverne zum Blinden Esel her. Sie schlugen die Scheiben ein, drangen ins Innere des Geschäfts vor und erstachen den Besitzer und zertrümmerten die Einrichtung. Auch ein Baustellenmitarbeiter musste dran glauben, der gerade über die Straße in den Blinden Esel hatte wollen, um Feierabend zu machen.


    Zwei Krähenschädel wurden im zertrümmerten Laden fallen gelassen, dann machte sich die Meute auch schon wieder zur Flucht auf. Die ganze Aktion hatte nur wenige Sekunden gedauert, eine halbe Minute höchstens. Immerhin sollten sie ja nur so viele Urbaner wie möglich von der Baustelle weglocken und nicht sich fassen lassen. "Urbaner! Zu mir! Verfolgt sie!" ertönte da der Ruf. Es klang ganz so, als ob ein Urbaner-Offizier seine Truppe zu sich rufen würde, um die Banditen unschädlich zu machen. Dass jedoch einer der Männer der Krähe im Verborgenen den Befehl gebrüllt hatte war nicht ersichtlich gewesen. Fest stand nur, dass ein Geschäft direkt gegenüber von der Baustelle überfallen worden und ein Sammelbefehl für die Obrigkeit erklungen war, ehe die Banditen wie die Ratten Kehrt machten und zurück in Richtung Subura flüchteten, tiefer hinein ins Gedärm der verfaulenden Stadt.

    Wenn das so ist, dann werde ich gleich für Archias ein WiSim-Konto beantragen gehen, danke. :)


    Nächste Frage dann wäre wie stellt man einen Spieler als Arbeiter ein? Ich denke ja doch, dass das anders zugehen wird, als wie beim Sklaven diesen bloß dem Betrieb zuzuordnen und das wars?

    Wenn ich ein Lupanar in der WiSim eröffnen wollen würde, kann ich dort dann eine Spieler-ID (die kein WiSim-Konto hat) als Arbeiter einstellen und mir dadurch den 500 Sesterze teuren Sklaven ersparen, um produzieren zu können?