Jetzt klappte es, DANKE
Beiträge von Tiberios
-
-
"Für Seide bist du hier richtig, Viniciana Thula. " , sagte Tiberios : " Was meinen dominus angeht - er ist leider nicht im Haus. Wenn du auf ihn warten möchtest, lass ich dir Erfrischungen bringen. "
Er wies auf eine cella , die unter anderem für Besprechungen diente; die Einrichtung war ähnlich wie die eines officium in einer Villa : Ein Schreibtisch , Stühle und zwei Sessel , wo man auch einmal Kunden empfangen konnte, alles von gediegener, nicht überladener Qualität.
Der Sklave, der den Seidenballen auf das Gestell gelegt hatte , stand abwartend auf seinem Platz .
"Wenn du es wünschst , kann ich dir aber auch schon einmal die neue Seide zeigen, die heute gekommen ist ." , sagte Tiberios eifrig.
Er fragte sich, ob sich Viniciana Thula überhaupt an ihn erinnern konnte. Es war damals sein erster Tag in Roma gewesen, er war halbverhungert und voller Sorge, was ihn in seinem neuen Leben erwarten würde. Aber den Göttern sei Dank hatte sich Furius Philus als guter dominus erwiesen. -
Lupercalia DCCCLXX A.U.C. - Cacustreppe
Tiberios wollte nicht schon wieder ein fremdes Mädchen ansprechen. Er musste sich umbedingt einen besseren Überblick verschaffen. Die Menge drängte nach vorne, um besser sehen zu können, er jedoch
drängte nach hinten - die Treppe hinauf. Nun stand er etwas erhöht - und da .... wer war das unverkennbar
in der ersten Reihe ? Tiberios sah ihren bronzefarbigen Nacken, das dunkle Haar, die ganze Anmut der jungen Gallierin. Wie hatte er sie jemals verwechseln können ?!Er sprang wieder hinunter, schob sich unter fremden Achseln und Schultern durch. Den Göttern sei Dank
war er schmal und wendig. Dennoch hielt ihn einmal eine Faust an der Tunika fest:
"Was drängelst du ......", fragte ihn jemand , und Tiberios erwiderte so niedergeschlagen wie er konnte : "Ich muss zu meiner domina. Finde ich sie nicht, wird mich mein Herr gewiss schlagen."
"Na, dann such sie !", erwiderte der Mann und ließ ihn durch.
Tiberios blieb nun neben Eireann stehen, zwinkerte ihr zu und sagte laut :
" Salve, meine liebe domina, ich hätte mir denken können, dich auf dem besten Zuschauerplatz zu finden. " -
Danke, Spurius Purgitius Macer und Grian,
so habe ich es gemacht , aber es scheint nicht zu klappen, daher werde ich es nochmals versuchen.
-
Lupercalia DCCCLXX A.U.C. - Cacustreppe
Einige Tage zuvor schon hatte man Tiberios in der casa Furia gesagt, dass alle nicht dringend benötigten Sklaven frei bekommen würden, um bei der Lupercalia zuzusehen . Daher hatte er mit Eireann beim Abschied am Tiberufer ausgemacht , sie könnten sich während des Laufes an der Cacustreppe treffen .
Tiberios hatte diesen Umstand ausgenutzt, um zu verschleiern, dass er in der Nacht gar nicht dagewesen war , sondern sich gleich wieder seinen Mitsklaven angeschlossen - um dann abermals zu verschwinden.
Die Sklaven stießen sich an und spotteten gutmütig : "Der graeculus , der kleine Grieche, wird irgendwo ein Mädchen haben !"
Tiberios hatte zwar kein Mädchen, doch gleich würde er sich mit einem treffen - und mit was für einem !Er stand inmitten der aufgeregten, fröhlich gestimmten Menge . Er war gespannt auf dieses Ritual , das er aus Alexandria nicht kannte, das dem alten italischen Gott Faunus gehörte.
Einige Männer versuchten , den jungen Frauen Witzworte zuzurufen : „ Möchtest du einen strammen Sohn? Dann lass dich von den Luperci schlagen und komm hinterher zu mir !“, doch die Mädchen taten so, als würden sie nicht hören. Die Leute waren zwar fröhlich, aber auch ehrfurchtsvoll. Es war eine ganz besondere Stimmung.
Einige Römerinnen traten in die erste Reihe der Zuschauer , von verschiedenem Stand, was Tiberios an ihrer Kleidung erkannte. Aber beinahe alle trugen die Stola, die die Matrona, die verheiratete Hausherrin auszeichnete. Ihr Gesichtsausdruck war entschlossen, ein paar der ganz jungen Frauen schauten ängstlich.
Das sind bestimmt die Ehefrauen, die sich Kinder wünschen, dachte Tiberios.
Und : Wenn meine ehemalige Herrin Alexandra dieses Fest hätte mitmachen können – vielleicht hätte sie dann schon viel eher enen Sohn geboren. Vielleicht wäre ihr Leben glücklicher verlaufen , vielleicht das meines ehemaligen Herren, vielleicht das meiner Mutter und vielleicht das meine…..
er unterbrach diesen Gedankengang : Vielleicht würde ich dann gar nicht existieren.
Es war nicht angemessen für einen Stoiker, über Möglichkeiten der Vergangenheit nachzugrübeln.Der Tag war jetzt!
Tiberios hatte Freizeit, wartete auf Eireann - wo steckte sie nur ? - es war Frühling, und er befand sich in der erstaunlichsten Stadt der Erde ( nach Alexandria!) - ROMA !
Das war kein schlechtes Leben.Vor ihm standen zwei Sklavinnen, die eine hell, die andere dunkel. Eireann , dachte Tiberios und tippte der Dunkelhaargen auf die Schulter. Ein fremdes Mädchengesicht sah ihn an.
Tiberios wurde rot :
"Das war ein Irrtum, entschuldige", sagte er : Aber wo war die Gallierin ? Hoffentlich hatte sie die Erlaubnis bekommen, herzukommen .Ein Raunen ging durch die Menge : Sie kommen !
-
Salvete,
Wie kann ich Bilder innerhalb eines Threades einstellen ? Also so, dass sie dauerhaft bleiben ?
Oder ist das nicht möglich ?ich meine nicht Avatar , sondern im laufenden Text.
Für technische Hinweise und Tipps wäre ich dankbar.Vale
-
Sein dominus ließ ihn freilich noch warten. Er wollte noch ein paar Angelegenheiten erledigen und vielleicht Freunde aufsuchen, so hatte er Tiberios zunächst die Aufgabe übertragen, die Wareneingänge zu überwachen . Heute waren Ballen von Seide angekommen, jeder einzelne von großem Wert.
Die Einwohner des Seidenlandes selbst verstanden sich darauf, die Stoffe einzufärben , und wenn man ein Auge dafür hatte, konnte man sich bereits die Modefarbe des kommenden Frühlings sichern.
Tiberios arbeitete also sehr konzentriert .
Dennoch erblickte er die Viniciana Thula , als sie in Begleitung eines dunkelhaarigen Sklaven das Gebäude betrat.
"Warte einen Moment auf mich ", sagte er zu dem Sklaven , der gerade einen Seidenballen auf eines der erhöhten Regale legte , behielt aber seine trypticha, seine dreifache Wachstafel, und seinen stylus in den Händen -
damit wollte er der Schneiderin zeigen, dass er nicht zu den körperlich arbeitenden Dienern gehörte.
Außerem trug er eine neue Tunika, schmucklos aber zweckmäßig und das Bronzetäfelchen mit der AufschriftSERVUS AUTEM
GN.FURIUS C.F SUB PHILUSEr war kein Hafen- sondern ein Haussklave und ein Scriba noch dazu.
Er eilte auf die Schneiderin zu ,und die Freude über das Wiedersehen in seinen grauen Augen war nicht gespielt :
.
" Sei gegrüßt, Domina Viniciana Thula ", sagte er und verbeugte sich :
" Was wünschst du ?" -
Tiberios wartete ab und hörte dem Gespräch der beiden Frauen zu, seine grauen Augen auf die Beiden gerichtet, ihm entging nichts.
Er war sich ziemlich sicher, eine dieser Christinnen vor sich haben, auch wenn die Fremde sagte, sie sei Jüdin. Aber zumindest in Alexandria waren die jüdischen Nachbarn respektabel gewesen. . Sie trieben sich nicht in anrüchigen Gegenden herum und es fiel ihnen auch nicht ein, eine Meute Hungerleider durchzufüttern.
Auch nach Opfern in den Tempel, wurden die Opfergaben zuweilen an Notleidende verteilt. Aber hier am Tiberufer gab es bestimmt keinen Tempel.Nun , es war Eireanns Auftrag, mit Christen zu sprechen, und er, Tiberios , hatte ihr dabei helfen können.
Das war ein Freundschaftsdienst. Er selbst hatte gar nichts gegen diese Leute .
Er war freilich neugierig und hatte eine Menge Fragen im Kopf. Vielleicht konnte er die irgendwann noch loswerden .Die ancilla hielt immer noch die Hand ihrer Wohltäterin. Ab und zu hustete sie , doch ihre Augen in ihrem ausgemergelten Gesicht strahlten, als würden sie nicht Elend und Traurigkeit, sondern etwas Schönes und Gutes sehen.
-
Danke, Gaius Iulius Caesoninus, die Hilfe nehme ich gerne an., sollte ich auf einigermaßen günstige Exemplare stoßen.
-
Dann schreibe ich mir Colleen McCullough und Robert Fabbri, Vespasian auf meine Liste, danke.
Ich bin gerade fertig mit : Allan Massie Ich Tiberius Erinnerungen eines Tyrannen
Nun ja. Leider erfährt man wenig über Alltag oder die Feldzüge des Tiberius , es ist mehr so ein privater Bericht über sämtliche Liebschaften des Imperators . Ich Claudius war besser , da wenigstens witzig .
-
Zitat
Original von Sulamith
Sulamiths Ankunft war bereits schon erwartet worden. Ein paar Kinder in verdreckten Lumpen kamen ihr entgegen gelaufen. „Hast du etwas für uns?“, fragte das eine Mädchen, das wohl nicht älter als fünf oder sechs Jahre alt war. Sein Gesicht und die kleinen Händchen waren schmutzig, das Haar war ganz struppig und zerzaust. „Aber ja!“, rief die Hebräerin lächelnd und zog ein paar Fladen aus ihrem Korb. „Hier, lasst es euch schmecken! Möge der Herr euch segnen!“. Die kleinen Hände rissen ihr gierig das Brot aus den Händen und begannen sofort daran zu nagen. Ja, die dankbaren Blicke und das Wissen, ein wenig die Not für diesen Abend gelindert zu haben, war wohl die größte Gabe, die ihr gegeben wurde.[/FONT]
Tiberios blieb stehen und hielt Eireann an ihrer Hand zurück.
Mit dem Kopf wies er auf eine Frau. Sie war jung und schön , ihr dunkles Haar glänzte im Mondlicht.
Sie stand inmitten einer Kinderschar - was tat sie ?
Sie verteilte etwas aus ihrem Korb , mmer wieder, schien zu lächeln und zu nicken .
Sie gab diesen armen zerlumpten Kindern Brot.
Tiberios konnte nicht verstehen, WAS sie sagte, doch ihre Stimme klang liebevoll.Die ancilla war mit drei Sprüngen bei der Fremden, nahm ihre Hand und küsste sie.
"Die gute Frau", rief sie voller Freude aus , dann bekam sie auch Brot, was sie hungrig aß , während sie immer wieder versuchte, sich an die Fremde zu schmiegen."Was tut sie da?" , fragte Tiberios.
Auch er war zur ancilla freundlich gewesen und hatte ihr zu essen gegeben, weil seine Erfahrung ihn gelehrt hatte, dass man mit Freundlichkeit oft wertvolle Informationen bekam.
Aber weshalb verteilte diese Frau , die gut genährt schien und vielleicht eine liberta oder eine Sklavin aus gutem Hause war, Brot an diese kleinen nutzlosen Geschöpfe?"Beobachten wir, was diese Frau hier treibt ? ", schlug er Eireann vor: "Oder wie möchtest du vorgehen?"
-
"Sie hat uns zum Tiberufer gefühlt. ", Tiberios schnupperte, der unverkennbare Geruch von Wasser und Unrat drang an seine Nase:
Hier gibt es nur Obdachlose und anderes Gesindel. Genauso habe ich mir Christen vorgestellt . ", flüsterte er zurück :
"Bestimmt schwimmt in dieser trüben Brühe auch noch ein Fischkopf, den sie anbeten können !"
Als Eireann den dominus Antoninus erwähnte, wurde er ernst :
"Ich halte die ancilla für harmlos , du siehst ja selbst, dass sie den Verstand eines Kindes hat. ", sagte er:
"Doch sei bitte vorsichtig bei deiner Befragung. Wenn die Christen wirklich schuldig sind , sind sie vielleicht doch gefährlich !" -
Tiberios, der sich ja vorhin verlaufen hatte,versuchte , Eireann und die Ancilla nicht aus den Augen zu verlieren.
Die kleine Schankmagd schien den Weg durch die Nacht genau zu kennen., sie ging ihn bestimmt nicht zum ersten Mal. Ab und zu blieb sie stehen, von einem Hustenanfall geschüttelt.
Da konnte man nur warten, dass sie wieder zu Atem kam.
Als Tiberios sich umschaute, merkte er, dass sie das Forum Augustum rechts hinter sich ließen. Nun wußte er wieder, wo sie waren. Von hier aus würde er auch die Casa Furia wieder finden.
Tiberios spürte, dass Eireann seine Hand nicht los ließ. Das gefiel ihm .
Diese ganze Nacht war seltsam, voller Schrecken wie in der Spelunke , voller Freude wie jetzt, als er die Hand der Gallierin in der seinen spürte. So kamen sie in die Nähe des Flusses, an den Tiber -
Salvete,
ZitatOriginal von Gaius Iulius Caesoninus
Einfach deaktivieren, aktualisieren, durchlesen und wieder aktivieren und die Seite aktualisieren.So habe ich es auch gemacht.
Bei der FAZ sehe ich nicht so viele Probleme, da das eine seriöse Zeitung ist.
Sisenna Iunius Scato , ich weiß leider nicht, wie viel Information man straffrei über die Zitierfunktion einstellen darf. In anderen Foren hat man mir gesagt, nur ein paar Sätze, sonst würde ich den Artikel ganz einstellen.
-
Ein Artikel aus der FAZ von 2014 zum Thema Sklaverei und Lohnarbeit , auf die Spätantike bezogen:
ZitatSie... (die Sklavenarbeit) konnte sehr schlimm sein. Aber wir dürfen uns die Sklavenarbeit in der Antike nicht vorstellen wie auf den Plantagen in Amerika, die wir aus „Onkel Toms Hütte“ kennen.
-
Tiberios bemerkte, dass Eireann immer noch kreidebleich war und zitterte,und auch er war noch blass.
Er hätte am liebsten den Arm um die junge Frau gelegt , sie beschützt. Aber Schlägereien waren nicht seine Sache.
Er hatte auch noch nie eine schärfere Waffe in der Hand gehabt als das Messerchen, mit dem er seine Griffel anspitzte.Der junge Sklave nahm daher nur ihre Hand und drückte sie.
"Alles wieder in Ordnung....", sagte er - halb Zusicherung , halb Frage.
Seine grauen Augen musterten sie aufmerksam.Ein Mädchen, das sich nachts in der Subura aufhielt, war bestimmt gewohnt, dass sie belästigt wurde. Aber Eireann wirkte zu Tode erschrocken.
Also musste mehr dahinter stecken , als ein einfaches Angrapschen durch einen Besoffenen.
Und wie schnell die dunkelhaarige Sklavin verschwinden wollte?
Ob sie die Männer von früher kannte?Da kam die ancilla ihnen nach, und als Eireann ihr sagte, sie solle mitkommen, strahlte sie zunächst an, dann verdüsterte sich ihr Gesicht und dann erhellte es sich wieder:
" Ich muss fragen, ob ich weg darf, sonst gibt es Prügel.", murmelte sie .Der braunlockige Alexandriner und die blauäugige Gallierin traten nun ins Freie, vor die Spelunke.
Tiberios schaute die Gasse hinunter. Eireann hatte ihn gebeten, dass sie von hier verschwanden.
Das war bestimmt ein guter Rat."Wir warten - aber nicht hier. Dort hinten!", sagte er und wies auf den schwarzen Schatten einer insula, die wie ein großes, lauerndes Tier am Ende des Weges in der Dunkelheit lag.
Mittlerweile war der Mond aufgegangen - es war ein abnehmender , aber noch recht voller Mond, und daher konnte man etwas erkennen, wenn sich die Augen erstmal an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten.
Tiberios warf einen prüfenden Blick zu dem pockennarbigen Türsteher. Aber der interessierte sich
eher für Gäste, die in die Spelunke reinwollten oder höchstens für Gäste, die drinnen nicht bezahlt hatten.
Der junge Sklave hatte der Spelunke einen Denar dagelassen, das war weit mehr gewesen, als das Essen und das Bier gekostet hatten. Eigentlich wäre da die Begleitung der ancilla mit dringewesen.In der Spelunke selbst schien man das ähnlich zu sehen, denn bevor sich Tiberios und Eireann entfernen konnten , kam die ancilla schon wieder zurück . In beiden Händen trug sie drei brennende Talglichter.
"Ich darf nochmal weg." , sagte sie zu Tiberios : "Aber jetzt bekommst du kein Wechselgeld mehr ."
Sie duckte sich, als erwarte sie, einen Schlag zu erhalten.
Tiberios nahm ihr vorsichtig zwei Lichter ab und reichte eines Eireann. So viel Umsicht hatte er der kleinen Sklavin gar nicht zugetraut. Obwohl es drei ziemlich kostspielige Talglichter waren, dachte er , wenn das das Wechselgeld sein sollte.....Der Pockennarbige reinigte sich mit einem Messer die Fingernägel Jetzt schaute er kurz auf :
"Na dann viel Spaß !", grinste er und spitzte die Lippen.Die ancilla hustete , dann wischte sie sich den Mund und hüpfte an Eireanns Seite :
"Wollt ihr nicht meine Eltern sein ?" , fragte sie : "Ihr könntet mich adoptieren! Und mir einen richtigen Namen geben. Oder was wollen wir machen?"Tiberios runzelte die Stirn. Das Mädchen hatte wirklich keinen Verstand. Adoptieren! Was für einen Unsinn sie redete.
Hoffentlich taugte sie wenigstens als Wegführerin und konnte Eireann zu ihrem Kontakt mit den Christen verhelfen. Wie hatte sie sie genannt ? Die Gute Frau ? Hoffentlich war das nicht auch so ein Unsinn gewesen. -
Als Eireann und Tiberios im Gang standen , schlüpfte eine kleine Gestalt ihnen hinterher.
Es war die ancilla. . Sie hatte einen Hustenanfall, , ihr dünner Körper bebte.Aber dann zupfte das Schankmädchen Eireann vertrauensvoll an ihrer Tunika und fragte sie zaghaft :
"Warum geht ihr schon ? Bleibt doch noch ein wenig da. Wollt ihr nicht noch etwas haben ?" -
Zitat
Original von Marcus Octavius Maro
Hi,beim Gang durch den örtlichen Buchladen ist mir einmal mehr aufgefallen, dass die "Römerzeit" gerade was Romane usw. angeht eher unterrepräsentiert sind.
In der Abteilung der historischen Romane stapeln sich zwar tausend Bände mit irgendwelchen AlchemistINNEN, HenkerINNEN, Medicas, und allerlei Huren, die angeblich mittelalterlich sein sollen, aber Römische Antike? Weitgehend Fehlanzeige. Robert Harris, Simon Scarrow, aber da hörts auch schon auf.
Also, habt ihr vielleicht irgendwelche (Geheim)Tipps für gute Romane zu jener Zeit?
Gerade gelesen,:
Die steinerne Schlange von Iny Lorentz ( das ist genau die Frau bzw es ist ein Pseudonym , mit Wanderhure, Wanderapothekerin, die KastratIN ....etc ) ,
und ich habe mich sehr darauf gefreut, einen römerzeitlichen Roman zu lesen.https://www.histo-couch.de/tit…9-die-steinerne-schlange/
Mein persönlicher Eindruck : Große Enttäuschung. Der Roman ist sehr schwarz- weiß gezeichnet.
Die Römer sind fast alle korrupte, grausame Vergewaltiger, die guten Germanen leben eine Art Öko- Kommunismus .Ich mag differenzierte Charaktere lieber.
Von den historischen Details her finde ich den Roman aber ganz gut.ZitatEin Klassiker:
Ein Kampf um Rom (vollständige Ausgabe)
vvon Felix DahnSIZE=10]Anaconda Verlag, 31.08.2014[/SIZE]9,95 €
ISBN: 9783730601525
Inhalt:
Italien im 6. Jahrhundert: In Ravenna herrschen die Ostgoten unter ihrem weisen König Theoderich. Nach dessen Tod beginnt ein dramatisches Ringen mit dem oströmischen Byzanz um die Macht im Reich. Voller Erfindungskraft schildert Felix Dahn in seinem historischen Roman blutige Schlachten, dramatische Wendungen und üble Intrigen. Viele Generationen faszinierter junger Leser haben sich von diesem berühmten Klassiker in die urwüchsige Welt zur Zeit der Völkerwanderung hineinversetzen lassen."Mein Kampf um Rom "habe ich so mit 15, 16 gelesen .
Allerdings war mein Held keiner der Goten, sondern der Haupt- Bösewicht , der Römer Cethegus.
ich glaube, das war nicht die Intention von Felix Dahn, das man so zu Cethegus hält . -
Zitat
Wusste das Mädchen nicht, dass ihre Worte gefährlich waren? Dem Schankmädchen schien dies alles nicht bewusst zu sein; denn ihre Stimme drang erneut an das geneigte Ohr der Beiden. “Von welcher guten Frau sprichst du?“ Murmelte Eireann mit leiser Stimme, nachdem sie sich näher gebeugt hatte und das Schankmädchen neugierig musterte.
Die kleine ancilla lehnte sich in Richtung Eireann.
"Die gute Frau, die an alle armen Kinder Essen verteilt ., wisperte sie.
Das wäre der Moment gewesen, um das Mädchen zu fragen, ob man diese Wohltäterin nicht kennen lernen könnte, als der große Kerl , der mit den anderen in die Spelunke gekommen war, bei ihr eine Bestellung aufgab und dann anfing ,Eireann zu belästigen.Tiberios hatte versucht, den Schläger mit Worten abzulenken , aber der Mann hatte wenig übrig für alexandrinische Redegewandtheit, , das hatte man ihm deutlich angemerkt..
Tatsächlich hatte das andere, das schwarzhaarige Schankmädchen, das sie vorhin bedient hatte, den beiden jungen Sklaven den Hals gerettet.
Tiberios war der drallen Frau aufrichtig dankbar.Aus dem cubiculum, in dem Brutus mit dem Schankmädchen verschwunden und das nur mit einem Vorhang vom Schankraum abgetrennt war , drangen ab und zu eindeutige Geräusche - die Schankdirne schien genauso viel Spaß an der Sache zu haben wie ihr Kunde.
Na, hoffentlich machte sie ihn ordentlich müde...., dachte Tiberios.
Er war immer noch blass um die Nase: Das hier alles war einfach nicht seine Welt.Plötzlich spürte er Eireanns Hand leicht auf seinem Arm. "“Bitte lass uns gehen.“", bat sie.
Der junge Sklave nickte und wollte aufstehen - da sah er, dass der andere Mann der Gruppe , ein Bärtiger mit hellen Augen und einem kühnen Gesicht , sie beide offen fixierte.
Soweit kannte sich Tiberios aus :
Wenn ein Trupp Männer eintritt, und einer verbreitet Angst und Schrecken und führt sich auf wie ein rasender Kyklop , der andere jedoch setzt sich ruhig hin und braucht nur einen Blick, damit ihm alle gehorchen - dann ist letzerer und keinesfalls ersterer der Anführer der Gruppe..Aber was könnte dieser Anführer von ihm wollen?
Vermutlich überlegte er sich, auf welche Weise er uns in den Orcus schickt , dachte Tiberios mit einem Anflug Hoffnungslosigkeit - So als abendliche Unterhaltung für seine Leute ....
Er würde der Allat Athena oder Fortuna oder am besten allen Beiden opfern, sollten sie hier nochmal heil heraus kommen.
Große Göttin, behüte mich noch ein letztes Mal, dachte er.Die kleine ancilla stand mittlerweile aufrecht rechts neben der Eingangstür , von wo aus sie den Raum überblicken und loslaufen konnte, wenn ein Gast etwas wünschte. Ab und zu sank sie in sich zusammen, dann riss sie wieder die Augen auf.
Tiberios wies mit dem Kopf zu ihr hin:
"Wenn wir jetzt gehen, können wir die Kleine vielleicht draußen befragen. ", flüsterte er Eireann zu:
"Aber du hast Recht, wir müssen los, - unsere Sicherheit ......"....geht vor, wollte er sagen, als in diesem Moment die Schwarzhaarige, Dralle wieder erschien und ihre Tunika glatt strich und sich mit den Händen durch ihr Haar fuhr.
Sie bemerkte Tiberios'Blick, wiegte sich in ihren Hüften und rief:
" Mit dir nehme ich es auch noch auf heute Nacht, mein Kleiner, komm nur her !" und kreischte wieder vor Lachen -Tiberios tat so, als hätte er ihr freundlich gemeintes Angebot überhört.
Wenn sie fertig ist, wird auch der große Schläger gleich wieder raus kommen, durchfuhr es ihn stattdessen :
"Komm, Eireann, beeil dich !", er schnappte sein Bündel.: "Nichts wie weg !"
Noch nie hatte er die verbergende Dunkelheit der Subura so ersehnt, wie in diesem Augenblick.Tiberios hörte am Ansteigen der Lautstärke, dass der Mann, der vorhin Eireann belästigt hatte , wohl zu seinen Kumpanen zurück kehrte.
Das war die Gelegenheit, sie waren abgelenkt.
Er griff Eireanns Hand und lief hinaus, dem Ausgang zu.
Die ancilla schaute sie mit ihren fiebertrüben Augen fragend an . Doch da fiel der Vorhang auch schon hinter ihnen , und sie standen in dem Gang, der sie von der Eingangstür trennte. -
Das kleine Schankmädchen spritzte sofort auf, Angst und Panik in seinen Augen, als Brutus ihm seine Bestellung aufgegeben hatte.
"Die Cervisia , die kommt sofort !", pipste es und rannte davon . Unterwegs wurde es von einem Hustenanfall geschüttelt.
Na das war erstmal mit den Christen, dachte Tiberios , als der grobschlächtige riesige Kerl auch schon in Eireanns Haar griff.
Und auch die Chance, sich unbemerkt zu verdrücken, war gerade im Tartaros gelandet !Die ancilla kam mit der Cervisia zurück , aber Tiberios ergriff sie am Arm und nahm ihr beide Krüge ab, dann machte er eine Geste, sie solle verschwinden.
Nun stand er auf und ging um den großen Mann mit dem Schlägergesicht herum und stand ihm gegenüber .
Das sah ziemlich komisch aus, weil der junge Alexandriner mindestens anderthalb Köpfe kleiner war.
Er musste zu dem Mann hochschauen , streckte ihm die Krüge hin und sagte sehr höflich:
"Dein Bier, dominus"
Dann tat er so, als würde er jetzt erst Eireanns Lage bemerken:
"Was willst du denn mit der da?
Diese Gallierinnen sind doch viel zu dürr , um einem richtigen Mann Spaß zu machen. Kein Vergleich mit den drallen Weibern in der Subura!
Schon der große Caesar hat in seinem Gallischen Krieg geschrieben, dass diese Barbarinnen nicht nach seinem Geschmack waren, und dein Geschmack ist doch bestimmt nicht schlechter als der des großen Caesar !"cara amica , verzeih mir diese Worte, dachte Tiberios.
Das Zitat von Caesar , das habe ich auch gerade erfunden.Tiberios hatte ziemlich laut gesprochen , und das andere Schankmädchen , das mit den schwarzen Zähnen, hatte ihn gehört.
"Ich bin ein dralles Weib aus der Subura!", kreischte es: " Sagt zumindest der göttliche Caesar!"
Sie lachte und beugte sich vor, so dass ihr beachtlicher Busen fast aus dem Ausschnitt quoll.