Beiträge von Sisenna Iunius Scato

    Es war kein Plot mit Eireann geplant, da wir nicht mit ihr spielen wollten. Aber das heißt nicht, dass wir ingame keine Vorsorge getroffen hätten für den Fall, dass sie sich zum wiederholten Mal in unsere Plots drängt und diese mit ihrem Unfug trollt. Dass sie mit beiden Füßen in die Falle springt, ging lediglich etwas schneller als erwartet. Das Spiel kann man von zwei Seiten spielen. ;)

    Eine freche, aber harmlose Sklavin wie Grian mit einer Brandstifterin und Mörderin zu vergleichen, ist unangebracht. Von einem Präzendenzfall kann keine Rede sein. Zudem hast du offenbar noch immer nicht den Bericht gelesen. Eireann hat längst ihre Verbrechen gestanden. ;)

    Dass Misstrauen des Fräuleins fand Scato amüsant. Ein Urbaner war immerhin der Arm des Gesetzes und er fand sich selbst sehr vertrauenserweckend. Als Stella meinte, ihr Vater sei Soldat gewesen, nahm er sich vor, sich zu erkundigen, wo dieser gedient hatte, aber dann war schon der Senator bei ihnen und stellte sich selbst und sein Anliegen vor. So musste Stella sich einen Augenblick gedulden. Scatos Körperhaltung zeigte jedoch an, dass er vorhatte, das Gespräch mit ihr im Anschluss fortzusetzen.


    "Salve, Senator Iulius, ich bin Miles Iunius Scato", erwiderte Scato respektvoll den Gruß des Senators. Der Mann war vielleicht Mitte oder Ende zwanzig, hatte es aber im Leben augenscheinlich schon zu einigem gebracht, wie viele seiner Gens. "Du störst keineswegs."


    Vor allem, da Scato außerdienstlich unterwegs war, aber auch im Dienst hätte er sich Zeit für die Anfrage des Mannes genommen, sofern nicht gerade ein Notfall bestünde. Die Andeutung des Senators, dass die Straßen für Mitglieder seiner Gens zu unsicher waren, ließ Scato ein betroffenes Gesicht aufsetzen, das keineswegs geheuchelt war. Er verstand gut, dass der Mann sich Sorgen machte.


    "Der Kamerad ist Miles Purgitius Lurco, Cohors XII Urbana", informierte er entsprechend.


    Und da es sich um den Senator Iulius handelte, hätte Scato diesen auch über die Ermittlungsfortschritte im Falle des Todes der beiden Iulier informiert - wenn es denn welche gäbe. Aber genau wie im Falle des toten Tiberius waren die Ermittlungen noch nicht einmal begonnen worden. Tatsächlich gab es in allen drei Todesfällen noch nicht einmal einen Befehl zur Ermittlung oder einen Bericht, den man unauffällig hätte in irgendeinem Archiv verschwinden lassen können, wo er bis ans Ende aller Tage verstaubte. Es gab schlichtweg gar nichts. Es schien, als interessierte sich niemand für den Tod dieser ehrenwerten Menschen. Dafür nahm man sich stets ausgiebig Zeit, die Fälle irgendwelcher ungehorsamen Sklaven liebevoll aufzudröseln. Scatos betrübtes Gesicht nahm einen düsteren Ausdruck an bei diesen Gedanken. Dafür war er nicht Urbaner geworden. Aber er war nicht der Mensch, der viel jammerte, stattdessen suchte er nach für ihn realisierbaren Lösungen.


    "Kann ich irgendetwas für dich tun, Senator?", fragte er mit entsprechender Ernsthaftigkeit.

    Offenbar scherte es - wieder mal - keinen der Offiziere, wie es den Mannschaftsdienstgraden ging oder was sie taten. Scato hatte an zwei verschiedenen Stellen darum gebeten, dass sich ein Arzt der schweren Wunden von Lurco annehmen würde, doch keiner tat dergleichen oder gab ihm auch nur Antwort. Scato würde nicht jammern, er würde handeln.


    Die Wunden waren bald mit sterilem Regenwasser gereinigt. Während Pullus den Bericht vorlas, bei dem Scato sich fragte, wo die Stelle kam, an der Lurco sich diese Verletzungen zugezogen hatte, nahm Scato den Fadenspender in die Hand. Der Faden bestand in Wahrheit aus langem, menschlichem Haar, das dünn war und gleichzeitig hochstabil. Scatos Finger zitterten, als er den Faden durch die beinerne Nadel schob. Das Nähen von Wunden überstieg bei weitem seine Kompetenz als Capsarius. Im Körper verbliebenes Nahtmaterial stellte zudem ein Entzündungsrisiko dar. Die anderen beiden Capsarii halfen ihm nach Kräften. Einer reichte ihm das Material, der andere hielt von der anderen Seite Lurcos Hand, um ihn zu beruhigen und erklärte mit ruhiger Stimme, was nun gemacht wurde, damit Scato sich konzentrieren konnte. Dem lief der Angstschweiß von den Schläfen, als er die Nadel durch Lurcus Wange stach. Um eine Naht zu verschließen, verwendenten die römischen und griechischen Chirurgen spezielle Knotentechniken. All diese kannte er noch nicht. Als Scato fertig war, liefen ihm die Tränen, weil er dermaßen auf seine Arbeit gestarrt hatte und versäumt hatte, zu blinzeln.


    "Sieht das gut aus?", fragte er die anderen beiden Capsarii und sogar seine Stimme zitterte.


    "Nein", sagte der eine leise.


    Scato hielt Lurco einen Spiegel vor das Gesicht, doch das Bild verwackelte, weil es ihm nicht gelang, ihn still zu halten. "Ich trenn das noch mal auf, ja? Tut mir wirklich leid!"


    "Lass es erstmal verschlossen und übe an einem einfacheren Schnitt." Davon hatte Lurco ja genug. "Sollen wir helfen?"


    "Keinesfalls, ich mach das allein!"


    Scato hatte große Angst davor, dass jemand, der zu Lurco nicht den gleichen Bezug hatte, weniger sorgfältig mit ihm umgehen und ihm mehr als nötig weh tun könnte. Einem ranghöheren Mitglied des medizinischen Personals hätte er die Behandlung freilich anvertraut, aber das hier waren nur Krankenpfleger, so wie er selbst, und keine Wundärzte. Ihm war zum Heulen zumute, aber er arbeitete nach Kräften weiter. Wenn er Lurco nicht half, würde niemand es tun. Zu Scatos Verzweiflung kam ein gewisses Maß der Wut.

    Wer nicht hören will, muss fühlen. Die Urbaner unterliegen keinerlei ziviler Rechtssprechung. Wenn jemand für eine enervierende Sklavin versuchen will, die schwerfälligen Mahlsteine des Staatsapparates in Gang zu bringen um irgendwie an die Urbaner ranzukommen - nur zu. ;) Niemand zwang sie, mit uns zu spielen.


    Das ist ein Sim-on geschaffenes Problem und darf auch Sim-on gelöst werden. Lasst euch was einfallen wenn ihr sie wiederhaben wollt.


    Damit ist von meiner Seite hier alles gesagt. Wir lesen uns im Spiel.

    Ich stimme weitestgehend den Ausführungen von Gracchus zu. Das ist bislang der Beitrag, in dem ich meine eigenen Gedanken am meisten wiederfinde. Bis auf diesen Aspekt:


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    Zudem bin ich der Ansicht, dass es mit größeren Familien auch mehr interfamiliäre Spielmöglichkeiten gibt als mit dutzenden 1-2-Personen-Gentes. Auch dies sollte bedacht werden bei dem Wunsch nach Wiederbelebung "vieler Gentes".


    Ich möchte darauf hinweisen, dass es Leute gibt, die absichtlich eine ruhige Gens auswählen, um ohne schlechtes Gewissen auf Familienspiel verzichten zu können, wo sie in Ruhe ihr eigenes Ding im beschaulichen Rahmen machen können. Familie heißt schließlich Verantwortung und nicht jeder schätzt es, wenn die eigenen Plots durcheinander kommen, weil aus Gründen der Höflichkeit irgendein Familienmitglied oder dessen gelangweilter Sklave bespaßt werden muss. Wenn ich mit jemandem spiele, dann möchte ich das aus ganzem Herzen tun. Wer Familienspiel mag, wird sich auch bei großer Auswahl gezielt eine stark frequentierte Gens auswählen. Wer das nicht möchte, kann bei einer gewissen Anzahl von Mini-Gentes bequem darauf verzichten. Ich persönlich sehe in einer großen Anzahl von Gentes keinen Nachteil.


    Ansonsten weitestgehende Übereinstimmung! :dafuer:

    Was genau ist noch offen in Germania für Frugi?


    Tisander ist ggf. einfach durchgerutscht, da Varro ja regelmäßig schreibt, ggf. einfach per PN erinnern in so einem Fall. Wir haben im Modbereich einen Wust an offenen Themen, durch den wir uns durchkämpfen, da kann es passieren, dass man hier und da etwas übersieht (passiert uns allen regelmäßig).

    Scato half Lurco, sich wieder hinzulegen. Sehr vorsichtig bettete er dessen ramponierten Kopf ins Kissen. Als sein Freund meinte, er hätte Durst, biss Scato sich gequält auf die Zunge. Verletzte durften nichts trinken, bis der Medicus erlaubte. Warum das so war, wusste er nicht. Sein Gefühl setzte sich am Ende über den Verstand hinweg und so brachte Scato einen halbvollen Becher Wasser herbei, auf die Gefahr hin, von Optio Serranus den Anschiss seines Lebens zu kassieren, damit Lurco sich zumindest den Mund befeuchten konnte. Wie zerschnitten er aussah! Vermutlich würde das Wasser einfach durch das Loch in der Wange wieder nach draußen fließen.


    "Ruh dich aus, Pullus und ich kümmern uns um alles", sagte Scato beruhigend, nachdem Lurco ausgetrunken hatte und stellte den Becher weg, während ein anderer Capsarius schon alles brachte, was für das Verarzten des Patienten notwendig war.

    "Salve, Lurco ... und vale", grüßte er, auch wenn sein Kamerad keine Zeit hatte, ihn zurück zu grüßen.


    Verwirrt schaute Scato zwischen der Wachstafel und der Sklavin hin und her. Manche lernten nicht dazu. Wenig später hatte sein Kamerad sie abgeführt. Scato zuckte mit den Schultern und überflog die Wachstafel.


    "Anis von Alexandria", murmelte er. "Das ist der Herr dieser Sklavin. Arme Sau, dieser Anis." Die Wachstafel behielt er - man konnte sie wiederverwenden. Er richtete sein Augenmerk wieder auf Stella. "Wo waren wir? Die Todesfälle. Natürlich weiß ich einiges darüber. Aber aus ermittlungstaktischen Gründen bin ich allerdings zur Verschwiegenheit verpflichtet."


    Unter anderem, weil überhaupt keine Ermittlungen liefen, über die er etwas hätte berichten können ... was merkwürdig genug war. Das Mädchen schenkte ihm ein freundliches Lächeln, das Scato kaum merklich erwiderte. Er konnte im Dienst nicht einfach rumgrinsen, auch wenn er das privat gern tat.


    "Du hattest einen persönlichen Bezug zu dieser Familie, nicht wahr? Vielleicht kann der Senator dir mehr sagen als ich. Er scheint auch zu diesem Haus zu wollen." Er nickte ein wenig in dessen Richtung.

    Scato schossen die Tränen in die Augen. Lurco so zu erleben, ging ihm gewaltig an die Nieren und mit zarten zwanzig Jahren konnte er nicht auf die Abgebrühtheit der Veteranen zurückblicken. Er griff mit der Hand an Lurcos Hinterkopf und drückte seine Stirn gegen die von Lurco, während er um den Rest seiner Beherrschung rang.


    "Um der Götter willen, bleib liegen! Pullus geht es gut, er bewacht den Tatort, ich muss ihm die Kameraden rüberschicken. Kyriakos ist hier, er wartet auf seine Zeugenaussage. Wir haben alles im Griff und du musst auch noch nicht in irgendwelche Katakomben! Erst recht nicht in diese, wir haben einen eigenen Urbanerfriedhof in der Nähe der Via Salaria, ja? Aber gleich werden deine Schnitte genäht und danach wird es dir schon viel besser gehen."

    << Porta Praetoria


    Scato schrie herum, bis ihm mehrere Capsarii Lurco abnahmen und ihn in ein freies Zimmer brachten. Dort legten sie ihn vorsichtig auf ein Bett und eilten los, um die Vorgesetzten zu informieren. Scato wich nicht von Lurcos Seite. Als niemand hinsah, strich er ihm über das Haar und hoffte, dass er aufwachen würde. Wobei sicher niemand auf falsche Gedanken kam, wenn jemand einem schwer verwundeten Kamerad das Haar streichelte und diesen voller Besorgnis musterte.


    "Lurco", sagte er. "Hörst du mich?"

    << Valetudinarium


    Als Scato sah, wer ihm dort entgegen wankte und wen er über den Schultern trug, stieß er einen Schrei aus. Er rannte auf Kyriakos und Lurco zu, wobei er wieder "Nein, nein, nein, scheiße, NEIN!" schrie. Sonst war es nicht seine Art, in Panik zu verfallen, doch wer da leblos von den Schultern des Lupo hing, war nicht irgendwer für ihn. Er half Kyriakos, Lurco auf dem Boden abzulegen und überprüfte sofort, ob noch Leben in ihm war. Lurco atmete und sein Herz schlug, aber er zeigte keinerlei Bewusstsein.


    "Wie siehst du nur aus", jammerte Scato, als er das Loch in der Wange sah, war jedoch überglücklich, dass Lurco noch lebte. Seinetwegen konnten dem Kameraden die Arme oder Beine fehlen oder alles zusammen, völlig egal, das ließ sich irgendwie richten, Hauptsache, er war nicht tot! So gelang es ihm auch wieder, seine Gedanken zu ordnen und die Panik niederzukämpfen.


    "Kyriakos, mitkommen. Du hilfst später dabei, den Bericht zu schreiben. Ich werde Lurco ins Valetudinarium bringen!"


    Da Lurco seiner Einschätzung nach transportfähig war, zerrte er ihn sich nun selbst über die Schultern und war froh, dass er ihm nicht noch umständlich den Panzer ausziehen musste. Wobei Panzer und Helm Lurco sicher gut hätte gebrauchen können.


    "Irgendjemand muss den Tatort sichern. Pullus, du bleibst hier und ich schicke dir die Kameraden vorbei. Sobald sie hier eintreffen, übernehmen sie und du kehrst zurück zur Castra. Dort machst du mit Hilfe von Kyriakos den Bericht fertigt. Ich glaube nicht, dass Lurco im Moment sprechen kann."


    Da die Offiziere scheinbar im Moment anderweitig beschäftigt waren, würden sie sich eben selbst um alles kümmern. Sie waren nicht mehr die unerfahrenen Tirones von einst, sondern kannten die Abläufe und würden den Urbanern keine Schande machen. Scato trug Lurco so schnell er konnte zum Valetudinarium.


    Porta Praetoria >>

    "Kyriakos, der Grusel-Grieche mit der grausigen Frisur", fasste Scato die Beschreibung zusammen, die Lurco einst ersonnen hatte. Anhand derer hatte er sich gut gemerkt, wer dieser Kyriakos war.


    Dass der Lupo bei der Ermittlungsarbeit so geholfen hatte, wunderte Scato nicht - seine Existenz war bei dem Brand vernichtet worden und die schuldige Sklavin lief schon wieder frei draußen herum, ohne dass es irgendjemanden scherte. Umso verständlicher wurde, was Pullus da andeutete ... das Leichen gefunden worden waren. Irgendjemandem war der Kragen geplatzt, vermutlich dem besagten Kyriakos. Und der schob die Tat nun einem Rivalen in die Sandalen. Die Konkurrenzkämpfe der Lupanare waren hart, schmutzig und endeten oft blutig. Zusammen mit dem einohrigen Cassivellaunus, der nun einen Verband um den Kopf trug, folgte Scato Pullus zum Tatort.


    Das Nest der Krähe >>

    Scato musterte die Frau. Die Aussage, dass sie sich erinnern würde, klang ehrlich. So sprach wohl keine Diebin, die sich an den Überresten alter Größe bereichern wollte. Er nahm eine entspanntere Körperhaltung an.


    "Dieses Haus wirkt verwaist", sagte er nachdenklich, da er nicht den Eindruck hatte, dass hier noch Sklaven irgendetwas bewirtschafteten. Vielleicht war die heruntergekommene Frau einst Sklavin oder Freigelassene der Gens gewesen? "Die Zeiten sind gefährlich, Stella. Deine Absichten mögen gut sein, aber wie wirken sie? Die Urbaner sind so angespannt wie die Lage es gebietet. In die lange Liste der ungeklärten Todesfälle reiht sich auch der eine oder andere Patrizier."


    Womit er auf den plötzlichen Tod des Tiberius Caudex anspielte, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Stella sollte nun verstehen, warum er sie überhaupt angesprochen hatte. In dem Moment kam eine Sänfte des Weges und ein Mann in Senatorentoga stieg aus. War die Villa am Ende doch nicht so verwaist, wie es gewirkt hatte? Scato trat respektvoll ein wenig zur Seite, denn den Weg versperren wollte er dem Senator nicht.


    Die Unsinn brabbelnde Sklavin ignorierte Scato, er war hier zu erst gewesen und würde das Gespräch ungestört fortsetzen. Wenn sie ihn nervte, ließ sich ein Vorwand finden, sie erneut für einige Wochen im Carcer verschwinden zu lassen. Oder vieleicht waren es dann auch einige Monate oder Jahre. Sie kannte ihn und wusste, was er von ihr hielt. Wenn sie dennoch provozierte, war das nicht sein Problem.

    Die verstohlenen Blicke des Fräuleins waren nicht unbemerkt geblieben. In einiger Entfernung stand ein Mann in roter Militärtunika, Pugio und Gladius an der Seite. Misstrauisch war Scato stehen geblieben, die Capsa am Tragegurt quer über der Brust wies ihn als Capsarius aus. Er hatte sie soeben mit neuen Utensilien vom Markt befüllt. Zwar bot das Valetudinarium alles, was er benötigte, doch da er gern privat an seinen Kameraden und Bekannten herum experimentierte, wollte er dafür kein Armee-Eigentum veruntreuen. Seinen Heimweg, der ihn südlich um die Subura herumführte, hatte er nun in der Nähe des Porticus Liviae am Westhang des Esquilin unterbrochen. Dort schmiegt sich das Anwesen der Gens Tiberia an den Abhang. Die Häuser der großen Familien kannte er als Urbaner natürlich alle. Und nach den blutigen Ereignissen der letzten Zeit hatte er ein besonders wachsames Auge für dubiose Gestalten, die sich in deren Nähe herumdrückten.


    So trat Scato an das Mädchen heran. "Kann ich dir helfen?", fragte er. Die Worte waren freundlich gewählt, doch die Botschaft war eine ganz andere - wir haben dich im Blick. So rechnete er auch nicht damit, dass die junge Frau ihm eine ernstzunehmende Antwort gab, sondern dass sie eine Entschuldigung stammelte und sich verzog, so wie er es beabsichtigte. Dass Lumpengesindel das Haus der Patrizierfamilie am hellichten Tage observierte, gefiel ihm gar nicht.